Ich hab mir den Prolog auch mal durchgelesen. Zuerst mal sind mir da einige Fehler aufgefallen, was Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung angeht. Ich will nicht behaupten, alles immer richtig zu machen, aber wenn ich häufiger Fehler in einem Text finde, mindert es ein wenig den Spaß am Lesen. Aber das lässt sich ja noch vergleichsweise schnell beheben.
Was ich ansonsten etwas schade finde ist, dass irgendwie wenig Spannung erzeugt wird. Es ist ein Kampf um Leben und Tod, aber eigentlich ist der auch schon wieder vorbei. Man erfährt ein bisschen drüber, dass gekämpft wurde, er unterliegt und läuft weg. Dann wird immer wieder auf seinen schlechten Zustand und seine Schmerzen hingewiesen und am Ende liegt er da und scheint zu sterben. Ich hab beim Lesen nicht mal Mitleid mit dem Kerl, weil ich ihn gar nicht kenne. Ob er nun tot ist oder nicht, ist für mich irgendwie völlig unwichtig, mich verbindet nichts mit ihm und ich könnte an dieser Stelle das Buch auch zuklappen, denn ich hätte den Eindruck, dass die Geschichte von diesem Elf bereits zu Ende erzählt ist.
Schöner wärs, wenn du vielleicht den Kampf etwas aktiver erzählt hättest. Wenn du früher angesetzt hättest mit dem Prolog, vor oder während des Kampfes und nicht erst danach. So ist alles nur eine Nacherzählung, man weiß bereits wie es ausgeht und das macht es unspannend. Wenn man den Kampf vielleicht mit reinnimmt, hat man auch mehr Möglichkeiten, etwas über die Person zu erzählen, warum er überhaupt da ist, welche Motivation er hat, warum es zu dem Kampf gekommen ist und und und. Vielleicht willst du nicht zu viel verraten, aber so verrätst du zu wenig, um es interessant genug zu machen.
Dann seine Gedanken:
Wenn er ausatmete wurde die Hitze von einem unnatürlichen Frösteln abgelöst. Ein Effekt des Blutverlustes, schoss es ihm durch den Kopf.
und
Und als würden die Gedanken das Schicksal herausgefordert haben, stolperte er über etwas. Vermutlich ein Stein, schoss es ihm durch den Kopf, als er zu Boden ging. Oder ein Ast. Viel wahrscheinlicher seine eigenen Füße, die ihm den Dienst versagten.
Ich bin mir nicht sicher, ob man in so einer Situation gerade an sowas denken würde. Ihm gehts schlecht und er muss zusehen, dass er irgendwie überlebt, dass er sich retten kann, und dann denkt er "oh, mir ist kalt, wahrscheinlich weil ich so viel Blut verloren hab". Als ob er dafür Zeit hätte, sich mit sowas zu beschäftigen. Ich würde bei sowas eher denken, dass mir kalt ist, mir vielleicht wünschen, irgendwo in einem warmen Bett zu liegen und mich auszuruhen, wenn ich überhaupt denken würde. Beim zweiten - wenn ich hinfalle denk ich auch nicht unbedingt drüber nach, warum ich nun eigentlich falle. Ich würde innerlich eher fluchen oder resignieren, je nachdem wie fertig ich bin. Aber darüber nachzudenken, ob es nun ein Ast, ein Stein oder sonstwas war, ich weiß nicht. *g*
Stattdessen würde ich am Ende, wo er da liegt, an seiner Stelle eher denken, dass er Angst hat vor dem Tod. Oder dass er sich darauf freut, dass die Schmerzen bald vorbei sind, oder dass Gleichgültigkeit da ist, weil er zu schwach ist.
Versuch vielleicht ein bisschen mehr dich in die Situation reinzuversetzen und dir zu überlegen, was du an seiner Stelle denken oder empfinden würdest. Ich mach den Fehler auch gern und meine Freundin hats mir schon oft angekreidet. Aber es ist immer leichter, bei anderen Fehler zu finden als bei sich selbst, leider eigentlich.
Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Aber ich denke, nur an Kritik kann man wachsen und wenn man vorhat, vielleicht später sogar einmal etwas zu veröffentlichen, dann muss man sich damit früher oder später auseinandersetzen.