So frisch war das Speedbasteln noch nie! Auch in diesem Jahr ab 20:30 im weltenbastler-Chat!
Sechsundsiebzigstes Neujahrs-Speedbasteln am 1. Januar 2019: Menschenopfer
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Haltet euch Kissen vor die Ohren, stopft Wachs in die Augen und was ihr sonst so macht, wenn das Internet finster wird:
Das Thema lautet Menschenopfer.
Von jetzt an habt ihr also eine Stunde Zeit für religiös motivierte Schauertaten.
Bitte denkt aber daran, dass Kinder mitlesen könnten.
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Die Königinnen von Seng-Val
Seng-Val liegt in der Zentralebene von Kancha, auf einer Höhe von fast 3000 Schritt. Die Gegend ist recht trocken und unwirtlich, die lokalen Ansiedlungen sind entsprechend klein und die Bevölkerung ist arm. Heutzutage sind die Seng-Valesen den Dwa zu Tribut verpflichtet und haben kaum Einfluss auf die Politik in ihrem Reich. Das herausstechendste Merkmal von Seng-Val sind die Monumente, die die alten Seng-Val hinterlassen haben: Die Pyramiden.
Diese Pyramiden findet man überall auf der Hochebene. Die meisten von ihnen sind eher klein und wenig beeindruckend. Meistens sind sie kaum größer als ein gewöhnliches Haus und bestehen aus dem lokalen Felsgestein und Holz. Es gibt aber auch eine Handvoll richtig beeindruckender Bauten, ein Beispiel dafür ist die große Pyramide von Merob. Diese unterscheidet sich ganz gewaltig von allen anderen Pyramiden: Sie ist viel größer, so groß, dass sie die ganze Stadt überragt und wahrscheinlich sogar ganz Bwengele überragen würde, brächte man sie dorthin. Im unteren Drittel besteht sie aus dem gleichen grauen Felsgestein, wie die meisten Pyramiden in Sengval. Das mittlere Drittel besteht aus einem grünen Sandstein, den man nirgends auf der Hochebene findet – die nächstgelegene Quelle dafür liegt über 2000 Meilen entfernt im großen Senkloch. Doch das alles wird vom oberen Drittel der Pyramide überschattet: Dieses besteht nämlich aus einem einzigen Stück geschliffenen, purpurnen Kristalls.
Der Kristall ist dabei so groß, wie eine der kleineren Felspyramiden und leuchtet in der Nacht noch, als würde die Sonne direkt auf ihn scheinen. Wegen dieser Eigenschaft ist Merob auch ohne Probleme jederzeit auffindbar – sobald es dunkel wird, sieht man das Licht der Pyramide im ganzen Umland.
Es ist nicht bekannt, woher dieser Kristall stammt, es wurde aber von vielen Gelehrten Zim spekuliert, dass er ebenfalls aus dem großen Senkloch kommen muss, da solche Materialien an der Oberfläche nicht vorkommen und nur aus der Tiefe stammen können. Eine andere Theorie besagt, dass der Kristall eine Hinterlassenschaft der Alten sein muss, die vor Jahrtausenden von Kancha aus über die ganze Welt herrschten. Diese Theorie steht jedoch auf sehr wackligen Füßen, da die Legenden von den Alten wohl eher ins Reich der Märchen gehören, als in die Realität.
Eine lange Treppe flacher Stufen führt an der Seite der Pyramide bis zu der kristallenen Spitze hinauf. Zwei Eingänge und ein Altar befinden sich an dieser Treppe:
Der erste Eingang führt im unteren Drittel ins Innere der Pyramide. Dort befinden sich etliche großzügige Räume, die früher einmal als Unterkünfte gedient haben dürften. An den Wänden findet man noch Reste verschwenderischer Malereien, die Szenen aus den Mythen der Seng-Valesen zeigen. Leider ist von der Einrichtung nichts übrig geblieben, zu viele Räuber, Verzweifelte und Zim auf der Suche nach einem hübschen Staubfänger sind hier bereits durchgezogen.
