[...][Xoii][Ngiana] Sprachen

  • Irgendwie hab ich gerade etwas Lust, ein bisschen mit Sprachen herumzuwerken. Aber keine hohen Ansprüche. Der Thread ist weltenübergreifend, weil Sprachen irgendwie eh ein separates Bastelgebiet sind, das ich lieber als Thema zusammenfasse, als zu den jeweiligen Welten. Mal sehen.


    ~


    #0 Inhalt

  • [Xoii / Kã Nlak]


    Also los. Ich hab hier noch eine Mappe herumliegen, in der ich vor einigen Jahren mal an einer westnlakischen Sprache gebastelt hab, und zwar im Stile eines Lehrbuches für Anfänger*innen. Also fang ich mal damit an.


    (Westnlakisch)


    Ich will Grundvokabular, und davon ableiten; außerdem könnte es Spaß machen, irdische Etymologie einzubauen und zu verstecken. Da Xoii vom Setting her multiversal-offen ist, und es mindestens schon Kontakt Deutsch, Englisch oder Lettisch gibt, kann ich mich austoben, und mir einfach aus verschiedenen Sprachen etwas zusammenklauen.


    Als allererstes natürlich mal eine obligatorische Referenz zum alten Linguistenwitz "ghoti" für Fisch: "goß" wird mein Wort für schwimmen, im Wasser fortbewegen, und "goßz" heißt dann Fisch oder Wassertier. :D


    Ich will möglichst frei von Vorgaben bleiben und bisher Gebasteltes kann und soll umgeworfen werden. Aber westnlakische Namen sind in Xoii bereits einige eingebaut, und das möchte ich schon berücksichtigen. Außerdem werde ich wahrscheinlich die Schreibweise, die ich bisher verwende, weiterverwenden oder zumindest als Basis hernehmen.

    Aktuell weiß ich nicht, ob ich an einem bestimmten Dialekt bastle, an einer Sprache, Hochsprache, einem Standard, oder was auch immer. Einfach mal los. Idealerweise möchte ich aber so ein bisschen Proto-Wörter haben, von denen ich dann ableiten kann, aber mal sehen. Mein Vorhaben: Spielen, und nicht krampfhaft Standards erfüllen. Ich hoffe, dass ich das zumindest eine Weile schaffe.


    Ich werd später die Phonetik und die Buchstaben erklären; erst mal in medias res.


    ~


    So. Nun hab ich das Verb goß, im Infinitiv. Und ein paar andere Verben hab ich auch noch - teilweise von schon gebastelten Vokabeln, teilweise heut nachmittag überlegt.


    goß - schwimmen

    kroß - sagen, sprechen

    prtãß - spielen, teilnehmen, wettkämpfen (von indonesisch "pertandingan", mag das Wort einfach)

    la - sein (irregulär)


    Die enden also fast alle auf -ß. Ich weiß nicht, ob das jetzt für ganz viele gilt, oder ob das einfach mal zufällig ein paar sind. Bereits mal gebastelt hatte ich dann folgende Konstruktion damit:


    Wokroßk - ich spreche

    Dewkroßz - du sprichst

    Kroßeß - x spricht


    Wolk - ich bin

    Dela - du bist

    Laß/Lãs/Lus - x ist/sind


    Also die generelle Idee war, dass die 1. und 2. Person durch Vorsilbe und Endung angezeigt werden, und die 3.Person dann nur durch Endung, ohne Vorsilbe. Daran muss ich mich jetzt aber nicht halten.^^ Ich will außerdem etwas anderes mit dem Konzept "ich/du" umgehen. Bislang hatte ich die westnlakische Kultur/Sprache als überwiegend binaristisch gebastelt, was Geschlecht angeht, aber das heißt nicht, dass es nach indoeuropäischem Schema ablaufen muss. Vielleicht gibt es einen Geschlechtsmarker bei "ich" und "du", aber keinen in der 3.Person?


