Sechsunddreißigstes Speedbasteln am 3. April 2018: Ketzer

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • Yay!
    Und ich hab es in den Kalender eingetragen. :)

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Der Richter, die Flamme der Läuterung und der schwarze Wächter des Glaubens


    Dunkelheit. Lange Dunkelheit. Tiefe Dunkelheit. Und nichts zu fressen.


    Wird es da etwas heller um den Eingang? Sicher wieder eine Täuschung. Und nichts zu fressen.


    Doch da, sind das nicht Stimmen? Und ja, es wird heller. Doch jetzt wird es wieder dunkler und die Stimmen leiser. Seit Jahrhunderten das erste Ereignis. Und nichts zu fressen.


    Doch da: Es wird wieder heller. Jemand ruft: "He hier ist ein Eingang." Eine andere Stimme: "Das ist doch bloß wieder eine Zelle! Schau, ob da Wertsachen sind und komm nach!" Jetzt nicht bewegen. Bewegen würde er sich nicht, das tat er nie, aber jetzt konzentrierte er sich darauf.


    Ja, das Licht wurde heller und schließlich erschien ein Zwerg im Eingang. Die meisten Zwerge waren Ketzer. Gut.


    Der Raum sah aus wie seit Jahrhunderten. Gegenüber der Tür die Statue des Richters. Ihm zur Rechten das Podest für die Flamme der Läuterung. Sie würde sicher nicht funktionieren. Und gegenüber er, der dann die Aufgabe übernehmen müsste, ja dürfte. Endlich.


    Der Zwerg trat näher und löste den Mechanismus aus. "SPRICH UNWÜRDIGER! HAT DER ALLWISSENDE SICH SELBST VORHERGESEHEN?" stellte der Mechanismus des Richters die Frage, die die Menschen des Reichs seit Generationen in Rechtgläubige und Ketzer spaltete. Die Ketzer des pränatalen Nonexistentialismus würden einfach der Flamme der Reinigung überantwortet. Aber die anderen kleingläubigen Skeptiker erwartete eine schlimmere Strafe. Sie wurden seine Nahrung. Er zerfetzte sie und nährte sich an ihren Seelen.


    "Wie, bevor er existierte?" fragte der Zwerg und der Mechanismus der Flamme der Läuterung begann zu gurgeln. Das konnte nicht sein. Nicht nach all der Zeit. Nichts zu fressen.


    Da sprach der Zwerg: "Und niemand weiß alles. Wer ist das überhaupt, dieser Allwissende?"


    Endlich konnte er nach vorne schnellen und den Zwerg fassen. Er zerrte ihn zu seinem Podest. Der Zwerg rief: "Aus! Brav du Hündchen! Dein Leder ist so brüchig, das reißt ja schon. Das muss dringend eingeölt und mit Spezialsalbe behandelt werden." Und so war es. Der lederne Golemhund zerriss sich selbst im Ringen mit dem Zwerg.


    Der Zwerg blickte traurig auf den zerrissenen schwarzen Lederhund. Der wäre sicher ein hübsches Haustier gewesen. Wahrscheinlich ohne Dreck und Gassigehen. Bedauernd stopfte er sich eine Pfeife und entzündete sie an der kleinen Flamme, die die Flamme der Läuterung noch darstellte.


    Da kam ein Ruf aus dem Gang: "Unwan, trödel nicht so und komm endlich!"


    Der Zwerg ging durch den Eingang und es wurde wieder dunkel.


    Dunkelheit. Und nichts zu fressen. Aber der Luftzug zog ihn befreit hinaus. Und er wusste, jetzt würde er bald fressen.


    Aber nirgends ein Scheiterhaufen.

