Posts by Kinno Katana

    Ja... ich würde mal denken, dazu hat Nevada oben eigentlich schon alles gesagt:

    Der Philosoph hat angemerkt, dass ohne Negation Aussagen wie "Das ist ein Stuhl" insofern sinnlos sind, da beim Sprecher unbewusst mitschwingt "Das ist ein Stuhl und eben kein Tisch". Affirmation und Negation bedingen sich also gegenseitig.


    Die Negation verbirgt sich im nicht explizit formulierten "else". Allerdings würde ich da tatsächlich überlegen, ob eine dermaßen versteckte Negation noch "gilt". Insofern würde ich die GOTO-Sprache als Ausnahme gelten lassen können.
    Was sie allerdings wohl nicht ist, ist: etwas für Faulenzer, anders ausgedrückt: effizient.

    Bei den "Abfragesprachen" bin ich überrascht: Da müsste es effizient sein, Datensätze mit "nicht" suchen zu können. Datenmodellierung ist tatsächlich so ein Fall... Aber nur so aus Neugier, hättest Du ein paar Beispiele?

    Die Präsentation von Haspelmath ist jedenfalls als Übersicht schon mal interessant :) .
    Und was mir bei seinem Namen eingefallen ist (ehm, er hat mich irgendwie an eine Computersprache erinnert, muß irgendwie mit dem -math zusammenhängen :-o?): Ich kenne keine Computersprache, die nicht die Möglichkeit der Negation hätte. Das kann eine einfache Zeichenkette sein (z.B. kombiniertes Gleichheits- und Ausrufezeichen) oder ein englisches "not"... egal, irgendwie bekommt man jedenfalls eine Negation mitgeliefert.

    Aha... Mu kannte ich noch nicht, hatte aber in der Tat auch etwas anderes gemeint.
    "In welchem Dorfhaus kann ich gerade meinen Sohn finden?" läßt sich ohne Negation nur sehr umständlich beantworten, wenn der Gefragte zwar weiß, daß der Gesuchte sich nicht innerhalb des Dorfes aufhält, aber nicht, wo genau. Die Frage ergibt für ihn zwar durchaus Sinn, aber er kann sie trotzdem in der gestellten Version am einfachsten mit einer Negation beantworten: "Gar nicht." Auch die zweiteinfachste Antwort nutzt eine Negation: "Dein Sohn ist nicht im Dorf." Positiv formuliert: "Dein Sohn ist außerhalb des Dorfes zu finden." Es geht also schon, aber effizient ist es eben nicht.

    Irgendwie habe ich den Eindruck, daß ein kurzes, knappes "Nein" trotzdem die effektivste Art ist, manche Dinge zu klären. Etwa, wenn man die korrekte Antwort zwar nicht weiß, aber die Vermutung hinter den Worten des Gesprächspartners für unzutreffend hält. Man kann das entweder so kommunizieren oder einfach einen Laut verwenden, der nur bedeutet: Anders muß es schon sein, respektive: Nein. Und da die Faulen die Sprache mitentwickeln, wäre es in meinen Augen schon seltsam, wenn sie nie auf diese effiziente Lösung gekommen wären...

    Ich würde dir empfehlen dich mal mit dem Jahr 1816 auseinander zu setzen, ...


    Hast Du eine Ahnung, wo man an vertrauenswürdige Quellen kommt, die den Populationsverlust bei Flechten und Einzellern in dem Jahr im Verhältnis zu den damals normalen Verlusten klar beziffert? Ohne solche Quellen läßt sich aus einer "Beschäftigung" auch nicht viel machen außer Zeitverbrauch.


    Man kann natürlich schlechter und besser raten, was eine Katastrophe vielleicht anrichten würde. Aber die meisten Katastrophen haben es nicht geschafft, solche Auslöschungen vorzunehmen, wie Menschen dieser und jener Herkunft und Voreinstellung angenommen hatten, als sie im Vorfeld gemeint haben. Dafür haben andere Katastrophen Schwachstellen getroffen, die vorher nicht offenkundig gewesen waren, und deshalb größere Verheerungen angerichtet als zuvor erwartet. Darum halte ich mehr oder weniger alles Wissen der Art "Wenn folgendes noch nie dagewesene ... eintritt, werden sicherlich ... die Folgen sein" für Pseudowissen. Ich bin zwar in diesen Dingen kein Fachmann, aber ich glaube, wenn es irgendwo schon ein Modell gäbe, das nicht nur klimatische, sondern auch noch damit direkt verbundene ökologische Vorhersagen machen könnte, die auf Prozente genau sind, hätte ich wohl schon davon gehört. Aber alles, was ich mitbekomme, beläuft sich darauf, daß es Modelle gibt, die zulassen, Größenordnungen einigermaßen abzuschätzen. Daraus speist sich mein Vorurteil gegenüber allzu genauen Angaben über Dinge, die man nicht schon mal unter vier, fünf verschiedenen Rahmenbedingungen im Labor angeschaut hat.