    Wo+[Wortstamm]+k ist auch ziemlich inflexibel. Weiß nicht, ob ich das Schema also überhaupt mag. Wenn ich ein anderes Konzept von "ich" verwende, also z.B. eher wie es (glaub ich) im Vietnamesischen läuft, also "Kind möchte Reis, bitte" statt "Ich möchte Reis, bitte" (wenn das Kind zu den Erwachsenen spricht), dann würde eine spezifische Endung für den 1.Fall (-k) diese Flexibilität eigentlich stören.


    2. Wenn so viele Verben auf -ß enden, dann sieht das eher nach einer Infinitiv-Endung aus, nicht nach Wortstamm. Das hätte auch seinen Reiz, dann muss ich aber anders herangehen.


    Westnlakisch ist berüchtigt für seine Zungenbrecher. Einerseits ist das ein Feature, andererseits nervt es mich manchmal selbst. Ich will beim Basiswortschatz mit den Konsonantenclustern noch etwas sparen; die kann ich immer noch später in der Grammatik dazuholen. Hm.


    Meh, irgendwie macht mir die momentane Herangehensweise nicht so Spaß. :meh: Ich wollte doch einfach nur mal Basisvokabular beschaffen.


    Mit dem Wort goß hatte ich halt herumgespielt, und es macht Sinn, wenn die Endung auf goßz das Wort zu einem Substantiv macht; außerdem hab ich goisliu für "schwimmend". Das entspricht dem Muster des Sprachnamens Nlakliu für "Nlakisch" bzw. "Westnlakisch". Ich hab grad ned so die linguistischen Begriffe dafür, sorry.^^

    Aber die Grundform wäre halt goß oder gos oder etwas in der Art. Die Frage ist, ob ich mir jetzt schon viele Gedanken zu möglichen Wortendungen machen soll, oder ob es sowieso viel zu früh dafür ist. Ich hab halt bei den Nachnamen Tamzöchz, Vegazöchz, Draazöchz gebastelt, also dieses -chz ist schon sehr charakteristisch und wichtig für mich. Weiters hab ich bei Ortsnamen öfter so Endungen wie -chg, -chgß, -chgß, -ßz, -chßz eingebaut. Ich weiß noch nicht, ob ich die Endungen eher agglutinierend haben will oder flektierend. Ich tendere fast etwas zu letzterem...


    Liste von vorläufig-approved Wortendungen nach Wortart:


    Substantive

    -g, -z, -k, -m

    -[Vokal generell] : -e, -u, -ã, -a, -o ...

    eventuell -ß und -is?

    -iz -is als Varianten von -z und -ß?

    -r?

    Verben

    -ß, -a?, -l?, -f?

    Adjektiv/Adverb-Dingsdi

    -u

    oder angepasst an Substantiv, dann die selben Endungen wie diese...


    Bei den Adjektiven bin ich mir nicht sicher, ob ich mir was einbrocke, wenn ich mal von einer bestimmten Endung ausgehe - aber wenn ich einfach nur die selben Endungen verwende wie bei den Substantiven, dann sind sie schwer auseinanderzuhalten.


    Bei den Substantiven hab ich wirklich wenig Spielraum, aber das teilt sich auch noch auf, es gibt ja typische Wortenden auch schon vor dem Endbuchstaben:

    -chg, -chz, -ßz, -ilz, -isiz, -rg, -nm, -lk

    Es sieht also aus, als ließe sich schon aus dem vorletzten Laut manchmal eindeutig auf die Endung schließen. Daraus werde ich später vielleicht mal eine Tabelle erstellen, erstmal reicht mir die Beobachtung. Wahrscheinlich hab ich am Ende eine G-, Z-, M- und E-Deklination, oder irgendwas in der Art.^^

  • Jundurg

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • [Xoii/Kã Nlak]


    (Westnlakisch / nefziu Nlakliu)


    Dann mach ich mal weiter. o_0


    Hab gestern Fälle gestöbert auf Wikipedia und konnte der Versuchung nicht widerstehen, deswegen hab ich jetzt erstmal 15 davon, Tendenz steigend. Die kriegen ihre jeweils eigene Endung, was sich dadurch vereinfacht, dass ich wirklich nur wenige Deklinationen habe: G/K-Deklination, Z-Deklination, M-Deklination und Vokaldeklination. Letztere wird vielleicht noch auf bestimmte Vokale gekürzt, aber im Moment sag ich mal, dass da alle möglich sind.