  • »Ich sage euch: Das größte Unglück auf den Bergen und in den Dschungeln, in den Städten und auf den Wassern sind nicht jene, die den Leib vergiften, sondern die, welche den Geist vergiften! Es war ein Mann, der auf einem Boot aus dem Norden den großen Chett hinuntersegelte, bis er an die Mündungen des angelangte und von dort zur Königsstadt hinaufstieg. Hell war seine Haut, wie es nur die Haut der Menschen nördlich der Bäume ist, und so wie ihr die Farbe fehlte, so fehlte seinem Geiste die Weisheit, doch umschmeichelte er das Volk auf den Straßen mit schönen Worten, die doch nur Bosheit und Verderbnis bedeuteten. So erzählte er ihm, dass es keine Götter gäbe, weil niemand ihre Existenz beweisen könnte. Hätte er nicht eine solche Ausstrahlung besessen; das Volk hätte ihn für seine beleidigenden Worte die Klippen hinuntergeworfen. Doch er verstand es, die Massen zu beeinflussen. Er sagte ihnen nicht, dass sie dumm seien, an das zu glauben, was sie nicht sehen konnten, doch er brachte sie dazu, sich selbst für Narren zu halten, je länger sie ihm zuhörten und sie dachten wahrlich, sie seien welche, da sie an Dinge glaubten, die sie selbst niemals gesehen hatten. Die Botschaften des Fremden verbreiteten sich, und als irgendwann die Menschen zu ihm gingen und sagten: ›Die Götter aber gaben uns Gesetze! Sie lassen uns recht miteinander leben!‹, lachte der böse Mann mit der lieblichen Stimme nur und sagte: ›Es gibt keine Gesetze von den Göttern! Die Gesetze eurer Götter sind nur die Gesetze der schwächsten eurer Ahnen gewesen, die sich so mit List schützen wollten. Sie sagten, man dürfe sie nicht töten, denn dann würden die Götter ihre Mörder strafen. Sie sagten, man müsse sie durchfüttern, denn die Götter wollten, dass die Starken den Schwachen beistünden. Haltet ihr dies nicht für lachhaft?‹ Und sie hielten es für lachhaft!
    Es folgten finstere Tage, in denen die Menschen ihre Moral über den Haufen warfen und ohne Angst vor einer Strafe der Götter üble Taten begingen.
    Und so entschied der weise König, der bis dahin einen jeden Prediger in seiner Stadt zugelassen hatte, den Fremden festnehmen und vor sich bringen zu lassen. Als der böse Mann vor dem König stand, ging ich zu ihm, denn der König wollte, dass ich ihn von der Falschheit seiner Aussagen überzeugte. So sagte ich ihm, dass es keineswegs eine Narretei sei, an Dinge zu glauben, die man mit seinen körperlichen Sinnen nicht wahrnehmen kann. ›So glaube ich doch auch, dass Ihr ein Gehirn besitzt und fühle mich nicht genötigt, mir dies zu beweisen, indem ich Euren Schädel spalte‹, sagte ich ihm, doch da lachte er.
    ›Wahrlich‹, sagte er, ›Eure Logik ist bestechend! Doch ist mir völlig gleich. Ich habe mit meinen Worten erreicht, was ich erreichen wollte. Mord und Zwietracht wurden in diesem Königreich gesät und wisset, dass ich nicht der einzige Sämann bin. Versucht ruhig, mich hinzurichten für meine Taten und geht hinaus zum Volk und sagt ihm, was ich Euch sagte. Sie werden Euch nicht glauben, denn sie hörten es doch nicht mit ihren eigenen Worten!‹ Daraufhin lachte der Mann erneut und der König ließ ihn in einen hohen Kerker werfen, aus dem nur ein Vogel hätte entkommen können.


    Und am nächsten Tage war der Mann fort. Ja, er war ein Hexer: Ein Hexer der Ištunaš, der unser Volk entzweien sollte, da alle Pläne der Kiššatunesen, unsere Länder auf ehrenvollere Weise zu unterwerfen, gescheitert waren.« – Aus einem Briefe des Hofgelehrten Badru an einen seiner ehemalige Schüler

  • Entgegnungen


    Aus der Frühzeit der Kyrakeia sind die "Entgegnungen" des Nemachas von Karkarra überliefert, in denen er sich mit seiner Zeit verbreiteten Anfeindungen gegen die Asiranistsiche Lehre auseinandersetzt und dem Gläubigen einen Leitfaden an die Hand gibt, wie er diesen Begegnen soll. Auch wenn die Argumentation des Nemachas in den folgenden Jahrhunderten theologisch verfeinert wurde, stellt sie doch den ersten greifbaren Beitrag in dieser Richtung dar und ist sowohl für die Vielzahl der ihm folgenden apologetischen Schriften von großer Bedeutung, als auch für die Entwicklung des Asiranistischen Katechismus im Mittelalter.


  • Die Ketzer, die flüchten konnten



    Gott ist das Licht, Gott ist das Leben, Gott sieht wohlwollend auf die Menschen herab. Die Menschen gedeihen unter seinem Licht, doch in der Kälte ohne seine wärmenden Strahlen sind sie anfällig für Versuchungen des Teufels. Daher bleiben die Menschen nachts in ihren Häusern, wo sie sich Abglanz-Lichter aufstellen und beten, dass der Teufel zu schwach ist, zu ihnen zu gelangen.
    Dahemman Kurutu war ein Astronom. Er klärte die Umlaufbahnen des Mondes um den Planeten und des Planeten um die Sonne und stellte auch fest, dass somit der Mond zweifelsohne das Licht der Sonne reflektiert.
    Den meisten Klerikern galt auch das Mondlicht weiterhin als kalt, doch einige änderten ihre Meinung und sahen nun Nächte mit mindestens Halbmond als sicher an. Letztere und ihre Anhänger wurden von der Kirche als Ketzer verfolgt und als vom Teufel verdorben angesehen. Gefangene Ketzer wurden zur Reinigung tagsüber nackt und gefesselt ins Freie gelegt und bei Sonnenuntergang geköpft, damit sie sich nachts nicht wieder vom Teufel verderben lassen konnten.
    Allerdings wurden die wenigsten gefangen: Sie verbargen sich erst und hielten sich an die allgemeinen Nachtregeln, und dann, als sie bereit waren, flohen sie weit weg - und zwar in den hellen Nächten, ihre Verfolger konnten ihnen dann nicht nach.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Projektcorssover incoming! Ich dachte, mit dem Würfelplotting könnte das Speedbasteln auch mal für mich funktionieren. Der Würfel hat es mir echt schwer gemacht, Hier das Ergebnis


    Dieser Post ist Teil von Ropidts Welt:



    Die Träumergemeinschaft von Päzfooq ist keine Religion und sieht sich auch nicht als Berufsgruppe, auch wenn die meisten Träumer keine Berufe haben. Die Haut der Träumer wird nach Eintritt in die Gemeinschaft relativ schnell heller, auch wenn dies bei Ropidt noch nicht wirklich passiert ist.
    Die Träumer haben eine bestimmte Lebensweise zum Ziel, die zwar den Gesetzen entspricht, aber ziemlich anstrengend ist. Die Bürger von Lahablo sind nicht unbedingt angetan von der Lebensweise, haben aber keine Schrift gegen sie verfasst.


