[Aurora Aeris] Welcome to the Future

  • Huch, jetzt erst gesehen, dass da noch was dazu kam. Das erfreut mich dann ja doch. :D


    Die Testfahrt der Cousteau


    Weltenbasteln ist zwar schön, dient bei mir aber nicht so sehr zum Selbstzweck sondern mit einer "praktischen Anwendung" im Hinterkopf. Beschreiben kann man so unglaublich viel, aber erheblich interessanter wirds dann häufig doch, wenn man die Welt auch erlebt. "Show, don't tell!"
    Die Testfahrt ist ein mittel-langes RPG-Abentuer, das ich mir gerade zurecht lege. Ja, der Name ist nicht so dolle, aber für Private Kampagnen braucht man ja eh keinen Namen. ;D Leuten, die sich einigermaßen mit älteren Sci-Fi Computerspielen auskennen, wird das sicher alles unglaublich vertraut vorkommen, aber aus meinem Freundeskreis tut das keiner und ich find es ist eigentlich ne sehr schöne Geschichte zu erzählen, also warum nicht den Grund-Plot wieder verwerten und eine eigene Interpretation des Themas daraus machen?


    Im Zentrum der kleinen Kampagne steht die Cousteau, das modernste und eines der größten U-Boote der Welt. Die Cousteau ist ein 230m langes Uboot mit 12 Decks, dass für die Erforschung der Tiefsee zum Ende der 2070er in Kiel gebaut wurde. Die Cousteau hat eine Besatzung von 120 Mann, zu denen noch einmal 60 Meeres-Biologen, Geologen und Chemiker kommen, die an Board über voll ausgerüstete Labore verfügen. Die Cousteau wird angetrieben von einem Fusions-Reaktor, der zusätzlich auch Wasserstoff herstellt und Energiezellen für kleinere Geräte auflädt. Der Rumpf is freigegeben für Tiefen von 3000 Metern, was weit unterhalb der maximalgrenze der meisten militärischen und aller komerziellen Uboote liegt. Neben dem starken Antrieb verfügt es über eine Hülle aus Spezial-Material, dass die Reinung mit dem Wasser fast auf 0 minimiert, so dass die Cousteau auch extrem schnell für ein Uboot ist. Nach Beendigung der mehrjährigen Entwicklung und Bauarbeiten, die eine Gemeinschaftsarbeit der EU und der EAC (die Asiaten) war, wird die Cousteau nach Narvik am Polarmeer gebracht, wo sie für eine 6-Monatige Testfahrt durch den arktischen Ozean und den Pazifik fertig gemacht wird. Auf der Testfahrt sollen vor allem die verschiedenen Systeme des Schiffs getestet und kalibriert werden um später eventuelle Nachbesserungen für den regulären Betrieb durchzuführen. Für die Tests ist nur eine verkleinerte Crew an Board uns die Cousteau wird zusätzlich vom Aufklärungs-UBoot Skagen von der EU-Marine begleitet, da es eins der wenigen Schiffe ist, die in der Tiefe opperieren können, in der viele der Tests durchgeführt werden sollen. Der Kapitan der Cousteau ist Luisa Sikorski, die über langjährige Erfahrungen mit Forschungs-Ubooten verfügt, und die Ingenieure und Mechaniker werden geleitet von Dr. Anna Kuzomi, die maßgeblich am Design der Hülle und des Fusionsreaktors mitgearbeitet hat und mit ihrer schwedisch-japanischen Herkunft perfekt als Repräsentantin des Forschungs-Teams geeignet ist.
    Nach dem Start vom Marine-Stützpunkt in Narvik macht sich die Cousteau zunächst zu einer Fahrt nach Spitzbergen, auf der die Tauchfähigkeit ausgiebig getestet wird. Danach machen beide UBoote bei einem kanadischen Forschungs-Komplex nahe Grönland einen Zwischenstopp, wo die Besatzung noch einmal ein Paar Tage an Land kann und die Vorräte noch einmal voll aufgestockt werden. Aber beim Betanken mit diversen Chemikalien wird auch, wie üblich, eine Datenverbindung zwischen dem Computer der Tank-Anlage des Postens und der Chemie-Labore der Cousteau hergestellt, und damit nimmt das Elend seinen Anfang. Zwei Tage später brechen beide UBoote zu den ersten Tiefsee-Tests unter dem Polarmeer auf, womit sie effektiv die isoliertesten Menschen des Sonnen-Systems sind. Wenn auf der Mond-Basis irgendwas passiert können innerhalb von Minuten Rettungskräfte vom orbitalen Space-Port (ISS Deluxe) los geschickt werden, die in wenigen Stunden dort sind. Aber in den Tiefen des Meeres kann es Tage oder Wochen dauern, bis Bergungsteams zu Hilfe kommen können, wenn die Tiefe des denn überhaupt zulässt.


