Beiträge von Gudea

    Guten Abend.


    Ich unterteile die Geschichte in mehrere Ebenen. Wichtig ist eine grobe Übersicht der in Epochen unterteilten Weltgeschichte (keine exakten Jahreszahlen, aber eine grobe Unterteilung wielange welche Epochen andauern). So weiß ich welche Akteure/Nationen in welchem Zeitraum aktiv waren.
    Desweiteren gibt es mehrere Jahreslisten, in denen nur Ereignisse aufgezählt werden.


    Ausführlicher ist die Geschichte der jeweiligen Nationen/Reiche/Großregionen wobei die Ausführlichkeit je nach Reich variiert.


    Bei Orten/Unterregionen erarbeite ich dann grob die jeweilige Situation in den vergangenen Epochen, wenn ich den Ort erbastle, vor
    allem wenn die jeweiligen Epochen den jeweiligen Ort geprägt haben.


    Die jeweiligen Epochen trenne ich nach den vorherrschenden Reichen unterbrochen von Zeiten der Fragmentierung. Ich konzentriere mich dabei auf
    meine Hauptbastelregion. Die jeweiligen Epochen dauern meist mehrere Hundert Jahre. (Erschaffungsphase, Besiedlungsphase, Imperium der
    Talir, Epoche des Zerfalls, Arajattenzeit, Zeit der drei Reiche, 1. Feudalzeit , Zeit der Markar, 2. Feudalzeit), ich muss noch an den Inworldbennungen der
    Epochen arbeiten.


    Technologischer Fortschritt ist in meiner Welt eher langsam, eine Epocheneinteilung danach ist für meine Welt nicht praktikabel.
    Meine Welt bewegt sich von ihrer Entstehung auf ihren Untergang zu (es gibt keine Gegenwart).

    Was passiert aber wenn sich Gonrhin selber in unterschiedlichen Teilrealitäten unterschiedlich verhält?
    Oder wenn sich Gonrhin in der jeweiligen Teilrealität der unterschiedlichen Weltenbewohner unterschiedlich agiert?


    Kann auch eine einfache logische Matheaufgabe in unterschiedlichen Teilrealitäten unterschiedliche Lösungen haben?
    Fluktuiert auch die Schwerkraft, wenn sämtliche Naturgesetze eigentlich unsicher sind?
    Wenn die Einwohner schon mehrere Generationen auf Rhingon waren und sich angepasst haben, dürften sie mittlerweile ein völlig anderes Konzept von Logik haben?
    Sehnen sie sich in ihren Kunstwerken (Musik, Literatur etc.) nach mehr Logik und verwenden strenge Formen, oder erschaffen sie noch unlogischere abstraktere Kunstwerke da sie vergessen haben was Logik ist?

    Einige Antworten auf einige Fragen:


    Grundlagen der Macht der Priesterschaft

    Worin genau besteht die Macht der Priester? Ist es ihr Einfluss auf die Bevölkerung, ihr Vermögen?

    Ihre Macht liegt eher in ihrem Einfluss auf die Gläubigen, da sie das spirituelle Oberhaupt einer sehr frommen Gesellschaft sind und die anderen Gläubigen ihnen
    Gehorsam schulden. Formal stehen sie über jeder anderen Institution und sind quasi unantastbar.
    Ihre Tempel besitzen zwar ausgedehnte Ländereien, der eigentliche Reichtum ist allerdings in den Händen der Aristokratie.
    Jedoch ist faktisch ihre Macht beschränkt und wird oft zurückhaltend ausgeübt. Sie halten sich meist aus dem politischen Tagesgeschäft zurück sofern alles zufriedenstellend verläuft.

    Anders gefragt, was würde passieren, wenn der Glaubensverteidiger etwas tut, was den Priestern nicht passt?

    Zuerst würde die Priesterschaft ihn ermahnen oder belehren. Meist korrigiert der Glaubensverteidiger seine Politik oder fand einen Kompromiss. So wurde z.B. das
    Programm zur Errichtung säkularer Schulen zurückgezogen, oder als Kompromiss beschlossen, das die Badenden in den prunkvollen Thermen religiöse Vorträge
    erdulden müssten.


    Theoretisch wären die Priester in der Lage den Glaubensverteidiger abzusetzen oder für Ungläubig erklären. Dies wäre jedoch nur dann möglich wenn ein breiter Konsens
    unter den Hauptpriestern besteht. Folglich wäre dann ein Glaubensverteidiger ohne jegliche Befehlsgewalt über sämtliche staatlichen Institutionen. Ein
    Glaubensverteidiger kann nicht mit Gewalt gegen die Tempel vorgehen, da kaum jemand folgen würde und das ganze ziemlich schnell eskalieren würde. Ein
    Glaubensverteidiger der sich trotz des Widerstandes der Priesterschaft an der Macht halten würde, wäre ein Tyrann ohne jegliche Legitimation.


    Folglich kann der Glaubensverteidiger nur verlieren.
    Da keiner der Herrscher so selbstmörderisch war, ist dieser Fall jedoch nicht vorgekommen.


    Jardenier und Kuelmeter, Geschichte und Siedlungsgebiete

    Beide Fragen beantwortet man am besten zusammen.


    Die Menschen fielen vor dreitausend Jahren ein. Im Binnenland (etwa die Gegend der Teilreiche Margaldis und Nurdoll (auf der Teilreichskarte)) wurden die Seter
    weitgehend vertrieben. Diese Gegenden wurden Kernräume der jardenischen Kultur.


    Weiter im Süden, am Fluss Netiwure hingegen lebten nach anfänglichen Konflikten Seter und Menschen friedlich zusammen. Hier begannen sie voneinander zu lernen und erste
    Städte entstanden. Die dortigen Menschen nannten sich Kuelmeter. Kuelmeter und Seter blieben zwar oft im Alltag voneinander getrennt, aber es entstand eine
    gemeinsame städtische Kultur.


    Die Kuelmeter haben in den Städten neue Wertvorstellungen übernommen. Sie stellen nicht ihre
    Ahnen in den Mittelpunkt sondern ihre städtischen Gemeinschaften. Die Kulte dienen dazu höhere Gewalten/Götter zu besänftigen. Folglich sehen sie inreligiöser Hinsicht keinen Unterschied zwischen den Spezies. Doch die meisten der städtischen Seter blieben weiterhin bei ihren alten Gesetzen.


    Weiter nördlich hingegen lebten die Jardenier weitgehend im Binnenland. Es war für die ersten Kolonisten der Kuelmeter und Seter einfacher neue Städte den Fluss hinab
    und an den Küsten zu errichten, als in das unwegsame Binnenland vorzudringen.


    Erst später entstanden erste kleinere Handelsorte gegründet von kuelmetischen und setischen Auswanderern im Gebiet der Jardenier.


    Wenn ein oder mehrere Jardenier in Städte ziehen und sich dort anpassen werden sie fast automatisch als Kuelmeter betrachtet, denn konservative Jardenier kämpfen um den Erhalt ihrer Identität und wollen den Kontakt mit fremden Einflüssen vermeiden.


    Es gab vor etwa tausend Jahren drei Reiche[1]. Während im südlichen Reich Kuelmeter und Seter lebten, blieb das jardenische Reich aggressiv und isolationistisch. Doch das jardenische Großreich zerfiel, da die wenigen Städte klein waren, und lokale Fürsten eigene Herrschaftsgebiete errichteten. So löste sich das jardenische Reich zunehmend von selbst auf. (Entstehung: circa -1300 Auflösung: circa -870)

    Zitat:
    Die Daar verehren die Talir nicht sondern haben sich von diesen emanzipiert.


    Warum?

    Anfänglich gab es keinen Unterschied zwischen Daar und Seter beide waren Reijattisch.


    Als die Menschen einfielen flohen viele Reijatten in den Norden. Einige begannen an der Allmacht der Talir zu zweifeln.
    Als später auch noch die Talir eine weltumspannende Diktatur errichteten um Frieden und Wohlstand zu schaffen begriffen auch einige Reijatten diese
    Sklaverei. Doch die Talir wurden aus der Welt verbannt. Viele Seter beharrten trotzdem auf den Gesetzen der Talir. Die Daar als Zweifler hingegen konnten im
    Norden ihre eigene Kultur errichten. Ihre Meinung nach gibt es im Kosmos größere Mächte, als die fehlerhaften und scheiternden Talir welche nur die von
    ihnen erschaffenen Spezies einschränken.


    Anfangszeit des karischen Glaubens/ Entstehung des Reiches

    Wie ist das überhaupt passiert, dass sich diese Lehre politisch durchsetzen konnte? Was waren die Widerstände, die sie überwinden musste?

    Ihre Entstehung fällt in eine wirtschaftliche Schwächephase mit starker politischer Fragmentierung welche zugleich mit Zweifeln an die alten Werte verbunden war.


    Zuerst mussten die verschiedenen Splittergruppen und Sekten, die über die verschiedenen städtischen Zentren verstreut waren, Kontakt miteinander aufnehmen und versuchen Rückhalt in der Bevölkerung zu gewinnen. Danach musste ihre Anhängerschaft radikalisiert werden. Die ersten Aufstände wurden blutig niedergeschlagen, aber hierdurch
    schufen sie genügend Märtyrer um die Eskalation fortzusetzen. Daraufhin versuchten sie gezielt an Finanzmittel und Waffen zu gelangen und Mitglieder
    mit militärischer Erfahrung zu gewinnen. Als nach Jahrzehnten diese Prozesse fortgeschritten waren schlugen sie in mehreren Zentren los. Danach eroberten
    sie das Umland. Schließlich mussten Ämter geschaffen werden um eine Verwaltung zu organisieren damit ihr Reich nicht auseinanderfiel und sie ihre Expansion
    fortsetzen konnten.


    In ihren Anfangsterritorien gab es keine Großmächte sondern Stadtstaaten und kleinere jardenische Fürstentümer. Diese konnten sich nicht untereinander koordinieren um die Markar abzuwehren.



    Drogen

    Wie wird denn da unterschieden? Bzw. welche Drogen sind erlaubt und warum?

    Ich bin kein Experte in diesem Thema, habe aber einige Überlegungen wie die Markar mit Drogen umgehen.


    Berauschende Flüssigkeiten sind verboten, denn Wasser wird als Symbol für den auslöschenden Tod verstanden. (Laut ihrem Glauben
    werden Ungläubige nach ihrem Tod ausgelöscht. Man kann seine Rivalen symbolisch auslöschen indem man sie oder ihre Leichname ertränkt)


    Da jedoch viele Menschen einen Hang zum Rausch haben ist man mit anderen Drogen toleranter, sofern diese eine feste Form aufweisen.
    Dennoch sollte ein Priester in seiner Vorbildfunktion sich zurückhalten.
    Sie verwenden Brot in das gewisse Gewürze eingebacken sind (auch auf offiziellen Banketten). Es gibt verschiedene Gewürzmischungen.
    Die entsprechenden Gewürze werden in der Gegend Menatzaali auf größeren Plantagen angebaut. Später jedoch ging die Versorgung zurück, da mehrere
    kleinere Lokalherrscher sich dieser Region bemächtigten. Das Rauchen ist anscheinend eher unüblich.

    Die letzten Postings zur Geschichte überfordern mich grade etwas... meine Fragen beziehen sich also auf frühere Postings.

    Falls vieles in den Ausführungen über ihre Geschichte unklar ist, kann ich Verständnisfragen beantworten.



