[Lyvad] Chuis

  • Ich weiß, ich sollte wieder einmal an Meseleth arbeiten – was ich ja auch mache – aber da sind mir wieder so ein paar Bewohner von einem anderen Kontinent hineingerutscht. Aber da die Chuis schließlich von Meseleth stammen, ist das schlechte Gewissen auch nicht so groß. ;D
    Ich werde das Ganze ein wenig zerstückeln, dass es nicht so viel auf einmal ist (obwohl das eh die gekürzte Version ist). Wenn es Fragen gibt, nur her damit! ;)


    Aussehen
    Chuis sind nahe Verwandte der Djajels von Meseleth und Itayan und erinnern daher im Aussehen deutlich an eine Katze. Allerdings sehen Chuis anders als die Djajels nicht wie aufrecht gehende Katzen aus, sondern eher wie Leoparden. Wie Katzen sind Chuis Zehengänger und besitzen sowohl an den Füßen wie auch an den Händen einziehbare Krallen, die ihnen das Klettern erleichtern. Das Gebiss ist noch ein typisches Raubtiergebiss, allerdings nicht mehr annähernd so gefährlich wie das von vierbeinigen Raubkatzen vergleichbarer Größe. Man sollte es aber trotzdem nicht unterschätzen. Beim Klettern und vor allem beim Balancieren hilft ihnen ein Katzenschwanz. Die meisten Chuis sind zwar tagaktiv, können aber im Dunkeln trotzdem ein wenig besser sehen als Menschen. Um zu überleben, muss ihre Nahrung aus mindestens 80% tierischen Produkten in Form von Fleisch, Fisch, Milch und Eiern bestehen. Zusätzlich nehmen sie aber auch, besonders der Bargachuis, auch reife (und überreife Früchte) und Knollen. Männer und Frauen sind, wenn sie einen Lendenschurz tragen, praktisch nicht voneinander zu unterscheiden, da die Brüste der Frauen nur während des Stillens sichtbar sind.
    Es gibt die Chuis in zwei Rassen, die kleineren (mit ihren um die 1,90 m Körpergröße für Menschen noch immer großen) Bargachuis und die großen (Durchschnitt 2,20 m Körpergröße) Aslachuis. Bargachuis sind mit einem Muster aus dunklen Ringen und Flecken gezeichnet – es gibt (gar nicht so selten) sogar Schwärzlinge – während die Aslachuis meistens ein ungezeichnet ocker-/sandfarbenes Fell besitzen, eventuell mit Streifen oder kleinen Flecken. Da die beiden Chuirassen aber noch sehr nahe miteinander verwandt sind, gibt es sehr wohl auch „dunkle“ Aslachuis und nahezu ungezeichnete Bargachuis, wenn auch sehr selten. Außerdem kommen in den Grenzgebieten und in den (Menschen- oder Gast-) Städten Mischlinge zwischen Barga- und Aslachuis vor.
    Chuis gelten mit ca. 16 Jahren als erwachsen. Wie alt sie werden, hängt sehr von der Kultur ab, in der sie leben. So ist ein Bargachui in den Mangroven, der das 50. Lebensjahr erreicht, ein wahrer Methusalem. Die Aslachuis, die in die Menschenstädte gezogen sind und dort ein recht friedliches Leben genießen, erreichen hingegen ein Durchschnittsalter von 60 Jahren. Einzelne Chuis sollen ein Alter von 90 Jahren und mehr erreicht haben.

  • Jetzt kommt ein wenig Geschichte, nur die wichtigsten Ereignisse der Chuigeschichte. MF bedeutet Meleds Fall – die völlige Zerstörung der Xolarerstadt Meled. Es handelt sich dabei um die wichtigste und auch gängige Zeitrechnung in Meseleth. Für die Chuis und Kolonor würde ich zwar eine andere Zeitrechnung brauchen, aber das hab ich noch nicht ausgearbeitet. Heute wird das Jahr 3039 n. MF geschrieben.