    Bei den Endungen zeigt sich eine Tendenz zu Konsonantenclustern mit höherem Schwierigkeitsgrad.

    So hat der Genitiv-Possesiv die Endung -[x]lrch, wobei das [x] für einen weiteren Konsonanten steht, je nach Deklination: -tlrch, -blrch, -klrch, -glrch...


    Dann würde ich aber noch gerne "Ich" und "Du" ebenfalls in das Hauptwort hineinziehen, aber da bin ich mir noch nicht sicher. Das würde dann noch mit den Fällen kollidieren, sprich, da kommt ein Infix rein.


    Goßz - Fisch

    Goßtochg - Ich als Fisch

    Goßtuls - ohne Fisch

    Goßtochguls - mich Fisch ausgenommen


    Einerseits gefällt mir das gut, andererseits hätte ich auch schon ein Wort für "ich bin" gebastelt, das damit obsolet würde. Na gut, ich könnte auch beides zulassen, parallel. Dann gäbe es die Unterscheidung:


    Wolk goßz - Ich bin ein Fisch

    Wolk goßtochg - Ich als Fisch bin

    Wolk goßtuls - Ich bin ohne Fisch

    Wolk goßtochguls - Ich als Fisch bin ausgenommen / Ohne mich als Fisch bin ich ;D


    Okay, das gefällt mir so eigentlich ganz gut.


    Wokroßk goßtochg nliakliu - Ich (ein Fisch) spreche nlakisch.

    Hmm. Bin mir nicht sicher, ob ich bei Verben dann allgemein überhaupt die Person markiere, vielleicht lasse ich das noch weg, außer bei einigen Ausnahmen (wie halt "sein").


    ----


    So, jetzt sollte ich kurz mal auf die Phonetik eingehen, die ich die ganze Zeit schon verwende.^^


    Vokale


    ü, e, a, ã, ö, o, u.


    ü - wie in "Düse"; da es kein 'i' und auch kein helles 'e' gibt, übernimmt das 'ü' diese Funktion in Lehnwörtern

    e - wie in "Käse" oder engl. "had"

    a - wie in "Jahr"

    ã - nasales 'a', wie in "lang" circa, aber nicht wie in frz. "en" oder bairisch "da"

    ö - uneindeutig, wie in "Lösung" oder in "löschen" oder dazwischen

    o - uneindeutig, wie in "Docht" oder "Ofen" oder dazwischen

    u - wie in "tun"


    Typische Diphtonge sind: ea, ue, ou, oe.


    Konsonanten


    d, t, z, zi

    ß, s, si

    w, b, p

    n, m, ng

    l, li, nl, ml, i

    g, k, ch, h

    r

    f (selten)


    d - wie in "da"

    t - wie in "Tafel"

    z - wie in "Zeit", also "ts"

    zi - wie in engl. "chief". Auch geschrieben "iz". Das "i" steht in Richtung der Silbe, zu welcher der Laut gerechnet wird.

    ß - wie "Kissen"; meist ein bisschen länger ausgehalten als unbedingt nötig, immer stimmlos

    s - entweder ɕ, genuschelt, oder kaum angedeutet stimmhaftes s, oder sogar wie engl. "three", abhängig von wo es steht - selten.