Der zweite Eingang ins Innere befindet sich auf Höhe des Sandsteilteiles. Die Aufteilung der Räume ist so, dass es sich um einen einzelnen Wohnbereich handeln könnte, inklusive Prunkräumen und etwas, dass wohl einmal ein Thronsaal gewesen sein mag. Auch hier finden wir Reste von Malereien an den Wänden. Viele davon sind als Reliefs erhalten, der weichere Sandstein wurde an vielen Stellen sorgsam behauen. Daher haben wir auch etwas gefunden, was wohl der Thron des Herrschers gewesen sein dürfte. Von weiteren Einrichtungsgegenständen fehlt leider auch hier jede Spur.
Der Legende nach herrschten in Seng-Val zu jener Zeit eine Dynastie von „Unschuldigen“. Aus den Berichten der Ureinwohner haben wir geschlossen, dass sie in regelmäßigen Abständen ein oft recht junges Mädchen zur Königin gewählt haben. Diese Königin herrschte vermutlich von der Pyramide aus über Seng-Val. Nach den Erzählungen war allerdings keine von ihnen besonders erfolgreich, da ihre Herrschaft jeweils nur wenige Jahre andauerte.
Viele Jahre lang rätselten wir, was der Grund dafür war. Wenn wir die Treppe weiter hinaufsteigen, finden wir eine mögliche Antwort. Im obersten Teil der Pyramide befindet sich kein weiterer Eingang, sondern ein Altar. Dieser Altar ist von einer Bauweise, die wenig Zweifel über seinen Zweck lässt: An den Seiten befinden sich vier Ringe und frühere Forscher wollen dort auch Reste von Ketten gefunden haben. Der Altar selbst weist eine Rinne auf, deren Zweck unschwer zu erraten ist.
Bei den Seng-Valesen gelten Kinder als unschuldig, bis sie die Pubertät erreichen. Was das für die erwählte Königin geheißen haben hab, möchte ich gar nicht erst aussprechen. Die Praxis endete wohl mit der Eroberung durch die Dwa. Die Ureinwohner von Seng-Val schienen durchwegs der Meinung zu sein, dass die Dwa ihnen nichts als Unglück gebracht haben. Ich für meinen Teil bin da anderer Meinung.
Tama, Ren. Universität von Bwengele, 6318 ndN.
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Kriegsgräuel der Citinenser
(Gnaivus Ainanus Asmer: Hib Hesso Citinense IV, 4; 240 OCS [514 VOR])Numo[1] berichtet, dass die Citinenser nach diesem Ereignis[2] den gefallenen und gefangenen Feinden die Köpfe abschlugen und sie als Verzierung an die Hälse ihrer Pferde, die Spitzen ihrer Banner und die Pfosten ihrer Zelte hingen. Er beschreibt, dass die Drumanen[3] die Köpfe der gefallenen Offiziere für ihre Orakel nutzten, in dem sie beschriebene Knochen in ihnen schüttelten um ihre Weissagung aus den herausfallenden zu ziehen. Doch aus meiner Gefangenschaft unter diesen Barbaren kann ich, obwohl ich die Schädel als Verzierung mit eigenen Augen gesehen habe, von der letzteren Praxis nichts bestätigen. Was ich gesehen und gehört habe, ist jedoch, dass die Drumanen, wenn sie den Willen ihrer Götter in Erfahrung bringen wollen, sich einen Gefangenen bringen lassen; er wird nackt in einen aufrechten Rahmen gespannt, so dass seine Arme und Beine strahlenförmig von ihm abstehen und er sich nicht rühren kann; einer der Drumanen greift dann zu einem Speer, der in einem speziellen Zelt aufbewahrt wird, wenn er nicht für dieses grausame Ritual genutzt wird, und stößt diesen dem Gefangenen von Hinten durch die Brust, so dass seine Spitze vorne herausbricht; die anderen Drumanen beobachten die Regungen des Gefangenen und den Fluss des Blutes aus dieser Wunde und wie die Blutstropfen auf dem Boden auftreffen und welche Muster sie dort bilden – dabei ist jeweils einer von ihnen auf eine der Beobachtungen spezialisiert; aus all diesen Beobachtungen erkennen sie nach kurzer Beratung den Willen der Götter, den ein weiterer von ihnen dann verkündet. Ich musste sehen, wie einer meiner Gefährten, der Numitunus Hermus Losis dieses schändliche Schicksal erleiden musste und, weil die Drumanen sich uneinig über den Willen der Götter waren, man ihm, während er noch mit dem Tode rang, den Bauch aufschnitt, um aus den herausquillenden Därmen und Säften Sicherheit zu erlangen – als sei er kein Mann sondern ein Lamm. Ich verlor bei diesem Anblick die Besinnung, weshalb ich über das dann folgende keine sichere Auskunft geben kann, doch meine Mitgefangenen waren sich nachher sicher, dass die Drumanen und Führer der Citinenser das Fleisch des armen Hermus verzehrten, wie es bei den zivilisierten Völkern mit dem Fleisch von Tieropfern üblich ist. Doch was ich mit Sicherheit berichten kann ist, dass die Citinenser den Kopf des Hermus auf ihrem Kultplatz auf einem Pfahl aufgespießt behielten und ihn in den folgenden Tagen immer wieder mit einem seltsamen Fett bestrichen, um ihn zu konservieren – und ich sah die Citinenser – Krieger, Weiber und Sklaven aus anderen Stämmen zu der gräuslichen Trophäe treten, um ihm Wünsche und Gebete an ihre scheußlichen Götter in das eine oder andere Ohr zu flüstern.
