Literatur von Fliese und Träne

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • Die Suche der Beschwerdeeichen

    (Aus: Märchen, Legenden und Erzählungen aus dem Westland)


    Einst, als die Träne noch jung war, kam eine Eiche aus dem Hügelland in ein Dorf. Sie war dick und knorrig und wirkte trotz ihrer ihrer Höhe irgendwie gedrungen. Ihre Äste hingen fast so herab wie bei einer Trauerweide und auf dem Dorfplatz begann sie knarzend zu klagen. Viele der Dörfler versteckten sich in ihren Häusern. Denn Eichen sind groß und klingen immer grummelig, weshalb es Menschen gibt, die sich vor ihnen fürchten. Um einen Baum, besonders eine Eiche, zu verstehen, braucht man Geduld und Erfahrung. Also schickte der Bürgermeister zum alten Waldbauern, der die Bäume am besten verstand und Zeit seines Lebens in ihrer Umgebung gelebt hatte. Als er den Platz erreichte, lauschte er der Eiche, hörte ihrem Knarzen und Flüstern ruhig zu und schwieg. Der Bürgermeister fragte, was der Baum denn habe. Der Waldbauer bat um Geduld, er müsse erst auf die Eiche hin hören. Er lauschte der Eiche, hörte ihrem Knarzen und Flüstern ruhig zu und schwieg. Wieder fragte der Bürgermeister nach dem Anliegen des Baums und wieder bat der Waldbauer um Geduld, er müsse erst auf die Eiche hin hören. Er lauschte der Eiche, hörte ihrem Knarzen und Flüstern ruhig zu und schwieg. Schließlich stellte der Bürgermeister zum dritten Mal seine Frage, was die Eiche denn bedrücke. Da antwortete der Waldbauer, der Eiche sei ihre Identität gestohlen worden. Sie würde sich nun nicht mehr von anderen Bäumen unterscheiden. Das verstand der Bürgermeister nicht und der Waldbauer bat um einen Tag Zeit.


    Am nächsten Tag erklärte der Waldbauer: "Es kam vor langen Jahren jemand zu der Eiche. Er schlug einen Nagel in sie und die Eiche beschwerte sich. Sie fragte die Person, Eichen können ja die Geschlechter nicht unterscheiden, wieso sie ihr Schmerzen bereite. Die Person erschruk heftig und lief weg. Doch später kam jemand, der erklärte, dass die Eiche so prächtig sei, dass sie eine Identität verdient habe und hing eine hölzerne Tafel an den Nagel." Der Waldbauer hatte gefragt, was auf der Tafel stand, doch die Eiche verstand diese Frage nicht. Mit der Zeit wurde die Eiche stolz auf ihre Identität. Und so wuchs sie lange Jahre prächtig, stolz und glücklich am Platz ihrer Auszeichnung. Doch schließlich kam eine Person und nahm diexTafel weg. Sie riß auch brutal den Nagel aus der Eiche und hinterließ eine Wunde. Diese Wunde sah der Bürgermeister und ordnete an, sie mit Harz zu verschließen. Doch der Waldbauer meinte, dass dad nicht reiche.


    Und so fragte der Waldbauer, ob eine neue Tafel an die Eiche gehängt wrden solle. Er bot an, sie mit Ketten an einen Ast zu hängen, damit die Eiche nicht verletzt werde. Am nächsten Tag verkündete er, dass die Eiche keine neue Identität wolle, sondern nur ihre eigene zurück haben wolle. Bürgermeister und Waldbauer konnten nur versprechen, dass sie Nachforschungen anstellen würden. Und fortan kam die Eiche jedes Jahr ins Dorf, klagte über ihre gestohlene Identität und beschwerte sich über die mangelnden Fortschritte bei den Nachforschungen. Als das Leidklagen der Eiche durch die Nachforschungen des Bürgermeisters bekannt wurden, wurden die sprechenden Eichen bald nur noch als Beschwerdeeichen bezeichnet.


