Skelchs Speedbastel-Thread

  • 18. 3. 2020


    Okay, ich habe mehr oder weniger zufällig (mit Würfelhilfe) entschieden, dass sich der Gegenstand dieses Speedbastelns im ursprünglichen Heimatort meiner Figur Jila, einer anthropomorphen Wildkatze und Archäologin, befindet, also in Sengen, Kreis Kelden, Provinz Horluus, Zivilisiertes Reich, Umringter Kontinent. Das ist das Ergebnis:


    Die Linde am Thurm


    Die Linde am Thurm kann meinen


    • Die Karamor-Linde neben den Überresten des Sengener Wachturms
    • Das Gemälde des Margener Künstlers Pikian

    Zu 1:
    Nach der Trockenlegung des Keldener Sumpfes nahe der Stadt Kelden in der Provinz Horluus entstand dort spätestens im Jahr 401 vor Ende der Dunkelheit die Siedlung Sengen. Drei Jahre darauf wurde vom Heer des Zivilisierten Reiches der Sengener Wachturm errichtet, um die Siedlung vor Räubern und plündernden Wieseln aus der benachbarten Strunzöde zu schützen.
    Im Jahr 107 vor Ende der Dunkelheit pflanzte der Dorfvorsteher, ein Kater namens Karamor, eine Linde neben dem mittlerweile nahezu obsoleten Wachturm ein, die nach seinem Willen niemals gefällt werden sollte. Ob eine Verbindung zum geheimen Pakt des Dorfes Sengen mit der Entität Cloit besteht, ist unklar, dieser soll aber ungefähr zu dieser Zeit geschlossen worden sein. Der nachfolgende Große Krieg berührte Kelden und damit auch Sengen kaum und in seiner Folge wurde der Wachturm endgültig aufgegeben. In den folgenden Jahrzehnten kam es zur Nutzung als der Karamor-Linde als Richtbaum, was bedeutet, dass sie zum Erhängen zum Tode verurteilter Krimineller verwendet wurde. Da es in Sengen nur wenig Kriminalität gab, sind nur drei belegte Fälle dieser Nutzung, sowie ein umstrittener Fall, bekannt. Der Turm verfiel und heute sind von ihm nur noch der Keller und einige Mauerreste übrig. Die Linde hingegen erfreut sich bester Gesundheit und hat die beeindruckende Höhe von 52 Metern erreicht. Ob ihre Wurzeln, wie oft behauptet, bis in die Höhle Cloits reichen, ist nicht bekannt. Angesichts der Lage ist dies aber durchaus möglich.
    Die Linde steht, ebenso wie die Reste des Turm, seit 9 nach Ende der Dunkelheit / 1988 unter Denkmalschutz. Sie hat außerdem eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung, da sie und ihre Ableger eine wichtige Rolle in der örtlichen Honigproduktion spielen.


    Zu 2:
    Der Künstler Pikian verließ das heimische Margen, Provinz Yeo-Ebene zum ersten und letzten Mal im Jahr 53 vor Ende der Dunkelheit für eine Reise durch das Zivilisierte Reich auf der er mehrere Brieffreunde besuchte. Diese Reise führte den Rotfuchs auch nach Sengen, als er die Autorin Karvira (eine Nachfahrin Karamors) in Kelden besuchte.
    Nach seiner Rückkehr produzierte er seine bekanntesten Gemälde, darunter im Jahr 52 vor Ende der Dunkelheit „Die Linde am Thurm“, das den zu dieser Zeit schon halb verfallenen Wachturm und die Karamor-Linde zeigt. Wie in Pikians Bildern üblich ist die Darstellung aber verzerrt. Speziell die Linde weist aderartige Musterungen, Pseudo-Augen und krebsklauengleiche Äste auf. Die Ähnlichkeit der hinzugefügten Merkmale der Linde mit denen der Entität Cloit, deren Existenz zu dieser Zeit noch geheim war, hat zu Spekulationen über Pikians und auch Karviras Mitgliedschaft des geheimen Cloit-Kultes in Sengen geführt. Pikian fügte außerdem eine undeutliche erhängte Gestalt mit dem Muster einer gefleckten Großkatze hinzu, die aber auffälligerweise nicht an der Linde sondern am Turm aufgehängt ist.

  • 20. 3. 20202


    Polizeimethodik. Schwierig. Meine Welten profitieren eigentlich überhaupt nicht von irgendwelcher Polizeimethodik, die von der normalen abweicht. Aber ich habe da doch was … die Spezialeinheiten der Polizei des Zivilisierten Reiches. Also suche ich mal eine raus, die noch nicht ausgearbeitet ist …


    Aufklärungsmethoden der Polizeispezialeinheit für Archäologie und Kunst: Der Disruptionsköder


    Die SEAK hat ihren Sitz in Belacka und daher uneingeschränkten Zugriff auf belackanische Technologie. Mit Scannern dieser Qualität ist es nicht schwer, die Echtheit von Kunstgegenständen oder historischen Zeugnissen zu überprüfen. Gleichzeitig kann die belackanische Reproduktionstechnik aber auch Repliken erstellen, die nur mit besagten Scannern zu erkennen sind. Daher hat sich, speziell infolge des Fälschungsskandals um die Funde der Archäologin Lalique Schiller, die Methode des Disruptionsköders eingebürgert.
    Hierbei kreieren polizeieigene Experten (darunter verurteilte Fälscher, die dieses Angebot annahmen um dem Gefängnis zu entgehen, etwa eine gewisse Lalique Schiller), perfekte Repliken von Kunstgegenständen. Diese enthalten alle eine Markersubstanz, die harmlose Strahlung auf einer bestimmten Frequenz abgibt und so leicht zu identifizieren ist, wenn man weiß, wonach man suchen muss.
    Diese Kunstgegenstände werden über Mittelsleute in den Kunstschwarzmarkt eingebracht. Dies verfolgt zwei Ziele: Einmal kann durch auffinden der Replik ein Verdacht der Verbindung eines Besitzers zum Schwarzmarkt begründet werden, um weitere Ermittlungen zu rechtfertigen. Vor allem aber stören diese Repliken den Kunstschwarzmarkt als solchen, da sie neue Werte in den Markt einbringen und Aufmerksamkeit von Originalen ablenken. Nachdem einige Repliken enttarnt wurden, entstand außerdem ein generelles Misstrauen gegen illegal gehandelte Kunst, das den Schwarzmarkt bis heute stark reduziert.
    Wie alle disruptiven Methoden ist auch diese mit Risiken verbunden, sind große Teile des Kunstschwarzmarktes doch in den Händen von Kriminellen, die durchaus auch zu Gewaltverbrechen bereit sind. So wird noch debattiert, ob der Tod der Sammlerin Verenis Otek im Streit mit Kunsthändler Saster um eine Replik des Pikian-Gemäldes „Leuchtthurm von Amöbenburg“ der SEAK angelastet werden kann.
    Ein anderes Risiko ist die Fragwürdigkeit von Anklagen. So konnte etwa Pia Tenaugen nicht wegen Kunstdiebstahls (sondern nur wegen Ladendiebstahls) verurteilt werden, als sich die von ihr aus einer Galerie entwendete Goldene Koralle als Replik der SEAK entpuppte.
    Dass Lalique Schiller selbst später Fälschungen ihrer eigenen Repliken machte, die im Gegensatz zu diesen Repliken keine Markersubstanz enthielten, und diese selbst auf dem Kunstschwarzmarkt verkaufte, machte die Lage einige Monate lang für alle Beteiligten sehr verwirrend, führte aber bisher nicht zur Aufgabe der Methode des Disruptionsköders.