Fußnoten:
[1]Velchaius Acuilnus Numo, der seine „Umricerationes“ (Beschreibung der Völker und Länder der damals bekannten Welt) etwa einhundert Jahre vor Gnaivus Ainanus Asmer schrieb [~137 OCS].
[2]Gemeint ist hier die Schlacht auf den Sinischen Weiden [110 OCS], bei der drei Aciones unter Führung des Drunators Venelus Cafatus Capo von den Citinensern besiegt worden waren; diese Schlacht fand eine Generation vor Acuilnus Numos Niederschrift der „Umricerationes“ statt.
[3]Die Priestermagier der Citinenser -
Die folgende Geschichte hat laut offizieller Meinung nie stattgefunden.
Itai kanuf
Sêd stieg den Hügel hinauf. Der Horizont war blutrot gefärbt, doch nicht wegen der Untergehenden Sonne. Nein, dies war anders. Heute war kein gewöhnlicher Abend, das wusste Sêd. Er hatte einen Fehler gemacht, und nun musste er mit ansehen, wie seine Welt zugrunde ging. Die Städte und Dörfer waren verwüstet, die Wälder verbrannt. Berge zersprangen und es regnete Feuer. Sêd hatte einen Fehler gemacht, und nun war die Menschheit von den Beschützern zurückgelassen worden. Wäre er doch nur zuhause geblieben! Wäre er nie in das Grab hinabgestiegen! Hätte er doch nie den Sarg geöffnet!
Vor ihm erhob sich der Fels. Den Stein des Schicksals hatten sie ihn genannt, als er noch Teil des Tempels war. Nun war er nur noch ein Fels in einer verwüsteten Landschaft, die Prophezeihung, einst sorgfältig eingraviert, kaum noch zu lesen. Sêd trat näher. Er streckte seine Hand aus, strich über den rauen Stein. Die Schrift war abgeschmiert worden vom Wind, der durchgezogen war. In der Hoffnung, doch noch eine Textstelle zu finden, die ihm helfen konnte, die Gefahr doch noch abzuwenden, suchte er die Einkerbungen mir seinen Fingerspitzen ab. Wie oft hatte er dies schon getan und festgestellt, dass die ganze Prophezeihung verloren war? Er hatte nicht mitgezählt.
Doch dann blieb sein Zeigefinger tatsächlich in einer tiefen Kerbe stecken. Es gab wirklich noch eine lesbare Stelle? Konzentriert versuchte er, die Botschaft zu lesen, doch schnell merkte er, dass diese Schrift anders war. Es war nicht die Prophezeihung - nicht, wie er sie kannte. Diese Schriftzeichen waren neu, erst vor kurzem eingemeißelt. Ein fremder Dialekt. Es schien eine Nachricht zu sein, die auf die Lösung des Problems ansprach! "Itai kanuf ... lisênta kavu!"
Ein Windhauch hinter Sêd weckte ihn aus seiner Lesung. Ein Bote in reinem Gewand war erschienen. "Lysêd Taveljo!" "Ja, das bin ich!" "Ich trage eine Botschaft an dich!" "Sprich!" "Deine Welt ist verloren. Du hast sie der Unterwelt überlassen, deren Kinder sie sich nun zu eigen machen. Die Beschützer können nichts dagegen tun. Sie sind machtlos gegenüber den dunklen Heerscharen. Es soll dir gesagt sein, dass es dein Fehler war, der die Pforte eröffnete. Deine Gier nach Wissen hat dich dazu verleitet, deine Welt in den Untergang zu stürzen. Es gibt nichts, was wir tun können. Die Verantwortung liegt ganz bei dir!" Der Bote wandte sich ab zu gehen. "Dies ist nicht Teil der Botschaft, doch sei dir gesagt: Was du auch tust, du bist nicht allein!"
