Das Faltenschwein
Das Faltenschwein ist ein mittelgroßes Schwein, das wild vor allem in den kleinen Wäldern von Südostkainomaz und auf dem Schlangenfinger verbreitet ist. Seinen Namen verdankt es den großen Hautfalten. Diese sind kaum durchblutet und dienen vor allem zur Flucht vor Feinden – verbeißt sich ein Raubtier in eine Falte, so reißt diese relativ leicht und das Schwein kann weiter fliehen.
Die Bewohner Südostkainomaz’ jagten dieses Schwein aber schon lange gerade deshalb – viel Haut bedeutete viel Leder. Natürlich wurde das Faltenschwein auch gezüchtet. Inzwischen gibt es Faltenschweine mit so großen Falten, dass sie sich im Wald kaum bewegen könnten. Für die Schweine hat das allerdings den Vorteil, dass sie zur Ledergewinnung nicht geschlachtet werden müssen. Falten werden abgeschnitten, der Schnitt heilt, wie in freier Wildbahn und da die Haut dieser Zuchtformen unbegrenzt weiterwächst, kann das Schwein mehrmals im Leben „abgeerntet“ werden. (Das muss es auch, denn irgendwann würden die Hautfalten sonst zu schwer.) Schmerzhaft ist das natürlich immer noch und Bauern und Tierschützer debattieren schon seit Jahrhunderten, ob man das den Tieren wirklich zumuten sollte, oder ob es besser wäre, die extremen Zuchtformen aussterben zu lassen.
Die Schweine jedenfalls verhalten sich der erntenden Person gegenüber nicht nachtragend – aber sie wissen ja auch nicht, wem sie die übergroßen Falten zu verdanken haben.