  • Über Fleischfressende Pferde
    Erste Berichte über die Domestizierung Fleischfressender Pferde stammen aus dem Sechsten Jahrhundert vor Ende der Dunkelheit. Diese waren ihren (heute ausgestorbenen) Wildform noch sehr ähnlich und somit sehr viel größer als die heute so beliebten Haustiere.
    Wie sich herausstellte, hatten Fleischfressende Pferde gegenüber anderen Pferden keinerlei Vorteile als Last-, Zug- oder Reittiere. Der Versuch, sie für die Jagd einzusetzen, gelang zwar, sie erwiesen sich aber als weniger geeignet als die existierenden Jagdhunde.
    Fleischfressende Pferde wurden dennoch weitergezüchtet, da sie eine interessante Kuriosität und bald auch ein Statussymbol darstellten. Aus Kosten- und Sicherheitsgründen wurden zumeist die kleinsten Tiere zur weiteren Zucht ausgewählt. Ausreichend kleine Fleischfressende Pferde erwiesen sich als äußerst praktisch für die Schädlingsbekämpfung, wobei sie im Gegensatz zu Katzen als Herdentiere leicht abzurichten waren. Bauernhöfe auf der Hellenischen Ebene besaßen lange Zeit kleine Herden Fleischfressender Pferde zur Abwehr von Mäusen, Ratten und Landkrebsen.
    Durch Kreuzung mit anderen Pferdeartigen wie Pterippi, Eseln, Hippocampi und Schlangenpferden entstanden Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Als äußerst beliebte Haustiere erwiesen sich vor allem die geflügelten Fleischfressenden Pferde, die ein dickeres Fell und weiche Federn aufweisen, während sich die schlangenartigen Fleischfressenden Pferde noch besser zur Schädlingsbekämpfung eignen als die ursprüngliche Form. Die aquatische Variante hat keine besonderen Einsatzgebiete, wird aber von Meermenschen gern gehalten.
    Natürlich gibt es auch hier weitere Mischformen. Fleischfressende Pferde, die Eigenschaften von Pterippi und Schlangenpferden in sich vereinen sind unabhängiger als typische Fleischfressende Pferde, leben aber dennoch gerne in Gesellschaft und mögen körperliche Nähe. Sie sind daher vor allem beliebt bei Haltern, die nicht viel Zeit in ein Haustier investieren können und es über lange Zeit allein lassen.
    Durch Rückkreuzungen sind auch wieder größere Exemplare entstanden, die immerhin in der Lage sind, kleine Kinder (und anthropomorphe Mauswiesel) zu tragen. Es gab Versuche, ihren Herdentrieb zu nutzen um sie zu Schutztieren auszubilden, da es sich aber immer noch um Fluchttiere handelt, gelang das nur sehr begrenzt. Erfolgreicher ist der Einsatz als Blindenführtier, wobei sich die geflügelten Varianten weniger eignen und die schlangenartigen Varianten ihre Besitzer manchmal auf eher abenteuerliche Wege führen.
    Auf dem restlichen Umringten Kontinent sind Fleischfressende Pferde unterschiedlich verbreitet.
    Die Alonokatzen schätzen sie und es gibt einige alonische Zuchtbetriebe, die besonders auf Wildheit und Gefährlichkeit hinzüchten. Allerdings sind viele Fleischfressende Pferde der Alonokatzen eher Nutz- als Haustiere und enden häufiger gegrillt auf dem Küchentisch als bettelnd darunter. Schon manches Alonokatzenkind hat beim Spiel mit einem auf Wildheit gezüchteten Fleischfressenden Pferd Verletzungen davongetragen und das Tier infolgedessen getötet, was oft auch die Absicht der Eltern beim Erwerb eines Fleischfressenden Pferdes war.
    Im Zivilisierten Reich sind Fleischfressende Pferde eher unbeliebt, da anthropomorphe Pferde es als unangenehm empfinden, derart ähnliche Tiere als Haustiere zu halten (obwohl einfache Pferde als Nutztiere durchaus vorkommen). In Ctonia und im Klippenland sind ähnliche Vorbehalte vorhanden, wenn auch weniger stark ausgeprägt.
    Die geflügelten Varianten mit ihrem dichteren Fell sind in der Lage, im Land der Eisechsen zu überleben. Jedoch betrachten die nomadisch lebenden Eisechsen das Konzept von Haustieren als eher absonderlich.
    Auf der Hellenischen Ebene erfreuen sich Fleischfressende Pferde nach wie vor großer Beliebtheit bei Kindern und Erwachsenen, sowohl als Wohnungstiere als auch als freilaufende Haustiere. Im letzteren Fall gibt es jedoch Bedenken bezüglich der Auswirkung dieser gerade durch ihre geringe Größe gefährlichen Raubtiere auf das Ökosystem. Verwilderte Fleischfressende Pferde werden regelmäßig eingefangen. Es gibt Bemühungen, Fleischfressende Pferde in ihrer ursprünglichen Größe zu züchten, die die natürliche Rolle ihrer wilden Vorfahren wieder übernehmen sollen. Bislang aber ist es nicht gelungen, sie größer als ein Pony zu machen.

  • Die Refel


    Wikipedia definiert ein Naturdenkmal als „ein natürlich entstandenes Landschaftselement, das unter Naturschutz gestellt ist.“


    Durch Würfeln entscheide ich, dass sich mein Naturdenkmal irgendwo auf dem Lebenden Ozean befindet. Da habe ich schon jede Menge ungewöhnliche Landschaftselemente, aber für eins mehr ist immer Platz.

    Natürlich muss sich das Naturdenkmal im Hoheitsgebiet irgendeiner Macht befinden, die es unter Naturschutz stellen kann.


    Meine Liste nicht ausgearbeiteter Orte gibt mir einen Namen (und sonst nichts): „die Refel“.

    Was ist nun also die Refel?


    Die Refel ist eine unterseeische Landschaft, gelegen im Meermenschenreich Grakania (Name entlehnt aus meinem alten Warhammer-Fanprojekt). Sie besteht aus einem so genannten Korallenvulkan mit drei Kratern.

    Ein Korallenvulkan entsteht, wenn es in einem Korallenriff zu Polypenriesenwuchs kommt. Ein einziger Polyp lebt hier wesentlich länger als die übrigen und wird auch wesentlich größer. Wenn er stirbt, hinterlässt er eine gigantische leere Hülle, die, umwuchert von normalgroßer Koralle, wie ein Vulkankrater wirkt.

