[Ngiana] Sammel- & Bastelthread

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    Inhalt dieses Threads:


    2021

    #1 Zusammenfassen was es im Moment gibt, Bastelziele, Bastelgebiete (dieser Post)
    #2 Loschab-Hochkultur, Einstiegsüberlegungen
    #3 Loschab: weitere Überlegungen, Einteilung in Ära 1-5, Karte von Loschab
    #4 Loschab: Mythen der Ära 1 (Fon und Fur), Ära 2 ('Nih-Kultur), Nixentempel, Männerkönig, Beziehungen, Sexualität und Familie
    #5 Loschab: Ära 3 (Pel-Daaju), Daajus Arme, Überlegungen zu Orks und Mislirni, Schulen, Berufswahl, Zusammenleben der Geschlechter, Elternschaft, Haushalte, deren Einkommen
    #6 Loschab: Überlegungen zur Komplexität der Männerehe, Abweichungen von Geschlechternormen
    #7 Loschab: Raubnixen, Politisches System, Daaju-Tempel, Handel, Geld (Gold & Kupfer), Fernhandelsrouten, Wichtige Handelspartner
    #8 Orks: Geschlechter, problematische Bastelgeschichte, Cissexismus- und Rassismusproblematik. 9 Grundfakten, eine Analyse davon, Änderungen
    #9 Orks: Die 6 Geschlechter neu bewerten, bleiben sie? Auflistung der Jenseitseinflüsse, neue Namen für die Geschlechter, Attraktion, Rollen, Expression
    #10 Orks: Was hängt an den Geschlechtern? Überlegungen zu Körpermagie, Veränderungen an einer anderen Achse als der Geschlechter, Hauer, Schwimmhäute, Raubtiergebiss
    #11 Antwortpost, Orks: Körpermagie eher nicht?
    #12 Orks: Körpermagie mit Limitierungen und Nebeneffekten
    #13 Loschab, Ära 4 (T'han), Keius Weltmühle
    #14 Mislirni, Überlegungen wie der Pilz genau funktioniert, Anfangsideen zur Kultur von Pargus im Osten von Loschab
    #15 Genauere Ausarbeitung zur Funktion des Mislirni-Pilzes
    #16 Pargus. Übersicht der Ären 0 bis 3. Frühe Run-Kultur, Familientrupps
    #17 Überlegungen zu Textilmagie
    #18 Textilmagie - weitere Überlegungen und grobes Konzept
    #19 Pargus. Mythologie der Run-Kultur (Jihns Auferstehung)
    #20 Antwortpost (Textilmagie), Haarmagie. | Rosch: Götter der Rosch/Arsch
    #21 Karte von Loschab und Pargus. Run-Kultur Überlegungen zu den [Jagdtrupps]
    #22 Pargus, Beh-Kultur, Pfsi-Dynastie. Gottstadt Bbe. Übersicht zu den Kulturen dieser Zeit (mit Karte)
    #23 Loschab: Neue Einteilung der Ären, Rosch-Invasion (Ära 4)
    #24 Kalender. Rosch: Zeitverständnis und die Wanderung südwärts
    #25 Vorläufige Überlegungen zu D'hmane, Vokalsprache und Konsonantensprache?
    #26 Weitere Applikationen zu Textilmagie, Run-Kränze in der Gegenwart, Geschichtsabriss Loschab/Andoque
    #27 Das königliche Traumzimmer von Bbe


    #28 Bunte Hautfarben der Orks (Anmerkung)
    #29 Metallmagie und Frequenzen, Mathematik im antiken Datelia
    #30 Datelianische Elementelehre, Geschichte der datelianischen Antike
    #31 Geschichte Sirenas (1.Versuch)
    #32 Sirena, Personen aus dem Untergrund, & ein langer Rant darüber, dass es mir schwer fällt eine Perspektive zu finden
    #33 Übersetzungen von Ländernamen, Staaten Durgianas: Lotave, Silimsam, Damaserien, Andoque, Sechzehn Staaten
    #34 Staaten Durgianas: Kgr. Waire (Skizze) - Völkerwanderungsgrübeleien, Erdland, Dreiland, Niederálthinien, Weltkriegsgrübeleien
    #35 Staaten Durgianas: Kgr. Waire & Kgr. Drawwen (Doppelmonarchie-Romantisierung), Jatarretta-Grenzsituation, Goschum, Céncebe

    #36 Monotheismen - Balianasglaube, apophatische Tradition?

    #37 Kleine Sirenen, Wohnorte der Götter, Aberglauben zu Fluchwesen, Überlegungen zum Datelianischen Götterpantheon

    #38 Kleine Landkarte der Datelianischen Antike

    #39 Orks. Monstrosität und Ideale, Körpermagie, Halbmenschen, Magiemischformen

    #39a Orks und wie darüber schreiben, wie basteln...

    #39b Orks, Antworten und Baustellen

    #39c Orks. Unzufriedenheit mit dem Geschlechtersystem, Überlegungen zu Problemen und Ansätzen

    #40 Die Südpolgebiete aus Sicht von 5 (Gh'lai)

    #41 Südpol. Himmelsrichtungen, Licht. - Orkische Sprache: Silbenzeichen und Synkopen mit konkreten Beispielen

    #42 Neuzeitliches Tortinien aus der Sicht von Sh'üing Ni, Verwirrung über das tortinische Eherecht (und bodnisches Kirchenrecht)

    #43 Antikes Datelia. Religion, Verschuldung der Sterblichen, u.a. durch Sex; Zugang der Balianskirche dazu

    #44 Natur des Jenseits, Theorien zur Entstehung einer neuen Gottheit

    #45 Das Jenseits. Fragen werden beantwortet von Chu'u Fw (Forscherin), Delias Haime d.B. (Priester) und Raj'hu Sfar-Onas (Lehrer*in)


    2022


    #46 Sklaverei im Präbalianischen Datelia, die große Südroute von Datelia nach Heraieh, Sklavenhandel über Krwk, Folgen

    #47 Sklavenklassen im Imperium von Heraieh

    #48 Königin Gevelunen - in Popculture und Geschichte

    #49 Acht neue Gottheiten für die Menschheit

    #50 Der Phönixfluch

    #51 Antwort auf Fragen zu Fluchwesen: Gesellschaften und Kulte

    #52 Addenda und Korrekturen zu Fluchwesen

    #53 Age of Empires über Ngiana

    #54 Karaga und Südlize, Präsident*in per Alphabet

    #55 Nixenfluch-Variationen: Flussnixen, Eisnixen, Meernixen, Dampfnixen; Schattenvampire, Leichtvampire

    #56 Musikgenres in Ngiana; orkische Gestalt-Atome, Rhythmus und Militär, Musikinstrumente, Noise der Mislirni

    #57 Nachdenken über Albernheit, Dystopie, Bastelrichtungen

    #58 Weiteres Nachdenken; Kernideen der Welt, das Transzendente der Spezies, das Absurde, wo sind die Brüche?

    #59 Orkische Schrift: Zweizeiligkeit, Determinativzeichen, aber wie sehen sie aus?

    #60 Orkische Schrift: Der Mittelstrich! So sehen sie aus. Beispielwort Neníng/chNeen mit nur einem Strich Unterschied

    #61 Orkische Schrift: Beispielwort Gumábu/shGúnmabá

    #62 Orkische Schrift: Beispielwörter: alle 6 Geschlechter

    #63 Mislirni: Spiel der Königinnen; das Wort für "Mislirni" in orkischer Schrift


    2023


    #64 Heilige Orte; Sirénas dünne Realität und wirre Zeit, Götter als Tropfen auf klarer Wasseroberfläche

    #64a (in anderem Thread) Die Städte meiner Welten

    #65 Ngianas Vorgänger (Lebensreflektion)

    #66 Sirena: Einteilung, Diebesgilde?, Anfänge

    #67 Sirena: Notizen. Holz, Enge Straßen, Untergrund, Aufbau

    #68 Weltprobleme. Religion, Balianaskirche?, Spezies-Brüche?, Namen?, Karte?

    #69 Weltkarte in Atlantisprojektion, vs. 0.1

    #70 Gedanken zu Cyberpunk in paganer Antike, Körpermodifikation, Heiliger Berg Its, Diebesgilde als Zusammenschluss häretischer Forscher*innen

    #71 Gedanken zur Religion, B* Pantheos

    #72 Göttergeliebte, Künstliche Göttergeliebte, Rüstungen?

    #73 Sightseeing! Sitze der Götter (Datelia), Hochaltersheim von Ülüshtoŗod, Engelsbahn von Äbyshbhe

    #74 Eine Zugfahrt von Datelia-Saerkes nach Bolava über Idelstrona, Yorgogavc und Tulva.

    #75 Kulte der Arphte und Maeide, Baumgeister, Blumenerde, Schöpfung aus Urschlamm, Stieropfer, Mittar-Kult, Biker

    #76 Firenische Mythologie, Mazouky und Datouky, Landkarte des schlafenden Datouky, Körperteil-Städte, Coshda

    #77 Kulte des Doktunas und Amiphas, religiöse Mülltrennung, exzessives Parfüm, Labyrinthe, Haushalts-Verfassungsbücher, Schreiraum

    #78 Planeten, Orkische Ahnenbindung, Pluralität

    #79 Orks: Familien, Verwandtschaftsbezeichnungen, Kulturkreise, Gene, Privatnamen, Systemnamen, Herdnamen...

    #80 Eispyramiden des Nordens


    2024


    #81 Einsäulenvillen von Heraieh

    #82 Neue Gottheiten, abstrakt, Zeitkonzepte

    #83 Götter-Sortierung (work in progress)

    #84 Monatsgötter, Kalender

    #85 Kalender-Graphik mit Götternamen auf Loschabi, Datelianisch, Firenisch


    #86 Metamilitärische Invasion: Stützpunkt in Andoque, Löcher, Bastelgrundsatzprobleme

    #87 LabSy, Ters Lafytto und Turys Ball, Schmuggler*innen aus anderen Welten


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    1. Ich stelle fest, dass Material zu Ngiana großteils im Forum verteilt herumliegt, und daher will ich mir früher oder später die Mühe machen, alles zusammenzusuchen und dabei zu schauen, was noch aktuell ist. Außerdem will ich einen zentralen Bastelthread, damit ich nicht ständig die Übersicht verliere... und ich bin komisch: Ich bastle manche Sachen nur noch gerne, wenn ich es gleich direkt in Forenposts mache, was natürlich der Intention des Forums nicht ganz entspricht. Hat aber den Vorteil, dass ich Zeug verlinken kann. Nur so als Anmerkung, bevor ich anfange, alles vollzuspammen (was bei einem Thread ja weniger schlimm ist).


    2. Ich bin so verkopft und perfektionistisch! :zeter: Seit Jahren bastle ich manche Sachen nicht, weil ich dafür irgendeine alte Liste durchsehen müsste, die ich nicht bei der Hand habe - kann ich nicht vielleicht einfach mal Neues basteln und Inkonsistenzen in Kauf nehmen? Niemand außer mir zwingt mich schließlich dazu, dass alles perfekt ineinander passen muss.


    3. Der Thread wird nicht so wirklich ne Präsentation sein, also im Sinne von dass ich Material für alle verständlich aufbereite. Dafür ist die Weltausstellung da.


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    Los geht's mit actual worldbuilding.^^


    edit: Aus Gründen der leichteren Scrollbarkeit, verlege ich den Rest dieses Beitrags in einen Spoiler. War ursprünglich nicht so. ;)

    Art should comfort the disturbed and disturb the comfortable. / / / The truly New is seeping into the holes that are eroding in the structure of old ideas.

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    20 Mal editiert, zuletzt von Jundurg ()

  • Ich fand's jedenfalls nett, deinen Gedanken zu folgen.


    Und wenn dir deine Zeitleiste in der Schublade nicht mehr passt, mach halt eine neue, oder?

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Freut mich. Die Zeitleiste kann ich eh vergessen.^^ Und ich muss einfach mehr drauf achten, was mir tatsächlich Spaß macht, zu basteln, und historisch-konsistente Zeitlinien gehören da eher nicht dazu. Ich bin nur immer immens beeindruckt, wenn Leute das schön hinkriegen. *zu Laharia schiel*



    Ich dachte mir, ich fang doch einfach mal mit einer Karte an, damit es nicht so trocken ist. Auf trockenem Boden wächst schließlich nichts, und wie soll eins so Agrikultur entwickeln? ;D


    Die Ausbreitung der Agrikultur erfolgt von West nach Ost, entlang einer Klimazone. Angebaut wird Gerste, Weizen, ... (was immer es in Ägypten und Mesopotamien gab, daran orientiere ich mich, das muss ich nicht neu erfinden.^^)


    Ganz im Westen ist Loschab, von der diese ganze ... Hochkulturenmenge ihren Namen hat. Die Loschab-Kulturen. Um 3000 v.B. befand sich das kulturelle Zentrum tatsächlich auch dort, in Loschab, und deren Hieroglyphen wurden bei der Ausbreitung der Technologie in veränderter Form weitergetragen. (Ich liebe einfach die Umschrift der Ägyptolog*innen, die eben typischerweise Konsonanten und Sonderzeichen beinhaltet, weil ja Vokale grob gesagt nicht geschrieben wurden.)


    So ist l'wš'b dann eben Loschab, aber es lässt sich alternativ auch El-Usch-Abe sagen, oder La'ahuscheb. Die Loschabi-Sprachen selbst sind nicht ausgestorben, aber jede Nachfolgesprache hat natürlich ihre eigenen Dialektfärbungen, und so ist es nicht so wirklich rekonstruierbar, wie Loschabi selbst gesprochen haben. :D


    Jetzt habe ich zwar jede der eingezeichneten Regionen mit Loschabi-Umschrift versehen (ich mag sie halt), aber tatsächlich wurden dort - wenig überraschend - ganz andere, nicht mit Loschabi verwandte Sprachen gesprochen. 2000 v.B. war Dmana'a oder Damana das kulturelle Herz von Dw', und bleibt es auch ne ganze Weile.


    Zwischen Loschab und Damana liegt ein Gebirge und eine Wüste, da ist also eher mühsam Technologie hinübertransport worden, und dann bestand nicht unbedingt reger Austausch. Auch zwischen Damana und der Siven-Region (sšw) liegt ein Gebirge, da ist es aber mit Schiffen an der Küste leichter, voranzukommen. ... was ich damit sagen will ist: Es dauert ne ganze Weile, bis eine Getreide-Kultivation von der Westküste zur Ostküste wandert.


    So, stop. Jetzt hab ich zwar mehrere Absätze geschrieben, aber wirklich neu war da nichts, für mich. Eigentlich spiele ich nur mit Umschriften rum, und bastel gar nichts. :topic:


    Ich wollte doch Religionen und Fluchwesen basteln. Ahh sofort beschleicht mich das vage Gefühl, das doch gar nicht machen zu können, wenn ich nicht vorher jedes einzelne Fitzelchen, das ich schon dazu geschrieben habe, heraussuche. Nagut, zumindest eine Sache muss ich finden...
    Götter, Mythen, Sex: Das antike Loschab *les*


    Okay, da haben wir schon mal zwei wichtige Göttinnen, Rifti (rftj-j) und Tolwana (twl-w'n). Die erste als Göttin der Pflanzen ist wohl für die Fruchtbarkeit des Landes wichtig, also Ackerbau. Und Tolwana hätte ich hier eher als Totengöttin angesiedelt.


    Auch übernehmen werde ich die Idee, dass Ehen in erster Linie zwischen Männern geschlossen werden. Mine und Sadine, die anderswo als Götter der Homosexualität zählen, werden aber hier glaub ich nicht damit in Verbindung gebracht, da bei denen die Spannung "gleichartig-gegensätzlich" im Zentrum steht, und in Loschab die Ehen eher ungleich sind. (2018 hab ich da anscheinend gebastelt, dass es jeweils ein älterer und ein jüngerer Mann ist, auch was Status angeht, und dass der Jüngere selbst auch wiederum der Ältere einer anderen Ehe sein kann, usw.)


    Loschab steht mit anderen Spezies in Kontakt; ich rücke also definitiv von der Idee, sie hätten nur 2 Geschlechter, ab. Ich würde sagen, "Mann" ist zumindest mal eines der Geschlechter, dazu kommt "Jasch", das sich vom orkischen Geschlecht "jAt'chā" ableitet; Jasch sind häufig Priester.
    Vielleicht teile ich Frauen auf in Frauen der Tolwana und Frauen der Rifti? Mit einer sich deutlich unterscheidenden Gender-Representation... ich denke, es kümmert die Loschabi nicht, welches Geschlecht bei der Geburt zugewiesen werden könnte.