    Entstehung, (Kurz-) Geschichte und Verbreitung
    Die Chuis entstanden ca. 50.000 v. MF gemeinsam mit den Djajel in Meseleth, sehr wahrscheinlich unter dem Einfluss der Indhrav (merkwürdige, körperlose Zauberwesen, die es allerdings nicht mehr gibt). Ihre nächsten heute lebenden Verwandten sind nach den Djajels die Fingerkatzen von Meseleth, die allerdings Tiere sind. Während die Djajels im Norden des Kontinents blieben, wanderten die Chuis in den Süden, wo sie auf die Zeck’Zeeh (ein intelligentes Echsenvolk) stießen. Was immer damals geschah, ist heute unbekannt (die Legenden der Zeck’Zeeh sprechen aber von grausamen Kämpfen zwischen den beiden Arten), allerdings fühlten sich die Indhrav wohl veranlasst einzugreifen und versetzen die Chuis auf einen Kontinent, wo es keine intelligenten Echsenvölker gab, nämlich nach Kolonor.
    Während einige Chuis in den nördlichen tropischen Regnwäldern blieben, wanderten andere in die südlichen Savannen. Mit der Zeit entstanden daraus die beiden heutigen Chuirassen, die Bargachuis, die nur ungern ihre feuchtwarmen Wälder verlassen, und die Aslachuis in den Savannen und Trockenwäldern.
    Lange Zeit lebten die Chuis zwar nicht gerade friedlich, aber doch von anderen Kulturschaffenden recht ungestört nebeneinander, bis die Gasts – Wesen, die gerne als Spindelmenschen (die wichtigeren von ihnen sind spindeldürr) oder als Maskenträger (besitzen eine sehr dünne, weiße Hornplatte vor dem Gesicht, die an eine Maske erinnert) bezeichnet werden, obwohl die überhaupt nicht näher mit den Menschen verwandt sind – von den Sinierern (einem Menschenvolk) 657 v. MF nach Norden über das Pindar-Gebirge verdrängt wurden und daher auf die Aslachuis stießen. Die Gasts, die sich plötzlich zwischen Chuis und Sinierer fanden (und die die primitiven Fellwesen in den Savannen ein wenig unterschätzt hatten), waren nun gezwungen einen Zweifrontenkrieg zu führen, den Ersten Gastkrieg, und wurden schließlich auf die Halbinsel Yarara verdrängt.
    Der Krieg hatte die zum Teil untereinander sehr zerstrittenen Aslachuis miteinander vereint, und zwar unter dem Stammesführer Fachrroa. Fachrroa gelang es alle Stämme der Aslachuis langfristig zu vereinen (ein ähnlicher Versuch bei den Bargachuis schlug fehl) und gründete schließlich das Großreich von Charrshaah, das 641 v. MF formell von der Nordspitze Kolonors bis zum Pindar-Gebirge reichte (mit Ausnahme von Yarara), tatsächlich aber nur das Savannengebiet dieser Region umfasste. Gemeinsam mit den Anführern der anderen Stämme gelang es ihm eine Art Gesetz auszuarbeiten, das den einzelnen Stämmen in ihren Gebieten große Autonomie gewährte, sie allerdings zu Untertanen des Choarr ach Choarr (Führer der Führer) macht. Nach dessen Tod wählen die Stammesführer wieder einen neuen Choarr ach Choarr aus ihren Reihen (näheres kommt später zur Politik der Aslachuis). Das System funktionierte ganz gut und so zerfiel das Reich nicht einfach nach Fachrroas Tod, wurde allerdings durch das Einwandern der Xolarer im Norden 1-20 n. MF und das Nachrücken der Sinierer ab 70 n. MF im Süden (formal aber nicht tatsächlich) kleiner.
    Erst als die Sinierer ab 350 n. MF die Niederlassungen der Xolarer zu kolonialisieren begannen, wurden die Aslachuis nervös, weil sie sich plötzlich umzingelt sahen. Die Folge waren Überfälle von Aslachuis auf menschliche Siedlungen, sowohl im Norden bei den Xolarern, als auch im Süden bei den Sinierern (und auch einige weniger spektakuläre Überfalle bei den ohnehin verhassten Gasts). Der damalige Derinur (eine Art Kaiser/König des Imperiums der Sinierer, der in der Regel magisch begabt ist) Narskart I reagierte nicht wie erwartet mit einem militärischen Rückschlag, sondern lud alle Stammesführer 362 n. MF nach Skrindar und handelte ein Friedensabkommen mit den Aslachuis aus. Demnach verpflichteten sich die Sinierer, das Großreich von Skrindar nicht anzugreifen (solange die Aslachuis keinen Krieg beginnen), im Gegenzug wurde den Sinierern gestattet, Handelszentren in dem Gebiet der Aslachuis zu errichten. Die Aslachuis sahen ein, dass dieser Vertrag wohl das kleinere Übel sei und willigten ein.
    Von all dem vollkommen unbehelligt entwickelte sich seit 1400 n. MF auf der Insel Shìrròutái die Shìrròutái-Kultur, eine Hochkultur der Bargachuis (man munkelt nur eine von vielen). Die Shìrròutáis sollen eine eigene Schrift besessen und Viehhaltung gekannt haben, Meister der Steinbearbeitung gewesen sein (ihre Steinklingen übertrafen zum Teil Metallklingen) und rätselhafte „Ruinen“ (seltsame Bauwerke, die wie bizarr verwachsenen Bäume aussehen) hinterlassen haben. Wann, warum und wie die Kultur unterging, ist unbekannt. Manche Forscher vermuten sogar, dass die Shìrròutái-Kultur gar nicht unterging. Denn die Insel wird nur von Chuis bewohnt und es ist durchaus möglich, dass sich noch immer einige lebende Überreste dieser Hochkultur dort finden.
    Bei den Aslachuis schoss wegen des Vertrags von Skrindar nun eine Menschensiedlung nach der anderen aus dem Boden im Staatsgebiet der Aslachuis. Das Anfangs gute Verhältnis zwischen Menschen und Aslaluchis sank auf einen Tiefpunkt. So verweigerten sie im Chimärenkrieg 1.987 n. MF den Sinierern die Hilfe und unterstützen (im Geheimen) die rebellierenden künstlich geschaffenen Wesen und um Freiheit kämpfenden Sklaven. Offen gegen die Sinierer wollte man sich allerdings nicht wenden, weil man sich noch immer an den Vertrag von Skrindar gebunden sah.
    Die Wende brachte 2.108 n. MF Ruarrhau, kein Asla-, sondern ein Bargachui. Ruarrhau besaß wie Fachrroa ein besonderes Geschick, mehrere Stämme (diesmal aber von Bargachuis) zu vereinen, wenn nicht sogar ein größeres, es waren schließlich Bargachuis. Ruarrhau verwendete dies aber nicht, um irgendwelche Feinde abzuwehren, sondern um die Welt zu erobern (zumindest das, was ihm bekannt war, nämlich den Norden Kolonors bis zum Pindar-Gebirge.) Da sowohl die Sinierer als auch die Aslachuis nach dem Chimärenkrieg sehr geschwächt waren und mit einem Angriff aus dem Norden nicht rechneten, hatten sie trotz einfachster Waffen leichtes Spiel, überrannten praktisch Charrshaah und kamen tatsächlich bis zum Pindar-Gebirge. Unterstützung bekamen sie von nicht wenigen Aslachuis, die diesen Augenblick als günstige Gelegenheit sahen, die Sinierer aus dem Land zu werden. In vielen Siedlungen der Aslachuis wurden die Eroberer sogar wie Befreier empfangen. Als Ruarrahau feststellte, dass die Welt beim Pindar-Gebirge nicht zu Ende war, wollte er natürlich auch noch die Länder der Sinierer erobern und zog 2.113 über diese Grenze. Da sich Ruarrahau nicht damit aufhielt irgendwelche Städte und Siedlungen einzunehmen, seine Soldaten sich ihre Verpflegung einfach fingen (hauptsächlich Haustiere, aber für Bargachuis zählen auch Menschen zur Jagdbeute) und die Heerführer der Sinierer von der chaotischen Taktik der Bargachuis vollkommen überfordert waren, gelangte der gefürchtete Ruarrahau 2.114 zu den Stadtmauern von Nesiraru (der Resistenz vom Derinur). Der damalige Derinur Zetankad hat sich allerdings magisch darauf vorbereitet und als Ruarrhau vor der Stadt auftauchte, sprach er einen Fluch über die angreifenden Bargachuis. Die sehr abergläubischen Bargachuis waren am Anfang etwas eingeschüchtert, aber da nichts Spürbares geschah, ließen sie sich schlussendlich doch von einem Angriff nicht abhalten. Diesmal war das Kämpfen für sie aber anders, richtig berauschend, und als der Derinur die Truppen hinter die Stadtmauern zurückzog, gingen die Chuis gegenseitig auf sich los. Die Überlebenden dieses Gemetzels erinnerten sich zum Teil nicht mehr daran, warum sie eigentlich hier waren, hatten keine Lust mehr zu kämpfen und hatten die vage Ahnung, dass ihre Raserei und das plötzliche Desinteresse an diesem Krieg, etwas mit dem Zetankads Fluch zu tun hatte. Die meisten traten wieder die lange Reise in den Norden an, diesmal nur in kleinen Gruppen, da in großen immer schnell Streit begann, der wegen ihrer Raserei rasch blutig und tödlich wurde. Ruarrhau wurde ebenfalls ein Opfer des Fluchs und wurde im Streit von seinen engsten Freunden erschlagen. Das Besondere war, dass aber auch Bargachuis, die gar nicht an dem Kriegszug teilgenommen hatten und in den nördlichen Regenwäldern geblieben waren, von nun an unter dem Fluch litten, während sympathisieren Aslachuis, die in den Reihen der Bargachuis kämpften, nicht betroffen waren.
    Als Antwort auf den Angriff erklärte Zetankad den Vertrag von Skrindar für nichtig und annektierte 2.119 das Großreich von Charrshaad mit der Begründung, dass die Aslachuis nicht auf ihr Land aufpassen könnten. An der Verwaltung hat sich deshalb nichts geändert, außer dass die Stammesführer und der Choarr ach Choarr dem Derinur unterstellt sind und ihm Tribut zahlen müssen. (Eine genauere Beschreibung des Fluchs von Zetankad kommt noch.)
    Heute, 3039 n. MF leben die Bargachuis hauptsächlich in den tropischen Regenwäldern und den (feuchteren) Trockenwäldern im Norden, während die meisten Aslachuis die Savannen und die Randgebiete der Wüsten nördlich des Pindar-Gebirges besiedeln (mit Ausnahme von Yarara). Allerdings sind Söldner von beiden Rassen sowohl bei den Gasts, als auch bei den Menschen sehr gefragt, und so gibt es heute in viele Menschen- und Gaststädten eine mehr oder weniger große Minderheit von Chuis.

  • Klasse!
    Geniale Geschichte (im Sinne von historisch). Aber wie ist das? Leiden die Bargachuis immer noch unter dem Fluch? Hat der sich vererbt oder ist da jetzt nix mehr? Ich meine, das wär ja noch schöner, wenn die Söldner in der Armee sich gegenseitig umbringen ...
    Die komischen Zauberwesen von ganz am Anfang interessieren mich. Hast du da was über die? *neugier*
    Hmmm, ich finde, die Begründung von dem Obermotz, warum er den Vertrag auflöst, ist etwas schwach. Immerhin haben die Bargachuis es ja in seine Hauptstadt geschafft. Und da anderen vorwerfen, was seine Leute auch nicht soooo toll geschafft haben?
    Aber dass er den Vertrag auflösen will, versteh ich. Das ist knallharte Politik.
    *daumenhoch*
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Zitat

    Leiden die Bargachuis immer noch unter dem Fluch? Hat der sich vererbt oder ist da jetzt nix mehr?


