[2020-04] Expertentum - an den Unis von Xooi

  • Als das Monatsthema "Experten" angekündigt wurde, dachte ich mir erst "Was für ein cooles Thema! ... nur Schade, dass mir dazu nichts einfallen wird?" Naja, aber die etwas ausgefalleneren Schulfächer und Universitätsstudien von Xooi mal zu betrachten, könnte eh Spaß machen.



    Erst mal ein paar Überlegungen zum Lehrplan an den allgemeinen Schulen... erstmal in Visinnur, aber das dürfte anderswo grundsätzlich ähnlich sein.


    Fest verankert sind hier die Fächer Mathematik, Grammatik, (Allgemeine) Magietheorie, Alchimie, Bewegung & praktische Magie.
    Dazu kommen als Nebenfächer Biologie, Intuitive Magie (entspricht ca. Psychologie), Geschichte/Geographie/Gesellschaftskunde, Flaschenbau, Schreiben, Haushaltsführung, Fremdsprachen.


    Und schließlich, ebenso wichtig, die Fächer, die der Praxis von ästhetischer Schulung angehören. Davon gibt es wohl unüberschaubar viele. Nahezu jede Kunstsparte kann vertreten sein, sowohl aktiv als auch passiv: Gesang/Stimmbildung ist eine der am häufigsten angebotenen aktiven Fächer, passiv wären Musikbetrachtung, Allgemeine Kunstgeschichte oder Theoretische Ästhetik. Von diesen Fächern hat jede Schule ein unterschiedliches Angebot, und Schüler:innen wählen daraus - sagen wir mal - drei oder vier aus, je nach Umfang.


    Mathematik
    Der Schulstoff der Mathematik dürfte recht ähnlich dem unserer Welt sein. Ein großer Schwerpunkt liegt auf der Mengenlehre, denn die wird in der Magietherie (für Mereologie) gebraucht. "Satz von Pythagoras" gibt es natürlich nicht, sondern der heißt anders. Recht oft sind Sätze nicht nach Personen benannt, sondern haben etwas blumigere Namen, sowas wie "Satz der blauen Eulen". Wie etwas heißt, hängt vom Lehrbuch ab; in den Gründungsjahren von Xooi hat erstmal jedes Matheinstitut ihre eigenen Namen entwickelt, weil sie's konnten. ;)


    Grammatik
    Dieses Fach gibt es so bei uns gar nicht. Zwar gehört zu "Grammatik" auch, wie Sätze richtig gebildet werden, aber noch viel mehr. Die xooischen Grammatiker:innen haben unzählige Methoden erfunden, was mit ahnungslosen Sätzen angestellt werden kann. Schüler:innen grübeln über Aufgabenstellungen wie "Bilden Sie den Silberhimstschen Konjunktiv über das Quersemant der folgenden zwei Gedichte! Achten Sie auf das Windhaustsche Komma und geben Sie zu jeder Zeile gegebenenfalls auch ihr Schwebenegat an!" - sprich, es klingt recht mathematisch. Tatsächlich wird fast schon gerechnet, es ist aber trotz allem eine Beschäftigung mit Sprache, weswegen es für jede Aufgabenstellung auch noch unendlich viele (unterschiedlich schöne?) Lösungen gibt.
    Die Grammatik ist vor allem für diejenigen wichtig, die später Rechtsästhetik studieren wollen, denn die beruht sehr stark darauf. Außerdem gibt es Anwendungen in einigen verschrobeneren Magieschulen, sowie der Semantischen Alchimie. Wer nicht vorhat, in eine dieser Richtungen weiterzugehen, kann Grammatik ab einer gewissen Stufe bleiben lassen.


