Ich hoffe ich konnte eure Fragen beantworten. Vor allem Jerrons Frage bezüglich der Religion war einerseits schwierig,
andererseits aber auch hilfreich bei der Konkretisierung des Karismus. Leider bin ich bei dieser Baustelle noch nicht fertig.
Leider konnte ich DawnCrys Frage noch nicht beantworten.
Weitere Fragen
Biologische Ähnlichkeiten und Unterschiede sowie Verhältniss zwischen den Spezies
Wie ähnlich sind sich die Menschen, Rejatten und Arajatten biologisch gesehen? Können z.B. Menschen und Rejatten gemeinsame Kinder bekommen? (Mit den Arajatten wird das ja eher nicht gehen, wenn ihre Geschlechtseinteilung so stark von der der Menschen abweicht.)
Du schreibst ja, dass die Markar eigentlich aus allen drei Spezies stammen, inzwischen aber als ein eigenes Volk angesehen werden. Das klingt so, als ob innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen Speziesgrenzen überwunden worden seien, sodass sich die drei biologischen Gruppen im Lauf der Generationen vermischt haben. Oder hab ich das falsch verstanden?
Sämtliche Spezies haben dieselbe Anzahl an Beinen, Köpfen und Armen wie die uns schon von unserer Welt bekannten Menschen.
Die Arajatten sind meist größer als Menschen, etwas muskulöser, ohne jegliche Haare und mit einer harten eher rötlichen Haut.
Sie haben keine Augen sondern spüren Objekte im Raum. Die Unterschiede des Körperbaus zwischen den Geschlechtern sind groß.
Die Rejatten sind hingegen kleiner aber auch zäh. Sie haben normale Augen und eine sehr raue Haut.
Zwischen den Geschlechtern sind die Unterschiede des Körperbaus gering. Sie sind den Menschen ähnlicher.
Es ist sogar möglich das Arajatten mit Rejatten oder Menschen Nachwuchs bekommen.
Dies kommt jedoch nur selten vor und der Nachwuchs ist unfruchtbar.
Zwischen Rejatten und Menschen gibt es öfters Verbindungen. Vor der Zeit des Markarreiches war dies jedoch unüblich
und meist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Unter dem Markarreich jedoch kommt es öfters zu speziesübergreifenden Heiraten unter der Oberschicht.
Die wenigen reichen Familien wollen unter sich bleiben. Viele von ihnen haben sowohl rejattische als auch menschliche Vorfahren. In der Unter und Mittelschicht
kommt es eher selten zu speziesübergreifenden Heiraten, diese sind jedoch gesellschaftlich anerkannt. Die Halbrejatten sind fruchtbar und tragen die Merkmale
beider Spezies.
Folglich sind die Speziesgrenzen bei den Markar weitgehend überwunden. Jedoch haben sie sich nicht komplett vermischt.
Die unterworfenen Ungläubigen halten hingegen eher an der Trennung der Spezies fest.
Die Verbannung der Talir kurz zusammengefasst.
Weiß man übrigens, warum die Talir einst "verbannt" worden sind?
Das hat mit der Urzeit der Welt zu tun. Kurz gesagt, war es der Auftrag der Talir andere Spezies zu erschaffen welche Zivilisationen erschaffen
sollen. Jedoch haben die Talir den Auftrag dahingehend verstanden, dass sie die verschiedenen Spezies kontrollieren müssen um ihnen Fortschritt
und Frieden zu ermöglichen. Damit die ganze Welt von einem solchen Imperium erfüllt wird, wurde der Einfluss der Talir von dem kosmischen Richter
weitgehend ausgeschaltet. Dieser Konflikt ist wichtiger Bestandteil der Entstehung der Welt. Es macht Sinn ihn separat vorzustellen.
Die erschaffenen Völker wissen über die Verbannung der Talir bescheid, dies führt teils zu Konflikten oder Zweifeln an ihrer verehrung der Talir.
Theologische Konzepte
Generell ist das alles noch sehr allgemein und ich habe noch nicht verstanden, was denn nun diese Religion eigentlich ausmacht. Woran wird denn nun geglaubt, welche Weltanschauung hat das zur Folge und wie wirkt sich dieser Glaube auf das Leben der Leute aus?
Wie sehen die verschiedenen Auslegungen der Lehre aus, die zu den Schismen führen? Welche bedeutenden Strömungen gibt es?
Nun werde ich tiefer auf die Religion und ihre Gläubigen eingehen.