    In Päzfooq sieht der Träumer aus wie im sonstigen Leben, Päzfooq befindet sich allerdings auf einer anderen Zeitebene, während der Träumer träumt, vergeht auf der restlichen Welt keine Zeit. Anders herum kann es aber zu kleinen Veränderungen kommen, hier ist aber noch einiges zu klären.


    Die Träumer kennen die Tierart der Ketzer, die bei ihnen eine ambivalente Rolle spielt.

    Und manchmal, manchmal, reimt sich irgendwas auf "od"


    Unterschätzen Sie niemals das dramaturgische Potential eines Kopfbahnhofes!

  • Schluss, aus, vorbei! Die offizielle Zeit ist abgelaufen.


    Nachreichen bleibt erlaubt.

  • So, heute frische Lobsbeeren. Nicht, dass ihr hungern müsst, wenn ihr mitten in der Nacht wach werden solltet.


    @Elatan : Eine finstere Variante des Höhlengleichnis: Der König und der Hofgelehrte Badru sind die, die die wahre Welt gesehen haben und können es nicht mitteilen, weil alle glauben, sie seien gerade schon erleuchtet worden. Irgendwie existentialistisch. Dennoch ist jetzt natürlich eine Spannung aufgebaut, wie die Sache weitergeht und ich hoffe, du wirst uns noch erhellen.


    @Nharun : Wie immer Detailreich und diesmal ein schöner und glaubwürdiger Inworld-Text, der eine ganze Klasse von Schriften repräsentieren könnte. Noch dazu eine beeindruckende Länge für ein Speedbasteln. Dabei werden schön einige Dilemmata der Auseinandersetzung mit anderen Glaubensrichtungen thematisiert. Und auch die Anspielungen auf irdische Religionen sind gelungen. Wie kommst du nur immer so schnell auf Namen, Daten und die klaren Abgrenzungen?


    @Veria : Eine schöne Idee, die sichere Flucht durch die Nacht. Es wirkt richtig märchenhaft, wenn man die alten, blutigen Versionen vor Augen hat, die dennoch gut ausgehen. Irgendwie wirkt es wie eine Einleitung, ein Ansatz, den zu einer Geschichte, einer Legende oder nur zur Erklärung der Existenz einer Ethnie führen kann. Vielleicht kommen dir da ja Ideen, wenn du ausgeschlafen bist?


    @Alpha Centauri : Das Crossover ist ebenfalls eine schöne Idee, auch wenn die Würfel die Ketzer vordergründig etwas zu kurz kommen lassen. Aber sind nicht auch die Träumer in gewisser Weise als Ketzer zu sehen? Sie werden ja durchaus etwas ausgegrenzt, wenn ich es richtig mitbekommen habe. Mal sehen, ob ich mir auch mal einen W20 für das Speedbasteln parat lege, wenn mir das Thema mal nicht so gut gefällt.


    Und schon mal eine paar Aussagen zu meinem eigenen Geschreibsel: Ich brauchte mal wieder die Zwerge. Soviel war klar. Und den schwarzen Hund hatte ich im Hinterkopf, weil ich so einen ja verbasteln wollte. Das werde ich aber nochmals tun, da dafür schon eine andere Geschichte in meinem Kopf existiert. Den letzten Satz konnte ich nicht unterdrücken. Ich hatte mich ja im Chat auf Scheiterhaufen gefreut.

  • Es ist erstaunlich, wie wenig man in einer Stunde zustande bringt, wenn man abwechselnd würfelt, denkt und schreibt. Ganz zufrieden bin ich nicht, aber mit der Zeit komm ich vielleicht besser rein und irgendwann komm ich möglicherweise mal zu meinen eigenen Welten.


    @Riothamus Hunde, die Leute mit skeptischen Fragen fressen, irgendwie surreal... und auch zumindest der Ansatz eines Crossovers, wenn ich das richtig deute. Den Trend müssen wir fortsetzen!


    @Elatan Das klingt sehr nach einem Text bei dem die Perspektive zu einem großen Teil die Rolle der Figruren ausmacht. Ich wäre gespannt, wie die Geschichte aus Sicht des Predigers klänge


    @Nharun Da ist sehr viel Vertrautes dabei, für einen Pluralisten wie mich sehr unangenehm zu lesen. Der Verteidiger wirkt sehr selbstgerecht. An sich aber gar keine so unsympathische Religion und natürlich eine beeindruckendeTextlänge


    @Veria Mag ich. Mit den verschiedenen Lichttemperaturen zu arbeiten. Hat der Mond auf dieser Welt eine ähnliche Farbe wie bei uns?




