Freundschaft in euren Welten

  • Was bedeutet Freundschaft in euren Welten?

    Wenn das Konzept "Freundschaft" in eurer Welt überhaupt existiert, welchen Stellenwert hat es?

    Gibt es besondere Begriffe, die "Freunde" und Freundschaft in eurer Welt benennen?


    Wie werden Freundschaften geschlossen?

    Gibt es besondere Riten, um eine Freundschaft zu besiegeln?

    Erkennt man, ob jemand mit jemandem befreundet ist? (zum Beispiel durch Freundschaftsbänder)

    Gibt es bestimmte Objekte, die nur Freunde miteinander teilen/tauschen/gemeinsam nutzen? (vgl Freundschaftsbücher, Brieffreunde)

    Wer oder was kann miteinander befreundet sein? Kann es eine "gültige" Freundschaft geben, die nur einseitig ist?


    Wie wird eine Freundschaft beendet?

    Kann eine Freundschaft friedlich beendet werden?



    Das sind so Fragen, mit denen ich mich bei Gelegenheit mal beschäftigen will, weil ich es gerade wieder kurios fand, dass man auf social media Plattformen einfach so "Freunde added", ohne dass die andere Person in dem Moment etwas dagegen tun kann, also ohne ein "ja" der Gegenseite, sodass eine "Freundschaft" auch etwas ganz einseitiges sein kann.


    Vielleicht habt ihr ja auch Lust, euch damit zu beschäftigen. :)

  • Etliche laharische Gebiete kennen ein Konzept, das ich mal als "Vertrauenschaft" bezeichnen möchte. Wenn man jemandem uneingeschränkt vertraut, dann ist derjenige ein "Vertraund". Das heisst keineswegs, dass man demjenigen jetzt gleich alles erzählt oder denjenigen überhaupt leiden kann. Allermeistens ist es gegenseitig und im Prinzip eine Freundschaft. Leute aus einer Freundschafts-Kultur finden es aber echt total schräg, wenn Vertraunde einander gar nicht mögen. Nicht alle Leute verstehen, dass das verschiedene Konzepte sind, zumal die Bezeichnungen oft ähnlich sind. Sprich: Überall sagt man Freund dazu.

    Valeka hat eine Freundschafts-Kultur, die meisten Stämme haben Vertrauenschafts-Kulturen. In Valeka steht explizit im Gesetz, dass man sich Freunde frei aussuchen darf - es muss da keine Gegenseitigkeit geben und besonders darf einem nicht angekreidet werden, wenn man mit einem Verbrecher befreundet ist.

    Tuibe hat eine, ich sag mal, "Schwesternschaft"-Kultur. Dort kann man zwar unverbindlich Leute mögen und ihnen unverbindlich vertrauen, aber damit das einen Namen hat, muss das miteinander besprochen und gegenseitig sein. Oft werden da auch kleine Geschenke ausgetauscht, das könnten mitunter vielleicht tatsächlich Armbänder sein. Nicht selten ist das der erste Schritt Richtung Liebesbeziehung (man erinnere sich: Lesbische Polyamorie).

    Jede dieser Freundschaftsarten kann man natürlich mit Zoff, Verrat oder sowas beenden. Die ersten beiden Varianten kann man natürlich auch einfach so zu einer Bekanntschaft degradieren, wenn man das Gefühl hat, die Qualifikationen sind nicht mehr gegeben. Oder man verliert einfach den Kontakt. In Tuibe muss man natürlich die Geschenke rücktauschen. Wird mitunter peinlich, wenn man es verbummelt hat.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Freundschaften gibt es auf En ("selbstverständlich" würde ich fast sagen wollen, aber was ist schon selbstverständlich) und sie sind in manchen Kulturen höher angesehen als in anderen. In manchen Konstellationen ist Freundschaft ein unerwünschtes Hindernis, in anderen ist es ein maßgeblich wichtiger sozialer Aspekt der zu einem lebenswerten Leben beiträgt.


    Ich habe mir mal das Volk der Nitha vorgenommen *herbeizerr* um es an ihnen zu schildern.

    Der Freund oder die Freundin, astel (nithakar), meint generell einen engen Vertrauten, unabhängig von der Gegebenheit einer romatischen oder sexuellen Beziehung die darüber hinaus bestehen mag oder eben nicht. Eine Bekanntschaft mit der man gelegentlich spricht und die man natürlich im sozialen Gefüge zuhauf hat, werden nicht als astel bezeichnet. Außerdem ist Blutsverwandschaft nicht astel.

    Freundschaft im Sinne des astel ist in der Regel für die involvierten Parteien eindeutig, sowohl als auch für ihre weiteren sozialen Kreise. Es ist nicht unüblich bei wichtigen Entscheidungen seinen astel anzuhören und mit ihm zu beraten. Eine solche Freundschaft wird als großes Glück empfunden. Außerdem ergibt sich durch die Freundschaft eine gewisse Intimität, die gerne eingegangen wird. Es ist nicht unnormal sein Haus oder sogar sein Bett zu teilen, letzteres wiederum nicht zwangsläufig im sexuellen Sinne.

    Möchte man solch eine Freundschaft beenden, gibt es ein Gespräch, und die Parteien gehen auseinander.