    [1] Das dritte Reich war hingegen geprägt von einer arajattischen Oberschicht

    Ich habe deinen interessanten Post noch nicht ganz verstanden.
    Deshalb stelle ich einige Fragen zur Klärung.
    Bedeutet dies, dass sich deine Welt faktisch sowohl aus Objekten als auch aus ihren Verbindungen besteht?
    Wissen die Bewohner deiner Welt diese Theorie?
    Wie kann diese Theorie praktisch angewendet werden?
    Bedeutet diese Theorie das Magie nur von ähnlichen zu ähnlichen Objekten effektiv ist unabhängig von der räumlichen Entfernung dieser Objekte,
    es allerdings schwer ist zwei nahegelegene aber unterschiedliche Objekte zu manipulieren?

    Vereinigung und Scheitern


    Moragon Aken-Feira blinzelte mit seinem Auge. Er glaubte nichts was er sah. Karnoler lag unter dickem Gestrüpp in Ruinen. Verwirrt irrte er umher.[1] Er erfuhr dass er sich nun im Jahr 634 befand.


    Nun fühlte er sich berufen, das karische Reich wieder zu vereinen. Natürlich ging das nur mit der Hilfe einiger Priester und Extremisten. Zuerst übernahmen sie das Teilreich Muldur. Als der Großpriester ihn als „Moravar 1. zum „Fürstgebieter von Nurdoll“ ausrief, erwiderte dieser:
    „Ich nenne mich Morarach, durch die Gnade des KAR ewiger Regentverwalter, Verteidiger des Glaubens und Gebieter der Gläubigen, Wahrer und Erneuerer der Ordnung des KAR,
    Herr der Gläubigen und Ungläubigen, …“


    Wegen dieses Anspruchs musste er gegen die anderen Teilreiche in Offensive gehen. Durch schnelles losschlagen konnte er einige überraschen. Doch erst 652 kapitulierte Relonar.
    Die Wiedervereinigung bedeutete Krieg mit den nördlichen Nachbarn. Morarach war besessen die verlorene Vergangenheit wiederherzustellen, dazu gehörte die Wiederherstellung der alten Grenzen.
    Ghil bildete mit dem nördlichen Reich der Nerwat einen Pakt. Die in Steppenoasen lebenden Ilchen verbündeten sich hingegen mit den Markar, da sie Rivalen der Stadt Ghil waren.


    Die angeschlagene Wirtschaft des Reiches konnte weniger Unterstützung liefern als vor 150 Jahren. Die Heere waren kleiner und die Ausrüstung schlechter.


    Morarach fiel 668 in den Kämpfen. Seine letzten Worte zeigten Realitätszweifel.
    „Hoffentlich endet der Alptraum, hoffentlich ist alles nie gewesen, nie geschehen, ich warte auf mein erwachen im alten Karnoler. Die göttliche Kraft verfluche den,
    der dies angerichtet hat.“


    Das Ende der Dynastie Aken-Feira


    Sein Sohn Rugorach 3. stellte das Ende der Aken-Feirasdar. Er lässt seinen Vater in den Ruinen Karnolers begraben.[2] Rugorach 3. konnte das Desaster nicht abwenden. Die Markar wurden geschlagen. Er fiel beim Kampf um die Feste Nersurdon 674. Auch sein Leichnam wurde in Karnoler beigesetzt. Das Reich zerbrach. Der Feldherr Goranrach erklärte sich (illegitimerweise) zum Glaubensverteidiger. Er konnte sich nur kurz an der Macht halten. Der Norden des Reiches wurde besetzt. Die Nerwat und die Truppen
    Ghils rückten vor Nurdoll und nahmen die Stadt ein. Es existierte keine Regierung mehr.


    Geteilte Rettung


    Die Gegner konnten nicht alle Provinzen unterwerfen. Das Teilreich Relonar entstand erneut. Im Süden bestanden die Provinzverwaltungen weiter.


    In Nurdoll entbrannte ein Aufstand. Der Offizier Kerorkar Tisi setzte sich an die Spitze und organisierte die Rebellion. Zwar war dieser erfolgreich, dennoch mussten im folgenden Frieden Zugeständnisse gemacht werden. (Anerkennung der Unabhängigkeit Relonars sowie die Anerkennung der Gebietsverluste)


    Kerokar Tisi musste die Priesterschaft überzeugen, um als Glaubensverteidiger ausgerufen zu werden, da er nicht Mitglied der ausgelöschten Aken-Feiras war. Sämtliche Hauptpriester stimmten dem zu, doch der Hauptpriester von Nenduria, (der Hauptstadt des wiedererstandenen Teilreiches Relonar) blieb fern. Seit 684 nannte er sich Kerorach Mar-Tisi „der Befreier“. Doch Relonar argumentierte, dass die Herrschaft des Kerorach illegitim wäre und das Reich erloschen sei. Trotz des Friedensvertrages akzeptierte
    Kerorach nie die Unabhängigkeit Relonars.


    Auch konnte nun, nachdem ein Glaubensverteidiger nicht mehr den Aken-Feiras angehören müsste, jeder diese Würde für sich verlangen. Im Westen, in Dergerachia erhob sich 684 ein gewisser Takorach zum Glaubensverteidiger um ein eigenes Sonderreich zu etablieren.


    Innerhalb von 300 Jahren bewegte sich diese Weltmacht von totalem Zerfall über eine kurze Wiedergeburt erneut in die Fragmentierung. Kerorach Mar-Tisi musste großen Herausforderungen meistern.


    „Das Reich hat furchtbare Prüfungen überstanden. Nur das KAR rettete es. Doch die Saat des Untergangs blieb mit unserem Staat verbunden, denn großen Verfehlungen[3] blieben im Kern des geretteten Reiches.“
    Esankar Mosin über Kerorach Mar-Tisi


    [1] Für ihn vergingen 121 Jahre innerhalb eines Augenblickes.
    [2] Obwohl Karnoler fast vollkommen verlassen war, blieben die Ruinen formal Hauptstadt. Faktisch übernahm Nurdoll diese Funktion hat aber in Nenduria einen Rivalen.
    [3] (Größenwahn, Korruption, Zwist, Glaubensspaltung)

    Nettes Konzept.
    Ich habe einige Fragen und Überlegungen.


    Da man Felder nicht so leicht in zeitschnelle Bereiche verfrachten kann, könnte man stattdessen Tierherden jeweils in zeitschnellere Bereiche treiben um somit dreimal so schnell an Fleisch/Eier/Milch etc. zu kommen?


    Haben sich die Menschen mittlerweile gut an die begrenzte Welt angepasst oder droht der Kollaps aufgrund nicht nachhaltigen Wirtschaftens?
    Betreiben sie Tauschhandel oder haben sie eine eigene Währung?
    Verwenden die Einwohner Metalle (Aus ihrer Heimat mitgebracht oder in Rhingon abgebaut?)


    Könnte Gonrhin mithilfe seiner Schöpferkraft den Menschen das Leben erleichtern und/oder ihnen Tiere oder Ressourcen erschaffen?
    Verehren die Menschen Gonrhin weil sie sich vor ihm fürchten, oder sind sie ihm gegenüber dankbar?
    Haben die Menschen noch Erinnerungen an ihre alte Heimat und wollen vielleicht Rhingon entkommen?

    Guten Abend, ich hoffe mein Text ist nicht zu lang geworden und sowohl übersichtlich als auch interessant.


    Der Weg in den Abgrund
    Eine Zeit des Wohlstandes - das karische Reich in den 400er Jahren.


    „Sie wussten nichts von den Prüfungen, die die Zukunft mit sich brachte.“
    Esankar Mosin, Einleitungskapitel von „Prüfung und Erlösung“


    Das Reich war seit langem die stärkste Macht der bekannten Welt. Dennoch kam die Expansion seit ins Stocken. Denn sowohl die Nerwat[1] als auch der Stadtstaat Ghil, die Handelsstädte der Küste[2], aber auch die südlichen Seter[3] waren misstrauisch; somit würde jegliche Aggression zwangsläufig zu einem Pakt dieser Mächte führen.


    Der Glaubensverteidiger[4] Zanzirach Aken-Feira „der Friedfertige“ führte keinen Krieg in seiner 43jährigen Regierungszeit. Zwar glaubte man an den Auftrag der Welteroberung, dachte aber das jetzt noch nicht die Zeit gekommen wäre und das man dem Ziel schon nahe wäre.


    Die Priesterschaft stritt sich inwieweit Badeanlagen moralisch vertretbar wären und bekämpfte die Idee einer säkularen staatlichen Schule vehement.
    Die Aristokraten genossen den Luxus ihres Reichtums und bauten ihre wirtschaftliche Kontrolle aus.
    Viele Priester sahen dies gelassen, Aristokraten würden „den Segen der göttlichen Kraft“ ernten. Andere sahen in der Dekadenz Anzeichen des Verfalls. Sie betonten den Eroberungsauftrag und wollten den Triumph des Glaubens erreichen.


    Der Preis der Expansion


    „Mein Vater wurde dem Reich nicht gerecht. Wir brauchen den Wohlstand nicht. Wir brauchen den Sieg der göttlichen Kraft. Sein Tod ist traurig, doch für das Reich wird dies ein guter Tag sein, nun können wir uns der wahren Glaubensaufgabe zuwenden.“
    Zakarach Aken-Feira nachdem er vom Tod seines Vaters hörte.


    Zakarach Aken-Feira übernahm 494 nach dem Tod des Zanzirach die Macht. Er hatte sein Jugend unter dem Einfluss radikaler Gruppen
    junger Aristokraten und Offiziere verbracht. Bald begann die Aufrüstung. Erst 504 begann der Krieg mit dem Einfall in das Territorium des Stadtstaates Ghil. Die Stadt konnte eingenommen werden, doch eine große Allianz formierte sich gegen die Markar.


    Die Seter des Südens, die Nomaden der Steppe und die Nerwat im Norden kämpften vereint zu Land und zu Wasser gegen das Reich. Zakarach zog in den Süden um die Seter zu
    zerschlagen. Auf fremden Boden fiel er 512. Viele Eroberungen gingen verloren (darunter das befreite Ghil), doch der Krieg wurde fortgesetzt unter Zakarachs Sohn Zegurach 3. Aken-Feira. Trotz einiger Offensiven konnte keine Seite den Krieg entscheiden.


    Die Wirtschaft brach zusammen. Selbst Aristokraten mussten zusehen wie ihr Vermögen dahinschwand.
    Zegurach 3. sah die Notwendigkeit den Krieg zu beenden, doch er konnte keinen Autoritätsverlust verkraften. Die Aufnahme von Verhandlungen würde als Zeichen der Schwäche
    gewertet werden. Die resultierende Enttäuschung könnte seiner Herrschaft ein Ende setzten.[5] Das Reich wurde von Tag zu Tag instabiler.


    Doch als seine beiden Söhne fielen (sie sollten die durch ihr Beispiel motivieren, mischten sich aber in wichtige Planungen ein) musste er Friedensverhandlungen aufnehmen. Kriegsmüde vereinbarten die Parteien 521 nach 17 Jahren Krieg ein Unentschieden. Es galten weiterhin die Vorkriegsgrenzen. Als jedoch Zegurach 3. Aken-Feira die
    Verhandlungen verließ um in die Hauptstadt Karnoler zurückzureisen wurde er auf dem Weg ermordet. Folglich kam er nie an.[6]


    Der Zerfall des Reiches


    Nach dem Kriegsende war der Staatsapparat desolat. Die Wirtschaft lag am Boden. Die Gläubigen war entsetzt das ihr Reich an dessen Mission gescheitert
    war und begann zu zweifeln. Ganze Regionen wurden von ambitionierten Generäle gehalten. Für die minderjährige Glaubensverteidigerin Dakkara Aken-Feira übernahm
    die Staatsbürokratie die Regentschaft. Ihr Cousin Zanzigon[7] Aken-Feira wurde von machthungrigen Generälen als Geisel gehalten.