Es ist die tiefe Überzeugung eines Gläubigen, das er den richtigen Weg gewählt hat und sowohl die Gemeinschaft der Gläubigen
als auch der Segen der göttlichen Kraft ihm helfen wird. Das Leben wird als Prüfung verstanden. Geprüft wird, ob ein
Wesen in der Lage ist sich nach dem Tod mit der göttlichen Kraft wiederzuvereinen.
Daraus formuliert eine der Hauptdenkströmungen des Karismus ein Konzept von Nähe und Ferne zur göttlichen Kraft.
Die Welt habe sich von der göttlichen Kraft getrennt, könne aber durch richtiges Handeln mit der göttlichen Kraft wiedervereint werden.
Folglich ist allein die göttliche Kraft ewig, während die Welt und ihr Inhalt vergänglich ist. Folglich können nur Gläubige nach dem Tod weiterexistieren den
Ungläubige werden stets in der vergänglichen Welt gefangen sein.
Das Kar ist denjenigen Wohlgesinnt welche die Welt dem Kar annähern und gewährt diesen Erfolg. Die Gläubigen hoffen auf diesen Segen.
In letzter Konsequenz folgerten Theologen daraus das Ungläubige in jedem Fall nur blind und erfolglos sein können.
Folglich ist Misserfolg das Resultat von mangelnder Nähe zum Kar, also ist der Scheiternde nicht fromm genug.
Der Glaube im Alltag
Den gewöhnlichen Gläubigen wird im Alltag keine Kleidung vorgeschrieben. Den Priestern und Würdenträgern schon.
Die gewöhnlichen Gläubigen sollen aber schlicht gekleidet in den Tempel treten, während die Priester und Würdenträger ihre Amtskleidung
tragen müssen. Gottesdienste gibt es jede Woche. Die Teilnahme ist für die normalen Gläubigen nicht verpflichtend, aber in der Oberschicht
muss man sein Ansehen wahren und oft teilnehmen.
Die meisten Gläubigen sind in ihrem Alltag eher moderat eingestellt. Es reicht zum Seelenheil aus, ein gesittetes Leben zu führen und den Geboten
der Oberen zu folgen. Die Priester und die Oberschicht haben jedoch größere Verpflichtungen und sind zur Frömmigkeit verpflichtet.
Alkohol ist den Gläubigen verboten, denn dieser bringt einem der Selbstauslöschung näher. (Drogen sind jedoch erlaubt). Genüsse sind
erlaubt, sofern gesittet genossen wird. Der Genuss ist nicht schlecht sondern für das Erlangen des Seelenheils irrelevant. Die Priester unterscheiden
zwischen wahren und falschen Genüssen.
Leid ist Entfernung von der göttlichen Kraft. Folglich sollten Hospitale nahe an Tempeln gebaut werden um die Leiden zu mindern.
Leid ist der Beginn des Weges zur Nichtexistenz. Ist ein Gläubiger in Not sollte die Gemeinschaft ihm helfen.
Der Glaube spiegelt sich in dem Alltagsgruß „Das Kar sei mit uns“ sowie darin,
das normale Gläubige an ihren Namen die Silbe –kar anhängen um sich von den Ungläubigen abzugrenzen.
Wichtige Feste im Leben eines Gläubigen sind die Geburt, die
Einführung in die Gemeinschaft der Gläubigen, die Heirat und die Beerdigung.
Pilgerfahrten sind unüblich, denn das Kar kann überall
empfangen werden. Es gibt nur Reisen zu den nächstgelegenen Hohetempeln.
Unterströmungen innerhalb der amtlichen Kirche
Wie sehen die verschiedenen Auslegungen der Lehre aus, die zu den Schismen führen? Welche bedeutenden Strömungen gibt es?
-Die frommsten Karisten sitzen im Süden im Umfeld der Stadt
Kardrakor und sind auch für eine härtere Gangart gegenüber Ungläubigen zu
gewinnen und moralische Empfehlungen in Gesetze umzuwandeln.
-Die westliche Priesterschaft will mehr lokale Unabhängigkeit und Autonomie.
-Die Priesterschaft von Nenduria an der Küste ist am liberalsten.
Hier wird die Idee formuliert das alle Wesen nach der göttlichen Kraft streben und folglich
Toleranz und Fürsorge (aber keine Gleichberechtigung) gegenüber den Ungläubigen geboten ist.
Innerhalb der Priesterschaft sehen die meisten mittlerweile
der dynastischen Herrschaft positiv gegenüber, aber es gibt Minderheiten die
eine stärkere Kontrolle der anderen Staatsgewalten durch die Priesterschaft
fordern.
