[Werra] Weltenvorstellung

  • Werra´s kleine Schöpfungslegende


    Am Anfang sproß der Baum. Es war der erste Baum. Blassgrün reckten sich seine Blätter zum Himmel empor, aus frischer, guter Erde erwachsen. Der stamm, der einst mächtig und stark über allem thronen sollte, nicht mehr als ein Halm noch, sich biegend im Wind des ersten Tages seiner Existenz. Bald schon wuchs er jedoch, und aus dem Halm wurde etwas, das wenigstens an eine Art Stamm gemahnte. Braun war er schon, auch wenn Rinde nur unmerklich unscheinbar auf ihm zu erkennen war. Ein Blatt erst spross aus ihm, doch mit der Zeit kamen weitere hinzu und während er langsam stetig in die Höhe wuchs, sprossen Äste an ihm und verzweigten sich in alle Richtungen. Weitere Zweige und weitere Blätter zeigten sich an seiner Gestalt, erst Wenige, fast als scheuten sie die Welt außerhalb des schützenden Leibs aus Holz, dann immer mehr; schließlich sogar sprossen Blüten an diesen Ästen.
    Der Baum selber jedoch sehnte sich weiter in die Höhe und so stoppte sein Wuchs nicht, nein, immer höher ging es und schon bald stieß er sogar an die ersten Schichten der Wolken, derselben die ihn mit dem kostbaren Lebenselixir versorgten, dem Wasser, die es klar und frisch auf ihn herabregnen lassen und so sein Blätterwerk benetzen.
    Eines Tages dann, aus den Blüten waren inzwischen reife Früchte gewachsen, bliess ein starker Wind und zerrte und zurrte so stark an diesen, dass viele von ihnen zu Boden fielen. Dort platzten die meisten auf und aus ihren Samen, die sich überall verteilten, wuchsen fast alle Lebewesen die heute Werra bevölkern. Dies waren die Schnelllebigen, welche die Oberfläche bevölkern, auch Erstgeborene genannt.
    Die Früchte die nicht zerbarsten, fuhren in den weichen Grund ein und reiften dort weiter, bis schließlich weitere Lebewesen aus ihnen geboren wurden. Dies waren jene die den Boden bevölkern und in ihm leben, die Erdgeborenen, lang von Leben und zäh in Form und Gestalt.
    Schließlich blieben noch jene Früchte, die der Wind nicht hinabgeworfen hatte. Sie reiften am Baume aus. Die, die ihnen entsprangen werden die Luftgeborenen genannt. Sie leben hoch in den Ästen und Zweigen und im Blätterwerk, graziös und anmutig, mit Stimmen wie der Wind.
    Sie alle zusammen bilden heute die Völker von Werra; der Großen, der Lebensspenderin, dem Weltenbaum.

  • Hm, angesichts dieser Schöpfungsgeschichte verstehe ich auch, warum du (noch? ;) ) keine Lebewesen auf dem Stamm hast...
    Es wäre freilich durchaus plausibel (und IMHO nicht uncool ;D ), wenn sich auch auf dem Stamm leben tummelt - allerdings weiß ich nicht, wie sehr du´s mit dem Prinzip "passieren muss, was die logische Konsequenz ist" hältst. Nach diesem Prinzip würden sich garantiert irgendwelche Wesen den Lebensraum "Stamm" erschließen, aber andererseits hat Werra ein ganz dicke Wolke an Traum-Flair um sich (was mir durchaus gefällt :) ), insofern könnte der Stamm natürlich durchaus leer bleiben, wenn das besser in dein Bild passt.


    Ansonsten - eine Welt, die aus einem Baum besteht... da fragt man sich natürlich erstmal, wie groß man sich den Baum vorzustellen hat. Er ragt bis über die Wolken; das ist ja schonmal ne Angabe (und zeigt von Anfang an, wo´s lang geht - die Gesetze der Statik haben auf Werra offensichtlich schonmal gar nix zu sagen ;D ). Aber hast du schon halbwegs konkrete Vorstellungen, wie weit sich z.B. der Durchmesser der Baumkrone erstreckt? Würd mich interessieren...


    Und dann natürlich: Wer wohnt da? Welche Beziehung haben sie zum Baum? Und was sagt der Baum dazu? ;D


    Hach, ist das eine abgefahrene Welt! 8)

    Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.
    - Kurt Tucholsky über Rudolf Steiner

  • Oh... Geduld... ich hab da schon so einiges.... nur muss ich es noch mühsam von den Zetteln abtippen... dann stell ich es rein.... und ein paar skizzen hab ich schon zum scannen bereit... ich denke in den nächsten Tagen passiert hier in dem Thread noch einiges...