"Warte!" Der Bote blieb stehen, doch sein Gesicht blieb Sêd abgewandte. "Da steht etwas auf dem Schicksalsstein. Eine neue Botschaft, frisch eingemeißelt." "Ich weiß", sagte der Bote. "Ich nehme an, sie warf Fragen in dir auf." "Ja. Die Botschaft ist in einem fremdartigen Dialekt geschrieben, den ich nicht ganz entziffern konnte." "Und das Wort, das dir fehlt, ist itai kanuf?" Sêd nickte. "Es bedeutet Menschenopfer. Wenn du nun keine Frage mehr hast..." "Nein, du kannst gehen. Jetzt verstehe ich.." Der Bote war weg, bevor er fertig gesprochen hatte.
Es gab also nur eine Sache, die Sêd tun konnte. Er stieg auf den Hausberg des alten Tempels, dessen Gipfel sich bereits löste. Oben angekommen blickte er in den Schacht, der durch das Innere des Berges verlief. Nichts als Dunkelheit wartete dort auf ihn. Dunkelheit, und die Unsicherheit, ob sein Vorhaben erfolgreich sein würde. Er musste es tun. Er hatte keine andere Wahl. Er war es gewesen, der das Tor zur Unterwelt geöffnet, und damit den Weg des Bösen in seine Welt geebnet hatte. Er musste es tun. Von sich aus. Jetzt.
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Sêd fiel durch die endlose Leere.***
Nari wurde durch den warmen Schein der Sonne geweckt, der durch das Fenster auf ihr Gesicht fiel. Obwohl sie sich da, wo sie lag, wohlfühlte, und eigentlich weiterschlafen wollte, versprach die Sonne heute einen guten Tag. So stand Nari auf, um das Frühstück zu bereiten. Heute war sie dran. Frisches Brot in den Ofen, Eier in die Pfanne und die Früchte ihres Gartens auf den Tisch - heute sollte es etwas Einfaches sein. Nari wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Tag mehr und mehr Positives bringen würde, als ob alles Schlechte auf der Welt von einem Tag auf den anderen gebannt worden wäre. Doch als sie das Brot aus dem Ofen nahm, und die Eier servierte, kam es ihr so vor, als gäbe es ein Detail in ihrem Leben, das fehlte. Etwas in diesem scheinbar perfekten Leben stimmte nicht. Wo war ihr Mann? Sie suchte und suchte, doch sie konnte ihn nirgendwo finden - nicht im Haus, nicht im Garten, selbst die Nachbarn wussten nicht, wo er war. Einsam und verzweifelt, nachdem sie das ganze Dorf durchsucht hatte, blieb sie am Ufer des Mühlbachs stehen und schaute in den Sonnenaufgang. "Wo bist du nur, Sêd?"(Aus den Aufzeichnungen der Runengilde)
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Kein Sentar erfährt so eine hohe Verehrung in Ladorien wie Pejarur, der Herr des Feuers, der die Sonne und das Feuer schuf und so Leben und Zivilisation erst übermöglichte. Der Kult um ihn nimmt in jenem Reich einen so hohen Stellenwert ein, dass es fast scheint, als würden die Menschen dort Pejarur als einen einzelnen Gott verehren. Die Tempel anderer Sentarim wie Elon oder Teisejas sind nur klein und es wirkt fast, als seien sie lediglich aus Pflichtgefühl erbaut. Die Tempel Pejarurs hingegen sind groß und Scharen von Gläubigen besuchen sie diese uralten Gemäuer. Und gerade das alter dieser Tempel ist es, die einen Stutzen lassen; der Sentarismus kam erst im 4. Jahrhundert nach Ladorien, die Tempel jedoch sind wesentlich älter. Der Grund hierfür ist einfach: Sie wurden vom alten Glauben der Ladorier übernommen. Dies ist – nicht nur bei den Sentariern – keine ungewöhnliche Praxis.