    Ja, allerdings wird der Fluch immer schwächer. Er hat allerdings mehrere Auswirkungen. Die Bargachuis drohen, wenn sie kämpfen in eine Art Kampfrausch zu verfallen, bei dem sie auf allen dreinschlagen, die sich irgendwie bewegen (es kann lebensrettend sein, sich tot zu stellen, bis sie sich wieder beruhigt haben, aber das wissen nur sehr wenige). Außerdem können sie sich keine längerfristigen Ziele setzen. Alles, was ein paar Wochen (oder auch nur Tage) in der Zukunft oder Vergangenheit liegt, ist für sie uninteressant, wird ignoriert oder vergessen. Damit sind solche tollkühnen Pläne wie noch einmal die Welt erobern, unmöglich. Für kleinere Überfälle auf Menschensiedlungen reicht es aber trotzdem. In letzter Zeit tauchen allerdings immer mehr Bargachuis auf, die überhaupt nicht vom Fluch betroffen sind. Das sind dann meist jene, die sich dann als Außenseiter fühlen, die heimatliche Sippe verlassen (müssen) und ihr Glück in den Menschen- (und seltener Gast-) Städten versuchen. So ist auch die Gefahr, dass sich die Söldner gegenseitig umbringen nicht mehr so groß. Außerdem läßt man Bargachuis weniger in großen Formationen auf dem Schlachtfeld kämpfen (da sind die Aslachuis gefragter), sondern schickt sie ehrer in kleinen Gruppen los, um z.B. Steuern einzutreiben, jemanden zu bewachen (Bargachuis sind wegen ihrer scharfen Sinne beliebte Leibwächter) oder sich einer Räuberbande anzunehmen.


    Zitat

    Die komischen Zauberwesen von ganz am Anfang interessieren mich. Hast du da was über die? *neugier*


    Der Name Indhrav stammt von den Selethen und bedeutet Geistkörper oder Gestaltlose. Die Selethen haben diese Wesen so genannt, weil sie nie etwas Körperliches von diesen Wesen gefunden haben - keine Gräber, keine Abbildungen und schon gar nicht Überreste von ihnen wie etwas ein Skelett. Es handelte sich bei ihnen tatsächlich um ein Volk von körperlosen, geisterhaften Zauberwesen, die ihre Umwelt nur mit Magier beeinflussen konnten, aber das sehr massiv. Ihre Kultur wuchs, blühte und ging unter innerhalb von fünfhundert Jahren, dann verschwanden sie von dieser Welt. Hinterlassen haben sie Schriften und Monumente, deren Geheimnis bis jetzt niemand ergründen konnte. Bis jetzt hat man noch nicht einmal herausgefunden, was der Zweck dieser Monumente überhaupt war. Aber auch die Existenz der Djajels (und der Chuis) geht wohl auf ihr Konto. Sie haben sie zwar nicht mittels Chimärologie erschaffen (was die Magier von Kolnor gerne machen), allerdings haben sie die Evolution irgendwie beeinflusst, sodass sich relativ schnell aus Verwandten der Fingerkatze die Djajels und die Chuis entwickelt haben. Warum sie das getan haben, weiß man nicht (die Schriften hat man bis jetzt trotz intensiver Forschung nicht entziffern können). Woher sie kamen und warum sie wieder verschwanden, weiß man ebenfalls nicht.


    Zitat

    Hmmm, ich finde, die Begründung von dem Obermotz, warum er den Vertrag auflöst, ist etwas schwach. Immerhin haben die Bargachuis es ja in seine Hauptstadt geschafft. Und da anderen vorwerfen, was seine Leute auch nicht soooo toll geschafft haben?
    Aber dass er den Vertrag auflösen will, versteh ich. Das ist knallharte Politik.


    Zetankad (und seine Vorgänger) haben schon lange nach einem Grund gesucht, sich das Land unter den Nagel zu reißen. Den Grund haben ihnen die Bargachuis geliefert, und da hat Zetankad eben zugegriffe. Seine Begründung spielt übrigens darauf an, dass die Aslachuis ihre Verwandten aus den Wäldern nicht aufgehalten, sondern eher freundlich empfangen haben.Charrshaah hat nach allem das Glück, dass es sich mehr oder weniger selbst verwalten darf (das ist nicht selbstverständlich).

  • Die Indhrav gefallen mir. *drängelt taipan, an denen weiterzubasteln*
    Dass der Fluch sich abschwächt, find ich interessant. Aber wie ist das mit denen, die nicht unter dem Fluch leiden? Die können ja jetzt weiter in die Zukunft planen. Planen die vielleicht die Rache für den Fluch, oder so?
    Aber Zetankad ist wirklich ein knallharter Politiker. Klasse.
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Zitat

    Die Indhrav gefallen mir. *drängelt taipan, an denen weiterzubasteln*


    Werde dann wohl den Selethen ein wenig beim Übersetzen helfen. ;)


    Zitat

    Dass der Fluch sich abschwächt, find ich interessant. Aber wie ist das mit denen, die nicht unter dem Fluch leiden? Die können ja jetzt weiter in die Zukunft planen. Planen die vielleicht die Rache für den Fluch, oder so?


    Bargachuis können zwar sehr brutal sein, aber Rache ist niemals ihr Ding gewesen, auch vor dem Fluch nicht. Wenn man nicht unmittelbar nach einer Tat jemanden für dafür bestrafen kann, dann verzichtet man eben ganz darauf. Sich bei den Nachfahren von Zetankad und seinen Untertanen zu rächen, macht in ihren Augen keinen Sinn. Außerdem ist das Wissen über den genauen Ursprung des Fluchs heute bei den Bargachuis im Dschungel großteils verloren gegangen, hauptsächlich wegen des Fluchs. So erfahren Bargachuis meist über andere, was damals genau geschah, also über Aslachuis, Menschen und Gasts, wenn überhaupt (liegt nun doch schon einige Zeit zurück). Im Augenblick besteht daher keine Gefahr für den Derinur. Wenn allerdings die meisten Bargachuis nicht mehr unter dem Fluch leiden, könnte es durchaus geschehen, dass sie noch einmal die Sinierer angreifen, weniger aus Rache, sondern weil sie wieder die Welt erobern wollen. Weil sie es damals beinahe geschafft haben, werden sie dann wohl mit dem Wissen losmarschieren, dass diesmal überhaupt nichts passieren kann. Und weil Bargachuis im Zweifelsfall zu ihren Leuten halten, könnten dann auch massenhaft eigene (Bargachui-) Söldner zum Feind überlaufen. :tod:


    Zitat

    Aber Zetankad ist wirklich ein knallharter Politiker.


    Die meisten Derinure waren/sind so. ;D

  • Dann mach ich jetzt weiter mit den Chuis, jetzt hauptsächlich mit den Bargachuis. Die sind schon besser ausgearbeitet, sogar mit Sprache. :D


    Bargachuis – Allgemeines
    Bargachuis sind die eher unheimlichen und geheimnisvolleren Chuis. Nicht so groß gewachsen wie ihre Verwandten in den Savannen und dunkler gezeichnet, sind sie hervorragend an ein Leben im tropischen Regenwald und den (feuchteren) Trockenwäldern angepasst. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und verbringen viel Zeit in denen für sie sichereren Bäumen; ein Stamm betritt sogar niemals den Erdboden. Sie leben in kleinen Sippen, die man zu Stämmen zusammenfassen kann (mehr darüber bei den Stämmen). Seit sie unter dem Fluch von Zetankad leiden, haben die meisten von ihnen das Bisschen an Kultur und Berechenbarkeit verloren, das sie davor ohnehin nur in geringem Maß besessen haben (wie man zumindest immer behauptet). Bargachuis sind tatsächlich (aus der Sicht von den anderen Bewohnern Kolonors) unberechenbar, gewalttätig (nicht in der eigenen Sippe) und agieren alles andere als vorausschauend (was aber eine Folge des Fluchs ist). Dumm sind sie allerdings nicht, trotz weit verbreiteter Meinug. Jeder, der gesehen hat, wie eine Chuisippe ein Anuch jagt (einen großer und wehrhafter Bewohner des Dschungels), wird dem zustimmen.