    Und wie es kommen muss geht schief was schief gehen kann, und das ist auf einem High-Tech-Uboot nahe dem Grund des Polarmeeres eine ganze Menge. Auf der Kranken-Station der Cousteau kommen nach und nach einige Crewmittglieder zu sich, die bei einem katastrophalen Unfall schwer verletzt wurden und der anwesende Roboter kann auch nur sagen, dass das verbliebene medizinische Personal zu irgend einem Notfall geilt ist und schon seit Stunden nicht mehr zurück gekommen ist um nach den Patienten zu sehen. Die hervorragende medizinische Ausstattung der Cousteau hat die verletzten Crewmittglieder wieder weitestgehend auf die Beine gebracht, aber im Opperationssaal finden sich einige schlimm zugerichtete Leichen, wie auch auf Tragen liegend vor der Tür. Die Cousteau hat gut 10° Schlagseite und in vielen Bereichen funktioniert der Strom nicht und Wasser kleckert durch fugen in Decken und Wänden.
    Die Skagen liegt angedockt neben der Cousteau und ist in fast noch schlimmerem Zustand, da die Hülle sich schon unter dem Wasserdruck zu verformen begonnen hat und einige Bereiche schon komplett überflutet wurden. Der Boardcomputer Ares ist noch in Betrieb, aber scheint ernsthafte Fehlfunktionen zu haben, denn er weigert sich vehement irgendwelche Ausnahmen von den Standard-Prozeduren zu machen. Trotz der eindeutig nicht normalen Situation wertet er jeden Versuch die Sicherheits-Systeme zu umgehen als einen Angriff auf ein EUN-Schiff durch feindliche Agenten, die die Skagen infiltriert haben, und setzt alle zur Verfügung stehenden Mittel ein um feindliche Eindringline abzuwehren. Grundsätzlich ist Ares ein Verbündeter in dem Vorhaben die Schiffe und die Besatzungen zu retten, aber kann zum tödlichen Gegner werden, wenn das beinhaltet ohne Autorisierung an den System der Skagen rumzuspielen.
    Zusätzlich laufen auf beiden Schiffen noch überlebenden Crew-Mittglieder in verschiedenen physischen und geisitigen Zuständen herrum, so wie Wartungs-Roboter, Militär-Andrioden, und praktisch jede andere Art von mechanisch/künstlichen Lebensformen (Bio-Andrioden, Bio/Kybernetik-Roboter, ...), die alle ganz unterschiedlich auf das Chaos an Bord der beiden UBoote reagieren.


    Obwohl 230m (bzw. 110m) gar nicht mal so furchtbar lang ist und nur die Hälfte der Decks die volle Länge des Schiffs einnehmen, ist auf UBooten verständlicherweise alles sehr kompakt, eng und verwinkelt. Effektiv ist die Cousteau glaube ich schon wirklich riesig (Super-Tanker kommen auch heute schon auf 300-400m Länge und haben nen nochmal deutlich größeren Rumpf) und die 4 Decks der Skagen kommen nochmal dazu. Selbst wenn man aus den UBooten gar nicht raus kommt (bei 300 Bar Wasserdruck auch schwierig) ist das immer noch eine wohl verdammt große Spielwelt und die Cousteau ist dafür gedacht an die 200 Leute für Monate unter Wasser zu beherbergen, daher gibt es auch sehr vielseitige Bereiche, wie Quartiere, Labore, Mini-UBoot-Hangar, Maschienen-Sektionen, den Fusions-Reaktor, und und und. Ich war auch so schlau die Uboote mit Rettungs-Kapseln zu versehen, aber wer konnte denn schon ahnen, dass genau in diesem Jahr die Arktis mal wieder fast komplett zu friert. An die Oberfläche käme man zwar, aber dann säße man unter Metern von Eis fest und müsste auf den Sommer warten, bis Rettungsschiffe einen abholen kommen. Das erste Ziel scheint zunächst einmal zu sein die Cousteau oder zumindest die Skagen wieder so flott zu bekommen, dass man es bis zum Rand des Eises an der Oberfläche schnafft, aber natürlich wird die Sache zwischendurch noch erheblich komplexer. ;D
    (Und ja, ich hab mir noch nicht genau überlegt, was da passieren soll. ;D)