    Heute gibt es keine Beschwerdeeichen mehr. Manche sagen, wir hätten bloß keine Geduld mehr, ihnen zu lauschen. Andere berichten über düstere Holzfäller und intelligente Möbelstücke. Doch in dem Dorf wissen sie, dass irgendwann Gerüchte darüber ins Dorf gelangten, dass im Waldland Schilder an Bäume gehängt werden. Und so machte sich die Eiche mit ihren Freunden auf, um seine Identität jenseits des Gebirges zu finden. Es gibt verschiedene Geschichten darüber, ob sie sie fand oder ein leichtlebiger Elf ihr eine andere Identität untergejubelt hat. Zurück ins Westland kamen die Eichen nicht. Und wenn sie nicht gefällt wurden, dann wachsen sie noch heute.

  • Riothamus

    Hat den Titel des Themas von „Geschichten von Fliese und Träne“ zu „Literatur von Fliese und Träne“ geändert.
  • Der Ritus zur Aufnahme eines Findelkinds in eine Sippe der Zwerge

    Das Findelkind lag auf dem Boden einer Halle der Zwerge.

    Gernot nahm das Kind vom Boden und hielt es in die Höhe: "Was haben wir denn da? Ist es ein Stein?"
    Gunther und Giselher: "Nein!"
    Gernot: "Ist es eine Geode?"
    Gunther und Giselher: "Nein!"
    Gernot: "Ist es ein Klumpen Gold oder ein Edelstein?"
    Gunther und Giselher: "Nein! Aber es könnte dennoch wertvoll sein!"

    Gernot: "Sollen wir es hier lassen?"

    Gunther und Giselher: "Nein!"
    Gernot: "Sollen wir es beseitigen?"
    Gunther und Giselher: "Nein!"
    Gernot: "Sollen wir es einlagern?"
    Gunther und Giselher: "Nein! Aber wir könnten es aufbewahren!"

    Gernot: "Es bewegt sich und macht Geräusche. Ist es ein Elf?"
    Gunther und Giselher: "Nein!"
    Gernot: "Ist es ein Dämon?"
    Gunther und Giselher: "Nein!"
    Gernot: "Ist es sonstwie gefährlich?"
    Gunther und Giselher: "Vielleicht! Aber wir könnten es erziehen!"

    Die Zeugen intonieren:

    "Das, was die Zwerge gefunden haben, bewegt sich.
    Das, was die Zwerge gefunden haben, schreit.
    Das, was die Zwerge gefunden haben, ist kein Elf."

    Gunther, Gernot und Giselher singen:

    "Was machen wir mit dem Schreihals aus der Tiefe?
    Was machen wir, wenn es Hunger hat?
    Was machen wir, wenn es friert?
    Was machen wir, wenn es größer wird?"

    Die Zeugen intonieren:

    "Dann gebt ihm zu essen.
    Dann gebt ihm Kleidung.
    Dann bringt ihm bei, ein Zwerg zu sein."

    Gunther, Gernot und Giselher singen:

    "Dann geben wir ihm zu essen und Kleidung. Dann bringen wir ihm bei ein Zwerg zu sein,
    gegen die hohen Gefahren auszuhalten und die Schätze der Tiefe zu finden,
    sie zu bergen und endlich zu formen, damit er sie nutzen kann.
    Doch was macht ein Zwerg allein?"

    Die Gemeinde ruft:

    "Dann nehmt ihn in unsere Sippe auf,
    wie der Schöpfer uns aufnahm in unsere Welt,
    wie er die ersten Zwerge in die Tiefe setzte und vor der Oberfläche schirmte,
    auf dass er ihn schütze vor der Oberfläche,
    auf dass er ihn berge in der Tiefe,
    auf dass er ihn leben lasse in seiner tiefen Welt."

    Gunther, Gernot und Giselher singen:

    "Dann nehmen wir ihn in die Sippe auf,
    damit er tiefer wird,
    damit er geschützt wird,
    damit er geborgen wird,
    damit er lebe in der Tiefe der Welt."

    Die Zeugen intonieren:

    "Und so möge der Schöpfer ihn schützen!"


    Edit: Zum Bastelzeitpunkt gab es bei den Zwergen nur 'er'. Sprachlich könnte das immer noch so sein.

  • Danke! Ich musste mich tatsächlich kurz zurückhalten, um nicht einzubauen, "Es ist Supergrobi!"