    Inmitten der Krise passiert im Jahr 523 das Unvorstellbare. „Welt und Zeit widerstrebten der göttlichen Kraft, sie zertrümmerten Karnoler. Das Zentrum
    des gesegneten Reiches wurde zur Ruine, das Innere (der Halbinsel) Avalikars verdorrte. Zu tausenden verließen die Gläubigen dieses Land.“
    [8]
    Esankar Mosin, „Prüfung und Erlösung“


    Der Großteil der Dynastie Aken-Feira sowie sämtliche oberen Beamten Reiches wurden ausgelöscht. Der Hauptpriester floh nach Nurdoll. Die Menschen konnten sich diese Katastrophe nicht erklären. Sie zweifelten am Glauben somit verlor die Priesterschaft an Ansehen.


    Die Teilreiche


    In den folgenden Jahrzehnten gründeten Generäle eigene Teilreiche. Dünner besiedelte Grenzregionen wurden trotz des Friedensvertrages von den Nerwat und der Stadtrepublik Ghil besetzt.
    Im Lidret Netiwure im Westen übernahmen sonnengläubige Karisten kurzzeitig die Macht. Sie erklärten die alte Priesterschaft für irregeleitet und sahen in der Sonne die Manifestation der göttlichen Kraft.
    Die Ungläubigen wurden unruhig. Im Teilreich Relonar kam es 534 zu einer großen Rebellion welche niedergeschlagen werden konnte.


    Der Feldherr Rojivar Nodir versuchte zwischen 539 und 555 die Teilreiche zuerst gewaltsam dann auf diplomatischem Wege zu vereinen. Zugleich zerschlug er die Macht der westlichen Sonnenkaristen. Doch die Nachbarn wurden misstrauisch und das Teilreich Relonar ließ sich nicht bezwingen. Zugleich blieb die Priesterschaft skeptisch. 555
    wurde Rojivar Nodir ermordet und die Teilung bestand weiterhin.


    Im Teilreich Muldur (mit der Hauptstadt Nurdoll) nahmen der Fürst Taezvar und sein Nachfolger Narevar den Glauben der Sonnenkaristen an. Doch die Priesterschaft blieb mächtig und inszenierte aus dem Exil einen Aufstand. Narevar musste förmlich seinem Irrglauben abschwören und wurde eine Marionette der Priesterschaft.
    Doch in den Elendsvierteln predigten grau gekleidete Priester eine neue Kirche der Armen.
    Zugleich wuchs nach mehr als hundert Jahren der Teilung der Wunsch nach Einheit.


    Auf dieser Karte sind sämtliche Teilreiche abgebildet. Rot ist der Einflussbereich des Feldherren Rojivars.


    [Blockierte Grafik: http://www.weltenbastler.net/forum3/wcf/images/photos/thumbnails/large/photo-101-caf530ac.jpg]
    Die Quellen:
    Der aristokratische Historiker Esankar Mosin schrieb die Standartdarstellung des späten Markarreiches. 796 erschien sein Hauptwerk „Prüfung und Erlösung“. Er erkannte dass
    das Reich dem Untergang entgegenging. Geschichte verstand er als Prüfung für die Gläubigen jedoch analysiert sein Werk schonungslos die Schwächen des Reiches


    Das Namenssystem der Markar:
    Normale Gläubige: -kar
    Priester: -sal
    Erben der ersten Generäle: -gon
    Fürsten: -var
    Glaubensverteidiger: -rach


    Ziel ist die Distanzierung von den Ungläubigen und das Anzeigen des eigenen Standes.


    Demnächst:


    „Hoffentlich endet der Alptraum, hoffentlich ist alles nie gewesen, nie geschehen. Ich warte auf mein erwachen im alten Karnoler. Die göttliche Kraft verfluche den, der dies angerichtet hat.“
    Moragon Aken-Feira im Angesicht seines Todes 668


    [1] Die Nerwat sind Menschen und Rejatten, haben ausgehend von einigen Inseln im Norden ein mächtiges Reich errichtet, indem sie viele der Watiri unterwarfen.
    [2] Z.b.Tkela
    [3] Die Seter hatten zwar keine einheitliche Regierung aber einen durch die Talir legitimierten „Kaiser“ welcher lediglich über moralische Autorität verfügte.
    [4] Der Einfachheit halber werde ich von Glaubensverteidigern und nicht von Glaubensverteidigern und Regentverwaltern sprechen. (der volle Titel lautet: ewiger Regentverwalter, Verteidiger des Glaubens und Gebieter der Gläubigen, Wahrer und Erneuerer der Ordnung der göttlichen Kraft, Herr der Gläubigen und der Ungläubigen“
    [5] Friedensverhandlungen würden die Abkehr vom Welteroberungsauftrag bedeuten und somit sämtliche radikalisierten Gläubigen empören.
    [6] Der Kronenhelm tauchte später in Nenduria auf. Daneben stand eine Hetzbotschaft gegen alle „Verräter“.
    [7] Dieser wird später noch, als Marionette einiger Generäle, als Usurpator 7 Tage lang Nurdoll regieren, bevor er umkommt.
    [8] Ein seltenes Phänomen bricht über die Stadt herein. Das Stadtzentrum wird zerschmettert. Es kommt zu temporalen Anomalien.

    Guten Abend
    Ich habe einige Fragen:

    Narenia war noch nicht gut bevölkert. Ich leerte diese ersten Wesen das Leben. Ich schuf eine Welt von Harmonie und Frieden.

    Bedeutet dies, das der Verfasser des Textes (das Orakel) in der Urzeit einen Genozid verübt hat und sämtliche Wesen die ihm nicht gefallen haben aus der Welt entfernt hat, oder habe ich die entsprechende Textstelle falsch verstanden?
    Wenn das Orakel Harmonie und Frieden als Ziel ansieht, wieso interveniert es dann bei allen späteren Kriegen nicht?

    Die Silinarie, wie die drei verschieden farbige Kristalle genannt werden,

    Was ist an diesen Kristallen so besonders, das Kriege um ihren Besitz entbrannen?

    Kofmog überzog das Land in Wut mit Krieg.

    Was ist seine Motivation?


    In welchem Zeitraum spielt deine Weltengeschichte, wieviele Jahre vergehen von der Erschaffung bis zur Jetztzeit?


    Wieso bevorzugen sämtliche Völker die Monarchie als Staatsform?

    Interessantes Konzept.
    Wie ist das Verhältnis verschiedener Hochväter zueinander?
    Lebt jeder von ihnen mit seiner Gruppe an Gemeinen eher abgeschlossen für sich?
    Besteht Konkurrenz unter den Hochvätern oder schließen sie sich zusammen um gemeinsam ihre Position gegenüber den Gemeinen zu verteidigen?
    Wird die Unterdrückung der Gemeinen gesetzlich oder religiös legitimiert?


    Übrigends, dies ist mein 100er Post in diesem Forum.

    Guten Abend. Hier kommen weitere Antworten auf eure Fragen.
    Ich hoffe, ich habe keine eurer Fragen übersehen.
    Demnächst habe ich vor die ersten Jahrhunderte des Niederganges des karischen Reiches darzustellen, nachdem die grundlegenden Hintergründe halbwegs klar sind.

    Die Gegend nördlich von Nenkearu

    Und was hat es mit der länglichen Halbinsel nördlich von Jenkearu aufsich?

    Die Gegend nördlich der Stadt Nenkearu (ich habe in Gimp offenbar die Ebenen falsch eingeordnet und das N zerschnitten) will ich in nächster Zeit überarbeiten. Das Meer ist sehr seicht (daher hellblau) und eine langgestreckte Sandbank zieht sich hin. Mir ist die Idee von Nomaden in einer seichten Wassergegend gekommen, ich habe diese aber noch nicht wirklich eingebaut. Vermutlich wird sich diese Insel in der nächsten Karte um 90 Grad gedreht.


    Große Schluchten

    Ist das eine gigantische Schlucht mittig Links auf der Karte?

    Es gibt mehrere Schluchten die sich auf deine Frage beziehen könnten. Im Umland von Dulkevaras ist etwa auf 50km Länge das große Gebirge durchbrochen. Diese Stelle ist für den Verkehr und das Nachrichtennetz des karischen Reiches von höchster Bedeutung. Nördlich davon liegt ein kleinerer befestigter Pass. Südlich davon liegt eine Schlucht durch die sich der Netiwure-Fluss in sein Delta fließt.


    Weitere Details des unterirdischen Vaslatrod

    Werfen sie einfach die Ware in den Fluss mit der Gefahr, dass sich alles irgendwo staut, haben sie Flößer die darauf acht geben oder gar Schiffe? Steht vielleicht damit das schwarze Schiff in Zusammenhang mit dem die gläubigen symbolisiert werden. Oder welche Bedeutung hat die Farbe schwarz im Wappen? Auch sollten die Eingänge zum Fluss gut bewacht werden. So ein unterirdischer Fluss könnte ja sabotiert werden und falls es in einer Stadt einen Eingang zu ihm gibt könnten ein paar Halunken versuchen den Fluss so zu stauen, dass er die Stadt überflutet.


    Hab mir noch nicht alles durchgelesen, hoff das mein Post trotzdem Sinn macht :pfeif:

    Deine Fragen machen Sinn.
    Es gibt eine Handelsflotte kleiner schlanker Schiffe (leider ist der Fluss nicht geeignet für wirklich große Handelsschiffe). Die Schiffe werden stromaufwärts von Ochsen gezogen. Für dies Ochsen wurde in die Höhle extra eine eigene Straße verlegt.
    Der Fluss wird von einer eigenen kleinen Flotte an Kriegsschiffen überwacht, und Stützpunkte liegen. Eine Sabotagetätigkeit würde sehr schnell bemerkt werden, da stets Verkehr vorhanden ist. Außerdem ist die Höhle breitenug sodass eine Sperrung sehr aufwändig wäre.[1]


    Symbolik des schwarzen Schiffes
    Das schwarze Schiff steht mit diesem Fluss nicht in Zusammenhang. Schwarz ist in Imoelete die Farbe für Macht und Kontrolle. Das Schiff ist das Symbol für die Gemeinschaft der Gläubigen,
    welche versuchen in die unruhige vergängliche Welt Ordnung zu bringen.


    Beispiele für „Gut“ und „Böse“ in der karischen Religion



    Jetzt hast du viel zur Religion geschrieben und es ist immer noch alles recht allgemein gehalten. Ich kann mir nach wie vor nichts konkretes darunter vorstellen. Bisher habe ich als oberstes Gebot höchstens so was wie "Seid nett und anständig" ausmachen können. Welches Verhalten gilt denn als moralisch erstrebenswert? Kannst du ein paar konkrete Beispiele nennen?

    Ich bin ein Weltenbastler der sehr stark theoretisiert und zu wenig Gewicht auf den Alltag legt. Ich hoffe meine Antworten sind konkret genug.


