Beiträge von Bultungin

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!

    Huhu Jundurg,


    die Sache mit dem Impressum stört mich auch gewaltig. Ich habe es mittlerweile so gelöst, dass ich nur noch Name, Ort und Bundesland plus eine E-Mail Adresse als Grafik eingefügt habe.

    Vielleicht hilft dir das als Inspiration?

    Hintergrundrauschen


    Tagebuch eines Anwohners, zweite Bestandsaufnahme:

    Umland – kürzlich


    Die Tage werden allmählich länger. Und doch fällt ein nicht enden wollender Regen über den Gefilden des Umlandes. Ich weiß nicht, wo all das Wasser herrühren mag. Vielleicht kommt es von anderswo. Es sammelt sich in Lachen auf den unbefestigten Wegen, die das Umland durchziehen. Es findet keine Wege mehr, weiter nach unten. Stattdessen beobachte ich: Es stagniert. Ich fürchte, dass noch mehr Regen fallen wird. Und der Boden? Er ist noch immer durstig. Und hungrig. Überquellender Morast, der an Festigkeit verliert. Bald wird er sich ganz auflösen. Wird er Bäume zu Fall bringen? Oder werden sie einfach in ihm verschwinden?

    Über den Wiesen und Wegen hängt in frühen Morgenstunden schwerer, dichter Nebel. Und ich spüre, dass sich etwas in ihm verbirgt – im Nebel, im Wasser und im Morast auf den Wegen, die sich allmählich selbst verschlingen. Etwas verbirgt sich in den blinden Flecken des Umlandes. Es bewegt sich lautlos, formlos, konturenlos. Aber es ist da. Wie ein Summen erfüllt es den Raum zwischen den Dingen. Und es rückt näher. Wenn es Nacht wird, spüre ich es deutlicher. Es lauert. Und ich spüre: Es beobachtet. Mich? Früher oder später wird es sich zeigen, sich verraten in einem flüchtigen Moment der Unachtsamkeit. Es starrt. Es absorbiert. Es ist nicht von hier. Ich glaube, es ist auf der Jagd.



    Er lässt nicht los, der Nebel.

    Hic labor ille domus.


    “Here is the toil of that house, and the inextricable wandering”
    ― Virgil, The Aeneid



    Eine fremdartige Vertonung, für gut und passend befunden. Ein seufzendes Haus, dessen Flure länger werden und dessen Tiefendimension sich auszudehnen scheint. Alles bewegt sich tiefer. Hinein. Irrungen, Verwirrungen. Wohin führen die endlosen Wege innerhalb dieses Hauses? "Hier das Gebäude der Qual und das nie zu entwirrende Irrsal."

    Über Menaden


    Sie seien längst in die Spiegelstadt zurückgekehrt. Sie seien im Grunde unsichtbar. Winzig klein. Aber nicht zu unterschätzen. Sie seien überall, im Grunde. Ihr wisst schon, so durchsetzend, wie irgendwie möglich. Niemand wisse, woher sie ursprünglich kommen. Sie seien wohl nicht von hier. Außerweltlich, gewissermaßen. Außerordentlich, außerhalb, außergewöhnlich außergalaktisch. Menaden seien vielleicht eine der ältesten Lebensformen. Jedoch nicht kohlenstoffbasiert. Im Grunde sei es so, dass wir alle von ihnen besetzt sind. Jedoch unbemerkt. Sie seien nicht unbedingt bösartig. Eher auf der Suche. Aber ohne Sinn und Verstand. Das leise Klackern, Puckern und Tockern, das vom Inneren der Schädeldecke herrührt, dies und kein anderes Geräusch sei das Werk der Menaden.



    Über Lauschende Leitungen


    Eine Reihe merkwürdiger Ereignisse trage sich mit zunehmender Häufigkeit in den spiegelstädter Telefonzellen zu, die sich in den Seitengassen der zentralen Spiegelstraße niedergelassen haben. Die Ereignisse seien erst vor wenigen Tagen eindeutig registriert worden. Es trage sich stets ähnlich zu: Dem Hörer entringe sich ein merkwürdiges Knistern, das auf eine aktive Leitung hinweise, obwohl keine Nummer gewählt wurde und niemand den Hörer zuvor auf ein Klingeln hin abgenommen hatte. Etwas auf der anderen Seite der Telefonleitung belausche wohl das rege Treiben in der Spiegelstraße. Oder schlimmeres. Wer oder was auch immer durch den Hörer lauscht, es sei sicherlich nichts Wohlwollendes. In den spiegelstädter Zeitungen und Radiodurchsagen habe sich der Ernst der Lage bereits Ausdruck verliehen. Es bestünde Handlungsbedarf. Es wird angeraten, sich von jeglichen Telefonzellen fernzuhalten. Nur für den Fall, dass...



