[Lyvad] Haagest

  • So, weil jetzt das Interview mit Taranis Batraal bald vor der Tür steht, hier ein Beitrag über Haagest, dem Ort, wo besagter Herr wohnt. Was Karten und Wappen und so betrifft, der kann hier nachschauen. Und ich kann noch eine Karte mit allen Städten (auch den Kleinstädte) reinstellen und den Wappen von diesen (nur von den großen Städten), aber nur, wenn es wirklich jemanden interessiert. Sehr viel mehr als auf den anderen Karten ist da nämlich auch nicht drauf, nur halt etwas mehr beschriftete Punkte und ein paar Wappen mehr.


    Nach all dem, was ich so über Haagest gehört habe, erwies sich diese schwarze Insel überhaupt nicht so schrecklich, wie ich befürchtet habe. Trotzdem würde ich es dort nicht lange aushalten und ich bewundere all jene, die dort ständig leben müssen. Und ja, schwarz ist diese Insel tatsächlich, und zwar alles dort, die Berge, die Häuser, der Sand am Strand, ja sogar das Wasser, obwohl man mir ständig versichert hat, dass es sauber wäre. Nun, die Haagester kennen schließlich nichts anderes. Mir war auf alle Fälle schon ganz mulmig, als unser Schiff in den Hafen von Belhork einlief. Kam mir so vor, als ob ich einen riesigen Nordarontempel betreten würde und ich rechnete schon fest damit, dem alten Raben bald persönlich gegenüber zu stehen. Die Hafenwächter haben uns zwar lange ausgefragt, was wir in Haagest vorhätten, wo wir uns aufhalten würden und mit welchen Sachen in handeln wollte, aber sie sind - davon können sich unsere Wächter etwas abschneiden - die ganze Zeit höflich geblieben, haben sich brav alles aufgeschrieben - ja die können wirklich schreiben, das können übrigens die meisten Haagester - und haben uns dann erklärt, dass sie nur deshalb so vorsichtig sind, weil schon einige Anschläge auf ihren Batraal verübt worden wären. Batraal hin, Batraal her - die Haagester scheinen ihren Herrscher richtig zu lieben, aber ich glaube, das müssen sie, sonst verschwinden sie in irgendwelche Kerker.
    Nun, die Wächter ließen mich ohne Probleme nach Belhork und damit war ich zwar in Haagest, aber noch lange nicht am Ziel meiner Reise. Dieser Geizkragen hat mich nämlich nach Nadarost geschickt, und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie dankbar ich darüber gewesen bin, und um genau zu sein, es war das Einzige, wofür ich Dereman dankbar gewesen bin. Belhork ist zwar recht beeindruckend, riesig und voller Leben, aber bleib eine Woche in der Stadt und du weißt, warum Taranis Batraal nicht dieses Schlangennest zur Hauptstadt gemacht hat. Jedes Mal, wenn du den Mund auf machst, verschluckst du gleich ein Dutzend Mücken, und die haben alle lange Stacheln, mit denen sie dir zu Leibe rücken. Am Ycive soll es sogar noch schlimmer sein, da sterben die Menschen wie die Fliegen, wenn sie von den Mücken gestochen werden, zumindest hat mir das mein Führer Akramin erzählt und mich ausdrücklich davor gewarnt die Städte Ycive oder gar das heruntergekommen Mückstadt zu besuchen, als ob ich das je vorgehabt hätte. Dreimal darfst du raten, woher Mückstadt ihren Namen hat. Damit die Auir nicht ganz von den Biestern gefressen werden, schmieren sie sich so eine stinkende Paste in die Haare, und dann riechen sie nicht besser als diese Geierbiester, die hier überall herumlungern und dich aus ihren großen Augen anglotzen, als ob du der ersten Mensch wärst. Aber zu den Garudas später noch mehr, denn die hab ich erst in Nadarost so richtig kennen gelernt.
    Also, nach drei Tagen hab ich genug gehabt von Mückensuppe, Mückenbrot und Mückenkonzert mitten in der Nacht, wenn jeder vernünftige Mensch schlafen will, und daher hab ich mich nach einer Reisegelegenheit nach Nadarost umgesehen. Du musst nämlich wissen, dass keine Schiffe von Belhork nach Nadarost fahren, obwohl beide am selben Fluss liegen, denn der Okadici ist ein gefährliche Ungeheuer und stromaufwärts praktisch nicht zu befahren, zumindest nicht für Leute mit einem gesunden Menschenverstand. Außerdem gibt es im Fluss Krokodile, richtige Krokodile. Aber die Straßen sind ganz passabel, haben ja schließlich auch wir gebaut, und Batraal hat dafür gesorgt, dass sie in Ordnung bleiben. Dieser Akramin und ich liehen uns also Pferde und ritten eine gute Woche lang dem Okadici entlang, an Curnamfeldern vorbei und ja, auch ich hab dieses Curnam kennen gelernt. Wächst dort praktisch überall und jeder isst Curnam. Sie backen Fladenbort oder Kuchen daraus, kochen es im Stück, backen es, grillen es, essen es roh und füttern damit ihr Vieh. Es gibt keine Mahlzeit, bei der nicht irgendwie Curnam dabei ist, und nach zwei Wochen hängt dir der Fraß aus dem Hals heraus. Aber die Leute dort sind recht gastfreundlich, besonders die Auir und um eine Herberge hab ich mich auf der Reise praktisch nicht kümmern müssen. Das hat mich schon ein wenig verwundert, nach all den Geschichten, die man so über Haagest hört. Ich glaube mittlerweile ohnehin, dass davon nur sehr wenig bis gar nichts stimmt. Oder kannst du dir vorstellen, dass dieser Batraal einen Krokodilkopf haben soll? Also auf Haagest glaubt das zumindest niemand, auch wenn auf einer ihrer Münzen er genau so dargestellt ist.
    Nadarost war auf alle Fälle eine Augenweide, natürlich nichts im Vergleich zu Gent oder Falen und sogar kleiner als Belhork, aber die Stadt wirkte nach dem Moloch Belhork irgendwie sauber und, wie soll ich es sagen, gepflegt und auch die Mücken machen sich hier rar, wahrscheinlich wegen der höheren Lage. Hier hat mich aber schließlich das Pünktchenfiebe ereilt, sozusagen eine Volkskrankheit, die mich drei Tage ans Bett gefesselt hat und von der ich immer noch einige weiße Flecken auf dem Rücken zurückbehalten habe. Akramin hat mir erklärt, dass so gut wie jeder diese Krankheit irgendwann einmal bekommt, und gelegentlich stirbt sogar einer daran, vor allem Fremdländer wie ich. Zum Glück hat er mir das erst gesagt, als ich mich schon auf dem Weg zur Besserung befunden habe.
    Kaum konnte ich mein Bett verlassen, hab ich mir die Stadt richtig angeschaut. Wie gesagt, Nadarost wirkte auf mich irgendwie sauber und rein, sogar im Haufen und in der Weichen Stadt, beides Stadtteile, in denen nur die Ärmsten der Armen hausen. Aber trotzdem lief dort alles recht zivilisiert ab, was vielleicht an den Suppenküchen liegt, in denen jeder einen Teller Suppe und einen Laib Curnambrot bekommt, eigentlich alles Sachen, die man wenn überhaupt nur von einem Tempel erwarten würde, aber die gibt es ja nicht mehr in Haagest. Doch in die Armenviertel hab ich ohnehin nur einen Blick geworfen, schließlich sollte ich ja Geschäfte mit diesem Meister Murnemar abwickeln. Dieser Tuchhändler war eindeutig ein Tanibeder, das hat er mir sogar gesagt, und mir auf meine Nachfrage lachend erzählt, dass Batraal 1212 nicht alle Tanibeder gerädert habe, ja sogar, dass er überhaupt niemanden gerädert hätte. Ich will ihm diese historische Unkorrektheit verzeihen, schließlich lebt er in Haagest und wer weiß, was Batraal mit ihm anstellt, wenn er ihn irgendwie kritisiert, und einer seiner Spitzel erfährt das. Meister Murnemar erwies sich auf alle Fälle als kompetenterer Reiseführer als Akamin, und er zeigte mir die Steinstadt mit dem Palast von Taranis Batraal - wir konnte ihn natürlich nur von außen ansehen, schließlich residiert Batraal hier drinnen, aber so beeindruckend ist das Gebäude trotz des Wassergrabens mit den Krokodilen auch nicht - das Parlament, das Hohe Gericht, einige der Ministerien, eines davon ist einmal ein Sorastempel gewesen, wie ich sofort erkennen konnte, und auch die riesige Universität, obwohl die schon nicht mehr in der eigentlichen Steinstadt liegt.
    Das Garudaviertel, die sogenannte Geierstadt, hab ich schließlich auf eigener Faust erkundet, zumindest so weit man dieses Viertel ohne Flügel erkunden kann, denn die Häuser kleben wie Schwalbennester an den steilen Hängen eines Vulkankegels und nur zu den wenigsten führen Straßen beziehungsweise Leitern, Gerüste, Brücken und ähnliche Aufstiegshilfen. Ein etwas neugieriger Garuda, der offenbar merkte, dass ich ein Fremder war, hat sich schließlich meiner erbarmt und mich ein wenig herumgeführt und mir dabei eine Schauergeschichte nach der anderen über sein Volk erzählt. Also nach den Aussagen von Kuurkur - so hieß der Herr oder die Dame, das kann man als Nichtgaruda unmöglich erkennen - werfen sie behinderte Kinder, Schwerverletzte und alle, die in ihren Augen zu viel gelebt haben, einfach in den Vulkankrater. Wenn sie dabei nicht sterben, dürfen sie weiterleben, wenn nicht... Nun, dann können sie es mit einem neuen Leben noch einmal probieren. Diese irregeleiteten Wesen glauben nämlich daran, dass sie immer wieder geboren werden und Götter fürchten sie genauso wie unsereins Dämonen. Ihre Religion soll irgendetwas mit Zahlen zu tun haben, aber so richtig hab ich das nicht verstanden, und um genau zu sein, mit solchen ketzerischen Ideen wollte ich mich gar nicht näher beschäftigen.
    Auf jeden Fall hatte ich bei meinen Verhandlungen mit Meister Murnemar Erfolg. Der war zwar ein richtig schlauer Fuchs und harter Verhandlungspartner, aber ich glaube doch, dass ich für das Haagester Linnen einen vorzeigbaren Preis herausgeschlagen habe...
    Nerlen Gaenos, Handelreisender