    Es gibt in der offiziellen Moraltheologie keine Verwendung der Begriffe „Gut“ und „Böse“. Jedoch kann unter „Gut“ eine Tat verstanden werden die einem der göttlichen Kraft näher bringt,
    und „Böse“ oder verwerflich, eine Tat die einen von ihr entfernt. Oft werden Taten als „gut“ angesehen, welche der Glaubensgemeinschaft dienen und weniger Rücksicht auf das Individuum legen.
    Folglich ist es erstrebenswert ein öffentliches Amt zu erreichen um „der Gemeinschaft zu dienen“[2].
    Taten die dem Individuum schaden gelten nicht immer als „Böse“ sofern sie nur das Individuum nicht aber die Gemeinschaft der Gläubigen oder Mitgläubige gefährden.


    Die Religion befürwortet den Einsatz von Gewalt zum erreichen ihrer Ziele. Es ist gut wenn Gewalt gezielt für den Glauben eingesetzt wird. Als verwerflich hingegen gilt der Einsatz von Gewalt gegen den Glauben.
    Es gilt als moralisch erstrebenswert für den Glauben (und seinen Staat) zu kämpfen. Glaubenskrieger haben formal ihr Leben für die Allgemeinheit und die allgemeine Harmonie mit der göttlichen Kraft geopfert und handeln somit höchst vorbildlich.


    Die Schulung der Gläubigen ist erstrebenswert, denn sie bringt die Masse der Gläubigen der göttlichen Kraft näher. Eigenes kreatives nachdenken über Glaubensinhalte hingegen gilt meist als unangebracht. Folglich sollte ein
    Gläubiger seine Mitgläubigen auf eventuelles Fehlverhalten hinweisen. Auch sollte der Gläubige alles im Sinne der ihm beigebrachten Theologie deuten.


    Hilfe und Großzügigkeit gegenüber Mitgläubigen ist vorbildlich. Hilft man jedoch Ungläubigen bringt diese Tatniemanden der göttlichen Kraft näher. Ein Gläubiger würde also lieber einem Mitgläubigen den Weg zu dessen Zielort erzählen, als einem verletztenUngläubigen zu verarzten, den erstere Handlung stärkt die Gemeinschaft derGläubigen. Folglich sind Hilfeleistungen gegenüber Gläubigen gut undHilfeleistungen gegenüber Ungläubigen weder gut noch schlecht.


    Lügen gelten als unmoralisch, denn Lügen verzerren das Bild derWirklichkeit, da aber die Wirklichkeit nur die verehrte göttliche Kraft seinkann, bringen Lügen vom Weg der wahren Erkenntnis ab.
    Ehebruch gilt an sich zwar gesellschaftlich nicht als vorbildlich,ist aber kein juristischer Strafbestand. Es gilt als vorbildlich Kinder in dieWelt zu setzen.
    Es gilt als Vorbildlich wenn man sich in der „richtigen“Gesellschaft (d.h. unter Mitgläubigen) aufhält und den Kontakt zu Ungläubigen reduziert. Folglich gibt die Religion den Freundeskreis vor. Auch sind Reisen ins Ausland ungewöhnlich.


    Nach einigen internen Diskussionen gelten nicht nur die Lebensweisen eines Priesters oder eines Glaubenskriegers sondern auch die des Händlers und Unternehmers als vorbildlich. Denn diese würden mit ihrer wirtschaftlichen Macht Ordnung in den Bereich der Wirtschaft tragen und die Versorgung des Staates, der Kirche und der Gläubigen ermöglichen.[3] Sie würden Wettbewerb aberauch Kooperation[4] und somit Fortschritt ermöglichen.
    Profitstreben ist akzeptabel, sofern weder die Kirche betrogen wird, noch Gläubige versklavt werden.


    Nun sollten wir diese Gesellschaft in den Kollaps treiben.


    Demnächst:
    Der Weg in den Abgrund
    „Sie wussten nichts von den Prüfungen, die die Zukunft mit sich brachte.“
    Esankar Mosin, Einleitendes Kapitel „Prüfung und Erlösung“



    [1] Der Fluss innerhalb der Höhle ist eher schmal, aber die Höhle umfasst auch höhergelegene Geröllhalden etc.
    [2] Dennoch kommt Korruption und Amtsmissbrauch natürlich vor.
    [3] Jedoch ist diese Ansicht des frommen Unternehmers umstritten innerhalb der Kirche.
    [4] Es haben sich schon Kartelle und Allianzen verschiedener Aristokratenfamilien gebildet.

    Ich hoffe ich konnte eure Fragen beantworten. Vor allem Jerrons Frage bezüglich der Religion war einerseits schwierig,
    andererseits aber auch hilfreich bei der Konkretisierung des Karismus. Leider bin ich bei dieser Baustelle noch nicht fertig.
    Leider konnte ich DawnCrys Frage noch nicht beantworten.


    Weitere Fragen

    Biologische Ähnlichkeiten und Unterschiede sowie Verhältniss zwischen den Spezies

    Wie ähnlich sind sich die Menschen, Rejatten und Arajatten biologisch gesehen? Können z.B. Menschen und Rejatten gemeinsame Kinder bekommen? (Mit den Arajatten wird das ja eher nicht gehen, wenn ihre Geschlechtseinteilung so stark von der der Menschen abweicht.)


    Du schreibst ja, dass die Markar eigentlich aus allen drei Spezies stammen, inzwischen aber als ein eigenes Volk angesehen werden. Das klingt so, als ob innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen Speziesgrenzen überwunden worden seien, sodass sich die drei biologischen Gruppen im Lauf der Generationen vermischt haben. Oder hab ich das falsch verstanden?

    Sämtliche Spezies haben dieselbe Anzahl an Beinen, Köpfen und Armen wie die uns schon von unserer Welt bekannten Menschen.


    Die Arajatten sind meist größer als Menschen, etwas muskulöser, ohne jegliche Haare und mit einer harten eher rötlichen Haut.
    Sie haben keine Augen sondern spüren Objekte im Raum. Die Unterschiede des Körperbaus zwischen den Geschlechtern sind groß.


    Die Rejatten sind hingegen kleiner aber auch zäh. Sie haben normale Augen und eine sehr raue Haut.
    Zwischen den Geschlechtern sind die Unterschiede des Körperbaus gering. Sie sind den Menschen ähnlicher.


    Es ist sogar möglich das Arajatten mit Rejatten oder Menschen Nachwuchs bekommen.
    Dies kommt jedoch nur selten vor und der Nachwuchs ist unfruchtbar.


    Zwischen Rejatten und Menschen gibt es öfters Verbindungen. Vor der Zeit des Markarreiches war dies jedoch unüblich
    und meist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Unter dem Markarreich jedoch kommt es öfters zu speziesübergreifenden Heiraten unter der Oberschicht.
    Die wenigen reichen Familien wollen unter sich bleiben. Viele von ihnen haben sowohl rejattische als auch menschliche Vorfahren. In der Unter und Mittelschicht
    kommt es eher selten zu speziesübergreifenden Heiraten, diese sind jedoch gesellschaftlich anerkannt. Die Halbrejatten sind fruchtbar und tragen die Merkmale
    beider Spezies.


    Folglich sind die Speziesgrenzen bei den Markar weitgehend überwunden. Jedoch haben sie sich nicht komplett vermischt.
    Die unterworfenen Ungläubigen halten hingegen eher an der Trennung der Spezies fest.


    Die Verbannung der Talir kurz zusammengefasst.

    Weiß man übrigens, warum die Talir einst "verbannt" worden sind?

    Das hat mit der Urzeit der Welt zu tun. Kurz gesagt, war es der Auftrag der Talir andere Spezies zu erschaffen welche Zivilisationen erschaffen
    sollen. Jedoch haben die Talir den Auftrag dahingehend verstanden, dass sie die verschiedenen Spezies kontrollieren müssen um ihnen Fortschritt
    und Frieden zu ermöglichen. Damit die ganze Welt von einem solchen Imperium erfüllt wird, wurde der Einfluss der Talir von dem kosmischen Richter
    weitgehend ausgeschaltet. Dieser Konflikt ist wichtiger Bestandteil der Entstehung der Welt. Es macht Sinn ihn separat vorzustellen.


    Die erschaffenen Völker wissen über die Verbannung der Talir bescheid, dies führt teils zu Konflikten oder Zweifeln an ihrer verehrung der Talir.


    Theologische Konzepte

    Generell ist das alles noch sehr allgemein und ich habe noch nicht verstanden, was denn nun diese Religion eigentlich ausmacht. Woran wird denn nun geglaubt, welche Weltanschauung hat das zur Folge und wie wirkt sich dieser Glaube auf das Leben der Leute aus?
    Wie sehen die verschiedenen Auslegungen der Lehre aus, die zu den Schismen führen? Welche bedeutenden Strömungen gibt es?

    Nun werde ich tiefer auf die Religion und ihre Gläubigen eingehen.
    Es ist die tiefe Überzeugung eines Gläubigen, das er den richtigen Weg gewählt hat und sowohl die Gemeinschaft der Gläubigen
    als auch der Segen der göttlichen Kraft ihm helfen wird. Das Leben wird als Prüfung verstanden. Geprüft wird, ob ein
    Wesen in der Lage ist sich nach dem Tod mit der göttlichen Kraft wiederzuvereinen.


    Daraus formuliert eine der Hauptdenkströmungen des Karismus ein Konzept von Nähe und Ferne zur göttlichen Kraft.


    Die Welt habe sich von der göttlichen Kraft getrennt, könne aber durch richtiges Handeln mit der göttlichen Kraft wiedervereint werden.
    Folglich ist allein die göttliche Kraft ewig, während die Welt und ihr Inhalt vergänglich ist. Folglich können nur Gläubige nach dem Tod weiterexistieren den
    Ungläubige werden stets in der vergänglichen Welt gefangen sein.


    Das Kar ist denjenigen Wohlgesinnt welche die Welt dem Kar annähern und gewährt diesen Erfolg. Die Gläubigen hoffen auf diesen Segen.
    In letzter Konsequenz folgerten Theologen daraus das Ungläubige in jedem Fall nur blind und erfolglos sein können.


    Folglich ist Misserfolg das Resultat von mangelnder Nähe zum Kar, also ist der Scheiternde nicht fromm genug.


    Der Glaube im Alltag


    Den gewöhnlichen Gläubigen wird im Alltag keine Kleidung vorgeschrieben. Den Priestern und Würdenträgern schon.
    Die gewöhnlichen Gläubigen sollen aber schlicht gekleidet in den Tempel treten, während die Priester und Würdenträger ihre Amtskleidung
    tragen müssen. Gottesdienste gibt es jede Woche. Die Teilnahme ist für die normalen Gläubigen nicht verpflichtend, aber in der Oberschicht
    muss man sein Ansehen wahren und oft teilnehmen.


    Die meisten Gläubigen sind in ihrem Alltag eher moderat eingestellt. Es reicht zum Seelenheil aus, ein gesittetes Leben zu führen und den Geboten
    der Oberen zu folgen. Die Priester und die Oberschicht haben jedoch größere Verpflichtungen und sind zur Frömmigkeit verpflichtet.


    Alkohol ist den Gläubigen verboten, denn dieser bringt einem der Selbstauslöschung näher. (Drogen sind jedoch erlaubt). Genüsse sind
    erlaubt, sofern gesittet genossen wird. Der Genuss ist nicht schlecht sondern für das Erlangen des Seelenheils irrelevant. Die Priester unterscheiden
    zwischen wahren und falschen Genüssen.