Wer ist Sektierer wer Ungläubiger
Und wer genau ein Sektierer und wer nur ein normaler Ungläubiger ist, wird von Fall zu Fall definiert, je nachdem, wie es den Machthabenden gerade in den Kram passt?
Das definieren die Hauptpriester, wie es ihnen gefällt, und
beschließen dann das mehrere
Hohepriester in einer Kommission eine theologische Begründung für die Ablehnung
dieser Ketzer finden.
Ungläubige sind Personen welche eine andere Religion haben
und noch an ihrer alten Identität festhalten.
Sektierer sind Personen die einst der offiziellen
Glaubensrichtlinie folgten, nun aber einen anderen theologischen Standpunkt
vertreten. Verfälscht man die Glaubensaussagen so entfernt man sich von der
göttlichen Kraft. Folglich gefährden Sektierer nicht nur ihr eigenes Seelenheil
sondern das Seelenheil aller Gläubigen. Da die Sektierer versuchen andere
Markar zu bekehren und sich selber auch als Markar verstehen obwohl sie nicht
mehr der Priesterschaft folgen werden sie unterdrückt.
Die Gesetze und ihre religiöse Legitimation
Aha, und nachdem du die Frage nach den Geboten um eine Ebene verschoben hast: Wie sehen denn nun diese religiös legitimierten Gesetze aus?
Die Gesetze sind an sich nicht so speziell. Wichtig ist vor allem für Wen sie gelten
Das Justizwesen kennt 3 Arten von Gerichten:
-Tempelgerichte
-Glaubensgerichte
-Ungläubigengerichte
Es gibt für diese Gerichte verschiedene Gesetzessammlungen die unterschiedliche Gültigkeit haben:
-Über sämtlichen Gesetzen stehen die wichtigsten Inhalte des Glaubens[1]
-Kirchliche Gesetze gelten nur für Anhänger der Priesterschaft
-Militärische Gesetze gelten nur für das Militär
-Administrative Gesetze gelten nur für die Beamten
-Moralische Gesetze gelten für alle Gläubigen
-Moralische Empfehlungen sind juristisch nicht verpflichtend
-Wirtschaftsgesetze gelten für alle Untertanen
-Strafgesetze gelten für alle Untertanen
Es gibt mehrere Quellen der Gesetzgebung:
Anweisungen des Hakirs -> Daraus abgeleitete Kerngesetze
Religiöse Interpretationen -> Daraus abgeleitete erweiterte Gesetze
Beschlüsse der Priesterschaft -> Daraus abgeleitete neue Gesetze
Befehle des Glaubensverteidigers und Regentverwalters -> niedere Gesetze
Verstößt ein Gläubiger gegen die moralischen Gesetze, so
kann er entweder die Strafe annehmen oder unehrenhaft seinen Glauben ablegen.
Wurde jemand wegen seiner moralischen Verfehlungen Ungläubig so darf er nicht
wieder Gläubiger werden außer mehrere Hohepriester gewähren ihm Gnade.
Die Herrscher können nur die militärischen und administrativen
Gesetze abändern. Bei den Wirtschafts und Strafgesetzen bedarf es der formalen
Billigung der Priesterschaft.
Moralische und Kirchliche Gesetze werden von der
Priesterschaft festgelegt.
Moralische Empfehlungen werden auch von der Priesterschaft festgelegt.
Es ist nicht verpflichtend ihnen zu folgen, aber hilfreich für das Seelenheil.
Auswahl und Ausbildung der Priesterschaft
So, jetzt hab ich endlich auch mal Zeit gefunden, mich mit dem karischen Reich zu beschäftigen. Leider haben mir die anderen jetzt schon ziemlich alle Fragen weggeschnappt, da bleibt mir nur das Tollfinden und die Frage danach, wie denn die religiöse Elite aussieht: Erblich? Schule mit Abschlussprüfung? Mystisches Auswahlverfahren?
Die Priesterschaft besteht größtenteils aus machtlosen
einfachen Priestern. Diese sind noch nicht die eigentliche religiöse Elite.
Innerhalb der Tempelanlagen liegen religiöse Schulen. In
diesen werden sowohl Priesteranwärter[2]
als auch angehende Beamte und junge Aristokraten ausgebildet.[3]
Die Lehrer der Schulen sind meist keine Priester. Folglich werden in diesen
Schulen neben der Theologie auch andere Fächer auf höherem Niveau unterrichtet.
Fallen in diesen Schulen junge Beamte oder Aristokraten durch gute Leistungen
auf, so versucht die Priesterschaft natürlich diese für eine geistige Laufbahn
zu überzeugen.