  • Allgemeines


    Haagest ist ein Inselstaat, obwohl er aus mehreren Insel besteht, von denen die größte aber Haagest ist. Hauptinsel und auch die kleineren Inseln erreichen zusammen eine Fläche von 248.600 km². Das wichtigste Gebirge sind die Buckeln (höchster Berg Farghankoll (3.101m)), die wichtigsten Flüsse Okadici, Quehod, Ycive und Iralirt.
    Die geschätzte Bevölkerungszahl beträgt 6.953.000, davon sind 35% Auir, 15% Tanibeder, 20% Haagester Garudas, 10% Grobor, 15% Bindin und der Rest gehört anderen Volksgruppen an. Haagest ist so etwas wie eine Demokratie, in dem aber trotz freier Wahlen der tatsächliche Herrscher von Haagest, Taranis Batraal, unumschränkte Macht hat, aber mehr zur Politik später mehr.



    Natur


    Haagest (der Name beutet „Schwarze“ bei den Auir) ist vulkanischen Ursprung und diesem Ursprung hat Haagest auch seine namensgebende Farbe zu verdanken. Denn vieles (unbelebte) ist dort wirklich schwarz, angefangen bei den Bergen, über den Sand an den Stränden bis hin zum Wasser, das eine dunkle Farbe hat (was nichts mit der Wasserqualität zu tun hat). Es gibt – nach Vulkanausbrüchen – sogar Schwarzen Regen, der zwar nicht gerade häufig ist, für den aber Haagest weit über die Grenzen hinaus bekannt ist. Die Hauptinsel Haagest kann in zwei Großgebiete unterteilt werden, in die Buckeln im Osten, einem hohen Gebirge, und den mehr oder weniger ebenen Westen. Während die Buckeln nur bedingt bis überhaupt für Landwirtschaft – vor allem für Ackerbau – geeignet sind und das Gebiet daher auch alles andere als dicht besiedelt ist, gilt der Westen bis auf wenige Ausnahmen als sehr fruchtbar und ist daher auch dicht besiedelt. Das Klima wird von Fremden oft als feucht und heiß beschrieben. Heiß ist es aber (meist) nicht (Jahresmittel liegt bei 17°C), wegen der hohen Niederschlagsmengen aber oft drückend schwül, was dann wohl als heiß aufgefasst wird. Es gibt temperaturbedingte Jahreszeiten und im Winter können durchaus (leichte) Fröste auftreten, Niederschläge fallen aber normalerweise nur in den Buckeln als Schnee.