  • Die letzte Demonstration von Ikasagan

    "Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich freue mich sie hier auf Ikasagan zu begrüßen, um ihnen hier eine neue Energiequelle zu demonstrieren. Diese Energie wird Kirra zu neuen Höhen führen. Nicht nur wird sie uns Dinge ermöglichen, die bisher als unmöglich galten, sie wird uns auch eine Waffe geben, die die Feinde Kirras vor und erzitten lässt und uns unsere uns zustehende Stellung in der Welt zurückgeben wird.

    Und all' dies geht von dieser berühmten Insel aus, auf der einst auch der Handel mit Mittelstedt begann, der für uns schon zum wirtschaftlichen Wendepunkt wurde. Ebenso berühmt wie diese Insel wird nun auch unsere Alma Mater, sobald sie, Herzog Revax den Knopf betätigen werden. Sie werden nicht allzuviel vom eigentlichen Experiment sehen, da wir aus Sicherheitsgründen die Spaltung innerhalb einer metallischen Schutzhülle stattfinden lassen. Sie werden aber bemerken, dass wir die gesamte Insel hell erleuchten werden, was allein schon einen spektakulären Anblick sein wird.

    Ich darf sie nunmehr bitten, den Schalter umzulegen, der den Prozess startet, euer Hoheit."

  • Zum Verschwinden Dr. Ontobald Geisterbergs

    (Bericht seines Assistenten Magister Ahdabert Nottelhilf)


    Dr. Geisterberg betrieb bekanntlich ein Langzeitexperiment zur Beobachtung biseiiger Pflanzen. Ziel war die Beobachtung des Übergangs der beobachteten Pflanze in eine Gegenwelt. Dabei handelte es sich um das sogenannte Geistergras, dass besonders anfällig für die Biseiigkeit zu sein scheint. Bisher konnte der Übergang selbst nicht beobachtet werden, obwohl das Experiment schon zwei Jahre andauerte und die Pflanze mehrfach, mindestens 36 mal, ihren Standort verlassen zu haben schien. Natürlich hat die standorttreue Pflanze ihren Platz nicht wirklich verlassen, sondern nur antiontiziert.


    Um nun nicht kurz vor dem entscheidenden Augenblick wieder vom Schlaf übermannt zu werden, beauftragte Dr. Geisterberg mich einen Trank des Wachseins zu brauen. Da nicht alle Zutaten vorrätig waren, befand ich mich während des Vorfalls nicht nur außerhalb des Labors, sondern auch extra muros. Vor meinem Weggang bekam ich noch mit, wie Dr. Geisterberg seinen Lehrling Tohl Patsch den Auftrag gab, eine Maschine zur Fokussierung auf die Pflanze auszurichten. Trotz der Empfehlung nur noch Studenten zu unterrichten, hielt Dr. Geisterberg bekanntlich an der Tradition eines Lehrlings fest.


    Als ich nach einigen Stunden zurückehrte war Lehrling Patsch in der Küche mit der Zubereitung des Abendmahls beschäftigt, und ich nutzte die Gelegenheit des befeuerten Herds, um einen Sud aus Anderskraut und Wegerich zuzubereiten, den ich für den Trank des Wachseins benötigte. Die spätere Befragung ergab, dass Lehrling Patsch die Fokusmaschine aufgebaut hat und dann ebenfalls das Labor verließ, um die besagte Mahlzeit zuzubereiten.


    Zurück im Labor legte ich die Zutaten und den frischen Sud auf einen Tisch. Letzterer musste noch etwas abkühlen. Daher schaute ich mich nach Dr. Geisterberg um. Doch weder er noch das Geistergras waren zu sehen. Ich ging davon aus, dass die Beobachtung wieder nicht gelungen war und er das Labor durch den Ausgang zum Kräutergarten verlassen hatte. Dort pflegte er sich nach missglückten Experimenten kurz zu entspannen. Mir viel auf, dass die Fokusmaschine falch herum aufgestellt war. Also rief ich Lehrling Patsch und stud. mag. abs. Schreckenburg, damit die schwere Maschine korrekt ausgerichtet wurde. Schließlich wäre es auch ein großer Erfolg, die Disantiontizierung des Grases zu beobachten, was im Folgenden aber misslang. Hierbei fand Studiosus Schreckenburg die offensichtlich herabgefallene Lesebrille des Doktors am dem Pflanzgefäß gegenüberliegendem Ende der Fokusmaschine. Wahrscheinlich war sie ihm aus Ärger über die durch den Lehrling Patsch falsch ausgerichtete Maschine, die die Beobachtung vereitelt hatte, vom Kopf gefallen. Sie war ein wenig verbogen und ich empfahl Lehrling Patsch, schon mal den Tisch für das Abendmahl zu decken und im Übrigen Dr. Geisterberg für den Rest des Tages aus den Augen zu gehen.


