Ich glaube, die Abgabe von So auf Mo gibts schon länger als seit letztem Jahr.
Am besten fände ich es, wenn du den Abgabeschluss auf Sonntag 23:59 setzt. Das ist dann am wenigsten verwirrend.
Dies! Pls.
Ich glaube, die Abgabe von So auf Mo gibts schon länger als seit letztem Jahr.
Am besten fände ich es, wenn du den Abgabeschluss auf Sonntag 23:59 setzt. Das ist dann am wenigsten verwirrend.
Dies! Pls.
Och das mach ich auch so. Es gab ne Abstimmung, mit dem Ergebnis: Alles bleibt beim Alten.
Jup, ich hab mich da zwar für eine Regeländerung eingesetzt, aber da das nicht mehrheitsfähig war, schöpfe ich jetzt auch die Möglichkeiten voll aus und hab mich dreist in allen Disziplinen angemeldet, bei denen ich mir zumindest plausibel vorstellen kann, was zu basteln (und bei denen ich nicht dieses Jahr Jury mache). Letztlich ist die WBO für mich vor allem Ansporn, konkrete Dinge zu basteln. Der Wettkampfaspekt ist für mich eh nur sekundär - und selbst auf den hat es absolut null Auswirkungen, selbst wenn meine Abgabequote grottig werden sollte...
Ich hab das für mich selber grade als cliff notes zusammengefasst, damit ich in ein paar Monaten, wenn ich wieder die Hälfte davon vergessen hab, nicht wieder den ganzen langen Text lesen muss.
Bin mal so frei und poste diese TL,DR-Version hier rein (die Charakterisierung von Waldbiomen am Ende hat dabei der Übersicht halber einen eigenen Abschnitt bekommen):
Strukturelle "Schaltstellen":
- Gebirge => Wasserscheiden, Windumlenker
- Küstennähe => maritimes, d.h. ausgeglicheneres Klima bis weit ins Land hinein (außer wenn Hochgebirge im Weg); Temp. des Meeres verschiebt Temp. an Land erheblich
- Nord-Süd-Position => merkliche Auswirkung aber nur über große Distanzen, ansonsten sind Winde, kalte/warme Meeresströme, Höhenlage wichtiger
- Leben als gestaltender Faktor
- krasse Rahmenbedingungen, z.B. veränderte Gravitation
Temperatur:
- sehr stark von Meeresströmungen beeinflusst (stärker als von bloßer Nord-Süd-Lage)
- Winde "wehen" Temperaturen von sehr großen Klimazonen in Nachbarregionen ein, soweit es Gebirge zulassen (Bsp. Sahara vs Sibirien vs Atlantik in Nord-/Südeuropa mit Alpen)
- maritim: Wetter chaotischer; kontinental: gleichbleibendes Wetter üblich, dafür extremere Jahreszeitenunterschiede
- Höhenlage => kühler
- (Hoch-)Gebirge sind jung, verlaufen kontinentübergreifend als Kette bzw. parallel => können Klimazonen unterteilen
- Mittelgebirge sind älteren Ursprungs, können höhere Ketten durchbrechen, sind aber niedriger => keine Wetterscheide, nur kühleres Biom
- Hochgebirge + Küstennähe = Vulkane (im Inland selten)
- Vulkane im Meer => Inseln. Fruchtbar, aber gefährdet durch Erdbeben, Tsunamis und seltene Vulkanausbrüche
Wasserhaushalt:
- Winde entscheidend für Wassertransport von den Meeren ans Land
- Äquator: Passatwinde, kontinuierlich Ost->West
- Bsp.: Indochina (regenreich, weil westl. des Meeres) -> Indien (halbtrockene Savanna, aber plus Monsun) -> Arab. Halbinsel (sehr trocken) -> Sahara (dito)
- weg vom Äquator => unstetere (West-)Winde => generell weniger großflächige Klima-/Vegetationszonen (keine Riesenwüsten oder Regenwälder, mehr gemischte/abwechselnde Zonen)