Innerhalb der Priesterschaft gibt es ein internes
Auswahlverfahren. Fällt ein Priester durch Talent oder gute Leistungen auf so
kann er später Hohepriester werden. Hohepriester beraten die Großpriester und
dürfen bei wichtigen Fragen mitbestimmen. Ein Großpriester leitet einen Tempel
und ernennt seinen Nachfolger unter dem Kreis der Hohepriester. Die fünf
wichtigsten Großpriester werden als Hauptpriester bezeichnet und bestimmen
weitgehend die Religionspolitik.
In diesem System haben auch Personen mit ärmeren Hintergrund
Aufstiegschancen sofern sie Talent haben, aber aus der Aristokratie kommen auch
bedeutende Hohepriester.
Es ist für einen Großpriester nahezu unmöglich einen nahen
Verwandten zum Nachfolger zu ernennen.
Denn dann würden die Hohepriester jegliche Mitarbeit verweigern und sowohl
andere Großpriester als auch der Glaubensverteidiger würden misstrauisch
werden.
Den schon Hakir stellte fest, dass die Priesterwürde durch
die Eignung des Charakters und nicht durch die Herkunft erlangt werden dürfe.
Dennoch können einige Familien die die richtigen
Verbindungen haben, viele Mitglieder in der Priesterschaft unterbringen.
Fragen zu der Karte
Was ist das da im Süden? Eine Mauer oder eine Steilkippe?
Hierbei handelt es sich um eine sehr langgezogene Klippe, die Teile der fruchtbaren Merolregion von der Steppe abtrennt.
Schöne Karte . Was hat es mit den Altwäldern auf sich? Sind die Pflanzen so unterschiedlich. Oder ist dass nur ein Unterschied wie zwischen Amerikanischen und Europäischen Pflanzen. Zu welchen Staaten gehört die gebirgige Halbinsel in der nähe des Deltas im Süden. Was ist Ghil? Ein Außenposten? Und was hat es mit der länglichen Halbinsel nördlich von Jenkearu aufsich? Sollen die Weißen ``Piktogramme`` Städte darstellen? Und wie groß ist die abgebildete Fläche ungefähr ?
Danke
Es gibt große Unterschiede, noch größer als der zwischen
amerikanischen und europäischen Pflanzen. Die steinharten alten Wälder, sowie
sämtliche alten Pflanzen und Tierarten wurden weitgehend von den mit den
Menschen eingeschleppten Pflanzen verdrängt. Die alte Natur war kärger,
artenärmer und zäher, jedoch vermehrten sich die alten Arten langsamer und
wurden so schnell verdrängt.
Die weißen Piktogramme sollten wichtige Städte und Festen darstellen.
Die gebirgige Halbinsel wird derzeit von keiner einzigen
Macht dominiert. An der östlichen Spitze siedeln einige freie jardenische
Gruppen. Der Rest der Halbinsel und die anliegenden Gebiete stehen unter dem
Einfluss dreier verschiedener Stadtstaaten. Die Bevölkerung besteht aus
Kuelmetern und Seter. Diese Handelsstadtstaaten haben zusammen mit dem
Stadtstaat Tkela und weiteren Handelsniederlassungen auf Inseln (welche
außerhalb des Kartenbereichs liegen) ein lockeres gemeinsames Bündnis gebildet.
In den Deltas gibt es kleinere Ansiedlungen. Hier leben einige Seter.
Ghil ist ein unabhängiger Stadtstaat, welcher die umliegende
Region weitgehend dominiert. Hier leben Nachfahren von Flüchtlingen aus dem Markarreich.
Ghil ist eine Oligarchie. Bis jetzt konnte Ghil die eigene Unabhängigkeit sichern.
Die Größe der Fläche habe ich nicht ausgemessen, weiß aber das
die Strecke Nurdoll Dulkevaras etwa 4 Tagesreisen und somit 80km beträgt. Folglich liegt die West-Ostausdehnung des
Reiches bei 1220 km, und die Nord-Süd Ausdehnung bei etwa 1080km.
[1] Von einem Mord kann man freigesprochen werden, wenn dadurch die Religion verteidigt wird.
[2] Lokale einfache Priester können junge Personen die talentiert erscheinen der Priesterschule melden.
[3] Jegliche höhere Schulbildung ist religiös. Der Glaubensverteidiger Zanzirach Feira
scheiterte im Jahre 473 mit seinem Plan zur Errichtung einer höheren säkularen Schule.
Die Priesterschaft war über diese Idee zu empört.