Kommen wir zu dem Urgestein meiner Welt. Die Stelle an der sich die ersten Ideen zu DA-ST kristallisierten. Womöglich blitzt an manchen Stellen noch naive Anfänger-Schnitzer durch, die ich gerne ausmerzen würde.
Die längst in die Jahre gekommene Raumstation GolTAr 7 wurde seinerzeit im Yalpelor-System errichtet, einem Grenzsystem das heute zur 'Allianz der inneren Randwelten' gehört. Obgleich sich die Station nahe der Hoheitsgebiete sowohl der VerKon (Verbündete Konzernwelten) als auch der Nuhma-Hegemonie befindet, erreicht nur ein kläglicher Teil des grenzüberschreitenden interstellaren Handels diese Niederlassung. Und doch vermochte sie sich seit weit über hundert Zyklen (Standardjahre) zu behaupten. Ihre ursprüngliche Aufgabenstellung (Erholungs-Habitat und Nahrungsproduktionsstätte für die Minenarbeiter der allesamt lebensfeindlichen Welten des Yalpelor-Planetensystems) verlor längst an Bedeutung, allenfalls die Erzverarbeitungsanlage wird zum Teil noch genutzt, wobei große Bereiche der Maschinerie de facto brachliegen.
Der Fortbestand der Station beruht heutzutage auf ihrer strategischen Lage und dem ideellen Wert für die föderale Allianz – als einziges je wirklich erobertes System von einem anderen Sternenreich.
Mag es auf GolTAr 7 auch noch ein paar vereinzelte hartnäckige Prospektoren und alteingesessene wohlhabende Familien geben, so finden sich doch weit mehr Gestrandete verschiedenster Spezies hier. Die stets im System patrouillierenden Kriegsschiffe vermitteln zwar den Eindruck von Ordnung und Sicherheit, doch verbirgt sich auf der Raumstation viel zwielichtiges Volk in dunkleren Gängen und hinter den Fassaden seriös wirkender Geschäfte. Als wenn diese Konstellation nicht bereits genügend Spannungspotential bieten würde, taktieren Diplomaten und Spione der drei Sternenreiche im Hintergrund, abseits des Fokus der Medien, die sich lieber auf die Machtzentren mit all ihrem Glamour, Staatsakten und offiziellen Verlautbarungen konzentrieren.
Vom All aus erkennt man schnell, dass die längliche Station aus drei hintereinander liegenden Zylindern besteht. Das längere Mittelteil dreht sich in die eine Richtung, während die beiden schmaleren Enden, die das zentrale Segment einrahmen und leicht überragen, in die entgegengesetzte Richtung rotieren. Diese Form erweckt bei manchen Beobachtern Assoziationen zu einem Kauknochen oder einer Gymnastik-Hantel.
GolTAr 7 ist so ausgerichtet, dass sie mit einem ihrer stumpfen Enden stets der Sonne Yalpelor zugewandt bleibt. Die dortige Außenhaut ist verstärkt und dient als Schild gegen die Strahlung des Zentralgestirns.
Das Zentralhabitat besitzt eine Länge von 5km, sowie einen Durchmesser von 1,6km (innen). Die Innenfläche des zentralen Zylinders beträgt über 25km². Dadurch das sich der Zylinder 1x pro Minute um 360° dreht, wird genügend Zentrifugalkraft erzeugt, um damit Effekte nahe 1g (Erdanziehungskraft) zu simulieren. Die Rotationsgeschwindigkeit entspricht somit 300km/h (83,333m/s)
Die beiden schmaleren Zylinder sind jeweils nur ca. 2km lang, überragen den Mittelteil etwas und drehen sich entgegengesetzt dazu. Dadurch wird der Nutation und der damit einhergehenden Taumelbewegung der Station entgegengewirkt.
Wie manche vermutlich bereits erahnen, stellt das Zentralhabitat eine Art Hohlwelt dar. Diese wird hauptsächlich als Parkanlage genutzt (umlaufender 3km breiter Bereich), welchen zwei schmalere Streifen mit unterschiedlichem städtischem Erscheinungsbild einrahmen (jeweils ca. 1km breit). Während die 'Stadt' Swalin in Richtung Yalpelor deutlich repräsentativerer Natur ist, erkennt man dem Hafenviertel am anderen Ende sofort seinen Charakter als dichtbebautes Vergnügungsviertel an. Was auf den ersten Blick als sehr geringer Platz für die vielen Bewohner wirkt, entpuppt sich jedoch als Ameisenhaufen, wenn man die ca. sieben Etagen (mit jeweils 5m Ganghöhe) unterhalb der ‘Oberfläche‘ durchstreift.
In der ersten Unterebene finden sich primär Beförderungssysteme für das Mittelhabitat, um die Innenwelt möglichst frei von solchen Strukturen zu halten. Dazu noch erste Wohnquartiere, wobei diese i.d.R. für größere Lebensformen (z.B. Danmeer) ausgelegt sind. Manche Hallen (für Sport u.ä.) ragen zum einen von der darunter liegenden zweiten Ebene bis in die Erste hinein. Umgekehrt beanspruchen vereinzelte Bauten des Parks (Seen, Theater) ebenfalls Raum in der ersten Ebene.
