Diesen Rant finde ich im Großen und Ganzen deutlich hilfreicher als den letzten, auch wenn ich @Gwens Kritikpunkte alle nachvollziehen kann. Den "abergläubischen Einschränkungen" beim Schreiben bin ich damals, als ich das zum ersten Mal gelesen habe, auch gefolgt, oder habe das zumindest versucht, inzwischen sehe ich das etwas reflektierter.
Ansonsten denke ich mir auch, dass Fanfiction hauptsächlich von Jugendlichen geschrieben wird, weil bei Erwachsenen dann doch oft diese Erwartung da ist, dass sie, wenn sie schon Zeit mit Schreiben verbringen, etwas "Richtiges", eigenes schreiben sollten und entsprechend ist es eben häufig nicht perfekt. Ich finde es auch ziemlich viel verlangt, von einem jugendlichen Mobbingopfer zu erwarten, dass es die Täter sonderlich differenziert sieht und ich kann aus Erfahrung bestätigen, dass in dieser Situation der Eindruck entsteht, dass sich beim Täter alles darum geht, dem Opfer das Leben schwer zu machen. Das so zu beschreiben kritisiert Limyaal an verschiedenen Stellen, vielleicht kennt sie das tatsächlich nicht...
Das Problem mit dem Plotbunny verstehe ich auch nicht. Das sind ja einfach Ideen, die dann weiter ausgearbeitet werden können, nicht einfach etwas, was man ohne Nachdenken aufschreibt.
Bei den Charakterprofilen stimme ich ihr aber absolut zu. Da habe ich es nie gschafft, einen komplett auszufüllen, weil ich dafür oft mehr über den Charakter wissen sollte, als ich über mich selber weiß. Außerdem finde ich, dass sich so etwas im Rahmen der Geschichte organisch entwickeln sollte, anstatt dass man eine Liste abhakt. (Ich könnte so eine Liste höchstens nach dem Schreiben ausfüllen...)
So etwas wie die Lieblingsfarbe ist zum Beispiel oft völlig irrelevant, ich könnte selbst keine benennen. Für eine meiner Protas ist es aber tatsächlich ein größeres Thema.
Lenimas Lieblingsfarbe ist grün. Sie hat als kleines Kind mit ihrer Familie auf dem Land gelebt, musste dann aber aus wirtschaftlichen Gründen in die Stadt ziehen, wo es deutlich weniger Grün gab und das Leben zunächst alles andere als erfreulich war. Nach Jahren der Entbehrungen hat ihre inzwischen alleinerziehende Mutter aber eine gute Stelle in einem Klinikgarten zur Zucht von Heilkräutern gefunden und Lenima selbst hat dort viel Zeit verbracht, also das erste Grün.
Außerdem wird sie dann später eine Chlormagierin, womit eine weitere Schattierung von grün für sie dazukommt, behält aber die Naturverbundheit trotzdem bei, was für ihre neues Umfeld teilweise unerwartet ist
.