  • Leben in der Sippe
    Anders als bei den Aslachuis ist bei Bargachuis nicht die Familie, sondern die Sippe die kleinste Gesellschaftseinheit. Eine Sippe von Bargachuis besteht niemals aus mehr als zehn erwachsenen Chuis und noch einmal so vielen Kindern, in der Regel sind es deutlich weniger. Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es keine. Nur hochschwangere Frauen werden geschont, müssen daher nicht Jagd auf gefährliche Beute machen und es gilt als Tabu sie zum Kampf herauszufordern. Kinder genießen vollkommene Narrenfreiheit. Nur wenn sie durch ihr Verhalten sich oder die Sippe in Gefahr bringen, greifen die Erwachsenen ein, zum Leid der Chuikinder aber nicht immer. Denn um die Kinder kümmern sich die, die nicht selbst jagen oder sammeln gehen können, also Verletzte, Hochschwangere und säugende Mütter. Gibt es für einige Zeit in einer Sippe keine solche Person, sind die Jüngsten auf sich allein gestellt. Ein Instinkt bringt allein gelassene Kinder aber dazu, vollkommen ruhig im Baumnest oder einem anderen sicheren Versteck zu bleiben, bis wieder jemand von den Erwachsenen kommt. Ältere Kinder helfen hingegen beim Sammeln oder gehen den Jägern zur Hand.
    Bargachuis leben als einfache Jäger und Sammler, wobei das Hauptgewicht auf der Jagd liegt. Gejagt wird alles, von kleinen Nagern und Affen bis hin zu den riesigen Anuchs. Andere Chuis werden zwar nicht als Jagdbeute angesehen, nur leben sie meist nicht weniger gefährlich als diese, wenn sie sich in das Gebiet einer fremden Chuisippe verirren. Zur Jagdbeute zählen aber auch andere Kulturschaffende wie Menschen und Gasts. Chuisippen, die in der Nähe von menschlichen Siedlungen leben, haben allerdings gelernt, dass es viel praktischer ist, diesen ein paar Felle und hübsche, bunte, aber wertlose Steine (für Menschen sehr wohl wertvolle Edelsteine) zu geben, um dafür Metallgegenstände, Nahrung oder auch Alkohol zu erhalten. Diese Art des Handels ist nicht ganz ungefährlich, für beide Seiten. So gibt es einige Sippen, die ihre Handelpartner nach erfolgreichem Geschäft in den Kochtopf stecken (obwohl, so was kennen die Bargachuis gar nicht) und Sklavenhändler tarnen sich gerne als Händler, um an die Chuis zu gelangen. Chuisippen, die in der Nähe von menschlichen Siedlungen leben, haben auch so etwas wie eine sehr einfache Form der Tierhaltung entwickelt. Können sie ein (harmloses) Beutetier lebend fangen und haben sie gerade genug zum Essen, nehmen sie es mit ins Wohnnest. Wenn Jagderfolg ausbleibt, werden dann eben diese Notreserven verspeist. Mehr als einige Tage überleben solche Haustiere aber in der Regel nicht. Gesammelt werden Krebse, Schildkröten, Eier (die als besondere Delikatesse gelten) und Insektenlarven. Als (Jagd-) Waffen dienen ihnen vor allem Speere, Keulen, Faustkeil und Steinklingen, wenn sie nicht gleich auf Waffen verzichten und alleine mit ihren Krallen und Zähnen auf die Jagd gehen. Da die Nahrung von Bargachuis zu 80 bis 100% aus Fleisch besteht, haben die paar überreifen Früchte, Wildhonig und Wurzelknollen, die hie und da versehentlich in den Magen kommen, so gut wie keine Bedeutung, außer dass sie als Besonderheit gelten, vor allem was überreife Früchte betrifft.
    In den Sippen gibt es meistens keine feste Rangordnung, allerdings sehr wohl Spezialisten wie einen besten Jäger, einen besten Fischer, einen besten Speermacher usw. Diese Personen haben auch nicht mehr Macht als andere Sippenmitglieder, doch wird man bei der Jagd auf ein gefährliches Tier den Besten Jäger um Hilfe und Rat bitten. Droht der Sippe Gefahr in Form von feindlichen benachbarten Sippen oder Sklavenjäger, wendet man sich hingegen lieber an den Besten Krieger. Entscheidungen werden meist gemeinschaftlich getroffen, in der Regel recht friedlich. Kommt es allerdings zum Streit, wird dieser in Form eines Zweikampfes geregelt. Anders als bei den Aslachuis, bei denen ähnliche Zweikämpfe ritualisiert und vor allem fair durchgeführt werden, ist bei den Bargachuis wirklich alles erlaubt. Gefährlichere und/oder versteckte Waffen, gemeine Tricks wie Sand in die Augen werfen, ja sogar das Eingreifen von anderen Sippenmitgliedern kommen nicht nur vor, sonder sind eher die Regel. Gekämpft wird, bis einer kampfunfähig ist oder aufgibt, wobei letzteres sehr selten vorkommt. Richtige Kämpfe – im Gegensatz zum einfachen Balgen, das für Außenstehende sehr wohl gefährlich aussieht – sind eine ernste Angelegenheit und immer nur das letzte Mittel. Bei der Brutalität, mit der sie geführt werden auch leicht verständlich, denn es kommt durchaus vor, dass beide Kämpfer den Kampf und dessen Folgen nicht überleben. Hinzu kommt der Fluch, unter dem die Bargachuis seit Ruarrhau zu leiden haben. So kann der Gegner schon tot am Boden liegen, und der Chui schlägt in seinem Rausch noch immer auf ihn ein.
    Dinge wie Heirat und Ehe kennen Bargachuis nicht. Wenn jemand mit jemandem zusammen leben will, dann tut er/sie es, solange beide wollen. Vaterschaft bedeutet wenig – die meisten Bargachui wissen überhaupt nicht, wer ihr Vater ist – und die Kinder werden ohnehin mehr von der Sippe, als von den leiblichen Eltern „großgezogen“.
    Auch persönlicher Besitz ist Bargachuis fremd, genauso wie Diebstahl. Wenn man etwas will, so nimmt man es sich einfach, sei es aus der Umgebung oder von einem anderen Sippenmitglied. Besitztümer anzuhäufen lohnt sich daher für den einzelnen nicht, da die andern ihm alles wieder wegnehmen dürfen. Solche Aktionen sind alltäglich und werden selbst für den Bestohlenen toleriert. Sie haben ja nach ihrer Weltsicht nie etwas besessen. Was Nahrungsmittel betrifft, so werden diese gerecht aufgeteilt. Bargachuis, die zu den Menschen oder Gasts gehen, bekommen daher spätestens dann Schwierigkeiten mit dem Gesetz, wenn sie auf den ersten Markt kommen und sich bei der reichen Auswahl bedienen. Mit Territorien und Jagdgebiet sieht es ein wenig anders aus. Diese werden eifersüchtig gegen andere Sippen und sonstige Eindringlinge verteidigt, solange sie in diesem Gebiet wohnen.

  • Bauen und Wohnen
    Bargachuis leben nomadisch und verlassen einen Ort, wenn es nichts mehr zum Jagen gibt. Ihre Unterkünfte sollen daher schnell aufgebaut und die Bestandteile leicht transportiert werden können, wenn man sie nicht überhaupt gleich Vorort wieder findet. Die meisten Baragchuis bauen daher Baumnester, eine Art kugeliges Baumhaus, das aus Ästen, Zeigen und Blättern besteht. In einem einzigen Nest schläft meist die gesamte Sippe. Für Menschen schauen sie alles andere als Vertrauen erweckend aus, zumal sie mindestes in einer Höhe von dreißig Metern gebaut sind, meist keine Kletterhilfen besitzen und wenig stabil aussehen. Zumindest letztere täuscht gewaltig. Die Baumnester halten öfter einem tropischen Sturm stand, als die ebenerdig gebauten Hütten und Häuser von Menschen. Innen sind sie mit Moos, trockenen weichen Pflanzen (-Teilen) und Fellen und Häuten gepolstert. Auch die wenigen Besitztümer der Sippe finden sich dort. Diese Baumnester werden meist nur zum Schlafen aufgesucht, zum einfachen Ruhen begnügen sie sich mit einem bequemen Ast in Schwindel erregender Höhe.

