Laut meiner bisherigen Zeittafel wird die Marineakademie in Sadarin im Jahre 1732 von Prinz Tadilo, dem Bruder des damaligen Königs von Belida gegründet. Da allerdings die Komplettüberarbeitung der Zeittafel eines meiner größeren Projekte momentan ist, würde ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen. Und außerdem vermute ich mittlerweile, daß die Akaddemie vom König selbst gegründet wird. Aber das ist ja auch nebensächlich.
Die Akademie ist rechtlich einer Universität gleichgestellt, allerdings wird größerer Wert auf die praktische Ausbildung gelegt. Die meisten Anwärter der Akademie machen dort eine Ausbildung zum Marineoffizier. Schon deutlich kleiner ist die Anzahl derer, die dort den Beruf eines Marinechirurgen oder Schiffsarzt lernen. Daneben gibt es dort aber auch die Möglichkeit, sich zum Geographen, Mathematiker oder Schiffsbauer auszubilden, doch sind die Jahrgänge dieser Fächer sehr klein und die entsprechenden Lehrstühle dienen hauptsächlich der Unterstützung der Offiziersausbildung.
Ursprünglich wurde die Akademie gegründet, um das Niveau der (süf)belidischen Kriegsmarine zu heben. Bis heute ist ein Offizierspatent aus Sadarin Pflicht, um in der Kriegsmarine als Offizier oder Kapitän dienen zu können. Bei den Marinechirurgen ist die Situation ähnlich, jedoch wird da auch ein Universitätsabschluß in Medizin akzeptiert. Für die anderen Fächer gibt es keine solchen Einschränkungen, allerdings verpflichten sich die Absolventen dieser Fächer, 10 Jahre lang für den belidischen König zu arbeiten (für einen festgelegten Lohn), wenn dieser es wünscht.
Wer der Akademie als Anwärter beitreten will, muß zuerst eine Aufnahmeprüfung bestehen, an der viele scheitern. Hat er sie bestanden, wird er in die Akademie aufgenommen, muß dafür aber ein stattliches Schulgeld zahlen. Stipendien für Studienanfänger gibt es keine, nur wer kurz vor dem Abschluß unverschuldet in Finanznöte gerrät, kann evtl ein Darlehen erhalten.
Neben der theoretischen Ausbildung (für die Offiziere z.B. Taktik und Marineghistorie), wird großes Gewicht auf die praktische Erfahrung gelegt. Offiziersanwärter und Chirurgenanwärter fahren dazu etwa 3 Monate im Jahr auf den akademieeigenen Schulschiffen mit, die anderen arbeiten in den Werkstätten der Akademie. Zusätzlich müssen Offiziers- und Chirurgenanwärter am Ende ihres Studiums mindestens ein Jahr auf einem normalen Kriegsschiff mitfahren, bevor sie zur Prüfung zugelassen werden. Daneben wird auch darauf geachtet, daß die Anwärter sich in gehobenen Kreisen zu bewegen wissen. Dazu werden Etikette und Dinge wie Literatur und Musik gelehrt.
Da sich die Qualität der Ausbildung an der Akademie bald herumsprach und auch viele Offiziere der Handelsflotte ein Patent aus Sadarin anstrebten, wurde die Akademie bald zu klein, besonders für die Offiziersanwärter. Deswegen werden jetzt auch Leute zur Prüfung zugelassen, die von einem Kapitän mit Sadariner Patent vorgeschlagen werden und ein Empfehlungsschreiben eines zweiten Absolventen der Akademie vorweisen können. Im Normalfall bedeutet das, daß ein solcher Kandidat vorher mehrere Jahre als Offiziersanwärter auf dem Schiff eines Sadariner Kapitäns gedient hat, und die meisten dieser Kapitäne lassen sich das teuer bezahlen, auch wenn es im Schnitt immer noch billiger ist, als das Schulgeld der Akademie selbst.
Uff, ich glaube, das war's so in etwa. Hab ich noch was vergessen? Fällt jemand noch ein anderer Beruf ein, den man dort lernen könnte?