[Asgliar] Literarische Straßenkarte

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  • Kaserne des Goldenen Morgens


    Der Goldene Weg beschäftigt eine beträchtliche Söldnerarmee. Die Kaserne des Goldenen Morgens ist ihr Hauptquartier. Sowohl die Kaiserliche Armee als auch die Ratspolizei sind hauptsächlich in Theledar stationiert, das heißt, dass die Goldenen die stärkste militärische Präsenz Asgliars im südlichen Sumpfland haben. Die Kaserne besteht aus mehreren quadratischen Türmen, die im Halbkreis um einen von Mauern umgebenen Innenhof stehen. Auf dem Hof befinden sich mehrere längliche Häuser, in denen die Schlafsäle der Söldner sind. Laute Rufe schallen durch die Luft. Das Rasseln von Rüstungen mischt sich mit dem Trampeln der Kämpfer, die von der Kaserne aus in Richtung des verfallenen Viertels eilen. Sie sind nicht allein zwischen den Ruinen. Ihnen entgegen stellen sich in dunkle Tücher gehüllte Soldaten, schwarze Linien sind auf ihre Helme gezeichnet. Nejoad.

    Klirrend schlagen Klingen aneinander. Gekämpft wird in allen Straßen und Gassen des verfallenen Viertels. Auch auf dessen größtem Platz, auch bekannt als

  • Die Geneigte Ebene


    Der komplette Platz ist schräg, mit Ausnahme eines schmalen Podests, das sich in seiner Mitte über den Boden erhebt. Dieser Ort war einst für Ansprachen und große Versammlungen vorgesehen, doch wie der Rest des verfallenen Viertels ist er jahrelang nicht genutzt worden. Jetzt zerreißen Schreie und sirrende Pfeile die Luft. Auf dem Pflaster liegen leblose Körper, einige in goldenen, andere in schwarzen Rüstungen. Die Söldner Asgliars formieren sich auf der höher gelegenen Seite des Platzes, die Nejoad stehen ihnen auf der tieferen Seite gegenüber.

    Ein ohrenzerfetzender Knall durchbricht die Nacht. Eine der Ruinen, deren Fassade der Geneigten Ebene zugewandt ist, geht in Flammen auf. Eine Gruppe Ratten wirft sich mit hohem Kreischen auf eine Nejoad, die kurz darauf unter dem Angriff zu Boden geht.

    Die Söldner des Goldenen Wegs können ihre Gegner immer mehr zwischen die Häuser am unteren Ende des Platzes zurückdrängen.

    Die Nejoad bewegen sich rückwärts zwischen die Ruinen. Dorthin, wo sie hergekommen sind. Zur

  • Kirche der Dämmerung


    Es ist eines der ältesten Gotteshäuser Asgliars, doch auch sie musste wegen der Rgui aufgegeben werden. Jetzt ist sie nicht mehr nur verfallen, sondern es geht eine Kluft durch ihre Mitte, als hätte jemand ein gigantisches Messer in dem einst prächtigen Bauwerk versenkt und es in zwei Hälften geschnitten. Genau da, wo das Kirchenschiff geteilt ist, geht auch ein Riss durch die Realität. Ein Fenster in eine andere Stadt. Eine wissenschaftliche Unmöglichkeit.

    Die Nejoad haben damit begonnen, Befestigungsanlagen um die Kirchenruine zu errichten, doch die Goldenen drängen sie immer weiter zurück. Mittlerweile sind auch kaiserliche Soldaten unter den Verteidigern Asgliars. Einige von ihnen versuchen, durch das geöffnete Portal zu stürmen, doch sie werden auf der anderen Seite von den Bogenschützen Nejoads erwartet. Immer hektischer ziehen sich die verbliebenen Kämpfer in Schwarz zurück, zurück durch das Portal in ihre Heimatstadt. Dort sind sie sicher. Das Portal ist zu schmal, um dort hindurch einen Gegenangriff zu starten, wenn die andere Seite vorbereitet ist.

    Bald sind auf dem Platz nur noch die Körper der Gefallenen und die Soldaten der Armee Asgliars. Ihre Gesichter zeigen Schmerz und Müdigkeit, während sie Stellung beziehen, rund herum um

  • Das zweite Portal


    Der Angriff der Nejoad ist eine Zäsur in der Geschichte Asgliars gewesen. Noch rätseln die Gelehrten der Akademie für Magietechnik, wie es gelingen konnte, ein neues Portal künstlich zu erschaffen. Viele sorgen sich, dass sich der Vorfall wiederholen könnte, auch wenn die Stadt den ersten Angriff ohne größere Verluste abwehren konnte. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass ein solches Portal nicht einfach irgendwo geschaffen werden kann. Nur wenige Orte auf der Welt scheinen dazu geeignet, zumal der Prozess wohl eine große Menge zeitintensive Arbeit auf beiden Seiten erfordert, Grund genug für die Ratspolizei, jeden Fleck innerhalb der Stadtmauern regelmäßig zu überprüfen, damit sich die Ereignisse des verfallenen Viertels nicht anderswo wiederholen können.


    Das zweite Portal ist noch immer geöffnet, anscheinend kann es auch nicht wieder geschlossen werden. Die Goldenen haben begonnen, es mit einer gewaltigen Festung zu umgeben. Die einzige auf der Welt, deren Verteidigung gegen das Innere gerichtet ist. Die Nejoad haben wohl schon lange vor dem Angriff ihre Seite des Portals befestigt. Seit dem Angriff ist keine Person von einer auf die andere Seite gelangt. Noch immer ist nicht gänzlich geklärt, wie tief die Verschwörung Nejoads sich in die asgliarische Politik gefressen hat. Es wurden Ermittlungen eingeleitet, aber wohl zu viele wichtige Menschen in der Stadt haben kein echtes Interesse an Untersuchungen zum Thema Korruption.


    Es ist der Schluss zulässig, dass die Warnung Talyas an den Goldenen Weg gerade noch rechtzeitig kam, um eine feindliche Übernahme Khums zu verhindern. Besonders unter den Ratten und kleinen Völkern gibt es bereits zahlreiche Lieder, die ihren Einsatz feiern. Aelivius und Ieky sind zurück in ihrem kleinen Geschäft im Arkanen Weg, ihnen geht es verhältnismäßig gut, auch wenn sie immer noch manchmal zusammenzucken, wenn die Türglocke läutet. Kenda wohnt immer noch an der Grenze des verfallenen Viertels, das mit den jüngsten Ereignissen wieder voll in den Fokus der städtischen Politik gerückt ist und auch gar nicht mehr so verfallen ist wie früher.


    Das geschäftige Treiben in Asgliar hat sich durch den Angriff der Nejoad nicht groß stören lassen. Es summt und sirrt und murmelt in den Straßen, es kreischt und poltert in den Fabriken, es rauscht und flüstert in den Wäldern und Wiesen, die die Stadt umgeben. Bald schon ist der Kampf ums Khum nur noch eines von vielen Ereignissen, die der Stadt widerfahren sind. Aber Asgliar ist ab jetzt auch bekannt als die Stadt der zwei Portale.

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  • Dankeschön :)
    Hat mir viel Spaß gemacht, ich habe immer noch vor, das Ganze irgendwann in ein Hörspiel zu verwandeln, aber mal sehen wann ich dazu komme ...

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