    Männer (hierarchisch, Ehen untereinander, Herrscher und Diener, Pronomen er)
    Jasch (anarchisch (alle auf einer Ebene), spirituell, zahlenmäßig weniger, Pronomen sie?)
    Tol'un-Frauen (hierarchisch, Technologie, Medizin, Administration, Pronomen sie)
    Reftii-Frauen (anarchisch, Familie, Brotbacken, Bierbrauen, Pronomen sie)


    Die Gesellschaft ist einerseits irgendwie gesplittet (Männer beziehen sich hauptsächlich auf andere Männer, leben in einer Hierarchie, die andere nicht betrifft, ähnlich auch Tol'un, aber in einer anderen Hierarchie?) Es gibt keine Hierarchien zwischen den hierarchischen und den nichthierarchischen Geschlechtern. Ein König steht nicht höher als ein*e Jasch, sondern auf einer Ebene; ein Diener steht ebenfalls auf einer Ebene zu eine*r Jasch. Der König steht aber über dem Diener. Anders gesagt, die Frage "Ist ein König höherrangig als eine Jasch?" ist eine Frage, die nur mit verdutztem "Hä?" beantwortet wird.


    Was Fluchwesen angeht, will ich eine intensive Verbindung zu mindestens einer Sorte... ein Nixentempel im alten Loschab selbst, mitten in den Fluss gebaut, mit unterwasserliegenden Schlafkammern. Vampir*innen würde ich an der Spitze der Männer- und Tol'un-Hierarchien erwarten anzutreffen. Dschinne betreiben Handel durch die Wüste und übers Gebirge...

  • So eine Zeitleiste dauert aber auch eine ganze Weile. Also, zum machen.


    Ich mag die Hierarchie, die die andern gar nicht betrifft. Erinnert mich ein bisschen an die Männersprachen und Frauensprachen, die es in Ozeanien z.B. gibt.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • So eine Zeitleiste dauert aber auch eine ganze Weile.

    Zeitleisten sind in jeder Dimension zeitreich. ;D



    Wenn die Hierarchie der Männer in erster Linie aus Ehen besteht, dann kann es passieren, dass ein extrem hochrangiger Mann plötzlich leer da steht, wenn seine jüngeren Partner sterben? (Ich glaube, "jünger" sollte ich hier durch einen anderen Begriff ersetzen, vllt "niedriger", da es nicht fix an Alter gekoppelt ist, sondern nur der Normalfall, dass.)


    Oder es gibt eine Art Weitervererbung, dass die niedrigeren Partner der niedrigen Partner quasi transitiv auch niedrigere Partner des obersten sind.


    Bei den Männern würde ein Min-Sadin-Kult Sinn machen. Vielleicht greife ich da einen Aspekt auf, den ich schonmal hatte, dass die beiden Zwillingsgötter jeweils für sich komplementär ergänzende Eigenschaften stehen... Muss ich kurz nachlesen... Das ist natürlich ein datelianischer Mythos, also ein paar tausend Jahre später und woanders.


    Vielleicht eine Art Innen-Außen-Dualität. Sadin (s'djn) steht für Prunk, Repräsentation, Feste, Reden halten. Min (mjjn) steht für Einkehr, Vernunft, Verschlossenheit. Daraus abgeleitet könnte sich ein Doppelkönigtum entwickelt haben, mit einem König, der Reden hält und in der Öffentlichkeit auftritt, und einem, der sich bedeckt hält und im Hintergrund Fäden zieht...


    Ein Mann könnte demnach vielleicht vor der Entscheidung stehen, in die Min-Familie oder die Sadin-Familie "einzuheiraten". Vielleicht gibt es auch noch mehr. Ich stelle mir da relativ wirre Verhältnisse vor.^^


    Ich will lieber einen Schritt zurückgehen und nochmal das Gesamtbild betrachten.


    Dualitäten:
    fwnš-špj (als Gott des Häuslichen, Privaten, da wird "Dunkelheit" als "Schutz vor der Sonne" verstanden)
    fwr-g'lj (als Sonnengott, des Öffentlichen)


    twl-w'n (als Göttin des Todes und der Gesundheit)
    rftj-j (als Göttin des Lebens, Pflanzen, Fruchtbarkeit)


    Ich überleg mir mal kurz etwas passende Aussprachen... ÖfonShapi, Öfor-Ga'ali, Tulwan, Refeti'i? Ähm, ich merk mir die sowieso nicht.^^ Am besten ich bleibe zur Einfachheit bei Standardnamen? :pfeif: Oder ich kürze brutal ab, Fon, For, Tolu, Refet...


    Daaju könnte bei den Loschab weiblich sein, damit sie die Gemahlin von Refet sein kann? Ach je.^^ Das Ding ist, eine mehrere Jahrtausende umspannende Kultur sortiert ihre Götter alle paar Jahrhunderte neu. :schreck: Und die Wichtigkeit von Kulten ändert sich, manchmal auch gemeinsam mit einer Hauptstadt...


    Ich mach mal spontan...


    Ära 1:
    Fon und For werden als Gegensatzpaar gemeinsam verehrt. Es gibt noch kein vereinigtes Loschab, das größte Königreich ist bei Hathu, in der Gegend des heutigen Heth, damals vllt h'thw. Geschlechter sind ... unübersichtlich.^^
    Ära 2:
    Landwirtschaft! Die Nih-Kultur ('njh) entsteht, etwas weiter flussaufwärts. Refet wird zur zentralen Figur, etwas später kommt Tolu dazu. Die 4 Geschlechter etablieren sich. Der Nixentempel von Nih wird gebaut. (Warte, leitet sich von dem das Wort "Nixe" ab? ;D )
    Ära 3:
    Das Zentrum verlagert sich flussabwärts, in die Gegend des heutigen Pellpudj, damals hieß es vermutlich komplett anders. Zur zentralen Gottheit wird Daaju, die als Jasch gedacht wird (ebenso wie nun auch Fon und For). Danach benannt die Pel-Daaju-Kultur. Daaju ist einerseits universale Schutzgottheit eines zumindest einen Großteil der Region umfassenden Reichs, andererseits eine Landwirtschaftsgottheit, während Refet nun langsam eher den Wildwuchs repräsentiert.
    Ära 3,5:
    Kriegerische Zwischenzeit, Pel-Daaju und T'han (im Norden) können nicht miteinander. In T'han gibt es mit Keiu eine neue Hauptgottheit, die mit dem Aufkommen von einem komplexen Hierarchiesystem einhergeht.
    Ära 4:
    Die beiden Königreiche werden vereinigt, der Sitz der Könige liegt allerdings bei T'han. In der Oase Chal-Dastz entsteht ein großer Refet-Tempel. Der Pantheon ist mittlerweile groß und verwirrend.
    Ära 4,5:
    Zweite kriegerische Zwischenzeit, Angriffe der Rosch aus dem Westen zerrütten das ganze Gebiet, diese setzen ihre eigenen Herrscher*innen ein. Loschab zerfällt wieder in viele kleine Königreiche. Was früher Pel-Daaju war, formiert sich um eine neue Hauptstadt (neuzeitlich Lüikong), mit Hauptgottheit Matesu, beherrscht von Rosch-König*innen.
    Ära 5:
    Rosch und Loschabi vermischen sich; es entsteht eine gemeinsame kulturelle Identität; Rosch haben einiges an Technologie mitgebracht. Handelsbeziehungen in weit entfernte Regionen (bis ins heutige Nord-Andoque, im Süden bis Uf und östlich hinüber nach Damana) intensivieren sich. Handelskönig*innen bauen sich diverse Paläste in wechselnden Hauptstädten auf beiden Flussufern.



    Hier haben wir die Loschab-Region. Pel-Kud im Osten ist ab der Pel-Daaju-Zeit eine sehr wichtige Gebirgs-Oase (?), aufgrund ihres Goldreichtums und als Zwischenstopp für den Handel nach Osten. Roshja ist die Oase, nach der ich die Rosch gerade genannt habe, tatsächlich kommen die aber wohl von weiter her, und es war mehr ein militärischer Stützpunkt.



    Und hier die selbe Gegend (etwas herausgezoomt) in der Gegenwart/Neuzeit. :) AbAndoque wurde erst viel viel später von Seefahrer*innen aus dem Norden gegründet, die sich im Laufe der Zeit mit den Post-Loschabi u.a. vermischt haben.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Jundurg ()

  • Mythen


    (...ich improvisiere.)


    (Liste bekannter Gottheiten (Weltausstellungsthread))


    Ära 1


    Immerwährend ist Halun. Lange vor unserer Zeit spaltete sich Halun auf und gebar so Fur und Fon, Tag und Nacht. Fur und Fon stritten sich ständig um die Gunst ihrer (Tol)Mutter, sodass diese ein Machtwort aussprach und ihre Zeit gleichmäßig aufteilte. Doch morgens-abends trafen sie sich doch, und kämpften gegeneinander. Eines Morgen-Abends schlug Fur Fon eine Wunde, und daraus quoll Nenmel-Blut, und benetzte die Erde. Wie es auf den Boden traf, wurde dieser fruchtbar und gebar Refet. Fur und Fon waren weiter mit einander beschäftigt und kümmerten sich nicht um das Treiben auf dem Boden, und so wucherte Refet den Planeten zu.
    Nenmel begann zu ersticken, und in seiner Verzweiflung gebar es das Ur-Fressmonster Mita; Mita begann die Pflanzen wegzufressen und gebar aus sich immer mehr weitere Tiere, eines gefräßiger als das andere. Mita selbst war ewighungrig und fraß schließlich seinen Elter Nenmel selbst auf, dessen Blut nun in ihm floss. Nun begannen die Tiere den Planeten zu ersticken, bis es Halun zu bunt wurde und sie Tolun gebar, um dem ein Ende zu setzen. Tolun schnitt alles Gewucher weg, tötete Mita und viele seiner Nachkommen, und machte so Platz für uns.


    Anm.: Morgen-Abend ist ein Ort zwischen Nacht und Tag, weder morgens noch abends. Halun (Ewigkeit?) und Tolun (Vergänglichkeit?) werden eher gefürchtet als verehrt. Nenmel gilt als in allem Lebenden vorhanden (Süßwasser, Blut) und ist damit da aber nicht als Gottheit per se. Mita gilt als tot, Tiere (Pflanzenfresser) werden gejagt, und Refet als Fruchtbarkeitsbringer*in von Bauern ver(z)ehrt. ;) Es gibt Riten, um Fur und Fon für sich zu stimmen; Fur wacht über alles Geschehnis am Tag (was unter Sonnenschein passiert, kann nicht ganz falsch sein), Fon wacht über die Nacht und schützt die Schlafenden. Es gibt an Geschlechtern ... Fon-Männer, Fur-Männer, Fon-Jasch und Fur-Jasch, Frauen liegen auf einem fließenden Spektrum zwischen Refet und Tolun-Halun?
    (Wenn ich "Frauen" schreibe, lege ich natürlich eine Sicht unserer Kultur drüber, die Loschab in der Ära 1 nicht kennen, sie haben kein Wort für "Frau", und in der Ära wohl auch keines für "Mann", das alle meint.)


    ------


    Ära 2

    Fon-Männer und Fur-Männer werden zu Männern zusammengefasst, aus der früheren Trennung wird die Trennung in welche Rolle sie in der Ehe haben, allerdings lässt sich nicht ausmachen, welche davon Fon und welche Fur zugeordnet werden kann. Tolun wird nicht nur bloß als Todbringer*in gesehen, sondern jetzt auch als diejenige, die den Tod verzögern kann -> Gottheit der Gesundheit.


    Im Morgen-Abend tanzt Keiu, Kind von Fon und Fur; wirbelnd wie der Sandsturm streift Keiu durch die Gedanken der Sterblichen und bringt sie auf neue Ideen und vernichtet die heilige Ruhe, die ihnen von Nenmel-Blut gegeben wurde. Einsam fühlte sich Keiu und formte aus sich und dem Leichnam von Mita neue Wesen: Raral und Im, zwei wahrhaft gegensätzliche Jasch-Brüder. Keiu hatte endlich jemand zum Spielen! Raral geriet nach der launischen Seite Keius, stets unzufrieden mit dem Status Quo und zerstörerisch dabei; Im hingegen geriet nach der schaffenden Seite Keius, die aus dem Alten etwas Neues entwickeln will, anstatt es kaputtzuschlagen.


    Im Nixentempel von 'Nih siedeln sich Nixen an - Fluchwesen, die sehr langlebig sind (aus Sicht der gewöhnlichen Leute quasi unsterblich) und die als irdische Repräsentanten von Keiu (und in den Ausprägungen seiner Kinder Raral und Im) gelten. Nixen ernähren sich von der Zufriedenheit der Leute, und lassen sie in einem Zustand von "%§$%"$ es muss doch endlich mal was anderes, ey!" zurück, der je nach Schicksal mehr in Richtung zerstörerisch (Raral) oder Entwicklerisch (Im) ausfallen kann. Es werden beide als notwendig erachtet, aber Raral muss natürlich unbedingt zurückgehalten werden, sonst geht schließlich die ganze Gesellschaft kaputt. ;)


    'Nih hat einen König, der an der Spitze der männlichen Hierarchie steht; wenn dieser stirbt, wird unter dessen Partnern der neue König gewählt; die Prozedur dafür: Die Kandidaten werden in den Nixentempel geschickt, präsentieren dann ihre Pläne dem obersten Administrativrat (bestehend aus Tol-Frauen), der dann eine Wahl trifft. Die anderen stehen dann entweder in der Ehenhierarchie unter dem neuen König, oder verlassen das Königshaus (gerade die Raral-Opfer gehen oft freiwillig weg und machen was komplett anderes).


    Woraus rekrutieren sich sonst so die Opfer der Nixen? Eventuell ist das Aufsuchen der Nixen ein Rite-of-Passage in der Jugend, aber möglicherweise nur für Leute aus einer gewissen Berufsschicht, oder es betrifft nur manche Geschlechter? kA.


    Der König regiert zusammen mit einem Rat aus Tol-Frauen.


    Sexualität und Familie: Kinder werden häufig in Beziehungen zwischen Männern und Refet gezeugt, dabei haben letztere Autorität über ihren eigenen Haushalt, theoretisch ungeachtet des Ranges des Mannes (in der Praxis natürlich nicht immer). Natürlich gibt es gelegentlich auch Kinder von 2 Männern - wenn das Kind dann auch noch männlich ist, gilt das als der Jackpot der Männerwelt, und es hat gute Chancen, weit aufzusteigen.
    Tol-Frauen gehen hauptsächlich Beziehungen untereinander ein; Attraktion zu Männern gilt bei ihnen als ungewöhnlich (zu Refet-Frauen oder Jasch allerdings als normal). Von Refet-Frauen wird erwartet, einen autonomen Haushalt zu führen (alleine oder, meist, als Team), egal mit wem sie Beziehungen führen, und typischerweise Kinder zu haben. Kinder, die außerhalb von Refet-Haushalten leben, haben ne etwas andere Lebenssituation, ein Kind von 2 Männern wächst halt innerhalb der Männer-Hierarchie auf, egal welches Geschlecht es selbst hat. (Generell wird von Kindern im Alter von, sagen wir mal, 9 Jahren erwartet, ihr Geschlecht bekanntzugeben) Jaschkinder werden danach oft in Tempeln aufgezogen. (Falls es der Nixentempel ist: Außerhalb des Bereichs, wo Nixen hindürfen, alles andere würde pures Chaos verursachen.^^ Aber Nixentempel-Jaschpriester*innen interagieren durchaus häufiger mit Nixen, sie werden aber auch dazu ausgebildet, sich nicht komplett durcheinanderbringen zu lassen, und meditativ ihre Zufriedenheit zu regenieren)


    Insgesamt lässt sich sagen, dass Kinder in der Regel mit dem Elternteil aufwachsen, das sie geboren hat, es sei denn, es wird explizit aus irgendeinem Grund anders verhandelt, was am ehesten bei hochrangigen Tol-Frauen passiert.

  • [Der Post ist eher ein Dahingebastel, ich sollte später dann ein bisschen Ausmisten, welche Ideen eigentlich brauchbar sind. :meh: ]


    Ära 3, Pel-Daaju-Zeit


    Bereits im Namen der Hauptstadt steckt die neue Hauptgottheit Daaju, der als Gott des fruchtbaren Bodens Schutzpatron der enorm wichtigen Landwirtschaft ist. Daaju-Tempel sind gleichzeitig auch Silos, Nahrungsspeicher... Daaju-Priester*innen (meist Jasch) wachen über die Verteilung.


    Daaju hat zwei Arme; sein rechter Arm ist Sadin, voller Tatendrang, aktiv in der Welt handelnd, Befehle gebend, Waffen in den Krieg führend. Sein linker Arm ist Min, im Stillen schützend über die Schwachen gehalten...


    Daajus Tun wird irdisch repräsentiert durch die beiden Könige, die jeweils an der Spitze ihrer Männer-Ehen-Hierarchie stehen. In die Min-Familie dürfen nur Linkshänder einheiraten, sie ist daher zahlenmäßig kleiner. Min-Könige sind Historiker und sollen gelehrt in den Schriften ihrer Vorfahren sein, um weise Entscheidungen treffen zu können. Sadin-Könige sind draußen unterwegs und führen Kriege. Das Reich von Pel-Daaju hat sich nach und nach praktisch ganz Loschab einverleibt, was früheren Königen nie gelungen war.