    Da der Polyp so lange lebt, siedeln sich oft kleinere Tiere an, die von ihm profitieren, sich von seinen giftigen Nesseln schützen lassen und von den Resten seiner Beute leben. Stirbt dann der Polyp, müssen sich die kleineren Tiere an die veränderte Situation anpassen. Im Schutz des Polypen haben sie über Generationen viele ihrer eigenen Verteidigungsmechanismen verloren und ziehen sich zum Schutz tief in seine Hülle zurück. Anfangs leben sie vom Polypen selbst, später müssen sie neu lernen, zu jagen und entwickeln dabei Strategien, die sich von denen ihrer Vorfahren unterscheiden.

    So gibt es zum Beispiel weichschalige Krebse, die ihre klebrige abgelegte Haut als Falle auslegen, Oktopoden, die statt sich zu tarnen Festungen aus Muscheln und Korallenbruchsrücken bauen und kleine Fische, die von Schwarmjägern zu nachtaktiven Lauerjägern geworden sind.


    Die Refel ist nun deshalb besonders, weil sie nicht nur durch einen, sondern durch drei Riesenpolypen geprägt wurde und nun drei Krater hat, jeder mit eigenen Bewohnern.

    Der südliche bricht sogar aus – dann wenn nachts die leuchtend orangen Flederrochen als dichter Schwarm hinaus schießen und sich erst verteilen, wenn sie die Meeresoberfläche erreichen.


    Es ist also nicht verwunderlich, dass Grakania die Refel unter Schutz gestellt hat, um diese einzigartigen Populationen vor Jagd und Korallenabbau zu bewahren.

  • 15. 6. 2022


    fliegende Tiere


    Erster Schritt: Ich schaue in meine Liste von Dingen, die der Fursona-Generator ausgespuckt hat und finde etwas, das als Grundlage für ein fliegendes Tier taugt.


    red and green wasp. it has a forked tongue. crystals grow from its flesh.


    Ja. Das geht.

    Wie könnte sowas heißen … Kristallwespe ist ein bisschen simpel …


    Hilft vielleicht, wenn man weiß, wo es lebt. Das würfle ich mal aus.


    Okay, das Auswürfeln gestaltete sich jetzt komplexer als gedacht, weil mir zu den ersten Ergebnissen nichts einfiel.

    Letztendlich kam aber der Umringte Kontinent raus.



    In der nördlichen Hälfte des Umringten Kontinents trennen die gewaltigen Berge der Ungeheuer die Schneeebene und das Land der Eisechsen von den südlichen Ländern.

    Mittig, ein bisschen auf der östlichen Seite, liegt das Kristalltal, eine gigantische aufgebrochene Geode, deren gelbliche Kristalle hoch von den Berghängen aufragen. Da einige von ihnen zufällig die richtige Oberfläche haben um Sonnenlicht zu bündeln, wird es tagsüber im Kristalltal unerträglich heiß, weshalb es weitestgehend frei von Leben ist.

    Genau deshalb haben sich im Laufe des Mittelalters dort Alchemisten niedergelassen, die aufgrund ihrer besonders bizarren Experimente zuhause nicht mehr gern gesehen waren. Ihre Versuche, künstliches Leben zu erschaffen, führten dazu, dass das Tal für einige Jahrhunderte von nicht direkt lebenden aber relativ autarken künstlichen Kreaturen bewohnt war.

    Einige der Alchemisten gaben aber die Erschaffung von Homunkuli und ähnlichen auf und versuchten stattdessen, existierende Wesen zu „verbessern“. Ein Ergebnis dieser Versuche sind die Steinbrecherwespen, die es heute noch im Kristalltal gibt und die für seine heutige Form wesentlich verantwortlich sind.


    Die Steinbrecherwespe stammt von der Gemeinen Hellenischen Fabelwespe ab, wird aber deutlich größer, bis zu dreißig Zentimeter lang. Ihr Hinterleib ist rot und grün gestreift, ein Muster, das die Alchemisten absichtlich gewählt haben um ihre Kreaturen leicht zu erkennen.

    Wie die meisten Fabelinsekten der hellenischen Ebene hat auch die Steinbrecherwespe einige Wirbeltiermerkmale, am auffälligsten ein Maul mit Unterkiefer, Zähnen und einer gespaltenen Zunge, die zum Riechen und als Temperaturfühler dient.

    An diversen Stellen wachsen Kristalle aus dem Körper der Wespe. Dies geschieht deshalb, weil Steinbrecherwespen die Kristalle des Tals abbrechen und zermahlen um daraus eine Art Mörtel zu mischen, aus dem sie ihre Nester bauen. Dabei nehmen sowohl dieser Arbeiterinnen als auch die Larven, die in den Nestern heranwachsen, Mineralien auf.

    Bleibt nun ein Kristallsplitter im Körper einer Wespe stecken und kommt mit Blut in Berührung, dann können sich die im Blut gelösten Mineralien am Splitter auskristallisieren und ein Kristall wächst langsam heran.

    Dies ist über lange Zeit kein Problem, kann aber letztendlich zu schweren Verletzungen und sogar zum Tod der betroffenen Wespe führen.

    Da es im Kristalltal selbst keine Beute gibt, schwärmen die Steinbrecherwespen in die Umgebung aus um zu jagen, was ursprünglich eine Katastrophe für lokale Ökosysteme darstellte, inzwischen aber ein fester Bestandteil dieses Teils der Berge der Ungeheuer geworden ist.

    Während einige Steinbrecherwespen das Tal verlassen haben und andere Gesteinsarten für ihre Nester verwenden, bevorzugen die meisten doch die Kristalle des Kristalltals, wohl auch deshalb, weil sie gelernt haben, das Material so zu formen, dass sie das Sonnenlicht gezielt zum Heizen einsetzen können.

  • Die Konstrukte sind inzwischen nicht mehr aktiv, Einige besonders robuste können aber noch gefunden werden. Interaktion mit den Wespen bestand hauptsächlich darin, dass die Wespen versucht haben, sie zu zerlegen. Könnten ja essbar sein oder gutes Baumaterial abgeben.

  • Ups, da fehlen ja einige. Nun denn.


    5. 4. 2020


    Die Größten Tiere


    Um die größten Tiere zu finden, sieht man sich das größte Habitat an – den Weltraum. Im Äther finden sich zahlreiche Lebewesen, die sich als Tiere einordnen lassen. Die größten allerdings sind nicht die Quallen- oder walartigen Kreaturen oder auch die gigantischen Bii'n, die von Sternen trinken und aus ihrer Substanz brennenden Honig machen. Nein, die größten Tiere des bekannten Universums sind die Sternenstelzer, die am ehesten Giraffen ähneln.

    Der Kopf eines ausgewachsenen Sternenstelzers ist etwa so groß wie die Sonne. Er verfügt über kein Maul, nur zwei große Nüstern um zu atmen. Der Sternenstelzer hat außerdem, wie eine Giraffe, zwei Hörner. Form und Proportionen des Tieres ähneln denen einer Giraffe, die Beine sind aber im Verhältnis dünner und länger. Sie enden in erstaunlich kleinen Zangen, die sich in Planeten festkrallen können.

