Beiträge von Lyrillies

    Hundertstes Speedbasteln am 18. Oktober 2019


    Thema: Pflanzen im Trockenen
    Welt: Linie U29/U5
    Inspiration: Ich: *murmelt drei Minuten lang 'Pflanzen im Trockenen!' vor sich hin* - Platy: *kichert weil ich wie eine hängende Platte klinge* - Ich: "Pflaaaanzen im Trock-en-en!" Platy: "Plants in the Dry!" *kichert noch mehr* - Ich: Oooooh!



    Zugnummer 3
    Auf der Linie U29/U5 fahren sehr, sehr viele Züge/Bahnen. Manche sind schon sehr alt, manche nagelneu, manche irgendwo dazwischen. Einige sind für Rikki Tikk optimiert, andere für verschiedenste Konzerte, und ein paar sind sogar auf die Bedürfnisse von Fahrgästen ausgerichtet! Natürlich hat jeder einzelne Waggon eine Wagennummer, und jede einzelne Bahn eine Seriennummer um sie voneinander zu unterscheiden. Dies ist in vielerlei Hinsicht wichtig, zum Beispiel für die Roll-in Roll-out Konzerte, die nur in Bahnen mit bestimmten Nummern stattfinden, aber auch für Reparaturen und andere Dinge.
    Die älteste noch fahrende Bahn der Linie U29/U5 hat die Nummer V9-24-LB77-3. Abgekürzt ist diese Bahn bekannt unter der "Zugnummer 3", und bekannt ist sie deshalb, weil sie sich signifikant von allen anderen Bahnen auf der Linie unterscheidet: In der Zugnummer 3 wachsen Pflanzen. Und zwar viele Pflanzen. Wenn man die Bahn betritt, hat man das Gefühl plötzlich in einem Urwald zu stehen: Hinter den Türen wird man von einem Vorhang aus Efeu empfangen, auf dem Boden und den Sitzflächen wächst dichtes Moos. Haltestangen und -griffe sind von oben herab hängende Lianen, die Decke eine Landschaft aus Gräsern, Moos, Sukkulenten, und Farnen.
    Der Grund, warum in Zugnummer 3 so viele Pflanzen wachsen, war usprünglich ein ganz pragmatischer: Die Luftqualität in den alten Bahnen war so miserabel, dass die damalige Administration etwas dagegen unternehmen musste, und ein paar simple Toppflanzen schienen der billigste Weg zu sein. Das half allerdings nur bedingt, und es wurden andere lösungen gefunden. Die Pflanzen hingegen wurden umfunktioniert: Die Administration der zweiten Ära der Zugnummer 3 befand, das allgemeine Stresslevel beim Bahnfahren sei zu hoch, und man müsse Ausgleichsmöglichkeiten schaffen. Also nahmen sie die Topfpflanzen, etwas Erde und noch mehr Pflanzen, und schufen einen Freizeitpark in der Zugnummer 3. Eine Weile lang war dieser auch recht beliebt, wurde jedoch nicht ausreichend gepflegt und über die Jahre daher etwas schmuddelig und dreckig. Eine noch spätere Administration entschied schließlich, diesen Schandfleck könne man so nicht akzeptieren, und machte daraus ein kostenpflichtiges Museum für seltene Flora. Diese Idee hatte keinerlei Erfolg, die Leute nahmen lieber die nächste Bahn statt für die halbtoten Pfänzchen in der Zugnummer 3 auch noch extra zu bezahlen. So fuhr die Zugnummer 3 eine ganze Weile lang durch die Gegend und wurde immer wieder umfunktioniert und neu erfunden - die Pflanzen aber blieben.
    Die aktuelle Administration hatte ihre ganz eigene Idee, was man mit diesem Kuriosum tun könnte und vermarktet die Zugnummer 3 derzeit als modernste Technologie zur Reinigung von Flüssigkeiten, was heißt: insbesondere von Fahrgastschweiß. Viele Menschen auf engem Raum schwitzen auch viel, was meist unangenehme Gerüche und eine hohe Luftfeuchtigkeit mit sich bringt. Die Pflanzen in der Z3 wurden genetisch leicht angepasst und nehmen die Feuchtigkeit auf, filtern alle unerwünschten Stoffe heraus und produzieren so reinstes Trinkwasser. Zumindest lautet so die Aussage der Administration. Man kann dieses Wasser sogar kaufen, es wird an ausgewählten Stationen entlang der Linie zu einem den herstellungskosten angemessenen Preis verkauft. Die Administration ist sehr stolz darauf.
    Tatsächlich hat diese Maßnahme den Effekt, den eine viel frühere Administration angestrebt hat, und die Luft ist in der Zugnummer 3 nun deutlich angenehmer als in den meisten anderen Zügen. Allerdings ist die Z3 dafür deutlich unbequemer, und meist ist die Kleidung nach eienr Fahrt mit der Zugnummer 3 doch recht schmutzig. So bleibt alles beim alten.

