Weltenbastler-Interview: WeepingElf

Nickname im Forum: WeepingElf


Name der Welt:

1. Der Elbenpfad

2. Globaler Frühling

3. Das Spalier

4. Ythgor


Setting/Genre/Thema (Schwerpunkt):

1. Fiktives Volk in unserer Welt, das Ursprung der keltischen und germanischen Elben-Mythologie darstellt

2. Solarpunk (Nahzukunftswelt mit Auseinandersetzung um Nachhaltigkeit und Demokratie)

3. Science Fiction mit nicht-humanoiden Aliens

4. Bewusst überzeichnete, nicht ernst gemeinte Sword & Sorcery


Format:

Alle vier Welten sollen als Rollenspielhintergründe publiziert werden, in den ersten drei auch Romane, vielleicht auch satirische Fantasy-Romane, die in Ythgor spielen. Ich habe auch vor, Illustrationen dieser Welten anzufertigen.


Entstehungsjahr:

1. 2001

2. ca. 2000

3. ca. 2010

4. 2024

Das sind jeweils die Jahre, an denen ich mit diesen Welten angefangen habe. Fertig ist noch keine!



Wie bist du auf die Idee gekommen, dir eine Welt auszudenken?

Ich habe schon in meiner Grundschulzeit fiktive Welten ersonnen, auch wenn das in der Regel nur grobe Kartenskizzen mit exotisch klingenden Namen waren, aber im Lauf der Zeit wurden die Welten dann tiefer und komplexer.



Was inspiriert dich beim Weltenbau?

Vieles. Geschichte der wirklichen Welt; Mythologien und natürlich auch fiktive Welten anderer Autoren. Für den Elbenpfad ist natürlich Tolkien wichtig; für Globaler Frühling die Cyberpunk-Literatur der 80er Jahre und diverse Sachbücher über Nachhaltigkeit und Weltpolitik; für das Spalier v.a. der Kultur-Zyklus von Iain Banks und der Uplift-Zyklus von David Brin; für Ythgor das wenige, was ich über Sword & Sorcery weiß (ich habe nicht viel Sword & Sorcery gelesen, weil das eigentlich nicht mein Ding ist).



Was sind deine Motivationen und Ziele bei der Erschaffung deiner Welt?

Der Elbenpfad reflektiert meine Sichtweise auf die Natur des Menschen und den Sinn des Lebens. Globaler Frühling soll eine mögliche einigermaßen optimistische Zukunft unserer Welt darstellen. Beide Motive spielen auch beim Spalier eine Rolle. Mit Ythgor will ich einfach nur "die Sau rauslassen" und den Realismus der anderen Welt ironisch ins Gegenteil verkehren. Diese Welt ist definitiv nicht ernst gemeint!



Was ist für dich das Besondere an deiner Welt?

1. Elben, die nur Menschen sind, und meine persönlichen Ideale reflektieren.

2. Als ich damit anfing, kannte ich keine fiktive Welt, die diese Themen in der von mir beabsichtigten Weise behandelte. (Mittlerweile gibt es ähnliches, und das Genre hat einen Namen: Solarpunk.)

3. Eine Metazivilisation, die meine persönlichen Ideale reflektiert, und Unglaubwürdigkeiten wie mit Menschen paarungsfähige humanoide Aliens ausschließt.

4. Die Welt ist einfach total durchgeknallt!


Allgemein: Alle vier Welten sind miteinander verbunden. In dem Roman, der in Globaler Frühling spielt, kommt eine Nebenfigur vor, die behauptet, der Elven Nation anzugehören, und eine Band, die auch in dem ersten Elbenpfad-Roman vorkommt. Das Spalier ist in der ferneren Zukunft von "Globaler Frühling" angesiedelt. Ythgor lässt sich mit dem "Zeitalter der Alten Götter" identifizieren, das in der elbischen Mythologie vorkommt, liegt also in der mythologischen Vergangenheit des Elbenpfads.



Kannst du mehr über die Stimmung deiner Welt erzählen?

Grundsätzlich positiv. Der Elbenpfad handelt von einem Volk von "Gutmenschen", Globaler Frühling befindet sich in einer dramatischen Krise, die aber gut ausgeht, und das Spalier ist eine optimistische Vision einer fernen Zukunft, in der verschiedene intelligente Spezies friedlich und gedeihlich zusammen leben. Ythgor ist nur dazu da, an der Übertreibung Spaß zu haben.



Soll deine Welt realistisch sein, und ist dir Realismus beim Weltenbau generell wichtig?

Realismus ist mir sehr wichtig, vor allem bei Globaler Frühling, aber auch beim Elbenpfad und dem Spalier. Eine Ausnahme ist Ythgor, das ist als Kontrastprogramm zu den anderen drei Welten gedacht.



Was macht dir beim Weltenbau besonders Spaß?

Kann ich nicht so genau sagen, eigentlich alles!



Wovor drückst du dich beim Weltenbau?

Es gibt ein paar Dinge, wo ich nicht so kompetent bin, wie Sport und Küche. Die lasse ich mehr oder weniger offen und unbearbeitet.


Welche Herausforderungen bereiten dir Schwierigkeiten?

Es gibt Stellen, wo ich mit dem Realismus hadere. Beim Elbenpfad und dem Spalier gibt es Unsicherheiten bezüglich der Entscheidung, ob es Magie bzw. "Feldbiegen" (Manipulation morphischer Felder durch den Geist, um Ereignisse herbeizuführen, die möglich aber wenig wahrscheinlich sind, z. B. während eines Gewitters einen Blitz in ein bestimmtes Gebäude einschlagen zu lassen) gibt oder nicht. Bei Globaler Frühling ist das Scharnier zwischen der bisherigen und der zukünftigen Geschichte der Knackpunkt, das verändert sich ja laufend.


Zeichnest du Weltkarten für deine Welt? Wenn ja, wie gehst du dabei vor?

Ja, ich zeichne gerne Karten, meistens von Hand.


Entwickelst du Sprachen und Schriften?

Ja! Sprachen und Schriften sind ein wichtiger Aspekt. Vor allem die Sprachen der Elben des Elbenpfads arbeite ich sehr detailliert aus.


Schreibst du Geschichten oder gar Rollenspielabenteuer, die in deiner Welt spielen?

Ja, sowohl Geschichten als auch Rollenspielabenteuer. Einige Geschichten will ich auch musikalisch umsetzen.


Integrierst du Vorschläge von anderen in deine Welt?

Grundsätzlich bin ich für Vorschläge offen, entscheide aber selbst, was in die Welt passt und was nicht.


Wie sieht dein Prozess beim Weltenbasteln aus?

Ich bastle diachronisch, d.h. ich vollziehe die Geschichte der Welt in meinem Weltenbastelprozess nach.


Welche Werkzeuge und Methoden nutzt du für den Weltenbau?

Vieles spielt sich in meinem Kopf ab, ansonsten schreibe ich vor allem am Computer, mache aber auch Notizen und Skizzen mit Bleistift und Papier.


Gibt es einen Schnipsel nützlichen oder unnützen Wissens über deine Welt oder zum Thema Weltenbasteln, den du den Leser:innen dieses Interviews mitgeben möchtest?

Man sollte eine Welt, die man mit einem Rollenspiel bespielen will, nicht auf ein Regelwerk zuschneiden, sondern einfach frei basteln, und dann ein Regelwerk nehmen (oder bauen), das die Welt abbilden kann.



Wenn du ebenfalls an diesem Interview teilnehmen möchtest, dann schau doch mal hier vorbei: Weltenbastler-Interview