    Daaju ist in Pel-Daaju über alles verehrte Stadtgottheit; andere Städte Loschabs haben meist einen anderen Fokus. Der Pantheon aus Ära 3 lebt im Norden noch stärker weiter, im Süden gibt es dazu Nenmel-Kulte im Delta; die baut auf dem Nixentempel von 'Nih auf, aber ist viel dezentraler.


    Andere Völker und andere Spezies


    Handel und Austausch mit anderen Regionen blüht, und die Bevölkerung ist viel durchmischter. Orks lebten auch vorher schon in der Region, aber es werden mehr. Orks in einer menschendominierten Region leben oft in mehreren Geschlechtersystemen gleichzeitig; in diesem Fall haben sie ein Privatgeschlecht, das im Wesentlichen den typischen 6 Ork-Geschlechtern entspricht, und dann noch ein Loschabi-Geschlecht; als Männer können sie andere Männer heiraten, als Refetfrauen einen Haushalt führen, usw.


    Wesentlich ist der Austausch mit den Mislirni. Denen ist es in Loschab eher zu warm (der Mislirni-Pilz verträgt Hitze und Trockenheit nicht), nur in den Auwäldern und im Gebirge lassen sich einige nieder. Pilzlose Mislirni haben natürlich weniger Skrupel, die sind aber selten. Die Textilmagie der Mislirni macht sie aber zu begehrten Lieferanten von kostbaren Stoffen, und auch alle möglichen anderen Güter.
    Mislirni gelten bei den Loschab sozial als eine Art von Tol-Frauen? das betrifft aber nur (ungefähr) die Art, wie sie addressiert werden, es ist relativ offensichtlich, dass sie nicht in die Loschab-Strukturen eingliederbar sind.


    (Ich glaube, es gibt mehrere Mislirni-Reiche in der Umgebung, in den höheren Gebirgen von Nordsobein und Nord-Andoque. Vielleicht bastle ich die noch.)


    Schule und Berufswahl


    Ich tendiere stark dazu, wenn ich zuerst mal Geschlechter bastle, sie sofort mit Rollen zu verknüpfen und dann sogar gleich zu Berufen... ich glaube aber nicht, dass es ein stimmiges Gesamtbild ergebe, wenn Priester*innen Jasch sein müssen oder Jasch Priester*innen. Es ist eher so, dass Jasch als "spirituelles Geschlecht" angesehen werden, das es leichter hat, mit Gottheiten in Beziehung zu treten. (Tatsächlich zutreffen tut das nur auf Ork-jAt'chā, aber das Loschabigeschlecht der Jasch ist sozusagen mit diesem verwandt... da sind Kulturen etwas ineinandergeflossen...)


    Ein signifikanter Teil der Bevölkerung dürfte in der Landwirtschaft tätig sein; das sind so viele, dass da wohl alle Geschlechter reichlich vorhanden sind. Auch wenn Tol-Frauen das "administrative Geschlecht" sind, heißt das nicht, dass sie nicht auf Feldern arbeiten können. Im Militär finden wir Männer und Tol-Frauen überwiegend vor (es sind die hierarchischen Geschlechter und das Militär ist eine hierarchische Institution). Generäle sind sehr oft Tol-Frauen, da diesen strategisches Talent zugesprochen wird. In Friedenszeiten sind diese außerdem in den Stadträten wichtige Personen - wer Generälin wird, wird auch oft dort entschieden - daran kann es auch liegen, dass Tol-Frauen diese Posten ergattern.


    Handwerksbetriebe liegen oft in Männerhand, die Industrie (als Überbegriff) wird wiederum oft von Tol-Frauen verwaltet. Ein einzelner Betrieb hat eine gewisse Unabhängigkeit; es gibt einen öffentlichen Markt - wer dort handeln darf und zu welchen Minimal-/Maximalpreisen, unterliegt oft der Stadtverwaltung.


    Es gibt konkurrierende Schulen; viele werden von mehreren Handwerksbetrieben gemeinsam geführt, andere gehören einer Stadt, andere den Tempeln, oder dem Militär, oder den Königen. Wer in einer Schule aufgenommen wird, und was unterrichtet wird, hängt ganz stark davon ab, was die jeweiligen "Systeme" (?) gerade brauchen. Um in eine Handwerksschule zu gehen, ist eine zumindest vorläufige Zusicherung nötig, später für einen der Betriebe zu arbeiten. Tempelschulen nehmen, wer ihnen fromm erscheint, usw.


    Lesen, Schreiben und Rechnen ... kann in Loschab, wer es braucht. Leute, die Handwerksbetriebe führen, Händler*innen, Priester*innen, Beamt*innen. Die meisten Jugendlichen gehen aber in *irgendeine* Schule; dabei sind die einfachsten Militärschulen im Wesentlichen nur Orte, in denen Sport gemacht, und Allgemeinwissen gelehrt wird, als Ergänzung zur Arbeit in familiären Betrieben oder in den Feldern.


    Auch wenn ich bei der ersten Beschreibung eine starke Trennung der Geschlechter suggeriert habe - in *physischer* Hinsicht leben sie oft alle zusammen. Personen aller Geschlechter leben als Teil eines Haushalts, der von den beteiligten Refet-Frauen geführt wird. Ein Mann mag zusammen mit Ehemännern ersten und höheren Grades einen Brauereibetrieb führen; die dazugehörigen Wohnbereiche sind aber Refet-Haushalte, in der Regel. Es gibt natürlich auch Leute, die nicht in solchen Mini-Kommunen leben, sondern für sich allein - aber meist sind sogar die lose einem größeren Haushalt zugeordnet, quasi als "im Krankheitsfall werdet ihr von denen als entfernte Familie betrachtet und versorgt".


    Wirklich getrennt sind Tempel (langfristig) und Militär (eher temporär). Von Personen im Militärdienst geborene Kinder ... sind nicht so gern gesehen, und werden meist an verwandte Refet-Haushalte abgegeben. Abtreibungskräuter hat eine Kompanie aber üblicherweise auch dabei.^^


    Elternschaft ist einerseits aufgrund dieser ganzen Struktur kompliziert - andererseits in der Praxis einfach. Eins hat einen gebärenden Elternteil, der gehört irgendeinem Haushalt an, und der ist dann auch Familie, egal wie nahe die biologische Verwandtschaft jetzt im Detail ist. Es gibt einen persönlichen Rufnamen, der nicht bei der Geburt vergeben wird, und einen Kommunalnamen; Kleinkinder werden oft einfach "[Elter]s-drittes-Baby" genannt (was in Loschabi natürlich schöner klingt. ;D ) Männer in Ehen haben auch noch den Namen des Mannes an der Spitze ihrer Ehehierarchie als Beinamen, Tol-Frauen oft den ihrer beruflichen Stellung.


    Hm, ich könnte mir einfach mal eine Familienkonstellation erwürfeln, oder so, um zu schauen, wie sich das in der Praxis anfühlt? Vor allem auch in Hinblick auf romantische oder sexuelle Beziehungen, die ja alle Muster nochmal brechen können. (Ein Mann muss mit seinen Ehemännern nicht unbedingt eine davon führen, auch wenn es als Norm gilt.) Exklusive Beziehungen sind keine Norm, aber auch nicht selten; Leute wechseln dann vielleicht den Haushalt, oder gründen einen (wenn Refet-Frauen beteiligt sind).


    Woraus bezieht ein Haushalt sein "Einkommen"? Ich glaube, es gibt da mehrer zusammenwirkende Sozialsysteme: Einerseits arbeiten nachbarschaftliche Haushalte eng zusammen; wenn einem etwas fehlt, geben die anderen etwas weiter, das gilt genauso für Arbeitskraft wie für Lebensmittel. Zweitens wird Nahrung von der Priesterschaft verteilt, deren Job es ist, dass es genug Essen für alle gibt. Drittens arbeiten ja Leute eines Haushalts teilweise auch im Markt, z.B. in Betrieben. Kann ein Refet-Haushalt sich alleine nicht erhalten, schließt er sich mit einem anderen zusammen, oder löst sich auf - in Richtung Militär, Tempel, Königshof, ... Refet-Frauen, die keinen Haushalt führen, gelten als Pechvögel, allerdings auch gilt es auch als Unschick, das zuzulassen. Im Allgemeinen versorgen sich Haushalte gegenseitig, da davon ausgegangen wird, dass früher oder später alle Unterstützung brauchen.

  • Mir ist aufgefallen, dass die Loschabi-Männerehen komplizierter sind, als ich dachte:


    - was passiert, wenn jemand stirbt? Dadurch kann ja eine Kette zerbrochen werden, und Leute, die davor einen Platz innerhalb der Sadin-Ehenhierarchie hatten, haben diesen plötzlich nichte mehr...
    - wie viele Ehen sind überhaupt erlaubt? Kann jemand in ganz vielen Hierarchien einen Platz haben?


    Wie immer gehe ich davon aus, dass es keine eindeutige "genau so ist das" Antwort gibt, sondern einen dynamischen Prozess, wo sich Gesetze auch schon mal ändern.


    Zunächst: Da der Tolun-Rat die neuen Könige wählt, ist es in deren Interesse, wenn es viele Kandidaten gibt. Wenn also ein amtierender König sich von allen seinen Ehemännern scheiden lässt, außer einem, um diesen automatisch zum Nachfolger zu machen - das dürfte ein Problem sein. Wie die verschiedenen Mächte zusammenwirken, ist vermutlich ... schwierig. Ich finde das schwierig zu basteln. :-/


    Ein Vampir o.ä. in einer Ehehierarchie könnte auch lustig sein, denn der lebt dann unter Umständen ... etwas länger. Gut, Könige selber leben im Zweifelsfall eher wieder weniger lang, wenn sie sich genügend Feinde gemacht haben. :pfeif:


    Ich glaube, es könnte Sinn machen, wenn Scheidungen prinzipiell von den niederrangigen Ehepartnern beantragt werden. Das würde das "Königsmacher"-Problem lösen. Und Bedingung für die Königswürde könnte auch eine Mindestanzahl an niedrigeren Ehepartnern sein.


    Für Dreiecks-Situationen gibt es die Bedingung, dass es keinen Kreis geben kann. Also A->B->C->A darf natürlich nicht sein, aber A->B, B->C und A->C geht, ist sogar sehr häufig, auf diese Weise werden innerhalb einer hierarchischen Struktur Brücken gebaut, falls jemand ausfällt - wobei glaub ich, wenn das System einmal etabliert ist und so eine große Rolle spielt, auch sowas wie eine automatische "Weitervererbung" der Ehe passiert, wenn jemand in der Mitte stirbt, zumindest als Standardoption.


    ~


    Norm vs. Abweichung ist echt ein Dauerthema beim Basteln für mich. Es ist einfach, rigide Systeme auszudenken, aber in der Praxis gibt es dann ja immer Leute, die nicht ins System passen (wollen). Es fällt mir dann gar nicht so leicht, mich da reinzudenken, weil ich mich ja gerade erst in die Norm eingearbeitet habe...


    Eine Refet-Frau, die keinen Haushalt führen will, sondern einen Mann ehelichen; oder in die Administration gehen und in der Tolun-Hierarchie aufsteigen. Oder Männer, Tol-Frauen, Jasch, die einen Haushalt gründen wollen. Eingeschränkt geht das, aber wenn darin Refet-Frauen beteiligt sind, wird erwartet, dass die das Sagen haben? Natürlich sind all diese Normen in den Städten etwas anderes, als wenn wir irgendwo in der Wüste sind, vielleicht Teil einer Handelskarawane. Das wäre also eine soziale Ausstiegsmöglichkeit... aber nicht zu vergessen auch Mislirni und Orks, die vom System nicht mitgedacht werden. Und Menschen, die in gar keines der Geschlechter passen. Es gibt so viele externe Faktoren, die an diesem rigiden System kratzen, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass es in der Praxis so rigide sein kann, es sei denn, es wird mit Gewalt in Form gehalten... oder meinetwegen auch Indoktrination, aber das ist ja auch eine Art von Gewalt.


    Wenn ich also (viel weiter oben) mal geschrieben habe, dass in der Pel-Daaju-Zeit Refet die Rolle der Landwirtschafts/Fruchtbarkeitsgottheit allmählich verliert (zugunsten von Daaju), dann würde das ja vielleicht auch mit einer Umdeutung der Refet-Frauen einhergehen. Aber es ist ja nicht gesagt, dass diese überhaupt mit dieser Gottheit assoziiert werden müssen, das ist schließlich ein Relikt früherer Zeiten. Immerhin werden die Gottheiten in dieser Zeit sowieso alle als Jasch vorgestellt. Um mir das selber zu verdeutlichen, sollte ich die Geschlechter ein wenig umbenennen:


    Männer -> Männer
    Jasch -> Jasch
    Refet-Frauen -> Rei? Rii?
    Tol(un)-Frauen -> Oht? Ohu?


    Mal sehen, ob mir die in 5 Minuten noch gefallen. :kopfkratz: Es wird alles so schnell richtig komplex, ich weiß nicht, wie ich noch den Überblick behalten soll. Reinzoomen auf eine spezifische Stadt und einen spezifischen Zeitpunkt?

  • CN: Suizid



    Mal sehen, ob mir die in 5 Minuten noch gefallen.

    Natürlich nicht. :pfeif: kA wie ich das mache... bei den orkischen Geschlechtern hab ich seit Jahren das Problem, dass mir für ein, zwei keine passenden Namen kommen.


    Raubnixen


    Neben den "institutionalisierten" Nixenfluchwesen, gibt es auch solche, die außerhalb der Gesellschaft leben wollen. Es ist ja so, dass Nixen sich aus Leuten rekrutieren, die ertrunken sind, und darunter sind natürlich auch solche, die ganz bewusst in den Fluss gesprungen sind, um sich ihr Leben zu nehmen. Nach ihrem tot, nun untot, haben sie möglicherweise nicht so Bock darauf, das System zu unterstützen, das sie in den Suizid getrieben hat... also werden sie zu umherziehenden "Raubnixen". Zugegeben sind auch die Tempelnixen oft subversiv und manchmal verantwortlich für gesellschaftliche Umwälzungen, manchmal auch ganz bewusst - aber manche Raubnixen haben explizit das Ziel, die Gesellschaft umzustürzen. Wie alle Nixen ernähren sie sich von der Zufriedenheit (contentedness) der Leute, vor allem von der, wo sich Leute mit einer Situation zufrieden geben. So arbeiten Raubnixen mit Revolutionären und Aufwiegler*innen zusammen, die ihnen wiederum neues "Futter" anliefern. Sie sind vulnerabler als Tempelnixen, denn sie können zum Schlafen nicht in ein geschütztes Tempelgelände zurückkehren, sondern müssen sich irgendwo im Fluss ein Versteck suchen.


    Politisches System


    Generell ist das Selbstverständnis aller höherrangigen Personen in Loschab, dass sie dafür verantwortlich sind, dass alles funktioniert, dass alle genug zu Essen haben (religiöser Auftrag!) und dass Katastrophen abgewendet werden. Jemand in einer Machtposition, der diesem Ziel zuwiderhandelt, und_oder vor allem seinen eigenen Interessen folgt, gilt als Störung und muss entfernt werden.


    So weit, so klar... Zumeist versuchen die einzelnen Institutionen sich gegenseitig zu kontrollieren... der Tempel wacht über Ehen, der Tolun-Rat über die Auswahl der Könige selbst - werden Posten im Rat nur mit Zustimmung mindestens eines Königs vergeben?


    Daaju-Tempel


    Ich hab außerdem noch definiert, dass Jasch nichthierarchisch sind - allerdings besteht die Priesterschaft nicht nur aus Jasch, sondern da sind prinzipiell alle Geschlechter vertreten. Gibt es also eine Tempelhierarchie? Ich denke, grundsätzlich befolgen alle den Willen Daajus (in Pel-Daaju spezifisch) und diese äußert sich durch ... Inspiration. Für Entscheidungen gibt es verschiedene Wege:


    - Diskussion: Auf Basis vergangener Entscheidungen und deren Auswirkungen extrapolieren. Dabei hat das Wort derer mehr Gewicht, die mehr Lebenserfahrung mitbringen oder die bei anderen Entscheidungen entscheidend waren.


    - Trance/Kunst/Orakel: Das kann verschiedene Formen annehmen. Gemeinsamer Tanz und Musik, der über Stunden andauert und in denen einige Priester*innen gewisse Rollen einnehmen; anhand dessen, wie diese sich im Laufe der Zeit verhalten, welche Muster auftauchen, ... wird entschieden.


    - Einfaches Orakel: Gegenstände werden geworfen und deren Muster interpretiert. Das dürfte eher bei weniger wichtigen Dingen eine Option sein.