    (Statistisch ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Sternenstelzer auf einen bewohnten Planeten tritt. Es soll allerdings vorgekommen sein und zum Beispiel das Aussterben der Kravar-Titanen auf dem Planeten Kravar erklären.)

    Der Kontakt mit Planeten dient dabei wohl einem Austausch von organischer und anorganischer Materie. Jeder Sternenstelzer ist zwar ein autarkes Ökosystem mit eigener Atmosphäre (er atmet als nicht den Äther) und zahlreichen bewohnenden Spezies, die gelegentliche Aufnahme von fremdem Material führt aber zu einer Bereicherung der Biodiversität und Stärkung der Abwehrkräfte.

    Sternenstelzer vermehren sich geschlechtlich, in einem Akt, den ich hier nicht näher beschreiben will. Sie sind Zwitter und bringen lebende Junge zur Welt, die aber zunächst noch keine Beine haben. Diese wachsen während der ersten Million Jahre. Nach etwas zehn Millionen Jahren ist ein Sternenstelzer ausgewachsen.

    Sternenstelzer sind sehr selten und meist in Gruppen von zwei bis fünf Tieren anzutreffen. Insgesamt schätzt man den Bestand auf etwa einhundertfünfzig Exemplare im gesamten Universum.

    Der Ursprung der Sternenstelzer ist unbekannt, ebenso wie ihre Lebenserwartung – es wurde bislang kein toter Sternenstelzer gefunden.

  • 15. 4. 2022


    Verhüllte Bilder


    An der südlichen Spitze des Arlon-Kontinentes liegen die Brutgebiete mehrerer Pinguinarten, darunter Brillenpinguine, Kappinguine und Nadelpinguine. Die Eier dieser flugunfähigen Vögel gehörten schon immer zum Speiseplan der Einwohner.

    Als allerdings tauranische Siedler das Land an sich rissen, fanden sie schnell heraus, dass sich die Eier sehr ertragreich als Delikatesse in die alte Heimat verkaufen ließen. Besonders die Familien Zee und van Luipaard wurden durch den Eierverkauf reich. Nach einem kurzen Streit über die Nutzungsrechte einiger Brutgebiete schlossen sich die Familien durch Heirat zusammen und errichteten unweit der umstrittenen Gebiete die Villa Zee-Luipaard, in der sie fortan lebten.

    Da Pinguine aber nicht dumm sind, erkannten sie bald, dass ihre traditionellen Brutstätten nicht mehr sicher waren. Nach einigen Jahren der Nutzung waren die meisten Pinguine aus der Gegend verschwunden. Der Versuch, Pinguine in Gefangenschaft zu halten, führte zu nichts, da die Tiere kaum legten und sich überhaupt nicht fortpflanzten, sodass der Bestand schnell schrumpfte.

    Zee und van Luipaard mussten dieses Geschäft aufgeben, sie fanden neue Einnahmequellen weiter im Landesinneren und bald stand die Villa Zee-Luipaard leer.


    An der Villa und ihrer Einrichtung ist deutlich zu erkennen, dass die früheren Bewohner viel Hoffnung in die Pinguine gesetzt hatten. So ist schon die Eingangstür von zwei Pinguinstatuen gesäumt, die Pfosten aller Treppen sind zu Pinguinformen geschnitzt und die Schränke und Stühle haben Pinguinfüße.

    Vorhänge sind mit Pinguinmotiven bestickt, auf dem Dach dreht sich ein Wetterpinguin und vor dem Kamin (auf dessen Sims natürlich Porzellanpinguine stehen) liegt ein gewebter Teppich, der die abgezogene Haut eines gewaltigen Pinguins imitiert.


    Das auffälligste aber sind die Gemälde. Im ganzen Haus verteilt finden sich Abwandlungen berühmter Meisterwerke wie „Die Gemüseschmuggler“, „Der Ruf“ oder „Maskenball unter Brücken“, in denen die abgebildeten Personen durch Pinguine ersetzt sind.

    Auch in der Ahnengalerie sind alle Zees und van Luipaards als Pinguine dargestellt. Die Urheber dieser Bilder sind nicht namentlich bekannt.


    Als Generationen später nach mehreren massiven Rückzahlungen an die Eingeborenen und Beschlagnahmung von Grundstücken die nun weniger reichen Zee-Luipaards die Villa zum Hotel umfunktionierten, zeigte der seltsame Stil eine ungewöhnliche Wirkung. Gäste und Personal berichteten über ein leichtes Unwohlsein und eine wachsende Paranoia. Sie fühlten sich von den Augen der Pinguinabbildungen verfolgt und bald auch von den (nach Einrichtung eines Schutzgebietes langsam zurückkehrenden) echten Pinguinen.

    Hinzu kamen Alpträume und eine ungewöhnliche Häufung von Unfällen. So stolperte etwa ein Gast auf der Treppe und schwor, der über der Treppe hängende „Selbstporträt mit Ente“-Pinguin (der größere, der den Künstler Ernest Duwner ersetzt, nicht der kleinere, der die Rolle der Ente hat) habe ihn höhnisch angegrinst, genau wie im Traum in der vorigen Nacht.

    Ein einziges Mal gab es einen Todesfall als ein Zimmermädchen vom Dach sprang, nachdem es dort einen (harmlosen aber in seiner Anwesenheit rätselhaften) Bischofspinguin entdeckt hatte.


    Das Hotel verlor schnell Personal und Gäste und die Zee-Luipaards nahmen in ihrer Not den (nun natürlich illegalen) Handel mit Pinguineiern wieder auf.

    Als die Archäologin Dimakia Johal im Hotel nächtigte, um nach dem Pinguinei-Diamanten zu suchen, einem verschollenen Edelstein, den die Familie van Luipaard gerüchteweise besessen haben soll, stieß sie auf das geheime Lager illegal gesammelter Eier.

    Als die Zee-Luipaards versuchten, sie zum Schweigen zu bringen, wurde sie überraschend gerettet durch eine Reihe seltsamer Zufälle – ein Gemälde fiel im richtigen Moment von der Wand, ein Angreifer stolperte scheinbar grundlos auf einer Treppe und einer rutschte auf dem „Pinguinfell“ vor dem Kamin aus. Als die Wilderer Johal nach draußen verfolgten, verschwanden sie auf unbekannte Art an der nächtlichen Küste und wurden seitdem nicht mehr gesehen.


    Die neuen Besitzer haben das Hotel seitdem wieder eröffnet. Aus Respekt vor der Geschichte des Gebäudes haben sie die Gemälde nicht abgenommen, sie sind aber grundsätzlich verhüllt und dürfen nur für einen kurzen Blick enthüllt werden. Tatsächlich hat es keine Beschwerden über Unwohlsein, Paranoia oder Alpträume mehr gegeben.

    Nur in der Ahnengalerie kam es zu einem seltsamen Zwischenfall, als über Nacht sämtliche Bilder aufgeschlitzt wurden – scheinbar mit Schnäbeln.

