Wirklich viel über Kainomaz gibt es erst, wenn die WBO ganz vorbei ist, aber eine Sache, die in einer Aufgabe am Rande erwähnt wird, will ich jetzt schon ausarbeiten.
Der Drachenwaran
Drachenwarane sind eine große Waranart, normalerweise zwei bis drei Meter lang, selten dreieinhalb, die auf Kainomaz und diversen Inseln des Lebenden Ozeans vorkommt. Sie sind eng verwandt mit dem Dreiaugenwaran, aber im Gegensatz zu diesem Vierbeiner, nciht zivilisert und mit nur einem rudimentären dritten Auge ausgestattet. Als ausgezeichneter Fährtenleser und dank giftigem Speichel kann ein Drachenwaran auch allein Beute erlegen, die größer ist als er selbst, wie etwa Rinder oder Hirsche oder (kürzere aber immer noch massigere) Wildschweine. Er ist aber nicht wählerisch und frisst auch kleinere Beute, Eier oder Aas. Während der Drachenwaran früher an der Küste Grachandans häufig war, ging sein Bestand durch Bejagung - hauptsächlich durch Viehbauern, die durch ihn merkliche Verluste erlitten - stark zurück. Heutzutage findet man an den Küsten Grachadans nur noch wenige Exemplare, die unter Naturschutz stehen. Da sie aufrechtgehende Wesen eher als Bedrohung als als Beute sehen, gelten sie als weitestgehend ungefährlich.
Etwas länger hielt sich der Drachenwaran im Wald der Götter, wo die Zkeiih, menschengroße aufrechtgehende Katzen mit braunem Fell, Nester plünderten um die Jungtiere aufzuziehen und zur Jagd abzurichten. Das funktionierte ganz gut, die Nachzucht gelang aber selten und letztlich erwies sich dieses Vorgehen als eher nachteilig für die Population.
Heute leben noch einige Drachenwarane an der Nordseite des Waldes in den Mangroven und ein einziger im Landesinneren.
Niemand weiß genau, wie der Große Waran so groß werden konnte, aber er misst inzwischen über sieben Meter und wächst weiter. Er ist auch definitiv über hundert Jahre alt, einige Aufzeichnungen sagen über zweihundert, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er in absehbarer Zeit an Altersschwäche sterben wird (falls Drachenwarane das überhaupt tun, alle beobachteten Fälle starben durch Verletzung oder Krankheit).
Der Große Waran verlässt den Wald nie und meidet Siedlungen. Er ist aber gefürchtet bei Jägern, denen er dank seiner enormen Größe und dicken Schuppenhaut leicht ihre Beute abringen kann. Tatsächlich ist die Beute kleinerer Raubtiere offenbar inzwischen seine Hauptnahrungsquelle, kann er sich doch schwerlich lautlos an Beutetiere anschleichen.
Der Große Waran gilt als einer der Lebenden Götter des Waldes und hat diverse Anhänger, vor allem unter Zkeiih und Reptii. Während die Zkeiih, denen er die Beute streitig macht, ihn fürchten und ihn durch Geschenke zu besänftigen versuchen, sehen die Reptii ihn als Beschützer. Aufgrund ihrer geringen Größe fallen die aufrechtgehenden Eidechsen nicht ins Beuteschema des Warans und schätzen es, dass er andere Raubtiere, wie Wölfe und vor allem Wildschweine, fern hält. Während sie sich ihm relativ gefahrlos nähern können, sollten aber auch Reptii nicht direkt vor das Maul des Großen Warans laufen.
Meist hält sich der Große Waran auf einer Lichtung auf, wo er auf einem umgestürzten Menhir der Zkeiih in der Sonne liegt, gerne nimmt er auch ein Bad in einem nahen namenlosen Waldbach. Zur Nahrungssuche verlässt er aber regelmäßig sein angestammtes Revier in das sich, wie schon erwähnt, kaum ein größeres Tier wagt. Begegnungen gehen meist friedlich aus - man sollte sich nur nicht zwischen den Großen Waran und sein Futter stellen.