    Ich find es sehr schön, dass der Hintergrund erlaubt, dass alle Spieler Charaktere machen können, die ihnen gefallen (Soldaten oder Sicherheitskräfte liegt glaube ich den wenigsten). Das können z.B. Besatzungsmitglieder der Skagen sein, die in ihrer Marine-Karriere auch bei Piraten-Einsätzen Kampf-Erfahrung gemacht haben, oder Mechaniker, Computer-Spezialisten, Brücken-Offiziere, Mitglieder des Wissenschafts-Teams, Mitarbeiter des Design-Teams, oder sogar Angestellte aus der Schiffs-Küche oder der Krankenstation. Abhängig des Teams kann man dann gucken, wie die Verteilung von Computer-Reperaturen, Versperrten Durchgängen und feindlichen Kreaturen ist. Das ist natürlich von der Spiel-Umgebung her Dungeon-Crawl, aber irgendwie dann auch überhaupt nicht. ;D


    Wie ich die Story konkret um dieses Setting herum designe weiß ich noch nicht so genau, auch noch nicht, wie ich das Post-Cyberpunkige so richtig schön zur Geltung bringe. Die AI-Computer und Roboter und der schiffseigene Fusions-Reaktor sind da schon mal cooler Anfang (empfinde ich wohl bloß als alter Sci-Fi-Fan nicht mehr so. ), aber ich denke mal, dass man da noch ne ganze Menge mehr machen kann.
    (Also Anregungen durchaus willkommen. ;))

  • Also ich finde dein Abenteuer spannend, weil man sich als Charakter in dieser verzwickten Situation wiederfindet, die ma meistern muss. Auch wenn die Idee nicht neu ist. Ich kenn mich ja nicht so mit Sci-Fi aus, aber müsste die Cousteau nicht einen Sicherheitsmechanismus zum Durchbrechen des Packeises besitzen?

    "Unsere Welt befindet sich in einer der immer wiederkehrenden Zwischenphasen. Lange wurden die Völker geknechtet und mussten in Angst leben vor der großen Bedrohung. Es ist die Zeit des Handelns, die Zeit der Umkehrung, die Zeit des Wandels." - Aus den Aufzeichnungen des Chronisten Ktarna Jârishudt
    Zitat: Grreia - Zeit des Wandels

  • Also mir kommt das Konzept wirklich bekannt vor, ich kann nur keine Namen nennen. :-X


    Wobei man glauben sollte das bei derartig durchgetester Technik nichts schiefgehen sollte. Ich tippe auf Windows als Betriebssystem und Fehlerursache %-)



    Edit: Eine Eingebung sagte mir "Prisoner of Ice"

  • Also meiner Meinung nach ist fortgeschrittene Technik kein Grund dafür, dass die Maschinen keine Fehler machen... sie sind ja auch nur Menschen! ;D

    "Unsere Welt befindet sich in einer der immer wiederkehrenden Zwischenphasen. Lange wurden die Völker geknechtet und mussten in Angst leben vor der großen Bedrohung. Es ist die Zeit des Handelns, die Zeit der Umkehrung, die Zeit des Wandels." - Aus den Aufzeichnungen des Chronisten Ktarna Jârishudt
    Zitat: Grreia - Zeit des Wandels

  • Zitat

    To err is human, but to really foul things up you need a computer.


    ;D


    Wir gehen mal davon aus, dass der Nordpol in Absehbarer Zeit im Sommer Eisfrei sein wird und innerhalb eines Winters erreich das Eis höchstens eine Dicke von 2 Metern. Das ist für ein großes High-Tech-U-Boot wirklich kein Problem. Aber dafür müsst man das gute Ding erst mal wieder zum laufen bekommen.