    Neunundneunzigstes Speedbasteln am 16. Oktober 2019


    Thema: Krankenhäuser
    Welt: Linie U29/U5
    Inspiration: Thema + Welt = ??? ... :idee:




    Ergebnisse der Fahrgastumfrage von Anno Dazumals


    Die Bahnen der Linie U29/U5 waren nicht immer so pünktlich, wie sie es heutzutage sind. Vor ziemlich langer Zeit (wie lange genau kann in den Archiven der Administration eingesehen werden, natürlich nur nachdem alle notwendigen Formulare und Anträge ausgefüllt wurden!) war die Situation sogar ziemlich unangenehm. Ständig fielen Züge aus oder verspäteten sich, die Strecken waren gesperrt, und und und. Ein signifikanter Faktor, der zu diesen Unannehmlichkeiten führte, waren Fahrgastunfälle: Mal blieb jemand in der Tür stecken, mal rutschte jemand aus, mal bekam jemand ein Kind, mal hatten Fahrgäste einfach besonders unsinnige Ideen, und ab und zu führten auch beliebte Sportarten wie Rikki Tikk zu Unfällen - was besonders ärgerlich war, denn eine Unterbrechung der Spiele aufgrund von medizinischen Notfällen hatte oft erhebliche Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf!
    Zu damaligen Zeiten gab es an jeder Station einen oder mehrere umfassend ausgebildete Ersthelfer, der allerdings nur dann nützlich waren, wenn ein Unfall direkt an einer Station passierte. Was nicht oft vorkam. Aus diesen und einer ganzen Menge anderen Gründen wuchs die Unpünktlichkeit auf ein unerträgliches Maß, und die Administration sah sich gezwungen, zu reagieren. Also startete die Administration eine sehr ausführliche Fahrgastbefragung, deren Fragebögen aus mehreren dutzend Seiten bestanden. Die grundlegende Frage kann jedoch im Nachhinein auf folgenden Satz reduziert werden: "Wollt ihr lieber pünktliche Züge, oder vernünftige medizinische Versorgung?"


    Die Antwort der Fahrgäste fiel eindeutig aus.


    Seitdem gibt es an den Stationen der Linie keine Ersthelfer mehr, dafür aber in jedem Waggon der Züge der Linie U29/U5 einen Erste-Hilfe-Kasten. Dieser Erste-Hilfe-Kasten ist für jeden Fahrgast zugänglich und mit einfachen Bedienungsanleitungen für die darin enthaltenen Materialien versehen, damit jede Person im Notfall helfen kann, egal ob medizinisch geschult oder nicht. In dem Erste-Hilfe-Kasten sind außerdem eine ganze Reihe von Dingen enthalten, die wir aus solchen Kästen üblicherweise nicht kennen. Unter anderem eine Knochensäge (für Fahrgäste, die teilweise in der Tür stecken bleiben), eine Geburtszange (für, naja, offensichtliche Fälle), eine Zwangsjacke (diverse Anwendungsmöglichkeiten), ein stufenverstellbarer Zahnbohrer (kinderleicht in der Anwendung!), Stöpsel in verschiedenen Größen (für unerwünschte Veräußerungen, egal wo), und natürlich den aufgrund von strengsten Hygienestandards vorgeschriebenen Druckwasserreiniger mit beigemischtem Desinfektionsmittel. Man muss sich ja an die Vorschriften halten.
    Ob die Pünktlichkeit der Bahnen mit Anwendung dieser Maßnahme gestiegen ist, sei dahingestellt - aber die Leute haben zumindest das Gefühl, etwas gegen die Verspätungen tun zu können.

    @Veria Hui, ich weiß gar nicht, wer da am meisten Pech hat... Medano, weil er keine männlichen Nachkommen hat? Die Frauen, weil Medano so ein idiot ist? Der Bruder und seine Frau, weil sie plötzlich ungewollt die Erben sind und Kinder kriegen müssen? Die Bürger, die unter einer derart speziellen Herrschaft leiden müssen? :kopfkratz: Jedenfalls ist da definitiv sehr viel Pech in dieser Geschichte.

