Chton's'chr ist, wie einige wissen, der Ort von Zr'ton, den ich am besten kenne. Eine Stadt, die am Rande der Zivilisation in einen Felsen gegraben wurde und ein neues, teilweise sehr fortschrittliches, aber auch sehr bürokratisches System entwarf und für mehrere Jahrzehnte damit durchaus erfolgreich war. Mit dem Erfolg begannen sich auch andere Städte für Chton's'chr zu interessieren und Einfluss zu nehmen, allen voran Rtho'rnr'sts'th, das ich im Oktober und November beim Slowbasteln bearbeitet habe. Nachdem die wirtschaftliche Kontrolle irgendwann nicht mehr genug war, wurde mit einigen Mordanschlägen auch politische Kontrolle hergestellt, so dass das eigentliche System von Chton's'chr nur noch pro forma existierte. Einige junge Trch'zon verschworen sich gegen die neuen Machthaber und in einer beispiellosen Aktion sprengten sie einen großen Trakt der Stadt und töteten dabei einen Großteil der Oberen Ratsmitglieder. Dann wiesen sie alle Bewohner an, die Stadt zu verlassen und versiegelten sie. In diesem Text habe ich darüber Genaueres geschrieben.
Jetzt ist die Frage: Was bleibt von Chton's'chr? Wie werden die Ideen, die dort erstmals angedacht wurden, weiter verfolgt? Wie wird Chton's'chr nun von den anderen Städten wahrgenommen? Wasfür ein Bild werden die Überlebenden von der Stadt zeichnen?
Ein Detail bei der Versiegelung der Stadt war, dass das Große Archiv, in dem die Protokolle aller jemals abgehaltenen Ratssitzungen und weitere Zeitzeugnisse aufbewahrt wurden, beim Anschlag unversehrt gelassen wurde. Ein Trch'zon, der damalige Vorstand der Schreiberkaste blieb als Einziges nach der Versiegelung in der Stadt und wacht seitdem über das Archiv (Nahrung lässt sich im Felsen noch immer genug finden). Es studiert die Texte und wurde beauftragt, sich beizeiten einen Nachfolger zu suchen und Rat zu geben, sollte ein Trch'zon die Texte begutachten wollen. Die Verschwörer haben hierfür eine Frist von neun Zyklen festgesetzt, vorher muss jedes Trch'zon abgewiesen werden. Einige Verschwörer bewahren dieses Geheimnis und ein paar davon dürften sogar hoffen, dass es dann noch einmal ein zweites Chton's'chr geben wird. Ob es tatsächlich so kommt, wird sich zeigen.
Die wichtigsten Texte, die für die Ideen von Chton's'chr stehen, sind wohl das Gründermanifest, in dem die wichtigsten Ideen festgehalten sind, und die Memoiren des Tor'stn sn Roch'z, in dem dieses einen großen Teil der Stadtgeschichte festgehalten hat (nicht ohne seine eigene Bewertung einfließen zu lassen). Ersteres wurde in der Blütezeit der Stadt schon in die anderen Zch'rt-Städte verbreitet, es existieren mittlerweile wohl Dutzende vollständige Exemplare und Hunderte Fragmente. Die Ideen darin sind für viele Trch'zon durchaus radikal, Abkehr von Familie, Verantwortung der Gesellschaft für den Einzelnen, Berufswahlfreiheit und Förderung von wissenschaftlicher Forschung sind nichts, was in der Gegend selbstverständlich sind. In jeder Stadt fanden sich auch als die Stadt noch existierte Anhänger der Philosophie, doch bisher wurde nicht wirklich viel umgesetzt. Mit dem Exodus der Chton's'chr-Bevölkerung könnte sich dies aber bald ändern.
Die Memioren des Tor'stn sn Roch'z sind erst kurz vor der Versiegelung der Stadt fertig geworden. Roch'z starb unmittelbar vor diesem Anschlag, was durchaus kein Zufall war. Das einzige vollständige Exemplar steht im Archiv, der Archivhüter verbringt Zeit damit, es zu vervielfältigen. In ferner Zukunft wird es das wichtigste Werk über die Geschichte der Stadt werden, auch weil es sehr gefällig zu lesen ist. Einige Ungenauigkeiten darin werden sich in den Köpfen der Trch'zon festsetzen, beispielsweise wird die Bevölkerungszahl der Stadt von künftigen Generationen weit überschätzt werden.
Das reicht mal für heute Über Kommentare und Anregungen freu ich mich immer.