    Leid ist Entfernung von der göttlichen Kraft. Folglich sollten Hospitale nahe an Tempeln gebaut werden um die Leiden zu mindern.
    Leid ist der Beginn des Weges zur Nichtexistenz. Ist ein Gläubiger in Not sollte die Gemeinschaft ihm helfen.


    Der Glaube spiegelt sich in dem Alltagsgruß „Das Kar sei mit uns“ sowie darin,
    das normale Gläubige an ihren Namen die Silbe –kar anhängen um sich von den Ungläubigen abzugrenzen.


    Wichtige Feste im Leben eines Gläubigen sind die Geburt, die
    Einführung in die Gemeinschaft der Gläubigen, die Heirat und die Beerdigung.
    Pilgerfahrten sind unüblich, denn das Kar kann überall
    empfangen werden. Es gibt nur Reisen zu den nächstgelegenen Hohetempeln.


    Unterströmungen innerhalb der amtlichen Kirche

    Wie sehen die verschiedenen Auslegungen der Lehre aus, die zu den Schismen führen? Welche bedeutenden Strömungen gibt es?

    -Die frommsten Karisten sitzen im Süden im Umfeld der Stadt
    Kardrakor und sind auch für eine härtere Gangart gegenüber Ungläubigen zu
    gewinnen und moralische Empfehlungen in Gesetze umzuwandeln.
    -Die westliche Priesterschaft will mehr lokale Unabhängigkeit und Autonomie.
    -Die Priesterschaft von Nenduria an der Küste ist am liberalsten.
    Hier wird die Idee formuliert das alle Wesen nach der göttlichen Kraft streben und folglich
    Toleranz und Fürsorge (aber keine Gleichberechtigung) gegenüber den Ungläubigen geboten ist.


    Innerhalb der Priesterschaft sehen die meisten mittlerweile
    der dynastischen Herrschaft positiv gegenüber, aber es gibt Minderheiten die
    eine stärkere Kontrolle der anderen Staatsgewalten durch die Priesterschaft
    fordern.


    Wer ist Sektierer wer Ungläubiger

    Und wer genau ein Sektierer und wer nur ein normaler Ungläubiger ist, wird von Fall zu Fall definiert, je nachdem, wie es den Machthabenden gerade in den Kram passt?

    Das definieren die Hauptpriester, wie es ihnen gefällt, und
    beschließen dann das mehrere
    Hohepriester in einer Kommission eine theologische Begründung für die Ablehnung
    dieser Ketzer finden.


    Ungläubige sind Personen welche eine andere Religion haben
    und noch an ihrer alten Identität festhalten.


    Sektierer sind Personen die einst der offiziellen
    Glaubensrichtlinie folgten, nun aber einen anderen theologischen Standpunkt
    vertreten. Verfälscht man die Glaubensaussagen so entfernt man sich von der
    göttlichen Kraft. Folglich gefährden Sektierer nicht nur ihr eigenes Seelenheil
    sondern das Seelenheil aller Gläubigen. Da die Sektierer versuchen andere
    Markar zu bekehren und sich selber auch als Markar verstehen obwohl sie nicht
    mehr der Priesterschaft folgen werden sie unterdrückt.



    Die Gesetze und ihre religiöse Legitimation

    Aha, und nachdem du die Frage nach den Geboten um eine Ebene verschoben hast: Wie sehen denn nun diese religiös legitimierten Gesetze aus?

    Die Gesetze sind an sich nicht so speziell. Wichtig ist vor allem für Wen sie gelten


    Das Justizwesen kennt 3 Arten von Gerichten:
    -Tempelgerichte
    -Glaubensgerichte
    -Ungläubigengerichte


    Es gibt für diese Gerichte verschiedene Gesetzessammlungen die unterschiedliche Gültigkeit haben:


    -Über sämtlichen Gesetzen stehen die wichtigsten Inhalte des Glaubens[1]
    -Kirchliche Gesetze gelten nur für Anhänger der Priesterschaft
    -Militärische Gesetze gelten nur für das Militär
    -Administrative Gesetze gelten nur für die Beamten
    -Moralische Gesetze gelten für alle Gläubigen
    -Moralische Empfehlungen sind juristisch nicht verpflichtend
    -Wirtschaftsgesetze gelten für alle Untertanen
    -Strafgesetze gelten für alle Untertanen


    Es gibt mehrere Quellen der Gesetzgebung:


    Anweisungen des Hakirs -> Daraus abgeleitete Kerngesetze
    Religiöse Interpretationen -> Daraus abgeleitete erweiterte Gesetze
    Beschlüsse der Priesterschaft -> Daraus abgeleitete neue Gesetze
    Befehle des Glaubensverteidigers und Regentverwalters -> niedere Gesetze


    Verstößt ein Gläubiger gegen die moralischen Gesetze, so
    kann er entweder die Strafe annehmen oder unehrenhaft seinen Glauben ablegen.
    Wurde jemand wegen seiner moralischen Verfehlungen Ungläubig so darf er nicht
    wieder Gläubiger werden außer mehrere Hohepriester gewähren ihm Gnade.


    Die Herrscher können nur die militärischen und administrativen
    Gesetze abändern. Bei den Wirtschafts und Strafgesetzen bedarf es der formalen
    Billigung der Priesterschaft.


    Moralische und Kirchliche Gesetze werden von der
    Priesterschaft festgelegt.


    Moralische Empfehlungen werden auch von der Priesterschaft festgelegt.
    Es ist nicht verpflichtend ihnen zu folgen, aber hilfreich für das Seelenheil.


    Auswahl und Ausbildung der Priesterschaft


    So, jetzt hab ich endlich auch mal Zeit gefunden, mich mit dem karischen Reich zu beschäftigen. Leider haben mir die anderen jetzt schon ziemlich alle Fragen weggeschnappt, da bleibt mir nur das Tollfinden und die Frage danach, wie denn die religiöse Elite aussieht: Erblich? Schule mit Abschlussprüfung? Mystisches Auswahlverfahren?

    Die Priesterschaft besteht größtenteils aus machtlosen
    einfachen Priestern. Diese sind noch nicht die eigentliche religiöse Elite.


    Innerhalb der Tempelanlagen liegen religiöse Schulen. In
    diesen werden sowohl Priesteranwärter[2]
    als auch angehende Beamte und junge Aristokraten ausgebildet.[3]
    Die Lehrer der Schulen sind meist keine Priester. Folglich werden in diesen
    Schulen neben der Theologie auch andere Fächer auf höherem Niveau unterrichtet.
    Fallen in diesen Schulen junge Beamte oder Aristokraten durch gute Leistungen
    auf, so versucht die Priesterschaft natürlich diese für eine geistige Laufbahn
    zu überzeugen.


    Innerhalb der Priesterschaft gibt es ein internes
    Auswahlverfahren. Fällt ein Priester durch Talent oder gute Leistungen auf so
    kann er später Hohepriester werden. Hohepriester beraten die Großpriester und
    dürfen bei wichtigen Fragen mitbestimmen. Ein Großpriester leitet einen Tempel
    und ernennt seinen Nachfolger unter dem Kreis der Hohepriester. Die fünf
    wichtigsten Großpriester werden als Hauptpriester bezeichnet und bestimmen
    weitgehend die Religionspolitik.



    In diesem System haben auch Personen mit ärmeren Hintergrund
    Aufstiegschancen sofern sie Talent haben, aber aus der Aristokratie kommen auch
    bedeutende Hohepriester.



    Es ist für einen Großpriester nahezu unmöglich einen nahen
    Verwandten zum Nachfolger zu ernennen.
    Denn dann würden die Hohepriester jegliche Mitarbeit verweigern und sowohl
    andere Großpriester als auch der Glaubensverteidiger würden misstrauisch
    werden.


    Den schon Hakir stellte fest, dass die Priesterwürde durch
    die Eignung des Charakters und nicht durch die Herkunft erlangt werden dürfe.
    Dennoch können einige Familien die die richtigen
    Verbindungen haben, viele Mitglieder in der Priesterschaft unterbringen.



    Fragen zu der Karte


    Was ist das da im Süden? Eine Mauer oder eine Steilkippe?

    Hierbei handelt es sich um eine sehr langgezogene Klippe, die Teile der fruchtbaren Merolregion von der Steppe abtrennt.


    Schöne Karte :thumbup: . Was hat es mit den Altwäldern auf sich? Sind die Pflanzen so unterschiedlich. Oder ist dass nur ein Unterschied wie zwischen Amerikanischen und Europäischen Pflanzen. Zu welchen Staaten gehört die gebirgige Halbinsel in der nähe des Deltas im Süden. Was ist Ghil? Ein Außenposten? Und was hat es mit der länglichen Halbinsel nördlich von Jenkearu aufsich? Sollen die Weißen ``Piktogramme`` Städte darstellen? Und wie groß ist die abgebildete Fläche ungefähr :lol: ?

    Danke
    Es gibt große Unterschiede, noch größer als der zwischen
    amerikanischen und europäischen Pflanzen. Die steinharten alten Wälder, sowie
    sämtliche alten Pflanzen und Tierarten wurden weitgehend von den mit den
    Menschen eingeschleppten Pflanzen verdrängt. Die alte Natur war kärger,
    artenärmer und zäher, jedoch vermehrten sich die alten Arten langsamer und
    wurden so schnell verdrängt.


    Die weißen Piktogramme sollten wichtige Städte und Festen darstellen.


    Die gebirgige Halbinsel wird derzeit von keiner einzigen
    Macht dominiert. An der östlichen Spitze siedeln einige freie jardenische
    Gruppen. Der Rest der Halbinsel und die anliegenden Gebiete stehen unter dem
    Einfluss dreier verschiedener Stadtstaaten. Die Bevölkerung besteht aus
    Kuelmetern und Seter. Diese Handelsstadtstaaten haben zusammen mit dem
    Stadtstaat Tkela und weiteren Handelsniederlassungen auf Inseln (welche
    außerhalb des Kartenbereichs liegen) ein lockeres gemeinsames Bündnis gebildet.
    In den Deltas gibt es kleinere Ansiedlungen. Hier leben einige Seter.


    Ghil ist ein unabhängiger Stadtstaat, welcher die umliegende
    Region weitgehend dominiert. Hier leben Nachfahren von Flüchtlingen aus dem Markarreich.
    Ghil ist eine Oligarchie. Bis jetzt konnte Ghil die eigene Unabhängigkeit sichern.


    Die Größe der Fläche habe ich nicht ausgemessen, weiß aber das
    die Strecke Nurdoll Dulkevaras etwa 4 Tagesreisen und somit 80km beträgt. Folglich liegt die West-Ostausdehnung des
    Reiches bei 1220 km, und die Nord-Süd Ausdehnung bei etwa 1080km.


    [1] Von einem Mord kann man freigesprochen werden, wenn dadurch die Religion verteidigt wird.
    [2] Lokale einfache Priester können junge Personen die talentiert erscheinen der Priesterschule melden.
    [3] Jegliche höhere Schulbildung ist religiös. Der Glaubensverteidiger Zanzirach Feira
    scheiterte im Jahre 473 mit seinem Plan zur Errichtung einer höheren säkularen Schule.
    Die Priesterschaft war über diese Idee zu empört.

    Guten Abend.
    Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
    Leider bin ich heute noch nicht dazu gekommen eure Fragen zu beantworten.
    Das werde ich dann in den nächsten Tagen nachholen.