  • Kleidung und Handwerk
    Die es im tropischen Regenwald selten kalt wird, tragen die meisten Bargachuis bis auf einen Lendenschurz keine Kleidung am Körper, wenn sie nicht ganz darauf verzichten. Für Trophäen von gefährlichen oder schwer zu jagendem Wild (oder besiegten Gegnern) gilt das nicht. So tragen viele Bargachuis, wenn sie nicht gerade auf der Jagd sind, Ketten aus Zähnen und Krallen. Ganz selten kann man auch einfache Umhänge aus Tierfellen oder –Häuten oder bunte Federn sehen. Aber der Bargachui muss diese Tiere nicht unbedingt selbst erlegt haben, denn auch hier gilt, dass sich jeder Chuis bei den Sachen seiner Sippenkameraden frei bedienen kann.
    Was Handwerk betrifft, so beherrschen die Bargachuis gerade einmal die Bearbeitung von Holz und Feuerstein. Aber vor allem bei letzterem haben sie ein enormes Geschick entwickelt. Manch Steinklingen, vor allem die Steinklingen der untergegangenen Shìrròutái-Kultur, sind so scharf wie ein gutes Skalpell. Die meist Bargachuis meiden zwar große Wasserflächen und bevorzugen es nicht zu nah am Boden zu bleiben, trotzdem bauen einige Sippen gute Boote und eine Sippe befahrt mit diesen sogar das Meer, wenn auch nur in Küstennähe.

  • So, jetzt wag ich es auch einmal eine selbst gebastelte Sprach vorzustellen. Recht kompliziert ist sie wohl nicht, aber es ist ja schließlich meine erst Sprache.



    Sprache der Bargachuis
    1. Alphabet und Aussprache

    Vokale: a, i, o, u, ai, au, oa, ou, ua, ui
    Konsonanten: b, ch, f, g, h, l, m, p, r, rh, rr, sch, sh, t
    Aussprache: r (ein wenig mehr gerollt als bei uns), rh (Mischung aus r und ch), rr (stark gerolltes r), sch (stimmhaftes sch), sh (stimmloses sh); Vokale (und auch viele Konsonanten) werden ein wenig dumpfer und kehliger als bei uns ausgesprochen
    Die Betonung hat kaum eine Bedeutung. Oft wird die erste Silbe betont, aber das kann von Sippe zu Sippe anders sein. Verstanden wird man auch bei „falscher“ Betonung.
    Tonmusik: Wie auch bei den Djajels (wenn auch nicht so stark ausgeprägt) und ein wenig auch bei den Aslachuis, spielt die Tonmelodie eine wichtige Rolle. So kann ein Wort je nach Tonmelodie mehrere Bedeutungen haben. Die Tonnoten sind:
    -: gleiche Tonlage (fur – gehen)
    /: höher werdend (fúr – Vogel)
    \: tiefer werdend (fùr – Kralle)


    2. Artikel, Geschlecht und Plural
    Um es kurz zu machen, die Dinge gibt es bei den Bargachuis einfach nicht. Artikel gibt es überhaupt keine, und auch Bargachuis, die schon lange in der Stadt leben und recht gut die dortige Sprache sprechen, verwenden ihn in der Regel nicht. Was das Geschlecht betrifft, so ist alles im Grunde geschlechtslos. Bei einer näheren Bestimmung wird eben männlich oder weiblich hinzugefügt. Auch ein Chuimann ist einfach nur ein Chui, bzw. ein männlicher Chui, falls das irgendwie wichtig sein sollte. Plural wird durch Ergänzungen oder Aufzählen gebildet. „Wir“ ist daher „Ich und du und du…“


    3. Satzbau und Grammatik
    Satzbau: Das Wichtigste an der Grammatik ist der Satzbau. Es gibt nämlich keine Konjunktionen und Deklinationen. Die ganze Information steckt im Satzbau.
    Grundbau: Prädikat – Subjekt – Objekt
    Beispiel: Horhùi pachtarr grásh.
    Verfolgen Sachwer (ein kletterndes Raubtier in Kolonor) Affe.
    Der/ein Sachwer verfolgt einen Affen.
    Nähere Erklärungen (Adjektiv, Adverb, Präposition, …) stehen immer unmittelbar nach dem Bezugswort.
    Beispiel: Horhùi fáurrsh pachtarr bròag grásh trragausch àr.
    Verfolgen schnell Sachwer groß Affe verletzt Wald im.
    Ein großer Sachwer verfolgt schnell einen verletzten Affen im Wald.
    Natürlich kann es auch mehrer nähere Erklärungen geben, die Reihenfolge ist egal und hängt davon ab, was dem Sprecher wichtiger erscheint.
    Gibt es mehrere Objekte, so steht zuerst das Akkusativobjekt, gefolgt vom Dativobjekt, von der Ortergänzung und zuletzt von der Zeitergänzung.
    Die Sätze sind meist in der Regel nicht besonders lang. Zusammengesetzte Sätze gibt es so gut wie keine, und wenn dann höchstens Hauptsatzreihen. Satzgefüge existieren überhaupt nicht.
    Zeiten: Wird Vergangenes ausgedrückt, so steht nach dem Prädikat das Wort „àrch“; bei der Zukunft das Wort „òurrm“. Allerdings wird das nur dann verwendet, wenn es wirklich wichtig ist, dass etwas vergangen ist bzw. erst in der Zukunft liegt, und das ist selten der Fall.


    Und jetzt die große Frage: Was sagt ihr dazu? Kann diese Sprache funktionieren? Fehlt noch irgendetwas wichtiges?
    :zitter:

  • Will keiner meine Sprache anschaun? :weissnicht:
    Na gut, ich versuch's weiter. Auf die Idee, den Chuis eine eigene Gebärdensprache und Mimik zu geben, hat mich eine namenlose Katze gebracht, die seit kurzem bei mir eingezogen ist. :)



    Sprache ohne Worte – Mimik und Gestik der Chuis


    Chuis sind keine Menschen, und daher hat auch ihre nonverbale Sprache wenig mit der von Menschen zu tun. Ein Lächeln von Menschen und das Wegsehen beim Reden von Seiten der Chuis hat schon zu schlimmen Missverständnissen geführt, bevor noch irgendein Wort gesagt wurde. Anders als bei Menschen haben Gestik und Mimik bei Chuis eine viel größere Bedeutung als bei Menschen. Im Zweifelsfall gehen sie – vor allem die Bargachuis – nicht nach den Worten, sondern nach der Gestik/Mimik. Dazu kommt, dass Chuis einen Schwanz besitzen, mit dem sie ebenfalls ihre Gefühle ausdrücken können, und auch ihre Ohren sind dafür beweglich genug. Hier nur eine kleine Auswahl der wichtigsten Gesten und Mimiken, die einem bei einer Begegnung helfen können. Die Liste gilt übrigens auch für Djajels.