    si - wie in "Schieben", "Schach"; das "i" in Richtung Silbenmitte, also "si" oder "is"

    w - wie "Weg"

    b - wie "Band"

    p - wie "Pinsel"

    n - wie "normal"

    m - wie "Musik"

    ng - wie "lang" (der Vollständigkeit halber erwähnt, entsteht manchmal wenn 'n' halt auf 'g' trifft, wird aber meist nicht extra betrachtet)

    l - wie engl. "boulder", latv. "Latvija", wienerisch "Meidlinger L"

    li - wie spanisch "ll", latv. "Ļ"; auch hier das "i" wieder in Richtung der Silbenmitte

    nl - wie 'n' mit 'li' dran, ähnlich spanisch 'ñ', quasi "nlj"

    ml - wie 'm' mit 'li' dran; quasi "mlj"

    i - wie "Jubel", also immer als Konsonant gedacht. Kollidiert normalerweise nicht mit "zi", "li" und "si", falls doch, muss ich was überlegen

    g - wie in "gut"

    k - wie in "Katze"

    ch - wie in "dachte" oder "ich". Der Buchstabe 'c' kommt im Westnlakischen nur in dieser Form vor.

    h - wie in "Hut"

    r - wie in "rot" ... ich kann das rollende 'r' nicht gut, deswegen mach ich's nicht, in Konsonantenclustern wär's oft eh unpraktisch

    f - wie in "Fuß". Bislang scheint dieser Konsonant nur selten vorzukommen, aber kann auch sein, dass ich was übersehen habe.^^


    Konsonanten lassen sich praktisch unbegrenzt clustern, das Westnlakische kennt da keine Gnade. XD


    'x', 'y', 'v', 'ä', 'j' und 'q' sollten - zumindest in diesem Standard nicht vorkommen. Es gibt aber natürlich viele Schreibvarianten, z.B. wird der Nachname "Vegazöchz" eben in Xoii bislang eher mit 'v' geschrieben - was natürlich auch daran liegt, dass das dominante Ostnlakische es "vegazuhz" schreiben würde, und das Deutsche "Vegazöchts" oder sogar "Vägazöchtz"; im oben definierten System lautet der Name aber "wegazöchz", und gestern hab ich überlegt, dass das "Bäcker*in" heißt.^^


    Per Konvention schreib ich bislang die Verben groß und die anderen Worte klein, aber vielleicht ändere ich das auch - es ist halt so, dass das Verb oft am Satzanfang steht. ;) Satzstellung ist per default mal V-S-O, aber wenn die Grammatik eh so dominant ist, lässt sich die vermutlich problemlos umstellen.


    ----


    Ich hab gestern einfach nur auf Wikipedia bei Kasus in den Sprachen der Welt gestöbert, und mitgenommen, was nicht festgenagelt war, und etwas herumgespielt - damit hab ich jetzt mal:


    Nominativ: ein Affe

    Genitiv-possessiv: einem Affen gehörend (z.B. dessen Haare oder Essen)

    Genitiv-relational: einem Affen zugehörig (z.B. dessen Haarfarbe)

    Dativ: dem Affen (X ist Empfänger, indirektes Objekt)

    Akkusativ-aggressiv: den Affen (benutzend/verletzend/verändernd)

    Akkusativ-normal: den Affen

    Motivativ: wegen dem Affen

    Komitativ: mit dem Affen (zusammen)

    Abessiv: ohne dem Affen, affenlos

    Lokativ-statisch: im Affen, um den Affen herum (aber unbewegt), nahe dem Affen, beim Affen. (wird durch weitere Wörter spezifiziert)

    Lokativ-bewegt: in den Affen hinein, um den Affen herum (laufend), ... (wird durch weitere Wörter spezifiziert)

    Terminativ: bis zum Affen hin

    Translativ: zum Affen werdend, in einen Affen verwandelnd

    Äquativ: wie ein Affe, gleich einem Affen

    Vokativ: Affe!


    Das sind natürlich noch viel zu wenige. :D Ich überlege, ob ich die Lokative noch weiter auftrennen, bzw. einfach nur einen Basislokativ mache, der dann durch eine zweite Schicht Endungen erweitert wird.


    Die oben erwähnte Ich-Form und Du-Form kombiniert sich mit der Kasus-Endung:

    Goßz - ein Fisch

    Goßtochg - ich als Fisch

    Dass hier ein -g am Ende steht, heißt, dass dieses erweiterte Wort der G-Deklination folgt.


