DAS VOLK DER ISKENDER
Nein, diesmal keine exotischen Wesen, nur Menschen *g* Das Volk der Coltharer wird noch so halbwegs mitbeschrieben, weil die von den Iskendern abstammen, und es noch nicht genug Material für nen eigenen Thread gibt.
Über die äußerlichen Merkmale des Volkes, die Kleidung, Schiffe, Architektur usw. weiß ich noch nichts, das kommt aber noch *g*
ALLGEMEINES
Die Iskender sind auf der Insel Iskendia beheimatet, die sich dort befindet, wo das Flimmermeer in den großen Ozean übergeht. Die Insel ist durch die Wasserstraße von Yathnila von der Westküste des Kontinents Raiaq getrennt.
In der Vergangenheit waren die Iskender hauptsächlich durch ihren Hang zu Raubzügen aufs benachbarte Festland bekannt und gefürchtet. Heute stellen sie mit ihren schnellen Schiffen, den Yehren, die Seestreitmacht Morkandors. Als einzige Provinz des Reiches werden sie von einem menschlichen Statthalter regiert, eine Errungenschaft, auf die sie sehr stolz sind.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Einer der heiligsten Orte auf der Insel ist die Meerschaumbucht, ein unscheinbares Stück Strand, an dem Wind und Wasser einen Felsbrocken in Form eines Frauenkopfes geformt haben, der ins Meer einzutauchen scheint. Man nennt die Stelle ‚Yulas Locken’. Jeder Iskender kann die Geschichte erzählen, wie die Göttin den großen Helden Olasku hieß, sich ihn ihrem Haar festzuhalten, und ihn mit hinab ins Wasser tauchte.
WIRTSCHAFT
Die Iskender treiben selten direkt mit den Festlandbewohnern Handel. Beinahe alles läuft über ihre Vettern, die Coltharer, welche unter anderem das Exklusivrecht zum Verkauf von blauem Colla-Farbstoff und mit Colla gefärbten Textilien für sich verbuchen können. Besonders Stoffe aus Tariseide, die aus den im Meer treibenden Néchakokons gewonnen wird, sind sehr begehrt. Neben den Seidenseihern fahren tägliche viele Fischerboote hinaus, doch Meeresfrüchte sind hauptsächlich für die Iskender selbst wichtig, da die Konkurrenz an der Küste des Festlandes groß ist. Auf der bergigen Insel gibt es Weidewirtschaft, Feldfrüchte werden nur für den eigenen Verbrauch angebaut. Auf der Insel gibt es einige Stellen an denen Feuertränen, wie das Erdöl auch genannt wird, zutage treten. Doch dieses wird als heilig erachtet, und nur für die Bestattungen verwendet (ob sie Pech zum Abdichten der Schiffe nehmen weiß ich noch nicht). Früher waren Überfälle auf fremde Schiffe und Festlandsiedlungen in Meeresnähe eine wichtige Erwerbsquelle – wenn diese so dumm waren, zur See zu fahren und ihre Dörfer ungeschützt zu lassen, hatten sie es nach Meinung der Iskender nicht anders verdient. Seit dem Vertrag mit Chelny Vath’Serith hat sich diese schlechte Angewohnheit zur Freude der Küstenbewohner stark reduziert. Steuereinnahmen und Handelszölle sind eine stetigere und ergiebigere Einnahmequelle als die Anteile an der Beute der Iskender – das haben die Hornanden nach einer Weile festgestellt. Iskendische Krieger, die im Auftrag des Lordfürsten eine Stadt plündern, haben immer noch das Recht, einen größeren Anteil der Beute zu behalten als normale Soldaten.
RELIGION
Die Schöpfungsgeschichte an sich ist hier gepostet
Die Menschen wurden wie die Tiere und Pflanzen dazu geschaffen, um als Mittler zwischen den Elementen zu dienen, die die Göttin Yula in ihrer Weisheit voneinander getrennt hat. Dabei sind sie besonders dem Feuer eng verbunden, denn Yula hat sie zu seinen Hütern gemacht und ihnen dazu die nötige Intelligenz geschenkt (siehe: Schöpfungsgeschichte der Iskender). Die iskendischen Priester nennt man die Meersänger. Sie halten ihre Gottesdienste oft auf Klippen ab, und singen zum Meer und den darin lebenden drei Urmuscheln von dem, was in der Welt über der Wasseroberfläche geschieht.