    Nachdem der Doktor auch nach einer Weile nicht wiederkehrte, schickte ich den Studiosus Schreckenburg in den Garten, um ihn an das Abendmahl zu erinnern. Doch war Dr. Geisterberg nicht aufzufinden und ward seitdem nicht mehr gesehen. Die Obrigkeit wurde benachrichtigt, nachdem er bis zum folgenden Mittag nicht aufzufinden war. Zur selben Zeit wurde Lehrling Patsch als Bote zur Gilde geschickt, wie es beim Verschwinden eines Magus vorgesehen ist.


    Dr. Neiphoff fand bei der Untersuchung mehrfach die erwähnte Brille, wo sie von Studiosus Schreckenburg gefunden wurde. Da er der unsinnigen Theorie anhängt, dass es auch uns möglich sei zu antiontizieren, behauptete er, der umgekehrte Fokus habe Dr. Geisterberg antiontizieren lassen, statt an einen Streich zu denken. In den folgenden Nächten kam es zu Lärm im Labor und bei Inaugenscheinnahme wurde wiederholt ein gewisses Durcheinander festgestellt. Dies bestärkte Dr. Neiphoff in seinen Ansichten. Ich begann schon, ein Protestschreiben gegen diese unwissenschaftliche Untersuchung aufzusetzen, als auch Dr. Neiphoff verschwand.


    Er hatte mit Hilfe des Lehrlings Patsch und des Studiosus Schreckenburg die Situation zur Zeit des Verschwindens von Dr. Geisterberg nachgestellt und will wohl nun seine eigene Antiontizierung vortäuschen. Daher melde ich nicht nur sein Verschwinden, sondern bitte darum, diesmal mehrere wahrhaft wissenschaftlich eingestellte Magier zu entsenden, die nicht nur das Verschwinden Dr. Geisterbergs aufklären, sondern auch die Täuschung Dr. Neiphoffs. Solch irrationale Vorgehensweisen schädigen nur den Ruf der Wissenschaft und ich muss darum bitten, zu betonen, dass Dr. Geisterberg mit den Machenschaften Neiphoffs nicht in Verbindung steht.


    Edit: Das mit dem Duexistenzialismus, der Biseiigkeit und dem Antiontizieren wird hier erklärt.

  • [Tagesthema oder Chat-Idee: lang, lang ist's her; Ausgeschrieben: gerade eben]


    Die Bärenherzen der Jäger des Geisterpfads


    Einst, als alles Eintönigkeit war, jagte ein Jäger einen Bären. Doch war der Bär der Bär, Geist, Idee und Eigentlichkeit jedes Bären. Er war unmöglich zu erlegen und unsterblich. Doch wurde er von einem in einem Wassertropfen auf einer Erdbeere gebrochenen Lichtstrahl abgelenkt* und so schaffte es dieser Jäger dennoch den Bären zu erlegen, weil der Jäger der Jäger, Geist, Idee und Eigentlichkeit jedes Jägers war.


    Sterbend versprach der Bär dem Jäger, dass er Weltherrscher werden solle, wenn er das Herz des Bären in einem Bett aus Kräutern und würzigen Samen begrabe. Dies tat der Jäger.


