[3Welten] Sprachen

  • So, ENDLICH habe ich mich meiner Sprache Hochbelš mal anständig angenommen und eine grobe Struktur entwickelt, mit der ich Texte entwickeln kann. Ich verdeutliche die Absonderlichkeiten dieser Sprache anhand eines kleinen Dialoges.
    Erstmal ein grober Eindruck des Schriftbildes.
    (Mist, das Forum mag kein d mit Strich durch - ich ersetze es einfach durch D, auch wenn's unschön aussieht. In meinem Forum steht's richtig.)


    - Thexta-haja, lhosenxa šjet ža ethon malacet?
    - jánt, dišcet žen thon alDin meca.
    - Den dišxo ža lhosenxa kwedešal!
    - Den žen lhosenxadzi. fažen kezwa ša kwarath.


    Das Schriftbild ist sicher für alle, die schon irgendwas über Shuk (Neuschreib: Šyuk) gelesen haben, etwas ungewohnt, aber mir sind durch die ganzen "Zischlaute" einfach zu viele "h" in der Sprache, weswegen ich durch Sonderzeichen die Wörter etwas verkürze (š=sh, ž=zh, c=ch/j, D=dh, x=kh - wenn jemandem was ästhetisches zu th und lh einfällt, bitte melden!)
    Zu Deutsch heißt der Text soviel wie:


    Herr Thekhta, darf ich morgen zum Konzert gehen?
    Nein, ich brauche dich hier.
    Aber du hast gesagt, dass ich gehen darf! (Wörtlich: aber du hast ich darf gehen gesagt)
    Aber du darfst nicht gehen. Sei still und arbeite!


    Die Aussprache lässt sich immer etwas schlecht erklären, deswegen werde ich eine Audiodatei basteln, sobald ich die Sprache etwas geübt habe.
    Nun zur Grammatik. Hierfür setze ich den Text nochmal "aufgedröselt" rein. Meine Umschrift entspricht nicht dem linguistischen Standard, auch wenn sie sich daran orientiert, also nicht meckern ;)
    Die Wortstellung ist SOV, in Fragen und Befehlen aber VSO.


    Thexta-haja, lho-senxa šjet ža e-thon malacet?
    Thekhta-Herr, MÖGL-gehen morgen ich.DER DET-LOK.ART.1 Konzert?
    "Herr, kann gehen morgen ich zum Konzert?"


    MÖGL steht für ein Modalpräfix des Verbes, das Möglichkeit einer Handlung ausdrückt. Es entspricht etwa unserem "können" oder "dürfen". DER bedeutet "derogativ", also herabsetzend - da hier ein Sklave mit seinem Herrn spricht (erkennbar am Anredesuffix -haja), setzt er sich natürlich auch mit Hilfe der Pronomen hörbar von seiner hohen Ebene ab. DET steht für Determinator, also "bestimmt", LOK für den Kasus Lokativ (Ortsangabe), ART für Artikel und 1 für die 1. Deklinationsklasse (Unbelebtes, Abstraktes).


    jánt, diš-cet žen thon alDin meca.
    nein, ERG-ich.HON du.DER LOK.ART.1 Ort brauchen.
    "nein, ich dich brauche hier."


    ERG ist Ergativ. Zur Erklärung von Ergativsprachen habe ich gerade keine Lust ;). HON heißt "honorific", also ehrbezeugend - da hier der Herr seinen Sklaven anredet, setzt er sich selbst durch das passende Pronomen nach oben, während er natürlich anschließend seinen Sklaven auch herabsetzt.


    Den diš-xo ža lho-senxa kwe-dešal!
    aber ERG-du.HON ich.DER MÖGL-gehen PAST1-sagen!
    "aber du ich kann gehen sagtest"


    Neu ist hier nur das Präfix "kwe-" für die einfache Vergangenheit.


    Den žen lho-senxa-dzi. fa-žen kezwa ša kwarath.
    aber du.DER MÖGL-gehen-NEG. IMP-du.DER schweigen und arbeiten.
    "aber du kannst gehen nicht. Mach du schweigen und arbeiten."