- Gebirge => stoppen Winde, die ansonsten weite Strecken ohne abzuregnen überwinden können, zwingen zum Abregnen => Wolkenseite ist stets wasserreich, abgewandte Seite kann extrem trocken sein
- Grundwasser - "reich" oder "arm" je nach dem wie häufig/stark Niederschläge sind
- Bsp.: grundwasserreiches iranisches Hochland konnte lange zur Bewässerung genutzt werden (auch einfacher Brunnenbau wg. hohem Wasserdruck), aber einmal verbraucht, regeneriert sich "reiches" Grundwasser nicht so einfach
- Flüsse verlaufen zunächst orthogonal zu Gebirgskämmen, in Niederungen dann oft kurvenreicher. Grundwasserarme Gegend => Fluss versickert in Sümpfen, z.B. Kongo
- Zusammenfassung: Windrichtung => Große Land- oder Meerespassagen => Wasserreichtum des Windes => Gebirge und Grundwasser => wo sind Flüsse und Ströme zu erwarten (plus bes. Bodenbeschaffenheit durch z.B. Gletscher)
- Flüsse spülen Nährstoffe ins Meer (bes. wenn durch reiche Biome fließend) => Meeresstrom der an mehreren solchen Flussmündungen vorbeikommt ist extrem plankton- und fischreich
Leben:
- Wasser + Wärme = Art des Pflanzenvorkommens und Artenreichtum (plus Nährstoffe, aber ausreichend warme+feuchte Gegenden sind eigentlich immer fruchtbar genug; Vulkane u.ä. geben Bonus-Fruchtbarkeit)
- z.B. trocken + kalt = kleine Bäumchen, Büsche oder Gräser; gemäßigt + feucht = gem. Regenwald (planzenfreundlichstes Biom ever => Mammutbäume); gemäßigt + warm = trop. Regenwald (max. Artenvielfalt)
- Artenvielfalt re Wärme: trop. Regenwald zehntausende Baumarten vs. gemäßigte Breiten ca. tausend vs. boreale Nadelwälder nur eine Handvoll
- Artenvielfalt re Wasser: in Trockenregionen überleben nur wenige, angepasste Spezialisten (wie in Kälteregionen auch)
- diese wenigen Spezialisten dominieren dann aber auch ihre Klimazone
- aber: Artenvielfalt != Biomasse! Viel Biomasse geht auch mit wenigen Arten, wenn 1 Faktor (z.B. Wasser) optimal ist und der andere wenigstens grade noch gut genug
- Bsp. boreale Nadelwälder: feucht + kühl (aber nicht kalt => Wasser kann zumindest im Sommer noch schmilzen) = Nadelwälder mit viel Biomasse, viel Großwild
- Bsp. Tundra, nur etwas nördlicher gelegen: feucht + kalt (Wasser schmilzt nicht mehr) = Tundra; keine Bäume; sehr armer Lebensraum mit wenig Biomasse
Charakterisierung von Waldbiomen:
- Trop. Regenwald: kein Winter => Insekten/Wirbellose sterben nicht jährlich automatisch => hoher Fraßdruck auf Pflanzen => Wettrüsten Pflanzen vs. Fraßtiere => Spezialisierung von Fraßtieren auf best. Pflanzen => riesige Artenvielfalt
=> zuviele versch. Arten, um davon kontrolliert sesshaft leben zu können => nie was anderes als Jäger/Sammler im trop. Regenwald
- Boreale Nadelwälder: Winter killt Insekten => Wirbeltiere nehmen ihren Platz als primäre Pflanzenfresser ein => höherer Anteil der Biomasse sind Wirbeltiere; sie werden hier auch größer (=> Körperwärmespeicherung)
=> auch im Sommer nicht allzu viel Licht+Wärme => geringe Artenvielfalt, nur Spezialisten => kein Ackerbau, mehr Jagd (gerade auch auf größere Tiere) => jagdtechnische Innovationen
- Gemäßigte Breiten: Winter + ordentlicher Sommer + ausreichend Wasser => nice.