    Ich habe aber mittlerweile meine Arbeitskarte hochgeladen.
    Allerdings habe ich vor in nächster Zeit eine neue Karte anzufertigen.
    Andererseits ist für euch Leser sicherlich eine Karte notwendig.


    Falls ihr euch fragt, weshalb es zwei Arten von Wäldern gibt,
    die hellgrünen sind alte urtümliche Wälder bestehend aus fast steinartigen Bäumen.
    Als die Menschen einwanderten schleppten sie viele neue Pflanzen und Tiere ein, in manchen Gegenden
    (wie in diesen Altwäldern) haben sich jedoch noch Reste der alten Natur halten können.
    [Blockierte Grafik: http://www.weltenbastler.net/forum3/wcf/images/photos/thumbnails/large/photo-100-755c2d69.jpg]

    Guten Abend (mittlerweile sogar schon gute Nacht). Vielen Dank für eure Fragen. Die Antworten sind etwas ausführlich geworden.
    Hoffentlich habe ich keine Frage übersehen. Ich habe vor bald meine derzeitige Karte hochzuladen.
    Leider bin ich dazu heute noch nicht gekommen.


    Eine kurze Beschreibung der wichtigen Spezies und Völker

    Du sprichst in deinem Text sehr viele verschiedene Völker an und betonst auch deren Unterschiedlichkeit; ich fände es sehr hilfreich, wenn du zu jedem Volk ein paar Sätze über ihre Eigenarten und ihre Haltung zum karischen Reich schreiben könntest.

    Menschenvölker
    Menschen sind die Nachfahren der vor Urzeiten in die Welt eingewanderten weltenreisenden Träumer.
    Vor dreitausend Jahren vielen sie in die Welt ein und übernahmen weite Landstriche.


    Die Jardenier haben eine eher ländliche Kultur. Ihr Siedlungsgebiet umfasst einen Großteil des karischen Reiches.
    Sie selber haben nur einmal einen größeren Staat gebildet. Vor dem karischen Reich gab es kleinere jardenische Fürstentümer.
    Ihre Siedlungen haben sich nur selten zu Städten entwickelt. Die Jardenier gliedern sich in viele regionale Untergruppen
    auf, je nach Region haben sich unterschiedliche Identitäten ausgebildet (So gibt es die Linorier, Asilonier, Moranier, Lesirag-Jardenier…).
    Sie verehren ihre eingewanderten Urahnen. Mittlerweile zweifeln jedoch mehr und mehr Jardenier an diesen alten Vorstellungen.
    Unter dem karischen Reich sind aber viele von ihnen in die Städte gezogen.
    Sie sind eher unzufrieden mit dem Reich, da traditionell Selbstständigkeit und Freiheit wichtige Werte ihrer Kultur sind.


    Kuelmeter werden die Menschen genannt, die sich an Imoelete und die schon dort lebenden Völker angepasst haben.
    Es sind die Menschen die in oder nahe der Städte siedelten und später eigene Kolonien an der Küste
    gründeten. Teils gründeten sie Kolonien in der Nähe der Jardenier. Sie verehren nicht mehr ihre Ahnen und haben traditionellere Lebensweisen verlassen.
    Sie sind Anhänger verschiedener kleinerer Kulte.
    Mittlerweile sind viele von ihnen zur karischen Religion übergetreten. Solange das Reich für Stabilität und Wohlstand sorgt bleiben sie eher ruhig.


    Die Sagothematta, kamen als Einwanderer aus dem abgelegenen Westen des Kontinentes. Sie verehren die Talir (ein mystisches verbanntes Volk mit
    großen Kräften). Diese Glaubensvorstellung ist für die anderen Menschen fremdartig. Sie errichteten zwei Königreiche, bildeten jedoch innerhalb dieser Reiche nur
    eine dünne Oberschicht. Ihre Kultur und Identität beginnt sich aufzulösen, nachdem ihre Reiche untergegangen sind. Unter dem karischen Reich ist nur wenig von
    ihnen übriggeblieben.


    Rejattische Völker


    Die Rejatten wurden von den Talir (den Erschaffern) vor etwa 3500 Jahren erschaffen. Sie sollten die Welt besiedeln.
    Sie sind etwas kleiner als die Menschen


    Die Seter sind das wichtigste Volk der Rejatten. Sie verehren die Talir und befolgen oft noch sehr streng deren Gebote. Sie besiedelten
    weite Teile der Welt. Zusammen mit den Kuelmetern machen die Seter einen Großteil der Bevölkerung der wichtigsten Städte aus.
    Andererseits gibt es auch nomadische Gruppen in der Steppe unter denen die Ledaneod am bekanntesten sind.
    In den westlichen Städten des Reiches versuchen sie noch ihre alten Traditionen hochzuhalten und sich nicht zu assimilieren.
    Weiter im Kern des Reiches sind allerdings viele übergetreten.


    Die Daar verehren die Talir nicht sondern haben sich von diesen emanzipiert.
    Sie leben in kleineren Siedlungen im Norden des karischen Reiches.
    An ihrer Lebensweise hat sich nur wenig geändert.


    Die Ilchen leben in verschiedenen Oasen in der Steppe. In ihrem Einflussbereich liegt der Anfang des unterirdischen Flusses.
    Sie werden von einem der ihren welcher die Unsterblichkeit erlangt hat regiert.
    Innerhalb des karischen Reichs sind sie nur um zu handeln.


    Arajattische Völker


    Auch die Arajatten wurden von den Talir erschaffen. Sie sind eher groß und stark. Ihre Haut ist härter.
    Sie sind Erkenntnissichtig, d.h. sie haben keine Augen sondern haben die Fähigkeit Oberflächen und Objekte in ihrem Umfeld zu erkennen.
    Sie haben 3 Geschlechter (siehe Beitrag
    Du schreibst am Anfang deiner Beschreibung der karischen Religion, dass sie auf den Lehren Teles und seines Schülers Hakir fußt. Später ist vom Lehrmeister aber gar nicht mehr die Rede und sogar die Zeitrechnung bezieht sich auf die Erleuchtung des Schülers. Was genau ist oder war die Rolle des Meisters?

    Hakir war einst nur ein Schüler des Teles. Teles ist ein aus der freien Stadt Tkela stammender Naturphilosoph.
    In seiner Zeit brachen die Handelswege zusammen, da die nomadischen Ledaneod das Königreich Lesirag
    überranten (welches von Sagothematta dominiert wurde) und folglich der Handel stark beeinträchtigt wurde.
    In dieser Krise begann man an den Werten der Alten zu zweifeln. Teles war kein Religionsstifter oder mitreißender Redner,
    er scharrte nur einige Schüler um sich. Oft waren seine Reden unverständlich.
    Er vermutete eine höhere abstrakte Ursache des Seins und lehnte alle bisherigen Religionen ab.
    Vieles blieb in seinen Ausführungen unklar.


    Hakir vereinfachte die Aussagen des Teles und erschuf aus dessem geistigen Hintergrund
    eine massentaugliche ideologische Religion.
    Ein weiterer Anhänger des Teles, namens Joti gründete seine eigene Sekte und distanzierte sich von Hakir.
    Folglich ist Teles der Lehrmeister des Hakirs, aber Hakir ist der Meister aller Gläubigen.


    Was bedeutet sich der göttlichen Kraft würdig zu erweisen?

    Im deinem Zitat zur Religion heißt es "sofern wir uns würdig erweisen", wie können die Anhänger dieser Religion sich denn würdig erweisen? Wissen sie das recht genau oder ist die Auslegung der Würdigkeit ein Grund für die angesprochenen Abspaltungen? Ist es einfach der Auftrag die ganze Welt zu beherrschen?

    Der Begriff der Würdigkeit ist nicht Eindeutig festgelegt. Würdig ist jede Handlung die der göttlichen Kraft dient, ihr zum Sieg verhilft
    oder den Betroffenen der göttlichen Kraft näher bringt.
    Der Weltbeherrschungsauftrag ist also nur ein Teil dieses Begriffes.


    Ein Gläubiger soll dem Sinn der heiligen Schriften folgen, und die Gebote und Gesetzte befolgen. In den heiligen Schriften finden sich
    nicht so viele Gebote. Viel wichtiger ist es den Gesetzen zu folgen, denn der Staat ist religiös legitimiert, folglich auch die Gesetze.


    Wichtige Werte wären desweiteren die Freiheit vom Unglauben, die Erhaltung der persönlichen Reinheit und den Willen der göttlichen Kraft und
    ihren Gesandten zu folgen.



    Die Verehrung der göttlichen Kraft

    In welchen konkreten Tätigkeiten besteht die Verehrung des Kar? Gibt es da Gebete, Rituale, Askese, ...

    Rituale sind natürlich wichtig für Glauben und Staat. Das Zeremoniell soll die Gemeinschaft der Gläubigen stärken und den Gläubigen ihren jeweiligen Platz zuweisen.
    Der Gottesdienst soll also die Gemeinschaft stärken und die Gläubigen zum Bekenntnis für die göttliche Kraft zwingen.
    An sich benötigt das Kar keine Verehrung sondern verlangt den Gehorsam der Gläubigen.
    Am wichtigsten ist das Begräbniss, denn es muss sichergestellt werden das die Gläubigen sich mit der göttlichen Kraft vereinen können.
    Dafür wird ganz oder teiweise die Feuerbestattung bevorzugt.
    Mit der Zeit hat sich auch für weltliche Herrscher und Würdenträger ein quasi religiöses Zeremoniell eingebürgert.


    Schismen

    Sind die Schismen, von denen du schreibst, auch wieder beigelegt worden? Wenn ja, wodurch? Friedlich, oder hat es da (Bürger-)Kriege gegeben? Wenn nein, wie gehen die Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen miteinander um? Denn der Logik des Welteroberungsauftrags nach müsste ja jede Glaubensrichtung die anderen als Ungläubige einstufen und daraus den Anspruch ableiten, sie mit Gewalt unterwerfen zu dürfen/müssen.

    Im deinem Zitat zur Religion heißt es "sofern wir uns würdig erweisen", wie können die Anhänger dieser Religion sich denn würdig erweisen? Wissen sie das recht genau oder ist die Auslegung der Würdigkeit ein Grund für die angesprochenen Abspaltungen? Ist es einfach der Auftrag die ganze Welt zu beherrschen?

    „Was ist die größte Krise für einen Glaubensstaat?“
    „Der Zerfall des eigenen Glaubens
    Hauptpriester Telesal


    Schismen entstanden durch theologischen Unklarheiten und durch Kritik am karischen Reich oder der Priesterschaft.
    In der Anfangszeit gab es auch Konflikte um Organisationsfragen, bis die Hauptpriester eine hierachische Struktur durchsetzten.
    Desweiteren verloren einige Missionare den Kontakt, sodass daraus resultierende Gemeinden zwangsläufig andere Auffassungen übernahmen.


    Als das Reich zu zerfallen beginnt entstehen mehrere Gruppierungen neben der offiziellen Kirche.


    Die Graupriester legen graue Roben an und predigen Bescheidenheit und die Bekehrung der Ungläubigen.


    „Ist das errichtete Reich wirklich das Reich der göttlichen Kraft, oder muss erst in Zukunft ein reiner Glaubensstaat errichtet werden?“


    Extremisten verlangen eine noch extremere Herangehensweise und Betonen den Welteroberungsauftrag.


    „Kann Reichtum und Dekadenz der göttlichen Kraft zum Sieg verhelfen? Kann eine Reiche und
    verkommene Priesterschaft noch dem Glauben folgen? Für den Sieg müssen wir Opfer erbringen.“


    Andere sehen in der Sonne die wirklich gewordene göttliche Kraft.