Die Tempel Ladoriens und die Religion, deren Zentrum sie waren, waren für die sentarischen Missionare fast schon ein Wunder, war sie doch dem Pejarur-Kult so ähnlich, dass sie sich fast sicher waren, dass bereits viele Jahrhunderte vor ihnen der Glaube an die Sentarim hierhergelangt sein musste, und sich soweit verändert hatte, dass aus dem Sentar Pejarur der Gott Arinko geworden war. Die Sonne – im Sentarismus eine erschaffene Leuchte Pejarurs – war im Arinkoismus der Gott selbst, der jeden Morgen seine Bahn zog, und sein Reich beobachtete. Auch die Bestattungsriten der Ladorier deckten sich mit denen der Sentarier und insbesondere der Pejariten; so muss im Sentarismus der Körper der Toten vernichtet werden, auf dass die Seele befreit werden kann, was in aller Regel durch das Verbrennen geschieht. Die sentarischen Missionare sahen also schnell ein, dass sie bei ihren Versuchen, die Einwohner Ladoriens zu bekehren, genau an diesen Gemeinsamkeiten ansetzen sollten. Dies hatte allerdings eben auch zur Folge, dass viele andere Aspekte des Sentarismus doch eher zu kurz kommen.
Was die Missionare allerdings erschütterte, waren die Grausamkeiten, welche die Priester Arinkos im Namen ihres Gottes vollbrachten. So waren die alten Ladorier der Ansicht, dass Arinko ein zorniger Gott sei – ein Charakterzug, den er auch mit Pejarur teilte –, und besänftigt und umschmeichelt werden müsse. Wenn Seuchen aus den Sümpfen Erdeins ins Land zogen, so errichteten die alten Ladorier Scheiterhaufen; nicht aber, um die Erkrankten zu verbrennen – denn dies wäre in ihren Augen so gewesen, als hätten sie ihrem Gott etwas Unreines dargeboten –, sondern gesunde Menschen. Bei solchen Epidemien wurden meist Kinder lebendig verbrannt: Sie dachten, sie gäben auf diese Weise einige freiwillig an Arinko, auf dass er die Mehrheit schützen möge. Jedes Jahr im Winter wiederum, wenn die Tage am kürzesten sind, opferten die Ladorier Jungfrauen und Jünglinge, um Arinko so dazu zu bewegen, nicht völlig zu verschwinden und wiederzukommen – es verwundert hierbei kaum, dass die Ladorier in besonders harten Wintern auch besonders viele Menschen opferten. Auch von manch einem Herrscher wird behauptet, er wäre freiwillig ins Feuer gegangen, um seinen unerschütterlichen Glauben zu beweisen und seinem Volk so zu dienen. Interessanterweise ist so ein Selbstopfer lediglich von einem einzigen ladorischen König bekannt, aber dafür aber von einer doch relativ beachtlichen Menge seiner Fürsten – häufig gerade solcher, die starke Ansprüche auf den Thron hatten oder auf andere Art und Weise unbequem waren.
Als die Missionare aus Atamerés kamen, bemerkten diese rasch, dass der Glaube an Arinko gerade vom Königshaus genutzt wurde, um zu herrschen, und es beim einfachen Volk zu jener Zeit keine größeren Widerstände gab, den finsteren Glauben an Arinko gegen den doch wesentlich friedlicheren an Pejarur und die anderen Sentarim einzutauschen. Die Königsfamilie, die sich als vom Blute Arinkos sah, und Inzest betrieb, um das Blut reinzuhalten, wurde schließlich unter anderem dadurch überzeugt, auch zum Sentarismus überzutreten, indem die Missionare ihnen erklärten, dass sie durchaus Recht haben und Nachfahren Pejarurs sein könnten. Auch der Inzest wurde als nicht im Widerspruch zu den heiligen Schriften stehend bezeichnet. Diese Aussagen der Missionare kamen diesen in ihrer Heimat Atamerés teuer zu stehen und ihnen wurde vorgeworfen, die Lehre verfremdet zu haben. Weitere Missionare sollten diese Fehler korrigieren, scheiterten allerdings. So kommt es, dass die ladorische Form des Sentarismus oft als Häresie angesehen wird.
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Packt die Messer weg, hier enden die heutigen Opferungen! Das einzige, was jetzt noch geopftert wird, sind Lobsbeeren!