    ... und der stamm ist durchaus besiedelt... wäre ja langweilig wenn nicht, gelle...

  • Gibts denn auch Holzwürmer, Blattläuse, wurzelknabbernde Wühlmäuse usw, die den Baum bedrohen?


    (Das war die unvermeidliche "Kann man das kaputt machen"-Frage) ;D

  • Werra – Geographie


    Alle Geographie in Werra geht vom Stamm aus, vom Lebensbaum selber. Alle Einwohner der Welt, Angehörige jeder Rasse und Kultur sehen Werra selbst als Zentrum allen Daseins. Und sie haben alle Recht. Denn Werra ist tatsächlich das Zentrum. Um genau zu sein liegt das Zentrum der gesamten Welt irgendwo mitten in der Baumkrone.


    Die Dimension in der Werra liegt ist eine kleine Dimension, eine sehr kleine sogar. Sie misst ungefähr 4000 km im Durchmesser vom Stammgrund aus gemessen und etwa 1000 km in der Senkrechten. Fast alles Leben spielt sich im sogenannten Werratal ab, dem Gebiet in dem Werra selbst steht. Das Werratal erstreckt sich fast kreisförmig vom Stamm aus und hat so einen ungefähren Radius von knapp 600 km. Unterteilt ist es in vier geographische Regionen, denen sich außerhalb des Tals zwei weitere anschließen.


    1. Werra:
    Der Baum selbest. Sein Stamm ist, je nach Stelle an der man ihn abmisst, zwischen 15 und 20 km dick, an der Basis, dort wo er den Boden berührt und aus ihm herauswächst , kann er mit den Wurzeladern die oberhalb der Erde liegen auch gut und gerne 30 km erreichen. Das Holz des Baums ist tiefbraun, die Rinde ist härter als der beste Stahl und Ihre Vertiefungen bieten Platz für ganze Dörfer. Und als solches werden sie auch genutzt. Viele Siedlungen „hängen“ sozusagen am Stamm selber und sind eher senkrecht angelegt als waagerecht. Selbst das königliche Schloss von Akkampur erhebt sich majestätisch an der Flanke des Baumes und ist über viele Kilometer weit zu erkennen, besonders wenn das Licht des Navia auf die glänzenden Marmor und Goldkacheln der Dächer und Fensterbögen fällt.
    Der höchste Punkt Werras, die Spitze der Baumkrone, befindet sich bei ca. 200 km Höhe und jedes Jahr wächst der Baum ein Stück weiter in die Höhe. Kurzlebigen ist es jedoch nur gestattet den Stamm bis auf 20 km Höhe zu erklimmen und oberhalb von 10 km dürfen sie nicht mehr siedeln. Für Menschen gilt dieses Verbot sogar bis zu 2 km Höhe, da sie sich als äußerst aggressiv und egoistisch erwiesen haben. Dieses Zugeständnis haben die Shey´far den Kurzlebigen gemacht, obschon sie es am liebsten hätten das keine der kurzlebigen Rassen dem Stamm auch nur nahe kommen darf. Da es sich bei ihnen jedoch nur um die Herrscher der Lüfte handelt können sie diesen Standpunkt nicht unbeschränkt durchsetzen und sind so den angesprochenen Kompromiss eingegangen. Aber oberhalb der 20 km–Marke, also oberhalb der ersten Blattwerksebene, herrschen sie fast unangefochten. Diese erste Blattwerksebene hat eine maximale Ausdehnung von 100 bis 150 km in jede Richtung.
    Das Hauptblattwerk beginnt ungefähr auf 30 km Höhe und dort erstreckt es sich mehr als 300 km in jede Richtung. Auch hier ist die Wachstumstendenz positiv.
    Die Wurzeln des Baumes erstrecken sich weit in die Tiefe. Andere fächern weit aus und reichen bis unter die Ringberge.
    Die tiefste von den Groklar bisher gemessene Wurzel reicht weizer als 40 km in den Boden, also bis hinter Grabende, dem Punkt an dem bisher jeder Versuch tiefer zu graben gescheitert ist. Das Erdreich ist auf dieser Tiefe so fest das keins der bisherigen Werkzeuge es durchdringen kann. Aber dem Baum ist es anscheinend möglich. Wie tief die Wurzeln also wirklich wachsen bleibt noch im Unklaren.
    Die Länge des ausfächernden Wurzelwerks jedoch im Gegensatz dazu ist von den Erdgeborenen, wie den Groklar, genau vermessen. Sie wachsen bis unter die Ringberge und erreichen so eine Länge von knapp 700 km. Zumindest ist das die längste bisher Vermessene. In den Wurzeln werden stetig enorme Mengen von Wasser an die Oberfläche gepumpt, wo sie entweder in die Baumkrone gehen um den Baum und die dort lebenden Wesen zu versorgen, oder sprudeln in Wasserfällen aus dem Stamm an der Oberfläche und versorgen so das Werratal mit dem kostbaren Nass und bilden Flüsse und Seen. Woher das Wasser kommt weiß keiner, aber es muss wohl von unterhalb von Grabende stammen. Deshalb spekulieren einige Forscher darauf das dort unten ein enormer unterirdischer See liegen muss. Überprüfen können sie das bisher aufgrund des bekannten Problems mit Grabende nicht. Die Tatsache das der Baum es schafft so große Mengen an Wasser zu pumpen und bis auf 200 km Höhe zu schaffen stellt die Forscher vor ein weiteres Problem, ergeben doch alle Berechnungen das dies unmöglich sein müsste. Also schiebt man es auf magische Einflüsse womit sie wohl recht haben.