  • 10. 2. 2023


    Übergangsriten


    Als erstes sehe ich mir natürlich an, was Übergangsriten genau sind. Offenbar stammt das Konzept von einem französischen Ethnologen und bezeichnet alle Rituale, die dazu dienen, den Übergang einer Person zwischen zwei Lebensstadien oder sozialen Zuständen zu bewältigen.


    Damit das richtig bedeutend wird, sollte ich es in eine möglichst hierarchische Gesellschaft basteln. Ich erstelle mir also eine Tabelle hierarchischer Gesellschaften, die ich habe.

    Und wieder einmal bringt es nicht viel, auf der Tabelle zu würfeln, weil mir zu den Ergebnissen nichts einfällt.

    Oder zumindest nichts, das nicht so unglaublich verstörend ist, dass es besser nicht ins Speedbasteln kommt …

    Ich muss die Sache anders angehen.

    Und dann kommt mir die Idee. Ich habe nie gebastelt, wie Maracujas Aufstieg von außen aussieht …


    Die Kammerzofe fand Prinzessin Maracuja am Abend in ihrem Zimmer. Erst erschrak sie, als sie die Kronprinzessin tot am Boden sah, dann bemerkte sie, dass deren rechte Hand sich blau verfärbt hatte. Es war also alles in Ordnung.


    Schon bald darauf fand sich der Leichnam der Prinzessin aufgebahrt auf dem Platz der Königinnen. Streng bewacht von der königlichen Garde, die, der Tradition folgend, Masken trug, die dem Gesicht der Prinzessin nachempfunden waren.

    Die folgenden Tage wurde gefeiert. Verkleidet als Prinzessin Maracuja, oft mit Masken von unterschiedlicher Qualität, tanzte das Volk auf den Straßen, sang, trank und warf mit bunten Stoffstreifen um sich. Soziale Normen galten nichts in dieser Zeit, alle feierten gemeinsam, öffentlich und auch in privaterem Rahmen, was wahrscheinlich auch dieses Mal wieder zu einer erhöhten Zahl unehelicher Kinder führen würde.

    Jeden Tag wurde der offene Sarg der Prinzessin in einer großen Parade durch sie Straßen getragen, damit sie von allen bewundert werden konnte. Ihre Eltern, König und Königin, gingen voran, ihre Geschwister gingen hinter ihr. Die Hohepriesterin von Krauch, der Unterweltkrönigin, fuhr mit dem Sarg auf einem Wagen und warf Bonbons in die Masse der Zuschauer.

    Jeden Tag wurde der Körper der Prinzessin blauer und mehr Dinge bewegten sich wie Würmer unter ihrer Haut.

    Als der Leichnam ganz blau war, war der letzte Tag gekommen. Der Körper wurde aus dem Sarg entnommen, gesalbt und auf den höchsten Hügel vor der Hauptstadt gelegt. Ein lebender Bulle wurde herbeigeschafft und an einen Baum angebunden. Die Königsfamilie, die Hohepriesterin und das Volk warteten.

    Dann geschah es. Die wurmartigen Fortsätze brachen durch die Haut, wucherten wie blassblaue Tentakel. Die Augen der Prinzessin schlugen auf und leuchteten genauso blau wie ihre Haut. Die Tentakel wuchsen weiter, wuchsen bis sie den ganzen Hügel bedeckten. Dann brach aus der Masse ein gewaltiger, blau geschuppter Drachenkopf hervor und verschlang den Bullen mit einem Bissen.

    Die ganze Gestalt schrumpfte zusammen, bis sie nur noch Prinzessin Maracuja war, lebendig und nicht mehr blau.

    Ihre Eltern traten auf sie zu.

    „Glückwunsch“, sagte die Königin. „Du bist jetzt offiziell Thronerbin.“

    Maracuja zuckte mit den Schultern. Sie ließ einen Tentakel aus ihrer Hand wachsen und angelte sich ein paar übriggebliebene Bonbons aus dem Beutel der Priesterin.

    „Nicht so wichtig“, fand sie. „Aber diese Dinger sind echt praktisch.“



    9. 6. bis 11. 6. 2023: Expeditionen


    Okay, Expeditionen gibt es natürlich eine Menge. In „Srezak und das Auge der Welt“ beschreibe ich die Ciozoib-Expedition auf der bizarre außerirdische Forscher einen bizarren außerirdischen Dschungel erkunden. Im Slowbasteln hatte ich die langweiligste Expeditionsbeschreibung der Welt. Und natürlich ist die Reise des Raumschiffs Perseus im Grunde eine einzige große Forschungsexpedition.

    Aber hier brauchen wir etwas neues. Also: Wer, woher, wohin, wozu?


    Natürlich gab es nach dem Großen Krieg auf dem Umringten Kontinent und dem damit verbundenen Anstieg von Geisteraktivität einige Expeditionen in die Geisterwelt. Dazu fällt mir aber gerade nicht wirklich etwas ein – sicher gibt es dort ein paar interessante Landschaften, nicht nur schwebende Felsen, aber alles ist irgendwie zu instabil um es sinnvoll zu beschreiben.


    Moment. Moment.

    Es gibt da etwas, was ich vor zwei Jahren nach der WBO angekündigt habe.


    Wir gehen runter ins Labyrinth.



    Die Vermessung eines Labyrinths

    (bin gespannt, wer den Titel erkennt)


    Viele Male ist versucht worden, das Geflecht aus natürlichen Höhlen, Katakomben, Kanälen, Gräben und Kellern unter der Schwarzsteinstadt zu kartografieren. Der bekannteste Versuch ist wohl der, der als die Merktun-Expedition bekannt wurde. Nauchge Merktun, eine Nyken-Politikerin und Vertreterin des Lochviertels im Stadtrat, brachte die Idee zur kompletten Vermessung des unterirdischen Teils der Stadt ein und finanzierte die Expedition, nachdem ihr Antrag wie die meisten abgelehnt wurde, selbst.

    Statt mehrerer Teams, die an unterschiedlichen Stellen in die Tiefe steigen, konnte sie sich aber nur eines leisten. Geführt vom angesehenen Speläologen Ala Finsterstock, einem Dockei, und dem Kartographen Jad Rsaz, einem Tintendämon, begann die fünfzehnköpfige Expedition (vierzehn Personen, eine war eine Doppelmuräne namens Mississi die zur Erforschung unterirdischer Gewässer dabei war und die meiste Zeit in einem Wassertank transportiert wurde) ihren Abstieg im Lochviertel in den Wohntunneln eines Klans von Schwarzalben.

    Nach der Vermessung einiger schon ziemlich bekannter Transporttunnel und Steinbrüche stieß das Team auf die erste Neuheit, eine nirgendwo verzeichnete Siedlung, die wohl aus einem Unterschlupf von Obdachlosen entstanden war. In der Höhle, die durch den Abbau des schwarzen Gesteins entstanden war, befanden sich sieben neu angelegte Nebenhöhlen sowie zehn Gebäude. Eine dieser Nebenhöhlen stellte zudem eine Verbindung zu einer bislang unerforschten natürlichen Höhle, einer Gasblase im einstmals flüssigen Gestein, dar. Besagte Höhle hatte einige Risse durch die Wasser ein- und wieder austrat und dadurch einen See mit diversen Höhlenfischen und augenlosen Salamandern.