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Teja: Na das ist ja sehr nett! Wie sah denn die Herrschaft einer doch recht jungen Königin so aus? Hatte sie tatsächliche Macht oder war sie eher eine Symbolfigur?
Nharun: Eine Religion des Friedens. Schön geschrieben!
@Elk: Menschenopfer helfen immer! Sehr gut!*mit Lobsbeeren gefüllte Menschenopfer verteil*
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Frohes Neues! *Lobsbeeren an Raketenbind* *Lunte anzünd*
*Lobsbeerraketen explodieren*
@Teja Eine spannend geschriebene Quelle über ein historisches Rätsel, dass durch seine am Ende angedeuteten Menschenopfer, so blöd das klingt, noch interessanter wird. Ich mag ja so spekulierende Texte über irgendwelche alten Ruinen
@Chrontheon Ein heroisches Selbstopfer, um die Welt zu retten - gut, dass das Sêd war und nicht irgendjemand egoistisches
@Elatan Wie bei Teja ist das Menschenopfer nur ein Teil einer interessaten Volksbeschreibung und in deinem Fall der Auswirkungen ihres religiösen Brauchtums auf die spätere Entwicklung und ihre Verbindung zu anderen Völkern -
Und hier kommen die Lobsbeeren…
@Nharun Ich habe mich immer gefragt, was die Pferde von solchem Zierwerk halten. Davon abgesehen: Moisturize me! Ahem. Der arme Kerl, der da aufgeschlitzt wird. Waru,m denken die Citinenser denn, dass der Tote Kopf die Gebete an die Götter weitergibt? Eigentlich hat er ja keinen Grund dafür.
@Chrontheon Was hat dieser Sêd nur angestellt?
@Elatan Hm, lecker Grillfleisch im Winter! Ich vermute mal, die Geburtenrate steigt besonders im Spätsommer, weil man kurz vor dem Winter eine besondere Motivation hat, die Jungfräulichkeit loszuwerden? Es ist nicht schwer zu sehen, warum so viele Fürsten sich freiwillig Opfern, immerhin ist das doch ein nobler Tod, höhö! Schön, wie die Religionen sich ähneln und doch wieder nicht. Auch der Häresie-Vorwurf am Ende passt gut in das Ganze.
Und mein Kram:
Teja: Na das ist ja sehr nett! Wie sah denn die Herrschaft einer doch recht jungen Königin so aus? Hatte sie tatsächliche Macht oder war sie eher eine Symbolfigur?
Ich gehe davon aus, dass da wohl eher die Priesterkaste regiert hat un die Königin nur eine Symbolfigur war. Vermutlich wurde sie als Vergöttlichung der Unschuld betrachtet und entsprechend behandelt - bis sie eben nicht mehr unschuldig war.
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@Elatan Hm, lecker Grillfleisch im Winter! Ich vermute mal, die Geburtenrate steigt besonders im Spätsommer, weil man kurz vor dem Winter eine besondere Motivation hat, die Jungfräulichkeit loszuwerden?
Ist vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich.
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Ich habe mich immer gefragt, was die Pferde von solchem Zierwerk halten. Davon abgesehen: Moisturize me! Ahem. Der arme Kerl, der da aufgeschlitzt wird. Waru,m denken die Citinenser denn, dass der Tote Kopf die Gebete an die Götter weitergibt? Eigentlich hat er ja keinen Grund dafür.
Was die Pferde davon halten kann ich dir nicht beantworten. Aber durch das Opferritual, dass Ainanus Asmer hier sicherlich nicht vollständig oder ganz korrekt wiedergibt, wird der geopferte Mensch zu einer "Brücke" zwischen der Welt der Menschen und der Götter; wenn man dazu bedenkt, dass die Drumanen Priestermagier waren, besteht auch die Möglichkeit, dass der Kopf von einem Geist besessen ist, der tatsächlich Gebete an einen mächtigeren Geist weiterleiten kann, der möglicherweise ein Interesse daran hat, die Gebete zu erhören (weil er etwas davon hat oder etwas dafür verlangen kann, oder so). Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass es sich hier um eine religiöse Vorstellung handelt, die sich vielleicht aus einem ursprünglichen freiwillig erfolgten Opfer entwickelt hat; die Frage ob es so etwas wie eine Seele und ein Leben nach dem Tod gibt ist, aus der Warte des Allwissenden Bastlers gesprochen, im Übrigen unklar, ebenso ob torajanische Götter wirklich existierenden (mit der Tendenz zu: Nein, das ist alles nur Religion).