=> alle heutigen Industrienationen finden sich hier
- (Maritime) Subtropen: (ggf. milder) Winter + (ggf. sehr "reicher") Sommer => Insekten werden nicht durch Frost, sondern durch sommerliche Trockenheit getötet (Sommerruhe)
=> keine großen Probleme mit Insekten/Seuchen + keine "schweren" Umweltbedingungen => ideale Gegend für Ackerbau und Viehzucht => Wiege aller Ackerbau-Zivilisationen (Mexiko, Irak, Nordindien)
=> von dort Ausbreitung in andere Zonen, sobald es Technologie/Organisation erlaubte (Tropen als letztes, denn die sind hardcore)
Das sind tatsächlich Brücken, die Flüsse sind so 50 bis 70 Meter breit. Wieso luxuriös? Ich hab grad ein Echtwelt-Dorf mit 4000 Nasen auf der Karte angeguckt, und das hat schon 5 Brücken. Meinst du wegen der Breite? Konstruktionsprobleme haben die da deswegen nicht.
Ich meinte insgesamt vom Bau- und Unterhaltsaufwand her - wenn ich mir meine Umgebung so anschaue, haben selbst das heutige Köln und Düsseldorf nur jeweils 5-6 Brücken über den Rhein. Aber wenn das nur so 30-m-Flüsslein sind, ist das natürlich weniger ein Problem.
Cool cool cool. Wie groß ist denn die Stadt, so von der Einwohnerzahl-Größenordnung her? Der subjektive Ersteindruck beim Blick auf die Karte sagt mir "nicht sonderlich groß".
Und: Wie mächtig sind die Flussläufe? Weil, ich zähle insgesamt 9 Brücken, das kommt mir ziemlich luxuriös vor wenn es nicht nur kleine Flüsslein sind. (Oder sind das am Ende gar keine Brücken, sondern nur "hier kann man per Fähre den Fluss überqueren"-Stellen?)
Ich würde übrigens generell alle Interessierten durchaus ermuntern, sich Juryposten zu schnappen. Schwierig is daran nix, man muss es nur machen. Letztes Jahr hatten wir 22 WBO-Teilnehmer, was recht viel ist, und mit 2 Jurypositionen pro Nase kommt man da grade so hin, die 14x3 Sitze zu füllen.
English = no problem
Ich würde dann auch den Kommentar auf Englisch verfassen.
Jo, ich auch.
Ich würde wohl auch mit englischen Abgaben klarkommen, aber wäre auch nicht unbedingt begeistert davon, da das hier in erster Linie ein deutschsprachiges Forum ist. Ich kann mir sogar vorstellen, dass einige potentielle Juroren von der Aussicht auf englische Beiträge eher abgeschreckt werden, sich anzumelden und auch nicht Wort für sich ergreifen, da es ihnen unangenehm ist, zuzugeben, nicht besonders gut Englisch zu können, wo es doch heute fast schon als selbstverständlich angesehen wird.
Also mal vorausgesetzt dass wir das so handhaben wie Veria vorgeschlagen hat *das unterstütz* sehe ich das Problem nicht. Wenn auch nur 1 von 3 Juroren kein grünes Licht gibt (warum auch immer - zu jung, zu wenig Lese-Erfahrung jenseits von Schulenglisch, bla), dann geht in der Disziplin halt keine englische Abgabe.
Mit der Anonymität wäre es damit natürlich 100% dahin, aber bei manchen Welten mit hohem Wiedererkennungswert ist das ja in ca. 75% der Fälle auch der Fall.
Warum habe ich nun "ein 'etwas anderes' Fansetting" geschrieben? Das liegt einfach daran, dass ich mich nicht sklavisch an das 40k-Universum halte und neue Elemente, wie neue Alienrassen, Chaosgötter und andere Nettigkeiten einfließen lasse.
Ohne ein Experte auf dem Gebiet zu sein, aber ein bisschen WH40k-Erfahrung hab ich schon auch, und wenn du das nicht dazugeschrieben hättest, wäre mir nicht aufgefallen, dass da was nicht Kanon-konform ist. Will sagen: Das liest sich alles recht stilecht und true to the original.
Delfine empfangen Schall wahrscheinlich über den Kieferknochen.
Und Fische übers ganze Skelett und/oder das Seitenlinienorgan (d.h. Hören und Bewegungsorten fallen bei Ihnen zumindest teilweise zusammen) - aber was Wasserlebewesen machen, lässt sich nicht einfach auf Landlebewesen übertragen. Wasser verhält sich als Schallmedium sehr anders als Luft. Wenn man als Luftschallempfänger/-wandler etwas so starres wie Knochen verwenden würde, käme dabei ein sehr unempfindliches Hörorgan mit sehr bescheidenem Frequenzgang raus.