    Alpha Centauri: Das Crossover ist ebenfalls eine schöne Idee, auch wenn die Würfel die Ketzer vordergründig etwas zu kurz kommen lassen. Aber sind nicht auch die Träumer in gewisser Weise als Ketzer zu sehen? Sie werden ja durchaus etwas ausgegrenzt, wenn ich es richtig mitbekommen habe. Mal sehen, ob ich mir auch mal einen W20 für das Speedbasteln parat lege, wenn mir das Thema mal nicht so gut gefällt.


    Ich habe mich entschieden in der Perspektive der Träumer zu bleiben, da das gewissermaßen zu meinem Hohheitsgebiet auf Ropidts Welt geworden ist. Wir wissen nicht, ob die Hauptbevölkerung eine Religion hat und wie radikal diese ist. Ich hatte auch gar keine Zeit, dieses Fass aufzumachen. Wir wissen nur, dass die Träumer eher niedrig angesehen sind, nicht ob das für sie starke Konsequenzen im Alltag hat. Den Grund für die Unbeliebtheit heraus zu finden, daran bis ich bisher grandios gescheitert. Also gibt es jetzt die Ketzertiere...

    Und manchmal, manchmal, reimt sich irgendwas auf "od"


    Unterschätzen Sie niemals das dramaturgische Potential eines Kopfbahnhofes!

  • Hmm, ja der Lobsbeerenstrauch ist ein bisschen gewachsen, Zeit für die Ernte :D :



    @Riothamus Packend geschriebene, vielseitige Kurzprosa! Ein bisschen melancholisch, ein bisschen mahnend, fast ein Ozymandias für Religionen :thumbup:


    @Elatan Ketzerei als politische Intrige, herrlich :thumbup: War es denn wirklich eine gezielte Unruhestiftung und konnten die Kiššatunesen diese Gelegenheit dann irgendwie ausnutzen?


    @Veria Hmm, ja, würde das in einem Geschichtsbuch stehen, ich würde sofort glauben, es sei so hier auf unserer Erde geschehen. :thumbup: Waren die geflohenen Ketzer denn zahlreich genug, um ein eigenes Ketzerland zu gründen?


    @Alpha Centauri Yay, das ist dein Speedbastel-Einstand oder trügt mich die Erinnerung :thumbup: Leider kommst du an der spannendsten Stelle zum Ende, was für eine Tierart sind denn nun Ketzer? Und was für eine ambivalente Rolle haben sie? Los, befrag die Würfel :)





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    Wie immer Detailreich und diesmal ein schöner und glaubwürdiger Inworld-Text, der eine ganze Klasse von Schriften repräsentieren könnte. Noch dazu eine beeindruckende Länge für ein Speedbasteln. Dabei werden schön einige Dilemmata der Auseinandersetzung mit anderen Glaubensrichtungen thematisiert. Und auch die Anspielungen auf irdische Religionen sind gelungen. Wie kommst du nur immer so schnell auf Namen, Daten und die klaren Abgrenzungen?

    Danke :) . Im konkreten Fall war das Speedbasteln einfach das Ventil Gedanken über die asiranistische Religion zusammenzufassen, die mir schon seit Wochen, wenn nicht Monaten durch den Kopf geistern. Die Grundzüge dieser Religion und ihre wichtigsten Gebote habe ich seit längerem festgelegt, aber da ich sie von einer kleinen Sekte langsam zur staatstragenden Religion hochziehe und ihre Vertreter und Gläubigen auch in meiner aktuellen Rollenspielkampagne dauerpräsent sind, wurde es mal Zeit verschiedene Gedanken zu kondensieren ... und angesichts des Themas schien diese Form dafür gerade passend.



    Da ist sehr viel Vertrautes dabei, für einen Pluralisten wie mich sehr unangenehm zu lesen. Der Verteidiger wirkt sehr selbstgerecht. An sich aber gar keine so unsympathische Religion und natürlich eine beeindruckendeTextlänge

    Ja, ein ziemlich selbstgerechter Verfasser. War erstens angesichts der Zeitbegrenzung schneller zu schreiben, als ein differenzierender und zweitens kann ich seine Schriften später so vermutlich für die düsteren Entwicklungen der Kyrakeia nutzen, denn auf meinem Entwicklungspapier steht, dass die irgendwann am Ende des Mittelalters irgendwas ganz schlimmes machen (ich hab nur noch nicht genau festgelegt was).

  • Lobse und Fragen


    Riothamus: Der arme lederne Golemhund. :-/ Ein schöner Beitrag, ich würde aber gerne mehr über die Erschaffer des Tierchens erfahren.


    Nharun: Ein interessanter Inworld-Text! Wie geht die Kyrakeia eigentlich mit Abweichlern um?


    Veria: Kurz und knapp und fein. Was genau sind Abglanz-Lichter?


    Alpha Centauri: Noch kürzer und noch knapper! ;D Über diese Tiere würde ich aber gerne mehr wissen.



    Antworten


    Riothamus: Och, ich denke, da kann durchaus noch mehr kommen in Zukunft. ;)


    Nharun: Ja, ich denke, es war ganz gezielte Unruhestiftung, da das zu den Kiššatunesen passen würde; nicht nur diese Art der Unruhestiftung, sondern auch die eigentliche "Gleichgültigkeit" gegenüber Göttern, für deren Existenz sie keine Beweise haben.