    2. Das Waldland:
    Das Waldland ist die zweite Region und erstreckt sich ca. 300 km um den Stamm herum. Dieses Gebiet ist fast ausschließlich von Wald bedeckt, unterbrochen nur von großen und kleinen Flüssen sowie dem ein oder anderen See. Der größte dieser Seen ist der Rubinsee im Königreich Akkampur. Mit seinen 100 km Länge und 80 km Breite ist er das Zentrum der Fischerei der Region und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Königreiches. Auf einer der vielen kleinen Inseln des Sees steht auch die königliche Prachtresidenz.
    Im Waldland kommen viele verschiedene Arten von Bäumen vor und der äußerst fruchtbare Boden (angeblich) sorgt dafür das es nur wenige Jahre dauert bis ein dort gepflanzter Baum eine Höhe und Stammdicke erreicht hat das er sich zur Verarbeitung eignet. So kam es bisher nie zu einer Holzknappheit in den Reichen, nicht einmal zu Kriegszeiten. Auch mit Nahrung versorgt das Waldland die Bewohner der Oberfläche Werras gut. Viele verschiedene essbare Arten von Beeren und Früchten wachsen an den Bäumen und Büschen und das Wild ist zahlreich. Jedoch ist Jäger ein äußerst gefährlicher Beruf, da in den Tiefen der Wälder auch gefährliche Kreaturen leben, besonders zu den Zeiten des Werraschattens wenn die Wesen der Dunkelheit aus Ihren Verstecken und Schlupflöchern kommen.

  • 3. Die Ebenen:
    An Das Waldland schließen sich ungefähr nach 300 km ringwärts die Ebenen an. So viele Bäume im Waldland wachsen, so plötzlich hört Ihr Bestand auf. Wo noch eben ein Baum neben dem anderen stand, fällt das Auge des Reisenden nun nur noch selten auf eine Baumgruppe und nach ungefähr 50 km kommen Bäume gar nicht mehr vor. Dafür erstrecken sich nun weite und ausgiebige Wiesenlandschaften und, in Nähe der Flüsse, Moore über das Land. Hier und dort sind Felder wo sich Kurzlebige angesiedelt haben und das Land bestellen. Die Ernte wird dann an die Städte geliefert, die entweder an der Grenze zum Waldland oder an der Grenze zum Hügelland liegen, und die überschüssige Nahrung in die angrenzenden Regionen exportieren. Es ist nicht unüblich neben den Dörfern der Region ausgedehnte Getreidefelder und Nutztierwiesen zu sehen. Da die Ebenen jedoch zu einem großen Teil noch nicht besiedelt oder erschlossen sind gibt es noch immer viel Neuland dort. Und die Erschließung dieser Flächen ist durchaus kein leichtes Wagnis, denn auch hier kann man durchaus wilden und gefährlichen Kreaturen begegnen, viele davon sind entweder sehr groß oder des Fliegens mächtig. Manche von ihnen leben sogar im Erdengrund.
    Das Hügelland erstreckt sich ca. 200 km weit.