    Zitat

    Ich tippe auf Windows als Betriebssystem und Fehlerursache


    So ähnlich. Die kanadische Forschungs-Station ist in Wirklichkeit ein Computer-Labor, wo an Elektronischer Kriegsführung gearbeitet wird, das man mit Absicht am Arsch der Welt gebaut hat, damit nicht zufällig oder beabsichtigt jemand eine Verbindung zum lokalen W-Lan bekommt, und nen Internet-Anschluss gibts da auch nicht.


    Das ganze ist schon angelehnt an System Shock und Bioshock, bloß nicht gar so gruselig. ;D

  • Falls das irgendwo schonmal vorgekommen ist, schlage man mich einfach.


    Spectres


    Spectres sind eine relativ neue und ziemlich außergewöhnliche Art von Computerprogrammen. Im Grunde verbindet ein Spectre ein Virus mit einem Trojaner und Distributed Computing. Wirklich genaue aussagen über Spectres kann man nicht machen, da niemand so wirklich weiß wo sie herkommen, und sie ziemlich schwer zu erfassen sind.
    Die Theorie ist aber, dass zunächst irgendwo ein kleines, aber wohl recht komplexes Virus ins Internet gesetzt wird. Das ungewöhnliche (zumindest bilde ich mir jetzt ein, dass das ungewöhnlich sei) ist, dass ein Spectre keine Datein befällt und sich auch überhaupt nicht auf die Festplatte kopiert und entsprechend auch auf keinen externen Datenträgern wie Daten-Sticks auftaucht. Statt dessen setzt sich der Spectre in den Arbeitsspeicher des Computers und bleibt da. Sobald der Computer ausgemacht wird ist der Inhalt des Arbeitsspeichers futsch und damit auch auch der Spectre wieder vom Computer verschwunden. Da ein Spectre aber über Distributed Computing arbeitet hat man niemals den vollen Spectre im Arbeitsspeicher, sondern immer nur einen kleinen Teil des kompletten Programms. Der Spectre ist also nicht nur auf einem Computer zur Zeit, sondern auf 10, 20, 100 oder viel mehr und alle diese Computer arbeiten übers Internet zusammen. Da fallen natürlich ständig irgendwelche Computer weg, weil sie abgeschaltet wurden, aber dafür macht der Spectre die ganze Zeit kopien der einzelnen Teile und kopiert diese auf andere Computer, die gerade online gegangen sind.
    Wenn ein Mini-Spectre jetzt aus dem Grundprogramm und den Komponenten A, B, und C, besteht, dann haben z.B. 200 Computer im Ineternet Grundprogramm und A im Arbeitsspeicher, 400 haben Grundprogramm und B und 300 haben Grundprogramm und C. Solange irgendwo auf der Welt Computer im Netz sind, auf denen zur Zeit mindestens ein A, B und C im Speicher ist, kann der Spectre voll funktionsfähig weiter laufen. Und bei mehreren Milliarden an Maschienen, die über Speicher verfügen und übers Netz gesteuert werden können (Wasserwerke, Ampel-Schaltanlagen, Alarmanlagen, Flughafen-Informationstafeln) ist der Fall, dass es mal keine Kopie eines Fragments mehr gibt, effektiv unmöglich.
    Wer Spectres erfunden hat und zu welchem Zweck sie programmiert werden, ist weitestgehend unbekannt, genauso wie die Komplexität und die Menge der Spectres in Umlauf. Es wird vermutet, dass sie weniger dazu dienen bestimmte Computer oder User auszuspähen, sondern um besonders schwer zu findende Informationen aufzuspühren. Wie Spectres das aber genau machen würden weiß allerdings keiner, da es ausgesprochen schwierig ist einen vollständigen oder teils vollständigen Spectre zu "fangen" und zur Analyse auf einen Datenträger zu kopieren. Es gibt aber einige IT-Techniker, die Theorien verbreiten, meistens etwas, das man irgendwo gehört haben will, dass einige Spectres problemlos an die Kapazitäten von komplexen AIs kommen und zumindest die "geistigen Fähigkeiten" von einfachen Androiden haben. Das gilt aber in den meisten Kreisen als Netz-Folklore und als lustige Geschichte mit der IT-Techniker ahnungslose User verunsichern können.