    NEG ist Negation. IMP ist der Imperativ, der etwas kurios am Pronomen und nicht am Verb markiert wird.


    Ich werde sicher noch an der Sprache arbeiten, also kann sich einiges an der Grammatik noch ändern, aber für einen Eindruck reicht's ja schonmal.

  • Zitat

    Original von Dorte
    wenn jemandem was ästhetisches zu th und lh einfällt, bitte melden!


    Wie wäre es mit B=lh? Und welchen Laut bezeichnet th? Passt nicht vielleicht ¸?


    edit: Mist, die Zeichen wollen hier nicht :(
    Ich guck mal, obs in deinem Forum klappt.


    edit2: Jep, dort funktioniert's ;)

  • Wie im anderen Thread bereits angemerkt, verändert die neue Transkription das Schriftbild wirklich erheblich - daran muss ich mich erstmal gewöhnen - vor allem an die neue Schreibweise des Namens der Sprache und von Shuk. ;)


    Zitat

    Original von Dorte
    Zur Erklärung von Ergativsprachen habe ich gerade keine Lust ;).


    Soll ich? ;)


    Edit: Hier wird es ganz gut erklärt, wie ich finde.

  • Ja, interessant, was man so alles einbeziehen kann :thumbup:


    Eine Frage: Wenn jetzt der Sklave mit einem anderen Sklaven spricht, muss er sich dann auch "herabsetzen" oder gibt es auch ein "normales" Ich/Du?

  • Zitat

    Original von Dorte
    wenn jemandem was ästhetisches zu th und lh einfällt, bitte melden!)


    Wie wäre es mit T und L mit einem Strich durch? Also die Dinger hier: A B f g. (*) Dann hättest du bei dh und th zumindest eine parallele Schreibweise.


    Ich hatte anfangs auch vor, Okroisch mit solchen Zeichen zu schreiben, aber es gab einfach nicht genug passende %-) (da kommen sämtliche mir bekannten Konsonanten vor), so dass ich jetzt mit sh, zh, th usw. arbeite.


    (*) Edit: Das Forum zeigt die Buchstaben nicht richtig an. Das wäre doch eigentlich mal ein Job für unsere Admins, hier für die entsprechende Unterstützung exotischer Zeichensätze zu sorgen, schließlich basteln hier so viele Sprachen. *mit Zaunpfahl wink* ;) Hier also ein Bild, damit du siehst, was ich meine:

  • Das mit den herauf- bzw. hinabsetzenden Pronomen find ich toll. :thumbup: Ich nehm mal an, dass das den Shukern so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass die da nicht mehr groß überlegen, welches jeweils angebracht ist, oder?


    Und es ist schon interessant, wie sehr eine andere Schreibweise das äußere Erscheinungsbild ändern kann. Irgendwie sieht die Sprache jetzt ganz anders und total exotisch aus. Gefällt mir aber. :D

  • Zitat

    Original von Neyasha
    Das mit den herauf- bzw. hinabsetzenden Pronomen find ich toll. :thumbup: Ich nehm mal an, dass das den Shukern so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass die da nicht mehr groß überlegen, welches jeweils angebracht ist, oder?

    Genauso wie uns Deutschen das unmotivierte Zerschnippeln von Verben (die Dänen sagen artig "ich ankomme" ;D )


    Zitat

    Und es ist schon interessant, wie sehr eine andere Schreibweise das äußere Erscheinungsbild ändern kann. Irgendwie sieht die Sprache jetzt ganz anders und total exotisch aus. Gefällt mir aber. :D


    Ich mach da wohl noch etwas Feintuning, irgendwie sieht es etwas Osteuropäisch aus... naja, aber klingt ja auch gaaanz entfernt so ;)

  • Zitat

    Original von Dorte
    irgendwie sieht es etwas Osteuropäisch aus...


