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Ganz so einfach ist es nicht. Ein Abzeichen will in einer Kampfsituation erstmal erkannt und identifiziert werden. Auf Entfernung, mit Dreck, bewegt und sonstigen Hindernissen.
Das gleiche Problem haben aber auch menschliche Einheiten. Damit man bei großen Gefechten nicht auf befreundete Einheiten schießt, hat es sich daher seit dem Mittelalter eingebürgert, gut sichtbare Wappen zu tragen und einen Fahnenträger zu bestimmen.
Seit ca. dem 1. Weltkrieg wurden die Wappen und Fahnenträger dann obsolet, da es a) zu Grabenkämpfen kam, wo galt: Diejenigen in unserem Graben gehören zu uns und diejenigen im gegnerischen Graben sind Gegner.
Und beim Panzerkampf gibt es eine verringerte Verwechslungsgefahr, da sich die Baureihen untereinander unterscheiden. (Wenn beide Seiten z.B. einen Leo II einsetzen würden, würde sich das Friendly Fire wieder erhöhen. Aber wenn beide Seiten unterschiedliche Panzerfabrikate einsetzen, ist das quasi eine "Uniform für den Panzer".)
Und ja, das mal ein Roboter auf Freunde losgeht, wundert mich nicht. Es gibt ja auch unter Menschen häufig genug Friendly Fire.
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Chips können defekt sein, der Feind kann Störsender o. Ä. verwenden.
Wenn Störsender eingesetzt werden, kann man in der Regel orten, von wo der Störsender kommt und dann darauf sein Feuer eröffnen.
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Das ist allerdings kein Problem. Schlüssel können geändert werden, und werden im militärischen Bereich auch ständig geändert. Viele der verwendeten Chips sind ausserdem so gebaut, dass sie sich eher selbst löschen, als forensisch verwertbare Daten zu liefern.
Du kannst einen Schlüssel aber nicht einfach ändern, während sich die eigene Patrouille noch draußen befindet. (Sonst wird ja die eigene Patrouille abgeschossen, während sie sich der Basis nähert, um einen neuen Schlüssel zu bekommen.)
"Passwörter" sind ja keine Erfindung der Neuzeit. Es gab schon früher so etwas wie Parolen, um zu erkennen, ob der Soldat da drüben zu uns gehört oder nicht. Und natürlich wurden die Parolen regelmäßig geändert. Aber sie hatten zumindest solange Bestand, bis alle Patrouillen, die ausgeschickt wurden, auch wieder zurückkehren.
Und ich sprach auch nicht davon, forensisch verwertbare Daten zu liefern. Ich sprach davon, sich den Chip zu nehmen und selber umzuhängen.
Der Chip ist sozusagen Uniform und Parole der Neuzeit:
Früher haben Guerilla-Kämpfer eine Patrouille überfallen und sich ihre Uniformen angezogen. Und anstatt "Uniformen anziehen" unternimmt ein heutiger Guerillakämpfer halt "Chip einstecken".
Mit einer forensischen Untersuchung hat das nichts zu tun.
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Das ist allerdings kein Problem. Schlüssel können geändert werden, und werden im militärischen Bereich auch ständig geändert.
Die Frage ist: Wie teilst du deinen Einheiten mit, wie der neue Schlüssel lautet? Wie entscheidest du, wer den neuen Schlüssel bekommt und wer nicht?
Oder anders gefragt: Es ist Zeit, den Schlüssel zu ändern. Kurz zuvor hat sich eine Patrouille mit dem alten Schlüssel gemeldet: Wie entscheidest du jetzt, ob das eine eigene Patrouille ist, die den neuen Schlüssel bekommt, oder ob es eine feindliche Patrouille ist, die sich den alten Schlüssel widerrechtlich angeeignet hat?