    "Die Sonne ist nicht nur Symbol der göttlichen Kraft nein sie selber ist die göttliche Kraft?“


    Daneben gibt es noch kleinere Weltuntergangssekten.


    Einige lokale Machthaber propagierten während des großen Interregnums die Meinungen dieser Abweichler, aber nach einigen Konflikten konnte die offizielle Kirche wieder
    die Oberhoheit zurückgewinnen. Dennoch gründen Abweichler weiterhin Untergrundtempel und missionieren in den Elendsvierteln.
    Es kam also zu regionalen Bürgerkriegen, welche aber nicht das ganze Reich erfassten.
    Die Anwendung von Gewalt gegen Sektierer ist selbstverständlich legitimGibt es vereinigten Widerstand gegen diese Fanatiker? Ein organisierter ernstzunehmender Widerstand der das karische Reich ernsthaft gefährden kann ist schwer zu realisieren.
    Einerseits ist das Reich sehr groß, sodass über weite Entfernungen hinweg kommuniziert werden muss.
    Andererseits müsste ein gemeinsames Bewusstsein und ein gemeinsames Ziel die verschiedenen Völker und Glaubensgemeinschaften einen.
    Dieses Bewusstsein fehlt.


    Auch dürfen nur einige ungläubige Milizionäre Waffen besitzen während das Reichsheer gut organisiert und flexibel ist.
    Dieser Zustand herrscht schon seit Generationen sodass es kaum ausgebildete ungläubige Krieger gibt.


    Zugleich denken viele Ungläubige das ein zum Scheitern verurteilter Widerstand ihnen nur schadet
    und dafür sorgt das sich der Staat in ihr ansonsten ungestörtes Leben einmischt.
    Regionaler Widerstand ist zwar möglich und kann kurzfristig Erfolge erzielen,
    aber solange es dem Reich gut geht stellen interne Widerständler keine Bedrohung dar.


    Die Expansion des Reiches wird vielmehr durch die Allianzen seiner Gegner gebremst.


    Es sieht jedoch anders aus, wenn das karische Reich in die Defensive gerät.
    Gehen wichtige Regionen verloren bricht ihr Wirtschaftssystem zusammen und die einfachen ungläubigen Arbeiter bekommen Probleme.
    Dies führt zu einem Dominoeffekt aus Aufständen und Gebietsverlusten.


    Toleranz und ihre Grenzen

    [/u]

    [/u]

    Sind den deine Nationen föderalistisch oder zentralistisch?
    Es müssten die jeweiligen Regierungen da deine Welt eher klein ist,
    aufgrund der geringeren Entfernungen leichter die Kontrolle über die verschiedenen Provinzen aufrechterhalten können.
    Andererseits müsste die eher bewegte Geschichte dazu führen das verschiedene Regionen lokale Identitäten entwickeln und so vermehrt Sonderrechte fordern könnten.


    Überschreitet der Handel oft die Landesgrenzen?
    Bei der Größe der Insel könnten die verschiedenen Staaten kaum eine Autarkie erreichen.
    Falls der Handel Landesgrenzen überschreitet, identifizieren sich dann die Händler weiterhin mit ihrem Heimatland oder entwickeln sie eine eigene Identität?

    Ich bin schon eine Weile im Forum, habe aber bis jetzt keinen Teil meiner Welt vorgestellt. Das soll sich ändern.
    Ich habe vor den Untergang des Reiches der Markar Stück für Stück zu erzählen, zuerst jedoch will ich deren Reich vorstellen.


    Vorstellung des karischen Reiches:


    Wer sind die Markar?


    Die Markar sind Anhänger des karischen Glaubens. Sie verehren eine nichtpersönliche göttliche Kraft die Kar genannt wird. Aus vielen Schichten,
    Völkern und Spezies (Reijatten, Arajatten, Menschen)[1] kamen sie ursprünglich.
    Die Gläubigen erhoben sich in mehreren Städten und errichteten im Laufe der Jahrhunderte ihr Großreich.


    Mittlerweile werden sie als ein eigenes Volk angesehen, denn die Bekehrten grenzten sich von den andern gezielt ab.
    Sie erschufen eine Kultur mit eigenen Gebräuchen und Traditionen sowie einer neuen Sprache.


    Die karische Religion


    Kern ist die Verehrung der göttlichen Kraft basierend auf den Lehren des Teles und dessen Schüler Hakir.

    „Das göttliche des Universums manifestiert sich in einer Kraft. Diese göttliche Kraft hat den Namen Kar. Das Kar ist der Ursprung,
    das Zentrum und das Licht. Wir sind von ihm geschaffen und werden uns nach dem Tod, sofern wir uns würdig erweisen, wieder mit ihm vereinen."


    Zitat aus dem einleitenden Kapitel der „Worte des Hakirs“ einem religiösen Text.
    Ziel für den Gläubigen ist es im Diesseits der göttlichen Kraft zu dienen und ihr zum Sieg zu verhelfen um sich so im Jenseits mit ihr vereinen zu können.


    Das Jahr 0 ist für die Markar das Jahr in dem ihr Prophet Hakir „erleuchtet“ wurde.
    In der späteren Kirchengeschichte kam es zu mehreren Abspaltungen und Schismen.
    Die Kirche ist hierachisch strukturiert. Es gibt 5 Hauptpriester welche die wichtigsten Hohetempel leiten und gemeinsam die oberste Instanz in
    Glaubensfragen bilden. Sind sie sich uneinig kommt es hingegen zu ernsthaften Krisen. In jeder ordentlichen Stadt steht eine größere Tempelanlage.


    Der Glaube gibt den Gläubigen die Mission die Welt für den karischen Glauben zu erobern.
    Eine Pflicht die bereits unterworfenen Ungläubigen zu bekehren gibt es hingegen nicht.
    Formal ist das karische Reich das Reich des wahren Glauben und steht somit formal unter der Herrschaft der Priesterschaft.
    Innerhalb der Gläubigen, vor allem unter der Oberschicht herrschteine große (manchmal fanatische und oft weltfremde) Frömmigkeit vor.


    Gesellschaft


    Auf dem Land gibt es in der Peripherie autarke Dörfer (teils Ungläubige, teils Gläubige Bauern) denen nur ab und an Steuern abgepresst werden.
    In fruchtbaren Gegenden hingegen dominieren große Gutshöfe und Landsitze die im Besitzt der Oberschicht, der Tempel oder der Verwaltung sind.
    Hier arbeiten vor allem Ungläubige und verarmte Gläubige. In den Minen arbeiten vor allem Ungläubige.
    Für das Reich ist eine funktionierende Infrastruktur von existenzieller Bedeutung. Ein unterirdischer Fluss verbindet viele Städte des Reiches, desweiteren wurden
    große Straßen errichtet. Der Flusshandel ist jedoch z.b. im Atzaalital oder zwischen den Städten Nurdoll und Reldenor von wichtigster Bedeutung.


    Die Gesellschaft ist auf die städtischen Zentren hin orientiert. Mit Karnoler, Nurdoll und Nenduria gibt es drei Metropolen mit über hunderttausend Einwohnern.
    Hier stehen große Manufakturbetriebe[2] die sich im Besitzt der Aristokratie befinden.
    Deren billige Produktion ruiniert das Handwerk aber ermöglicht die schnelle und einheitliche Ausstattung von Armeen
    und eine große Produktion einfacher Konsumgüter. Die Arbeiter sind hier etwa zur Hälfte ungläubig.
    Verbliebene Handwerksbetriebe haben sich auf Luxuswaren spezialisiert.
    Das Glashandwerk ist erwähnenswert denn Glaskunst hat einen hohen Stellenwert.


    Theoretisch sollte der Glaube und nicht die Herkunft entscheidend sein, praktisch aber hat sich eine Elite herausgebildet.
    Diese kontrolliert sämtliche Wirtschaftszweige.


    Theoretisch sind Gläubige rechtlich bessergestellt als die Ungläubigen (obwohl auch diese formal unter dem Schutz des Staates stehen),
    praktisch macht das in der Unterschicht nur einen geringen Unterschied. Die alten ungläubigen Eliten wurden hingegen bekehrt und assimiliert.
    Denn wer Karriere machen will muss den rechten Glauben haben.
    Das Reich muss gegenüber den Ungläubigen vorsichtig sein. Sie dürfen ihren Glauben ausüben, in ihr normales Leben wird nicht eingegriffen.
    Viele der Ungläubigen haben sich mit dem System arrangiert.
    Man muss auch in Betracht ziehen, dass die Völker der Seter, Daar, Arajatten, Jardenier (Asilonier,
    Moranier, Linorer…), Kuelmeter und Sagothematta höchst unterschiedlich sind, und es keine einheitliche Identität der Ungläubigen gibt.


    Der Staat


    Formal gesehen ist der karische Staat das Reich des Glaubens und daher geheiligt. Diese formale Theokratie hat sich jedoch in der Praxis nicht durchgesetzt.
    Nachdem die Priesterschaft in den Anfangsjahren überfordert war, wurden die Ämter eines Regentverwalters und eines Glaubensverteidigers
    eingeführt. Der Glaubensverteidiger sollte das Reich verteidigen (d.h. weitere Gebiete unterwerfen) und der Regentverwalter war für die Administration
    zuständig (d.h. neue Steuerquellen erschließen).
    Seitdem unterscheit man zwischen den drei Staatsgewalten Kirche, Verwaltung und Heer.


    Es gelang der Aristokratenfamilie der Feira die beiden Ämter des Glaubensverteidigers und des Regentverwalters zu verbinden und
    weiterzuvererben. Diese Machtstellung wurde sogar rechtlich abgesichert (obwohl es damals Widerstand dagegen gab).
    Seitdem ist der Glaubensverteidiger und Regentverwalter nur noch formal von der Priesterschaft eingesetzt aber faktisch als Herr der zwei
    Staatsgewalten (Heer und Verwaltung) der eigentliche Machthaber.
    Das karische Reich hat sich somit zu einer Monarchie mit theokratischem Anstrich entwickelt.
    Die Priesterschaft hat sich damit arrangiert, denn der Glaubensverteidiger und Regentverwalter kann es nicht riskieren einen Konflikt
    mit der Priesterschaft einzugehen und geht daher auf ihre Wünsche und Forderungen ein.
    Der Herrscher residiert nicht nur in der Hauptstadt Karnoler sondern auch in den Städten Nurdoll und Nenduria.
    (Auch gibt es eine Residenzfeste im Rahiri-Pass sowie die selten genutzte Residenzstadt Dergerachia weit im Westen)


    Es gibt eine lange Liste von Ämtern die verliehen werden. Denn obwohl Glaubensverteidiger und Regentverwalter schon lange ein und dieselbe Person sind, ist die
    Verwaltung des Heeres und die normale Administration strikt getrennt wodurch es manche Positionen doppelt gibt. Die Bürokratie hatte einige Jahrhunderte Zeit
    um sich aufzublähen. War sie anfangs effizient so war sie später Berüchtigt für ihre Selbstlähmung. So wurden oft Aristokraten bei der Ämtervergabe bevorzugt.


    In nächster Zeit habe ich vor etwas mehr zur eigentlichen Geschichte der Markar zu erzählen.