    Ich finde eher, dass die vielen x es leicht portugiesisch aussehen lassen, obwohl das x da für das stimmlose "sh" und nicht für dieses kehlige ch steht. ;)

  • Zitat

    Original von Anahe
    Wie wäre es mit T und L mit einem Strich durch? Also die Dinger hier: A B f g. (*) Dann hättest du bei dh und th zumindest eine parallele Schreibweise.


    Dein Vorschlag mit dem L hatte ich auch gemacht, und weil es hier nicht geht, hatte ich es in Dortes Forum gepostet ;)

  • Man sollte mich mit Fieber nicht an meine Sprachnotizen lassen ;D
    Wenn jemand hören möchte, wie es klingt, wenn Narayil durch meinen Mund etwas für ihn sehr unangenehmes auf Dayed sagt:
    hier klicken (110 KB MP3-Datei)


    Dayed ist die Sprache der Gaelen im antiken Godiviyon, heutzutage ist es ausgestorben (wenn man von einigen ziemlich alten Leuten absieht, die es als junge Menschen gesprochen haben - aber selbst die benutzen heute modernere Sprachen). Meine Fluchfigur Narayil, der sich einfach nicht anständig schreiben lässt, wurde in diese Kultur hineingeboren, weswegen der gute Mann immer noch gerne auf Dayed flucht oder zu besonderen Anlässen diese Sprache benutzt.
    Ich bin leider nicht so gut in Dayed wie Nara, weswegen man mir Aussprachefehler bitte verzeihen möge (und die gibt es, wie gesagt, habe Fieber ;) )


    Transkription:


    a tu ianatê a do makâ la toú kuoni teàn Dote nei do liton.
    ich Gegenwart versprechen ich Zukunft brav und ziemlich machen viel Dorte Konjunktiv Zukunft sagen
    Gieydon a nei uaka dawud vole nîkema tuàn mo kamail.
    Sogar ich Konjunktiv müssen Klangschmied oder liegen mit ubest.Artikel Geist.


    Wörtliche Übersetzung:
    Ich verspreche ich werde brav sein und ziemlich viel machen wenn Dorte sagen wird. Sogar wenn ich klangschmieden muss oder liegen mit Geistern.


    Im Klartext:
    "Ich verspreche, brav zu sein und ziemlich fleißig, wenn Dorte das sagt. Sogar, wenn ich ein Klangschmied sein oder mit Visha schlafen muss."
    ;D

  • Die Sprache basiert größtenteils auf dem Samoanischen und hat außerdem einige tonsprachliche Elemente. Von daher wäre es völlig falsch, wenn sie Deutsch klänge ;) Leider tut sie es noch viel zu stark, wenn ich sie spreche, in meinem Kopf klingt sie "richtig"...


    Neyasha: Was genau hattest du denn anders im Kopf? *neugier*

  • Deine Sprachen sind wirklich toll! Wenn ich jemanden so auf der Straße reden hören würde, käme ich nie auf die Idee, dass es eine "ausgedachte" Sprache ist. Irgendwann möchte ich das auch mal so können. :)

  • Heh. Ich habs mir vorhin angehört und gedacht *seltsam die spricht tonal* und dann gelesen, dass es exakt auch so sein soll.


    Darf ich mal fragen welche und wieviele Töne es gibt und wie die eingesetzt werden? Ich meine einen gehört zu haben, der runter und wieder rauf geht wie der dritte Ton im Mandarin oder zumindestens einen der sanft in tiefere Tonlage geht und sich leicht hebt, kann aber auch einfach ein hübscher Tonlagenwechsel sein... Und ein ansteigender?

  • Dayed ist nur eingeschränkt tonal. Es gibt einen steigenden und einen fallenden Ton, wobei es egal ist, von welche Höhe und bis wohin der Ton ansteigt oder fällt. In der Umschrift dargestellt werden sie durch ´ und `. Dann gibt es noch die Längenbetonung ^. Diese Vokale werden eigentlich genau wie betonte Vokale im Deutschen ausgesprochen: länger, etwas höher und in der Regel etwas geschlossener als die unbetonten.
    In der Theorie. Bitte hört nicht zu genau hin ;) Ich übe noch.

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