    Ursprünglich war Haagest großteils von immergrünen, dichten Lorbeerwäldern bedeckt und vor allem in gebirgigen Regionen ist das großteils noch immer der Fall, vor allem an jenen Orten, die selbst für Terrassenfeldbau zu steil und/oder unzugänglich sind. In denen ebenen Lagen haben diese Wälder oft der Landwirtschaft Platz machen müssen und so sind hier großflächige Wälder nur noch in jenen Gebieten zu finden, die für die Landwirtschaft und/oder Menschen auf Dauer ungeeignet sind. Prägend für die Haagester Wälder sind in Lorbeergewächse, während in höheren Gebirgslagen nur mehr Gespenstkiefer und Bruchföhren gedeihen. An mageren Standorten, wie in den Witwenmacherwäldern, kommen hingegen hauptsächlich die genügsamen Mingariabäume vor, die allerdings gerne ganze Äste abwerfen und nicht selten Menschen erschlagen.
    An essbaren Pflanzen gab es in Haagest nicht viel, zumindest kaum welche, die auch für Menschen genießbar wären. Die Bindin haben da mit ihrem toleranteren Magen mehr Auswahl. Grobor und Auir (und auch Tanibeder) mussten daher solche Pflanzen einführen. Die mit Abstand wichtigste angebaute Pflanze ist Curnam, eine Getreideart, die etwas einem Rohrkolben ähnelt und feuchte und fruchtbare Böden liebt.


    Jeder, der Haagest besucht kommt nicht darum herum, sofort zwei Besonderheiten an der Fauna zu bemerken: Erstens die allgegenwärtigen blutsaugenden Mücken und von denen man nur in höheren Lagen etwas Ruhe hat. Die zweite Besonderheit sind die ohrenbetäubenden Vogelkonzerte am Morgen, aber angeblich soll man sich an beides gewöhnen können. Haagest hat aber durchaus mehr zu bieten, doch braucht man etwas Glück um diese zu erkennen. So ist das größte Wildtier der Haagester Zwergelefant, der mit einer Länge von zwei und einer Höhe von einem Meter für Elefanten recht klein bleibt. Weiter Großtiere sind die Buckelantilope, Sumpf- und Schwarzkopfhörnchen, aber auch verwilderte Haustiere, vor allem Ziegen und Idaris. An ursprünglichen Raubtieren gilt die scheue Patinkatze und das Paupau (ein kurzbeiniger Hund) als die größte, doch daneben gibt es noch den Schlankdachs (einen sehr kleinen und – wie der Name schon sagt, schlanken Dachs mit eher marderartigem Körper), die Rattenschwanz- und die Seidenschwanzkatze, beides kleine, sehr kurzbeinige Katzen (sehen eher wie kleine, kurzbeinige Schleichkatzen aus) mit einem dünne, fast rattenartigem Schwanz. Die Seidenschwanzkatze ist häufiger, weil Kulturfolger, und wird auch Tann genannt. Weil Tanns bei den Auir zu den unreine Tiere zählen, wird der Name gleichzeitig auch als Schimpfwort für Tanibeder verwendet. Trotz der vielen Wälder gibt es keine Affen auf Haagest, dafür aber eine beträchtliche Zahl an Nagetieren. Die Haagester Riesenratte ist das größte von ihnen und kann ohne Schwanz eine Länge von bis zu 70 cm erreichen. Das bekannteste Reptil ist das Okodicikrokodi, von dem man sich erzählt, dass es in der Nacht sogar in Häuser einsteigen und kleine Kinder aus der Wiege rauben soll – was nicht viel mehr als Aberglaube ist. Wahr scheint aber zu sein, dass Batraal die Tiere sehr schätzt, eine Vorliebe, die wohl dazu geführt hat, dass man ihn irgendwann mit Krokodilkopf dargestellt hat und mittlerweile glauben viele auf dem Festland, dass er genau so ausschaut – zu Batraals maßloser Erheiterung.


    Zwar nicht gerade Pflanzen oder Tiere, aber ich will mal nicht so sein, sind die zahlreichen Krankheiten, die nur auf Haagest vorkommen, ich will aber die beiden wichtigsten vorstellen. Bekannt ist das Pünktchenfieber, eine von Mücken übertragene Krankheit, die für ein paar Tage leichtes Fieber und kleine weiße Flecken auf der Haut verursacht, von denen auch einige nach der Krankheit bleiben können. Sogar richtig gescheckte Menschen und Grobor sind allerdings auf Haagest kein besonders seltener Anblick. Das Pünktchenfieber gilt als Haagester Krankheit, da sich jeder, der sich nur für wenige Wochen dort aufhält, irgendwann die Krankheit einfängt, sie verläuft aber im Normalfall harmlos.
    Viel gefährlicher ist die wohl nahe verwandte Ycivepest, die fast ausschließlich am Ycive auftritt. Hier bilden sich – begleitet von hohem Fieber, Schluckproblemen und starken Schmerzen – fingernagelgroße Blasen, die nach einiger Zeit eiternd aufplatzen und hässliche Narben hinterlassen, vorausgesetzt man überlebt, denn jeder zweite stirbt an der Krankheit. Die Ycivepest wird auch von Mücken übertragen und folgt einem Elfjahresrhythmus, also zehn Jahre lang gibt es nur wenige Erkrankte, während im elften ganze Dörfer, ja sogar Städte entvölkert werden. Beide Krankheiten können auch in den Körper wandern und die Flecken bzw. Blasen auch auf Organen bilden. Im ersten Fall kommt es dann zu Komplikationen (hohes Fieber, Schwierigkeiten bis Unfähigkeit zu schlucken bis hin zur Schädigung des Organs), bei der Ycivepest überlebt der Patient hingegen die Krankheit nicht mehr.