    Zwar mag es unter Priester*innen selbst keine Hierarchie gibt, aber für verschiedene spezifische Aufgaben mag es welche geben. Zum Beispiel eine kleine Ehehierarchie für eine bestimmte Art Zeremonienmeister, etwa denjenigen, der durch den Schlag einer bestimmten großen Trommel den Übergang von Ritualphase n zu Phase n+1 einleiten darf.


    Die Entscheidungen über Nahrungsmittelverteilung spielen eine besondere Rolle; die werden vom Tempel an Beamt*innen der Stadt weitergeleitet, die sie dann im Detail ausarbeiten. Alle (in signifikanten Mengen) auf Farmen erwirtschaftete Rohstoffe werden dem Tempel geliefert - der koordiniert indirekt die Landwirtschaft und entlohnt die Arbeiter*innen. Arbeit auf den Feldern ist nicht betrieblich organisiert, d.h. es gibt keine Ehehierarchien, die da eine große Rolle spielen. Ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet irgendwann im Leben mal auf den Feldern.


    Handel


    Reisende Händler*innen bewegen sich ein wenig außerhalb der rigiden Stadtgesellschaften. Wer in einer Stadt verkaufen möchte, braucht eine Lizenz von der Administration, oder einen hinreichend versteckten Ort. Geld... es gibt wohl Kupfermünzen und Goldmünzen; die Kupfermünzen sind tendentiell stadtspezifisch, d.h. werden vom Tempel ausgegeben und symbolisieren z.B. eine Ration Essen. Natürlich können auch stadtgebundene Münzen woanders hingehandelt werden, sie haben auch einen Metallwert, und oft nehmen Tempel auch Münzen anderer (verbündeter) Städte an. Goldmünzen sind dann eher international.^^


    Wenn ich schon bei Kupfer bin - die Metallmagie der Menschen beginnt zwar erst mit Eisen wirklich eine große Rolle zu spielen, aber auch mit Kupfer lässt sich bei entsprechender Begabung etwas machen. Das ist ein weiterer kleiner Faktor, der den Wert von Kupfer steigert.


    Auf Reisen gelten andere Regeln... manche Karawanen sind organisiert wie Refet-Haushalte, andere werden von einem Mann angeführt, wieder andere haben völlig andere Konstellationen, die nicht den gängigen Vorstellungen der Loschabi entsprechen. Bootsreisende sind noch näher dran, denn sie sind geographisch an das Loschabi-Gebiet gebunden; wer jedoch durch die Wüste oder übers Gebirge reist, tritt mit anderen Kulturen in Kontakt und dann geht alles.^^


    Die wichtigsten Fernhandelsrouten sind ins Gebirge nach Norden (Import von Textilien, Erzen, Plastik und Kartoffeln von noch namenlosen Mislirni-Reichen), übers Gebirge nach Osten (Damana, weiß nicht, was die an Ressourcen haben, das Loschab nicht hat) und an der Küste entlang südlich bis nach Sobein (Uf-Kultur), die auch ein etwas anderes Klima haben, und daher z.B. Früchte exportieren, und auch ein paar Erze, die es anderswo nicht so gibt. Handel mit den Mislirni wird oft von diesen selbst betrieben, oder zumindest sind die günstiger - zumal es den typischen Loschabi nicht so liegen mag, ins Hochgebirge zu steigen. Entlang der Flussrouten und an Gebirgsbächen sind auch Nixen zuweilen als Händler*innen tätig.

  • ~Themenwechsel~


    Ich habe die Dschinne gerade in Wunschdämonen umbenannt, aus mehreren Gründen; einerseits ist mir die Assoziation zu Arabien, Aladdin-Geschichten, Islamischer/Arabischer Mythologie zu stark, und lenkt vom Weltgefühl Ngianas ab, andererseits ist es mir ein bisschen zu nah an Cultural Appropriation, da es nunmal Mythologie aus einer anderen Kultur ist, zu der ich selbst keinen Bezug habe. Die Idee selbst spielt jedoch weiterhin mit diesen Assoziationen, ich reduziere die Verbindung also bloß, indem ich den Namen ändere. Aber es ermöglicht mir auch ein bisschen leichter, sie in andere Weltgegenden zu setzen, bzw. die Wüsten, wo ich sie hinsetze, durch ihr Vorkommen nicht sofort zu "arabisieren".


    (Ich stell mir gerade den hypothetischen Einwurf vor "Kakteen und Dschinne zusammen in einer Wüste, das ist total unrealistisch!" ;D )


    ~Themenwechsel zurück~


    Das Loschab-Geschlechtersystem gefällt mir so weit, aber ich frage mich, ob ich letztlich nicht auch wieder einige Klischees reproduziere. Männer als Geschlecht der Krieger, und eines der beiden "weiblichen Geschlechter" ist für Haushalt zuständig, wenn ich nur das alleine betrachte, klingt es nach 50er-Jahren. :autsch: Aber unter der Oberfläche sieht es ja anders aus; die Refet-Frauen führen ja gemeinschaftlich einen Haushalt und sind niemandem direkt unterstellt; das ist so weit ich das sehe erstmal eher eine matriarchale Struktur? Das Klischee bei den Männern ist stärker "Männer sind stark und für das Kämpfen am besten geeignet" ... da kann ich nur einerseits auf einer individuellen Ebene aufweichen (z.B. : "Einige der stärksten/berühmtesten Krieger*innen sind nicht männlich.") oder eine andere Gesellschaft entgegensetzen (vllt in Nachbarschaft, räumlich oder zeitlich) in der dieses Stereotyp explizit nicht gilt.


    Meine momentane Erkenntnis ist, dass ich auf der Suche nach progressivem Basteln immer wieder scheitern werde, aber ich daraus eben lerne... das bringt mich zu einer alten Baustelle:


    ~Themenwechsel~


    Die Geschlechter der Orks. Meine ersten Ideen zu den Orks waren, aus meiner heutigen Sicht, krass sexistisch, auch wenn ich zu Anfang bereits versucht habe, Queernormativität einzubauen. "Das Säugen von Kindern wird von Männern übernommen" war eine der ersten Ideen, die finde ich auch nach wie vor prinzipiell gut; dass ich allerdings das - damals noch als Frauen bezeichnete - Atach-Geschlecht zu Gebärmaschinen degradiert habe (auch wenn meine Intention eher auf einer Göttinnen-in-Vorbereitung-Rolle lag) graut mir heute. Den entsprechenden Thread habe ich jetzt aber nicht nachgelesen.


    Wohl nachgelesen habe ich den zweiten Versuch; die 6 Geschlechter der Orks. Was mich selbst überrascht hat, ist, dass der gesamte Bastelprozess sich über das Jahr 2017 erstreckt. Warum relevant? Dieses Jahr war für mich konfliktreich und traumatisierend; einige der Konflikte hatten direkt mit der (subtilen) Transfeindlichkeit zu tun, die in den ersten Entwürfen noch drinsteckt. Ich habe das ganze Jahr damit zugebracht, Biologismus und cissexistische Annahmen zu "un-learnen". Mitten drin außerdem noch mein eigenes Coming-Out. Den Thread nachzulesen war dadurch stressig und hat direkt ein paar 2017-Traumata aufgewärmt. :faint: Aber es sind 4 Jahre vergangen, und es wird Zeit, diese Ideen neu zu betrachten und vielleicht auch wieder umzubauen.


    Die 6 Geschlechter der Orks hab ich in meinen ersten Entwürfen sowohl sehr stark mit Rollenbildern als auch mit körperlichen Eigenschaften verknüpft; auf entsprechende Kritik dann damit reagiert, festzulegen, dass es keine Zuweisung des Geschlechts durch äußere Instanzen gibt; d.h. ein Ork kennt sein eigenes Geschlecht (oder auch nicht), aber es wird nicht von anderen bestimmt. Das ist erheblich weniger cissexistisch als viele Gesellschaften, aber ich konnte es damals nicht lassen, am Ende des Bastelprozesses wieder ganz stark auf die körperliche Ebene zu gehen, und statistische Korrelationen zwischen Geschlecht und körperlichen "Geschlechtsmerkmalen" zu basteln. Das wirft sofort wieder die Frage auf - warum? Wo kommen diese Korrelationen her? Wie werden sie erklärt, was bedeuten sie?


    Und das stößt mich auf das zweite, vielleicht im Moment gravierendere Problem der Ngianaschen Orks: Die Vermischung zwischen Spezies und Kultur, und die nicht zufriedenstellend gelöste Abgrenzung was "Spezies" überhaupt heißt.


    Das Ding ist, Orks, also die von Tolkien, sind eine Idee mit zutiefst rassistischen Wurzeln. Daran kann ich erstmal nichts ändern, diese Geschichte hat der Begriff "Ork", aber die Frage ist, wie gehen wir im 21.Jhdt damit um. (Und es ist ja auch nicht statisch. Tolkiens Rassismus ging eher auf asiatische Klischees ein, ich glaube die Orks späterer Fantasy-Generationen gehen in andere Richtungen... wobei mir gerade auffällt, dass die Orks in Warcraft mit ihrer Schamanenkultur eigentlich auch wieder mongolisch/sibirisch angehaucht sind. :kopfkratz: )


    Mein erster Ansatz beim Ngiana-Reboot war damals, zu sagen, die Orks sind den Menschen technologisch und in fast allen Belangen "zivilisatorisch" überlegen. Der Versuch, durch Umdrehung der Verhältnisse subversiv zu sein, ist aber aus meiner Sicht ... nicht ideal. Ich mach ja erstmal erst recht wieder Klischees, es läuft auf "positiven Rassismus" hinaus (ich glaube, so heißt das...). Aber andererseits mag ich auch die Idee einer - aufgrund magischer Eigenheiten - friedlicheren und langfristig sozial fortgeschrittenen Gesellschaft. Aber die Magie ... ach je. Sie wird dadurch zum zwingenden Schlüsselbaustein, dem de facto einzigen Ding, das Menschen und Orks trennt - mit anderen Worten, ich definiere "magische Rassen"?


    Ich vermute, dass ich mich mit Rassismus heute ungefähr so schlecht auskenne, wie Anfang 2017 mit Cissexismus. Ziemlich sicher schlechter, da ich selbst nicht cis bin, aber halt weiß. Insofern ist es nicht so unwahrscheinlich, dass ich später mal auf meine Ideen von 2021 zurücksehe und alles nur cringy finde, wie es mir eben jetzt mit Ideen von 2017 und früher geht. :meh: Ich will mich aber natürlich weiterbilden, und mein momentaner Verständnisstatus bildet sich zwangsweise in meinen Welten ab (sofern ich eine Idee wie "Orks" verwende).


    Ich sollte, falls das unklar ist, dazusagen, dass es mir nicht darum geht, keinen Rassismus/Cissexismus in der Welt drinzuhaben - sondern darum, diese nicht selbst, in der Art wie ich beschreibe, meine Ideen ausdenke, zu reproduzieren.


    (Okay, bzgl. Cissexismus hab ich beschlossen, dass ich absofort in keiner meiner Welten mehr ein strikt binäres Geschlechtersystem bastle - wozu auch? Nervt mich im Alltag schon genug.^^)


    Also, Grundfakten momentan:


    1- Menschen und Orks können sich miteinander fortpflanzen
    2- Menschen und Orks haben unterschiedliche Magie
    3 - Kinder von Menschen und Orks haben manchmal nochmal eine andere, dritte Magieart
    4 - Orks haben Magie, die Körperbau verändert, was manchmal zu drastisch verschiedenem Aussehen führen kann, ABER sehen per default auch einfach aus wie Menschen
    5 - Menschen und Orks unterscheiden sich voneinander im Aussehen insgesamt kaum, bei beiden gibt es ein großes Maß an Varietät; d.h. am Äußeren lassen sich nicht durch Körpermagie krass veränderte Orks nicht von Menschen unterscheiden.
    (Anders ausgedrückt, angenommen es gibt Menschen, die für uns auf dem ersten Blick "ostasiatisch" aussehen, dann gibt es auch Orks, die so aussehen.)
    -> Rassismus existiert innerhalb der Menschen, und muss mit Menschen/Orks erstmal nichts zu tun haben (dort gibt es aber auch Rassismus)
    6 - die Art und Weise, wie Körpermagie auf Orks wirkt, hängt irgendwie (Korrelation) mit deren Geschlecht zusammen
    7 - Orks sind enger ans Jenseits geknüpft, werden davon unterbewusst stark beeinflusst; das wirkt sich darauf aus, dass ihre Sprachen viel homogener sind, sie de facto alle Dialekte einer Sprache sprechen.
    8 - Der selbe Effekt führt auch dazu, dass Ideen über Geschlechter interkulturell stark ähnlich sind (aber deutlich von denen der Menschen verschieden, die daran nicht gebunden sind).
    9 - Das Jenseits und seine Wirkung ist prinzipiell letztlich unbegreiflich, sowohl den Bewohner*innen der Welt als auch mir


    Zu 1: Ich könnte festlegen, dass Menschen und Orks sich nicht miteinander fortpflanzen können, dann wäre ich zumindest von "Rasse" einen Schritt weg, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das ein sinnvoller Schritt ist. Irdische Rassenlehre basiert auf Ideen, die sämtlich Humbug sind, und Unterschiede konstitutieren, wo keine sind. Verschiedene Spezies sind ja erst recht wieder unterschiedlich... tatsächlich hab ich auch mit dem umgekehrten Gedanken gespielt, dass ich also die Speziesgrenze zwischen Mislirni und den anderen aufhebe. (Die können sich nach momentanem Entwurf eben nicht miteinander fortpflanzen) Vielleicht mache ich mir hier auch zuviele Gedanken, und es spielt eigentlich eine geringere Rolle. (Generell gilt ja: Wie problematisch eine Idee ist, entscheidet sich eher erst darin, wie damit umgegangen wird. Klassische Tolkien-Fantasyrassen können auch bewusst für antirassistische Geschichten herangezogen werden. Nur erzähle ich in Ngiana halt keine Geschichten, womit sich der Fokus auf die sachliche Beschreibung legt.)


    Zu 2: Die Idee mag ich und an der rüttle ich erstmal nicht, ABER: Menschen sind im häufigsten Fall unmagisch, und es gibt bestimmt auch Orks, die mit Magie wenig am Hut haben, oder diese so subtil ausfällt, dass sie nicht feststellbar ist -> es folgt, dass es möglicherweise eine gewisse Anzahl Personen gibt, bei denen nicht klar ist, ob sie Orks sind, oder Menschen, oder weder noch. Dieser Aspekt ist mir bislang glaub ich noch nicht aufgefallen, gut dass ich grad etwas gründlicher bin als sonst. :)


    Zu 3: Gemeinsame Nachkommen von Menschen und Orks mit eigenen Fähigkeiten fand ich irgendwann cool, habe aber nie besonders viel daran gebastelt, ich weiß also noch nicht einmal, um was für Fähigkeiten es geht. Verbindung zwischen Metallmagie und Körpermagie, Jenseits? Es hat auf jeden Fall Potential für spannende Einzelschicksale; ich will ein paar historische "Hexen" mit massivem Einfluss auf die Geschichte, allen voran der historische Balianas (der entweder eine Apotheose durchläuft oder dem eine angedichtet wird - eher letzteres.^^). Da ich gerade bei (2) festgestellt habe, dass es eigentlich eine Menge Leute geben kann, deren Spezies nicht klar ist, tut sich hier noch eine größere Bastellücke auf.


    Zu 4: Die Magie, die auf den Körperbau wirkt, ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt noch von "Orks" sprechen kann, weil ich hier eben Effekte wie grellgrüne Haut, riesenhafte Personen, Hauer, spitze Ohren einbauen kann. Aber in der Art und Weise, dass sie quasi ein optionaler Effekt sind, verspiele ich gleichzeitig wieder ein bisschen etwas von dem Reiz, den Orks auf mich auswirken.
    Warum bin ich eigentlich ursprünglich von "Orks sehen meist aus wie Menschen" ausgegangen? Ich glaube, es ging mir darum, dass Menschen und Orks sich in einer Gesellschaft bewegen können, ohne notwendigerweise aufzufallen. Hatte ich irgendwelche Geschichtenideen (oder Geschichts-Ideen) im Kopf damals? Ich weiß es gar nicht mehr. :kopfkratz: Andererseits hat eine starke Menschenähnlichkeit den Vorteil, dass ich Orks mit einer queeren Ästhetik basteln kann, die nicht gleichzeitig körperlich fremdartig ist. Mit anderen Worten: Repräsentation von Körpern, die in unserer Welt nur marginalisiert existieren. Wenn ich aber meinem aktuellen Plan folge, die Menschen ebenfalls queernormativer zu basteln, (und auch wieder Punkt (2) berücksichtigend...), dann brauche ich das vielleicht gar nicht mehr.
    Mit anderen Worten: Der Weg für grüne Orks wäre frei. ;D Das ist also die erste Idee in der Liste, die ich tatsächlich stürzen könnte.