    Über Erdwerfer


    Nur selten bekäme man sie zu Gesicht. Eigentlich nie. Oder niemals nie. Spiegelstädter Urgesteine kennen sie noch unter ihrer ursprünglichen Bezeichnung „Erdwerfer“. Sie seien Wesen der Tiefe und Bändiger der Erde. Sie seien nahezu blind und doch unglaublich sensibel für jegliches Ungleichgewicht, das ihren Lebensraum bedroht. Ihre unterirdischen Bauten gleichen verzweigten Labyrinthen, deren Wege und Irrwege nur immer tiefer führen. Ungleich tiefer. Erdwerfer seien mehr als unterirdische Wühler und Krabbler. Sie seien der Puls der Erde selbst. Ihr Wandern, ihr Wühlen, ihr Umwälzen lasse den Boden lebendig werden, auf dem unsere prächtige Stadt einst gebaut wurde. Ihr Erdauswurf, der riesige Hügel bilden kann, sei ein Hinweis, eine Botschaft. Sie trügen zutage, was lange verborgen lag.



    Türen nach Irgendwo


    Eine große Erfüllung sei sie, die Tür nach Irgendwo. Frieden und Einkehr erfülle denjenigen, der seine Tür findet. Wo sie zu finden ist? Undefinierbar, sie könne praktisch überall und zu jeder Zeit auftauchen. Sie sei zu erkennen. Wohin sie führt? Nach Irgendwo, so sagt man. Es habe bereits Leute gegeben, die sie gefunden haben. Einem jeden erscheine sie anderswie, individuell und in einem besonderen Moment der Not, Erkenntnis oder Synchronizität. Dann öffne sie sich aus dem Nichts heraus in unsere bescheidene, kleine Welt. Wer die Schwelle überschreitet, gelange nach Irgendwo – nicht hier, sondern jenseits, innerseits, allerseits. Allen Türen nach Irgendwo ist gemein: Der Ort hinter jener Tür sei ein ganz persönlicher sicherer Ort, ein intimer Ort der Einkehr, ein Ort der inneren Ruhe und Zufriedenheit – eine persönliche Heimat.



    Über Stille


    Sie sei allgegenwärtig – die Stille. Unsichtbar und doch liege sie hinter allen Klängen und Bildern dieser prächtigen Stadt. Sie ist schwer, dumpf klingend, allmähliche Aushöhlung bis hin zu gänzlicher Zersplitterung. Stille halten, innehalten, still. Stille sei die erste und letzte Instanz, das Eine vom Anderen und das Andere vom Einen. Geboren aus dem Chaos und manifestiert im zerschneidenden Lärm der äußeren Welt. Die Stille sei das Gift, das die Medizin ist. Sie wecke die schlafenden Gespenster und trage sie zum letzten Gericht. Im Spiegelbild stehe sie stets hinter dir, ohne Form und ohne Gesicht. Nur ein stiller Schatten, der von ihr geworfen wird. Im Lärm der Welt ruft sie nach dir, zieht an dir – wie etwas, das dich nicht loslässt. Ihre Fußabdrücke auf Feldern verbrannter Erde locken dich in ihre Weite. Sie sei das Atmende, das dich atmet, dich lebt. Sie sei der Ursprung, das Verdichtende, das alles hält und nichts zugleich.



    Über Wolken


    Überall kann man sie sehen: Wolken. Und mehr. Es sei nicht klar, was es mit ihnen auf sich hätte. Manche von ihnen bewegen sich tagelang nicht von der Stelle. Es heißt, sie seien keine echten Wolken, sondern etwas anderes. Ihr Verhalten widerspräche jeglicher Physik. Pah, als ob. Sie seien besorgniserregend. Manchmal hängen sie tief über den Dächern der Stadt, so tief, dass sie die Häuser zu erdrücken drohen. Bisher sei ihr Verhalten nicht feindlich gewesen. Eher neugierig. Ich sage euch, es sind einfach nur Wolken.

    Merkwürdigkeiten und was darüber bekannt ist



    Das Seufzende Haus


    Das Seufzende Haus ist vor langer Zeit vermietet worden. Es steht in der Wandergasse, eingepfercht zwischen zwei Klinkerhäusern mit gewaltigen Überhängen. Man sagt, es bekomme daher schlecht Luft und seufze manchmal vor sich hin. An seinem Türbeschlag prangt die Aufschrift „A.“ und diese Tatsache gilt noch immer als wirklich besorgniserregend. Man sagt, es gäbe einen Schacht in diesem Haus, der noch tiefer führt als nach Unterstadt. Es handelt sich dabei um einen direkten Zugang zur Tiefen Stadt. Unaussprechliches trage sich dort zu. Das Seufzende Haus sei auf eine seltsame Art und Weise lebendig und in seinem Inneren spüre man einen tiefen, vibrierenden Atem, der Wände bisweilen rissig werden lässt.


