Die Knochen des Lamms
Wie schon erwähnt beginnt nach Apokries die Fastenzeit. Diese dauert vierzig Tage, dann schließt sich eine weitere Feier an: Die Knochen des Lamms.
Wie die Fastenzeit stammen auch die Knochen des Lamms noch aus der Zeit des Einen Gottes. Tatsächlich hat dieses Fest aber auch außerhalb des Süddoofland-Bundes, in Ländern, in denen in der Zeitlosen Dunkelheit Jahrhunderte vergangen sind, überdauert.
Was genau mit den Knochen des Lamms gefeiert wird, weiß niemand mehr so genau. Die Hexen verbinden es gerne mit uralten heidnischen Bräuchen, derartige Verbindungen lassen sich aber nicht nachweisen.
Dass zur selben Zeit im Königinnenreich der Juwelendrakons und im Kaiserreich des Goldes die Auferstehung Crydrajes und die Erschaffung der Juwelendrakons gefeiert wird, ist wahrscheinlich Zufall.
Der erste Tag ist die Beine des Lamms. Das ist ein Freitag und gehört in der Kirche des Höchsten Wesens dem Gebet. Im eher säkularen Süddoofland interessiert das nicht so viele, aber die existierenden Kirchen haben natürlich an diesem Tag eine Messe und es ist ein gesetzlicher Feiertag.
Der zweite Tag ist die Wirbel des Lamms, der folgende Samstag. An diesem Tag wurde früher ein Lamm geschlachtet und zerlegt, heute bemalt man eher Lammknochen aus Gips, besonders die Schädel, weil darauf viel Platz ist.
Am Abend gibt es ein großes Feuer (es ist einer der wenigen Tage im Jahr, an denen in Süddoofland Gartenabfälle verbrannt werden dürfen und viele Familien horten dafür das ganze Jahr über Äste und Zweige), oft backen Kinder damit Stockbrot und es wird nebenbei gegrillt.
Der dritte Tag ist die Rippen des Lamms. Hier suchen Kinder im Garten nach kleinen Geschenken. Darunter sind oft Süßigkeiten, wie Lämmer oder Lammknochen aus Schokolade. Manchmal gibt es auch gefärbte und manchmal bemalte Eier, ein Brauch der eigentlich aus dem Kaiserreich des Goldes kommt.
Der vierte und letzte Tag ist ein Montag, der Schädel des Lamms. Früher war dies wahrscheinlich der Höhepunkt der Feier, der Tag an dem die bemalten Schädel ihrem Zweck zugeführt wurden.
Davon weiß man heute aber nicht mehr viel und der freie Montag dient hauptsächlich dazu, sich von den Feierlichkeiten zu erholen.