  • *nachreich*

    Tagesgeschäft


    „Mein Herr?“, fragte Daríon.
    Neárdin stand geistesabwesend am Fenster. Sein Blick schweifte über die Stadt und die Felder, Wälder und Hügel, die sich im Licht der untergehenden Sonne in der Ferne abzeichneten. Daríon wagte es nicht nochmal, seinen Herrn zu stören. Er wusste nur zu gut, welche Last auf den Schultern des Kaisers lasten musste. In den nächsten Tagen würde er nach Norden in den Krieg ziehen. Obwohl Neárdin nach außen hin wie ein starker und strikter Kaiser wirkte, war er im privaten das genaue Gegenteil. Ruhig, nachdenklich, in den letzten Monaten sogar melancholisch. Etwas lastete auf seinem Geist, doch Daríon stand es nicht zu, in danach zu fragen.
    Sein Herr atmete tief ein und fasste sich wieder.
    „Entschuldige, Daríon.“, meinte er. Er setzte sich wieder an seinen steinernen Arbeitstisch, auf dem Daríon zahlreiche Dokumente, Briefe und Urkunden ausgelegt hatte. Das Tagesgeschäft wollte erledigt sein.
    „Wo waren wir stehen geblieben?“, wollte der Kaiser wissen und blickte auf den Stapel vor ihm.
    „Wir hatten zuletzt über die Prediger gesprochen, die im Süden aufgetaucht sind.“, erklärte der Diener. „Sie sprechen dort schon seit einigen Wochen auf öffentlichen Plätzen und halten Treffen ab. Ihre Anhängerschaft scheint mit jedem Auftritt zu wachsen. Das letzte, von dem wir wissen, fand in Vilacor statt. Eine Frechheit, wie ich finde, steht dort doch der große Tempel und…“
    Neárdin bedeutete ihm zu schweigen. „Was genau predigen sie denn?“
    „Nun, sie predigen, dass Aiúlon kein Gott, sondern ein Mensch war, ebenso wie Aleándi und alle anderen Götter.“, erklärte Daríon voller Abscheu. „Sie lehren, dass es nicht richtig wäre, dem alten Glauben und falschen Göttern anzuhängen. Stattdessen sollte man der Magie an sich huldigen. Die Prediger gaben ihr sogar eine Verkörperung und nennen diese Méar, nach dem magischen Metall.“
    Der Kaiser lehnte sich zurück und dachte kurz nach. Seine Augen zuckten hin und her, so als würde er nach etwas suchen, was sich direkt vor ihm befände.
    „Das klingt für mich sehr nach der Lehre der Cheórmir, findet ihr nicht, Daríon?“, gab er zu bedenken. „Beten diese nicht den großen Geist Feorh an, der für sie gleichbedeutend mit einem Gott und der Magie ist?“
    „Zugegeben, diese beiden Lehren weisen gewisse Ähnlichkeiten zueinander auf. Jedoch sind diese Prediger mit Sicherheit keine Cheórmir. Wir konnten sogar herausfinden, dass einige von ihnen in früheren Jahren Priester unserer Götter waren. Wie sie von ihrem Glauben abgefallen sind, weiß ich leider nicht.“
    „Wie schaffen sie es die Leute zu überzeugen?“, wollte der Kaiser wissen. „Sicher nicht mit netten Worten.“
    „Nein. Die Arleas wären nur Götter für Reiche, die sich die Opfer leisten könnten und sie würden die Armen einfach vergessen. Es sind Bauern, Handwerker und Bettler, die mit den Priestern ziehen. Diese versorgen sie, geben ihnen zu essen und zu trinken und bieten Magie und Heilkunst ohne Gegenwehr an.“
    „Deine Abscheu scheint verflogen zu sein.“, bemerkte Neárdin. Obwohl er kaum bei der Sache war, entging ihm nichts. „Das Verhalten dieser Priester scheint weniger verwerflich zu sein als ihre Worte, nicht wahr?“
    „Ja.“, gab Daríon zähneknirschend zu. Als streng Gläubiger konnte er diesen Männern nicht verzeihen, doch konnte er ihre Anhänger verstehen, kam er doch selbst aus ärmlichen Verhältnissen. „Sie tun Gutes, ohne Zweifel. Kein Mensch könnte sie dafür verurteilen, dass sie hilfsbereit sind. Doch sie tun es unter den falschen Voraussetzungen.“
    Langes Schweigen herrschte zwischen Neárdin und seinem Diener. Der Kaiser dachte nach und Daríon ließ ihn. Des Kaisers Augen waren geschlossen, doch Daríon sah die zuckenden Bewegungen, die er schon so oft an seinem Herrn wahrgenommen hatte auch durch die Lider hindurch. Er suchte nach Antworten. Nach einigen Minuten in Stille schlug Neárdin die Augen wieder auf.
    „Wir können sie auf keinen Fall gewähren lassen. Eine neue Häresie in diesen unruhigen Zeiten schürt nur Misstrauen und Zweifel im Reich. Gleichwohl kann ich diese Männer nicht aufspießen und verbrennen lassen, obwohl dies die Priester sicherlich verlangen.“ Daríon verschwieg ihm, dass dies in manchen Gegenden schon vorgekommen sein soll, möchte man der Mundpropaganda glauben.
    „Sie und ihre Anhänger tun recht, wenn sie sagen, dass die Arleas nur etwas für die Bessergestellten sind.“, fuhr der Herrscher fort. „Ihre Anhängerschaft wird nicht schrumpfen, wenn wir sie mit Speeren und Schwertern bedrohen. Damit ist den Barbaren im Norden beizukommen, jedoch nicht unseren eigenen Bürgern, nein.“ Er stand auf und bedeutete Daríon mitzuschreiben.
    „Du wirst sicher besser darin sein zu formulieren, mein Freund, doch sollte dein Schreiben folgenden Inhalt wiedergeben: Ich, Ealérion Malanyr, Rayucar Néardin und Herr von Accamar etc. etc. und oberster Beter vor dem Stern und der Erde verfüge hiermit, dass jeder Tempel, ob groß oder klein, ob Stadt oder Dorf, sich zu jedem siebten Tag zu öffnen hat und den Armen und Bedürftigen ihre Dienste anzubieten haben. Ebenso soll an diesem Tage das Opfer eines jeden Mannes oder einer jeden Frau ihren Möglichkeiten entsprechend weniger sein, jedoch nie weniger als die Hälfte des bisherigen Opfers. Dies geschehe zum Besten der Arleas und ihrer Beter und zum Schlechten jeder Häresie. Und dann die üblichen Floskeln.“
    „Ihr seid zweifelsohne besser geworden im Formulieren großspuriger Texte, mein Herr.“, witzelte Daríon.
    „Ich kann dir ja nicht die ganze Arbeit überlassen.“, meinte Neárdin. „Dennoch. Formuliere es aus und lege es mir morgen nochmal vor. Diese Angelegenheit sollte vom Tisch sein, bevor ich abziehe.“
    „Denkt ihr nicht, dass es eine Menge Beschwerden aus den Tempeln hageln wird?“, merkte Daríon an.
    „Oh, zahlreiche sogar.“, lachte Néardin. „Ich werfe zwar nicht unseren gesamten Glauben über den Haufen, aber das wird den Priestern dennoch weniger schmecken. Glücklicherweise befinde ich mich dann bereits hunderte Meilen von Ivárima entfernt. Aber jeder vernünftige Mann wird einsehen, dass mir nicht viel anderes übrigbleibt, wenn ich nicht eine innere Krise heraufbeschwören möchte.“
    Daríon nickte. Er sah die Angelegenheit ähnlich wie sein Herr. Allerdings war er weniger unbeschwert, denn am Ende durfte er die Beschwerden bearbeiten, die sein Herr so einfach in Kauf nehmen würde.
    „Nun denn, die Sonne geht bald unter. Wir sollten weitermachen.“, seufzte der Kaiser. „Was nun?“
    „Mal sehen.“, meinte Daríon und kramte in dem Stapel…