    Häufiger schon haben verschiedene Architekten der Stadt das Seufzende Haus näher untersucht. Es hat dabei jedoch einige Probleme gegeben. Das innere Ausmaß des Seufzenden Hauses stimmt bei weitem nicht mit seinen äußeren Dimensionen überein – man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Haus innen größer ist als außen. In der Stadt erzählt man sich, die Architekten haben schlichtweg nicht richtig nachgemessen. Pah, alles nur Bagatellisierungen. Es ist eine noch viel beunruhigender Erkenntnis über dieses vermaledeite Haus zustande gekommen. Es sei nicht von hier, es sei womöglich ein außerirdisches Konstrukt, ein Schiff, vielleicht sogar eine Form von Kreatur! Himmel, was nicht alles erzählt wird über dieses Haus.


    Der Mieter, der damals im Seufzenden Haus untergekommen ist, soll verschwunden sein. Wohin, meint niemand zu wissen. Aber es wurden Dokumente gefunden. Sie wollen von der Tiefen Stadt berichten, und noch mehr. Das Haus sei nur der Anfang gewesen. Und doch sei es so, dass sich in diesem Haus noch immer Merkwürdiges zuträgt. Schatten werden dort länger und dunkle Nischen so dunkel, dass... sie seien bissig, diese dunklen Nischen. Sie seien wie hungrige Mäuler, wie die aufgeklappten Blätter einer Venusfliegenfalle, die nur darauf warten würden, dass...


    Eine seltsame Kartographie zeigt das mögliche Ausmaß der Tiefen Wege, die der Schacht innerhalb dieses Hauses eröffnet. Manchen soll wahrlich übel geworden sein bei diesem... Anblick. Die Karte macht außerdem den Anschein, als gäbe es einen gemeinsamen Punkt, an dem alle Wege zusammenführen:




    ___


    Allerlei Merkwürdiges ist über die Stadt der Spiegel bekannt. Um mehr darüber zu erfahren, lest hier weiter...

    Du solltest erst mal über die Phonologie der Sprache nachdenken, für die die Schrift erfunden wurde, bevor Du für jeden Buchstaben des lateinischen Alphabet einen entsprechenden Buchstaben erfindest. Oder Du solltest eine innerweltliche Erklärung dafür haben, dass die beiden Alphabete einander 1:1 entsprechen.

    Nö. Dafür habe ich weder Lust, noch Zeit. Das ist meine Welt, da mache ich sowas nicht. Ich "sollte" überhaupt nichts, vor allem nicht nach deinen persönlichen Regeln und Vorgaben basteln.


    Eher entwickle ich noch drei weitere Fantasie-Schriften, die auch alle 1:1 unserem Alphabet entsprechen.

    Jep, so ist es! Müssen und sollen sind sowieso... so überflüssige Verben. :):agree:

    Ich finde die Schrift sieht super aus! Schön reduziert, ne Mischung aus technisch/organisch, gefällt mir sehr gut. :)

    Ich löse mal auf:


    2-1 Spiegelstadt: Was ist gelogen?

    Der Fluss "Fundus" ist dafür bekannt, aufwärts zu regnen. (1) 14%


    Jenseits der fauligen Felder liegen die Gärten des Wahnsinns. (3) 43%


    Menaden sind ausgestorbene, vorzeitliche Relikte. (3) 43%


    Gelogen ist: Menaden sind ausgestorbene, vorzeitliche Relikte.

    Tja, leider leider. Menaden sind in die Spiegelstadt zurückgekehrt.

    Über das Sorrenhaus [Hintergrundrauschen]

    Es steht am Ende des Klagewegs, wo sich die Grenzen der Innenstadt, des nördlichen Bezirks und der Hinterstadt kreuzen. Es ist verfallen. Seine Fenster, wie trübe Augen, eingeschlagen, erschreckend blind geworden. Seine Eingangstür, aus den Angeln gerissen, gleicht jetzt einem offenstehenden Maul. Seine Schindeln, lose und klappernd. Der Wind zieht scharf und kühl über die kargen Felder. Im Hintergrund die fernen Konturen der Hinterstadt. Ein Telegrafenmast wankt stöhnend am Rand der Kulisse. Saatkrähen picken im Acker. Es ist gerade erst nach Elf. Grauer, feuchter Nebel hängt über dem Land.