    Alchimie
    In diesem Fach geht es um Dinge. Es gilt in Xooi (und auch nirgendwo rundum) kein Energieerhaltungssatz. Mit Magie etwas zu erschaffen, ist verhältnismäßig leicht, auch wenn es durchaus einiges an Übung braucht, sinnvolle Ergebnisse zu bekommen, die sich nicht einfach wieder in Luft auflösen. Alchimie ist etwas weniger grundlegend als die irdische Chemie; im Schulstoff geht es vielfach auch einfach nur darum, die Eigenschaften verschiedener Stoffe zu lernen. In höheren Stufen wird dann darüber diskutiert, was Eisen überhaupt zu Eisen macht - magietheoretisch keine einfache Frage. Zur Alchimie im weitesten Sinne gehören auch Farbenlehren, Geschmackslehren, Geräuschlehren, Geruchslehren - für alles, was sich mit Sinnen und Verstand erfassen lässt, also Eigenschaften von Dingen sein kann, gibt es diverse Klassifikationssysteme. Viskosität, Biegsamkeit, für alle diese gibt es meist nicht nur die eine Definition, sondern je nach Betrachtungssystem verschiedene. Auch für Alchimie gilt an einer bestimmten Stelle ein subjektiver Charakter, denn natürlich hängt es von der Welt und den Bewohner:innen ab, wie Eisen überhaupt zu sein hat.


    Allgemeine Magietheorie
    Im Schulstoff werden hier erst einmal die Basics abgehandelt - also Mereologie, Adresstheorie, Sympathien, sowie ein paar einfache mathematische Formeln die beschreiben, wie einfach oder schwierig eine bestimmte Magieanwendung ist. Diese sind sozusagen das Äquivalent der "Newtonschen Physik"; Sachen die in der alltäglichen Praxis funktionieren, aber sobald es etwas komplexer wird, zu falschen Ergebnissen kommen. (Wesentlich schneller als Newtonsche Physik, wohlgemerkt.) Schließlich eine Einführung in die verschiedensten historischen und aktuellen Magieschulen. Und auch die Frage "Was ist überhaupt Magie?" darf nicht fehlen. Oftmals nimmt Magietheorie auch einen rein beschreibenden Charakter an, denn menschliche Magie kann manchmal zu komplex werden, als dass sie noch ins Detail analysiert werden könnte.


    Bewegung & Praktische Magie
    Mit "Bewegung" ist hier zunächst einmal Bewegungsmagie gemeint, tatsächlich wird es aber auch noch wörtlicher genommen und es findet oft mal etwas im Freien statt. Sportunterricht im strengeren Sinn ist es aber nicht. Das Anwenden der magischen Basics wird hier über Jahre geübt - zwar ist es eigentlich extrem simpel, Magie zu verwenden, aber das heißt nicht, dass es nicht auch schwierig sein kann, wenn etwas ganz bestimmtes erreicht werden möchte. Das Limit nach oben scheint unbegrenzt - einigen mag es ausreichen, ein paar schwere Gegenstände schweben zu lassen, andere wollen eine ganze Armada an Teetassen tanzen lassen. Für so komplexe Sachen ist ein hochtrainiertes räumliches Vorstellungsvermögen erforderlich.
    Andere Themen sind Selbstverteidigung, Umgang mit Pflanzen und Tieren und deren magisches Eigenleben, praktische Alchimie, und alles mögliche andere.


    So, um die Nebenfächer kümmere ich mich das nächste Mal. Ich will auch zu jedem Fach ein bisschen mehr alberne Details basteln.

  • Abschweifung Abschweifung!


    Ich hab im Moment einfach mal wieder Lust, Magietheorie zu basteln, und das ist ja schon auch sehr expertig, also passt es hier rein. Ich hoffe, ich komme später aber auch noch auf die Schulfächer zurück, denn das hat eigentlich auch Spaß gemacht.


    Also los.^^


    1) Es gibt keine Atome, alles ist immer weiter teilbar.


    2) Ich definiere ein Element als: Etwas, dessen Eigenschaften, wenn es weiter geteilt wird, gleich bleiben.


    Jetzt lässt sich aber an ein Element herangehen und sagen: Okay, es verändert sich durch Teilen nicht - aber was passiert, wenn die Eigenschaften selbst geteilt werden?


    3) Ein Sub-Element ist das Ergebnis davon, wenn die Eigenschaften eines Elements geteilt wurden, d.h. ein Element, dessen Eigenschaften Teil der Eigenschaften des Superelements sind.