Generell bietet hier Wikipedia schon eine gute Übersicht, was im Tierreich so an Hörorganen verbreitet ist.
Das was dir vorschwebt mit den Tentakeln ist im Grunde nix anderes als ein Außen- und Mittelohr mit verlängertem Weg zum Innenohr - also, zumindest könnte man es so umsetzen. Grundsätzlich sehe ich damit auch kein Umsetzungsproblem, zumindest wenn man es so macht, dass die Luftschwingungen bereits am Tentakel in was anderes umgewandelt werden.
Am interessantesten ist dabei, wie das schallaufnehmende und -umwandelnde Organ aussieht, also das was beim Menschen das Trommelfell ist. Es muss auf jeden Fall etwas sein, das auf sehr kleine Luftdruckunterschiede mit Bewegung/Verformung reagieren kann. Klassischerweise eben eine Membran mit dahinterliegendem Luft- oder Wasserpolster, feine Härchen oder sowas.
Edit:
]ich dachte an aufeinander liegende Schuppenschichten die sich auf dem eigentlichen Schallmedium schichten und kontinuierlich wachsen. Die Tentakel sollen nämlich ein modisches Accessoire bei dem Völkchen werden, oder besser gesagt: sie sollen Haare ersetzen. Das Schallmedium könnte dann aus einer organischen Faser bestehen, die die Vibration besser leiten kann, aber das ist sehr spekulativ.
Faser ist schonmal ne ganz gute Idee denke ich - halt in dem Sinne, dass sich da feine Fasern in der Außenluft bewegen, und dadurch den Schall umwandeln. Anwachsende Schuppenschichten wahrscheinlich eher nicht, vor allem wenn sie starr sind. Aber macht ja nix - es spricht doch wahrscheinlich nix dagegen, wenn die Tentakel-"Haarpracht" hauptsächlich aus diesen Schuppen besteht, aber der fürs Hören wichtige Faserflaum z.B. zwischen den Schuppen angeordnet ist, oder?
QuoteDas Problem bei der Idee generell ist, würde ich sagen, dass z.B. Berührungen an den Tentakeln ja schon als Geräusche wahrgenommen werden würden, was bei einem so empfindlichen Organ wohl eher unpraktisch wäre. hmm... *nachdenk*
Joa, das ist halt so ähnlich wie wenn man mit nem Finger im Ohr herumpuhlt oder mit Stoff über ein Mikrofon drüberstreicht. Es würde ja genügen, wenn nur recht kleine Bereiche der Tentakel fürs eigentliche Schallaufnehmen "zuständig" sind, und die könnte man zumindest teilweise auch schützen, indem sie z.B. in Vertiefungen zwischen den Schuppen angeordnet sind.
Mensch, Diamond wollte doch ICH anpreisen
By proxy hast du das ja auch, schließlich warst du letztlich schuld daran, dass ich mir GG&S gekauft hab.
Ich fände das allgemeinere "Magisches und Übernatürliches" schon allein insofern mal nett, weil es (bei entsprechender Aufgabenstellung) eben auch mal etwas "Allgemeinmagisches", ohne Bezug auf ein magisches/übernatürliches Wesen, sein kann.
Ich kenne das Buch, wenngleich ich das nur überflogen habe. Die These das erst der Ackerbau den akuten Überlebenskampf aus dem Alltag von Jäger und Sammlern entfernt hat, halte ich nicht für plausibel.
Nee, das wär auch etwas zu sehr verkürzt. Dass insbesondere die frühen Ackerbauern eher mehr Arbeitszeit aufbringen mussten als Jäger-Sammler, und dafür eher schlechter ernährt waren, schreibt Diamond sogar selbst. Aber Muße allein ist halt nicht alles.
Man kann natürlich nicht in die Köpfe der Menschen von vor 10'000 Jahren gucken, warum genau sie angefangen haben, den status quo zu Verändern - aber die frühesten Hochkulturen kamen alle mit dem Ackerbau auf, also liegt es schon sehr nahe, dass das der Katalysator war.