    Zu 5: Das ist im Wesentlichen eine Erweiterung von 4. Dass Rassismus innerhalb der Menschheit und innerhalb der Orkheit passieren kann, scheint mir logisch - wobei ich mittlerweile aber mit dem Gedanken spiele, in meinem Basteln keinen Fokus darauf zu legen, weil es mir schlicht keinen Spaß macht, auch noch in meiner Fantasywelt Nazis zu basteln, so to speak. Würde ich Romane schreiben, könnte ich darin Bezüge auf irdische Nazis machen und diesen kritisieren; im Zuge des Bastelns hab ich da aber weniger Spielraum, also kann ich's eigentlich lassen. Ich beschränke mich also da auf "gibt's, aber spielt vielleicht zu vielen Zeiten gar keine so große Rolle".
    Rassismus zwischen Menschen und Orks gibt es, aber da habe ich bislang eigentlich nur einen ganz spezifischen Konflikt gebastelt, der wiederum ganz nah an Fantasy-Klischees ist, blutrünstige Orks und Menschen in der Defensive. Ich glaube nicht, dass ich mehr als einen solchen Konflikt in der Welt brauche, aber einmal kann ich ein Klischee auch erfüllen.^^ Wenn ich da hineinzoome, differenziert es sich vermutlich auch bald aus und das Klischee bricht...


    Zu 6: Ich find die Idee problematisch, Magie quasi den Job von Hormonen übernehmen zu lassen. Aber ich habe noch keine bessere Lösung gefunden, außer, dass Geschlecht gar nicht an Körperform zu binden. (Was de facto auf sozialer Ebene eh schon so sein muss, da äußerliche Zuschreibungen danebengehen) Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Magie sich steuern lässt, und damit der eigene Körper bis zu einem gewissen Grad vom Selbstverständnis der Person (und damit auch von den gesellschaftlichen Normen ihrer Umgebung) geformt wird. Das ist die interessantere Lösung, aber dadurch wird mir die Magie zu mächtig.
    Diese Baustelle ist jedoch eigentlich sowieso abhängig von der größeren "Wie funktioniert Körpermagie überhaupt?".


    Zu 7: Die Idee mag ich, auch wenn sie ein bisschen die Tugend von "Spezies != Kultur" bricht. Da ich bei den Menschen das Gegenteil tu, macht mir das aber nichts aus. Da sind eher die Mislirni verdächtig, bei denen tendiere ich nämlich dazu, ohne dass es eine in-world Begründung gäbe. :pfeif:


    Zu 8: An sich will ich dabei bleiben, dass die Vorstellung von Geschlechtern bei den Orks ein bisschen jenseits-hardcoded ist, andererseits aber die Homogenität in der Praxis aufweichen. Es könnte z.B. noch mehr, ebenfalls als Schablone vordefinierte, Geschlechter geben, so dass die Zahl Sechs eher eine kulturelle Norm ist. Relativ fest steht, dass ihr Geschlecht für Orks grundsätzlich einmal eine Privatsache ist, und es von der jeweiligen Gesellschaft abhängt, ob es üblich ist, dieses nach außen anzuzeigen, und mit welcher Konsequenz. Fluidität zwischen mehreren Schablonengeschlechtern möchte ich auch noch deutlich mehr in den Vordergrund rücken. Nur weil es eine interkulturelle Idee "jAt'chaa" gibt, heißt das nicht, dass eine Person eindeutig dieser und nur dieser angehört, vielmehr kann mit dieser interkulturellen Idee auf individueller Basis gespielt werden.
    Heißt aber, ich muss auch die Verbindung Jenseitsmagie-Geschlecht nochmal umbauen. Kann aber sein, dass eine Atach quasi von Jenseitsseite her anders "gesehen" wird. Da ich mittlerweile ja schon Atach-ähnliche Geschlechter bei Menschen eingebaut habe, kann ich hier ohnehin etwas aufweichen.
    Macht halt einige alte WBO-Beiträge ungültig, aber who cares. ;D


    Zu 9: Etwas komplett unbegreifliches basteln, das mach ich eher bei }{ ;) Das muss ich mir nicht strikt verordnen für Ngiana. Ich hab ja vage Ideen dazu, wie das Jenseits funktioniert. Ich will nur nicht, dass eine empirische Wissenschaft es schaffen kann, klare Regeln abzuleiten und Vorhersagen zu treffen. Ein chaotisches System, sozusagen.


    ~


    So, das war jetzt schon viele brauchbare Überlegungen. Zumindest ein paar Grundannahmen wackeln, das war mein Ziel. :) Die Orks sind ne Menge Arbeit, aber es kann sein, dass ich auch bald mal eine Mislirnikultur bastle, z.B. die in Nachbarschaft zu den gerade gebastelten Loschabi. :)

  • Zeit, mir eingestehen, dass ich die 6 Geschlechter der Orks eigentlich so nicht mehr mag. :schreck:


    Also, die Grundidee, ja. Und manche Details auch. Aber neben Namen gibt es auch an den Rollen vieles, das mit mir überhaupt nicht mehr resoniert. Säuger, Diebe, Krieger? Ich hab damals mit diesen Begriffen angefangen und sie dann umbenannt, aber Umbenennen allein entfernt eine Idee nicht aus meinem Kopf. Was Namen angeht, kann ich mich vielleicht an der Ungefährheit der Loschabi orientieren, d.h. auch die orkische Sprache eher symbolisch angeben?
    Oder ich hole mir die SF-Vettern der Orks kurz in den Thread herein, zwecks interkulturellen Austausch:


    yInlu'taH 'e' bajnISlu'!

    (victory must be earned.)

    Danke, liebe Klingonen. ;D


    Alles überarbeiten. :schreck: Ich fange mal mit dem an, was ich noch mag. Das sind die jAt'chā. Von der Idee, dass diese das Geschlecht sind, das die meisten Kinder austrägt, habe ich mich mittlerweile verabschiedet. Mir scheint, eine Rollenzuweisung darüber brauche ich eigentlich nicht, das ist ein Relikt aus der ersten Bastelphase, in der es noch "Muttergöttinnen" gab. jAtch'aa sind das Geschlecht, bei dem die Bindung ans Jenseits am stärksten ausgeprägt ist, und das bis zu einem gewissen Grad mit den Ahnen sprechen kann, bzw. eher Wissen abrufen. Wie das genau funktioniert, habe ich nie wirklich festgelegt. Ich hatte die vage Vorstellung, dass Ork-Kleinkinder quasi halbbewusst von ihren toten Verwandten miterzogen werden.


    Es hakt natürlich sofort bei der Konkretisierung, denn das Jenseits soll ja dem Verstand enthoben sein, wenn aber da Verwandte fröhlich aus dem Totenreich plaudern, ist es mit der Mystik nicht so weit her. Kann ich das lösen, indem ich eine weitere Ebene einschiebe, also sage, dass die Toten, die noch kommunizieren können, quasi erst auf der Oberfläche des Jenseits liegen (wie eine Seifenblase am Wasser), und daher über dieses selbst gar nichts sagen können; lediglich Zugriff auf Erinnerungen... aber Erinnerungen sind konkret.


    Ich bin mit mir selbst uneinig, was ich da eigentlich haben will. :-/


    Ich gehe mal weiter zu den chMizeanen. Den Namen will ich so nicht mehr, denn er ist ein Relikt aus Gebastel von 2003 oder so. Ihr wollt nicht wissen, was da für bescheuerte Assoziationen dranhängen.^^ Random.org schlägt mir als Ersatznamen "YSWkgPFmWp" vor. Danke für nichts?^^


    Das Konzept für dieses Geschlecht sah vor - grellbunte Haut, körperliche Veränderungen (sowohl natürlich als auch künstlich), Anführer*innen im Kampf, hohe Sopranstimme. Auf der "inneren" Ebene habe ich da nicht viel, dafür hab ich sowas wie historische Persönlichkeiten, zumindest eine ... König*in Hargonaugen Goranggoqhen, Sohn des Gorang Machlanggoqhen oder so ähnlich. Und die vage Idee zu einem Portrait von König*in Hargonaugen in voller Militärgeneralstracht aber säugend mit zwei Babies am Arm. Vielleicht kann ich ja daraus einen Namen ableiten ... Goqhen als Bezeichnung fürs Geschlecht? :kopfkratz: Ich weiß nicht, warum ich seit Jahren bei den Namen hänge, es ist ja nicht so, als ob ich mit irgendeinem der Konzepte wirklich zufrieden wäre.


    Es widerstrebt mir, allzu starre Geschlechterrollen zu basteln. Eine Festlegung auf bestimmte Körper macht keinen Sinn, ... irgendwo muss alles mit Jenseits und Magie zusammenhängen, es bleibt sonst gefühlt nicht mehr viel übrig. Ich spiele schon mit dem Gedanken, das Ganze zu schmeißen und die Orks keine konkreten Geschlechter haben zu lassen...


    ...


    Welche Jenseitseinflüsse möchte ich?


    - Intuitives Verständnis von Tätigkeiten, die eine Person noch nie gemacht hat
    - Intuitives Richtigkeitsgefühl/Falschheitsgefühl, wenn jemand eine Aussage zu Geschichte macht, die ein*e Vorfahr*in erlebt hat
    - Ein Gefühl, dass ein*e Vorfahr*in gutheißt, was eins tut (moralisch oder amoralisch, spielt wenig Rolle)
    - Ein Gefühl, zu bestimmten Handlungen gedrängt zu sein? (Das eher nicht, das fühlt sich zu sehr nach Vorherbestimmung an, es soll aber eher "Vergangenheitswissen" sein.)
    - Etwas, das Einfluss auf Schwangerschaft/Geburt hat? (Auch davon trenne ich mich jetzt endlich mal.)
    - Intuitives Verstehen von Worten aus Sprachen der Vorfahren
    - Intuitives Verständnis von Körpermagie, die Vorfahren gemacht haben
    - Intuitives Verständnis von Eigenheiten einer (Menschen-)Gottheit (hier überschneiden sich die Spezies, das haben Menschen wohl auch bis zu einem gewissen Grad, aber es läuft eher auf ein "das, was du gesagt hast, klingt richtig" hinaus, und vor die Aufgabe gestellt, aus dem Nichts eine Eigenschaft zu finden, kommt eher nichts. Es gibt auch noch nichtmenschliche Gottheiten, z.B. tierische, da haben Menschen so gut wie nie Zugang, Orks und Mislirni eher.)
    - Wiedererkennen von Orten


    Die könnten jetzt unterschiedlich verteilt sein... was hab ich aber im Moment an Rollen?


    Atach | jAt'chaa - führen (geistlich), lernen, meditieren
    Qhen | jhQ - kämpfen, reisen, Kompetitivität
    Gumabu | shGumaba - nähren, pflegen, erziehen
    Tetum | shD'dim - bauen, schaffen, Dinge bewegen
    Nening | xhNen - reparieren, erfinden
    Gejeru | shGeru - lehren, aufbewahren, lesen


    Tja, da bin ich wieder bei Festlegungen von Rollen, was so oppressiv ist wie nur was. Ich kann sagen, sie resultieren aus einer jeweiligen Sicht auf die Welt, die essentialistisch an Geschlecht gebunden ist ... yay Essentialismus. %-) Ich meine, es wird dadurch abgeschwächt, dass es keine Zuweisung bei der Geburt gibt, und auch eine Person nicht notwendigerweise für immer an ein Geschlecht gebunden ist, oder überhaupt an nur eines. Und es mag noch mehr geben.


    Einer der Hauptaspekte von Geschlecht in unserer Welt, nämlich sexuelle/romantische/ästhetische/... Attraktivität fällt aufgrund der Komplexität weg - oder muss es das? Eigentlich spricht doch gar nichts dagegen, dass Orks eine sexuelle Orientierung haben, die zu dem einen Geschlecht yay und dem anderen nay oder meh sagt... das Argument, dass es ja zu kompliziert würde, weil es ... ne riesige Anzahl möglicher Orientierungen ergibt, kann egal sein, denn es reicht ja, die attraktiven Geschlechter zu benennen. (Analog zu androsexuell bei uns z.B.)


    Ich denke, ich nehme das also hinein, dann können die Rollen etwas weniger prominent sein. Es ist natürlich klar, dass äußerliche Attraktion dann an (veränderlicher) Gender Representation hängt, aber das ist, denke ich, nicht so sehr ein Problem; kann ja kulturell und zeitlich variieren (und tut es vielleicht sogar etwas weniger durch die Jenseitseffekte).


    Sollte ich nun also auch noch häufigere Attraktionen beschreiben? :kopfkratz: Im Sinne von "jhQ sind häufig zu shGumaba hingezogen" ... nah, ich denke, das muss nicht sein.


    Rollen aufweichen: Jeder Ork, egal welches Geschlecht, kann gesellschaftlich in jeder Rolle zu finden sein; es wird diese eventuell durch das Geschlecht gefärbt, aber nicht bestimmt. Mit anderen Worten: Jundurg, schlag dir doch mal diese Rollen da oben aus dem Kopf. :kopfwand: Ich versuch's.


    Andererseits ist es vielleicht auch reizvoll, die Überschneidungen zu betrachten. Ein Gumabu-Soldat, der vielleicht auch als Köch*in oder Sanitäter*in tätig ist, was eher seiner verinnerlichten Haltung entspricht?


    ~


    Es ist halt so, dass ich die Ork-Geschlechter auch bastle, um selbst über Dinge zu reflektieren. Mit den Orks will ich Maskulinitäten basteln, auf einer abstrakten Ebene, meinen eigenen Vorstellungen von was zur Hölle das überhaupt sein kann folgend. Gerade shGumaba waren für mich recht relatable vor Jahren noch, mittlerweile nicht mehr so wirklich.^^ Das war gerade ein ziemlich anstrengender Post, ich dachte schon, ich stecke komplett fest, aber es geht in kleinen Schritten voran...

  • Nochmal ein bisschen Kopf gegen die Wand die Orkgeschlechter werfen...


    Was hängt aktuell am Geschlecht:


    1. Individuelles Selbstverständnis, "Körperidentität"
    2. Sexuelle/romantische/... Attraktion
    3. Tendenz zu bestimmten Jenseitswirkungen
    4. Statistisch gesehen ein bestimmter Körperbau (prim./sek. Geschlechtsmerkmale)
    5. Körpermagie?


    6. Basierend auf Attraktion: Soziale Vorstellungen zu wie Beziehungen ablaufen sollen (kulturabhängig)
    7. Soziale Rollenvorstellungen (kulturabhängig)


    Die letzten beiden sind stärker kulturabhängig, aber das heißt nicht, dass die oben es nicht wären. Was noch dazukommt - und das will ich jetzt mal festlegen - ist, dass es noch etliche Geschlechter mehr gibt, die aber seltener auftauchen und daher nicht unbedingt namentlich festzulegen; ebenso gibt es auch gar nicht so wenige Orks, die agender sind. Und wie gesagt, sind alle diese Geschlechter Schablonen, die nur deswegen so stabil sind, weil Orks eine gewisse intuitive Verbindung dazu haben, wie ihre Ahnen gedacht haben.


    (Es folgt: Langwierige unentschlossene Grübelei)


    Offen ist jetzt noch der Aspekt der Körpermagie. Und zwar sehr offen. Prinzipiell gehe ich einmal davon aus, dass es unterbewusst abläuft, aber das heißt nicht, dass ein Ork nicht Kontrolle darauf hat, wie sich sein Körper verändert. Aber wie überhaupt? Was sind Ideen, die ich drin haben will, und warum? :kopfkratz:


    ~ Sehr große Orks. In Verbindung mit dem Vampirfluch, der das Gewicht eines Körpers stark reduziert, sind Körperformen möglich, die ansonsten in sich zusammenbrechen würden. Das ist natürlich eine sehr spezielle Idee, aber hier gilt die Rule of Cool. Sie impliziert auch, dass Vampirfluch und Körpermagie zusammenarbeiten können.


    ~ Grüne und blaue Orks. :-[ Weirde Haarfarben, spitzere Ohren, Hauer? Nur - wann? Sind die schon bei Babys/Kleinkindern angelegt, genetisch, oder ist es etwas, das sich im Laufe des Lebens ausbildet? Werden sie im Laufe ihres Lebens grün? Gah. Ich komme hier nicht weiter, weil ich meine eigenen Beweggründe nicht verstehe, also, warum ich was überhaupt haben will.


    - Bei einigen Geschlechtern hab ich Vorstellungen bezüglich Körperbau, die etwas extremere Unterschiede beinhalten, als es bei Menschen üblich ist.


    - Schwimmhäute bei wassernahen Orks? Raubtiergebiss?



