In diesem Thread werden mehrere Völker vorgestellt, daher stelle ich ein Inhaltsverzeichnis an den Anfang. Ich möchte gleich von vorneherein darauf hinweisen daß es teilweise viel Text zu den einzelnen Völkern ist. Das liegt daran daß ich gerne andere Bastler einen Blick auf meine Texte werfen lasse um Logikfehler im Konzept des Volkes aufzudecken (und zusätzlich sind die neusten Posts vier Jahre alt, da wurde noch nicht ganz so arg auf die "Kein Homepageersatz-Regel" gepocht Da die meisten Texte für gut befunden wurden habe ich sie in mein livejournal übernommen, mich aber noch nicht vollends dazu durchgerungen die Texte in diesem Thread durch Links dorthin zu ersetzen.
INHALT
- Die Tiraali - Das Volk der Sonnentrinker (Hier geht es vor allem darum ob mein Photosynthesekonzept für dieses insektoide Volk Oruns glaubhaft ist)
- In den Gärten der Meere - Das Volk der Uoquokkiq Mein Schlammspringerähnliches Unterwasservolk auf Orun
- Ylhawth - die Gewittertänzer Mein Energiewesen-Volk von Szad'Azdhar
- Die Hornanden Humanoides und recht aggressives Volk von Szad'Azdhar, neben den Menschen mein wichtigstes Volk
- Die Iskender Menschliches Seefahrervolk Oruns
Dazu ergänzend: Abschied auf Iskendisch Ein kleiner Text der nicht so recht ins Weltliteraturboard passen wollte und darum hier steht
Die Tiraali - Das Volk der Sonnentrinker
Hi Leute!
Ich bastle gerade an einem neuen Volk, den insektoiden TIRAALI.
Der Lebensraum der Tiraali sollen die Wüsten Oruns sein. Sie lebten früher auch in den fruchtbareren Randgebieten der Wüsten, haben sich aber vor den sich ausbreitenden Menschenreichen in ihre in die Berge hineingehauenen Felsenburgen zurückgezogen.
Sie sind ein Volk mit drei Geschlechtern, d.h. es gibt männliche und weibliche Drohnen, und ein drittes, neutrales ‚Königinnen‘-Geschlecht, das für die einmal gelegten Eier verantwortlich ist. Sie bebrüten die Eier und speicheln sie mit einem Hormoncocktail ein, der bestimmt, was für eine Drohne später schlüpfen wird (Arbeiter, Krieger usw). Unbehandelte Eier können nicht ausreifen. Das dient gleichzeitig auch zur Bevölkerungskontrolle.
Was ich mir überlegt habe, ist folgendes:
Die Tiraali siedeln in einem Gebiet, in dem es nicht viel Nahrung, aber jede Menge Sonne gibt.
Warum sollten sie das also nicht ausnutzen können?
Sie könnten zusätzlich zur normalen Nahrung auch Photosynthese betreiben!
Nur wie wäre das möglich?
Gibt es genügend Körperoberfläche zur Photosynthese?
Die Flügel der Tiraali sollten eine genügend ausreichende Fläche ergeben; sie könnten sich zu beinahe blattähnlichen Strukturen zerzauselt haben (da ausgewachsene Tiraali sowieso nicht fliegen können, sie sind zu schwer).
Und wenn die Oberfläche immer noch zu klein wäre, kann einfach die Chlorophyllkonzentration höher sein als bei einer Pflanze.
Photosynthese ganz grob:
- grüne Pflanzen und einige Mikroorganismen bringen die eingestrahlte Sonnenenergie in den Kreislauf der Natur ein.
- Diese Lebewesen zerlegen Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff, und zwar mit Hilfe von Sonnenlicht und ihrer Blutfarbstoffe (vor allem Chlorophyllen)
--> Der Sauerstoff wird an die Atmosphäre abgegeben
--> Der Wasserstoff wird mit Kohlendioxyd aus der Luft zu Glukose
Wie kommt es, daß Insekten Chlorophyll in den Zellen haben?
Mit der Endosymbiontenhypothese, d.h. daß es irgendwann mal eine Symbiose mit Einzellern oder Mikroorganismen gab, die eben Chlorophyll in den Zellen hatten. Tiraali haben nicht in allen verschiedenen Typen von Zellen Chlorophyll, nur in denen nahe an der Körperoberfläche, und vor allem in den Flügeln.
(Ich könnte mir vorstellen, daß es diesen Einzellern in grauer Vorzeit was gebracht hat, als die Vorfahren der Tiraali alle noch fliegen konnten, damit waren sie mehrere Meter näher an der Sonne als sonst, und außerdem mobil: keine festverwurzelte Pflanze konnte ihnen im Licht stehen)
Wo könnte in der Wüste das ganze benötigte Wasser herkommen?