    Feuer in verschiedenen Agregatszuständen

    Das kommt mir bekannt vor :pfeif: ;D


    Aber zum eigentlichen Thema: Ich finde Oxymoron-Basteln eine super Idee! Das ist definitiv eine gute Art und Weise ans Basteln insgesamt heranzugehen und sich Inspiration zu holen - vermute ich zumindest, gemacht habe ich es noch nie. Aber eine tolle Idee!


    Ich frage mich gerade, ob man daraus nicht auch ein witziges Gemeinschaftsprojekt machen könnte: Irgendjemand gibt entweder ein Oxymoron vor, dass jemand anderes dann bebasteln muss - oder jemand nennt einfach nur ein Thema/Begriff/egalwas und jemand anderes bastelt dazu ein Oxymoron eigener Wahl.


    Übrigens: Du nervst definitiv nicht :) ich find das total super, wie viel du postest! Mach ruhig weiter so! (Und komm mal auf ein Treffen ;) )

    Achtundneunzigstes Speedbasteln am 2. Oktober 2019


    Thema: Pech


    Welt: Linie U29/U5


    Inspiration: 50°39′1″ N, 7°6′31″ E - 1996




    Die Station Pech, W.



    Weit am östlichen Rand der Linie U29/U5 liegt dort, wo die Linie einen scharfen Knick nach Süden macht, eine kleine Haltestelle. Diese Haltestelle hat einen ganz besonderen Namen: Sie heißt "Pech, W." - die Besonderheit dieses Namens liegt aber nicht nur in der Bedeutung des deutschen Wortes Pech, sondern auch darin, dass der Name dieser Station jedem Lebewesen, dass dort ein- oder aussteigt (oder aus dem Fenster der Bahn heraus drauf guckt) automatisch in seiner Sprache angezeigt wird. Die Bedeutung ist dabei stets die gleiche, egal welches Wort die entsprechende Sprache dafür hat: Pech.
    An Pech, W. ist allerdings bei weitem nicht nur der Name etwas Besonderes, denn hier ist der Name Programm: Pech ist eine Station, wie sie nur aus kindlichen Alpträumen erwachsen kann. Die ganze Station befindet sich im Untergrund und ist umgeben von schlammigen Tunnelwänden, die sich hoch über den Dächern der Häuser zu einer ebenso dunklen Decke wölben, die stets den Eindruck erweckt im nächsten Moment einzustürzen. Die daran hängenden Neonleuchten sorgen für unveränderliches Zwielicht. Die an dieser Station vorhandenen Häuser wurden lieblos zusammengewürfelt und drängen sich scheinbar willkürlich aneinander. Dazwischen führen kreuz und quer die Schienen der Züge hindurch. An den Seitenrändern dieser Schienen gibt es Bürgersteige, kaum breit genug für die Kinder, die in Pech das Gewicht der ganzen Welt in ihren Schulränzen mit sich tragen. An einigen viel zu seltenen Stellen führen auch hohe, gebogene Brücken über die breiteste, den Ort zweiteilende Schiene. Diese Brücken sind genauso schmal wie die Bürgersteige und haben keine Geländer.
    Die Häuser sind alle in einem schmutzigen Weiß gestrichen, das vom Ruß der Züge längst Grau geworden ist. Zum Schutz gegen den Dreck (so sagen es die Erwachsenen) haben zudem viele der Gebäude einen dunkelbraunen Streifen in Bodennähe, ungefähr so hoch wie ein sechsjähriges Schulkind. Die Fenster sind meist mit Vorhängen oder Rolläden verschlossen.
    Neben den Kindern gibt es in Pech auch Erwachsene - sie sind groß und eilig und haben keine Gesichter. Auf der südlichen Seite der Hauptschiene gibt es ein Loch, in das manchmal jemand hinwein fällt. Dann stehen die Erwachsenen oft darum herum und starren gesichtlos auf die Person im Loch. Sie helfen nicht.
    Es führt kein Weg aus Pech heraus, außer der Bahn.

    Oooh hübsche Idee! So ein Universum kann ich mir wunderbar vorstellen, und wie Yrda und Trajan könnte ich mir auch ganz wunderbar eine niedliche, bunte Bimmelbahn vorstellen die zwischen den Planeten umherfliegt :D



    Edit: das passendste Board wäre in jedem Fall Projekte und Aktionen :) ich bin Mal so frei und verschiebe den thread

    :D Ja leider ist das tatsächlich so. Die überfüllten Züge oder langweiligen Bahnreisen wären eine schönere Inspiration, aber ich habe 40 von den 60 Minuten über abstruse Sportarten nachgedacht und verschiedene Konzepte, was man irgendwie realistisch in fahrenden Zügen spielen könnte, verworfen.