(Hirnstürmen) Städte der Zukunft

  • Schriftsystem ... ???
    Wenn du das meinst, wovon ich glaube, dass du es meinst: Lateinische Buchstaben, manchmal Piktogramme - und nachdem das meiste Schriftzeug eh elektronisch ist, mit Multimedia-Zeug angereichert.


    Börse kann es nicht geben: Dazu braucht man Aktien, und die gibt es nicht, weil die Städte alle (großen) Unternehmen verwalten. Theoretisch gehören also diese Unternehmen eh "allen", jedenfalls allen legalen BewohnerInnen einer Stadt - und dieser Anteil ist unverkäuflich.
    Außerdem ist "Kunstwert" endgültig passé: Man kauft nicht die Hoffnung, nächstes Jahr mehr Reis zu bekommen, sondern man kauft real existierenden Reis. Ohne Pohei.

  • Dann hätte ich noch eine Frage zur Sprache:


    Wie kann eigentlich nur eine einzelne Sprache entstehen? Das widerspricht ziemlich genau dem was der Mensch ist: divers. Noch dazu ist deine Sprache ja offensichtlich zwar eindeutig, aber um Sachen auszudrücken dauert es halt etwas mehr. Und damit haben wir einen primären Angriffspunkt für die Entwicklung von Dialekten und neuen Sprachen, nämlich die Eile und Faulheit.
    Ein Wort ist zu lang? Kürzen wir es ab. Eine Satzkonstruktion ist zu umständlich? Vereinfachen wir sie. Und das geschieht nicht synchron in allen Städten, sondern von Stadt zu Stadt, selbst in einzelnen Regionen der Stadt unterschiedlich. In der Achse Hamburg - Wien sagt man statt Teletransmitter Tetrans, in der Rhein - Achse hat sich Transmi durchgesetzt. Das kommt natürlich so und lässt sich unter keinen Umständen aufhalten.


    Ich bin der Meinung... alleine hier in Deutschland gibt es sehr viele Dialekte, und kein einziger davon ist das, was wir als Hochdeutsch bezeichnen würden. Oder wie man wohl eher sagen würde: Ich mein... allein hier in Deutschland gibt's sehr viele Dialekte und keiner davon ist das was wir Hochdeutsch nennen würden. (man vergleiche beide Sätze und lese sie so wie sie wirklich ausgesprochen werden würden... der erste Satz ist "Hochdeutsch" Schriftsprache, der zweite Satz nah am Hochdeutsch liegende Umgangssprache)

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • ay Gerion,


    Das ist einfach: Die Sprache ist nicht "entstanden", sondern wurde "gemacht". Als Handelssprache bzw als Idiom für die Zusammenarbeit der Städte. Und der Grund war, dass man keiner bestehenden Sprache den Vorzug geben wollte/konnte, auch, weil kein "eindeutig" war.
    Nun, überall in der Welt gibt es ProgrammiererInnen, und die beherrschen alle zumindest die Syntax.
    (Dass die Regierungen der Städte "Administratoren" heißen, ist auch kein Zufall: Als es darum ging, das Überleben der Menschheit zu bewerkstelligen, hat man sich rasch von Laber (Politik) auf knallhartes "Wenn,Dann,Sonst" -Denken umgestellt. Und hatte Erfolg damit


    Da waren Leute am Werk, die schlichte Gleichungen lösen konnten:
    1) "Zu viele Menschen für diese Ökonomie" kann bedeuten "Menschenanzahl reduzieren" oder
    2)"Ökonomie ändern" - Ende Gelände.
    Die Entscheidung war: Ziel 2. Ein Anforderungsprofil an die Neue Ökonomie ist dann bindend, weil sonst 1) - da kann "die Politik" noch so lange von "Grundrecht auf Eigentum" blubbern, oder von wasweißich. Und Partikularinteressen werden schlicht übergangen, sobald sie dem Ziel 2) entgegenstehen. (da kann man noch so lange brüllen "Leistung muss sich wieder lohnen")


    Das ist die Parallele zu NeuSprech: In der Weltsprache sind gewisse Konstrukte schlicht falsch, schon von der Grammatik her. Alle Aussagen sind "berechenbar", also können einander widersprechende Aussagen als solche identifiziert werrden.