    Augen, halb geschlossen: Der Chui genießt.
    Augen, in die Augen blicken/anstarren: Wie das Lächeln eine Herausforderung, aber auch eine Machtdemonstration und daher nicht nur negativ besetzt. Ist der Chui der Annahme, der andere ist im Recht oder irgendwie höher gestellt, wird er wegsehen, andernfalls starrt er zurück und wird unhöflich bis aggressiv. Bei einem Gespräch wird ein Chui seinem Gesprächspartner wohl auch nicht in die Augen blicken (außer er will seine Überlegenheit deutlich machen). Ein solches Verhalten wird allerdings von Menschen oft als unhöflich und falsch fehlinterpretiert.
    Augen, Pupillen erweitert: Erschrecken
    Augen, Pupillen verengt: Sanfte Drohung
    Augen, zwinkern: Begrüßung unter Freunden; entsprich einem menschlichen Lächeln
    Hand, ausschütteln: Irgendetwas stört den Chui.
    Kopf, gesträubtes Fell: Imponiergehabe (ich bin größer als du) und Drohung.
    Kopf, leicht zur Seite geneigt: Der Chui ist interessiert.
    Kopf, nicken (einmal): Allgemeine Begrüßung
    Kopf, nicken (mehrmals): Ja
    Kopf, senken: Demutsgebärde
    Kopf, weit zur Seite drehen: Nein
    Krallen, zeigen und/oder wetzen: Imponiergehabe.
    Lächeln: Hat keine positive Bedeutung (vor allem wenn dabei die Zähne sichtbar werden) und wird von den Chuis als Zähnefletschen interpretiert, also als unverblümte Drohung. Chuis „lächeln“ dann meist zurück, was bei ihnen aber niemals freundlich aussieht. Wer dann noch weiter lächelt, darf sich nicht wundern, wenn er angegriffen wird.
    Lippen, lecken: Der Chui ist nervös. Ein Chui, der sich ununterbrochen die Lippen leckt, fühlt sich sichtlich nicht wohl.
    Nase, Kräuseln: Der Chui ist über irgendetwas verärgert.
    Nase, Zusammenstoßen: Zärtlicher Freundschafts- bzw. Liebesbeweis; entspricht einem menschlichen Kuss
    Ohren, aufgerichtet: Der Chui ist aufmerksam und freundlich gestimmt.
    Ohren, flach zurückgelegt: Warnung vor dem Angriff und letzte Möglichkeit diesen zu verhindern. Der Chui schlägt sonst gleich zu.
    Ohren, hin und her bewegt: Der Chui ist unsicher.
    Ohren, seitlich abgewinkelt: Demutsgebärde.
    Schwanz (oder Schwanzspitze), hin und her peitschend: Zeichen für gesteigerte Konzentration, Erregung oder Aggressivität.
    Schwanz, mit gesträubtes Fell: Der Chui hat große Angst.
    Stirn, runzeln: Verwunderung
    Zähne, fletschen: Siehe Lächeln
    Zähne, klappern: Dem Chui muss nicht unbedingt kalt sein. In der Regel beginnen die Zähne dann zu klappern, wenn der Chui besonders aufgeregt und gespannt ist, und immer auch unmittelbar vor Beginn einer Jagd.

  • Stämme der Bargachuis


    Die Stämme der Bargachuis zeichnen sich weniger dadurch aus, dass die Mitglieder eng zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen, geschweige denn, dass es so etwas wie ein Oberhaupt gibt (so etwas existiert ja nicht einmal innerhalb der Sippe). Stämme sind eher eine Ansammlung von mehreren Sippen, die ein bestimmtes (großflächiges) Gebiet bewohnen und/oder sich durch eine ähnliche Lebensweise auszeichnen. Ausnahmen gibt es aber auch bei ihnen. Hier sind nur die wichtigsten Bargachuistämme. Selbst wenn man die Bargachui shói tshrragausch nicht berücksichtigt, kann man davon ausgehen, dass es mindestens doppelt so viele Stämme gibt. Wenn es jemanden interessiert, kann ich auch eine (einfache) Karte mit dem Verbreitungsgebiet dieser Stämme zeigen. Müsste sie vorher nur noch einscannen.


    1) Horhùitshrragausch
    Anzahl: 4.500
    Besonderes: Zu den Horhùitshrragausch gibt es nicht viel zu sagen, außer dass sie die typischen Bargachuis sind.


    2) Rupgrásh
    Anzahl: 3.500
    Besonderes: Die Rupgrásh wohnen heute in der Nähe von Xolarersiedlungen und –Städten. Es handelt sich bei ihnen um Bargachuis, die Menschen sehr wohl gesonnen sind, wohl am meisten von allen Bargachuis. Manche von ihnen arbeiten als Kundschafter und führen Reisenden durch den Dschungel, andere treiben einfachen Handel mit ihnen. Die Nähe zu den Menschen hat aber auch nicht nur Gutes über die Rupgrásh gebracht. So sind einige Rupgrásh wegen einer gängigen Tauschware (Rum) zu Alkoholikern geworden, die von ihrer Sippe ausgestoßen, in den Straßen herumlungern und betteln, nur um sich mit dem Geld wieder Alkohol zu kaufen. Auch Sklavenjäger versuchen bei den Rupgrásh zuerst ihr Glück.


    3) Shírshàr
    Anzahl: 2.500
    Besonders: Die Sippen der Shírshàr hatten seit jeher einen engeren Kontakt untereinander, als die Sippen der übrigen Stämme. So haben sich seit jeher die einzelnen Sippen in unregelmäßigen Abständen getroffen und einzelne Bargachuis können fast problemlos ihre Sippe wechseln, solange es innerhalb des Stammes geschieht. In Krisenzeiten agieren die Sippen auch gemeinsam, wenn solche Gemeinschaftsaktionen heute nicht länger als wenige Tage dauern. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der legendäre Ruarrhau diesem Stamm angehörte, denn andere hätten niemals eine so große Schar Bargachuis anführen können. Den Shírshàr ist die Schildkröte ein heiliges Tier und wird nicht – was untypisch für Bargachuis ist – nicht verspeist.


    4) Bargachui shói tshrragausch
    Anzahl: 3.000
    Besonderes: Eigentlich handelt es sich bei den Bargachui shói tshrragausch nicht um einen Stamm, sondern um eine Ansammlung von Sippen im Herzen des Dschungels, die kaum etwas gemein haben und daher eigentlich viele kleine Stämme bilden. Mit Menschen (und Gasts) haben sie kaum Kontakt und betrachten Reisende daher in der Regel nur als Jagdwild, wenn diese es nicht schaffen, irgendwie ihr Interesse zu wecken. Die Bargachui shói tshrragausch sind aber nur einer von vielen Gründen, warum das Herz des Dschungels eine sehr gefährliche Gegend ist.


    5) Àrrchpòusch
    Anzahl: 2.000
    Besonderes: Dort wo der Wald das Meer küsst, wie die Bewohner von Ponuia zu ihrer Heimat sagen, leben auch die Àrrchpòusch. Von den einheimischen Fischern fast abergläubisch gefürchtet, sind sie trotz allem (relativ) friedlichen Bewohner der Mangrovenwälder, die hauptsächlich vom Fischfang mit Speer leben. Das offene Meer meiden sie allerdings abergläubisch, genauso wie sie in der Regel den menschlichen Fischern aus dem Weg gehen.


    6) Horhùishòul
    Anzahl: 1.500
    Besonderes: Die Horhùishòul sind ein vergleichsweise junger Stamm. Sie entstanden, als einige Bargachuis bei ihrem Rückzug von Nesiraru im Pindar-Gebirge hängen geblieben sind und sich dort angesiedelt haben. Die Horhùishòul haben sich mit der Zeit an das Leben im Gebirge angepasst. Gute Kletterer sind sie geblieben, wenn sie nun auch weniger Bäume, sonder steile Felswände erklimmen. Für schlechte Zeiten werden auch Vorräte angelegt, sprich vergraben. Gegen die rauen Temperaturen schützen sie sich anders als ihre Verwandten im Dschungel mit richtiger Kleidung, hauptsächlich grob zu Umhängen aus Fellen, aber auch das ein oder andere von Menschen oder Gasts erbeutet Kleidungsstück. Horhùishòul haben in der Regel eine hellere Fellfarbe als die Bargachuis im Dschungel. Ob dies das Ergebnis einer Anpassung an ihren Lebensraum ist, oder darauf zurückzuführen ist, dass sie sich manchmal mit Aslachuis vermischen, ist unbekannt.