    „Da wohnt schon lange keiner mehr.“
    „Ist völlig verwahrlost da.“
    „Irgendwas geht vor sich, aber keiner weiß, was.“
    „Die Leute reden nur, haben selbst keinen Schimmer, ich sag‘s euch.“
    „Ist ganz schön unheimlich, dieses Haus.“
    Sorren? Ich hab‘ keine Ahnung.“
    „Sind wohl alles nur Geschichten, aber die Sorren waren einst sehr bekannt.“
    „Adel und Pöbel, wie man’s so kennt.“
    „Die Sorren haben sie abgeholt, die Kinder, die armen.“
    „Tja, keine Ahnung, was dann passiert is‘.“
    „Is‘ zu lange her.“
    „Is‘ nicht gut, sich da zu lange aufzuhalten.“
    „Manche sagen, es spukt.“
    „Haben Angst, sie kommen zurück, die Sorren.“
    „Sind keine Menschen, musste wissen.“
    „Sind wohl nicht von hier.“
    „Du weißt schon, etwas anderes.“
    „Ist ne komplizierte Geschichte.“
    „Ich halt mich selbst fern.“
    „Ich glaub, sie haben sie gefressen. So richtig, du weißt schon.“
    „Ich will’s mir gar nicht vorstellen, is‘ echt übel.“
    „Echt, is‘ kein Witz. Schon klar, die Leute reden viel.“
    „Aber bestreiten würd‘ ich’s nicht.“

    Spannende Frage. Ich würde mal sagen, dass ich gar nicht "bastele", sondern ich kanalisiere. Und zwar Psychen. Daher sind meine Welten stark autobiographisch, metaphorisch, symbolisch, psychisch. Mich fasziniert das Uncanny Valley, der Schatten im Augenwinkel. Es weht wie ein kribbeliger Hauch durch meine Welten. Es knistert in den unausgearbeiteten Ecken meiner Szenarien und flüstert: Nicht blinzeln - hinsehen!

    Danke für das tolle Feedback. Ich bin total froh, dass ich mich endlich überwunden habe. :)

    Ich brauche einfach eine Karte, die unkonkret genug ist, dass ich die Welt flexibel und organisch entstehen lassen kann. So muss ich die Karte nicht immer wieder ändern. Ich denke das ist so ne gute Lösung. Für Unterstadt und Tiefe Stadt werde ich noch einzelne "Layer" machen, denke ich. Wer weiß, vielleicht in Form eines Magen-Darm-Systems. Mein Unterbewusstsein scheint ja gerne die Form von Organen anzustreben. ;D

    Karten mal ganz anders


    Ich habe ja schon seeehr lange eine Art Blockade beim Erstellen von Karten oder anderen Illustrationen. Das liegt vor allem daran, dass ich innerlich direkt dichtmache, wenn ich all die tollen Karten und Illustrationen sehe, die so durchs Netz und Forum wandern. Insofern hab ich schon lange keinen Strich mehr aufs Blatt gebracht. Und heute dann doch. Das Ziel war: Male mit Paint einfach nur rum, halb automatisch, halb grundlagentreu. Und guck, was heraus kommt. Und das habe ich getan. Das Ergebnis ist denke ich ne coole Grundlage um weiter dran zu arbeiten. Nachträglich erinnert mich das ganze Gebilde irgendwie an ein Gehirn. Merkwürdig. ;D

     

    Magie hat für mich mehrere Bedeutungsebenen. Zum Einen ist das ganze Leben, der Kosmos, die Zusammenhänge, Raum, Zeit, Sterne, Galaxien, Zellen, Leben... das alles ist für mich Magie. Ich spüre ein Gefühl von "Wunder", wenn ich gedanklich immer weiter zurück wandere bis zum Ursprung der ersten Zelle und dann frage ich mich: Dieser entscheidende Impuls, dieser kurze Lebensfunke, dieses punktuelle "Yang", das aufflammt und die reine Zelle zu einer lebendigen Zelle macht, das menschliche Herz zu einem schlagenden Herz und jeder Zelle das internalisierte Gedächtnis einhaucht, welche Zelle sie zu werden hat - das ist für mich Magie, ein Wunder, göttlich, heilig, fantastisch.

    Magie ist für mich, mit der Weite und Tiefe des Bewusstseins all das erfahren und beobachten zu können und Teil dessen zu sein - jederzeit. Zeit ist für mich Magie und die Vorstellung davon, was Zeit überhaupt ist. Was Raum ist. Was alles ist. Ich meine, was ist das alles? Wie kommt es zustande, woher kommt es, welchen Zweck erfüllt es? Faszination.


    Und weil mich das alles so fasziniert, bin ich seit ich denken kann naturspirituell unterwegs und absolut fasziniert von jeglichen Naturwissenschaften. Deshalb wollte ich sie auch ALLE studieren und nicht nur eine. ;D