    Das lässt sich fortführen, indem auch noch die Eigenschaften der Eigenschaften eines Elements geteilt werden. Auf diese Weise entstehen Sub-Elemente n-ten Grades. Wir stoßen zunächst zu immer grundlegendenderen Eigenschaften vor, z.B. zu einem ganz bestimmten Rot oder einer ganz bestimmten Härte. Jedoch ist auch so etwas wie eine Farbe weiter teilbar, wir verlassen dann allerdings allmählich den für Menschen nachvollziehbaren konzeptuellen Raum. Was macht überhaupt eine Farbe aus, was sind die Eigenschaften davon, eine Farbe zu sein? Usw. Hierzu wird Forschung betrieben.


    Was ist überhaupt eine Eigenschaft? Das ist nicht leicht zu fassen. De facto geht es immer darum, wie etwas sich in seiner Umgebung bzw. in Relation zu sinnlichem Erfassen verhält. Rot als Farbe macht ja keinen Sinn, wenn es niemanden gibt, der die Farbe sieht, oder zumindest etwas, das von rotem Licht anders beeinflusst wird als z.B. von andersfarbigem Licht. Daraus folgt:


    4) Eine Eigenschaft eines Dings A beschreibt das Verhalten von A zu seiner Umwelt.


    Und weiters definiere ich:


    5) Eine universelle oder allgemeine Eigenschaft eines Dings A beschreibt das Verhalten von A zu allen potentiellen Umgebungen.


    Eine solche universelle Eigenschaft herauszufinden, scheint mir prinzipiell unmöglich, da es natürlich unmöglich ist, ein Ding in allen möglichen Welten und Situationen zu betrachten. Alle Eigenschaftsbeschreibungen sind entweder ganz situationsspezifisch, oder ein Versuch einer Annäherung an die universelle Eigenschaft.


    Zusammengesetzte Dinge


    Es ist festzustellen, dass es Zusammensetzungen von Elementen gibt, die mehr Sinn machen, als andere. Das ist ja ein großes Thema der Mereologie - das Objekt, das aus meiner rechten kleinen Zehe, dem Konzept von romantischer Liebe, des Staatsvertrags von Österreich, dem Pluto sowie einer Stadt auf Zr'ton besteht, ist offensichtlich weniger praktikabel, als das Objekt aus einer Holzplatte und vier Holzbeinen, a.k.a. mein Schreibtisch. Dabei ist Holz weit davon entfernt, besonders elementar zu sein - jedoch durchaus greifbar und in sich konsistent.


    6) Zwei Dinge A und B sind sich absolut fremd, wenn sie keine Eigenschaften miteinander teilen.


    Die Definition bringt nicht viel, da es keine Möglichkeit gibt, wirklich alle Eigenschaften zu finden und zu vergleichen. Daher:


    7) Zwei Dinge A und B sind sich in einem Kontext K praktisch fremd, wenn sich keine gemeinsamen Eigenschaften finden lassen, die sie sich bezüglich K teilen.


    Dieser Kontext kann beliebig definiert werden. Es handelt sich natürlich um einen sehr unscharfen Begriff. Wir befinden uns hier nicht in einer strengen Mereologie, die auf abstraktester Ebene arbeitet. (Das hab ich vor Jahren (gemeinsam mit anderen Bastler:innen^^) versucht, und es führt nicht unbedingt zu Ergebnissen, die fürs Weltenbasteln besonders brauchbar sind, auch wenn sie zumindest für ne kurze Zeit cool klingen können.) Eine solche abstrakte Sicht gibt es in Xooi, aber dort wird um jedes Detail gestritten; das ganze läuft eher philosophisch ab und hat keinen Bezug zur Anwendung mehr.


    Zurück also zur Praxis. In der Alchimie gehen wir zuerst von Dingen aus, die wir anfassen können, und arbeiten uns dann zu deren Eigenschaften vor, versuchen das Dunkelrot als bestimmten Farbton zu isolieren von den Gegenständen, die diese Farbe zu haben, um dann z.B. diese Eigenschaft anderen Dingen zu verpassen. Dabei ist "Ding" selbst nicht so klar definiert. Aber Alchimist:innen neigen eher als andere Sparten zum Zerlegen, deswegen Elemente und isolierte Eigenschaften.