  • Also gut, hier sind die Wappen und mit einem Ausschnitt der Städtekarten, ist ja nur eine Karte mit vielen roten Punkten, die beschriftet sind. Dann werde ich mal kurz die Städte zu den Wappen beschreiben, und natürlich auch zu welchem Wappen sie gehören.
    Also das Wappen in der Mitte ist das von Haagest oder genauer gesagt das neue von Haagest seit der Befreiung im Jahr 1212. Die Hand unten soll Batraal darstellen, die weiße Rose ist eine Jh’taraith-Rose und soll (zu Unrecht) Weisheit symbolisieren. Der Adlerkopf soll eigentlich ein Geierkopf sein (Geier hat man anscheinend nicht oft als Wappentiere verwendet) und stellt die Garudas da, durch die Batraal an die Macht gekommen ist. Das Wappen von Haagest ist daher eigentlich ein Wappen für Taranis Batraal.


    Aber jetzt zu den Städten, von denen gibt es nicht so viele wie in vergleichbaren Ländern am Festland und die meisten von ihnen bleiben recht klein. Mückstadt hat zum Beispiel in guten Jahren gerade mal knapp über 1000 Einwohner, in Pestjahren können es aber durchaus auch 500 oder weniger sein. Die einzelnen Stadtteile werden in der Regel als Stadt bezeichnet (also Nadarost hat zum Beispiel die Stadtteile Steinstadt, Mondsteinstadt, Weiche Stadt, Gelbe Stadt, Feldstadt…) und sind durch eigene Stadtmauern von anderen Stadtteile getrennt, was daran liegt, dass die einzelnen Stadtteile früher vollkommen unabhängig waren und manchmal sogar richtige Kriege miteinander führten.


    Nadarost (28.910 Ew.)
    Wappen links in der Mitte
    Die wichtigste (weil Hauptstadt) wenn auch nicht die größte Stadt von Haagest. Hier residiert Batraal, zumindest sollte er das, hier befinden sich der Hohe Rat, die Ministerien und das Hohe Gericht, also praktisch die gesamte politische Mach von Haagest, und die Universität macht Nadarost auch zum wissenschaftlichen Zentrum. Warum Nadarost die Hauptstadt geworden ist und nicht das deutlich größere Belhork liegt an der höheren Lage und den deutlich wenigeren Mücken. Denn die Besatzer aus Tanibed haben gerade jene Mücken schlecht vertragen und ihre Verwaltungsgebäuden daher in Nadarost errichtet. Die gleiche Vorliebe scheint auch Batraal zu haben, denn seit der Befreiung hat sich aus der einst schmutzigen, unter Armut und Kriminalität leidenden Stadt zu einer blühenden und wohlhabenden Stadt entwickelt.


    Belhork (44.470 Ew.)
    Wappen ganz links oben. Die Tiere sollen eigentlich Tanns sein, aber solche Tiere hat man in der irdischen Heraldik nicht verwendet, daher sind hier nur Otter.
    Belhork ist die größte Stadt von Haagest, aber sicherlich nicht die schönste, denn Belhork Tiefland von Nitoi und dort soll es mindestens genauso viele Mücken geben wie am Ycive. Nach Senai und den Kleinstädten am Ycive ist Belhork auch die von der Regierung in Nadarost unabhängigste Stadt, denn obwohl schon die Tanibeder den Adel der Auir abgeschafft haben, sind die alten Familien hier noch immer sehr mächtig. Belhork lebt hauptsächlich vom Handel mit dem Festland und hier finden sich auch die führenden Handelsgesellschaften. Außerdem ist Belhork die erste Anlaufstelle für Fremde vom Festland und daher ein Konglomerat aus den verschiedensten Kulturen.


    Gayen (25.730 Ew.)
    Zweites Wappen von links, oben. Man kann es deshalb kaum erkennen (soll drei blaue Schiffe darstellen), weil die Grobor sich ganz gerne über die Regel der Heraldik hinwegsetzen.
    Obwohl sie nur 30% der Bevölkerung ausmachen, gilt doch Gayen als typische Groborstadt, was man vor allem an den hohen, streng rechteckigen Wohntürmen erkennen kann. Gayen blieb lange Zeit von den Tanibedern praktisch unentdeckt und hat nie wirklich unter der Besatzung zu leiden gehabt, trotzdem spielte Gayen im Krieg der Hand eine wichtige Rolle, kamen doch Batraals meiste Schiffe, auch die gefürchteten Fische, aus den Werften von Gayen. Noch immer werden hier unter anderem Batraals Kriegsschiffe erzeugt und Gayen beherbergt auch einen großen Teil der Haagester Kriegsflotte.


    Senai (21.610 Ew.)
    Wappen ganz links untern. Irgendwie soll man erkennen, dass Senai nicht gerade die friedlichste Stadt ist.
    Senai wird (neben dem kleinen Mückstadt) wohl als einzige Stadt dem schlechten Ruf gerecht, für den die Haagester Städte bekannt sind. Denn Senai ist praktisch rechtsfreier Raum und steht nicht unter der direkten Kontrolle der Regierung in Nadarost. Hier herrscht das Faustrecht und jeder, der nicht die Kraft hat Besitz und Leben vor anderen zu verteidigen, der hat es nach der Meinung der Senaier auch nicht verdient. Der Grund warum Nadarost und Batraal noch nichts gegen diese Zustände unternommen haben, liegt vermutlich an der Freundschaf Batraal mit Jalee Irekke, der mächtigsten Person von Senai. Die Stadt selbst lebt hauptsächlich von Piraterie oder besser gesagt vom Handel mit Piratenware.



    Vareen (19.020 Ew.)
    Wappen ganz rechts oben, das mit dem goldenen Drachen und der roten Hand
    Die normalen Bewohner von Vareen haben schon manchen Fremden zur Verzweiflung gebracht, denn so etwas wie Hektik und die Notwendigkeit vielleicht etwas ein wenig schneller zu erledigen als im Zeitlupentempo schein den Vareenen völlig fremd zu sein, wahrscheinlich selbst dann, wenn es um Leben und Tod geht. Diese große Ruhe haben sie nämlich von den besonderen Bewohnern von Vareen übernommen, den fast hundert Drachen, die sich in der so genannten Drachenstadt niedergelassen haben, einem Stadtteil mit auffallenden Stufenpyramiden, in dem jene Wesen leben und von der Stadtbevölkerung versorgt werden. Ähnliche Pyramiden sind auch in anderen Stadtteilen zu finden und dienen dann meist als Verwaltungsgebäude oder auch als Heim der Mächtigen.