    Und so begann das Herz im Boden zu wachsen und Saat-, sowie Ableger-Pflanzen wurzelten im Herz. Und aus dem Herz entstand eine Welt. Als nun der Jäger wieder zum Ort des begrabenen Herzens kam, wurde er hineingesogen und konnte so in der neuen Welt herrschen, wo es niemanden außer ihm gab. Schließlich war die Herzwelt groß genug, dass auf ihr andere intelligente Wesen Einzug hielten. Mit der Zeit zog sie Splitter an. Und da der einsame Jäger im Inneren seine Einsamkeit beweinte, formten sie nach und nach die Form einer Träne, während die gesammelten Tränen ein Meer bildeten. Und so war die Träne der Götter durch Bär und Jäger entstanden.


    * Diese Textstelle wird verschieden überliefert. Einmal wird der Bär von der Eintönigkeit eingeschläfert, einmal kann er wegen der Eintönigkeit nicht entfliehen und ein anderes Mal wird er geschwächt, weil er nur entfliehen kann, indem er die Vielfalt schaft, um neue Orte erreichen zu können. Im Text ist die zur Zeit beliebteste Variante wiedergegeben.


    [Eine alte Sage der Jäger des Geisterpfads auf der Träne, aus: Dr. Ontobald Geisterberg, Geist und Sein als Wechsel - Mythos als Reagenz zur Erkenntnis, Mittelstett im Jahr der Großen Tortenschlacht.


    Um Bär und Jäger zu ehren, verwendet der traditionellere Teil der Jäger Bärenherzen nur, um 'Erdbären' herzustellen, die vergraben in einem Bett von Kräutern und Gewürzen reifen müssen. Da nur wenige Bären erjagt werden und die delikaten Erdbären teuer und eine kulinarische Spezialität sind, können es sich nur wirklich Reiche leisten, Erdbären für ihre animistischen Rituale zu benutzen. Alle anderen verwenden als Ersatz, wohl eher aufgrund entfernter Ähnlichkeit von Form und Farbe als aufgrund der Namensähnlichkeit, Erdbeeren.


    Aufgrund unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Glaubensrichtungen der Bewohner gibt es zahlreiche Sagen und Legenden um die Entstehung der Götterträne, deren Anhängerschaft im Laufe der Zeit zugunsten philosophischer und wissenschaftlicher Erklärungen abnimmt.]

  • [Chat-Idee nach einem Youtube-Video über Steingongs, evt. in Zusammenhang mit einem Tagesthema; aktualisiert]


    Ferntonübertragung unter dem Gebirge


    Wie wir vor einiger Zeit berichteten nutzen die Tiefen Zwerge Gebirgsklopfkäfer zur Kommunikation. Nun wurde berichtet, dass im Zusammenhang mit diesen Käfern spezielle Steingongs genutzt werden, deren Schwingungen noch weit entfernte Gebirgsklopfkäfer wahrnehmen und weitergeben können. Laut Bericht unseres Gebirgskorrespondenten wurde ein ganzes Ferntonübertragungsnetz geschaffen, dass schon den Großteil des gebirgischen Untergrunds erfasst und die Zwerge informiert hält.


    Bürgermeister Schwarzwijk betonte gegenüber der MAZ, dass informierte Zwerge keine Gefahr für den mittelstettischen Handel darstellen und wies auf die guten Beziehungen der Stadt zu den Zwergen hin. Diese Einschätzung erscheint jedoch durch die Tatsache, das kurz nach dieser Stellungnajme der tiefenzwergische Botschafter ins Rathaus eilte und Kommentare ablehnte, teilsweise entwertet. Die MAZ bemüht sich derzeit weiter um eine Stellungnahme des Botschafters. (TdG) (Mittelstettische Allgemeine Zeitung)


    [Der Gebirgskorrespondent verabscheut Wildnis, Höhen und das Gebirge. Hingegen mag er städtische Zivilisation und leicht von Reisenden zu erhaltende Informationen. Oft recherchiert er sogar in Mittelstett selbst. Laut eigener Aussage werden ihm diese häufigen Aufenthalte in Mittelstett selbst aufgezwungen, ohne, dass er sich wehren könnte.


    Es kann gut sein, dass die Steingongs sich zum Zeitpunkt des Artikels noch in einer experimentellen Phase befinden oder sie nur ein Gerücht sind. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass schon ferne Bingen miteinander über dieses Medium in Kontakt stehen.]