    4. Das Hügelland:
    Dort wo die Ebenen sich langsam erheben beginnt das Hügelland. Es ist eine – im Vergleich zu den anderen Gebieten – recht kleine Region. Sie durchmisst nur ungefähr 50 km und steigt stetig an bis es fast augenblicklich in die Ringberge übergeht. Hier wird hauptsächlich Kohle gefördert, meist im Tagebau aber an einigen Orten auch mit Unterstützung der Erdgeborenen unter Tage. Diese Kohle wird in den Städten der Königreiche dringend benötigt um Feuer anzuheizen und die Metallschmieden zu betreiben. Deshalb sind Gebiete in dieser Region äußerst begehrt und es wird weit bereitwilliger Krieg um sie geführt als um die näher am Stamm befindlichen Gebiete.
    Nur wenige Städte und Siedlungen befinden sich im Hügelland, ist es doch eine raue und gefährliche Region. Ständig werden hier Kriege geführt, fallen die Stämme aus den Bergen zu Plünderungen ein oder greifen die Kreaturen der Ringberge die Kurzlebigen an um sich so leicht Nahrung zu verschaffen. Manchmal sogar erwacht einer der Werradrachen aus seinem Jahrhunderte andauernden Schlaf und dann bricht für die Bewohner der gebirgsnahen Regionen eine schwere Zeit an, wenn eine dieser Kreaturen auf Beutezug geht. Alte Legenden berichten von einer schrecklichen Zeit als mehrere dieser Wesen durch ein Erdbeben gleichzeitig wach wurden und es sogar zu Nachwuchs unter ihnen kam....


    5. Die Ringberge:
    Die Ringberge umgeben das Werratal komplett. Sie beginnen ungefähr bei 500 km ringwärts vom Stamm als die kleinen Hügel des Hügellandes, die jedoch schnell zu den hohen Tausendern der Ringberge aufschießen und sie so zu einem gewaltigen Gebirge erheben. Auf seinem höchsten Punkt erreicht das Ringgebirge bis zu schwindelerregenden 20 km Höhe, im Falle einiger vereinzelter besonderer Berge wie dem Klingenzahn ( dessen Hänge oft solch scharfe Gesteinsformationen aufweisen das ihm dieser Name gegeben wurde) sogar noch viel mehr.
    Durch die schiere Anzahl der Berge im Ring und dessen Ausdehnung – der Ring ist ca. 300 km breit, ohne die Hügellandschaft mit einzurechnen - besitzt er unzählige kleine und große Täler in denen oft Gebirgsbewohner siedeln, ein hartes und raues Volk das an das karge Leben in dieser Region gewöhnt ist und daraus großen Stolz zieht. Oft ziehen einige dieser Stämme auf Plünderzüge ins Hügelland aus, in einzelnen Fällen besonders großer Stämme dringen sie sogar bis in die Ausläufer der Ebenen vor.
    An den hohen Hängen der größten Berge, so geht das Gerücht, sollen sogar Stämme aus ausgestoßenen und verbitterten Shey´far leben. Ob dies jedoch der Wahrheit entspricht, nur eine Legende der Bergvölker ist, oder ob es sich um ein bisher unbekanntes - den Shey´far nur ähnliches - Volk handelt ist nicht näher bekannt.
    Unter den Ringbergen gibt es viele Tunnel und Stollen der Groklar und anderer Erdgeborener und der Handel zwischen ihnen und den Bergvölkern ist rege und profitabel für beide Seiten. Manchmal trifft auch einer der Stollen auf eine natürliche Höhle in den Bergen oder ein Beben stellt eine Verbindung dieser Art her und so entsteht ein freier Zugang in die Welt unter der Oberfläche.
    Die Kreaturen der Ringberge jedoch sind bei allen Bewohnern von Werra gefürchtet, obwohl oder gerade weil, die meisten sie nur aus Erzählungen und Gruselgeschichten ihrer Kindheit kennen. Zwar gibt es auch durchaus „harmlose“ Wesen dort, wie Bergziegen und ähnliches Vieh, aber wahr ist auch das viele, extrem gut an das Leben dort angepasste, Wesen hier Ihr Habitat haben. Viele von ihnen können auch fliegen und sehen Menschen und ähnliche Wesen als weiteren Leckerbissen und Erweiterung ihres Speiseplans. Kein Reisender sollte sich ohne guten und eingeborenen Führer in die Ringberge wagen. Und zwar aufgrund der Tiere und der Bergbewohner.


    6. Die Große Öde:
    Dort wo die Ringberge plötzlich aufhören, fast steil abfallen, beginnt die Große Einöde. In Ihr gibt es nicht außer Sand, Wind und feindseligen Insekten, manche von der Größe eines kleinen Hauses. Keine bekannten intelligenten Wesen leben hier und es ist zu bezweifeln ob solch Leben hier überhaupt möglich ist. Keiner der bisher aufgebrochen ist die Öde zu durchqueren ist lebend zurückgekehrt um davon zu berichten ob sie überhaupt ein Ende hat und was in ihren Tiefen existiert. Es gibt verschiedene Sagen. Einige berichten von einem verheißenen Land in dem alles im Überfluss vorhanden ist, andere sprechen von einem Ort an dem die Schrecken regieren und selbst das Licht des Navia nicht mehr hindringt. Manchmal kommt sogar die Theorie auf das dort einfach die Existenz aufhört und alles sich in Nebeln verliert, doch das ist den Meisten dann doch zu abenteuerlich.