Die zweite Ebene dient ausschließlich als Wohnebene inklusive mehrerer öffentlicher Schutzräume (bei seltenen Lagekorrekturen der Station oder bei Angriffen), unterschiedliche Hallen (Sport, Konzerte, Lager usw.). Die nachfolgenden Ebenen dienen unterschiedlichen weiteren Zwecken (Büros, Forschungskomplexen, Recyklinganlagen usw.). Die vorletzte Ebene wird ausschließlich zur Nahrungsproduktion genutzt. Zu guter Letzt findet die unterste Ebene (respektive äußerste Ebene) Platz für das Masseregelungssystem, das durch umpumpen von Flüssigkeit jegliche drohende Unwucht vermeiden soll. (Redundantes System) Erwähnenswert sind hier eigentlich noch die vier Aussichtskuppeln (eine davon wird mittlerweile als Disco verwendet) und Rettungskapseln (eindeutig zu wenige für eine Evakuierung der gesamten Bevölkerung).
Doch wie gelangt Licht in die Innenwelt des Habitatrings? Durch die Mittelachse, sprich entlang der Rotationsachse, verläuft eine ungefähr 30m durchmessende Röhre, die in ihrem Innern vier Schienenstränge enthält für Transporte zwischen dem Hafen- und Swalin-Ring (s.u.). Personenabteile verfügen über schwenkbare Sessel, die auf der Hälfte der Strecke sich um 180° drehen. So werden Passagiere durch die Beschleunigung, und am Ende durch das Abbremsen, in die Polster gedrückt.
Die Außenseite der Röhre dient wiederum als Lichtquelle und erzeugt einen steten Wechsel von Tag und Nacht im Habitat. Während der 'Nacht' glitzert die dunkle Zentralachse in Anlehnung an Sterne, die man durch eine Atmosphäre hindurch betrachtet. Doch auch Lichtkegel oder Laufschriften sind mögliche Nutzungen.
An den 'Steilwänden', die die Städte an ihrer jeweiligen Rückseiten begrenzen, befinden sich Aufzüge, die hoch zur Zentralachse führen. Bemerkenswert an dieser an sich gewöhnlichen Konstruktion ist, dass die Aufzüge nicht in gerader Linie nach oben fahren, sondern ihre Schienen sich in Spiralen dem schwerelosen Zentrum nähern. Diese Bauweise passt sich optimaler der wirkenden Corioliskraft an.
Hafen-Ring: Der Zylinder der sich auf der von der Sonne abgewandten Seite der Station befindet. Er wird im Gegesatz zur ‘Hohlwelt‘ des Zentralhabitat fast gänzlich ausgefüllt durch Decks und beherbergt zudem den großen Raumhafen für Handels- und Versorgungsschiffe (bzw. deren Beiboote). Diese fliegen den Hangar im Zentrum der Rotationsachse an und müssen sich dementsprechend der Drehbewegung von GolTAr 7 anpassen. Nach dem Einflug eines Raumschiffs wird dieses auf einer Plattform verankert, welche sich anschließend langsam abgesenkt, wodurch zunehmend die Zentrifugalkraft auf Schiff und Insassen wirkt. Die Plattformen sind untereinander beweglich, so dass durch Positionsveränderungen Unwuchten der Station vermieden werden. Allerdings passiert es regelmäßig durch diese steten Anpassungen, dass Erstbesucher vor dem Abflug irritiert ihre Raumschiffe suchen, da es nicht reicht, sich den ‘Parkplatz‘ zu merken. Schwerbeladene Raumschiffe, die z.B. Erze für die Weiterverarbeitung abladen wollen, werden nur auf ca. halbe Höhe abgesenkt, um ein ab- und beladen von Fracht zu erleichtern.
Abgesehen vom Raumhafen befinden sich in diesem Teil der Raumstation vor allem die Erzverarbeitungsanlagen und andere industrielle Einrichtungen. Des Weiteren existieren hier Quartiere für Lebensformen (z.B. Vipmaró und manche Sylvanie), die eine geringere Schwerkraft bevorzugen, als jene die im Habitatring vorherscht. Entsprechend ihrer Nähe zum Hafenring wird die nahegelegene 'Stadt' Hafenviertel genannt, während der ursprüngliche sylvanische Name 'Fenhakeldun' fast gänzlich aus dem Alltagsgebrauch verschwunden ist.
Der schmale Zylinder von Goltar 7, der direkt der Strahlung Yalpelors ausgesetzt ist, wird Swalin-Ring genannt. Neben einer dickeren Außenhaut findet sich ein weiterer Raumhafen, allerdings fliegen diesen fast ausschließlich Militärschiffe und wohlhabende Bewohner mit persönlichem Liegeplatz für ihre Raumschiffe an. Desweiteren sind hier die größten Verwaltungskomplexe, Krankenhäuser, der GSD (GolTAr-Sicherheits-Dienst) u.ä. Einrichtungen beheimatet.