    7) Tarrrráuh
    Anzahl: 2.000
    Besonderes: Irgendwann einmal haben einige Bargachuis den Dschungel verlassen und sind in die nördlichen Trockenwälder gezogen. An ein Leben in den Bäumen ist dort kaum mehr zu denken. So verbringen die Tarrrráuh viel Zeit auf dem Boden, ihre Schlafnester bauen sie aber immer noch in Bäumen. Mit den benachbarten Aslachuis leben sie je nach Sippe friedlich nebeneinander, oder versuchen sie so oft wie möglich zu überfallen, großteils um deren Haustiere zu erbeuten.



    8. Lòschoanch
    Anzahl: 1.000
    Besonderes: Die Lòschoanch leben heute an der Nord- und Nordwestküste von Kolonor. Bekannt sind sie dafür, dass sie als einziger Chuistamm das Meer befahren. Zwar verlassen sie mit ihren schnellen Segelbooten so gut wie nie die Küstengewässer, aber dort gehen sie sehr geschickt mit ihren Booten um. Lòschoanch fangen nicht nur Fisch, sondern tauchen auch nach Perlen und Korallen. Sie können zwar wenig damit anfangen, aber sie wissen, dass man dafür von den Menschen zuweilen nützliche Dinge dafür bekommt. Einige Sippen übergehen einfach das Perlentauchen und holen sich die nützlichen Dinge einfach so von vorbeifahrenden, nicht so gut bewachten Handelsschiffen, natürlich ohne zu wissen, dass daran etwas falsch sein könnte.


    9) Àrrasèsh
    Anzahl: 700
    Besonderes: Die Àrrasèsh gehörten einst zu Ruarrhau Elitekrieger, denn bei den Àrrasèsh ging es immer ein wenig kriegerischer zu als bei den anderen Stämmen. Körperlicher Stärke bedeutet bei ihnen alles und sie kennen weniger Hemmungen, sich gegenseitig zum Kampf herauszufordern. Vielleicht ist ihre wichtige Rolle bei Ruarrhaus Feldzug der Grund, warum sie heute so stark unter dem Fluch zu leiden haben. Sie verfallen viel leichter in Raserei als andere Bargachuis und was ihre Fähigkeit betrifft, für die Zukunft zu planen, so übersteigt alles, was über zwei Tage hinausgeht ihre geistigen Kräfte. Ihre Sippen sind besonders klein, umfassen meist nicht mehr als zehn Personen (inklusive Kinder) und nicht wenige Àrrasèsh verzichten ganz auf Gesellschaft. Bei den anderen Bargachuis gelten sie als außerordentlich blutrünstig. Wenn fremde Sippen in ihr Gebiet kommen, scheuen Àrrasèsh nicht davor zurück, auch diese zu „erlegen“ und zu verspeisen. Bei Menschen und Gast haben sie noch weniger Skrupel.


    10) Puafáu shoi Shìrròutái
    Anzahl: 900
    Besonderes: Was damals nicht der Vulkanausbruch von der Shìrròutái-Kultur zerstört hat, schaffte der Fluch, wenn auch die am wenigsten davon betroffen waren. Viel von dem einstigen Wissen dieser Hochkultur ist in all den Jahren verloren gegangen. Doch die Erben der Shìrròutái sind noch da. Einige beherrschen noch die alte Schrift, wenn auch das Wissen über viel Zeichen verloren gegangen ist. So schweben die Puafáu shoi Shìrròutái noch immer zwischen Untergang und erneutem Aufstieg. Um sich von den zerstörerischen Kräften – also von Menschen und Gast, aber auch von anderen Bargachuis –zu schützen, verteidigen die Puafáu shoi Shìrròutái ihre Heimat mit erbitterter Härte, sodass heute nur noch sie wissen, wie es um ihre Kultur steht.


    11) Hàushoanch
    Anzahl: 1.000
    Besonderes: Schon vor dem Fluch verbrachten die Hàushoanch die meiste Zeit in den mächtigen Uppoi-Bäumen und betraten nur äußerst selten den Boden. Doch seit dem Fluch leben sie in dem Glauben, dass sie sich vor diesem schützen können, wenn sie den Boden überhaupt nicht mehr berühren. Natürlich ist das nicht der Fall, aber die Hàushoanch sind sich sicher, dass alles noch schlimmer wäre, wenn sie sich nicht an ihr Gesetz halten würden. Da sie die Àrrasèsh als Nachbarn haben, sehen sie oft den Beweis für ihre Annahme. So verbringen heute die Hàushoanch ihr ganzes Leben in den Bäumen und sind daher wohl die besten Klettere Kolonors.


    12) Furlúish
    Anzahl: 2.500
    Besonderes: Die Furlúish leben ähnlich wie die Horhùishòul in Bergen, allerdings in den relativ warmen Nebelwäldern vom Ergirg-Gebirge. Deshalb unterscheidet sich ihr Leben auch nicht so stark wie das von den übrigen Bargachuistämmen. Furlúish sind für ihre lautlose Jagd und ihre Überraschungsangriffe bekannt, und zwar so sehr, dass viele meinen, sie könnten sich tatsächlich unsichtbar machen, was natürlich nicht stimmt. Mit den dort lebenden Garudas stehen sie auf gutem Fuß.



    Das ist vorläufig alles über die Bargachuis. Die Aslachuis kommen noch, aber das wird noch etwas dauern. :)

  • Ich denke mal, die Sprache funktioniert so :weissnicht: Aber wohl nur, wenn man wirklich in kurzen Sätzen spricht, sonst kommt man durcheinander.
    Besonders gut gefällt mir die Erklärung zur Gestik und Mimik:thumbup:
    Zum Rest kann ich noch nichts sagen, habe noch nicht alles durchgelesen ;D

  • Von Sprachenbasteln hab ich ja um ehrlich zu sein keine Ahnung. Aber die Gebärdensprache finde ich irgendwie total süß...
    Auf jeden Fall hast du dir ne Menge Arbeit gemacht *hutzück* und alles schön beschrieben. *würdeauchgernesovielfüreinVolkschreibenkönnen*
    Bin mal auf mehr (im allgemeinen) gespannt...

  • :hops: :hops: :hops:


    Zwei ganze Antworten! *freu, strahl, Luftsprung mach* :D


    Zitat

    Ich denke mal, die Sprache funktioniert so Aber wohl nur, wenn man wirklich in kurzen Sätzen spricht, sonst kommt man durcheinander.


    Das ist für die Bargachuis kein Problem. Die sprechen ohnehin nur in kurzen Sätzen.


    Zitat

    Besonders gut gefällt mir die Erklärung zur Gestik und Mimik
    Aber die Gebärdensprache finde ich irgendwie total süß...


    Danke! Ohne meine Adoptivminisäbelzahnkatze wäre ich aber nie auf die Idee gekommen. :)

  • drei antworten.... :)


    zur sprache an sich kann ich nicht weiterhelfen, weil ich da selber immer in der luft hänge, aber die erkärungen zu mimik, gestik ist sehr gut. seehr "kätzisch". wer immer mit diesen wesen öfter zu tun hat und ein bisschen aufpasst, wird wohl sehr schnell lernen, wie er sich zu benehmen hat.

  • Jetzt kann ich endlich antworten. :D


    Personen, die viel mit Chuis zu tun haben, lernen das wirklich relativ schnell. Menschen oder Gasts, die mit Chuis verhandeln wollen, suchen sich daher meistens eine solche Person oder einen Chui, der schon länger unter Menschen lebt und gelernt hat, dass man deren Mimik und Gestik nicht immer ernst nehmen darf. Diese fundieren dann als ein Art Dolmetscher.

  • Religion der Bargachuis


    Über die Religion der Bargachuis hab ich nicht viel verraten, weil ich selbst noch nichts Genaueres darüber wusste. Aber als ich mich mit der (fast) untergegangene Shìrròutái-Kultur näher beschäftigt habe, entstand die Religion praktisch von selbst.