    Gesprochen, und da hast du völlig recht, wird immer die "Stadtsprache", und vielleicht eine oder zwei weitere. Wobei die Stadtsprachen untereinander verwandt sein können, Also "Sprachräume (deutsch, französisch, chinesisch etc) gibt es auch. Aber mit der Weltsprache wird man überall verstanden.

  • Hallo. Schön nochmal was SciFi zu lesen.


    Ich glaube nicht das die Siedlungen außerhalb der Städte ohne Strom existieren müssen. So schwer ist der nun nicht herzustellen. Die brauche doch z.B. nur etwas Wasserkraft und ein bisschen Material das sie sich von den Solaranlagen südlich von Rom oder den Ruinen von München klauen können.

    Zitat

    [...]oder sind, wie Köln, nur an einer Flußseite gebaut. [...]

    Die haben die "schäl Sick" abgeschafft? Da geht aber Folklore verloren. ;D


    Es wird doch sicher auch organisierte Kriminalität geben? Da manche Jobs Vorteile bringen könnte ich mir vorstellen das eine Mafia als Schleuser auftritt und künstliche Lebensläufe oranisieren kann um Unterstädtlern den Aufstieg zu ermöglichen. Dadurch hätten die weitere Kontakte in die Oberwelt die Sie erpressen und nutzen könnten. Selbst wenn Geld keine Rolle spielt. Ne Berechtigung zum Elkar fahren oder ne Eintrittskarte sonstwohin könnten ja Preis genug sein.

    Zitat

    [...]Es gibt keinen Grund mehr in Form von z.B. Öllquellen oder Rohstoffelagern, die sind verbraucht.[...]

    Gibt es Unternehmungen um "antike" Müllhalden oder Stadtruinen zu suchen um an deren Kunststoffe und Erze zu kommen?



    Wenn es noch freie Handwerker und Künstler gibt gibt es doch auch noch einen Grund für Werbung. "Lass mich dein Bett reparieren, nich den anderen", "Lass mich auf deinem Geburtstag singen, nich den anderen"


    Deine Welt scheint mir weniger Kontakt zwischen den Weltregionen zu haben als heute. Wozu da eine Weltsprache? Nur um ein bisschen Waren und Energie zu verkaufen braucht man doch keine Weltsprache.


    Ich vermute Fusionskraftwerke wurden noch keine entwickelt, was bei der Technologie und der Jahreszahl ja möglich wäre. Dann hättest du nämlich kaum diese Energieprobleme.


    Versucht man an die Resourcen im Ozean zu kommen (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/E…brennung_von_Methanhydrat ) oder sind die auch schon ausgebeutet? Gibts evtl. Städte unter Wasser? Energie könnte ja durch die Meeresströmungen gewonnen werden.

  • moin Slick,


    Grins ... "ein bisschen Material" ist gut, wirklich. Stromerzeugung ist schon ziemlich komplex, das fängt mal an mit netten Sachen wie Spulenwickeln (was Drahtziehen voraussetzt) und Perma-Magnete bearbeiten. Ziemlich einfach, wenn man eine Industrie dsafür hat, aber handwerklich? Dazu kommt der Nutzen: ein kleines paartausend-Watt -Kraftwerk bringt nicht sehr viel.
    Außerdem: Wer Wasserkraft hat, wird die direkt nutzen (jede Transformation macht Verluste), also eine Mühle etc betreiben.


    "organisierte" Kriminalität ... doppelgrins. Ja. Klar. Aber eben in ganz anderem Rahmen als das bekannte (wie auch "Werbung). Schattenwirtschaft ist (per Definition) "kriminell", Steuerhinterziehung etc ... und Werbung braucht man eben als Handwerker, nicht als Nahrungsmittel-Hersteller. Wie wirbt das Handwerk in deiner Stadt? Eben: Verschwindend wenig.