    Gestaltwandlerei ist mir in Bezug auf Ngiana etwas suspekt. Plötzliche Verwandlungen sind eine richtig krasse Form von Magie, die unglaublich tief in Biologie, Physik, ... eingreift, viel mehr oder v.a. komplexer, als das meine sonstigen Magieformen tun. Gleichzeitig kann ich mir spontan spitzer werdende Zähne schon irgendwie vorstellen. Aber vermutlich würde ich schreiend vor dieser Idee davonlaufen, wenn ich Zahnärzt*in wäre. ;D
    Aber langsame Veränderungen über Jahre machen es irgendwie auch nicht besser, denn es wirkt so arbiträr... warum sollten einer Person Hauer wachsen und der anderen nicht? Was denkt die denn selbst darüber? Und wer kontrolliert es? :kopfwand:


    Wenn es nun irgendwelche Rituale gibt, den eigenen Körper in eine bestimmte Richtung zu lenken? Die Idee gefällt mir irgendwie gar nicht, jedenfalls nicht wenn Magie beteiligt ist. Wachsen Zähne langsam in Übereinstimmung mit dem Selbstbild der jeweiligen Person? ("Ich bin jemand der böse wie ein Raubtier ist mwahaha, also werden mir spitze Zähne wachsen, werdet schon sehen!!") Oder sie wachsen einfach irgendwie, und Leute bilden sich selbst eine Meinung dazu? ("Meine Zähne werden immer spitzer. Das heißt, ich werde wohl doch Krieger*in werden müssen...")


    Ich hab das Gefühl, ich suche nach einer Idee, die hinter mehreren Ecken verborgen liegt. :-/ Gibt es einen komplett außerhalb meiner momentanen Überlegungen liegenden Faktor, der die Körpermagie steuert? (Fühl mich ein bisschen so, als hätte mir der Würfel bei Ropidts Welt einfach auf jede Idee ein klares "Nein, definitiv nicht!" geliefert...)


    Orte? Abhängig von bestimmten äußeren Bedingungen entwickeln sich Körper unterschiedlich - d.h. Leute werden in bestimmte Dörfer gebracht, damit es mehr kräftige Krieger*innen mit Hauern gibt? (Meh...) Andere äußere Umstände - Licht, Temperatur, Wasser, Wind, ... okay, das klingt ein bisschen nach Lamarckscher Evolution, wenn ich sage, dass Leute, die häufig schwimmen, mit hoher Wahrscheinlichkeit leichte Schwimmhäute entwickeln.^^ Alles was mit äußeren Faktoren zusammenhängt, schafft das Problem, dass dann eine Steuerung durch die Gesellschaft erzwungen werden kann, die irgendeine Eigenschaft braucht und anordnet, die entsprechenden Umstände zu schaffen... dem kann ich nur entgehen, wenn die Umstände abstrakt sind, bzw. nicht wirklich effektiv beeinflussbar. Ein "Orks in kalten Regionen entwickeln Pelz" fände ich ehrlich gesagt richtig doof.


    Einfach nur Genetik ... ne Familie mit Hauern, eine mit spitzen Ohren, eine mit einem besonderen Blaugrünton... irgendwie passt mir das nicht. Vererbung bringt immer soziale Komponenten mit, die ich eigentlich hier nicht möchte.


    Geschlechtsspezifisch - war eine ursprüngliche Idee, aber wird das der erwünschten Varietät gerecht? Es bräuchte dann schon eine zweite, dritte Dimension, auf der die Orks sich selbst verorten... was möglich wäre, natürlich, aber es wird dann immer arkaner für uns da noch durchzusteigen.^^ Hätte aber eine gewisse Eleganz, das wäre dann nämlich so:


    Mislirni: Kein Konzept von Geschlecht
    Menschen: Ein Konzept von Geschlecht
    Orks: Zwei oder mehr Konzepte von Geschlecht :hmm:


    Das heißt, ääääh, Orks haben neben Geschlechtern auch noch Efschlechter und Haschlechter. :fluecht:


    Doofe Idee. Aber der Gedanke, dass eine Eigenschaft wie "spitze Zähne" auf eine ähnliche Weise schwer greifbar vorhanden ist, wie die Kategorie "Geschlecht", führt mich vielleicht ein Stück weiter. Okay, so ganz konkret wie "Zahntypen, Hauttypen, ..." will ich nicht werden.


    Versuch: Ein Ork hat ein intuitives Verständnis von ihrem Geschlecht (oder manchmal auch nicht) und ein intuitives Verständnis davon, wie der eigene Körper ungefähr einmal sein wird (oder manchmal auch nicht). Die Intuition ist nicht perfekt, aber das muss sie ja auch nicht sein. Und dann werden seine Zähne vielleicht langsam spitzer im Verlauf der Pubertät, oder es bilden sich Hauer, oder es kommen Schwimmhäute, oder die Knochen rücken etwas um... oder sie sind bereits bei der Geburt unscheinbar angelegt, und verstärken sich lediglich im Lauf der Zeit?
    Ich könnte mir vorstellen, dass es bei der Geburt ein paar "grüne Flecken" auf der Haut gibt, die sich dann im Verlauf des Älterwerdens ausbreiten. Dem Gedanken, dass ältere Orks menschenunähnlicher aussehen, kann ich nämlich etwas abgewinnen... insbesondere bei Hautfarbe, die ja irdisch ganz stark mit Rassismus verknüpft ist, das wollte ich bei Ngiana ja gerade nicht. Als Anzeichen von Alter wäre das etwas anderes.


    Warum spreche ich überhaupt von Körpermagie? Eigentlich würde es Biologie mit einer gehörigen Portion ISSO auch tun. Die brauch ich bei den Mislirni schließlich auch. Und es ist zu bezweifeln, dass Orks selbst eine Eigenschaft an ihnen, die allgegenwärtig ist, als "magisch" empfinden. Ist ein Teil des Lebens einfach...


    Die Verbindung zwischen spezieller Körpereigenheiten und Geschlecht ist bis jetzt ja statistisch gewesen. ("Ein kleiner Prozentsatz von Geschlecht X hat Eigenschaft Y, bei den anderen Geschlechtern kommt es fast nie vor" hab ich so 2017 gebastelt.) Tendentiell wäre eine stärkere Trennung da besser. Ach verdammt, dann sind es eben wirklich die Efschlechter der Orks. :P Kulturelle Ideen darüber, dass Efschlechter und Geschlechter zusammenhängen, können sich entwickeln, sind aber erstmal falsch.^^


    Wenn Körpermagie nicht als Magie betrachtet wird, sind die Orks auf einmal unmagisch. :o Aber gut, das liegt nur daran, dass ihre Vorfahren-Intuition nicht Magie heißt. ;) Magischere Aspekte der körperlichen Eigenheiten kann ich noch dazubasteln; dass vom Vampirfluch betroffene Orks riesenhaft groß werden können, ist ja eigentlich auch ein Effekt des Fluchs - in die Richtung, dass bereits begonnenes Wachstum weitergeht, und da Vampir*innen sehr langlebig sind, halt über Jahrhunderte andauert. :)


    Wie sieht nun also ein Ork aus?


    Nehmen wir ein Kleinkind her. Hat irgendwie etwas spitzere Zähne und einige leicht rötliche Stellen auf der Haut. Teenager: Jetzt schon ein deutlich sichtbarer roter narbiger Fleck im Gesicht, und die Zähne sind sichtbar anders als menschliche. Er ist außerdem sehr breit gebaut, aber das passt ihm ja gut, denn er ist ein Tetum, da sind breite Schultern die Norm.
    Junge Erwachsene: Gebiss sieht aus wie das eines Raubtieres - aber nur zu erkennen, wenn er den Mund aufmacht. Er schlägt eine Karriere als Dampfmaschinenkonstrukteur ein; die rötliche Haut ist etwas hitzeresistenter, praktisch!
    Alter Ork: Das Gesicht hat eine dunkelrote Farbe angenommen, er ist Partner*in einer ehemaligen Soldat*in und zieht mit dieser ein Kind auf; das hat eine violette Färbung am linken spitzen Ohr, gerät nicht wirklich nach einem der beiden Eltern...
    Spontan scheint mir, dass grellere Farben eher bei jüngeren Leuten auftauchen, und alte Leute dann eher intensiven, aber manchmal vielleicht auch ins Grau gehende Gesichter haben...


    Es ist schon eigenartig, wie das Basteln hier doch an den Äußerlichkeiten hängt. Aber gut, wie soll ich auch sonst Körper basteln. Ich vermute, es wäre weniger weird, wenn ich zeichnen könnte. ;) Aber das reicht vielleicht jetzt auch vorläufig zu den Orks.

  • irgendwie kommt mir beim lesen die Idee, das äussere gänzlich von der Genetik abzukoppeln. Wie wäre es wenn Umweltein flüsse grundsätzlich den Körper der Orks (Hautfarbe, Muskelaufbau, Geschlechtsmerkmale) verändern. Dies könnte man im Rahmen von Körpermagie dann auch bewusst ändern.


    Ich habe auch die Idee, dass dann gesellschaftlich sich ganze Bevölkerungsgruppen anpassen. Und auch dass eine persönliche Selbstbetrachtung eine Änderung in Gang bringen kann. Das müsste ja denn ein Volk sein, wo Selbstreflexion ein hohes Gut darstellt.


    Dann könnte man auch das Geschlecht von Äußerlichkeiten abkoppeln und der Wechsel eines Geschlechts wäre möglich...


    Naja, ich fand deine Überlegungen immer spannend, weil ich auch in solche Richtungen überlegt hatte. Fand ich immer spannend. Ich habe auch Teile meiner Bevölkerung, die ihre Körpermerkmale und Wesenszüge anpassen können. Die Abkehr von dem binären Geschlechtersystem habe ich aber nicht gemacht, das wird mir zu kompliziert.



    Wo ein Waldgott steht wächst grünes Gras,
    wo ein Waldgott ruht, sprießen Wälder,
    wo ein Waldgott weint, entstehen Sümpfe,
    wo ein Waldgott blutet, ist das Land geheiligt
    und wo ein Waldgott stirbt, wird leben sein.

  • Danke für den Kommentar, schön dass du Überlegungen spannend fandest. :)

    irgendwie kommt mir beim lesen die Idee, das äussere gänzlich von der Genetik abzukoppeln.

    Ja, irgendwie macht das Sinn. Eh... das Ding ist, über Genetik hab ich mir von Anfang an (mehr oder weniger bewusst) wenig den Kopf zerbrochen. Ich wollte nicht hergehen und irdische Intergeschlechtlichkeit auf Fantasy umbasteln... also ist das Ausmaß, in dem ich Genetik hier bastle, lediglich "es gibt Gene und sie funktionieren"... Irdische Biologie ist super komplex.


    Dadurch, dass ich sie eh nicht bastle, ist es halt auch wieder relativ egal, was ich an Gene kopple.

    Wie wäre es wenn Umweltein flüsse grundsätzlich den Körper der Orks (Hautfarbe, Muskelaufbau, Geschlechtsmerkmale) verändern. Dies könnte man im Rahmen von Körpermagie dann auch bewusst ändern.

    "Umwelteinflüsse" kann irgendwie vieles sein :kopfkratz: , und ich habe das Gefühl, dass ich mir da unweigerlich Probleme einhandle? Entweder sind sie so vage und schwer einschätzbar, dass das Ergebnis bestimmter Einflüsse nicht bekannt ist. ("Die Raumtemperatur während der Schwangerschaft war meist so 20° Celsius und es roch nach Minze.") Oder es ist offensichtlich ("Viel Wasser in der Umgebung erhöht die Chance auf Schwimmhäute") - dann kriegt es plötzlich einen leichten Beigeschmack von Zucht (oder sogar Eugenik) indem ein Volk/Herrscher*in sagen kann, so wir züchten uns jetzt Schwimmer heran. Das will ich vermeiden, aber der andere Fall wäre eigentlich von Zufall nicht zu unterscheiden...


    Was kein Problem ist. Zufall ist okay. :D In dem Rahmen hab ich dann aber auch gegen genetische Tendenzen nix, solange sie von anderen Faktoren gebremst werden.


    Dann könnte man auch das Geschlecht von Äußerlichkeiten abkoppeln

    Das ist sowieso der Fall. Du kannst bei Orks (wie auch bei Menschen ;) ) das Geschlecht nicht am Äußeren erkennen, allemal kannst du eine gewisse Vermutung haben, aber das war's dann auch.


    Im oberen Post habe ich vorläufig beschlossen, dass es drastische körperliche Veränderungen gibt, die nichts mit Geschlecht zu tun haben. (Mein schrecklicher Kalauer dazu: Efschlechter) So ganz zufrieden bin ich damit noch nicht...

    Ich habe auch die Idee, dass dann gesellschaftlich sich ganze Bevölkerungsgruppen anpassen. Und auch dass eine persönliche Selbstbetrachtung eine Änderung in Gang bringen kann. Das müsste ja denn ein Volk sein, wo Selbstreflexion ein hohes Gut darstellt.

    Das habe ich auch überlegt, aber ich habe nach wie vor das Gefühl, dass mir das Probleme einhandelt. Vielleicht werde ich das aber trotzdem mal durchspielen, einfach um herauszufinden, was mich daran eigentlich so stört. Ist es einfach nur awfully convenient? Vielleicht ist es, dass es für eine künstliche Homogenität sorgen kann, dass alle sich plötzlich einem Ideal angleichen. Das passt dann nicht zu meinen Bastelzielen für die Orks - ich will, dass Leute einfach so sind, wie sie sind, und damit umgehen müssen - und können!


    (In kleinerem Rahmen hatte ich die Idee mal drin, als ich noch gesagt habe, dass Orks vom Geschlecht Qhen (vormals Mizean) ihren Körper nach ihrem Willen verändern können, andere aber nicht. Hab ich rausgenommen, auch weil eine geschlechtssensible Magie mit fluiden Identitäten unvereinbar scheint.)



    Nichtbinäre Gesellschaften basteln ist tatsächlich manchmal kompliziert. Aber hauptsächlich mache ich es mir kompliziert. :) Cissexismus dekonstruieren ist mir im Alltag wie im Basteln ein Anliegen und daher bin ich hier rigoros. Es geht einfacher auch, bzw. es ist auch schon einfacher geworden, jetzt wo ich mich besser auskenne.


    Aber mein Vorhaben gilt, dass ich ab sofort in keiner meiner Welten mehr eine rein binäre Gesellschaft bastle. :)

  • Eigentlich wollte ich schon vor drei Posts Thema wechseln und zu Loschab zurück. Aber die Orks lassen mir gerade keine Ruhe.


    Nochmal zurück an den Start: Was, wenn Körpermagie doch steuerbar ist, aber nur in einem sehr begrenzten Rahmen?


    Problemfelder, die ich umschiffen will:
    -1 Stereotypisierung von Geschlecht
    -2 Ableismus
    -3 Rassismus


    Wegen -1 möchte ich nicht, dass es mit Körpermagie möglich ist, zu einem mit einem bestimmten Geschlecht assoziierten Körperbau zu kommen, oder jedenfalls nicht beliebig. Ich will die gesellschaftlich akzeptierte Diversität nicht dadurch untergraben, dass manche Körper plötzlich als weniger wert gelten.
    Wegen -2 möchte ich nicht, dass es möglich ist, einen Arm nachwachsen zu lassen. Ich bin mir da selbst nicht sicher, wo genau die Problematiken anfangen, aber ich weiß, dass die "In ferner Zukunft werden alle Behinderungen geheilt" Trope bei vielen Aktivist*innen als ableistisch gilt. Da muss ich nicht unbedingt reintappen, wenn ich es auch einfach lassen kann.
    Und -3 ist eventuell dann schwierig, wenn sich Aussehen so ändern lässt, dass eine andere Herkunft vorgetäuscht wird? Oder auch ganz anders... ich kenne mich da nicht aus, und kann auch das ja einfach lassen. Ist schon schwierig genug zu basteln.


    Ich glaube, alle 3 lassen sich durch folgenden Kniff lösen:


    Jede Person hat eine oder mehrere angeborene (10% genetisch, 90% zufällige Umweltfaktoren wie Hormonspiegel bei Schwangerschaft oder irgendsoein Kram, ist auch egal) Körpermagieformen, die entweder aktiviert werden kann oder nicht. In welchem Ausmaß diese aktiviert wird, kann bis zu einem gewissen Grad willentlich gesteuert werden (20% bewusst, 80% unbewusst, falls sich das trennen lässt, nur so als grobe Idee). Dabei gibt es auch Nebenwirkungen.


    Das heißt: Jemand kann mit dem Potential geboren werden, später einmal Hauer zu entwickeln, aber wenn der Ork das nicht möchte, passiert es nicht. Der selbe Ork hat vielleicht auch noch das Potential, ein bestimmtes sekundäres Geschlechtsmerkmal zu beeinflussen, z.B. Bartwuchs auslösen, der sonst nicht käme. Wenn der Hauerwuchs aktiviert wird, färbt sich die Haut an manchen Stellen des Körpers, als Nebeneffekt. Dabei gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang, welche Nebeneffekte auftauchen, wenn die Körpermagie aktiviert/zugelassen wird, aber wohl statistisch Korrelation, aber die ist vage genug, dass nicht wirklich darauf gebaut wird. Ein Haupteffekt unterscheidet sich von einem Nebeneffekt als grobe Definition dadurch, dass der Haupteffekt der Person intuitiv bekannt ist.