  • Das Navia:
    Das Navia ist die Lichtquelle von Werra, ein Gebilde das aussieht wie aus zwei dreiseitigen Pyramiden zusammengesetzt. Das Licht das von ihm ausgeht ist so hell wie das von Sonnen anderer Welten und hat auch so ziemlich denselben Sinn und Zweck. Es spendet Wärme und Leben.
    Das Navia kreist um den Weltenbaum Werra ungefähr auf Höhe des Ringgebirges, fast so als würde es dessen Verlauf als Leitbahn verwenden. Die Höhe in der es sich befindet ist genau so, das das Licht, welches von ihm ausgeht, unter Beachtung des Blattwerks, den Punkt erreicht an dem der Stamm den Boden berührt. So wird das Gebiet bis ca. 3 km den Stamm hinauf vom Navia beleuchtet. Darüber sorgt das Blattleuchten für genug Licht.
    Auf diese Weise wird auch ein zweiter Effekt erzeugt der damit in direktem Zusammenhang steht, der
    Werraschatten.
    Der Werraschatten bedeckt ungefähr 50 % des Gebietes unter dem Blattwerk zu jeder Zeit (die Gebiete außerhalb prozentual weniger je weiter man sich von dem Baum entfernt). Während der Schatten auf einer Region liegt ist dort höchste Vorsicht geboten, denn dann kommen dort die Kreaturen der Dunkelheit und des Schattens aus Ihren Verstecken hervor und sorgen für allerlei Leid und Unheil, wenn sie auf jemanden stoßen. Sobald der Schatten jedoch verschwindet verschwinden auch sie, da die Berührung mit Navia-Licht sie sofort in gräulichen Rauch auflöst und sie fürchten dieses Schicksal (immerhin bedeutet es das Ende der eigenen Existenz).


    Blattleuchten:
    Wer näher über die Beschaffenheit und die Angewohnheiten von Licht und Schatten nachdenkt und den Werraschatten mit in Betracht zieht, der kommt früher oder später zu der Annahme das im Blatt- und Astwerk von Werra - bis auf die äußeren Zonen – eigentlich Dunkelheit herrschen müsste. Da jedoch keinem Menschen oder Kurzlebigem der Zutritt gestattet ist, per Dekret der Shey´far, muß sich der neugierige Forscher auf Erzählungen der Luftgeborenen verlassen.
    Danach ist das Innere des Blattwerks stets von sanftem Licht erfüllt. Dieses Licht wird von bestimmten Blättern des Baums abgegeben, den Seshir-Blättern. Gespeist werden diese Blätter von speziellen Adern, in und an den Ästen und dem Stamm, die Ihrerseits zu einer zweiten Art von Blättern, den Rashiav-Blättern, führen. Diese zweite Art wächst in den äußeren Regionen des Blattwerks ausschließlich und nimmt dort das Licht des Navia auf und leitet es über die Adern zu den Seshir-Blättern. Die Adern selbst geben auch für sich ein etwas schwächeres Licht noch ab. Deshalb werden die Äste auf denen es besonders viele von ihnen gibt von den Shey´far und den anderen Bewohnern des Blattwerks als Hauptverkehrswege und Handelsstrassen genutzt.
    So manch ein Magier der Menschen würde viel dafür geben die Natur dieser Blätter zu untersuchen. Ein solcher Versuch würde von den Shey´far jedoch umgehend mit dem Tode gestraft und niemand würde auf die Idee kommen auch nur ein Teil eines solchen Blattes vom Baum zu trennen und auf die Oberfläche zu schaffen, für keinen noch so hohen Preis.

  • Wow, das ist ja wirklich mal eine originelle Welt. Vor allem die Siedlungen am Stamm finde ich toll. :thumbup:
    Aber das mit dem Licht ist mir noch nicht ganz klar. Hab ich das richtig verstanden, dass das Navia direkt über dem Gebirge den Baum umkreist? Aber dann müsste es ja im Gebirge seeeehr heiß sein und in der Nähe des Stammes ziemlich kalt, oder nicht? ???

  • Neyasha: Öhm... nicht ganz....Das Navia strahlt eine gleichmäßige Wärme aus die das ganze Werratal erreicht (im Werraschatten natürlich ist es deshalb etwas kälter, aber auch nicht arg zu kalt)
    Die Ringberge sind eine kältere Region, v.a. durch die scharfen Winde die meist durch sie pfeifen und aus der Öde kommen....