  • Wahrscheinlich keine Magie. Es geht um bestimmte Gesteinsschichten und wird mit Zwischenstationen wiedergegeben. Ähnlich wie Telegraphen ist es natürlich manipulierbar. Soweit unten gibt es nur Tiefe Zwerge und wer sagt denn, dass wirklich nur Stein involviert ist?


    Das gehört auch zu den Sachen, die ich gerne unklar lasse, damit es dann noch überraschende Effekte bei einer Geschichte geben kann. Spoilern wird ja meist doch nicht widerstanden.

  • [Es gibt ein Volkslied über den Verlust von Archivalien. (Inspiration) Das ward vor Langem beschlossen, nun ist es gebastelt. Aufgestachelt von der Presse verlangten Mittelstetter Bürger Aufklärung über Geschäfte rund um die Löhneaue. Als schließlich ein Komissar zur Untersuchung eingesetzt wurde, waren entscheidende Unterlagen und Protokolle nicht mehr im Mittelstetter Archiv auffindbar. Nachdem bekannt wurde, dass der Archivar Geschenke wertvollen Weins und anderer bemerkenswert wertvoller und haltbarer Waren von verschiedenen Magistraten und Bürgermeistern erhalten hatte, entstand das folgende Lied, dass - vom Volksmund um diverse Strophen ergänzt - schnell beliebt wurde. Es galt zwar als unglaubwürdig, dass die Geschenke eine bloße Anerkennung des unauffälligen Archivars darstellen sollten, doch konnte auch keine Bestechung nachgewiesen werden, so dass die Geheimnisse um die Löhneaue durch die Archiv-Affäre nur um eine Facette reicher wurden.]


    Das Archiv war wieder leer

    [Übersetzung]


    Der Bürger, der war neugierig,

    Der Bürgermeister tat so heimlich.

    Das Archivgut war allzu wichtig,

    Das durfte keiner wissen richtig.


    [Refrain: ]

    Das Archiv ist wieder leer,

    Das Archivgut gibt nichts mehr her.

    Der Archivar ist vollgepumpt,

    Wie ihm wohl mit Archivgut wär?


    Der Archivar kriegt Schnaps geschenkt,

    Und so schnell ist hier ein Sack* verhängt.

    Der Bürgermeister war so glücklich,

    glaubt, dass es dem Bürger so gläublich.

    [Refrain]


    Der Geisterberg** hat nachgeschaut,

    und schnell war der dann weggewechselt***.

    Das Aktengut war nicht gehäckselt,

    Als Geisterberg schon vom Himmel schaut.

    [Refrain]


    Die Löhne ist noch immer da,

    ein Bürgermeister ist angezählt,

    ein Archivar ist strafbefördert****,

    der Beweis, der ist weiter andersda.

    [Refrain]


    *Auch in alten irdischen Archiven wurde das Archivgut hängend in Säcken gelagert.

    ** In der Liste der Archivnutzer war auch der verschwundene Dr. Ontobald Geisterberg aufgeführt.

    *** Der populäre, alltagssprachliche Ausdruck für ."existenzverschiebungsrelevant gewechselt".

    **** Der Archivar wurde auf eine wichtigere und besser bezahlte Stelle strafversetzt.

  • Aus den Sprüchen von Ziballe der Jungen, der Mittleren und der Alten

    ("Aus alten, fragmentarisch überlieferten Schriften in alter, kaum verstandener Sprache verständlich übersetzt", wie es im Vorwort behauptet wird.)

    "Wenn der Zwerg zur Höhe flieht,
    und der Elf in die Tiefe zieht,
    und wenn der Mensch durch die Welten wechselt,
    dann bald ein Monster durch die Höll' her wechselt."

    "Wenn Schmiedes Schwerter weich wie Butter,
    und Ritter nur noch Orkenfutter,
    und Magier ganz bescheiden reden,
    dann ist der Magier ganz in Schwarz wieder lebend."

    "Wenn Schrecken in der Tiefe dreut,
    und Löhne ganz ganz niedrig fleut,

    und Gelder allein die Hände waschen
    dann wird die Stadt zusammefallen."