- unterirdische Kanäle/ Nutzung unterirdischer Flüsse und Quellen
- riesige Sammelbecken für die seltenen Regengüsse/Nutzung natürlicher Wasservorräte
- Tiraali holen Wasser von weit her per Wasser-Magen-Speicher oder Fassbehältnissen
- Tiraali züchten wasserspeichernde Pflanzen
- Tiraali haben ein feines Gespür um Wasser zu finden
Die Tiraali trinken ausgiebig, ehe sie sich auf die terrassenartigen Plattformen ihrer Felsenburgen stellen, und zwischendurch bringen ihnen andere Drohnen Wasser.
Sie fächern ihre Flügel aus, und wenn sie mehrere Stunden lang Energie getankt haben, kehren sie ins Innere zurück.
In Zeiten, in denen Wasser trotzdem knapp ist, wird die Photosynthese so eingeschränkt, daß sie gerade reicht, um die Larven zu füttern (In Zeiten des Durstes gibt es durch Geburtenkontrolle auch weniger Larven)
Wie kann man bei der Photosynthese Wasser sparen?
In Wüsten ist Wasser kostbar, wie kann also vermieden werden, daß zuviel Wasser verdunstet?
Eine Pflanze kann bei Wassermangel die Wasserabgabe durch Verschluß der Spaltöffnungen vorübergehend stark einschränken, sie hungert dann aber, weil sie kein CO2 aufnehmen kann, die Photosyntheseleistung sinkt.
Insekten atmen durch Tracheen, die könnten an das Photosynthesesystem gekoppelt sein, die Spaltöffnungen zur Photosynthese könnten in die Atemsysteme münden, d.h. wenn sie verschlossen sind, muß der Tiraali deshalb nicht ersticken.
Wie kommt der Tiraali dann an das notwendige CO2?
--> Die Fotosynthese wird bei hinreichender Lichtintensität durch eine Erhöhung des CO2-Gehaltes der Luft verbessert. Düngung mit Stallmist und Kompost reichert die bodennahe Luftschicht mit CO2 an, weil die organischen Stoffe dieser Dünger durch Mikroorganismen (Destruenten) zersetzt werden.
--> Also könnten die Tiraali eine Art Kotaufbewahrungsorgan haben, um das bei der Zersetzung frei werdende CO2 direkt nutzen zu können? Oder sie sitzen direkt über den jeweiligen Jauchegruben und nehmen ab und zu ne Nase voll? (Klingt eklig, aber das sind ja Insekten, keine Menschen)
Andere Idee zum Wassersparen:
Recycling: Das Wasser verdunstet tatsächlich, wird aber durch Membrane oder sowas beim Ausatmen wieder aufgefangen und dem Körper wieder zugeführt, so daß nur ein Minimum an Wasser verlorengeht.
Traubenzucker-Produktion:
Durch das ausgiebige Sonnenbaden entstehen energiereiche Zwischenprodukte, aus denen dann Traubenzucker und Sauerstoff hergestellt werden. Dafür aber braucht man kein Licht.
--> Also könnten die Tiraali nach dem Sonnenbad in den Bau zurückkehren und scheiden dann dort Sauerstoff aus und verarbeiten CO2, tun also beim Glukoseproduzieren der Luftqualität im Stock was Gutes.
Der entstehende Glukosesaft (zwischen 5 und 10l pro Tag, schätz ich mal) wird in der Regel durch Drüsen ausgeschieden, und an die Larven verfüttert oder zu einem haltbareren Nahrungsmittel weiterverarbeitet, evtl auch als Handelsware. Nur in Notsituationen, oder wenn sie außerhalb des Stocks unterwegs sind und Nahrung brauchen, konsumieren ihn die Tiraali direkt.
Wenn dutzende Tiraali beim Sonnetanken zusammenstehen, könnte man sie von Weitem fast mit einem kleinen Wäldchen verwechseln. Diesen Umstand nutzen die Tiraali zur Jagd aus: wenn die Zeit kommt, daß die Zugvögel die Wüsten überqueren. Da sie als ‚Wald‘ den Standort wechseln können, fallen vor allem die Jungvögel immer wieder auf den gleichen Trick rein.
Junge Tiraali sind noch flugfähig, da sie erst später zu schwer werden, und ihre Flügel anfangen auszuzauseln, sie werden oft als Späher oder bei der Vogeljagd als Treiber/Köder eingesetzt.
Erwachsene Tiraali, deren ‚Beruf‘ die auf dem Rücken gefalteten Flügel unpraktisch macht, lassen sich die Flügel stutzen. Sie wachsen allerdings alle paar Jahre nach.
Das Konzept ist durch Verwurstelung der Infos aus einem Biobuch und meinem verwirrten Geist entstanden.
Klingt es einigermaßen plausibel? Wo sind Fehler und Erklärungslücken?
Und wie findet ihr‘s?