    Plurale sind prinzipiell ausgelagert. Entweder ins Verb, oder in eigene Zählwörter. Auch Unterscheidungen zwischen einschließendem und ausschließendem "Wir" würde ich gerne einbauen, mal sehen.^^

  • Ich hab heute fleißig Vokabel erfunden, um mein Spiel damit zu füttern.^^ Anspruch auf Vollständigkeit oder irgendwie saubere, geordnete Herangehensweise? *grillenzirpen* Nö, sowas gibt's hier nicht. ;D


    Ich will hier nur ein paar Spielereien teilen.^^


    Aus dem Wort "Geige", ein Streichinstrument -> geagl, "streichen"

    Aus dem Buch "Momo" -> momol, "zuhören"

    ebenfalls von dort -> kaßnpeieg, "Schildkröte"

    und daraus dann -> kaßnß, "langsam sein, trödeln, bremsen"

    und schließlich -> kaßnßz, "Türstopper"

    (Jep, so wurde aus einer literarischen Schildkröte ein ziemlich mickriger Haushaltsgegenstand. ;D )


    Aus dem Gilgamesch-Epos...

    -> nmküdu, "wild, ungezähmt"

    -> glgmneis, "Pracht, Würde"


    Und schließlich das Wort für Humor: preizz.

    Vielleicht nicht an den Buchstaben zu erkennen, aber es wird Prätschts gesprochen. :D


    Es scheint immer deutlicher eine gewisse Feindschaft zwischen Sprechern von Ostnlakisch und Westnlakisch zu bestehen. Nicht nur schimpfen die Ostnlaker auf das "vollkommen unaussprechliche" (siehe oben) Westnlakisch - immerhin haben ostnlakische Sprachen mindestens doppelt so viele Vokale pro Wort - sondern es gibt jetzt auch Hinweise auf umgekehrte Abneigung im Vokabular.


    Das ostnlakische Wort "Emley" heißt "Umarmung". In vielen Kulturen Nlaks die gängige Begrüßungsform; allerdings über die Jahrhunderte etwas versteift, und mancherorts wird mit "Ilas Emley" begrüßt, aber niemand umarmt sich tatsächlich.


    Das Westnlakische borgt nun aus dem Ostnlakischen und macht aus "emley" nmlechg - "tierischer Freund, Begleiter". Das klingt noch ganz lieb. "nmlechgl" für Zähmen ist daher auch logisch. Weiter verwandt dann aber "nmlãg", wofür im Wörterbuch als Übersetzung vielleicht "Freund" steht - aber mit negativen Implikationen. "Eins gibt sich doch schließlich nicht mit den Ostnlakern ab, die ständig von Umarmungen reden, aber es nie tun. Mistkerle.^^"

    Demnach steht das Wort für "Freund" im Sinne von "Freund, von dem du besser die Finger lässt" bzw. "schlechter Umgang". Jemanden als nmlãg zu bezeichnen, ist vermutlich eher beleidigend, aber manche tun es dennoch, um Kumpelhaftigkeit ("wir sind doch alles miese Typen") auszudrücken.


    Wie gesagt, ich betreibe das nicht wirklich konsequent und mehr als ein paar zufällige Vokabelspielereien mach ich nicht, aber das hat Spaß gemacht. Ich borge sowieso dauernd Wörter aus dem Ostnlakischen ins Westnlakische (da kann ich nämlich von früher noch viele auswendig) und werde das in die andere Richtung auch tun.


    (Anm. "Westnlakisch" und "Ostnlakisch" hat quasi nichts mit geographischer Lage zu tun. Beide Sprachfamilien sind kunterbunt durcheinander über ihre Welt (Kã Nlak) gewürfelt. Vermutlich kam irgendwann mal eine Sprachforscher*in an, setzte sich an einem beliebigen Ort hin und sagte "So, das, was da im Osten von mir im nächsten Dorf gesprochen wird, heißt jetzt Ostnlakisch, und das im anderen Dorf da Westnlakisch. Darüber schreibe ich jetzt ein linguistisches Jahrtausendwerk." :pfeif:


    Naja, so genau weiß das niemand, die Begriffe dürften schon einige Jahrhunderte so verwendet werden.)