    Auf die Frage der Überlebenden gibt es eine einfache Antwort: 3%


    Bei einer globalen kataklystischen Katastrophe über mehr als ein paar Jahre hinaus geht man davon aus, daß 97% aller Landlebewesen (inklusive Pflanzen, Fungi, Flechten und Einzellern) nicht überleben sondern aussterben.


    Ich wage allerdings zu bezweifeln, daß diese Angabe ohne Beachtung der Rahmenbedingungen besonders zuverlässig sein kann. Dazu hängt zuviel davon ab, welcher Art die Katastrophe ist. Insofern müsste man vermutlich eher von 3% +/- 66% oder so sprechen, wenn man die möglichen Rahmenbedingungen nicht genau im Hinterkopf hat.

    Ich fände Stadtmauern allerdings zum Verschanzen arg ineffektiv: Zu lang. Für eine recht kleine Gruppe bietet eine Burg da das bessere Verhältnis von Schutz zu Verteidigungsaufwand.


    Was das Tier- und Pflanzenleben anbetrifft, ist erst einmal die Frage, was denn "Winter" eigentlich ist. In Heidelberg ist "Winter" eine ganz andere Sache als in, sagen wir, Königshütte im Harz. 20 Jahre heidelberger Winter hätte für die Landwirtschaft spürbare, aber keine katastrophalen Folgen - solange die Bienen jeweils genug Zeit bekommen, sich umzustellen, wenn mal wieder eine Frostperiode bevorsteht. 20 Jahre geschlossene Schneedecke und Temperaturen, die über den Gefrierpunkt nicht wirklich weit hinausgehen, werden dagegen jede längere Nahrungskette vermutlich nachhaltig in Staub zerlegen. Selbst für Bäume, die eine Menge aushalten können, dürfte die Verlangsamung der Stoffwechselrate dann allmählich kritisch werden, soweit nicht ohnehin verzweifelte Pflanzenfresser ihnen mit der Rinde zugleich das Überleben abgefressen haben und der Rest dann in die Herdfeuer der Menschen gewandert ist.


    Ein absolut uneinschätzbarer Faktor ist natürlich die Magie. Wenn es genügt, den Magier gut duchzufüttern, weil der dann jeden Tag Nahrung für 65 Leute herbeizuzaubern versteht, die wiederum für Feuerholz und den Schutz der Außenmauern sorgen können, ist die Sachlage ja doch schon wieder ganz anders...

    Aber wie viele genau sind denn "wenige" und was sind "viele"? Wenn "viele" so um die 300 meint, sind 20 ja immer noch wenige; wenn andererseits "wenige" mit 3 schon aufhört, dürften 20 schon eher viele sein...


    Von einem rein theoretischen Blickwinkel dürfte außerdem die Heterogenität eine wichtige Rolle spielen. 10 weitgehend identische Ameisen in "Hauptrollen", die als homogenes Trüppchen dies und jenes erleben, können als "weniger" Charaktere erscheinen als 4 Typen, zwischen denen es schon selbst immer wieder kracht und donnert, ganz abgesehen von dem, was sie dann noch so alles erleben.

    Nur wenige kurze Sachen bisher von meiner Seite:
    Zu Abschnitt 2.2.
    "Jeder Charakter hat zwei Werte", aber muss es nicht "vier" heißen?


    Zu Abschnitt 6.2.
    "Essenz" ist, wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, sowohl ein Attribtu wie auch Fertigkeit. Das wäre eine Doppelbelegung des Begriffs, die am Spieltisch zu Verwirrung führen kann.
    Und gibt es überhaupt *-lose Fertigkeiten?