    Kommentare gibts später oder morgen abend :pfeif:

    "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nicht nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."


    - Prof. Dr. Henry Jones Jr.

    Einmal editiert, zuletzt von Salyan ()

  • @Salyan : Tja, das liebe Geld. Auch bei den Christenverfolgungen wurde es ja ernst, als es in Kleinasien den Tempeln an die Spenden und den Devotionalienherstellern an die Einnahmen ging. Ich hoffe, der Kaiser bekommt jetzt nicht ernsthaften Ärger mit seinen Priestern. Aber eigentlich müsste es ja Mehreinnahmen geben, wenn die ärmeren Schichten strak genug sind.


    Und schon mal zu den bisherigen Bemerkungen zu meinem Geschreibsel:


    @Alpha Centauri : Eigentlich geht es ja um eine bestimmte Art Ketzer und ungläubige, die sich durch ihre Antwort zu erkennen geben. Und ha, irgendwie wäre es interessant ein Crossover Slowbasteln - Speedbasteln zu sehen. :D


    @Nharun : Danke. Der Raum sollte auch ein wenig urtümlich-ewig-vergänglich wirken. Ich hatte schon Angst, dass jemand die frühen Conan-Geschichten erwähnt und habe mich bemüht, dass der Rest in andere Richtungen geht. In der Tat schrieb es sich fast automatisch. Aber in der Hinsicht habe ich dann doch nochmal kontrolliert.


    @Elatan : Die Entität, die in den Hund gebannt war, freut sich jetzt, wieder frei zu sein. So gesehen, haben alle Seiten (erst einmal) Glück gehabt. Mal sehen, wie es weitergeht. Und mal sehen auf welch finstere Stollen meine Zwerge da gestoßen sind. Dass da noch eine alte Kultstätte ist, wurde mir erst beim Basteln klar. Und bisher vermute ich, dass diese mit einem Experiment zu tun hat. Mein verrückter Wissenschaftler könnte sich gefragt haben, was passiert, wenn plötzlich irgendwo alle Institutionen für eine veritable Ketzerverfolgungs- und Inquisitionswelle erscheinen. Aber bisher ist das nur eine Arbeitshypothese, da ich mir noch nicht sicher bin, ob sich das Thema für die Darstellung eines seiner Experimente eignet. Aber ich habe ja zur Not noch meinen neulich beim Speedbasteln entwickelten finsteren Kult. Da könnten in der Vergangenheit auch Verbindungen liegen. Anders ausgedrückt: Mal schauen.

