Halloween-Horrorbasteln 2021

  • Dieses Jahr gab's keine Vorgaben und ich hab auch erst viel später angefangen, also nur was kurzes, albernes:


    Die Legende von der Hungrigen Oase


    Vor dem Untergang von Otakaz, als es die Wüste des Schwarzen Sandes noch gab, erzählten sich die H’ai von der Hungrigen Oase. Einer Quelle mitten in der Wüste, umgeben von zähen Pflanzen und bewohnt von einigen Tieren.
    Und hungrig, so sagte man. Die ganze Oase, so hieß es, war eine im Sand verborgene Kreatur, die Wasser aus den Tiefen der Erde zog und nach oben pumpte, wo es als Köder für Beute diente. Niemand, der an dieser Oase lagerte, entkam.
    Dass doch einmal jemand überlebte, behauptet derBericht der berühmten Entdeckerin Dia Mantental (nein, wirklich, das war ihr Name)deren tatsächliche Existenz aber auch nicht nachgewiesen werden kann.
    Mantental behauptet, die Oase bewusst aufgesucht zu haben um nach der Kreatur zu graben. Was sie stattdessen vorfand, war eine vertrocknete Mumie. Was immer hier lauerte, fraß seine Beute wohl nicht vollständig. Weitere Ausgrabungen förderten etwas zutage, dass Mantental zunächst für goldene Kugeln hielt, sich dann aber als lebende und äußerst aggressive Käfer herausstellte, denen sie nur mit Mühe entkam.
    Da die Käfer sie bissen und ihr Blut tranken, nahm Mantental an, das sie für das Verschwinden aller dort lagernden verantwortlich waren. Sie vermutete, dass die Käfer nachts aus dem Sand kamen, das Blut der Schlafenden tranken und nur vertrocknete Körper zurückließen, die der Wüstensand bald bedeckte.
    Die Oase heute zu lokalisieren ist schwierig, liegt sie doch auf dem Grund des Innenmeeres. Jedoch behauptet der TiefseeforscherOktavian Opus, sie gefunden zu haben. Mittlerweile seien die Pflanzen und Tiere natürlich restlos verschwunden, aber eine Süßwasserquelle sei immer noch vorhanden.
    Opus schreibt in seinem Bericht, dass er dort Fische fand, wie sie eigentlich nur in Süßwasser vorkommen, darunter den seltenen, nur in Flüssen nahe des Innenmeeres vorkommenden Süßwasserwespenkugelfisch, von dem er sich aufgrund der deutlich signalisierten Giftigkeit fern hielt. Er erklärt auch, warum er glaubt, dass es sich um die Hungrige Oase und nicht eine beliebige Quelle handelt: er fand eine erstaunliche Menge an Knochen von Landbewohnern, darunter definitiv H’ai und Tramdare. Als die Kugelfische auf ihn aufmerksam wurden und sich als keineswegs scheu erwiesen, musste Opus den Tauchgang abbrechen. Wie sich herausstellte, waren die Tiere nicht in der Lage, ihm ins reine Salzwasser zu folgen.
    Eine Legende der See-Aljanan berichtet von einem ungewöhnlichen Phänomen in genau dieser Gegend, der goldenen Seeschlange. Diese Buckelseeschlange, die also senkrecht schlängelt und von der daher Buckel aus dem Wasser auftauchen, soll nicht sehr dick aber ziemlich lang und von goldener Farbe sein. Sie ist offenbar harmlos, gilt aber als schlechtes Omen. Schiffe, die nach der Begegnung mit ihr nicht ihren Kurs geändert haben, sollen aus unbekannten Gründen versunken sein.
    Da weder Mantentals Bericht noch die Existenz der goldenen Seeschlange verifiziert werden können, ist es auch nur müßige Spekulation, eine Verbindung zwischen diesen Phänomenen herzustellen. Sicherlich sähe eine Reihe hintereinander schwimmender goldener Käfer schon nach einer Buckelseeschlange aus, aber der Gedanke, die Käfer hätten die Überflutung der Wüste überleben können ist reichlich weit hergeholt. Ebenso erklärt das nicht das angebliche Versinken der Schiffe. Und wären die Käfer tatsächlich amphibisch, hätte Mantental sie dann nicht tagsüber eher in der Quelle als unter dem Sand vorgefunden?
    Es sei denn natürlich, dort hätten bereits die Kugelfische gelebt, die vor den Käfern nicht nur sicher sondern vielleicht ihrerseits ihre Fressfeinde waren …
    Trotzdem, was sollte das mit dem Versinken von Schiffen zu tun haben? Auch Opus erwähnte keine Schiffswracks in der Nähe der Quelle.
    Was natürlich daran liegen könnte, dass die H’ai recht hatten und die Oase ein Monster ist, das die Schiffe vollständig verschlingt. Die Käfer könnten in einer Symbiose mit der Kreatur leben und Beute auskundschaften, deren Blut sie im Gegenzu trinken durften … oh nein. Es passt alles zusammen! Die Hungrige Oase ist real!! Niemand darf mehr in diese Gegend fahren!!! Ich muss die Welt warnen!!!!
    Aaaahh!!!!!!!!!!!!!!1!!!!!!!


    Entwurf eines wissenschaftlichen Artikels, anonym beim Maremgik-Verlag eingesandt und nicht veröffentlicht.

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