    Schwierig ist es, wenn wir es mit Lebewesen zu tun haben. Die Eigenschaften einer Katze sind enorm komplex, denn sie reagiert auf verschiedene Situationen mit allen möglichen Handlungen oder Nichthandlungen, und die Vorhersagbarkeit geht gegen Null. Teilbarkeit ist in manchen Bereichen gegeben - ein Katzenhaar für sich zu betrachten, ist überhaupt kein Problem; die Verspieltheit der Katze getrennt von der Katze jedoch schon heftig. Ich will jedoch theoretisch mal nicht vor solchen komplexen Dingen zurückweichen. Denn warum sollen sich nicht diese auch erforschen lassen? Es braucht aber andere Methoden; ein Zerlegen auf Bestandteile erscheint nicht sinnvoll.


    Moment - ist Verspieltheit überhaupt ein Ding? Nicht vielmehr eine Eigenschaft? Nun ... das ist ein bisschen das Problem. Ich habe keine strikte Trennung zwischen Dingen und deren Eigenschaften. Ich kann höchstens unterteilen zwischen Dingen, die Eigenschaften von anderen Dingen sind (sein können), und solchen, die es nicht sind (sein können). Das ist aber nur eine mögliche Position - ich glaube, da scheiden sich die Geister. Manche Expert:innen halten zur Theorie, dass es überhaupt nur Dinge gibt, und auch deren Beziehungen wieder Dinge. Andere halten das für impraktikabel, und sagen, dass es zwar so sein mag, aber in einem Kontext K es normalerweise eine klare Trennung gibt. Und wieder andere sagen, es gäbe überhaupt einen prinzipiellen Unterschied.


    Ich denke, ich berufe mich mal auf die Kompromiss-Position, um mich nicht in jahrhundertelangen Debatten zu verlieren. Wir befinden uns immer in einem Kontext K, und die Frage, was außerhalb von diesem (und außerhalb menschlicher Erfahrung und Vorstellung) geschieht, ist eine rein philosophische.


    (( Natürlich treffen hier Xooi und Xoii konfliktend aufeinander - letztere folgt anderen Regeln und dort tanzen Kontexte wild herum, wie ich sie gerade brauche; ich nehme mir hier totale Freiheit, so der Plan. ))


    Somit:


    8.) Innerhalb eines Kontextes K lässt sich unterscheiden zwischen Dingen und Eigenschaften. Dinge bestehen nicht aus Eigenschaften, sondern werden durch diese definiert.


    Bei Definition durch Eigenschaften gibt es eine weitere jahrhundertelange Debatte: Die Frage, ob zu den Eigenschaften eines Dings nicht auch dessen räumliche Position, zeitliche Position und Ausdehnung gehört. Auch hier ist meine Antwort: Theoretisch ja, in der Praxis ist es jedoch wohl geschickter, das erstmal wegzulassen, es sei denn, es wird für ein bestimmtes Problem gebraucht.


    Und dann haben wir noch philosophische Spezialfälle: Was ist mit der Eigenschaft, Eigenschaften zu haben? Oder der Eigenschaft, die Eigenschaft, Eigenschaften zu haben, zu haben? Usw. Damit lassen sich Bücher füllen, auch hier denke ich aber, ist die Relevanz für die Praxis eher beschränkt. Es sei denn, Alchimist:innen kriegen es hin, so etwas zu isolieren. Oder ein Ding ohne Eigenschaften herzustellen (bzw. mit der Eigenschaft, nur genau die Eigenschaft zu haben, nur eine Eigenschaft zu haben. ;D ) Ich rate: So ein Ding könnte in den meisten Kontexten nicht existieren, da es ja, sobald es von Alchimist:innen betrachtet werden soll, schon wieder Eigenschaften hat, die ausdrücken, wie es sich bei dieser Betrachtung verhält.


    Grandiose Scharlatane können natürlich behaupten, sie hätten ein Ding erschaffen, das niemand sehen kann, nicht mal sie selber. Ja toll.^^


    Praktikabler:


    9) Ein Ding D kann innerhalb einer Menge an Eigenschaften E abgeschlossen sein: Alle Teile eines Dinges haben ausschließlich Eigenschaften, die in E liegen.