  • Oh nein, Jora, du gibst Hackern Ideen. ;)
    Es kommt mir nicht bekannt vor, ich glaube diese Spectres sind neu, der Name passt auch.
    Mir fällt spontan auch nicht fragemäßiges ein, nur Lob. Und die Hoffnung, dass solche Dinger nicht wirklich entwickelt werden, denn denkbar ist es. :zitter:
    Wenn das so weiter geht wirst du Jules Verne II ;D

  • Naja, das meiste ist auch nur zusammen gesammelt bei anderen und zu einem Gesamtbild zusammen gefügt. (Wobei aber glaube ich auch Jules Verne wenig neues erfunden hat sondern die möglichen Anwendungen bestehender Technologien auf die Spitze getrieben hat. Von der Methode her also vielleicht gar nicht so falsch. ;))


    Die Idee ist eigentlich weitestgehend aus einem Manga von Shiro Masamune von 1989, wo viele Cyborgs so viele künstliche Teile haben, dass letztentlich nur noch ein Andrioden-Körper mit organischem Gehirn übrig bleibt, das auch bis oben hin voll mit Neural-Implantaten ist. Letztendlich geht es um eine Variante des Sorites Paradox: Wie viel Teile vom Körper und Gehirn kann man durch künstliche ersetzen, bis aus der Persönlichkeit ein Programm wird? Am Ende macht ein Charakter den letzten Schritt und gibt die letzen organischen Gehirnzellen und den Roboter-Körper auf und verschwindet im Internet. (Im selben Jahr als einem Informatiker "in einem kleinen Keller in der Schweiz" zum ersten mal die Idee eines World Wide Webs hatte! :o )
    Distributed Computing (ungenutze Kapazitäten zu einem Supercomputer zusammen schließen) und Botnets (Tausende von Computern wie eine Herde Zombies fernsteuern) sind ja heute auch für einen Halblaien im IT-Bereich nichts neues mehr. Das ergibt sich dann eigentlich schon fast von selbst als die optimale Möglichkeit, wie ein selbstständiges Programm "im Internet" existieren kann, ohne fest auf einem Computer zu sein.
    Sich ausschließlich in den Arbeitsspeicher setzen, so dass alle Spuren verwischt werden, selbst wenn das Programm nicht hinter sich sauber machen kann, ist meine eigene Idee. ;D


    Raumfahrt


    Ich hatte das glaube ich schon öfters angekündigt, aber immer noch nicht gemacht, jetzt aber.


    Wenn man sich die Geschichte der Raumfahrt anschaut, dann ist mein Fortschritt in den 2080ern vermutlich noch ausgesprochen konservativ. Von der ersten Rakete im Weltraum (1942) bis zum ersten Sateliten (1957) waren es noch 15 Jahre, aber der erste Mensch im Weltraum (1961) kam dann schon 4 Jahre darauf und 8 Jahre später hüpften sie fröhlich auf dem Mond rum (1969). Wenn man dann überlegt was mehr als 100 Jahre später kommt, dann ist meine Umsetzung mit Sicherheit viel zu kurz gegriffen.


    Ein sehr entscheidendes Problem bei sämtlichen Raumfahrt-Vorhaben ist die Schwierigkeit ein Objekt in den Weltraum zu bekommen. Ist das erst einmal geschafft ist der Rest relativ unaufwändig. Selbst von anderen Planeten und Monden wieder weg zu kommen ist um ein vielfaches einfacher, da die Anziehungskraft der Erde in Relation zur Größe gewaltig ist. Da muss man sich nur anschauen wie riesig das Gerät ist, mit der man ne Mondfähre in den Weltraum hoch gehievt hat, und mit was für einer Sylvester-Rakete sie dann vom Mond wieder zurück gekommen sind.
    "Aber es hilft ja nichts" denkt man sich dann. Ist aber falsch gedacht. Die Menschen sind weitestgehend der einzige Bestandteil eines Raumschiffs, den man nur auf der Erde bekommen kann. Alles andere kann man auch aus Rohstoffen herstellen, die man auch im Weltraum bekommen kann (wobei es vermutlich schon lohnt zumindest die Elektronik von der Erde anliefern zu lassen, aber da ist immer noch erheblich weniger als ein komplettes Raumschiff).