Der Umgang mit dem Tod nimmt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein, denn ein Iskender hat mit seinem Ableben noch nicht alle Pflichten erfüllt, die ihm auferlegt sind:
Eine Feuerbestattung ist dafür unerlässlich. Die Seele des Verstorbenen steigt mit dem Rauch zusammen zur Sonne auf, um ihr Gesellschaft zu leisten – dies geschieht, damit sie nicht aus Einsamkeit wütend wird und auf den Gedanken kommt, Feuer regnen zu lassen oder ihre zweite Hälfte unter der Erde zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen anzustiften.
Die Asche der Verstorbenen der gesamten Insel wird jährlich gesammelt und in der großen Zeremoniengrotte aufbewahrt. Dort ruht die Asche in großen (als Urnen verwendeten) Muschelschalen, damit die Seelen zu ihr zurückkehren können. Damit sie den Weg vom Himmel zur Höhle finden, ist der Weg in die Grotte ständig mit steinernen Wasserschalen beleuchtet, in denen brennendes Erdöl schwimmt.
Die Seelen haben nun nur noch eine Aufgabe: die Botschaften des Sonnenfeuers seinen Verwandten Wasser, Luft, Erde, und den drei Urmuscheln auszurichten.
Der Beginn der Heiligen Tage fällt mit den Tagen zusammen, an denen das Meeresleuchten am stärksten ist. Es wird so gedeutet, daß die Göttin die Seelen zu sich ruft, um sich bei ihr von den Anstrengungen des Lebens zu erholen. Mehrere Prozessionsschiffe laufen aus, und die Asche wird feierlich im Meer verstreut. Die Schiffsbesatzung ist vollkommen in dunkelblaue Gewänder gehüllt, und auch das Segel des Schiffes ist in dieser Farbe der Trauer gefärbt.
GESCHÄFTSTÜCHTIGE VETTERN : DIE COLTHARER
Die Coltharer gingen aus iskendischen Geächteten hervor, die vor langer Zeit von der Insel vertrieben wurden. Laut den Aufzeichnungen der Meersänger gab es damals einen Aufstand, weil die Bevölkerungsdichte zu sehr zugenommen hatte. Die Rädelsführer und ihre Familien wurden von der Gemeinschaft ausgeschlossen und betrauert, als seien sie schon tot. Man steckte sie in dunkelblaue Trauergewänder, geleitete sie in einem Prozessionsschiff zum Festland und verbot ihnen, jemals wieder das offene Meer zu befahren.
Die Vertriebenen bauten sich mühsam eine neue Existenz auf, blieben dem Wasser aber treu: Die Coltharer, benannt nach ihrer mit collagefärbten Trauerkleidung, sind heute Süßwassernomaden, meist Händler, und leben auf den Wasserwegen des Kontinents. Man findet sie auf allen befahrbaren Strömen. Sie finden sich bei jeder Gelegenheit auf den großen Seen zu regelrechten schwimmenden Städten zusammen. Der gebräuchlichste Schiffstyp, die sie benutzen, die Tachíben, stellen eine Kreuzung aus dem Konstruktionsprinzip iskendischer Prozessionsschiffe und Flußseglern dar.
Die Kontakte zu den Iskendern lebten nach einer Weile wieder auf, als die Coltharer zu Händlern und Mittlern zwischen dem Festland und Iskendia wurden. Sie erzählten den Iskendern von dem großen Interesse der Festlandbewohner am Colla. Daraus entwickelte sich ein florierendes Handelsabkommen, und noch heute verkaufen die Iskender ihren Farbstoff ausschließlich an die Coltharer.
Mit der Zeit wurden die Coltharer zu einer Möglichkeit für junge Iskender, der Gesellschaftsordnung und Beschränktheit der Möglichkeiten auf ihrer Insel zu entfliehen, und dennoch mit dem Wasser in enger Verbindung zu bleiben. Das Blau wurde zu einem Ausdruck des Stolzes und der Unabhängigkeit. Inzwischen hat diese Tradition, nur blau zu tragen, auch den gedanklichen Hintergund, die Güte des angebotenen Farbstoffs als lebende Werbung zu demonstrieren.