  • Das sind ja Fakten ohne Ende! :o 8)
    Hört sich alles schonmal wirklich originell an. Wovon ernähren sich eigentlich die Luft- und Erdgeborenen? So eine Siedlung im Baum muss ja ziemlich irre aussehen.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Zumindest in meiner Vorstellung sehen diese Siedlungen wirklich irre aus, leider kann ich nicht zeichnen, aber ich hab Hoffnung das Ghikra mir was malt (hatte sie mal angeboten ).
    Was sie essen? Abwarten... kommt noch...


    Hier noch mal was für zwischendurch, ein Teaser *zwinker* sozusagen auf die Rassen der Welt:



    Smiliven (Erdgeboren)


    Die Smiliven sind eine Rasse von quasihumanoiden Wesen die in den Waldlanden von Werra beheimatet sind. Lange Zeit war Ihre Existenz nur eine Legende von vielen die in den Dörfern der Menschen erzählt wurden um die Kinder zu unterhalten und nur Wenige, meist Jäger und Fallensteller die häufig in die Tiefen der Wälder vordringen, wussten das sie wahr sind.


    Die Smiliven konnten sich deshalb so gut vor den meisten anderen Wesen verbergen da sie sehr klein und mit einigen außergewöhnlichen Gaben gesegnet sind. Von Kopf bis Fuß ist ein durchschnittlicher Smiliven gerade mal 30 cm hoch. Jedoch ist er dies nur in voll aufgerichtetem Zustand. Normaler Weise jedoch bewegen sie sich stark gebückt fort und benutzen dabei alle 6 Gliedmaßen. Jedes dieser Gliedmaßen eignet sich gleichermaßen gut zum Laufen, Klettern oder Greifen. Ihr Tastsinn ist ausgezeichnet und die an den Enden der Gliedmaßen befindlichen Klauen eignen sich gleichermaßen als Hände wie auch als Verteidigungswaffe. Der Kopf, der sich auf einem kompakten, aber langgestreckten Leib befindet, ist äußerst flexibel und sie können ihn um fast 270 Grad drehen. Dadurch das die zwei Augenpaare jeweils außen an dem spitz zulaufenden Kopf sich befinden, und jedes einzeln beweglich ist, decken sie das komplette Blickfeld ab. Die Augen selber sehen zunächst recht normal aus, hat man jedoch die Gelegenheit genauer hinzusehen entdeckt man ihre facettenartige Struktur. Leicht vor den Augen befinden sich zwei beinahe unmerkliche Schlitze in der lederartigen Haut hinter denen sich ein sehr fein abgestimmtes System von Geruchsrezeptoren verbirgt. Die Kombination dieses Riechorgans mit den Augen sorgen dafür das einem Smiliven kaum etwas entgeht was damit zu tun hat. Ihr Gehör hingegen ist nicht so leistungsfähig wie das Menschliche und fast aller Vertreter dieser Rasse leiden so genetisch bedingt unter Schwerhörigkeit.
    Die Haut der Smiliven weist eine lederartige Konsistenz auf und scheint auf den ersten Blick hart, fast graniten zu sein. Dies ist jedoch nur eine geschickte Tarnung, ein Verteidigungstrick sozusagen. Tatsächlich ist die Haut äußerst sensibel und weich und bietet ihnen keinen sonderlich guten Schutz sollten sie entdeckt und angegriffen werden. Jedoch ist eine Entdeckung nicht sehr wahrscheinlich, denn durch Ihren guten Geruchssinn und die einzigartigen Augen entdecken sie die meisten Gefahrenquellen frühzeitig. Sollte ihnen dennoch einmal eine entgehen liegt Ihre letzte Verteidigung in einer illusionär wirkenden Tarnfähigkeit, die einem Angreifer über spezielle Pheromone vorgaukelt das sich der Smiliven einige Zentimeter weiter entfernt aufhält als es wirklich der Fall ist.
    Der Körper dieser seltsamen Kreaturen endet in einem Schwanz der fast noch einmal so lang ist wie der Rest des Wesens. Auch dieser ist äußerst feingliedrig und kann als Greifwerkzeug eingesetzt werden auch wenn damit keine so feine Manipulation möglich ist wie mit einer der Klauen. An seinem Ende befindet sich ein kleiner Stachel der dem Unglücklichen Gestochenen einem raffinierten Gift aussetzt. Dieses Gift wirkt sehr halluzinogen und wird seit dessen Entdeckung von einigen skrupellosen Kräutermischern zu einer sehr wirksamen Droge verarbeitet. Leider setzt dies die Gefangenschaft des Smiliven voraus und damit unweigerlich dessen Tod. Denn aus bisher ungeklärten Gründen sterben Smiliven nach wenigen Wochen in Gefangenschaft.