    Die meisten Bargachuis – nicht nur die Shìrròutái-Kultur – glauben, dass die Welt schon ein paar Mal (meistens durch Missgeschicke der Götter) zerstört und ein wenig verbessert wieder aufgebaut worden ist. Und weil sich die Shìrròutái sicher waren, dass die Welt wieder untergehen wird, zählten sie bei ihrem Kalender herunter. Und laut diesem wird die Welt in ca. 120 Jahren wieder untergehen. Chuis hat es in jeder Welt gegeben, doch haben sie sich bei den Zerstörungen immer in etwas anderes verwandelt.
    Zu den Göttern selbst. Ich schreib meistens der Gott, aber das stimmt nicht, denn die meisten Götter sind geschlechtsneutral (Geschlechter gibt es nicht in der Sprache der Chuis). Die einzige Ausnahme ist Shuioaflío, die eindeutig weiblich ist, und auch von Oatrhláiáipìrhlái wird vermutet, dass es sich um eine weibliche Gottheit handelt.


    Entstehung der Welt(en) und wie sie wieder untergingen
    Laut Bargachuis wurde einst die Welt, und zwar die erste Welt, von Shuioaflío, der Mutter der Welt, geschaffen. Doch sah die Welt damals ganz anders aus als heute. Es gab noch keinen Mond, keine Sonne und keine Sterne (die sind schließlich Götter), aber auch nicht Wind und Wasser. Trotzdem war die Welt damals voller Leben und es gab auch schon Chuis. Doch da brachte Shuioaflío die anderen Götter zur Welt, und weil sie für diese nichts zum Essen fand, verfütterte sie alles Leben Lyvads an ihre Kinder. Dadurch ging die Welt das erste Mal unter. Die Chuis von damals wurden zu Geistern und niederen Göttern.
    Das älteste Kind Shuioaflíos, der krokodilgestaltige Ruauóufé, wollte wieder die Welt beleben und es gelang ihm auch, auch wenn die Welt nun nur schwach von den Sternen – den anderen Göttern – beleuchtet wurde. Doch er schuf die Erde, denn das war sein Element. Als er jedoch fertig war, überkam ihn der Hunger, und er verschlang seine Schöpfung wieder. Die Chuis dieser Welt wurden zu Krokodilen und Dachen. Shuioaflíos schämte sich aber wegen seiner Gefräßigkeit und er setzte einen großen, weißen Edelstein, den Mond, zu den anderen Göttern am Himmel. Dort versteckte er sich, doch wenn man genau hinsieht, kann man Shuioaflíos’ Fußspuren dort oben erkennen. Und in regelmäßigen Abständen verschlingt er den großen Stein, bis nichts mehr übrig ist, auch wenn der Stein immer wieder nachwächst.
    Der nächste Gott, der sich am Weltenbasteln ;D versucht, war der geflügelte Gott Luàirrhírrìr. Er schenkte der neuen Welt den Wind, doch der Wind zerstörten sie auch wieder, als Luàirrhírrìr einmal unvorsichtiger Weise kräftig mit seinen Flügeln schlug, was einen schrecklichen Sturm auslöste. Die Chuis wurden dabei zu Schmetterlingen.
    Die nächste Welt wurde von Áichchúrrschùi mit dem langen Fell geschaffen, der den Regen hinzufügte. Doch weil er seine Welt sauber haben wollte, wusch er sie zu sehr mit dem neuen Regen, und dabei wusch er auch alles Leben fort. Die Chuis wurden diesmal zu Menschen (und Gasts - für die bargachuis sind beide das selbe).
    Die fünfte Welt wurde von dem Totengott Miuàruashschóiptìr geschaffen und die Bargachuis sagen, dass dies die traurigste Welt war. Denn nun gab es auch ohne den Zerstörungen und Dummheiten der Götter den Tod und die Chuis und auch alles andere Leben musste irgendwann sterben und in Miuàruashschóiptìrs Reich einkehren, das noch schrecklicher als die normale Welt war. Und irgendwann war alles Leben tot und die Welt ging wieder undter. Die Seelen der Chuis konnten aus dem Totenreich entkommen und wurden dort zu den Uppoi-Bäumen, die mit ihren Wurzeln immer noch mit Miuàruashschóiptìrs Reich verbunden sind.
    Die nächste Welt wurde von dem Gott Oatrhláiáipìrhlái erschaffen, bzw. richtig belebt. So blieb zwar Miuàruashschóiptìrs Tod und die Seelen wandern noch immer in sein Reich, doch es wird auch wieder Leben geboren. Doch weil Oatrhláiáipìrhlái ein sehr milder Gott war, belebte er die meisten Toten, und irgendwann gab es zu viel Leben, das sich gegenseitig erstickte und die Welt ging wieder unter. Die Chuis verwandelten sich in Yigas (das sind Huftiere).
    Der Schildkrötengott Shìrshàrpòusch schuf die siebente Welt, und er erfand die Meere, damit sich der Regen von Áichchúrrschùi irgendwo sammeln konnte. Und von nun an gab es Fische und anderes Wassergetier, das die Chuis fangen und essen konnten. Doch Shìrshàrpòusch, der selbst gerne in den neuen Meeren schwamm, machte einmal eine dumme Bewegung, was eine große Flutwelle verursachte und alles unter sich begrub. Die Chuis wurden dabei zu Wasserschildkröten.
    Die achte Welt, und das ist die Welt, in der Bargachuis jetzt leben, wurde von Ahiáichupoi, dem Gott mit dem brennenden Kopf geschaffen. Er schenkte der neuen Welt das Feuer und erst jetzt stand eine Sonne am Himmel, nämlich Ahiáichupoi selbst, der nah an die Welt herangerückt ist, um sie genau zu betrachten. Irgendwann, laut dem Kalender der Shìrròutái schon in ca. 120 Jahren, wird die Welt untergehen, durch Vulkanausbrüche und weil Ahiáichupoi sich zu sehr Lyvad nähert und die Welt daher Feuer fangen wird. Viele Überlebende des verheerenden Vulkanausbruchs vor rund 1000 bzw. deren Nachkommen behaupten, dass die Welt damals schon unterging, und sie nun schon in der neunten Welt leben würden.


    Ich glaube, das reicht einmal fürs erste. Es kommen noch näher die Götter, die Geister, die Totenwelt und wie der Glaube sonst noch gelebt wird, bzw. bei den Shìrròutái gelebt wurde. :)

  • Zitat

    Wenn es jemanden interessiert, kann ich auch eine (einfache) Karte mit dem Verbreitungsgebiet dieser Stämme zeigen. Müsste sie vorher nur noch einscannen.


    Ja, hier ! *g.


    In der achten Welt verwandelten sich die Chuis doch in Wasserschildkröten, jetzt sind sie wieder "Leoparden". Heisst das, die verwandeln sich beim Weltuntergang in was anderes, aber sobald jemand die Welt neu erschafft fangen sie wieder als "Leoparden" an?


    Wenn die Chuis wissen das der Gott der Welt irgendwann zu nahe kommen wird, versuchen sie dann irgendwie ihm das mitzuteilen? Indem sie große Zeichen in den Fels schlagen oder sowas?


    Die Idee mit dem Vulkanausbruch find ich auch gut. Ist ein gute Ansatzpunkt ne neue Sekte oder Religion da abzweigen zu lassen. Ähnlich wie Jesus bei den Juden. Aber wunden die sich nicht das sie sich nicht verwandelt haben?


    Die Götternamen sind ja schon sehr schwierig. Sei mal ehrlich. Hast du dir bei Oatrhláiáipìrhlái zuerst den Namen ausgedacht und dann geguckt wie du ihn schreiben kannst, oder einfach ein paar Buchstaben aneinandergehängt weil du einen komplizierten Namen haben wolltest? *gg*

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