Nach langer Faulheit bin ich endlich in der Lage, einen neuen Text zu präsentieren, diesmal was geschichtliches (beim Lesen wird einigen vielleicht die eine oder andere Unstimmigkeit auffallen, dass liegt an all den Änderungen der letzten Zeit, z.B. ist Fusang nun der Telchines-staat, der neun Sonnen auf der Flagge hat.
„Vor einigen Jahrhunderten gab es eine Herrschaft von Wesen, die sich selbst “Telchines” nannten. Sie waren ein seltsamer Menschenschlag, beobachteten den Himmel, bauten Sonnen in ihren Häusern, in denen sie sich einschlossen, um ihre Forschungen zu betreiben. Mit der Zeit wuchs ihre Macht und ihr Einfluss, andere Geschöpfe suchten ihren Platz in den großen Städten, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Doch die Telchines waren keine Heiligen, keine Götter. Sie glaubten nicht einmal an höhere Mächte und hatten keine Achtung vor der Natur und den Mitgeschöpfen. Sie sahen sich getrennt von allen Wesen, als Ranghöchste in einem Universum voller schwacher Mitbewohner. So beuteten sie alle anderen Lebensformen aus, machten sie für sich nutzbar. In ihrem Wahn suchten sie die Unsterblichkeit und grenzenlose Macht. So erschufen sie immer neuere, verrücktere Geräte und Werkzeuge, begannen, Flüsse umzuleiten und Wälder zu roden. Alles musste einer „großen Geometrie“ folgen, Magie verwendeten sie zielgerichtet, nie gefühlsmäßig.
Danach erdreisteten sie sich, wie Götter Leben zu erzeugen, eigene Wesen. Der Kontinent gehörte nun ihnen, sie konnten tun und lassen, was sie für richtig hielten. Doch ihre Morallosigkeit führte zu Konflikten, letztendlich zu Kriegen, bei denen die Besatzer immer gewannen. So zogen sich die alten Völker immer weiter in abgelegene Regionen zurück. Die Pretas migrierten in die weiten Ebenen von Gati, die Lung entflohen in Sumpfgebiete und Seenlandschaften. Die Mujina, die Kitsune und die Tanuki versuchten, sich durch Tarnung vor den Machenschaften der Usurpatoren zu verteidigen, doch half alles nichts. Einhundert Jahre später war Xuanpu eine gewaltige Einöde, vergleichbar mit einer kalten, fahlen Höhle, schwarzer Dunst zog über die Grasländer von Gati und vergiftete alle Pflanzen und verdarb das Wasser. Die Pretas wurden eingefangen, in die Sklaverei verkauft und misshandelt.
Doch die heiligen Götter sahen milde herab auf die Welt der Sterblichen und beschlossen, den Gescholtenen in ihrer Not zu helfen. Der Donnergott manifestierte sich und wurde zum zwölften Avatar, einem Gott in Menschengestalt. So einte er die zerstrittenen Menschenvölker und verbündete sich mit den Tengus und gefangenen Pretas, um die Regierung zu stürzen.
Mit göttlicher Hilfe führte er einen Feldzug gegen das Land Fusang, das Königreich der Telchines und bewegte die Regierenden, das Land zu verlassen. Mithilfe eines Tranks versetzte er die Herrschenden in einen tiefen Schlaf, sodass sie mithilfe magischer Kräuter Sklaven aus den Königen des Landes machten. Daraufhin verkündeten die heilig umnebelten Regenten, die Zeit zum Aufbruch sei gekommen, alle Telchines sollten das Land verlassen.
Der Avatar und seine Gefährten berieten Tags darauf. Sie kamen zu dem Schluss, dass man die bösen Menschen in ein Land schicken sollte, dass ob seiner Unwirtlichkeit bekannt war. Dann ordneten sie mit den Herrscherpuppen an, man solle nach Hyperborea aufbrechen, dem Nordland, wo es kalt und das halbe Jahr finster ist. So besiegte der Gottgewollte die Unterdrücker und befreite das Land von der Menschenplage, ohne Blut zu vergießen.
Es wird gesagt, dass noch heute die wilden Herren im Nordland leben, vielleicht jedoch starben sie zuvor oder als sie dort ankamen. Unser Land wurde jedoch weise vom Avatar regiert, vor Krieg bewahrt, weshalb noch heute Frieden herrscht.“
Dies ist eine alte xuanpuanische Mythe, vielleicht eher ein Märchen, das (in diesem Fall in einer sehr verkürzten Form) von den Telchines und ihrer Rolle in der Geschichte der Kontinents handelt. Der letzte Paragraph kann heute nicht mehr gelten, da Kappa und Menschen in einem „Kalten Krieg“ sind und die Tengustämme sich untereinander kleinere und größere Scharmützel liefern. Einheit bestaht auch nicht mehr, seit es drei Menschennationen und einige unabhängige Staaten gibt. Auf andere Krisen und Konflikte komme ich noch zu sprechen, auch die Kultur habe ich stark ummodelliert.