Was bleibt

Was wird aus deiner Welt, wenn du stirbst?


Wird sie einfach vergessen? Natürlich, sie hat nie existiert, und sie wird weiterhin nicht existieren und nie existiert haben. Was ist also dabei?

Deine Welt kann ein Vermächtnis sein. Du kannst sie anderen hinterlassen, damit sie darin schmökern können. Andere, die darin lesen, können darüber schmunzeln oder träumen. Vielleicht inspiriert deine Welt andere, ihre eigene Welt zu erfinden.

Oder das, was du erdacht hast, erinnert andere daran, welche deiner Ideen dir wichtig genug waren, um sie niederzuschreiben und vor dem Vergessen zu bewahren - wenn du das selbst nicht mehr erzählen kannst.

Wenn du deine Welt mit anderen teilst, geht sie nicht so schnell verloren. Sie lebt weiter in den Köpfen anderer. Vielleicht hat sie auch Einfluss auf die Erschaffung anderer Welten oder Geschichten, die sich sonst ein klein wenig anders entwickelt hätten, und lebt darin als Gedanke weiter. Deine Welt ist ein Geschenk.


Das Weltenbasteln kann auch reale Leben verändern


Allein schon das Forum der Weltenbastler als virtueller Treffpunkt für Menschen, die Welten erfinden, hat Leben und Schicksale verändert. Freundschaften sind entstanden. Menschen aus ganz unterschiedlichen Orten haben einander gefunden, die einander ohne die gemeinsame Begeisterung fürs Weltenbasteln womöglich nie kennengelernt hätten. Diese Gemeinschaft besteht über Jahrzehnte. Und so wie die Zeit vergeht, werden wir natürlich auch älter. Die Welt, in der wir leben, verändert sich. Manche von uns werden krank oder haben nicht das Glück, eine Pandemie zu überleben. Einige von uns sterben viel zu früh.

Aber sie werden nicht vergessen. Die Gemeinschaft der Weltenbastler erinnert sich an die Welten - und an die Menschen dahinter, die sie erschaffen haben. Menschen, die nicht fiktiv waren, sondern denen wir bei realen Treffen begegnet sind.


Die Gemeinschaft kann sich jedoch nur erinnern, wenn sie ihre Welten und Gedanken miteinander teilt. Welten in digitalen Schubladen auf der eigenen Festplatte oder in verstaubten Ordnern verschwinden, wenn es niemanden mehr gibt, der von ihnen weiß - und was der Mensch, der sie erschaffen hat, sich bezüglich der Bewahrung wünschte. Nicht alle Weltenbastler haben Geschwister, Nachkommen oder Freunde, die sich vor Ort um den Verbleib ihrer Welt kümmern können. Manche Welten gehen für immer verloren und werden vergessen.


Und nun?


Dieser Artikel ist leider keine Antwort auf die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, um Welten vor der Vergänglichkeit zu bewahren. Aber vielleicht kann er als Gedankenanstoß dienen. Als Erinnerung, sich darüber gelegentlich mal Gedanken zu machen.


Jerron hat als Mitgründer dieser Gemeinschaft die Basis dafür geschaffen, dass Welten seit mittlerweile über 20 Jahren miteinander geteilt werden. Er selbst ist nicht mehr da, aber seine eigene Begeisterung für den Weltenbau lebt mit dieser Gemeinschaft fort. So lange wir hier sind und uns miteinander austauschen, halten wir diese Erinnerung aufrecht. Halten den Funken am Leben, den er uns hinterlassen hat.

Jerron war ein Weltenbastler. Möge das, was er angefangen hat, uns noch lange inspirieren und seine Welt in unseren Köpfen fortleben.


Lasst uns gemeinsam diese Gemeinschaft weiter am Leben erhalten und den Funken der Inspiration an andere weiterreichen - und auch mit jenen teilen, die ihn selbst nicht gekannt haben.


Yrda