    Ich tippe mal drauf, daß die Idee, so sehr sie zur Nachahmung anregen mag, die nötige "Schöpfungshöhe" hat, um von irgendwem als "schutzwürdig" betrachtet zu werden. (Außer vielleicht vom Landgericht Hamburg.) Und Du könntest ja auch auf Kapitälchen umstellen - jedes bessere Textbearbeitungsprogramm (jedenfalls MS Office, Softmaker Office, OpenOffice und die daraus entstandenen Zweige) bietet die entsprechende Formatierung an und wäre schon keine "direkte Kopie" mehr.

    heise hat mindestens drei Programme zur Auswahl, die pdf -> Bilddatei können.


    Empfehlung: http://www.heise.de/software/d…pdf_xchange_viewer/44939k
    Der hat insgesamt recht gute Bewertungen bekommen. Es gibt auch noch eine Pro-Version, die pdfs zusammenführen, Seiten in pdfs umsortieren und dergleichen kann. Wäre m.E. einen Blick wert.


    Alternativen:
    http://www.heise.de/software/download/cool_pdf_reader/38162 (kommt ohne Installation aus, sehr schlankes Programm, aber evtl. hat es mit komplexen pdfs Schwierigkeiten)
    http://www.heise.de/software/download/pdf_reader/70521 (hat u.U. Probleme, wenn man nicht mit Admin-Rechten unterwegs ist)

    Vermutlich hatten sie genug Erfahrungen mit Vitamin-C-Entzug: Das kann man ab einer gewissen nördlichen Höhe schließlich jeden Winter einmal ausprobieren. Für Skorbut reichen ggfs. schon 6 Wochen. Ich habe auch die Behauptung gefunden, die Wikinger hätten sich Dörrobst mit auf die Schiffe genommen. Oder Pollen (evtl. in Form von Honig oder Met).


    Aber dann ist das Hauptproblem der Hochseefahrt eventuell auch schon eher, noch irgendwo Hochsee zu finden. Nimmt man mal die 200-Seemeilen-Grenze an, ist tatsächlich im ganzen Mittelmeer kein einziges Fleckchen Hochsee zu finden. Und man kommt vielleicht sogar mit etwas Glück (und einem ziemlichen Insel-zu-Insel-Zickzack) ganz ohne Hochsee von China bis Australien... Und da man ja von Europa nach China auch immer am Ufer langschippern kann, könnte man damit ohne eine einzige Berührung mit der Hochsee (d.h. sich weiter als 200 Seemeilen von einer Küste zu entfernen) von Finnland nach Australien gelangen, also auch, ohne sich mit Hochseeschiffahrt befassen zu müssen.

    Nevada fragte eben nicht nach kreativen Inworlderweiterungen unserer irdischen Realität...


    Jetzt jedenfalls nicht mehr. Nun, dann kann man auch gewiß im Regelfall mit Netzen nichtmal genug Futter aus dem Meer holen, um ein paar Dutzend Leute damit zu füttern. Nichtmal, wenn man anhält und die Netze nachts auswirft. Oder so irgendwie, jedenfalls. (Ja, ich weiß auch, daß man in einer dauerhaften Flaute irgendwann ein Futterproblem bekommen kann. Und genauso, wenn das Schiff vom Packeis eingeschlossen ist. Und daß auf Sklavenhändlerschiffen das Essen chronisch knapp war. Aber Ausnahmen besagen doch nur, daß der Normalfall dann eben nicht der einzig mögliche ist.)


    Weder noch waren Hochseefahrer, ...


    Tja, die Wikinger sind dann gewiß auch nie bis zur Hochsee vorgedrungen. Schließlich hatten die ja auch kein Sauerkraut.


    @ Seitenhema Schiffsgeschwindigkeit
    In dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Langschiff findet sich folgende Passage:

    Quote from wikipedia

    1893 unternahm Magnus Andersen mit einem Nachbau des Gokstad-Schiffes eine Fahrt von Norwegen nach New York. Bei günstigen Windverhältnissen erreichte er 11 Knoten (fast 20 km/h). Magnus Andersen konnte nachweisen, dass sich die Gokstad mit nur einem Mann auch bei schwerstem Seegang steuern ließ. Dass der Bootskörper aufgrund der elastischen Spantenverbindungen den Kräften des Wassers nachgeben konnte, erwies sich als äußerst vorteilhaft. Er überquerte mit nur 27 Tagen Fahrzeit den Atlantik doppelt so schnell wie ein Nachbau der Santa Maria des Christoph Kolumbus.