    Eine bestimmte Kultur kann zu einem bestimmten Geschlecht die Idee haben, dass Hauer dazu besonders passen oder überhaupt nicht; dann wird das - auch unterbewusst - einen Einfluss darauf haben, ob diese Körpermagie aktiviert wird. Es gibt also einen leichten Zusammenhang zum Geschlecht, aber dieser ist subtil, und vor allem: Es gibt keine Korrelation zwischen der Fähigkeit, Hauer zu entwickeln, und dem Geschlecht.


    Konsequenz ist wahrscheinlich, dass es Orks gibt, die eher menschlich aussehen, weil ihre Körpermagie nicht aktiviert wird (aus welchem Grund auch immer) und andere, die eher "monströs" wirken, was ich ästhetisch sehr mag.


    Endlich hab ich das Gefühl, mal ein bisschen bei einer Idee angekommen zu sein, die mir gefällt. :) Hoffentlich bleibt das so.


    ~
    edit: Der erste Post hat jetzt ein Inhaltsverzeichnis über den Thread. :)

    Art should comfort the disturbed and disturb the comfortable. / / / The truly New is seeping into the holes that are eroding in the structure of old ideas.

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  • Zurück nach Loschab. :) Ära 4, T'han-Kultur.


    Am Anfang gab es keine Bewegung, alles stand still; es gab weder Tag und Nacht, noch Jahreszeiten, noch laut und leise, noch frische und abgestandene Luft. In die Ewigkeit versunken saß Halun, doch gelegentlich öffnete sie ihre Augen und sah müde über alles Seiende. Doch in ihren Augen blitzte Keiu, und eines solchen Augenblicks sprang Keiu heraus und begann, die Dinge in Bewegung zu setzen. Keiu sammelte das Helle und das Dunkle, und breitete es auf getrennten Haufen aus, sie warf die Lichter ins All und ließ sie Kreise ziehen. Lange lief Keiu um die Welt und suchte Baumaterial, dann begann sie ihre Konstruktion: Die Weltmühle. Bedächtig drehen sich die Räder, das Tag-Nacht-Rad schneller, das Jahreszeiten-Rad langsamer; aller Stoff muss werden und vergehen (wieder zu Staub zermahlen) um neuen Dingen Platz zu machen.

    So ungefähr die Keiu-Schöpfungsmythologie, die ältere Mythen teilweise ersetzt. Keiu ist Haupt- und Stadtgott von T'han, das nach einem Jahrhundert Instabilität als neues Zentrum eines wieder einigen Loschabs hervortritt.


    Sehr offensichtlich hat Mechanik jetzt eine wichtigere Rolle; Wassermühlen gibt es zwar nur in den gebirgigen Grenzregionen oberhalb von 'Nih, andere Mechanismen jedoch über Loschab verteilt. Mit Kupfermagie wird etwas mehr experimentiert, allerdings sind Leute rar, die sowohl Fähigkeit als auch nötige Erfahrung damit haben. Nichtsdestotrotz gibt es die ersten spiralförmigen Zauberstäbe, die als Fernwaffen eingesetzt werden können. (Diese Technologie wird später, in anderen Kulturen östlich, zu berüchtigten Belagerungswaffen weiterentwickelt.)


    Der Bevölkerungsanteil der Orks in der Region hat über die Jahrhunderte immer leicht zugenommen; deren intuitives Wissen um bereits entwickelte (aber eventuell kurzfristig wieder vergessene) Technologie und die große Körperkraft einzelner Orks hievt diese in wichtige Spezialrollen.


    Das System von Königen an der Spitze von hierarchischen Männerehen gibt es in T'han nicht mehr; die Männerehen gibt es schon noch, aber sie sind nicht mehr "offiziell" Teil der Gesellschaftsordnung, sondern eher ein Überbleibsel, das unter der Oberfläche weiterexistiert. Die Herrscher*innen von T'han sind jetzt Menschen aller Geschlechter, gelegentlich aber auch Orks. Wie die Legitimation der Regierung beschaffen ist, weiß ich noch nicht.


    ~


    Über die Nachbarkultur der Mislirni im Osten weiß ich mittlerweile, dass sie Pargus heißt, und mit dem Hauptnahrungsmittel Kartoffeln, die nur in hohen Gebirgslagen wachsen (bislang), ebenfalls eine hohe Bevölkerungszahl erreicht haben, eine echte Konkurrenz zu den überwiegendend menschlichen Getreide-Kulturen in den Tieflagen. Ich glaube, je mehr Loschab ein vereinigtes Reich ist, desto mehr gibt es Konflikte mit Pargus. Zu dieser Kultur will ich bald mehr basteln. :)

  • Auf nach Pargus...


    Wir befinden uns weiterhin in der selben Zeitspanne wie das, was ich zu Loschab gebastelt habe, aber östlich und nördlich im Gebirge. Während im Loschab-Tal (hauptsächlich) Menschen Getreide kultivieren, kultivieren Mislirni im Gebirge Kartoffeln. Die zu dieser Zeit verfügbaren Sorten wachsen nur in hohen Gebirgslagen, erst Jahrhunderte später werden Kartoffeln auch in anderen Regionen effektiv nutzbar. Aber natürlich wird mit Kartoffeln gehandelt.


    ~


    Mislirni also.


    Ich weiß noch nicht allzu viel, aber meine übliche Strategie beim Basteln ist in diesem Fall, zu schreiben, was ich nicht weiß. ;) Sehr oft fallen mir beim Zusammenfassen von Bekanntem auch auf, wie viele Lücken noch klaffen... Ich hab lange nichts zu Mislirni gebastelt, und kenne z.B. deren Familienstruktur nur in einer komplett anderen Region und anderen Zeit. Ich weiß auch z.B. nicht, wie steinzeitliche Mislirni gelebt haben.


    Für Quereinsteiger: Mislir-ni, Singular die Mislir, generisches Femininum, ausgenommen wenige einzelne Individuen.


    Mislirni sind Humanoide, die sich äußerlich kaum von Orks und Menschen unterscheiden. Ihre Fortpflanzung funktioniert gänzlich anders: Benötigt wird Samen aus einem Pilz, der auf den meisten Mislirnikörpern wächst, aber erst kurz nach dem Tod reift. Jede Mislir hat also einen Elternteil, der sie geboren hat, und einen, der bereits tot war, als sie gezeugt wurde.


    Klar, dass Familienstrukturen also anders aussehen. ;) Mislirni haben generell kein Konzept von Geschlecht; körperlich haben die meisten einen Uterus, aber auch nicht alle; und natürlich sagt auch dessen Vorhandensein noch nicht aus, dass tatsächlich Kinder geboren werden (können).


    Den Pilz einer toten Mislir am Leben zu erhalten, ist, nach dem, was ich bisher gebastelt habe, nicht so leicht, also eher eine Kulturtechnik, die im Laufe der Zeit perfektioniert wird. Ein nasser kühler dunkler Raum ist - so weit ich bislang weiß - dafür ideal. Natürlich wachsen da aber dann auch andere Sachen, und Verunreinigung ist ein Problem.


    In einer prähistorischen Zeit wurde da wohl wenig erhalten, und ist der Tod einer Mislir immer auch gleichzeitig eine Chance für eine neue Generation. - Es kann sein, dass ich an Details schrauben muss, wie das alles funktioniert, immerhin habe ich an den Orks auch jahrelang gedreht.^^


    Pargus ist wie viele Mislirni-Kulturen, eine Gebirgs-Kultur; natürliche Höhlen werden als Lebensräume genutzt. Mislirni sind an das unterirdische Leben insgesamt besser angepasst als Orks oder Menschen. In den Bergen Ngianas gibt es ein Phänomen namens Tunnelbohrer, das zu den Uneigentlichen Lebewesen gezählt wird - etwas, das sich durch die Berge bewegt und relativ glatte Tunnel hinterlässt. Möglicherweise sondert dieses "Wesen" auch Plastik ab; da ist jedenfalls auch unklar, wie es in Berge kommt.


    Mislirni sind wie gesagt erfahrene Höhlenbewohnerinnen, und deswegen in Ngiana die ersten, die wirklich Bodenschätze in größerem Stil abbauen; dabei vor allem das natürliche Plastik, das in den unterschiedlichsten Formen vorkommt. Einige davon lassen sich mit mislirnischer Textilmagie auch noch zu Kunststoffkleidung verarbeiten. (Das ist, weil magisch, eine Steinzeittechnologie!)


    Ich glaube, die Kultivierung der Kartoffel passiert bereits früher als die von Getreide, aber verläuft sozusagen langsamer; dennoch gibt es eine Zeitspanne, wo die Hochgebirgskulturen einen Vorsprung haben. Pargus liegt ein wenig abseits; die wirklich großen Hochgebirge finden sich in der Mitte des Kontinents - wo genau die Kartoffeln herkommen, brauche ich jetzt glaube ich nicht festzulegen.


    So, aber über die Kultur weiß ich irgendwie noch nichts. :-/ Was ist ihnen wichtig? Wie sieht die gesellschaftliche Ordnung aus? Gottheiten helfen hier nicht, denn Mislirni sind nicht auf die selbe Art religiös wie Menschen. Ich glaube, ich müsste mit der Familienstruktur anfangen, d.h. mit kleineren sozialen Einheiten.


    -> Das führt mich aber erst einmal wieder zur Funktion des Pilzes zurück.


    Der Pilz ist durch ein großes übernatürliches Ereignis Teil der Spezies Mislirni geworden; es gab also einmal eine Zeit, da Mislirni genauso gelebt haben wie Urzeitorks, ... Abgesehen von seinem übernatürlichen Ursprung funktioniert der Pilz aber nicht mit Magie, sondern mit handgewedelter Isso-Biologie. ;D


    D.h. wir haben irgendeinen Prozess, der aus Mislirni-Zellen Erbgut extrahiert und zu brauchbaren Samenzellen umformt. Warum passiert das erst nach dem Ableben?
    - Antwort: Weil dieser Prozess schlicht den Körper so weit zersetzt, dass sie eh tot wären.


    Okay, hier kann ich einhaken: Der Pilz greift also stetig an, wird aber zu Lebzeiten kleingehalten, so dass er sich nicht gefährlich tief hineinfrisst. Möglicherweise wird er auch nur an eher ungefährlichen Stellen behalten, z.B. an einem Arm. Aber es könnte auch durchaus so sein, dass der Pilz theoretisch auch zu Lebzeiten reifen könnte, nur wäre das eben mit Schmerzen verbunden.
    Halt! Was, wenn der Arm mit dem Pilz abgeschlagen wird? Dann kann der Pilz dort wachsen, und die Mislir bleibt - abzüglich einem Arm - am Leben. Die Frage ist, wieviel/was braucht der Pilz, um zu reifen? :kopfkratz:


    Also einen Finger abschneiden, um eigenen Nachwuchs zu bekommen, wäre zwar ein drastisches Opfer, aber doch relativ harmlos verglichen mit dem eigenen Ableben.


    CN gore


    Also ich glaube, wenn ich wirklich bei natürlichen/biologischen Erklärungen bleibe, komme ich um grausliche Details nicht herum, außerdem gibt es irgendwie Lücken, die ich nicht eingeplant habe - ich meine, im harmlosesten Fall braucht der Pilz nur ein paar Hautzellen, die sich leicht abreiben lassen, dann ist aber das ganze Konzept mit den toten Elternteilen im Prinzip umgeworfen.


    Ich mag aber die Idee, dass es Ausnahmen gibt, also in sehr seltenen Fällen auch zu Lebzeiten einer Mislir ihr Pilz fruchtbaren Samen erzeugen kann.


    Hmmmm. :kopfkratz:


    Hier ist der Post, in denen ich die Mislirni als erstes vorgestellt habe. Meine Güte, da war doch vieles anders, sowohl am Konzept selbst, als auch an der Art, darüber zu schreiben. Habe aber anscheinend gut geschätzt mit den 7 Jahren, die das her ist.^^


    Das Aussehen ist hier doch deutlich weniger menschenähnlich, als ich sie seitdem gebastelt habe. Kann mir aber vorstellen, dass ich ein paar Teilaspekte davon wieder aufnehme. Das Detail, dass der Pilz Wärme braucht, um zu überleben, hatte ich vollkommen verdrängt. :o


    ~~


    Noch Gedanken:


    - Der Mislirnipilz muss kein Pilz sein im strengeren Sinne; ich hatte halt ursprünglich Hefe im Kopf. :weissnicht:
    - Die Fortpflanzung muss irgendwie auch einfach gehen, sonst wären sie ja ausgestorben.
    - Alternativ dazu ist die ganze Pilzsache erst wenige Jahrtausende her...
    - Theoretisch kann die Bedingung, dass eine Mislir tot sein muss, damit der Pilz Samen erzeugen kann, wegnehmen, und kann kulturell weitergezüchtete Pilze behalten - allerdings ist es da sowieso seltsam, wie der Pilz die Gene lang speichern kann...
    - Gesellschaftsidee: Wenn jemand stirbt, gibt es eine Gruppe Mislirni, die am Pilz Interesse hat; ein Teil von ihnen wird schwanger, andere nicht. Diejenigen, die nicht schwanger sind, sind ebenso an der Erziehung dieser Generation mitbeteiligt (oder sogar verpflichtet)
    - Komm ich um Magie herum oder nicht? Wenn nein, wie kann diese Magie subtil genug sein, um nicht total aus dem übrigen Setting rauszufallen...

  • Die Mislirni werden weiter unter die Lupe genommen und vermutlich umgebaut. :arbeit:


    Weiterhin gilt Content Note für ... sagen wir mal Body Horror. Lest das halt u.U. nicht zum Frühstück. ;) Außerdem sind Mislirni immer nah an Nekrophilie dran...


    ~


    Ich beginne wieder damit, eine Liste von "Fakten" zusammenstellen, die ich dann entweder umschmeißen kann oder behalten:


    1. Der Pilz der Mislirni wächst zu Lebzeiten äußerlich sichtbar an einer Mislir.


    2. Der Pilz kann erst nach dem Ableben der Mislir voll auswachsen und stellt dann Pilzsaft her, der Samen enthält, mit der sich eine Mislir befruchten kann.


    3. Der Pilz an einem Körper stirbt eine Weile nach dem Ableben der Mislir, kann aber künstlich am Leben gehalten werden, indem er mit lauwarmen Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Er enthält weiterhin genetisches Material der Toten und erzeugt weiter fruchtbaren Pilzsaft.


    4. Der Pilz muss lange Zeit mit einem Körper in Symbiose sein, damit er am Ende auch wirklich dessen DNA weitertragen kann.


    5. Werden Pilze vermischt, so enthält der Pilzsaft DNA beider Mislirni.


    6. Bei idealen Bedingungen (sehr selten) kann die DNA einer Mislir über Jahrhunderte verfügbar sein.


    Genügt schon mal. :) Jetzt werden die zerlegt:


    Punkt 1. Dieser Satz besteht gleich aus zwei Elementen, nämlich "zu Lebzeiten" und "äußerlich sichtbar". Bei letzterem stelle ich fest, dass es dabei unterschiedliche Varianten gibt. Aber zunächst einmal: Wo hatte ich die Idee eigentlich her, und warum gefiel sie mir? Ich hatte da tatsächlich im Laufe der Zeit unterschiedliche Bilder im Kopf. Einmal waren es Flechten, die auf der Haut wachsen - das sollte definitiv nicht eklig aussehen, sondern eher, naja, wie Flechten, also schön gemustert. Ein andermal dachte ich eher an eine weißen Talg, der mit Tüchern abgebunden wird. Wenn ich eine Bildersuche nach Hautpilzen mache, komme ich auf etwas völlig anderes, das ist absolut nichts, was ich meinen Mislirni antun will. Bäh.^^


    Jetzt gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Ich könnte den Pilz nach innen verlagern, aber einige äußerliche Merkmale übriglassen. Also wirklich mehr symbiotisch, im Sinne, dass der Pilz direkt mit Mislirni-Zellen verbunden ist, und es vielleicht bestimmte Organe gibt, an denen sich der Pilz angesiedelt hat. Das würde das Problem des Amputations-Cheats lösen können. Bei den äußeren Merkmalen stelle ich mir jetzt vor, dass an verschiedenen Hautregionen eine milchige Flüssigkeit austreten kann. Eventuell kann dort dann eine weitere Symbiose mit anderen Pilzarten bunte Flechten ermöglichen? Das wäre dann aber bereits eine kulturelle Weiterentwicklung, nicht notwendig für den eigentlichen Zweck des Pilzes. Die Flüssigkeit, die dort austritt, ist vermutlich auch bereits Pilzsaft, enthält aber noch keine DNA der Mislir.


    Das Äußerliche kann auch gut kulturell mit Bedeutungen belegt werden. Beispielsweise als Akt des Vertrauens, sich mit Pilzsaft einer anderen Mislir einzureiben.