  • Jundurg

    Hat den Titel des Themas von „[Xoii][Ngiana][...] Sprachen“ zu „[...][Xoii][Ngiana] Sprachen“ geändert.
  • Ich glaube ich kann jetzt alle IPA-Vokale aus dem Artikel "Amstetten dialect" zuordnen zu wie ich Dialekt schreibe. Ganz sicher bin ich mir nicht.


    Der linken Spalte müsste entsprechen: i, e, ä, ei

    Mittlere Spalte: ü, ö, ö, eu

    Rechte Spalte: u, o, o, au

    und schließlich: a


    Ja, ich hab noch keinen Weg gefunden, zwischen den beiden o und den beiden ö zu unterscheiden, das wird halt im Hochdeutschen auch nicht gemacht. Ist der Unterschied zwischen offen und oben, sowie zwischen möglich und öffentlich, respektive.


    Bei ei, eu und au ist das Problem, dass die meisten Leute es intuitiv als Zwielaut lesen, sobald es mit zwei Buchstaben geschrieben wird; es sind aber keine. Momentan hab ich da auch noch ẽ, ã, und ö̃ im Spiel, wobei letzteres aus zwei verschiedenen Tastaturlayouts zusammengebastelt wurde (und in vielen Schriftarten nicht richtig dargestellt wird). ẽ könnte ich eventuell auch ä̃ schreiben. Diese drei gibt's auch im Wienerischen, ist also nicht soo regional. Die Tilde verwende ich, weil sie alle meist nasal gesprochen werden, es gäbe aber auch nichtnasale Versionen, das ist also mehr als Eselsbrücke...

    ã ist halt meine Aussprache für das hochdeutsche "an", ẽne für "eine" bzw. hochdeutsch "hinein", und ö̃, ... das ist irgendwie selten. Es entspricht (glaub ich) dem "in" im französischen "Jardin". ;D Ansonsten würde ich "Keule" vielleicht "kö̃n" schreiben, es scheint durch nachfolgendes L verursacht zu werden.^^


    In dem einen Dialektbuch, das ich rumliegen habe, wird das runde "o" ("oben") als "ou" geschrieben; ich glaube, Richtung Steiermark wird das dann auch allmählich ein Zwielaut. Mit dem würde ich es dann aber auch wieder verwechseln. ô ginge vielleicht; bei den ö müsste ich eigentlich aufs ø zurückgreifen... aber das wär laut IPA dann aber glaub ich genau andersrum, als ich es intuitiv belegen würde. Ungarisches ő würde sich auch noch anbieten. Dann würde ich hochdeutsch "zählen" als "zőn" schreiben, und hochdeutsch "helfen" als "höfn". Das müsste ich dann halt aber wieder extra von Wikipedia kopieren, eine ungarische Tastatur hab ich nicht installiert zurzeit. Auch für die anderen Buchstaben ist es praktikabel, erst einmal einen Ersatzbuchstaben, den ich mit deutscher Tastatur schreiben kann, zu verwenden, und dann nachträglich alle automatisch zu ersetzen.


    Oder ich definiere mir wirklich eine abstruse Umschrift, die Buchstaben anders belegt. "y" wär ja zum Beispiel noch frei, und das verwende ich für einige Ländernamen in Ngiana schon standardmäßig als "ö".


    (Ich weiß grad übrigens nicht, was ich mit diesen Überlegungen im Endeffekt mache; zum Sprachbasteln ist es natürlich schon mal gut zu wissen, welche Vokale ich großteils unbenutzt im Reservoir herumliegen habe. Andererseits spiele ich mit dem Gedanken, mehr Dialekt zu schreiben, aber vielleicht eben auch verfremdet.)