    Übrigends, mein derzeitiges Profilbild zeigt die Fahne des Glaubensverteidigers und Regentverwalters. (das schwarze Schiff ist Symbol für
    die Gemeinschaft der Gläubigen, die zwei Stäbe stehen für die zwei Staatsgewalten (Administration und Heer), die weißen Sonnen stehen für die Allmacht und
    Reinheit der göttlichen Kraft, der Kronenhelm steht für den Herrscher an sich)


    [1] Alle drei Spezies sind Humanoid.
    [2] Die Manufakturen sind rationalisiert aber nicht industrialisiert. Größere Maschinen sind unbekannt.

    Jetzt habe ich meine Welt von Kissartu in Imoelete umbenannt.
    Ich muss mich erst noch an den Namen gewöhnen, hoffe aber, das er besser passt.
    Der erste Name habe ich gefunden aus einem altassyrischen Wörterbuch im Internet, indem ich den Begriff "Welt" suchte.
    Der neue Name hingegen ist frei erfunden hat aber eine innerweltliche Bedeutung.

    Interessantes Projekt.
    Werden die dampfbetriebenen Schaufelradschiffe auch den Handel revolutionieren?
    Wie weit ist die Industrialisierung in den Städten vorangeschritten?
    Wenn dieses Reich sehr expansiv ist, gibt es dann in den eroberten Provinzen Separatismus?
    Wie verwaltet und kontrolliert das Reich die neuen Territorien effektiv?
    Gibt es auch durch die Industrialisierung hervorgerufene (soziale oder religiöse) Spannungen?


    Mich irritiert der im letzten Abschnitt so beiläufig geschilderte Umsturz - ich dachte erst, das gehört zur Zeremonie dazu und bei jedem Fest der Erkenntnis wird am Ende rituell der Regentverwalter ausgetauscht... ich vermute, das liegt daran, dass die Bankettbeschreibung so sachlich daherkommt und damit - zumindest mir - wie ein Sachtext zum Fest erscheint und nicht Beschreibung eines konkreten Festes mit Umsturz. ;)


    Danke für die Information. Eigentlich ist dieser Umsturz eher außergewöhnlich, doch man versucht das ganze Zeremoniell durchzuziehen und diese Störung zu ignorieren. Ein jährlicher ritueller Austausch ist eine gute Idee die man sicherlich für andere Nationen und Völker gebrauchen kann. Vielleicht ist mein Schreibstil etwas sachlich.

    Zitat

    Gesetzt den Fall, man wird bei dir zu einer
    großen staatstragenden Feierlichkeit eingeladen - was kommt da so auf
    den Tisch? Erzähl doch mal was vom Speiseplan und bastel als krönenden
    Höhepunkt ein besonderes Dessert.

    Ich habe jetzt endlich das feierliches Bankett erarbeitet. Es ist noch nicht ganz fertig. Ich würde mich über Kritik freuen.


    Das Bankett zum Fest der Erkenntnis in Nurdoll im Jahre 734 (nach Entstehung des karischen Glaubens)



    Ort und Anlass des Banketts:


    Das neue Jahr beginnt mit dem Fest der Erkenntnis. Die Gläubigen der göttlichen Kraft feiern gemeinsam die jahrhundertalte Erleuchtung ihres Propheten.
    Nachdem am Tage zahlreiche lange Zeremonien in den Tempeln stattfanden werden nun sämtliche erschöpften Würdenträger zu dem Bankett eingeladen.
    Der Gastgeber ist niemand geringeres als der Glaubensverteidiger und Regentverwalter Rugorach 3. Tisi[1]. Dieser gebietet über einen Großteil der Gläubigen.
    Er ist allerdings trotz seiner Macht jung und gilt als unfähig. Das feierliche Bankett findet statt in der umgebauten großen Residenz (einst ein großer Verwaltungsbau),
    in Nurdoll in der großen Speisehalle. Es kommt zu den üblichen langwierigen Kontrollen und Zeremonien vor dem Eingang der Residenz.
    Die Halle ist verziert mit Mosaiken und gläsernen Statuen. Mehrere halbkreisförmige lange Tische sind um das Zentrum der Halle aufgebaut.
    Der Sitzplan entspricht den alten Traditionen. Im Zentrum der Halle sitzt der Glaubensverteidiger. Neben ihm sitzt seine Verlobte und auf der anderen Seite Zelissal,
    der Großpriester von Nurdoll. Sämtliche Würdenträger, Beamte und Generäle müssen natürlich auch anwesend sein, falls sie im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen wollen.
    Auch viele Priester sind selbstverständlich anwesend. Natürlich sind nur Gläubige eingeladen. Das bedeutet wiederum dass kaum Ausländer mitfeiern können.
    Das Zeremoniell ist streng, denn jede Handlung hat auch eine symbolische Bedeutung.


    Getränke und Speisen:
    Getränke
    Rauschgetränke sind verboten, denn sie könnten das Seelenheil gefährden und in die kalte Auslöschung des ewigen Nichts führen.
    Es wird stattdessen warmer Tee und warmes Wasser getrunken, der Früchtetee kann je nach Wahl nach heimischen
    oder fremdländischen Geschmack getrunken werden. Er kann auch mit Honig gewürzt werden. Das Wasser ist lauwarm und klar.
    Auch zum Wasser können Aromen hinzugegeben werden. Die Gläser sind sehr fein bearbeitet. Winzige Figuren und Symmetrien kann man im Glas erkennen.


    Speisen
    Der Reihe nach werden 6. Gänge serviert. Natürlich werden Glaubensverteidiger und Großpriester zuerst bedient und beide kosten einige Bissen.
    Währenddessen müssen die anderen Gäste kurz warten und ihren Respekt zeigen.


    1. Gang: Ein enormer, flacher und runder Brotfladen wird hereingetragen. Dieser Kreis symbolisiert zugleich die göttliche Kraft, die Einheit der Gläubigen,
    und die lebensspendende Sonne als Manifestation der Kraft. Das Brot wird zerteilt. Jeder isst einige Bissen und gedenkt bei diesem kargen ersten Gang den Entbehrungen,
    der ersten Gläubigen und Märtyrer.


    2. Gang: Fische in feiner Rahmensoße. Dem Herrscher wird stattdessen eine Suppe mit Schafsfleisch eines Schafes welches auf den Ruinen der alten Hauptstadt Karnolers weidete gebracht. Der Großpriester Zelissal segnet die Schafssuppe mit den Worten:

    Zitat

    „Dieses Schaf, in dieser Suppe, weidete in den Ruinen Karnolers. Möge die Kraft der wahren Hauptstadt auf den
    übergehen, der das Schaf verspeisen. Mögen der Glaubensverteidiger sie wiederherrichten und möge er den wahren Kronenhelm tragen.
    Möge von Karnoler aus das Reich im alten Glanz erstrahlt zu alter Größe zurückkehren.“

    Daraufhin löffelt der Glaubensverteidiger seine Suppe aus, während die Gäste ihm huldigen.


    3. Gang: Fische und Früchte in Honig eingelegt. Die Früchte kommen aus dem Umland und sind ein Zeichen der Treue der mächtigen Grundbesitzer.
    Die Fische kommen nicht aus dem Meer (Küstenregionen gingen mittlerweile verloren oder sind zu abgelegen) sondern aus Zuchtteichen.
    Nach dem dritten Gang wird ein kurzes Dankgebet abgehalten.


    4. Gang: Es werden Vogeleier aus dem Gebirge Moraniens serviert. Diese sind eine Gabe eines bekehrten Stammes.
    Dazu feine Hühnerbrust und Teigtaschen mit Oliven gefüllt. Auch kann gebratenes Ochsenfleisch gegessen werden.


    5. Gang: Salat und Obst mit fein zubereitete Quallen sowie Austern eingelegt in einer würzigen Fischsoße. Die
    Quallen sind ein Geschenk der (ungläubigen) Ilchen, werden aber größtenteils liegengelassen.


    6. Gang: Dem Glaubensverteidiger wird das Fleisch eines Tuchavar serviert. Es wurde lang gekocht, damit es weich wurde.
    Dieses Fleisch darf nur von seinen engsten Getreuen gekostet werden. Die anderen bekommen den normalen Nachtisch.
    Tuchavarfleisch gilt als unerhört dekadente Verschwendung. Denn die Tuchavar sind teure sechsbeinige Kriegsreittiere.


    Feierlich unter großem Gesang wird der Nachtisch hereingetragen. Zwei hohe Zylinder aus Teig errichtet, überzogen von einer zuckrigen Honigcreme und Sahne werden aufgestellt.
    Diese symbolisieren die Zwei Gewalten des Glaubensverteidigers (Heer und Administration). Die Priester stehen auf, segnen den Nachtisch und stehen so über den zwei weltlichen Gewalten.
    Die Gäste haben symbolisch an dieser Macht teil, indem sie mitessen. Es wäre beleidigend nicht zu kosten.


    Anstelle der Rauschgetränke werden kleine Brotfladen verteilt, auf die je nach Bedarf verschiedene Kräutermischungen gegeben werden können.
    Es gibt Rauschgift in den Geschmacksrichtungen: Südländisch, Moranisch, Avalikarisch.


    Besonderheiten dieses Banketts:


    Die Gäste debattieren untereinander heftig über Politik und Theologie. Die Oberschicht ist berüchtigt für theologische Haarspaltereien.
    Der Großpriester ist vorsichtig. Um Konflikte zu vermeiden hält er sich wortwörtlich an die heiligen Worte:

    Zitat

    „Oh ihr Priester, nähret euch nicht vom Unglauben.“

    Somit entgehen ihm einige Speisen. Man will ja nicht unnötig provozieren, es gab schon genug Glaubensspaltungen. Währenddes letzten Ganges weden Waffen werden gezogen.
    Der General Iretokar entmachtet den unfähigen jungen Herrscher, welcher ganz erstaunt in sein Quartier abgeführt wird.
    Der General lässt sich als Iretorach „Schwarzhaar“ Aetani zum neuen Glaubensverteidiger ausrufen. Danach genießt er noch die Reste des Nachtischs.
    Der Großpriester reagiert gelassen und akzeptiert diesen Emporkömmling. Mit den wichtigsten Generälen ist der Putsch abgesprochen.
    Die ahnungslosen Höflinge bieten dem neuen Herrscher eifrig ihre „ewige Treue“ an.


    Schlussfolgerung:
    Das Festmahl soll den Glanz und die Macht des karischen Reiches darstellen offenbart aber nur Dekadenz und Selbstbeschäftigung.


    [1]
    Ursprünglich waren die Glaubensverteidiger nur oberste Generäle der Priesterschaft, aber mittlerweile ist daraus ein erblicher Herrschertitel geworden.

    Ich habe einfach mit dem Weltenbasteln angefangen und bin nicht zum Ende gekommen.
    Zwar nutze ich meine Welt für ein paar eher chaotische Rollenspiele, aber dies ist nicht der Hauptzweck der Welt sondern eine Nebenbeschäftigung, die zu weiteren Bastelaktivitäten anregt.
    Ich überlege mir, irgendwann irgendeine Geschichte über die Welt zu schreiben, beschäftige mich aber eher zu intensiv mit dem Weltenbasteln, als das ich wirklich eine vernünftige Story zusammenschreiben würde oder könnte.
    Vermutlich ändert sich die Welt auch ein bisschen wenn ich mich ein bisschen ändere. Ich habe sie ja oft genug komplett umgeworfen.
    Vermutlich liegt der Hauptzweck darin, das ich irgendwie meine kreativen und manchmal seltsamen Ideen verarbeiten muss.