Einlagern von Nahrung ist ja z.B. etwas, das erst mit dem Ackerbau sowohl notwendig als auch sinnvoll wird. Sowas wie Bewässerungsgräben legt man auch nicht an, wenn man nicht sesshaft ist.
Vielleicht kann man es so ausdrücken, dass "technologisch stabile" Jäger-Sammler nicht so richtig viel Potenzial haben, durch Erfindungen ihren Lebensstil zu verbessern. Ein besserer Speer macht das Jagen zwar vielleicht leichter, aber die Gesamtzahl erjagbarer Tiere bleibt ja gleich, also kann man sowieso nur begrenzt viel aus seinem Lebensraum "rausholen", und wenn man eh schon nur 12-19 h pro Woche (war sicher pro Woche gemeint, oder?) zum jagen und sammeln braucht...
Ein anderer Faktor ist die Gesellschaftsform und das Ausbilden von Hierarchien - fällt auch mit dem Ackerbau zusammen. Jäger-Sammler-Gesellschaften sind mW tendenziell eher egalitär und kleinteilig. Ihre Bevölkerungsdichte geht auch kaum über ca. 0,4 Ew/km² hinaus, damit ist natürlich "kein Staat zu machen". Die Bevölkerungsdichte von Kulturen die Ackerbau und Viehzucht betreiben ist um ein Vielfaches größer; da können sich ganz andere gesellschaftliche Dynamiken entwickeln.
QuoteEin Gedanke: Vielleicht muss man die Frage für jedes Tech-Level neu beantworten. Im Mittelalter zu verweilen, ist vielleicht unter ganz anderen Voraussetzungen möglich als in der Postmoderne festzustecken?
Was ich so schwierig an dem Gedankenexperiment finde, ist: Wir kennen als Vorbild wie's laufen kann ja nur unsere Weltgeschichte; da ging es seit dem Ackerbau beständig irgendwie irgendwo voran. Viele Entwicklungen sind ja im Nachhinein auch total naheliegend - aber andererseits ist Innovation nicht easy, sonst würd's ja jeder machen. Also einerseits kann man "irgendwie erwarten", dass doch jetzt mal so langsam jemand den Pflug erfinden müsste, aber andererseits kann man seinen Weltbewohnern auch nicht wirklich böse sein, wenn's mal ein Jahrhundert länger dauert. Unplausibel würde ich das Verzögern oder sogar komplette Ausbleiben bestimmter Entwicklungen jedenfalls nicht unbedingt finden.
Und das ist fast schon unangenehm viel Freiraum zum Handwedeln.
16,5h als Hörbuch. Puh, das Ding ist nicht gerade Klolektüre für zwischendurch, klingt aber interessant!
Quasi-Werbung: Ich fand es gerade auch aus weltenbastlerischer Sicht sehr erhellend. Hat auch einen Pulitzer-Preis und einige Wissenschafts-Buchpreise bekommen.
Ich würde zwar die Einschränkung machen, dass die hinteren Kapitel, in denen er dieselben Prinzipien noch auf das moderne Technologiezeitalter anzuwenden versucht, nicht mehr ganz so überzeugend sind (Kritiker wenden u.a. ja auch ein, dass Diamond allzu großes Augenmerk auf Geographie und Lebensraum lege, und das zieht spätestens im Zeitalter hoher Mobilität und schneller Kommunikation mE nicht mehr so stark, dass man damit alles erklären könnte). Aber mindestens die erste Hälfte des Buchs ist schon sehr lesenswert.
Tach erstmal, Enligunon!
Ich stimme Veria zu, dass Jäger-Sammler-Kulturen am stabilsten sind. Mit dem Beginn des Ackerbaus scheint sich irgendwie das Tech-Level zu beschleunigen. Zumindest wirkt es so auf mich.