    Urunaw (15.400 Ew.)
    Wappen rechts in der Mitte, das mit den beiden blauen Türmen auf weißem Grund
    Urunaw ist wie Kamelez eine uralte Stadt und ursprünglich soll es sich dabei eigentlich um zwei Städte gehandelt haben, eine Stadt auf jeder Seite des Iralirt. Wer diese beiden Städte errichtet hat, ist heute unbekannt, man vermutet sogar, dass die Sinierer dafür verantwortlich waren, bevor sie wieder von Haagest verschwanden. Das heutige Urunaw wurde auf den Ruinen jener beider Städte errichtet und liegt heute an einer wichtigen Handelsroute.


    Benshel (12.790 Ew.)
    Wappen oben, das zweite von rechts
    Benshel wirkt auf Fremde in etwa so ähnlich wie Belhork, ist aber deutlich kleiner und nicht so unabhängig wie der große Bruder im Süden. Benshel ist erst unter Taranis Batraal zu einer Großstadt geworden, vor allem weil Batraal einen großen Teil seiner Flotte hier stationiert hat, um ständig gegen Angriffe aus Tanibed gewappnet zu sein. Sonst lebt Benshel mehr vom Fischfang als vom Handel. Fremden begegnet man hie deutlich misstrauischer als in Belhork.


    Kamelez (10.870 Ew.)
    Wappen ganz rechts unten. Das grüne Tier soll irgendein Ungeheuer darstellen, das irgendetwas mit der Stadt zu tun haben soll, aber darüber weiß ich noch nichts Genaueres.
    Kamelez beherbergte ursprünglich eine große Strafkolonie der Tanibeder, wo der wertvolle Basalt abgebaut wurde. Dieser wird zwar noch immer abgebaut, aber die wenigsten, die dort arbeiten, sind Verbrecher. Gegründet wurde Kamelez nicht von den Tanibedern, sondern war einst die alte Garudastadt Kameerek, die allerdings einige Male von Erdbeben zerstört wurde und den Spuren nach sogar einmal von einem Vulkanausbruch. Jemand, der im Boden von Kamelez nur tief genug gräbt, stößt mit großer Sicherheit auf


    Und dann gibt es noch 48 Kleinstädte, die ich aber nicht näher beschreiben will. Die meisten von ihnen bleiben wirklich sehr klein, also deutlich unter 2.000 Einwohnern.

  • Menge Material *les* Fragen hab ich noch keine und wollte nur sagen: Die Wappen sehen richtig genial aus! :D

  • Von Haagest sagt man oft, dass die so genannten Minderheiten die Mehrheit stellen, was so nicht stimmt. Denn eine richtige Mehrheit gibt es in Haagest nicht, sondern vielmehr vier Hauptvölker, die Auir und (Haagester) Tanibeder (beides Menschen), die Grobor, die Haagester Garudas und die Bindin. Dazu kommen viele Einwanderer aus ganz Alaton, die meistens ihre Kultur beibehalten haben.


    Die größte Volksgruppe sind heute die Auir, die sich von anderen Xolarern schon äußerlich durch ihre große, hagere Gestalt und den langen Gesichter auszeichnen. Ihr auch für Xolarer recht dunkles Haar wird (außer bei Kindern und nicht verheirateten Frauen) schulterlang oder länger getragen und zu steifen Locken gewachst – angeblich um Mücken zu vertreiben. Getragen werden meistens lange Tuniken mit kurzen Ärmeln und bunt bestickten Schärpen. So oder so ähnlich stellt man sich zumindest den typischen Auir vor.
    Typisch ist – so die allgemeine Meinung – auch ein steif auftretender Auir, der nur wenig spricht und von Mimik und Gestik noch nichts gehört zu haben scheint, aber so geben sie sich nur unter Fremden. Unter sich sind Auir ein sehr ausgelassenes und fröhliches Volk. Ihre (am Festland) wenig bekannte Gastfreundschaft schließt allerdings nicht nur ihresgleichen ein, auch wenn ein Gast aus einem anderen Volk damit rechnen muss, mit versteinertem Gesicht und wenigen Worten bewirtet zu werden.
    In der Haagester Gesellschaft haben schon seit jeher die Frauen das Sagen und auch in der Familie sind sie das Oberhaupt, was aber Fremde oft verwirrt, die jenen zahlreichen verstoßenen Frauen begegnen, die von den Auir fast wie Aussätzige behandelt werden. Denn ihre gesellschaftliche Stellung nehmen Frauen erst mit ihrer Heirat ein. Bleibt eine Frau unverheiratet und wird sie von ihrer Familie verstoßen und von niemandem aufgenommen, finden sie sich nämlich ganz schnell ganz unten in der Gesellschaft. Unverheiratete Männer stehen hingegen gesellschaftlich etwas besser als verheiratete, weshalb bei ihnen der Ehestand gar nicht so erstrebenswert ist. Eine Frau kann aber von einem Mann verlangen, sie zu heiraten, wenn sie nachweislich längere Zeit (mindestens ein Jahr) mit ihm eine Beziehung gehabt hat.
    Die meisten Auir bekennen sich zum Menaismus, gezwungenermaßen zum Haagester Menaismus (mehr davon später), obwohl es in Haagest nicht gerade unüblich ist, dass man anderen kuriosen Religionen bzw. Sekten angehören. Anders als zum Beispiel die Tanibder finden sie sich aber auch etwas von der Religion der Garudas angezogen und haben einige Elemente davon übernommen. An Wiedergeburt glauben sie allerdings normalerweise nicht.


    Die Haagester Tanibeder sind die Nachfahren jener Tanibeder, die Haagest besetzt hatten und nach Taranis Batraals Machtübernahme geblieben sind, denn anders als man sich in Tanibed erzählt, hat Batraal zumindest nach seinem Sieg keinen Tanibeder verfolgen lassen (außer natürlich jene, die ihn wieder stürzen wollten). Tanibeder sind anders als die Auir eher mittelgroß und haben in der Regel braunes und nicht schwarzes Haar wie die Auir, solange sie es nicht färben. Von streng festgelegter Haartracht halten die männlichen Tanibeder nicht viel, getragen wird, was gefällt, aber meist wird das Haar einfach schulterlang und offen getragen. Frauen neigen allerdings dazu ihr Haar kunstvoll aufzustecken und – so weit sie es sich leisten können, möglichst hell zu bleichen. Auch bei der Kleiderwahl sind sie flexibler, Männer tragen gerne weite Hosen und lose Hemden, Frauen Kleider, die zumindest in Haagest meist ärmellos.
    Anders als die Auir sind die Tanibeder ein recht frohes, lebenslustiges und geselliges Volk, auch vor Vertretern anderer Völker. Im Gegenteil, vor Fremden werden sie noch ausgelassener, was aber eher ein negativer Charakterzug von ihnen ist, weil sie dann oft überheblich werden. Sie lieben den Wein, neigen aber nicht dazu sich übermäßig zu betrinken, zumindest der durchschnittliche Tanibeder nicht. Ihnen wird auch ein großes Verhandlungsgeschick nachgesagt, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass sie Handelspartner mit ihrem Charme schnell vereinnahme können.
    Die Tanibedische Gesellschaft ist eher patriachalisch aufgebaut, allerdings sind die Unterschiede nicht so stark wie bei den Auir. Ehrgeizige Frauen können durchaus etwas erreichen, wenn sie sich nur stark genug durchsetzen können, allerdings wird es ihnen in vielen Bereichen nicht gerade leicht gemacht.
    Wie die Auir bekennen sich die meisten Tanibeder zum (Haagester) Menaismus und anders als die Auir halten sie die religiösen Vorstellungen der Garudas, Grobor und Bindin eher für Unsinn. Obskuren Sekten sind aber einige von ihnen durchaus aufgeschlossen.