Man kann die soziale Rangordnung unter den Coltharern an der Blaufärbung ihrer Gewänder erkennen. Jeder Coltharer der etwas auf sich hält, wird zumindest teilweise blau tragen. Die ärmsten Kahnfahrer und Flößer winden sich ihre hellblauen Bänder mit dem gleichen Stolz um den Kopf wie die reichen Schiffsherren, die mitternachtsblaue Tari-Roben und Aquamarinschmuck tragen.
Die Iskender mögen ihre Vettern, sind jedoch der Meinung, daß das Landleben sie verschroben gemacht hat. In der Tat sind Coltharer recht abergläubisch, was ihrer Geschäftstüchtigkeit jedoch keinen Abbruch tut.
ISKENDER UND HORNANDEN
Iskender und Hornanden haben ein besonderes Verhältnis zueinander: die Iskender tolerieren die Herrschaft der Hornanden als etwas, was sie nicht ändern können, und die Hornanden zollen den Iskendern die Art von Respekt, den sie Feinden entgegenbringen, die gut gekämpft haben.
Wie kommt es zu dieser seltenen Duldung eines menschlichen Volkes durch die Hornanden?
Die Antwort findet sich in den besonderen Eigenschaften der beiden Kulturen, wie auch in den historischen Ereignissen zu Zeiten des Lordprinzen Chelny Vath’Serith, die es beiden Parteien ermöglichten, die besonderen Eigenschaften des anderen zu erkennen und zu würdigen.
Die Iskender hatten zunächst den Vorteil, vom Festland getrennt zu sein, und die sich abzeichnende Entwicklung in Ruhe verfolgen zu können. Die ‚Dämonen’, die aus dem Nirgendwo gekommen waren, weiteten ihr Reich immer weiter aus, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen. Auch das Eingreifen der Iskender auf Seiten der bedrohten Landstriche hatte nicht vermocht, dies aufzuhalten.
Die Hornanden erlebten den Mut und die Kampfkraft der Iskender, und stürzten sich voller Begeisterung auf den ersten würdigen Feind seit langem. Die Iskender wollten sich eigentlich zu einem niedrigeren Blutzoll ins Reich integrieren lassen – schnelles Handeln war angesagt. Die Hornanden waren kein seefahrendes Volk, soviel war den Iskendern durch ihre Spione bekannt - doch das würde die Hornanden, die natürlich von dem wohlhabenden Iskendia gehört hatten, nicht lange aufhalten. Allein wegen dem schier unerschöpfliche Nachschub an Truppen war die Invasion der Insel auf Dauer unvermeidlich.
Als es schließlich soweit war, daß die Küste an der Straße von Yathnila erobert war, und die Hornanden begehrlich nach Iskendia schielten, ergriffen die Oberhäupter der Insel die Initiative. Die erste Flotte, die vom Festland nach Iskendia aufbrach, wurde erfolgreich zurückgeschlagen
Eine inneriskendische Tradition, die Entführung hochrangiger Mitglieder konkurrierender Familien, bot den Ansatz zur Lösung des Problems:
Das Schiff des Lordprinzen, der die Invasionswelle anführte, wurde unter erheblichen Verlusten von den anderen abgedrängt, erobert und schließlich versenkt. Den Lordprinzen Chelny Vath’Serith nahm man gefangen, doch er konnte sich losreißen und brachte den Schiffsherrn in seine Gewalt. Seine Drohungen, ihn umzubringen wenn man ihn nicht sofort zum Festland zurückbrachte, stieß auf taube Ohren. Selbst als er seine Drohung wahrmachte, und noch einige weitere Crewmitglieder tötete, gaben die Iskender nicht nach. Als dem Hornanden klar wurde, daß die ganze Mannschaft für ihr Ziel zu sterben bereit war, und dann niemand mehr das Schiff steuern würde, lenkte er ein.
Auf Iskendia angekommen brachte man ihn zu Zuyul en’Uchenet, der damals das Amt des Ersten Meersängers und des Inseloberhauptes ins sich vereinte.
