Der Name dieser historischen Feste ist mir leider entfallen, ich glaube jedoch, sie lag irgendwo im nahen Osten - wie dem auch sei.
Die Festung lag auf einer Bergzinne und hatte nur einen einzigen Zugang: einen Serpentinenweg die Klippe hinauf. Auf dem Plateau darüber erstreckten sich die Festungsmauern. Es gab praktisch keine Möglichkeit, heraufzukommen, da man sich über den schmalen Serpentinenpfad hätte hocharbeiten müssen - leicht abzuwehren. Leitern reichen keine 100 Meter hoch und für Wurfmaschinen war die Festung schon sehr hoch gelegen.
Innen gab es einen Brunnen und große Vorratslager, die mehrere hundert Menschen über Monate versorgen konnten.
Die Festung wurde allerdings doch erstürmt: ein Gegner schüttete einfach eine kilometerlange Rampe bis zum Tor auf und rammte es nach bewährter Manier mit einem Rammbock ein. Aufgrund des eigentlich mangelnden Platzes hatte man das Tor nur relativ leicht befestigt.
Nie erstürmte Festungen verdanken ihre Unangetastetheit oft der Tatsache, daß der Aufwand der Erstürmung in keinem Verhältnis zum Nutzen stand. Das ist keine Regel, aber häufig der Fall. Im Prinzip läßt sich jede Festung nehmen, mit dem entsprechenden Aufwand.
Eine gute Variante der sicheren Festung wird in Poe's 'Arthur Gordon Pym': der einzige Zugang liegt hinter einen tiefen Schlucht aus teilweise überhängenden Felswänden. Jeder Gegner muß hier hinudurch und wird im Bedarfsfalle schlicht von oben per Steinschlag erledigt.
Eine Festung ist dann schwer einnehmbar, wenn der Gegner sie nicht mit ausreichender Gewalt erreichen kann. Kriegsmaschinen benötigen (neben Nachschub) ausreichend Platz, um aufgestellt und bedient zu werden. Eine Tribok wiegt mehr als 20 Tonnen, benötigt daher sehr stabilen Untergrund. Zieht man um seine Festung einen Bereich von mindestens 300m, in denen eine sichere Aufstellung solcher Geräte nicht möglich ist, ist man vor den verheerendsten Belagerungswaffen quasi sicher. Placiert man zB die Festung in einem ca 700m durchmessenen See oder besser einer Schlucht, benötigt man nur einen engen Zugangsweg, den man stellenweise unterbrechen kann, wird es jeder Gegner schwer haben. Baut man zudem das Tor in eine nach dem Festungsinneren gerichteten Einbuchtung, kann man alle Angreifer, die versuchen, das Tor aufzubrechen von mehreren Seiten unter Feuer nehmen.