    Central Station
    "Central Station" ist die mit Abstand größte menschliche Anlage außerhalb der Erde. In einer hohen Erdumlaufbahn befindet sich eine internationale Raumstation, auf der sich zu jedem Zeitpunkt im Schnitt um die 180 Personen aufhalten. Praktisch alle Raumschiffe, die von der Erde starten, befördern Personal und Material zur Central Station, von wo aus sie dann mit Raumschiffen weiter befördert sind, die für den Flug im Weltraum optimiert sind, aber auf der Erde nur notdürftig notlanden können. Central Station ist daher unumstritten das Tor zu den Sternen.
    Zwar kommt nicht jeder in den Weltraum, aber auf Central Station gibt es schon einige Freizeit-Einrichtungen und Leute sind ständig am kommen und gehen, so dass es auch eine kleine Polizei-Einheit auf der Station gibt.


    Lunar Spaceyards
    Die Lunar Spaceyards sind die wichtigste Produktionsstätte für Raumschiffe jeglicher Art. Weitestgehend ist es eine gewaltige Werft im Mond-Orbit, in der Raumschiff-Teile nur noch zusammen gebaut und einsatzbereit gemacht werden. Das Personal besteht aus gut 70 Menschen, zu denen aber noch hunderte an Industrie-Robottern kommen.


    Moonbase HQ
    Die Mondkolonie besteht aus einem wissenschaftlichen Zentrum mit 48 Mitarbeitern, dass sich seine Anlagen mit einem Minenbetrieb teilt, der ebenfalls um die 40 menschliche Arbeiter besitzt. In der Mine wird Eisen gefördert und zu Stahl verarbeitet, der dann an die Werft im Orbit geliefert wird und dort zur Raumschiff-Produktion verwendet wird. Außerdem wird dort Sauerstoff gewonnen und Helium als Treibstoff für Fusions-Antriebe produziert. (Nach dem derzeitgen Stand der Kenntnisse alles möglich.)


    Celestial Laboratories
    Die Celestial Labs sind die zweite wichtige Forschungseinrichtung im Weltraum. Die Station befindet sich im Orbit um die Erde und hat lediglich ein Personal von 27.


    Ceres Mine
    Die Ceres Mine befindet sich auf dem Zwergplaneten Ceres im Asteroiden-Gürtel. Die Mine hat etwa 30 Mitarbeiter die ein Heer von Robotern beaufsichtigen, die den Großteil der Versorgung mit Sauerstoff, Wasserstoff und Wasser im Weltraum decken.


    Raumschiffe
    Raumschiffe sind eine relativ unspektakuläre Angelegenheit. Die meisten sind Transporter zwischen der Erde und Central Station, oder aber Transpoter von Central Station zum Mond. Dazu kommen dann noch zwei Typen von Raumfrachtern, die Rohstoffe vom Mond und Ceres zur Mond-Werft bringen. Forschungsschiffe zum Mars und den Jupiter-Monden gibt es insgesammt lediglich 5 Stück.
    Transporter sind nur für kurze Flüge von ein paar Stunden gedacht und ähneln weitestgehend Space-Schuttles ohne besondere Wohn- und Schlaf-Einrichtungen.
    Sowohl Frachter als auch Forschungsschiffe sind nicht viel mehr als klobige hellgraue Klötze mit gigantischen Laderäumen, die gegebenenfalls zu Laboratorien und Hangers für Landefähren ausgebaut werden. Die Manschafts-Abteile in solchen Schiffen befinden sich in einem Teil des Schiffs, die ständig rotieren und somit zumindest ein wenig den Effekt von Schwerkraft herstellen. Da man nicht mehr versuchen muss Raumfähren möglichst leicht un kompakt zu machen ist Platz auf den Langstrecken-Schiffen nicht mehr so sehr ein Faktor, so das für jeden an Bord eine eigene Koje vorhanden ist, und man sich nicht über Monate hinweg den ganzen Tag auf die Pelle rücken muss.
    Abgesehen von den Transportern von und zur Erde sind die meisten Raumschiffe mit Ion-Thrustern ausgerüstet (oder irgendwas in die Richtung, was noch besser funktioniert). Die bieten zwar kaum Schub, weswegen man nichtmal vom Landefeld loskommen würden, aber im Weltraum kann man auch mit sehr geringem Schub gewaltige Geschwindigkeiten erreichen, wenn man einfach nur ein paar Wochen ununterbrochen immer weiter beschleunigt. Praktisch alle Schiffe arbeiten mit Fusionsreaktoren, die zwar auch hochgradig strahlen, aber zumindest ist der Treibstoff nicht radioaktiv, so dass die Gefahr bei unfällen in der Atmosphäre durchaus tollerabel ist. Ohen Fusionsreaktoren, die unglaublich wenig Treibstoff verbrauchen, wäre die moderne Raumfahrt eigentlich kaum möglich.
    Obwohl Reisen im Weltraum relativ einfach sind, bleibt immer noch das Problem der enormen Entfernungen. Von Central Station zum Mond dauert es gerade mal 8 Stunden, bis zum Mars ist es aber häufig schon mal über einen Monat und bis zu den Jupiter-Monden fast ein halbes Jahr.