    "Wenn nicht Helden den Herrscher der Welten stoppen,
    wenn nicht Zwerge den Lenker der Magier foppen,
    wenn nicht Magier die Sucher von auswärts stoppen,
    dann wird die Träne zerflossen sein, verloren sein und ausgelöscht."

    "Wenn ein Drache Feuer speit,
    Wenn der Dakarag klafgat das Spadak,
    und die Spadakke gnarfen schrullt,
    dann ist es aus mit der Geduld."

    Bisher ist zumindest eine Vorhersage des Herausgebers eongetroffen: "Darüber werden sie lange rätseln."


    [Was "Dakarag klafgat das Spadak, und die Spadakke gnarfen schrullt" heißt und sogar, ob es überhaubt eine Bedeutung hat steht noch nicht fest. Esxist umstritten, ob es sich um Prophezeiungen handelt, oder, ob der Autor lediglich während einer Phase erhöhten Interesses an Prophezeiungen Geld verdienen wollte. Es wäre nicht die Träne, wenn nicht die Möglichkeit bestünde, dass der "Autor", um Zeit zu sparen einige Prophezeiungen abgeschrieben hat und dabei an echte Voraussagen geraten ist. Nur die Zukunft allein wird zeigen können, was eintrifft und wie dann die richtige Interpretation aussieht. Bei der dritten Prophezeiung bin ich mir recht sicher, dass eintreffen -äh- könnte.]

  • Une, die Hellischen Kinder

    Une, dass sind die Feuergeister am Vulkan des Hellos auf Kirra.

    Due, das ist ihr Mythos. Niemand weiß, woher dieser Name stammt. Er findet sich über der ältesten Handschrift der Sage auf den Rand gekritzelt.*

    Hellos, das ist ihr mythischer Vater. Wie in den Legenden vieler Völker, wollte er seine Kinder** verschlingen, um einer Vorhersage zuvorzukommen, dass seine Kinder ihn töten würden. Hellos gilt unter den alten Göttern als derjenige, der für die schreckliche Unterwelt zuständig ist.*** Ein weitgereister wandernder Sänger erschien einst an der Pforte seines Reiches, um von den vergessenen Liedern der alten Sänger zu erfahren. Diesem verweigerte er den Zugang und so strafte ihn der Sänger mit einem Lied, dass seinen Tod prophezeite. Da in den Worten der alten Sänger Macht lag, vertilgte nun Hellos seine Kinder. Doch waren diese Schreckensgestalten der Tiefe so unverdaulich, dass sie seinen Magen perforierten und Hellos daran zu Grunde ging. Durch seine Wunde, die bis heute den Hellosvulkan bildet, entkamen seine Kinder und richteten auf ganz Kirra schreckliche Verwüstungen an.

    Die Strafe, das ist, was folgte. Als sie schließlich die ganze Schöpfung bedrohten, verwandelten die Götter sie in Vögel mit Federn in allen Farben des Feuers und verdammten sie, auf ewig im und am Rand des Kraters zu leben, der nunmehr einen Zugang ins feurige Innere des Hellos bot. Tot stürzen sie auf alle Zeit in das Feuer ihres Vaters, nur um erneut daraus hervorzugehen.****

    * [Ein Leser wurde von unehelichen Nachbarskindern gestört und kritzelte in unleserlicher Schrift "Ruhe" auf den Rand, um dieselbe zu beschwören.]

    ** [Da es noch keine Priester gegeben haben soll, waren die alle unehelich.]

    *** [Auf Kirra leben keine Tiefen Zwerge.]

    **** [Die realen Une oder Feuergeister sind Vögel, die im Krater und am Rand des Vulkans Hellos leben. Zumeist stürzen sie in den feurigen Krater, wenn sie sterben. Da sie nicht in Nestern brüten, sonder ihre Eier in Nähe der Lavagrube ablegen und schon flugfähig schlüpfen, sieht es aus, als würden sie aus dem feurigen Inneren des Vulkans hervorgehen. Nur da ihre Federn Symbole der Macht sind, deren Nutzung streng reguliert ist, wurden sie noch nicht ausgerottet. Je nach Klassifikationssystem werden die Une zu den Vulkanvögeln oder den Feuergeistern, was andere nur als einen alternativen Namen sehen, gezählt.]