Es gelang ihm, Vath’Serith davon zu überzeugen, daß die Hornanden als Kämpfer zu Lande nicht vorausschauend genug waren, und sich von der Meeresseite her eine Blöße gaben. Sie mußten eine Seemacht werden. Die Iskender waren solch eine Seemacht, und sie waren bereit, die der Hornanden zu werden.
Man ließ dem Lordprinzen einen Monat Bedenkzeit. Um Vath’Serith die Ernsthaftigkeit dieses Anliegens zu beweisen, behandelte man ihn als weit mehr als nur einen Gast. Ganz Iskendia stand ihm offen, und die militärische Macht wurde unverzüglich in seine Hände gelegt, mit der Auflage, daß er zuerst etwas über das ihm neue Wissensgebiet lernen mußte, das sich von dem Kampf zu Lande in vielen Punkten unterschied.
Entsprechend seinem eigenen hornandischen Ehrenkodex, und weil er keine andere Wahl hatte, verhielt sich Vath’Serith von nun an als (zugegeben etwas schwieriger) Gast.
In dem Monat seines unfreiwilligen Aufenthalts lernte er, hatte Teil am Kriegeralltag, und begleitete die Riffjäger zur Riesenmoränen- und Lucchaijagd – von der er begeistert war, und bei der er sich die Achtung der Krieger verdiente.
Nach Ablauf der Frist stimmte der Lordprinz zu.
Die Iskender brachten ihren neuen Verbündeten aufs Festland, und halfen ihm dabei, seinen uneinsichtigen Vater zu stürzen. Nachdem Vath’Serith Lordfürst war, war eine seiner ersten Amtshandlungen die Hinrichtung Zuyul en’Uchenets, des Ersten Meersängers, da er die Demütigung, gefangen worden zu sein, nicht auf sich sitzen lassen konnte.
Der Erste Meersänger hatte sein Ziel jedoch erreicht: Der Vertrag, den Vath’Serith mit en’Uchenet geschlossen hatte, blieb seither ungebrochen in Kraft.
Iskendia wurde nie von den Hornanden erobert. Es hat sich ihnen freiwillig unterstellt – zu seinen Bedingungen. Es wurde zur treu ergebenen Provinz Morkandors, nicht von einem Kriegsherren sondern von einem iskendischen Statthalter regiert, (der zufällig immer das Inseloberhaupt war, welches die Iskender sich selbst wählten) und zahlte seinen Tribut direkt an den Lordfürsten. Außerdem stellte es Truppen, und bildete die Hornanden in der Kunst der Seefahrt aus.
Es zeigt von der hohen Meinung und dem Vertrauen der Lordfürsten, daß die persönliche Leibwache des Lordfürsten größtenteils aus Iskendern besteht und den Ehrentitel ‚Lucchai’ hat.
Die Iskender schauen ein wenig arrogant auf die Festlandvölker herab, weil sie nicht dasselbe wie sie geschafft haben, und die Bewohner des Festlands beschimpfen die Inselbewohner gerne als Piraten und Kollaborateure.
SYMBOLE
Ein häufig zu findendes Motiv für Amulette und Schnitzereien auf Schiffsrümpfen sind die drei Muscheln und ihre drei Perlenkinder. Das Wasser, das vierte Element, wird durch die Zwischenräume symbolisiert. Yula, die Mutter aller, die den Menschen Intelligenz und Magie verliehen hat, wird oft durch eine Metallfassung dargestellt, die das Symbol umschließt.
Die aufsteigende Flammenträne, ein weiteres Symbol, ziert viele Segel und Ruderblätter, und läßt sich ebenfalls auf den Schöpfungsmythos zurückführen: es stellt den Auftrag der Menschen dar, der ihnen von Yula erteilt wurde.
In sich gedrehte Tullmuscheln, von geschickten Tauchern in Küstennähe zu finden, sind ein Zeichen für Weisheit. Ältere Iskender haben das Recht sich mit ihnen zu schmücken. Der Begriff ‚Windung’ ist hiervon abgeleitet, er bezeichnet ein ganzes Jahr.
Bildanhang:
Ein Meersänger. Die Kopfbedeckung ist Kugelfisch-Skellett-inspiriert, also wird wohl auch im Flimmermeer sowas ähnliches rumschwimmen EDIT: Das, was Jack vorhin im Chat als Krisdolch bezeichnet hat, ist ein Wellendolch