Das ist auch ganz sicher so. Die Logik dahinter (oder zumindest ein mE sehr plausibler Erklärungsansatz) ist, dass erst mit Ackerbau Erträge und Überschüsse (und in der Folge auch deren Lagerung) in der Höhe möglich wurden, dass zum einen die Bevölkerungsdichte insgesamt stark anstieg und zum anderen ein signifikanter Anteil dieser Bevölkerung anderen Dingen als dem zum Überleben Notwendigsten nachgehen konnte. Es konnten sich dann erstmals Leute als Handwerker oder Anführer spezialisieren, und wenn man erstmal sesshaft ist, in einem größeren Stammesverbund und mit höherem Organisationsgrad, dann kann man auch größere, aufwändigere Projekte wie z.B. Bewässerung durchziehen. Was wiederum höhere Erträge und damit höhere Bevölkerungsdichte erbringt, und damit wiederum bessere Voraussetzungen für neue Innovationen.
Leseempfehlung dazu: "Guns, Germs, and Steel" von Jared Diamond.
QuoteAber es gibt auch Beispiele für die Rückkehrer und Stehenbleiber. Siehe die Amish und einige Mennoniten in Südamerika.
Die gibt es vereinzelt schon, aber die spielen geopolitisch halt überhaupt keine Rolle. Allein schon das Wort "Fortschritt" ist ja nicht wertneutral - wer damit nicht "Schritt hält" (freiwillig oder unfreiwillig), während andere die Neuentwicklungen für sich nutzen, ist in irgendeiner Form "hintendran"...
Jundurgs Szenario, dass die Mächtigen vielleicht Erfindungen lieber verhindern oder unter Verschluss halten wollen, weil sie ihre Machtposition gefährden könnten, finde ich nachvollziehbar - aber ob das die Entwicklung langfristig stoppen kann, weiß ich nicht. Mindestens in irgendeinem Nachbarland werden neue Ideen vielleicht weniger unterdrückt, und wenn die Büchse erstmal geöffnet ist... "der Fortschritt ist nicht aufzuhalten" ist ja auch'n schönes geflügeltes Wort.
Auf die Gefahr hin, dass deine Randbemerkung möglicherweise eine längere Diskussion triggert...
Die heutige Forschung beruht nur auf relativ wenigen Gebieten noch auf Notwendigkeit, der treibende Faktor ist meist rein nur noch Gewinnmaximierung.
Wir brauchen keine effizientere lebensmittelproduktion
Das sehe ich anders. Wenn man bedenkt, dass
a) die Weltbevölkerung weiter wächst
b) der Klimawandel und sich abzeichnender Wassermangel den Ertrag vieler heutiger Kulturpflanzen, die daran nicht angepasst sind, gefährdet
c) das Schaffen neuer Ackerflächen der vielleicht bedeutendste Faktor in Sachen Umweltzerstörung ist
dann finde ich nicht, dass wir in Sachen agrikultureller Entwicklung jetzt eigentlich "fertig" sind und doch mal aufhören können mit der Effizienzsteigerung im Ackerbau.
Und dann die Entwicklung auf Gebieten wie Unterhaltung, Beauty, Lifestyle... ja und was ist mit Medizin? Oder Energieversorgung? Gibt es da auch keine "Notwendigkeit" mehr, zu forschen?
Bzw. mal anders herum gefragt: Angenommen, Forschung ist heute tatsächlich nicht mehr notwendig - war sie das dann in früherer Zeit jemals?
Die Menschheit hat auch schon ganz ohne jede Forschung überlebt. Früher war Keuchhusten halt eine tödliche Gefahr für jedes Kleinkind, Ernteerträge und -überschüsse waren so klein dass eine einzige Missernte existenzbedrohend war, und - um an Erus Post anzuknüpfen - Burgen waren durch direkten Angriff eben schwer zu bezwingen*.
Das sind zwar alles Dinge, die für den einzelnen Menschen oder auch ganze Gesellschaften sehr bedeutend sind - aber es sind auch Dinge, mit denen man sich jahrhundertelang "einfach" arrangieren kann, bzw. an die sich die Menschen dann anpassen - im Extremfall dadurch, dass bestimmte Gruppen unter die Räder kommen.
* Ok, das gilt zumindest für Festungsanlagen, die auch wirklich darauf ausgelegt waren, starken Belagerungen standzuhalten, was längst nicht auf alle Burgen zutrifft.