  • Die Haagester Garudas sind das größte Garudavolk in Alaton. Sie ähneln großen Geiern, haben allerdings ein zusätzliches Paar Gliedmaßen, nämlich Arme mit geschickten Händen, die allerdings den Beinen von Vögeln ähneln. Das Bauchgefieder hat meist eine weiße bis schmutziggraue Farbe, Flügeloberseite und Rücken sind hingegen immer tiefschwarz. Garudas werden mit einer max. Größe von 1,60 m nicht besonders groß, erreichen dafür aber eine Flügelspannweite von 4 m und mehr. Männer und Frauen kann man rein äußerlich so gut wie nicht unterscheiden. Um sich beim Fliegen nicht mit unnützen Stoffen zu behindern – ihre Gefieder hält sehr gut warm – ist Kleidung eher unüblich, vor allem beim Fliegen. Am Boden tragen sie hie und da lose um den Körper gewickelte Tücher.
    Anders als alle anderen Garudavölker sind die Haagester Garudas für gewöhnlich sehr selbstsicher und auch sehr selbstständig, was daran liegt, dass sie lange Zeit auf sich gestellt waren und diese schwierige Zeit überlebt haben. Das Ende der Besatzung hat dieses Selbstbewusstsein nur verstärkt, haben sie doch Batraal zur Macht verholfen. Fremden sind sie durchaus aufgeschlossen, doch es braucht einiges an Zeit, bis sie von einem distanzierten Beobachter zu einem Gesprächspartner werde. Dieses Verhalten hat wenig mit Misstrauen zu tun, wird aber von Fremden oft als bedrohlich empfunden. Wie alle Garudas scheinen sie keine Angst vor dem Tod zu haben (legen allerdings kein selbstmörderisches Verhalten an den Tag) und stehen ausweglosen Situationen, die zum Tod führen, unheimlich gelassen gegenüber, was an ihrem Glauben an eine Wiedergeburt liegt. Ah ja, Garudas sind ausgezeichnete Mathematiker.
    Garudafamilien sind deutlich anders aufgebaut als die von Menschen (oder Grobor) und so etwas wie eine Ehe gibt es bei den Garudas nicht. Vielmehr leben Schlupfgeschwister zusammen, wenn diese ihre Mutter (und deren Schlupfgeschwister) verlassen. Partnerschaften haben nichts mit Familie zu tun und Kinder werden in der Regel von der Mutter und deren Schlupfgeschwister großgezogen. Viele Garudas kennen überhaupt nicht ihren Vater. Männer und Frauen sind bei den Garudas vollkommen gleichberechtigt.
    Zur Religion der Garudas (natürlich auch der Haagester Garudas) gibt es hier mehr.


    Bei den Grobor handelt es sich sowohl um ein eigenes Volk, als auch um eine eigene (Zwergen-) Rasse, die ausschließlich in Haagest vorkommt. Grobor werden mit einer durchschnittlichen Größe von 1,30 etwas kleiner als ihre Verwandten vom Festland, sind aber deutlich leichter gebaut als diese und auch nicht so kräftig. Die Haarfarbe der Grobor ist normalerweise schwarz oder rotbraun, es gibt aber durchaus auch andere Haarfarben. Frauen tragen in der Regel Hosenrock und Bluse, meist in Verbindung mit einer Art Überkleid, Männer Hosen mit Wams und bei schlechter Witterung oft einen langen Mantel. Mützen, Kappen, Stirnbänder und andere Kopfbedeckung sind bei allen Geschlechtern sehr beliebt. Männer von höherem gesellschaftlichen Rang lassen sich gerne einen Wangenbart wachsen, den die sie mit bunten Ringen aus Metall zu kleinen Zöpfen formen.
    Wenn es ein Volk von geborenen Pessimisten und Schwarzsehern gibt, dann kann man das mit gutem Gewissen von den Grobor sagen. Die neigen nämlich tatsächlich dazu, in allem nur das Schlechte zu sehen und jedes noch so positive Ereignis, jeder noch so perfekte Plan hat ganz sicherlich einen großen Haken, den man nur finden muss, wenn man hartnäckig genug danach sucht, und Grobor tun das auch, egal bei was. Dass ein solches Volk nicht gerade das fröhlichste ist, versteht sich von selbst. Grobor sind eher ständig griesgrämig und neigen zu Depressionen. Die Selbstmordrate ist aber trotzdem überraschend nieder, weil schließlich nach dem Tod alles noch viel schlimmer werden könnte. Grobor sind zwar keine herausragenden Seefahrer – viel zu gefährlich – können aber trotzdem die besten Schiffe von ganz Alaton bauen.
    Grobor leben in Großfamilien, deren Oberhaupt das älteste Familienmitglied ist. Ist diese zu senil und/oder krank, um zu Entscheidungen fällen, springt das nächstälteste ein und so weiter. Innerhalb dieser Familie gibt es sehr wohl so etwas wie Ehepaare (Frauen verlassen für gewöhnlich ihre Familie und ziehen zu der des Mannes), Kinder gelten aber als Kinder der ganzen Großfamilie und werden gemeinsam großgezogen. Die genaue Elternrolle ist den Grobor nicht so wichtig, solange es die Großfamilie gibt. Frauen und Männer gelten als ziemlich gleichberechtigt.
    Über die Religion der Grobor weiß ich noch nicht viel und ich will jetzt auch nichts handwedeln, wenn ich mir noch nicht richtig Gedanken dazu gemacht habe. Ich weiß nur, dass Ahnengeister eine wichtige Rolle darin spielen, außerdem auch die Angst vor Naturkatastrophen.