    Da astel eine so wichtige Beziehung ist, denkt man in der Regel gut nach, ehe man diesen Schritt geht. Es bedeutet normalerweise für diesen Menschen ein Lebenlang Verwantwortung zu tragen.


    Andere Völker Ens handhaben Freundschaften ein wenig entspanner.

  • Im allgemeinen könnte man sagen, ist sehr vieles in Arcpunk genau so wie auf der Erde. Durch Sympathie entsteht eine Verhältnis der Bindungen und Zuneigung. Der wichtigste Punkt dabei ist natürlich Vertrauen. Dieses wird jedoch, wie auch in den meisten irdischen Gesellschaften nicht einfach willkürlich an jeden vergeben. Es muss erarbeitet/aufgebaut werden. Dies gilt auf Eplin gar teils für Familiäre Banden, denn (echte) freundschaftliche Bindungen steht in Arcpunk deutlich über der familiären Bindung. Das hat nicht nur einen reinen traditionellen oder gesellschaftlichen, sondern auch einen wirklich biochemischen Hintergrund. Dazu gleich mehr.


    Sehr krass ist der unterschied zwischen Freundschaft, Bekanntschaft, Zweckgemeinschaft und Sexueller Beziehung. Während bei uns viele dieser Konzepte ineinander überfließen, sind diese auf Eplin teils strikter getrennt.

    Allgemein könnte man sagen:

    • Freundschaft / Sexuelle Beziehung (im normalfall)
    • Zweckgemeinschaft (Rang1)
    • Bekanntschaft
    • Zweckgemeinschaft (Rang2).

    Biochemisch sind die Gehirne der Völker Eplins auf eine starke Dualität ausgerichtet. Sie empfinden das höchste Glück wenn sie gemeinsam mit ihrer Bezugsperson zusammen sein und Dinge mit ihr teilen können. Allerdings ist es auch der Größte schmerz, wenn diese Band bricht. Das Bedürfnis nach einer Bezugsperson entwickelt sich mit dem Ende der Pubertät. Auf Grund dieser Tatsache ist es nicht verwunderlich, dass die Rolle der Bezugsperson in den meisten Fällen der Ehepartner einnimmt. Diese Beziehung ist dann meist nicht nur Freundschaftlich, Romantisch sondern eben auch Sexuell.

    Seltener gibt es auch gleichgeschlechtliche Paare. Etwa zwei Männer die die selbe innige und tiefe Verbundenheit haben wie ein Ehepaar. Diese Freundschaften werden teils sogar romantisiert. Und sie könnten sogar in unserer Ansicht als Romantisch betrachtet werden. Jedoch sind sie im normal Fall nicht sexuell. Das liegt einfach daran, dass ganz physischen gleichgeschlechtliche Paare keine wirkliche "Freude" aus einer Sexuellen Beziehung ziehen können, da der Körper während des Sex Stoffe benötigt, die lediglich ein Körper anderen Geschlechts produziert. Alles andere sind aber völlig gängig. Also zB. kuscheln unter Freunden, oder auch Liebkosungen.


    Zweckgemeinschaften Rang1 sind zB. die Familie. Sie sind wichtig, stehen aber deutlich unter der eines echten Freundes. Sätze wie "Blut ist dicker als Wasser" existieren also in Arcpunk nicht. Da sich wie gesagt das Verlangen nach einer Bezugsperson erst mit Ende der Pubertät entwickelt, steht bis dahin die Familie/Eltern bei Kindern an erster Stelle. Dabei sei angemerkt, dass dies für Eltern im Gegenzug jedoch nicht zutrifft. Sollte also ein Eltern also in die Situation kommen, zwischen dem eigenen Kind oder dem Partner wählen zu müssen, wird er im Normalfall IMMER den Partner und nicht das Kind wählen. Dies ist natürlich der Art der Fortpflanzung geschuldet. Ähnliche Zeckgemeinschaften können zB. Militär-, Arbeiter- oder Abenteuergruppen sein. Also allgemein Gruppen in denen ein Höchstmaß an Vertrauen erforderlich ist um gut zu funktionieren.


    Bekanntschaften: Hier gibt es ein sehr großes Gefälle. Während die Zweckgemeinschaften in ihrer Relevanz sehr nah an die Beziehung zu der eigenen Bezugsperson kommen können, sind Bekanntschaften im Vergleich beinahe trivial. Da aber auch aus diesen Beziehungen durch aus Freude gewonnen werden kann, umgeben sich viele Personen mit einer teils hohen Anzahl von Bekanntschaften. Der Hintergrund ist hierbei eine Sympathie, die die Person veranlasst die Beziehung zur entsprechenden Bekanntschaft nicht in einem rein egoistischen Licht zu betrachten, sondern auch gern auf Grund der Sympathie darauf achtet, dass es dem gegenüber gut geht.


    Letztlich gibt es noch die wohl größte Gruppe. Die Zweckgemeinschaft Rang2. Diese Gemeinschaften sind rein egoistisch motiviert. Sie werden gepflegt um möglichst viel aus dem gesellschaftlichen Gefüge herauszuholen. Wie auch auf der Erde kann man dabei beobachten, dass je höher eine Person aufsteigt, sie um so wahrscheinlicher Bekanntschaften durch Zweckgemeinschaften ersetzten wird.


    Hoffe das war nun nicht zu ausführlich xD

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