    Da die Risse nicht begehbar waren, setzte die Expedition ihren Weg durch die bekannten Tunnel fort, stieß aber bald auf noch nicht verzeichnete Abzweigungen unbekannten Ursprungs. Bei der Erkundung dieser stieß sie auf eine zweifellos sehr alte Grabanlage in der offenbar eine einzelne Person beigesetzt worden war, umgeben von zahllosen Statuen von zentaurenartigen Kreaturen, die aber statt Hufen Pfoten aufwiesen und zudem Hörner und hundeartige Schnauzen hatten.

    Einiges deutete auf weitere Grabbeigaben hin, die aber nicht mehr vorhanden waren.

    Die Expedition entdeckte noch zahlreiche unbekannte Höhlen und Durchgänge und hielt sie fest. Dabei gelangte sie immer tiefer und die künstlichen Grabungen wurden mehr und mehr ersetzt durch natürlich Phänomene.

    Eine große Entdeckung war ein Fluss goldenen Salzwassers, der zweifellos aus dem Goldenen Meer kommen musste. Am wahrscheinlichsten war sein Ursprung der Strudel Charadu, durch den vor der Küste der Schwarzsteinstadt große Mengen Meerwasser in die Tiefe gezogen werden.

    Bei der Erkundung dieses Flusses ging leider die Doppelmuräne Mississi verloren, als sie nach dem Angriff eines Höhlenkaimans leicht verletzt von der Strömung mitgerissen wurde.

    In einer noch tieferen Schicht fand die Expedition wesentlich größere Höhlen als erwartet. Eine, die durch beständige Blitze entlang der Decke in ein zitterndes Licht getaucht war, enthielt einen ganzen Wald. Die seltsam schleimigen Pflanzen, deren Blätter rot- und violettöne aufwiesen, waren größtenteils harmlos, ein Baum, der heute als Schlingraspler bekannt ist, fraß aber zwei der Forscher, was Finsterstock und Rsaz veranlasste, sich auf den Rückweg zu machen.

    Auf diesem Rückweg machte die Expedition eine weitere bedeutende Entdeckung, eine Höhle, die eine einzige gigantische Geode war, bei deren rotem Kristall es sich offenbar um Rubin handelte, ein ungewöhnlicher Fund in dieser speziellen Form.

    Nach der Rückkehr wurden anhand der komplexen Aufzeichnungen der Expedition mehrere detaillierte Karten angefertigt.

    Zur allgemeinen Enttäuschung entdeckte schon die nächste Expedition, dass die Karten dank des Einsturzes einiger Gänge und der Anlegung neuer durch Bewohner sowie des offenbar kompletten Verschwindens der Grabanlage nicht mehr aktuell waren.

  • Wochenspeedbasteln 24. 02. 2024 – 03. 03. 2024


    Städtisches Wahrzeichen – kommunizieren


    Ein Wahrzeichen, das kommuniziert – ein Leuchtturm? Ein bisschen komplexer als ein Leuchtturm vielleicht ...



    Der Sprechende Turm


    Die Schwarzsteinstadt ist reich an Wahrzeichen aller Art. Das Große A, das Schwert des Riesen, die Pyramidentürme ...


    Das erste, das man sieht, wenn man sich vom Meer aus nähert ist aber der Sprechende Turm, das Wahrzeichen des Meerviertels.


    Das Meerviertel liegt an der Küste, nördlich des Strudels Charadu. Es besteht aus einem Landteil, durchzogen von Kanälen, und aus einem Meeresteil, bestehend aus Pfahlbauten, Hausbooten und Unterwassergebäuden.

    Bewohner sind Reptii, Rotkappen, Rotstreifdelfine, Kaperziner, Klabauter, Klingenkiefer, Seevipern, Quallanten, Inseldrachen, Küstenhalblinge, Meermenschen und viele andere.


    Der Sprechende Turm beginnt auf dem Meeresgrund mit einer runden Mauer aus massiven Steinblöcken. Goldkorallen sorgen für weitere Stabilisierung. Dieses Fundament ragt ein Stück aus dem Wasser, dann, etwas höher als das Wasser üblicherweise steigt, beginnt der aus Eisenbaumholz gebaute Teil, der weitere hundertfünftzig Meter in die Höhe ragt.


    Daruf folgen die letzten fünfzig Meter, die wohl die ungewöhnlichsten sind, bestehen sie doch aus Glas.


    Innen ist der unterseeische Sockel mit Schotter aufgefüllt. Der hölzerne Turm hingegen enthält ein stabiles Holzgerüst und mehrere Böden und ist damit in fünfzig Stockwerke aufgeteilt. Leitern erlauben den Aufstieg.


    Der letzte, gläserne Teil wurde aus einzelnen Glasblöcken errichtet, die dann alchemistisch miteienander verschmolzen wurden. Er ist gefüllt mit Wasser und oben offen und hat ein zweites, steinernes Bauwerk in der Mitte. Leitern an der Außenseite erlauben, vom hölzernen Teil aus bis zur Öffnung hinauf zu steigen. Ja, in einer Höhe von hundertfünfzig bis zweihundert Metern über dem Meeresspiegel.


    In der steinernen Säule im Inneren lebt eine große Zahl von Tieren, die die Quallanten schon lange als Haustiere halten. Die Goldmeerkatze ist, anders als der Name andeutet, ein Cephalopode, genau wie die Quallanten. Genauer gesagt ist die Goldmeerkatze eine Sepia. Das etwa fünfzig Zentimeter lange Tier besitzt die Fähigkeit seine Farbe zu verändern, wobei es praktisch keine Einschränkungen gibt. Es ist sogar in der Lage, zu leuchten.


    Nähert sich ein Schiff der Schwarzsteinstadt von Osten oder Nordosten dann ist der Sprechende Turm schon aufgrund seiner Höhe weithin sichtbar. Am besten erkennen kann man ihn natürlich bei Nacht, wenn sich die leuchtenden Goldmeerkatzen vom dunklen Himmel abheben.

    Was man dann sieht sind Buchstaben und andere Zeichen. Oft einen Pfeil mit dem Hinweis "Charadu – meiden!" in wechselnden Sprachen, aber auch kurze Berichte zum aktuellen Wetter oder anderen aktuellen Ereignissen sind möglich.

    "Westhafen gesperrt", "Achtung, Titanansalamander" oder "Schiffe mit explosiver Fracht in diese Richtung" sind schon vorgekommen.


    Die Turmwärter sind natürlich allesamt Quallanten, die mit ihren Tentakeln gut klettern, Stürze relativ gut überstehen, im wassergefüllten Teil atmen und mit den Goldmeerkatzen umgehen können.

  • Und das vom letzten Mal kommt natürlich noch hier rein:


    Wochenspeedbasteln 15. 3. 2024 – 24. 3. 2024


    Religiöse Zeremonie – dominant


    Mal schauen ...