    Bei den Bindin handelt es sich um die wahren Ureinwohner von Haagest, denn sie kamen als erste auf die schwarze Insel. Wie weiß aber niemand. Heute sind sie auch nur mehr hier zu finden und sie sind daher nicht nur ein Volk, sondern auch eine eigen Art. Sie erinnern in etwa an (Eich-) Hörnchen und werden um die 80 cm groß. Ihr Fell ist normalerweise mittelbraun gefärbt, kann aber auch silbergrau, rotbraun oder ganz schwarz sein, obwohl der Nasenbereich immer deutlich heller bleibt. Bindin tragen normalerweise keine Kleidung, malen sich aber zu besonderen Anlässen bunte Muster ins Fell.
    Bindin sind extrem schreckhaft und Fremden gegenüber normalerweise Übervorsichtig eingestellt. Ebenfalls sind sie für ihr sprunghaftes Verhalten und ihre Unfähigkeit, sich lange auf etwas konzentrieren zu können, bekannt. Die lange Unterdrückung durch das Nadaroster Bindin-Schutzgesetz hat dazu geführt, dass sie sich noch immer recht unterwürfig anderen gegenüber verhalten und diese das auch noch immer von den Bindin insgeheim erwarten. Ihre kleinen Hände machen sie sehr geschickt für feinmechanische Arbeiten und von Bindin geknüpfte Teppiche oder bestickte Stoffe sind noch immer sehr gefragt.
    Bindin kennen zwar Familie und Ehe, aber weil bei ihnen letzteres zeitlich begrenzt ist – allerdings jedes Jahr verlängert werden kann – ist ihnen die Sippe wichtiger als die Familie. Man könnte in etwa sagen, dass Frauen und Männer allgemein die gleichen Rechte haben, genauer gesehen liegt es aber so, dass in bestimmten Bereichen (Kindererziehung, Nahrungszubereitung) die Frauen das Sagen haben, in anderen („Jagen“, Sammeln und Verteidigung) die Männer das letzte Wort haben. Vertreter des anderen Geschlechts dürfen zwar Ratschläge geben, das letzte Wort haben aber die anderen.
    Bindin glauben an das Schöpfergötterpaar Sonne und Mond (brauche noch Bindinnamen), die alles und natürlich ganz Lyvad mit allen darauf erschaffen haben. Ihre zahlreichen Kinder sind all jene Götter, an die andere Kulturen glauben. Aber Götter, auch Sonne und Mond, sind den Bindin herzlich egal, weil weit weg. Wichtiger sind ihnen die Seelen ihrer Vorfahren, die einem Bindin niemals verlassen und immer zur Seite stehen, nach Vorstellung der Bindin. Alle religiösen Zeremonien gelten eigentlich ihnen und keinen Göttern.

  • Haagester Menaismus und das Tempelverbot
    Die meisten Menschen gehören zum Menaismus, doch hat sich an dem Menaismus in Haagest seit 1295 einiges geändert, als Batraal das umstrittene Gesetzt zu Erneuerung und Harmonisierung der Religionen erlassen hat (bzw. den Ministerrat davon überzeugt und dann zweimal den Großen Rat auflösen müssen, um es auch dort durchzubringen), das fast überall nur als Tempelverbot bekannt ist, bei dem unter anderem alle Tempel auf Haagest schlicht verboten sind. Bestehende Tempel wurden geschlossen oder zu anderen öffentlichen Gebäuden umfunktioniert, der Tempelschatz ohne viel Zögern dem Staatsschatz einverleibt, obwohl den Kirchen vom Festland die Möglichkeit geboten wurde und noch wird, Reliquien zurückzukaufen – natürlich zu horrenden Preisen. Trotz anfänglicher großer Proteste – nicht nur von der Priesterschaft – hat Batraal dieses unpopuläre Gesetzt nicht wieder abgeschafft und mittlerweile haben sich die Menschen zumindest in Haagest daran gewöhnt. Ersetzt haben die Tempel so genannte Schreinhäuser, tempelartige Gebäude, die kleine Schreine von allen Göttern des Menaismus und noch von Göttern anderer Religionen enthalten. Ja sogar Personen, die Dämonen anbeten wollen, können hier in einigen Schreinhäusern fündig werden und wenn nicht, haben sie das Recht Schreine für ihren eigenen ganz persönlichen Gott im Schreinhaus ihrer Wahl zu errichten. Die Gläubigen besuchen nun diese Schreinhäuser oder sie haben eigenen kleine Hausschreine, die in Haagest sehr populär sind. Schlimmer getroffen als die normalen Gläubigen hat es die Priester. Die sind zwar nicht verboten worden und sie dürfen sehr wohl noch predigen, Opfer durchführen oder was sonst noch für ihren Gott wichtig ist, aber eben nur mehr in den Schreinhäuser und die werden von Soldaten bewacht – natürlich nur zur Sicherheit der Priester, Gläubigen und damit alles ruhig bleibt, das ist zumindest der offizielle Grund. Außerdem müssen sie von ihren Spendeneinnahmen jetzt Steuern zahlen (waren früher steuerbefreit)