    Sachen wie Städte ausschlachten und Müllhalden verwerten sind längst erledigt - das ist passiert, während die Citys gebaut wurden und in den Jahrzehnten danach. Natürlich gibt es "draußen" noch was, aber wie gesagtt: Außnahmen, statistisch nicht relevant, und den meisten Städtern unbekannt (und eine Reserve für Weiterentwicklungen des Settings, falls der Roman ein Erfolg wird)


    Welteiter Kontakt: Doch, den gibt es, sogar recht intensiv: Forschung, Forschung, Forschung, um (beispielsweise) endlich diesen Verfluchten Fusionsreaktor zum laufen zu bringen. Und, um der leider im Menschen vorhandene Tendenz, unbekanntes für feindlich zu halten, entgegenzuwirken: Einen Krieg könnte man nur verlieren - und das sogar dann, wenn man sich nicht beteiligt.
    Die Leute wissen viel von anderen Städten, wenn sie auch kaum Reisen: Videochat und Panoramakino ...


    Eine Stadt unter dem Meer ... angedacht ist eine schwimmende Stadt, aber da ist noch viel Arbeit drin. Das wird dauern ...


    Danke schön!
    Uli

  • Missverständnis: Unter dem Meer gibt es keine Stadt - und es wird auch keine geben. Weil mir dazu kein Grund einfällt, aber jede Menge Probleme. Die Schwimmende Stadt ist noch in einer sehr frühen Planungsphase, ich kann noch nicht sagen, ob es das geben wird - hängt sehr davon ab, wie sich der Entwurf entwickelt.

  • Achso :) Auf dem Meer ist es ja sehr viel windiger als über den meisten Landflächen - dadurch könnte eine schwimmende Stadt den Wind sehr gut nutzen. Oder gibt es einen anderen Grund für die schwimmende Stadt? Erreichen seine Bewohner andere Städte per Boot?

  • wie gesagt: Alles noch unklar. Allerdings ... "Boot" ist wohl etwas klein, da müssten Schiffe her.


    Stand der Dinge ist: Wenn schwimmende Stadt, dann ist der "Standort" der Pazifik, gebaut würde das Ding in Japan/China, es wäre ein Gerät aus mehreren "Segmenten", die flexibel verbunden sind. Bevölkerungszahl etc ist völlig offen (aber hoch)


  • Und ja, es gibt tote Städte: München, zum Beispiel. Da war etwas wie eine Revolte mit anschließender Seuche, weil irgendwelche Idioten die Kontrollen der Lufterneuerung gesprengt haben. Ziemlich üble Sache ...


    Jaja, diese Punker immer..... :lol:


    Wieviele Menschen leben eigentlich in der Zukunft auf Terra?
    Ist jede Stadt eigenständig oder gibt es noch Länder wie Deutschland,die USA oder England?

  • ay Huor,


    Oh - das ist etwas dazwischen: Die Städte sind selbstständig - weitestgehend. Aber es gibt sowas wie "Verbünde" (keine Name dafür), die auf gemeinsamen Interessen basieren - zum Beispiel die Rheinanlieger. Es kann gut sein, dass eine Stadt in mehreren Verbünden integriert ist: Hamburg ist Elbstadt (verbunden durch den Verkehrsweg Elbe mit Berlin und Prag, zu dem Verband gehört auch Wien) und Küstenstadt (und vielleicht noch andere, die ich noch nicht kenne)


    Und ein wenig Verbundenheit bleibt durch die Sprache - der deutsche Sprachraum tut sich untereinander etwas leichter als mit - ähm - chinesischen Städten. Das ist aber recht verwischt, keine starke Bindung


    Wie viele Leute "im Moment" leben - zur Zeit der Erzählung schätze ich das auf gute 12 Milliarden, aber das ist wirklich nur geschätzt: Einen genauen Plan über die vorhandenen Städte habe ich noch nicht.

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