    Titan
    Worauf alle besonders gieren ist ein Flug zum Saturn-Mond Titan, dem Erdähnlichsten Objekt im ganzen Sonnensystem, mitsammt Athmosphäre, Wolken und Flüssen und Seen. Leider ist die Atmosphäre -180° kalt und die Gewässer bestehen aus flüssigem Methan, aber was die Erforschung fremder Planeten angeht (Mars hat man recht schnell in die gleiche Kategorie wie den Mond geschoben) ist das eine wunderbare Gelegenheit und man muss nicht mal in andere Sternen-Systeme fliegen.
    Immerhin entspricht der Luftdruck bloß dem Wasserdruckt in 5m Tiefe und ist für Menschen problemlos tolerierbar, und die Atmosphäre besteht nur aus Stickstoff, Methan und Ethan, die alle für Menschen nicht giftig sind. Wenn man es schafft nicht zu erfrieren kann man mit einer dicht sitzenden Atemmaske überleben. Gefährlich ist bloß, dass Methan mit Sauerstoff zusammen hochgradig brennbar ist, aber ein kleines Leck in einer Luftschleuse führt immerhin nicht dazu, dass alle augenblicklich tot umfallen. In unterirdischen und wärmeisolierten Anlagen könnt man also relativ gut überleben. Mond-Autos auf Titan lohnen sich nicht, da die atmosphäre so dicht und die Schwerkraft so niedrig ist, dass man sich quasi bloß mit zwei großen Pappen draußen hinstellen braucht und durch Wedeln von dannen fliegen kann. Die ersten bemannen Flüge sind schon geplant und die Vorberitungen laufen.

  • Wie weit wir mit Raumfahrt kommen ist so ne Sache. Der springende Punkt ist ob wir jemals einen FTL Antrieb kriegen werden, Schläfer- oder Generationsraumschiffe nutzen oder für ewig in unserem System bleiben. Da irgendeine Prognose zu machen ist zwangsläufig Rumraterei. Am in den Orbit kommen wirds nicht scheitern.


    Wie siehts mit voll automatisierten Stationen/ Schiffen aus?
    Was machen die Wissenschaftler in Moonbase HQ und Celestial Laboratories?
    Ich seh shcon die Reklame vor mir "Demnächst bei ihrem Reiseveranstalter: Bestaunen sie die prächtigsten Methanseen auf Titan. Ein Naturschauspiel wie es im Sonnensystem einmalig ist. Frühbucher erhalten 10% Rabatt. Tickets nur solange der Vorrat reicht"

  • Bei autonom arbeitenden Robottern und Androiden lohnt es sich schon die im Weltraum massenhaft einzusetzen. Ich denk mal im Vergleich zu menschlichem Personal stehen die sicher in einem Verhältnis von 3:1 oder 4:1.


    Was die Wissenschaftler da machen? Keine Ahnung. Wissenschaft halt! ;D
    Ich denk mal zum einen Raumschiffe konstruieren. Antriebs- oder Abschirmungssysteme lassen sich vermutlich erheblich besser im echten Weltraum testen als in einem Labor. Ansonsten verhält sich das Wachsstum von Kristallen wohl deutlich anders in Schwerelosigkeit als auf der Erde, wodurch man deutlich besseres Rohmaterial für Nano- und Computer-Technologie bekommt.
    Und ansonsten einfach Berge von Geld aus dem Fenster werfen um bemannte Schiffe zu Pluto und Eris bekommen, weil man es kann! ;D

  • Zitat

    Die Testfahrt der Cousteau [...]