    Was ich bislang beim Schreiben nie wirklich hingekriegt habe, ist wirklich zu unterscheiden zwischen e/ä, o/ô und ö/y (wenn ich das mal so notiere). Das ist halt eine schlechte Angewohnheit aus dem Hochdeutschen, wo auch nie richtig unterschieden wird. Auch weiß ich nicht, wie ich lange Buchstaben schreibe - das "h" zur Verlängerung sieht teilweise komisch aus, Doppelbuchstaben sind eventuell stylischer, aber auch ziemlich weird teilweise ("ö̃ö̃"). Mir fällt beim ö̃ auch gerade auf, dass es doch zu sehr wie ein ö aussieht, und mich intuitiv zum falschen Laut verleitet. Wenn ich ja nun das "y" schon habe, dann kann ich ja auch "ỹ" schreiben. :D


    Okay, dann hab ich jetzt mal das Reservoir:


    i, e, ä, ẽ, ỹ, a, ã, o, ô, u, ü, ö, y. :D


    Wenn ich die Vokale so standardisiere, müsste ich das mit den Konsonanten auch machen - da mische ich aber doch vom Deutschen rein, und schreiben "von" als "vo" und "für" als "fia", obwohl es sich bei v/f um den gleichen Laut handelt. Da konsequent alles durch "f" zu ersetzen, fänd ich etwas übertrieben. Gleichzeitig weiß ich nicht, was ich mit "s" mache. Ein stimmhaftes "s" gibt's für mich quasi nicht natürlich - aber vielleicht irre ich mich ja. Insofern hab ich das Gefühl, dass ich ein "ß" auch irgendwie nicht brauche, weil die Länge des Konsonanten irgendwie nie so tragend wird. Kann natürlich der Rechtschreibung folgen und "ß" nach einem Zwielaut verwenden.

    *nach Beispiel such*


    "miaßn", aber "ãsse". ("müssen", "hinaus")

    Das hochdeutsche "dass" würde ich aber "dôs" schreiben, und nicht "dôss", weil das zweite "s" irgendwie gestelzt wirkt. Also nicht, dass es nie so gesprochen würde, aber es ist halt für mein Gefühl unnötig. :kopfkratz: Außerdem ist es dann eleganter, "dôs's" zu schreiben - "dass es".


    Ich hab auch den Eindruck, dass gerade dort, wo im Hochdeutschen nicht unterschieden wird, gewisse Variabilität herrscht. Ob ich "von" jetzt als "vo" oder "vô" schreiben würde, kann ich nicht so wirklich unterscheiden - scheint von der Umgebung abzuhängen. Ich mach überhaupt relativ viele "Fehler" beim Schreiben, was lustig ist insofern, als dass es Verwechslungen sind, die ich im Hochdeutschen nie machen würde.

    Z.B. hab ich "mia" und "ma" verwechselt, aber im Deutschen würd ich "wir" und "mir" jetzt eher nicht verwechseln. Gut, das wird wohl auch verwaschen...


    Naja, mal schauen, was ich damit jetzt überhaupt mache. Moi schããn.

  • In dem einen Dialektbuch, das ich rumliegen habe, wird das runde "o" ("oben") als "ou" geschrieben; ich glaube, Richtung Steiermark wird das dann auch allmählich ein Zwielaut. Mit dem würde ich es dann aber auch wieder verwechseln. ô ginge vielleicht; bei den ö müsste ich eigentlich aufs ø zurückgreifen... aber das wär laut IPA dann aber glaub ich genau andersrum, als ich es intuitiv belegen würde.

    Wenn ich dich richtig verstanden habe (ich kann mit den Beispielen leider nicht viel anfangen, weil ich mit oberdeutschen Dialekten kaum Berührungspunkte habe), hast du überlegt, das ø für den geschlosseneren Laut in "möglich" zu nutzen oder? Das entspricht jedenfalls dem IPA und funktioniert sehr gut, finde ich. Deutlich intuitiver für ca. alle deine Mitmenschen als y jedenfalls. ;D Then again, nichts gegen ein bisschen Weirdness. Und da es für die meisten Dialekte sowieso keinen Standard gibt, muss man wahrscheinlich eh öfter mal rätseln, wenn es sich aus dem Kontext nicht zweifelsfrei ergibt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!