    Was aber sind die Teile eines Dinges? Hier sind wir wieder bei Mereologie; das ist verdammt umstritten, und da werden (in unserer Welt) Bücher drüber geschrieben.^^ Die Frage ist nämlich: Verhält sich die Lage so, wie wir sie aus der Mengenlehre kennen? Gilt die Transitivität: Wenn A ein Teil von B ist, und B ein Teil von C, dann auch A ein Teil von C?


    Ich glaube, dazu gibt es tatsächlich keine endgültige Meinung. Es kann Dinge geben, die sich so verhalten, als wäre die Transitivität nicht gegeben, aber das kann natürlich auch bloß eine Eigenschaft sein, diesen Eindruck zu erwecken. Mereologie wird aus meiner momentanen Sicht dort spannend, wo die Frage gestellt wird: Macht es Sinn, X als Teil von Y zu betrachten?


    In Bezug auf eine Magietheorie geht es letztlich um Relationen. Eine Ganzes-Teil-Beziehung ist halt erstmal auch eine Relation wie jede andere? Besitz ist ebenfalls ein seltsamer Fall. Es gibt sogar die Sicht, zu sagen: Meine Kleidung ist ein Teil von mir, meine Wohnung ist ein Teil von mir, oder (etwas schwächer) zumindest die Gestaltung der Wohnung ist ein Teil von mir.


    Aber praktikabel ist das nicht. Somit haben wir es mit Relationen zu tun. Wir erinnern uns: Eigenschaften beschreiben, wie sich ein Ding prinzipiell mal zu seiner Umwelt verhält. Aber das passiert noch auf einer abstrakten Ebene: Wie verhält sich ein Stein, wenn er geworfen wird? Er bewegt sich auf eine bestimmte Weise. Aber dass er von mir geworfen wird, wird dabei noch nicht erfasst. Unwiderruflich wurde eine Beziehung zwischen mir und diesem Stein hergestellt, egal was später passiert. An die Lebensgeschichte des Steins ist das Ereignis gefügt worden, von mir geworfen zu werden.


    Relationen handeln also von konkreten Dingen, während Eigenschaften darüber Auskunft geben, wie diese Relationen (in einem Kontext) aussehen können. Dabei beinhalten Eigenschaften auch Information darüber, zu Dingen welcher Art ( = mit welchen Eigenschaften) sie bestimmte Arten von Beziehungen eingehen können.


    Was aber ist eine Relation überhaupt? Wodurch stellen wir fest, dass sie existiert? Die klassische 2014-style Magietheorie beschreibt Relationen als Beziehungen zwischen Teilen eines übergeordneten Dings. Demnach gibt es überhaupt keine anderen Relationen als Ganzes-Teil-Beziehungen. Diese Sicht gibt es in Xooi, aber wiederum ist sie nicht sehr praktikabel. (Aber beliebt genug, um unterrichtet zu werden.)


    Um Relationen rein mereologisch aufzufassen, müssen wir für jede Beziehung ein übergeordnetes Ding dazudenken, gerne dessen Kategorie genannt. Aber das verschiebt unser Problem nur: Eigentlich geht es ja darum, zu beschreiben, auf welche Weise Dinge miteinander interagieren. Dafür ist es besser, Abstand zu nehmen von der abstraktesten Theorie, und uns auf die Betrachtung menschenverständlicher Kontexte einzuschränken.


    Gebraucht wird jetzt also eine umfassende Liste von Beziehungstypen, sowohl mereologischer, als auch nichtmereologischer Natur.


    "Ding D gehört Person P" (nichtmereologisch) -> "Ding D ist Teil des Besitztums B" (mereologisch) und "Besitztum B ist Teil der Besitzkonzepte einer Gesellschaft" (mereologisch), "Person P folgt den Besitzkonzepten einer Gesellschaft unterworfen zu sein" (Eigenschaft), "Person P interagiert mit B auf besondere Weise" (Eigenschaft)


    Die Challenge bestand hier gerade darin, ein nichtmereologisches (und informelles) Verhältnis möglichst in ein Konglomerat aus mereologischen Sätzen und Ding-Eigenschaften umzuformulieren. Das mit verschiedenen Beispielen zu machen, nehme ich mir mal als Hausübung vor. ;) So besonders sauber durchdacht war das vorige Beispiel auch definitiv noch nicht.

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