    Das Geisteropfer an den Toten Gott


    Im Reich der Krokodilwürmer gibt es viele Religionen. Die Bewohner des ehemaligen Torll beten nach wie vor zu den schrecklichen Delfingöttern, in Rakenheim verehrt man das Ei und was immer daraus schlüpfen wird, die Kirche des Hammerhais ist verbreitet wie überall auf Kainomaz und kleinere religiöse Gruppen existieren überall verteilt.


    Die Hauptstadt des Reiches, die Blutsenke, hat mehr Tempel als die meisten Städte (wenn auch nicht annähernd so viele wie die Schwarzsteinstadt).

    Die dominante Religion unter den Krokodilwürmern selbst ist aber der Kult des Toten Gottes. Dieser Kult ist jener Gottheit gewidmet, die vor ihrem Tod als Tupfux bekannt war und aus deren verwesendem Fleisch die ersten Krokodilwürmer geboren wurden.

    (Nun, die ersten heutigen Krokodilwürmer, menschengroß und mit Armen und Beinen. Kleinere Krokodilwürmer ohne Gliedmaßen gab es vorher schon.)


    Der Kult des Toten Gottes ist Staatsreligion. Anders als alle anderen Religionen darf diese niemals beleidigt oder, dürfen ihre Tempel niemals entweiht werden. Oberster Priester des Toten Gottes ist ein wichtiges (gewähltes) Amt und ein Politiker, der es nie innehatte, kann einen Posten an der Spitze der Regierung vergessen.


    Eine der wichtigsten Zeremonien des Kultes des Toten Gottes ist das Geisteropfer. Da der Gott selbst tot ist, werden ihm auch keine lebenden Wesen geopfert sondern Geister.

    Geisterjäger des Kultes durchstreifen das Reich auf der Suche nach Spukerscheinungen, die sie mit Hilfe von Zaubern und Instrumenten aus Drittweltmetall in kleine Gefäße zwingen, die mit dem Zeichen des Toten Gottes beschrieben sind.


    In der Zeremonie lässt der Geisterjäger den Geist innerhalb eines kleinen Bannkreises auf dem Altarstein der mit Drittweltmetall durchsetzt ist, aus dem Gefäß. Der Geist kann den Bannkreis nicht verlassen und ist durch das Drittweltmetall sichtbar.

    Der den Tempel leitende Priester spricht nun die traditionelle Formel, in die die übrigen Priester einstimmen:

    "Wir senden dem Toten Gott diese Tote Seele, auf dass sie ihm so treu dienen möge, wie wir es tun. Tod zu Tod, auf dass Leben zurückkomme!"

    Anschließend stößt der Priester seinen zeremoniellen Dolch in den Geist. Dieser ist meist aus Eisen gemacht, der Oberste Priester trägt aber eines aus dem Horn eines Feeneinhorns. Beide Materialien bewirken, dass der Ekroplasmakörper des Geistes seine Form verliert. Das Ektoplasma fließt durch eine Rinne im Altar in eine Schale aus verzaubertem Gold (oder wenigstens mit verzaubertem Gold überzogen, wenn der Tempel nicht so reich ist).

    Anschließend können Krokodilwurmmütter ihre Eier zum Altar bringen, wo der Priester mit dem Ektoplasma auf jedes Ei das Zeichen des Toten Gottes malen, auf dass es schlüpfen möge.

    Der gesamte Vorgang wird vom Tempelschreiber akribisch festgehalten, mitsamt Herkunft des Geistes und Namen des Geisterjägers und alles Priester und Mütter sowie Anzahl der jeweiligen Eier, und dieses Protokoll anschließend an den Haupttempel in der Blutsenke gesandt, überprüft, abgestempelt und im Tempelarchiv gelagert.


    Die Krokodilwürmer gehen davon aus, dass die Seelen so zerstörter Geister in der Unterwelt dem Toten Gott dienen. Wo sie tatsächlich landen, lässt sich schwer sagen. Einige sollen aber später wieder als Geister aufgetreten sein, was die Krokodilwürmer auf Fehler im Ritual zurückführen und dem Ruf des betreffenden Priesters sehr schaden kann.

  • Woche ist um, Speedbastelbeitrag kommt unzensiert in meinen Thread.


    Warnung gilt immer noch: Blut und Kannibalismus


    Wochenspeedbasteln 19.04.2024 bis 28.04.2024

    Thema: Spiel & Sport

    Begriff: Kelch

    Wie schon zuvor (im Thread über Kannibalismus, das hier ist noch nicht der neu gebastelte Teil) erwähnt, hat ritueller Kannibalismus bei den Alonokatzen andere Vorzeichen als bei den meisten Völkern.

    Nimmt eine Alonokatze Teile einer anderen Person in sich auf, macht sie also zu einem Teil von sich, dann holt sie damit diese andere Person näher an den eigenen Status heran.

    Der soziale Status einer Alonokatze ist selten exakt festgeschrieben und definiert sich eher in jeder Beziehung neu. Eine Beziehung auf Augenhöhe ist für die Alonokatzen ein fremdes (wenn auch nicht unbekanntes) Konzept, für das sie in ihrer Sprache auch keine Begriffe haben.

    Nehmen wir nun zwei Alonokatzen von unterschiedlichem Status. Konsumiert die höherstehende etwas von der niedriger stehenden, sagen wir, Blut, dann erhöht sie damit den Status der neidriger stehenden, holt sie etwas näher an sich heran. Da der Status aber wie gesagt nicht festgeschrieben ist, ist es auch die klare Aussage "Du stehst unter mir und ich bin so gütig, dich etwas näher an mich heranzuholen."

    Im Fall, dass die niedriger stehende Alonokatze nach außen erkennbar niedriger steht und das Blut der höher stehenden konsumiert, so reduziert sie damit deren sozialen Status.

    Kurz gesagt, die Konsumentin gewinnt immer.

    Was zur Hölle hat das mit Sport und Spiel zu tun?

    Hier kommt etwas neues:

    Blutkelch

    Blutkelch basiert angeblich auf uralten Ritualen, wurde aber in Wahrheit erst in den letzten Jahrzehnten der Dunkelheit erfunden. Es handelt sich um ein Spiel, das in der Regel von jungen weiblichen Alonokatzen gespielt wird.

    Reihum lässt jede Katze etwas von ihrem Blut in den Kelch laufen. Wie das genau passiert hängt von den zur Verfügung stehenden Werkzeugen ab, generell wissen Alonokatzen aber, wie sie sich oder anderen ungefährliche Verletzungen zufügen. Hat die letzte das getan, fängt die erste wieder an. Das Spiel kann auf eine von zwei Arten enden.

    Entweder weigert sich eine Alonokatze, mehr Blut dazu zu geben. In diesem Fall wird die, die vor ihr dran war, den Kelch austrinken.

    Oder der Kelch läuft über. In diesem Fall trinkt ihn die aus, die ihn zum Überlaufen gebracht hat.

    (Wirklich gewonnen hat die trinkende Alonokatze aber erst, wenn sie sich danach nicht erbricht. Alonokatzen die weniger von den menschlichen Eigenschaften besitzen, die die Göttin Suthamal den Alonokatzen einst gegen ihren Willen gab, sind hierbei im Vorteil.)