    Ihre Wohnhöhlen graben die Smiliven in die Stämme sehr großer und alter Bäume und zwischen deren Wurzelwerk. Allerdings sind solche Heime nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen und nur ein Aufbrechen des Stammes kann die Wahrheit enthüllen. Denn die Smiliven verfügen über eine weitere Fähigkeit die ihnen zum Schutz dient. Sie können durch jede Form von Holz hindurch morphen ohne dort Schaden zu verursachen oder selbst Schaden zu nehmen. So besteht nicht die Notwendigkeit Eingänge in Ihren Unterschlüpfen anzulegen.


    Als Nahrung dient den Smiliven so ziemlich alles was der Wald ihnen bietet. Sie verzehren gleichermaßen Beeren und Früchte wie selbst erjagtes Wild. Bei der Jagd beschränken sie sich jedoch auf Wesen von maximal der Größe eines Kasaradic und sie lassen kaum Spuren Ihrer Beute zurück da sie so ziemlich jedes Teil verwenden, vom Fell bis hin zu den Knochen.


    Die Sprache dieses Waldvolkes ist für einen Menschen unerlernbar da sie sich über ein komplexes System einer Kombination von Gesten und Gerüchen verständigen, jedoch sind sie in der Lage die menschliche (und andere) Sprachen zu erlernen und zu sprechen – etwas das sie allerdings äußerst ungern machen da es viel Zeit in Anspruch nimmt und einen entsprechenden Lehrer voraussetzt. Und Vertrauen schenken sie den Menschen und den anderen „Großen“ nur selten und äußerst langsam.

  • Eine GEILE Welt! :D ;D


    Wirklich, ich finde sie einfach klasse! Klar strukturiert, aber durch die Fremdartigkeit faszinierend und mit viel Potential für tolle Ideen und Geschichten. :D :klatsch:


    Das Leben am Stamm erinnert mich an unseren Thread einer säulenförmigen Welt! Vielleicht kannst du da auch noch ein paar Ideen sammeln.


    Es scheint, daß die Luftgeborenen sehr wenig Kontakt zum Rest der Welt haben, oder wie? Ich würde ja gerne mehr über das Leben dort oben erfahren :)
    Was mir auffiel: irgendwie hab ich das Gefühl, daß es eigentlich nirgends einen Ort gibt, an dem keine gefährlichen Kreaturen herumlaufen ;D *gg* (was aber nicht unbedingt schlimm ist :diablo: )


    Die Schöpfungsgeschichte find ich auch ganz schön, vor allem die schöne Erklärung für die Entstehungsweisen der drei verschiedenen "Arten" von intelligentem Leben.
    Irgendwie liest sich der Anfang aber nicht so gut, vielleicht würde ich da nochmal drüber gehen... (kann es nicht so recht in Worte fassen, was mich da so stört. Einzelne Formulierungen...)
    Was ich auch ein wenig befremdlich fand, sind solche Dinge wie durch-Bäume-morphende Wesen... - will irgendwie nicht so recht in das Bild passen, daß ich mir von der Welt so mache... (aber es ist natürlich deine Welt, ich geb nur mein Gefühl wieder)


    Erdgeborene - sie werden erstmals in den Bergen erwähnt, aber in deinem letzten Posting gibt es auch welche in den Wäldern... - gibt es die Unterirdischen überall auf der Welt?
    Vielleicht können sie ja auch viel besser in die Tiefe graben... - und vielleicht gibt es sogar eine unterirdische Rasse, die sich immer weiter unter der Ödnis entlanggräbt... wer weiß? *zwinkerzwinker* (hach, ich kann sie förmlich vor mir sehen - echt schön, ich krieg so viele Ideen bei dieser Welt... - schade, daß es nicht meine ist *g*)


    Hast du vor, eine Homepage draus zu machen? Ich hätte eine Idee, wie man sie gestalten könnte. :)


    P.S.: was stellt dein Avatar dar?
    P.P.S.: ich hab nochmal wegen der Sonne überlegt: im Prinzip, wenn man mal von der Physik ausgeht (was auch durchaus in einer solch konstruierten Welt seine Berechtigung hat - eine abgefahrene Weltidee find ich gut, das Brechen grundlegender physikalischer Grundsätze wie das Abnehmen der Wärme mit zunehmener Entfernung weniger... - schließlich lassen sich aus der Beachtung der Physik unter den gegebenen Voraussetzungen meist noch interessantere Umweltbedingungen schaffen), ist das Weltzentrum mit dem Baum das Äquivalent zum irdischen Äquator: es ist das ganze "Jahr" die gleiche Temperatur, gleiche Tag/Nacht-Zeitspannen.
    Je näher es zum Gebirge geht, desto extremer sind die Temperaturschwankungen. Zieht die Sonne über einem hinweg, wird es sehr heiß, entfernt sie sich immer weiter, wird es immer kälter, und verschwindet sie gar hinter dem Baum (in welcher Höhe kreist die Sonne eigentlich?), wird es richtig kalt im Gebirge.