Hat denn jemand Erfahrung mit dem Büchlein (und dem zweiten Werk "Town") gesammelt und kann etwas zu Nützlichkeit und Realismus sagen? Sind ja nun nicht gerade die günstigsten Werke, um sie mal auf gut Glück zu bestellen.
Und vor allem, wie viel steht denn da nun drinnen über Bevölkerungsdichten?
Ich hab auch nur die kostenlose Demo-Ausschnitt-Version von Fief, von daher kann ich's auch nicht genau sagen. Ich glaube aber, dass soo viele detaillierte Zahlen nicht drinstehen werden - der Index nennt drei Seiten zum Schlagwort "population"; eine davon ist in der Demo enthalten und nennt gar keine konkreten Bevölkerungszahlen.
Generell hat das Buch aber glaub ich schon Hand und Fuß, zumindest liest sich das Quellenverzeichnis recht beeindruckend und hinreichend akademisch. Nur ob es mit den diversen harten Zahlen aufwarten kann, die du dir wünschst, wage ich zu bezweifeln.
Was konkrete Zahlen geht, benutze ich auch, nach dem Motto "besser eine grobe Annäherung als alles total handwedeln", schon seit vielen Jahren das bekannte Medieval Demographics Made Easy. Dabei ist mir aber auch immer aufgefallen, dass gerade für dünn besiedelte Regionen doch Bevölkerungszahlen rauskommen, die zumindest gefühlt überraschend groß sind. Und siehe da - jetzt wiederhole ich mich selbst dank cross-link von hier - es gibt von Juli 2016 eine Art Erweiterung/Korrektur davon:
Notes on Medieval Population Geography von Lyman Stone (der auch "Westeros is Poorly Designed" geschrieben hat). Der bezeichnet sich zwar selbst als kein Experte für Mittelalter-Bevölkerungskunde, ist aber ein Fachmann für Bevölkerungsmigration generell. In dem Artikel findest du eine Menge hilfreiche Zahlen, und weitere Anhaltspunkte um die Rechenergebnisse von Medieval Demographics zu tweaken.
Ich verstehe deine Unsicherheit nicht. Es hat noch nie eine Anmeldebeschränkung gegeben. "Alles bleibt beim Alten" kann also nichts anderes heißen als "es gibt auch weiterhin keine Anmeldebeschränkung".
Ich war ja so frei und habe eine Anmeldebeschränkung nicht mal in die Abstimmoptionen aufgenommen weil eh klar ist, dass es sowas nicht geben wird:
Ich hoffe/glaube ich habe alle Vorschläge die im Gespräch waren abgebildet - was ich nicht aufgenommen habe ist die Option "begrenzen, in wievielen Disziplinen man sich überhaupt anmelden darf" (also die "Überall anmelden"-Praxis verbieten); ich glaube Anmeldungen von vornherein strikt verbieten will niemand.
Aber nur noch mal, um sicher zu gehen, dass es auch der Letzte und die Letzte verinnerlicht:
das WBO-Tool wird nie eine Anmeldung nach Disziplin-Start zulassen
Damit würden wir die Idee der WBO torpedieren. Dann wäre es nicht mehr die WBO.
Und wenn die Mehrheit dafür ist, dann muss sie wohl zum alten System des Beitragsverteilers zurück kehren oder jemand anderes schreibt ein neues Tool
Das ist gar nicht nötig. Denn wenn alles so bleibt wie es ist, dann erlauben wir faktisch jetzt schon die Anmeldung nach Disziplin-Start. Offensichtlich ist die Mehrheit dafür, egal ob du stur bist oder ich es schade finde.
Kann man in dem Fall das "keine Beschränkung bei der Anmeldung" noch mit in den Wortlaut aufnehmen? Im anderen Thread klang es nämlich schon sehr stark danach, daß es eine Beschränkung geben soll, wenn keine der Alternativen genommen wird.
Ich weiß nicht auf wen du dich da beziehst, aber ich wüsste niemanden, der/die ernsthaft ein Anmeldelimit befürwortet.
Wer stört sich denn eigentlich dran, wenn Leute nicht abgeben?
Ich z.B.
Und ich habe keine Lust, jetzt nochmal zu erklären warum.