    Der zweite Aspekt war "zu Lebzeiten", im Sinne von, längere Zeit. Darauf werde ich später ja auch wieder zurückkommen - ich möchte nicht, dass es möglich ist, kurz vor dem Tod noch etwas Pilz aufzutragen, und das reicht für die Pilzsaftproduktion; es soll eben wirklich eine Symbiose sein. Ich will aber auch nicht so weit gehen, zu sagen, dass der Pilz lebensnotwendig ist, denn ich finde auch reizvoll, wenn es einzelne pilzlose Mislirni gibt, sowohl mit biologischer als auch kultureller Begründung.


    Punkt 2. (Sterben ist notwendig) Das ist der Punkt, der mir aus einer Perspektive von Realismus/Biologie am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Was gibt es, dass sich bei einem toten Körper ändert, das im Pilz ein neues Verhalten auslösen kann? Wenn der Pilz an lebenswichtigen Organen lebt, dann könnte der Grund schlicht sein, dass er, wenn er diese zerstört, für das Ableben seines Hosts sorgen würde - ist das aber evolutionär ein Nachteil? Die Symbiose würde dann ja bedeuten, dass Mislirni von innen zerfressen werden - gefällt mir nicht.


    Da die Entstehung (nicht die Funktionsweise) aber übernatürlich ist, kann ich in dem Fall wirklich sagen, der Pilz ist letztlich ein Intelligent Design, und er schadet den Mislirni zu Lebzeiten nicht, weil das so nicht vorgesehen war. (Und wie es bei Biologie nunmal ist, gibt es Ausnahmen, wo das dann doch der Fall ist.)


    Will ich festlegen, um welche lebenswichtigen Organe es geht? Ich dachte früher an Eierstöcke, aber die gibt es nicht bei allen Mislirni. Vielleicht ist es die Lunge? Dann könnte eine Person mit nur einer Lunge weiterleben, (in der Neuzeit) dadurch die Möglichkeit haben, zu Lebzeiten fruchtbaren Pilzsaft aus der anderen Lunge zu bekommen. Hm. Lieber wäre mir ein Organ, das es wirklich nur einmal gibt.


    Ich habe mal nach Organen gesucht:


    Der Thymus des Menschen ist ein zweilappiges Organ, wobei bei Neugeborenen jeder Lappen ca. 6 cm lang und 2 cm breit ist. Im Kleinkindalter wächst der Thymus noch etwas, bis zur Pubertät behält er seine Größe, danach wird sein Gewebe mehr und mehr durch funktionsloses Fettgewebe ersetzt (→ Involution).

    Das klingt sehr passend; dann könnte ich nämlich sagen, dass der Pilz während dieser Involution quasi diesen Platz übernimmt. Außerdem würde das dann eine Art Geschlechtsreife des Pilzes festlegen, die mit der Pubertät einhergeht. Perfekt!


    Ich lege jetzt aber nicht den Thymus fest, sonst krieg ich womöglich später irgendwelche Probleme mit Details, von denen ich nach 1 min Wikipedia natürlich absolut keine Ahnung habe. Ich sage, es ist ein unspezifiziertes Organ bei den Mislirni, das im Verlauf der Pubertät zurückgebildet bzw. vom Pilz übernommen wird. :D Mit dem Tod der Mislirni schaltet der Pilz um und ergreift vollends Kontrolle über diese Körperregion und beginnt, DNA herzustellen. Wie gesagt, Intelligent Design.^^


    Was den Pilzsaft auf der Haut angeht - ich sage mal, das unspezifizierte Organ hängt auch irgendwie mit dem System Haut zusammen; es ist nicht so, dass der Pilz nur an einer Stelle im Körper sitzt, das Organ ist lediglich der Ort, der am Ende essentiell wichtig ist. Wenn der Pilz am Organ aus irgendeinem Grund abstirbt, kann er später von anderswo auch noch einmal dort hinwachsen.


    Punkt 3. <Der Pilz an einem Körper stirbt eine Weile nach dem Ableben der Mislir, kann aber künstlich am Leben gehalten werden, indem er mit lauwarmen Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Er enthält weiterhin genetisches Material der Toten und erzeugt weiter fruchtbaren Pilzsaft.>


    Ein sterbender Körper kann einen Pilz, der damit in Symbiose lebt, natürlich nicht endlos erhalten. Dass der Pilz jedoch abseits des Körpers mit Nährstoffen versorgt werden kann, ist, angesichts dessen, was ich gerade über die Verteilung im Körper geschrieben habe, etwas seltsam, aber andererseits darf es auch so sein, denn, wie gesagt, es handelt sich um Intelligent Design. (Dass ich mal so freudig diesen Begriff herumwerfen werde, hätte ich mir früher nicht gedacht. ;D ) Allerdings habe ich keine klare Vorstellung, wie diese Nährstofflösung aussieht.
    Hefeteig? :fluecht:
    Über die Giftigkeit des Pilzes habe ich mir noch keine Gedanken gemacht; im Übrigen macht die Dosis ja das Gift -> es kann also kulturelle Traditionen geben, die Pilz schlicht auch essen, aus welchen Gründen auch immer.


    Ich habe gelegentlich zwischen Pilz und Pilzsaft unterschieden. Jetzt, wo ich festgelegt habe, dass der Pilz im Körper wächst, und Pilzsaft an der Haut ausgeschieden wird, wird die Trennung eventuell stärker - wobei, ich denke, bei Pilzsaft handelt es sich letztlich auch einfach nur um Flüssigkeit mit Pilz drin? Allerdings kommen dort noch Samenzellen und diverse andere Substanzen hinzu, die für die Fortpflanzung von Vorteil sind. Der Pilz (in Festform?) stellt also diese Flüssigkeit her, die definitiv nicht nur aus Pilz besteht.


    Dann muss es aber auch sowas wie einen klumpigen Teil geben, der aus dem Körper der Mislir extrahiert werden kann. (Rund um das unspezifizierte Organ) Dieser wird dann eben feucht und lauwarm gehalten - das stelle ich mir dann tatsächlich etwas wie Hefeteig vor. Sue me. :P Der absgesonderte Pilzsaft wird ... abgeschöpft? Flockt vielleicht etwas aus. Die ersten Versuche, den Pilz zu kultivieren, sind vermutlich total gescheitert, aber über Jahrtausende wird das immer weiter perfektioniert, und es gibt - agrikulturentwicklungstechnisch - auch immer mehr mögliche Nährstoffquellen, die eins hinzufügen kann. (Spielt die Kartoffel jetzt ernsthaft eine Rolle für die Fortpflanzung?!)


    Punkt 4. <Der Pilz muss lange Zeit mit einem Körper in Symbiose sein, damit er am Ende auch wirklich dessen DNA weitertragen kann.>
    Ich denke, das hab ich großteils schon gelöst. Ich denke, der Schlüsselzeitraum wird die Zeit unmittelbar vor der Pubertät sein, in der sich der Pilz mit dem unspezifizierten Organ verwächst. Davor ist es noch möglich, einer pilzfreien Person irgendwie Pilz unter die Haut einzuführen, und zu hoffen, dass er durch den Körper an die richtige Stelle findet.


    Natürlich gibt es jede Menge Aberglaube, was den Pilzsaft an der Haut angeht. Je nach Kultur soll der unbedingt oder auf gar keinen Fall abgewaschen werden, gepflegt; die Form der Flechten hat Bedeutungen; es gibt wohl Mislirni, die ihren ganzen Körper mit Flechten überzogen haben. (Die bestehen aus verschiedenen Pilzen, nicht nur dem Pilz.)


    Punkt 5. <Werden Pilze vermischt, so enthält der Pilzsaft DNA beider Mislirni.>
    Ich vermute, dass das manchmal so ist, aber wenn zwei Pilzkulturen mit unterschiedlicher Mislirni-DNA zusammen kultiviert werden, setzt sich wahrscheinlich irgendwann eine durch.


    Kulturell gibt es jede Menge Ideen von "Multielternschaft". Es kommt auch vor, dass eine quasi abgestorbene Kultur einer berühmten Vorfahrin durch neuen Pilz "wiederbelebt" wird, und dann weiterhin als deren Samen gilt. Oder es werden sowieso alle Pilzkulturen einer bestimmten Linie zusammengeworfen.


    Punkt 6. <Bei idealen Bedingungen (sehr selten) kann die DNA einer Mislir über Jahrhunderte verfügbar sein.>


    Wie schon in Punkt 5 erklärt - wird wohl mit einem klaren "Jein" beantwortet. Es kann theoretisch passieren, aber wer soll das kontrollieren, vor der Entdeckung der DNA und Elternschaftstests? :) Es wird dann eben oft geschummelt.


    ~


    Ich bin ein ganzes Stück weiter. Die Punkt-für-Punkt-Zerlegemethode bewährt sich.


    Noch eine random Idee, die ich heute morgens hatte: Eine Kultur, in der es ritualisierte Duelle (auf Leben und Tod) gibt; die Gewinnerin bekommt Alleinrechte am Pilzsaft der Verliererin. Eher speziell.^^

  • Was den Pilzsaft auf der Haut angeht - ich sage mal, das unspezifizierte Organ hängt auch irgendwie mit dem System Haut zusammen; es ist nicht so, dass der Pilz nur an einer Stelle im Körper sitzt, das Organ ist lediglich der Ort, der am Ende essentiell wichtig ist. Wenn der Pilz am Organ aus irgendeinem Grund abstirbt, kann er später von anderswo auch noch einmal dort hinwachsen.

    Beim Menschen entwickeln sich Haut und Nervensystem zunächst gemeinsam. Es gibt auch Krankheiten (Lippenherpes z.B.) die in Nervenzellen überwintern, aber an der Haut ausbrechen. Dass etwas Nerven und Haut befällt, wäre also keineswegs ungewöhnlich.
    Und die Augen, nimm noch die Augen dazu, da ist der Weg zum Gehirn äusserst kurz. ;)

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • @Veria
    Irks, irks, irks. :schreck: Ich versuche vom Konzept "Krankheit" hier wegzukommen, da es tatsächlich eben eine beidseitig nützliche Symbiose ist. De facto ist der Pilz ein Teil der Mislirni. :)


    ~


    Grobe Ideen für Pargus. :)


    Geographie: Tatsächlich ein bisschen seltsam, ich hab die Lage der Gebirge nicht genau festgelegt, und das neuzeitliche Paragwsa liegt überhaupt an der Ostküste der sobeinitischen Halbinsel - vielleicht versetze ich das noch rauf ins Gebirge, vielleicht hat das aber seinen Grund, warum es dort ist. Die Neuzeit-Karte ist eh ein wildes Gemisch und dient nur zur groben Orientierung:

    Gwrgws habe ich den Staat also genannt, das letzte Mal, als ich mit der Karte herumgespielt habe.^^ Das Gebiet, um das es mir geht, umfasst ungefähr diese Region, plus weiter südlich bis tief nach Sobein hinein. Richtung Norden geht das Gebirge weiter und bildet den Westrand der großen Wüste; für Mislirni brauchbares Hochland ist aber auch noch im Nordwesten von Andoque, also nördlich der Loschab-Region (Auf dieser Karte die Gegend rund um Pellpudj ( = Pel-Daaju).


    Zeit:
    Ich unterteile wieder; ich glaube, da es direkte Nachbarn sind, ist es vielleicht sinnvoll, die Einteilung der Loschabi-Ären zu benutzen.


    Ära 0: Jagen/Sammeln-Kulturen der Mislirni haben sich über die ganze Halbinsel ausgebreitet. Das südliche Sobein ist unwirtlicher (teilweise giftiger) Dschungel. Mit der Kultivierung der Kartoffel sowie Bergziegen und Schafen beginnt die Run-Kultur, deren Zentrum etwas weiter im Süden liegt.


    Ära 1: Aufbau von Handelsstraßen, die ersten größeren Besiedlungen bzw. Städte entstehen, Bergfestungen die jeweils ein Gebiet kontrollieren. "Späte Run-Kultur"


    Ära 2: Während unten in Loschab der Getreideanbau im großen Stil losgeht, stürzen sich Mislirni auf Bergbau. Um die ressourcenreichen Gebirge zentrieren sich einzelne Kulturcluster. Das wichtigste Zentrum ist die Stadt Be. Danach nenne ich es die Be-Kultur. Außerdem beginnen Mislirni, sich an der Ostküste niederzulassen; dabei werden Kartoffeln aus dem Hochland in die Täler hinabgehandelt, während an der Küste Meeresfrüchte geerntet (?) werden und wiederum ins Gebirge hinaufgehandelt.


    Ära 3: Die Be-Kultur dauert noch an, während in Loschab unten die Pel-Daaju-Ära anläuft. Während dieser Ära entwickelt sich Be zunächst zum Zentrum eines größeren Reichs, geht jedoch dann bald zu einem Föderalismus über, in dem Be lediglich nominell das Zentrum bildet, aber keine große politische Macht mehr innehat.


    Weiter gehe ich erst einmal nicht, das reicht ja schon. :)


    Vorbedingungen:


    Familienstrukturen haben bei den Mislirni eine andere Grundlage, aufgrund der Art, wie die Fortpflanzung funktioniert. Hinzu kommt, dass Beziehungen anders gewichtet sind. Wenn ich versuche, unsere irdischen Begriffe drüberzuwerfen (was nur begrenzt funktioniert), können wir feststellen, dass jeweils fast die Hälfte aller Mislirni aromantisch und/oder asexuell sind. ("romantische Attraktion" ist allerdings ... naja, sowieso ein soziales Konstrukt, aber sagen wir mal, sowas wie "Liebesbeziehungen" in unserem Sinne lässt sich schon irgendwie finden.) Aber selbst bei allosexuellen Mislirni hat das ja wiederum eigentlich nichts mit der Fortpflanzung zu tun, sondern mit Beziehungen untereinander. Mit anderen Worten, Sex ist Selbstzweck.


    ~


    Ära 0, Frühe Run-Kultur.


    Diese Ära wird noch von Jägerinnen und Sammlerinnen dominiert, die weitgehend nomadisch durch die Gebirgsflanken ziehen, parallel dazu gibt es aber eine wachsende Anzahl permanenter Dörfer. Diese beiden Lebensweisen schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern es ist eher üblich, einen Teil des Lebens nomadisch und einen Teil sesshaft zu verbringen.


    D.h. eine typische Kindheit wird in einem Dorf verbracht. Wesentliche Kulturtechniken wie Kartoffelanbau, Umgang mit Nutztieren und Textilmagie, z.B. zur Herstellung von Grasmatten, wird erlernt. In der Pubertät schließt sich eine Mislir dann einem Jagdtrupp an; dieser ist immer noch regional gebunden, aber gehört dann schon zu mehreren Dörfern.


    Mit dem Erwachsenwerden beginnt die nächste Lebensphase, das Gründen von Familientrupps. Diese bestehen aus ca. 3 - 10 Mislirni, die oft ein Polykül an Beziehungen bilden. Sie verlassen ihre Heimatregion um Erfahrung in der Fremde zu sammeln. Das makabre Prinzip hier ist "wer zuerst stirbt, wird Pilzelternteil für die Familie". Es ist üblich, sich kleine Kämpfe mit rivalisierenden Familientrupps zu liefern. Im Kampf besiegte Feinde sind ebenfalls potientielle Pilzeltern, wenn sie dafür als würdig angesehen werden. Oft verschwestern sich zwei Trupps nach einem Kampf und teilen den Pilz.


    Durch den Pilz wird dann möglicherweise eine gewisse Anzahl der Familienmitglieder schwanger; wenn das der Fall ist, lässt sich die Familie in einem Dorf nieder, und zieht gemeinsam den Nachwuchs auf. In dieser Familienstruktur haben wir also öfter "Halbschwestern", die fast gleich alt sind. Das ist jetzt eine typische Form, wie Familien in der Run-Kultur funktionieren können, aber natürlich ist das echte Leben chaotisch und kann komplett anders ablaufen. ;)


    Die Run-Kultur ist benannt nach einer mythologischen Figur: Run, halb Mislir, halb Bärin. Sie sei einst durch die Gebirge gezogen, und hat mit den verschiedenen Tiergeistern Verträge ausgehandelt, die ihre Nachkommen (d.h. alle Mislirni der Pargus-Region) einhalten sollen.


    ~


    Genug für heute. Ich bin nicht wirklich zufrieden noch mit meiner Beschreibung. Ich hab das irgendwie cooler im Kopf, als ich es in Worte fassen kann. Vielleicht sind die Run-Familientrupps mir doch zu makaber? Hmm. :kopfkratz:
    Eine andere Option wäre friedlicher: Sie streifen umher, machen sich bei einem fremden Dorf beliebt, bekommen von dort Pilz einer kürzlich verstorbenen Mislir, und ziehen wieder heim. Vielleicht ist das ein besserer Normalfall, in dem Fall ist die oben beschriebene Variante die für brutale Legenden von Kriegerinnen.

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