  • Ein interessanter Inworld-Text! Wie geht die Kyrakeia eigentlich mit Abweichlern um?

    Danke. Wie die Kyrakeia mit Abweichlern umgeht, hängt von der Zeit ab. In der Zeit, aus der die Entgegnungen standen, begegnen sie Abweichlern mit Ausgrenzung aus der Gemeinschaft und argumentantivem Disput, um den Abweichler von seinen Irrungen zu überzeugen. Da die Kyrakeia in dieser Zeit noch eine, wenn auch wichtige, Religionsgemeinschaft von vielen ist, bedeutet "Ausgrenzung" nicht gleich das soziale Ende, später schon. Ich bin mir sicher, dass die Kyrakeia später Abweichler auch umbringen wird, aber ich weiß noch nicht wie. Ihr Gott Asiranas wurde selbst auf dem Scheiterhaufen verbrannt, ich weiß nicht ob sie dies zum Anlass nehmen Abweichler mit einem solche Tod zu erlösen oder sie die Verbrennung als zu ehrenvoll für Abweichler und Ungläubige ansehen.

  • @Riothamus: Netter Hund^^. Wenn ich das richtig verstehe, dann sind Unwissende vor dem Hund sicher, werden aber verbrannt, Leute mit einer falschen Meinung werden aber gefressen? Wie sorgt denn der Mechanismus dafür, dass die Leute auch im Scheiterhaufen landen?
    @Elatan: Klingt eher nicht nach einer rosigen Zukunft für das Land. Gab oder gibt es Versuche durch staatseigene Prediger der Entwicklung entgegenzuwirken?
    @Nharun: Ich mag den Verfasser nicht :D Er ist wirklich zu selbstgerecht und seine Antworten würden mich als Abweichler vermutlich auch nicht überzeugen^^. Scheint in den Anfangstagen ja eine große Notwendigkeit bestanden haben, sich klar abzugrenzen und rechtfertigen zu können, oder?
    @Veria: Klingt wirklich nach einer Geschichte, die sich auch im Nachbarkaff hätte ereignen können (ohne den blutigen Teil^^) und der dann zur regionalen Sage wurde. Gibt es nicht Leute, vielleicht Andersgläubige, die Nächte ausnutzen, um einzubrechen o.ä.?
    @Alpha Centauri: Zwar kurz, aber trotzdem sehr komplex :o Damit ich das richtig verstehe: Päzfooq ist mehr oder weniger eine Traumwelt, die von den Träumern betreten wird und in denen sich alle auch zur selben Zeit aufhalten und theoretisch, sofern es jemand zum Klarträumer bringt, miteinander agieren können? Oder ist es eher abstrakt gemeint? Und kann man Ketzer auch als Haustiere halten?



    ________________________



    Tja, das liebe Geld. Auch bei den Christenverfolgungen wurde es ja ernst, als es in Kleinasien den Tempeln an die Spenden und den Devotionalienherstellern an die Einnahmen ging. Ich hoffe, der Kaiser bekommt jetzt nicht ernsthaften Ärger mit seinen Priestern. Aber eigentlich müsste es ja Mehreinnahmen geben, wenn die ärmeren Schichten strak genug sind.

    Im Grunde waren die Christenverfolgungen auch die Inspiration hierfür. Außerdem wollte ich ein wenig Neárdins menschlichere Seite beleuchten, da er normalerweise als ein harter und unnachgiebiger Kaiser erscheint. Allerdings ist er, wie hier zu sehen, eher das Gegenteil, sondern gibt sich nur so. Darum entschied er sich gegen die Verfolgung der Häretiker und Ketzer und für die Zurückgewinnung der Armen und Mittellosen. Und natürlich um einer drohenden gesellschaftlichen Spaltung vorzubeugen. Sicher wird das nicht die einzige Maßnahme geblieben sein, die er oder Daríon ausgearbeitet haben.


    Keinen ernsthaften Ärger jedenfalls. Die Tage der mächtigen Hohepriester im Kaiserreich sind längst Geschichte, weshalb er da relativ freie Hand hat. Als Kaiser und oberstem Beter steht ihm das durchaus zu, solche Veränderungen vorzunehmen. Außerdem geht er dem durch seinen Kriegszug eh aus dem Weg.^^ Aber ja, theoretisch sollte es dazu kommen, die Frage ist nur, wie sich diese Maßnahme am Ende tatsächlich äußert.

    "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nicht nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."


    - Prof. Dr. Henry Jones Jr.

  • @Salyan : Nur die pränatalen Nonexistentialisten werden verbrannt, die anderen Ketzer sind für den Hund. Es geht ja um die Frage, ob sich der Allwissende selbst vorhergesehen hat. Die pränatalen Nonexistentialisten sagen nun, dass er vor seinem Entstehen keine Existenz hatte und sich daher nicht vorhersehen konnte. Damit spiele ich natürlich auf diverse philosophische und theologische Diskussionen an. Teilweise auch darauf, wie sie geführt wurden. Das alles anzuführen ist hier nicht der Raum. Jedenfalls ist da nur sicher, wer sagt, dass sich der Allwissende natürlich vorhergesehen hat.