    Junge Alonokatzen verändern oder festigen mit diesem Spiel die Hierarchien in ihrem sozialen Umfeld. Wie viel Blut eine Alonokatze zu geben bereit ist, hängt natürlich vom Gesundheitszustand und dem allgemeinen Befinden ab (je nach Größe des Kelches besteht aber meist keine echte Gefahr) aber auch von Ehrgeiz und Angst – will ich überhaupt gewinnen? Will ich, dass die nächste in der Reihe gewinnt oder vielleicht die vor mir? Ist in der Runde eine Alonokatze, die mit Sicherheit extrem beleidigt ist, wenn ich gewinne?

    Es hat als Folge des Spiels immer wieder mal Prügeleien gegeben. Aber die gibt es unter jungen weiblich Alonokatzen eigentlich sowieso dauernd.

    Bei älteren Teenagern und jungen Erwachsenen mag das Spiel eine sexuelle Komponente haben, denn natürlich gibt es auch in romantischen und sexuellen Beziehungen klare Hierarchien. (Abgesehen davon werden hier diverse Fetische bedient, die unter Alonokatzen natürlich vorkommen können.)

    Der Glaube an das ursprüngliche Ritual hat sicher dabei geholfen, Blutkelch auch in anderen Sphären zu verbreiten. Etwa am Arbeitsplatz beim Teambuilding (ein Team kann nur funktionieren, wenn jede weiß, wo ihr Platz ist) oder in neuen Ritualen religiöser Splittergruppen.

    Innerhalb politischer Parteien wird Blutkelch manchmal benutzt, um Kandidatinnen zu bestimmen, wobei einige das mehr als Verlängerung kindischer Rivalitäten empfinden.

    Es gab sogar Versuche, Blutkelch als Profisport zu etablieren. Das war allerdings nicht sehr erfolgreich – keine der professionellen Athletinnen wollte aufgeben und alle waren in guter körperlicher Verfassung, je nach Kelchgröße hat manchmal schon die erste allein den Kelch gefüllt, was das Ganze überaus langweilig machte.

    Männliche Alonokatzen spielen eher selten Blutkelch. Den meisten sind die Hierarchien untereinander nicht so wichtig und gemischte Gruppen wären witzlos, da Männer immer einen niedrigeren Status haben als Frauen. Sie haben daher weder einen Grund, beleidigt zu sein, wenn eine weibliche Alonokatze ihr Blut trinkt, noch können sie eine weibliche Alonokatze auch nur annähernd auf ihren Status herunterholen, wenn sie ihr Blut trinken.

    (In einigen Subkulturen ist das natürlich anders. In ein paar davon werden sogar weitere Geschlechter anerkannt. Aber insgesamt ist das ein recht kleiner Teil der Alonokatzen.)

    Meine erste Idee war ja ein ähnliches Ritual bei den Anhängern Sluuds unter den Zkeiih, also auch Katzen, sogar genau genommen dieselbe Spezies, aber das Ritual wurde zu ... NSFW.



    Und das vom letzten Mal hatte ich vergessen:


    Wochenspeedbasteln 06.04.2024 – 14.04.2024


    Kommunikation und Sprache – Musikcafé


    Hm. Da schaue ich doch mal in die weniger wilden Begriffe zur Inspiration.

    Fortbewegungsmittel, treibend, Zwerg, sehr schön ...


    Dann noch einen schönen Namen von meiner Liste noch nicht verwendeter Namen raussuchen ...

    Amena Berjet. Klar, warum nicht.



    Bestellungen im Klangcafé


    Das größte Gewässer, das sich komplett innerhalb der Schwarzsteinstadt befindet ist der See Tonne.

    Ursprünglich handelte es sich hier um einen Stausee, der dazu diente, Bewässerungsgräben zu speisen. Mittlerweile ist er aber an allen Seiten von dichter Stadt umgeben und überschüssiges Wasser fließt hauptsächlich in die Kanalisation ab.

    Fische und andere Tiere kommen zum Teil aus dem speisenden Fluss, Knol, wurden zum Teil aber auch bewusst angesiedelt um den See zur Fischerei nutzen zu können. Das ist bis heute sein Hauptzweck.


    Auf dem Tonne fahren aber natürlich nicht nur Fischerboote. Einige Seeschwäne wohnen in Hausbojen, Besucher benutzen kleine Tret- und Ruberboote, Ein Floß überquert als Fähre mehrmals am Tag den ganzen See vom Ost- zum Westufer.

    Und dann ist da das Klangcafé von Amena Berjet.


    Berjet selbst ist eine Sumpfgnomin, also eine Zwergin. Ihre Eltern kommen aus Deltaland, aber sie ist im Sumpfviertel der Schwarzsteinstadt geboren und aufgewachsen.


    Das Klangcafé ist gebaut wie ein Sumpfboot der Sumpfgnome, nur deutlich größer und nicht komplett aus Schilf. Auf dem Schilfrumpf ist das eigentliche Café aus Holz gebaut, sowohl das Deck mit den Außentischen als auch das eigentliche Gebäude mit Saal und Küche. Das Lager liegt unter Deck.


    Amena Berjet schenkt hier vor allem Kaffee aus den Kernen der Sumpfkaffeekirsche aus Deltaland aus, hat aber auch andere Sorten, sogar Salzkaffee, wenn er auch nicht ganz so stark ist wie der, den die Magnetitgnome machen (die tatsächlich Gnome und keine Zwerge sind). Dazu gibt es natürlich Gebäck und andere Kleinigkeiten sowie eine Auswahl kaffeefreier Getränke.


    Nun ist Amena Berjet aber nur in zweiter Linie Gastronomin und in erster Linie Musikerin, und das merkt man. So befindet sich an jedem Tisch, drinnen und draußen, ein kleiner Kasernengong, wie ihn ursprünglich die Bergwerkszwerge erfunden haben. Die Speisekarte verrät, wie für jedes Getränk und Gericht der Gong an einer bestimmten Stelle mit dem einen oder anderen Ende des Schlägels geschlagen oder gestrichen wird. Alle Wünsche sollen dazu in direkter Folge gespielt werden. So ist jede Bestellung eine kleine Melodie, die Berjet und ihre drei Mitarbeiterinnen erkennen kann.

    Das funktioniert meist erstaunlich reibungslos, selbst wenn mehrere Tische gleichzeitig bestellen. Dazu trägt natürlich bei, dass das Café so gebaut ist, das sich der Ursprung von Tönen leicht zurückverfolgen lässt.


    Insgesamt gibt es elf Tische (sechs draußen, fünf drinnen). Meist sind nicht einmal alle besetzt, denn es ist gar nicht so einfach, zum Klangcafé zu kommen. Sind nämlich genug Gäste da, dass es sich nach Berjets Meinung lohnt, dann lässt sie es einfach über den See treiben – bis jemand aussteigen möchte.

    Viele Gäste bleiben gerne etwas länger und bestellen schon deshalb noch einen Nachtisch, um den Gong noch einmal benutzen zu dürfen.

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