  • Der Winter im Süden

    Es war einmal ein Winter, der kam nicht auf die Träne der Götter. Er hatte sich verirrt und blieb auf den Südlichen Inseln. Ihm gefiel die gute Seeluft, aber noch mehr die grünen Blätter, die er sonst nie sah. Leider verschwanden die Blätter nach kurzer Zeit. Und so blieb er, um weitere Blätter zu suchen.

    Schließlich schickte der Herbst den Zwerg Tempax, Sohn des Kommutabrax als Boten zum Winter, weil er endlich die Träne verlassen wollte. Doch der Winter wollte die Inseln voller faszinierender, ihm unbekannter Gegenstände, schmackhaften Speisen und bunten Farben nicht verlassen. Tempax erinnerte ihn an seine Pflicht und versuchte, die Sehnsucht nach der nördlichen Heimat zu wecken. Hartnäckig, wie Zwerge sind, erreichte er ein Zugeständnis des Winters. Er sagte zu, in den Norden zu kommen, wenn er nochmal ein grünes Blatt sehen könnte. Der Zwerg brachte die Nachricht davon zum Herbst. Und dieser hieß die Elfen, ein Blatt herbeizubringen. Doch der erste Elf bracht ein rotes Blatt. Der zweite brachte ein gelbes Blatt. Und der dritte brachte ein braunes Blatt. Der Herbst fragte seinen Boten, den Zwerg, warum die Elfen kein grünes Blatt brächten. Tempax antwortete, dass die Elfen ganz beleuchtete, hohe Wesen seien, die ihn nur hinhielten, statt offen zu sagen, dass im Herbst alle Blätter ihre grüne Farbe verlieren.

    Da wurde der Herbst wütend und schwor den Elfen, dass seine Stürme zukünftig die Wälder der Elben zuerst heimsuchen würden und selbst das nördliche Mittelstett jedes Jahr erst lange nach den Elfen kalte Witterung erfahren würde. Und so blieb es bis auf die heutige Zeit.

    Den Zwerg Tempax aber beauftragte er, ein grünes Blatt zu finden. Tempax eilte in die Gartenstollen seines Volks und pflückte dort ein grünes Blatt. Doch auf dem Weg zum Herbst welkte es und wurde braun.

    Da befahl der Herbst, noch ein grünes Blatt zu holen, es aber direkt zum Winter zu bringen. Aber auch das zweite Blatt verwelkte dem Tempax.

    Der unglückliche Zwerg eilte nun in die tiefste Binge zu den vertieftesten Weisen seines Volks. Doch selbst dies wussten keinen Rat. Voll Furcht bereitete der Zwerg sich vor, zum Herbst zu reisen und sein Scheitern einzugestehen. Als er auf dem Markt Proviant kaufen wollte, sah er die kleine Tochter des Metzgers, mit der er immer ein paar Worte wechselte. Als diese fragte, warum er traurig sei und er geantwortet hatte, sagte sie, sie könne ein grünes Blatt erschaffen, das nicht welkt. Sie nahm den Rechnungsblock ihres Vaters und malte ein Blatt mit einem Buntstift grün. Dies gab sie dem Tempax.

    So schnell er konnte überbrachte der Zwerg dies dritte Blatt dem Winter, der nun versprach schnell nach Norden zu eilen. Doch zuvor fragte er, warum auf dem Blatt das Wort Rechnung stand. Da sagte Tempax, dass das wegen der Schäden sei, die der Winter durch sein verweilen im Süden verursacht habe. Daraufhin versprach der Winter, bevor er gen Norden eilte, fürderhin sehr mild mit der Götterträne und den Südlichen Inseln umzugehen.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wechseln die Jahreszeiten noch immer.

    PS: Tempus, Sohn des Kommutabrax erreichte eine ganz besondere Belohnung durch den Herbst. Damit die Schmelzöfen heiß genug befeuert werden konnten, hatten die Zwerge Trichter und Schlitze in die Bergflanken gehauen. Der Herbst versprach nun, dass in seiner Zeit immer ein guter Wind in die Belüftung der Zwerge blasen würde.

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