    Die Ödnis dürfte noch extremer sein, da dort, zumindest in der Nähe des Gebirges, recht früh der Schatten der Berge liegt, der im "Winter" dann kilometerweit in die Ödnis hineinragt...


    Was den Baumschatten angeht: da gibt es ja einen Kernschatten und einen Teilschatten (Beispiel an der Mondfinsternis). Was für Ausmaße hat die "Sonne" bei dir? Anhand dessen kannst du ja errechnen, wie groß die Schattengebiete an welchen Orten sind.

  • Ich hab mal deine Welt skizziert... (macht mir einfach Spaß, sowas *g*)
    Das warf ein paar Fragen auf.
    Zum Beispiel zu Werra, dem Baum: er hat eine recht kugelige Form, kann das sein? Das Astwerk fängt schon sehr früh an und geht sofort auf eine sehr große Breite...


    Und wenn in 20km erst das erste Blätterwerk beginnt, aber nur die unteren 3km direkt von Navia beschienen werden, dann herrschen in den restlichen 17km immer stärkeres Dämmerlicht (was natürlich durchaus ein eigenes Biotop sein kann *g*).


    Der Schatten hinter Werra reicht übrigens bis weit in die Ödnis hinein, über die höchsten Gipfel des Ringgebirges hinweg.


    Was mich aber am bedenklichsten stimmt: dir ist klar, daß er mit bis zu 300km ausladenden Ästen das gesamte Waldland überschattet? Und da das Astwerk sehr früh sehr ausladend ist, ist seitlich und hinter Werra das Waldland auch sehr früh schon von der Sonne abgeschnitten, dürfte daher auch recht kalt sein und ebenso wie das Dickicht innerhalb Werras einer zusätzlichen Beleuchtung bedürfen.


    Das sind zwar alles Probleme, die einen auch reizen könnten, sie zu bewältigen, aber ich persönlich würde den Baum nicht so stark ausladend machen... - der Werraschatten ist wirklich "hammermäßig riesig"...

  • Um erst mal einen der Punkte aufzugreifen, ja die Erdgeborenen sind alles unterirdisch lebende oder vorwiegend unterirdisch lebende Völker. Das prominenteste unter ihnen sind die auch vormals erwähnten Groklar. Ihre Tunnel reichen vom Stamm bis unter die Ringberge und einige wenige von ihnen bis in die Öde hinein. (Die einzige Art auf die Forscher bisher bis dort vordringen konnten da sich die Berge selber für die Menschen als unpassierbar erwiesen haben durch Ihre schiere Höhe und deren Tendenz zur Öde hin eine ziemlich unpassierbare Wand aus kilomterhohem Stein tu bilden.


    Sobald ich die Muße finde die Zettel abzutippen die die Erdgeborenen beschreiben kann man auch mehr zu ihnen lesen....
    Vorher jedoch werden wohl einige der Luftgeborenen auftauchen, da sie irgendwie meine besonderen Lieblinge sind *zwinker*....


    P.S. ...die Skizze würd ich gern mal sehen.... ich kann sowas leider nicht wirklich *auf schmähliche eigene Versuche schau*

  • Ich hatte schon heute mittag dran gedacht, die Sachen einzuscannen ;)


    Also, hier sind die Skizzen, die ich mal so halbwegs maßstabsgetreu gemacht habe:
    Draufsicht
    Seitenansicht

  • Die ist total genial die Welt :D
    Klar werd ich versuchen, die zu illustrieren. :D
    Kannst du mir deine ganzen Weltentexte ausdrucken und schicken? *Hibbel*. vor Allem die, die ich noch nicht habe. Dann kann ich die mit nach Seefeld nehmen, wo ich bestimmt Zeit zu malen finde.
    Meine Güte, beim Lesen drängen sich einem wahnsinnig viele Bilder ins Hirn *G*.


    :thumbup: :thumbup:

  • Für Dich mach ich doch alles, Ghiks.... kommt dann wohl zusammen mit Deinem Weihnachtspresent... ;)

  • Falls sich einer fragt "HEy.,.. warum kommt hier nix mehr...?)", ich arbeite gerade an den grundlegenden Strömungen und Konzepten der Magie in Werra und das erweist sich als etwas knifflig....


    aber ich bin sicher das ich bald wieder was einschieben kann hier, schon deshalb weil Ghiks immer mehr wissen will ^^

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