    Der Mechanismus ist absichtlich nicht erwähnt, damit es unheimlicher wirkt. Nun, ich habe ja schon ein oder zweimal darauf hingewiesen, dass ich mich frage, warum Verliese, also Dungeons immer mit marmornen, vergoldeten oder aufwendig gearbeiteten Fliesen ausgelegt sind. Denk an Spiele wie HeroQuest, dass da wohl als Vorbild diente. Ich stelle mir da irgendwie besondere Wirtschaftszweige vor: Einer fertigt Luxus-Dungeon-Ausstattungen, ein anderer räumt Dungeons aus und baut die wertvollen Fliesen ab. Nun, wie auch immer, meine ganz tiefen Zwerge habe ich in einem vergangenen Speedbasteln zu "Verschollenen Herrschern" in ein Stollensystem geschickt, u.a. um das mal für meine Götterträne zu thematisieren. Und dort befindet sich jener Raum. Ich stelle mir vor, dass die Frage ausgelöst wurde, als der Zwerg auf eine spezielle Platte trat, die ihn im Fall der Fälle in die Flamme geschnellt hätte. Wenn ich das alles irgendwann zusammenführe und vervollständige wird der Leser wohl darauf kommen, ohne dass ich es in die Szene einfügen muss.


    Wo ich beim Thema bin, nochmal die Frage, ob jemand irgendwann einmal gehört hat, wie die bei HeroQuest damals auf die Idee mit den Luxusböden gekommen sind?

  • *gut nachgereifte Lobsbeeren an alle Speedbastler verteil*


    Riothamus: Die Reaktion des Zwergs ist ja herrlich. Hab ich richtig verstanden, dass die "Seele" des Golemhundes am Ende frei ist und fröhlich raus fressen gehen kann? Das ist dann ja ziemlich gefährlich.


    @Elatan: Na sauber. Atheismus bzw. atheistische Mission als Waffe dargestellt, brr. Wieviel ist da dran wahr?


    Nharun: Überaus realistisch. Also, eigentlich fühle ich mich spezifisch an einiges erinnert. Entsprechend finde ich das alles irgendwie gruselig.


    Alpha Centauri: Gnihi, Tiere namens Ketzer. Hat was.


    Salyan: Oh, ein vernünftiger Herrscher. Das ist, wenn es um Religion geht, verdammt selten. Weisst du denn, wer recht hat? Wie reagiert die Priesterschaft? Werden die neuen Prediger tatsächlich zurückgedrängt, wie erhofft?




    Antworten auf Kommentare:


    Riothamus: Märchenhaft, hm, interessant. Der Punkt dabei ist eher, dass die Ketzer keinen Bock haben, für ihre Überzeugung den Löffel abzugeben, weil ihre Version ja eine Erweiterung ist, keine Einschränkung. Sprich: Aus ihrer Sicht müssen die anderen nicht überzeugt werden, weil die ja nichts falsch machen, sondern nur etwas Erlaubtes nicht tun. Da ist es doch deutlich logischer, den Kopf unten zu behalten.
    Die beiden Gruppen finden sich auf dem saivanischen Westkontinent, relativ klar geographisch voneinander abgegrenzt, aber in der Jetztzeit beide nur mehr kleine Minderheiten - Dinnaive (das mit dem Propheten, der Klippe und der Supernova) hat die meisten anderen Religionen ziemlich zurückgedrängt.


    Alpha Centauri: Ja, visuell/farblich ist der Himmel so wie unserer. Es ist ein steinerner Mond - der hat zwar auch noch einen Trabanten, aber den sieht man mit blossem Auge nicht.


    Nharun: Ja, die waren genug, um eine eigene, stabile Gemeinschaft aufzubauen. Später kamen halt die Dinnaive-Missionare, die haben aber die Mutterreligion auch in die Mangel genommen.


    @Elatan: Abglanz-Licht dürfte alles sein, was mit Feuer funktioniert: Kerzen, Öl-/Gaslampen, Kaminfeuer. Elektrisches Licht wurde, als es dann später erfunden wurde, als untauglich angesehen - und es gibt noch immer Hardliner, die das so sehen (quasi die saivanischen Amish).


    Salyan: Ich denke schon, dass es Leute gab, die die Nacht zu zwielichtigen (oder auch nicht so zwielichtigen, man denke an im Geheimen Liebende) Aktionen genutzt haben. Das Risiko war halt immer: Wenn man ihnen draufgekommen ist, blühte auf jeden Fall erst mal eine Reinigung, im Wiederholungsfall oder bei mangelnder Einsicht wurde man umgebracht. War also sicher recht gefährlich.
    Wenn Fremde nachts durchreisten, mal wo ein nachts leerstehendes Gebäude ausräumten und morgens auch schon wieder weg waren, konnte natürlich keiner was machen. Wenn wo was Wertvolles gelagert wurde, gab es vermutlich meistens Wächter dafür, dann war das Gebäude nicht leer.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

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