    Sehr interessantes Szenario. Den Roman dazu würde ich jedenfalls Lesen. Ich müsste mir eigentlich auch mal was zum Unterwasserteil meiner Welt machen, weiss aber bisher nur das der existiert.


    Zitat

    Spectres [...] Es wird vermutet, dass sie [...] dazu dienen [...] besonders schwer zu findende Informationen aufzuspühren.

    Gibts da auch "unabhängige" Spectres? Also die keiner kontrolliert sondern so ne art Internetfauna auf dem Weg zur Intelligenz?


    Zitat

    Raumfahrt

    Aha! Deine Welt ist ja doch noch sehr erdbezogen. Aber das hat natürlich auch seinen Reiz.


    Du hast da eine Werft und Zulieferer, die, die Werft von Ceres und vom Mond aus beliefern. Jetzt kann die Werft ein Schiff nach dem anderen bauen. Ich frage mich nur wozu? Ne Werft nur um die eigene Zulieferung zu verbessern und instand zu halten macht ja keinen Sinn. Soll da gerade ein Sonnensystemerforschungsprogramm angeschoben werden, für das die Schiffe benötigt werden?
    Du könntest eigentlich auch gut ne Marskolonie gebrauchen *g. Die Werft baut dann Schiffe die auf dem Mars zum Teil der Kolonie werden, die so langsam wächst. Aber ich weiss natürlich nich ob dir das ins Konzept passt.


    Im Cousteau-Szenario hattest du noch eine ISS Deluxe erwähnt. Ist das die Central Station?


    Gefällt mir auf jeden Fall gut.

  • Zitat

    Original von Slick


    Gibts da auch "unabhängige" Spectres? Also die keiner kontrolliert sondern so ne art Internetfauna auf dem Weg zur Intelligenz?


    Das ist die eigentliche Idee. Die ersten sind wohl für gezielte Zwecke eingesetzt und danach aufgelöst worden, aber insgesammt beginnt da schon seit einer ganzen weile sich erheblich was zu verselbstständigen.


    Zitat

    Soll da gerade ein Sonnensystemerforschungsprogramm angeschoben werden, für das die Schiffe benötigt werden?
    Du könntest eigentlich auch gut ne Marskolonie gebrauchen *g. Die Werft baut dann Schiffe die auf dem Mars zum Teil der Kolonie werden, die so langsam wächst.


    Im Weltraum-Bereich hat sich nicht so furchtbar viel getan. Aber allein schon zur ISS sind über 40 Flüge gemacht worden und wenn der Transport von der Erde in den Weltraum wirklich so aufwändig ist, wie ich das verstehe, dann sollte sich sowas schon bei einer relativ leichten Ausweitung von Raumprogrammen lohnen. Ich denke mal Erforschung ist erst mal noch das Hauptanliegen, weil Menschen sowas einfach wissen wollen. Wenn das ganze mal ordentlich läuft, dann wird man damit aber sicherlich auch wirtschaftliche Profite machen können. Reisen in andere Sternensysteme halte ich für diese Erd-Geschichtliche Ära eher für unwarscheinlich und rechne nicht damit, dass sowas erreicht wird bevor die Menschheit eine vollkommen neue Stufe erreicht hat (also in Relationen wie Bronze-Zeit zum Industrie-Zeitalter). Und da platz und Nährstoff-Versorgung auf der Erde eigentlich kein Problem ist (momentan haben wir lediglich ein Verteilungs- und Effizienz-Problem) halte ich die Erschließung neuer Lebensräume für das Fortbestehen der Menschheit in unserem Sonnensystem auch für belanglos. Bleibt also nur noch wirtschaftlicher Profit, warum man zu anderen Planeten wollen würde. Und das versprechen sich die Menschen auch maßgeblich davon.
    (Wobei man aber auch sagen muss, dass wir es geschaft haben zwei Metal-Klumpen fest genug zusammen zu schlagen und damit ganze Städte dem Erdboden gleich zu machen. Wer weiß was der Physik noch für zufällig krasse Entdeckungen passieren, die das Verständnis vom Machbaren total umkrempeln?)

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