    Andar’Ceffate
    Das heilige Wasser – so ungefähr lautet der Name übersetzt – ist ein legendärer Fluss oder Bach, je nachdem welchen Quellen man Glauben schenken will, oder vielleicht ändert der Andar’Ceffate auch bei jeder Person, der er sich zeigt, seinen Charakter. Die genaue Lage ist nicht bekannt, doch er liegt auf alle Fälle in dem Gebiet zwischen den Witwenmacherwäldern und den Ausläufern der Nördlichen Buckeln. Beschrieben wird der Andar’Ceffate immer als ein widerlich warmer, fast schleimiger Fluss (Bach) der von einer Unmenge von noch schleimigeren Aalen, Schlange oder vergleichbaren Tieren bewohnt wird, obwohl es auch Erzählungen über schwimmende Spinnen-, Ratten- und andere Schwärme gibt. Offenbar muss sich die Person vor dem Getier im Fluss ekeln. Aber der Schein trügt. Das Wasser ist, wenn man es abfüllt, glasklar und ohne der Spur von irgendeinem Getier, und es ist sogar normal temperiert. Davon merkt aber jemand, der in den Fluss hinein steigt, nur wenig und die meisten fliehen beim ersten Hautkontakt mit dem Wasser wieder ans sichere Land. Die große Heilkraft des Andar’Ceffate zeigt sich nämlich erst nach einiger Zeit: Verletzungen verheilen, gebrochene Knochen wachsen richtig zusammen, Narben verschwinden, ja sogar Krankheiten werden geheilt, wenn man das Wasser zu sich nimmt, egal um welche Krankheit es sich handelt (obwohl bei Dämonenkrankheiten sichtbare Zeichen zurück bleiben, wenn die Krankheit sichtbar war). Verständlich, dass das Wasser des Andar’Ceffate sehr begehrt und gleichzeitig unermesslich teuer ist. Es gibt nur wenige, die den Fluss durchwaten oder durchschwimmen haben (einer von ihnen soll Taranis Batraal sein), und jenen wenigen Personen, den so genannten Meistern des Andar’Ceffate, soll sich der Fluss auch öfter als einmal zeigen. Bei allen, die vorm Wasser zurückgewichen sind, bleibt es bei dieser einen Begegnung.


    Drachen, Dämonen und sonstiges
    An so genannten magischen Geschöpfen hat Haagest nicht so viel zu bieten, wie man meinen könnte, wenn man den Geschichten vom Festland Glauben schenken will. Das Beschwören von Zhas (sprich Dämonen) mag hier zwar nicht verboten sein (solange niemand zu Schaden kommt), das heißt aber noch lange nicht, dass Zhas friedlich auf offener Straße herumspazieren.
    Etwas anders sieht es mit Drachen aus. Die sind nämlich auf Haagest recht zahlreich, aber auch auf den kleinen Inseln, besonders auf Nar. Seit Batraals Drachenvertrag von Vareen mit dem Drachen Tradha haben sie sich sogar dazu verpflichtet, Haagest vor feindlichen Angriffen zu schützen und daher hat Haagest heute als einziges Land in Alaton so etwas wie Luftstreitkräfte, solange der Kampf in bzw. um Haagest stattfindet. Auf Nar lebt man praktisch Tür an Tür mit Drachen und auch im Rest von Haagest werden sie schon fast ausschließlich positiv gesehen, verteidigen sie doch das Land.
    Zu einer „kleinen“ Attraktion ist mittlerweile jener Sassanidische Esel geworden, der im Golf von Raken herumsteht und regelmäßig den Kapitänen dort das Fürchten lehrt, aber bis jetzt vollkommen friedlich geblieben ist.


    Jetzt fehlen nur noch Geschichte und Politik. *wieder kürzen geht*

  • Auf Haagest hat sich seit der Machtübernahme durch Taranis Batraal so etwas wie eine Demokratie entwickelt, was einzigartig in ganz Alaton ist und auch sonst auf Lyvad kaum anzutreffen ist, allerdings eine Demokratie, die von Batraal noch immer in die - wie er meint - richtige Richtung gelenkt wird. Dabei geht Batraal so geschickt vor, dass es den meisten nicht einmal auffällt, dass sie in ihrer Freiheit nicht ganz so frei sind, wie sie eigentlich glauben.


    Taranis Batraal
    Batraal regiert Haagest mit eiserner Faust. Er duldet keine Kritik und lässt solche, die nicht seiner Meinung sind, grausam verfolgen. So oder so ähnlich lautet die falsche Meinung vieler Personen, Haagest nie besucht habe. Zwar ist Taranis Batraal die mit Abstand mächtigste Person in Nadarost und damit auch von ganz Haagest, doch seine ganze politische Macht besteht laut Gesetz darin, dass er Minister vorschlagen und Gesetzesentwürfe ablehnen kann. Ursprünglich durfte er noch den Rat auflösen, heute darf er das nur, wenn dies dem Wunsch des Rates entspricht.
    Ursprünglich sah die Sache anders aus. Batraal hatte tatsächlich die gesamte Macht in seiner Hand, doch als sich die Freude über den Sieg über die Besatzer legte, stempelte man Batraal schnell als neuen Diktator ab. Daraufhin gab Batraal den Großteil seiner Macht ab und seither lässt Batraal regieren. Will er unbedingt ein Gesetz, legt er es den Ministern nahe, und da fast alle Minister ihm loyal zur Seite stehen, wird der Vorschlag nur dann nicht aufgegriffen, wenn es ernsthafte Bedenken gibt. Und wenn der Rat etwas dagegen hat, so werden die Mitglieder wohlwollend mit Geschenken bedacht. Von eiserner Faust und dem Verfolgen von Leuten mit anderer Meinung ist Batraal aber weit entfernt. Kritiker, die verschwinden, werden schnell zu Märtyrern und Batraal ist klug genug den Zorn eines ganzen Volkes nicht zu unterschätzen. Schließlich ist er selbst nur so an die Macht gekommen.


    Ministerien und Ministerrat
    In der Haagester Politik gibt es dreizehn Ministerien mit jeweils einem Minister (bis auf eine Ausnahme). In diesen Ministerien werden neue Gesetze beschlossen, über die dann im Ministerrat abgestimmt wird, bevor sie (falls sie angenommen werden) in den Großen Rat wandern. Batraal hat im Ministerrat noch sein Vetorecht und kann Gesetze ablehnen. Neue Minister werden (meist) von Batraal vorgeschlagen, müssen dann aber vom Ministerrat einstimmig gewählt werden.


    Großer Rat
    Die Aufgabe des Großen Rates ist, die Beschlüsse des Ministerrats anzunehmen oder abzulehnen. Batraal kann hier nichts mehr beeinflussen – auf legalem Weg. Der Große Rat fällt seine Entscheidungen vollkommen unabhängig von Batraal. Die 254 Abgeordneten des Großen Rats werden alle sechs Jahre gewählt. Aufstellen lassen darf sich jeder und obwohl es von Vorteil ist, viele Fürsprecher zu haben, haben sich bis jetzt noch keine richtigen politische Parteien herausgebildet, nur kurzfristige Interessengruppen.


    Gerichte
    Die Gerichte agieren vollkommen unabhängig, einzige Ausnahme ist die Ernennung der fünf Obersten Richter. Es gibt mehrere Instanzen, die höchste ist Hohe Gericht in Nadarost. Die fünf Obersten Richter werden wie Gesetze im Ministerrat vorgeschlagen und im Großen Rat bestätigt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!