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*Lobsbeeren hinstell* *verstört den Raum verlass*
@Teja: :O Wie konntest du nur! :O Diese Farben passen überhaupt nicht zusammen! :O Und dann auch noch die Kinder! :O
@Nharun: :O HERMUS!! :'O
@Elatan: :O Schlimmer gehts immer. :O Jetzt verbrennen sie Kinder! :O
°'°'°'°'°'°'°'°'°'°'
@Elk: Menschenopfer helfen immer! Sehr gut!
Naja, in dem Fall schon, würd ich sagen. Ansonsten würd ich mich nicht darauf verlassen!
*mit Lobsbeeren gefüllte Menschenopfer verteil*
:O
*Lobsbeerraketen explodieren*
@Chrontheon Ein heroisches Selbstopfer, um die Welt zu retten - gut, dass das Sêd war und nicht irgendjemand egoistisches
In dem Fall hätte es keinen Unterschied gemacht, ob es Sêd war, oder ein Egoist in Sêds Position. Mit dem Selbstopfer konnte die Welt gerettet werden, aber nur, weil es Sêd war, der den Fehler begangen hatte. Es war seine Verantwortung, ihn zu beheben.
@Chrontheon Was hat dieser Sêd nur angestellt?
Etwas ganz Schlimmes. Er ist in ein antikes Grab eingestiegen, hat es nach Informationen durchsucht, und im Zuge dessen einen Sarg geöffnet, unwissend, dass dieser ein ungeschütztes Portal zur Unterwelt war, woraufhin deren Bewohner in Sêds Welt strömten. Wenn auch nicht mit zusätzlichen Bannen belegt, hätte der Sargdeckel niemanden durchgelassen, bevor er nicht geöffnet wurde, was nur auf Sêds Seite möglich war; ein geschütztes Portal hingegen hätte durch ein ausreichend mächtiges Wesen auch von der Unterwelt aus geöffnet werden können, hätte deren Bewohner jedoch eine Weile aufgehalten, bis die Beschützer gekommen wären.
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Da habt ihr toll gebastelt. Und damit mir das Nachreichen leichter fällt, hier schon mal meine Lobse, diesmal als Lobsbeerensekt:
@ Teja : Pyramiden sind immer toll. Auch in seltsamen Farbzusammenstellungen. Das war wieder mal toll zu lesen und erinnert an den ähnlichen Brauch der Azteken. Melden sich die Mädels bei dir auch freiwillig?
@ Nharun : Ein schöner Gesandtenbericht. Also, vom Typ her. Die Art der Kommunikation mit dem Jenseits ist recht radikal.
@ Chrontheon : Wie schon gesagt, irgendwie existenzialistisch, auch wenn die Welt weiter existieren darf. Aber spannend zu lesen.
@ Elatan : Wie die anderen auch gut zu lesen und das Opfer dadurch schön 'versteckt'. Kinder und Herrscher, das erinnert ein wenig an Phönizier und Karthager.
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@ Teja : Pyramiden sind immer toll. Auch in seltsamen Farbzusammenstellungen. Das war wieder mal toll zu lesen und erinnert an den ähnlichen Brauch der Azteken. Melden sich die Mädels bei dir auch freiwillig?
Grün und Purpur ist eigentlich ganz nett anzusehen, wenn man Komplementär-Kontraste mag. Ja, ich dachte dabei durchaus an Azteken, allerdings sind meine Mädels wohl zu jung, um das freiwillig zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Eltern es ganz toll finden, wenn die Tochter ausgewählt wird. Vielleicht gehört sie auch zu einer besonderen Familie, die immer mal wieder eine Königin hervorbringt. So genau habe ich mir das noch nicht überlegt; Seng-Val ist noch recht neu.
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Teja: Warum bauen sie kleine Pyramiden? Gibt es da auch Opfer? Den Kristall stell ich mir unheimlich schön vor. Auch unheimlich, aber vor allem sehr hübsch.
Nharun: Wow, das ist mal brutal, vor allem die Haltung. Es baut ja nicht mal auf Sadismus auf, sondern auf extremer Verdinglichung des Menschen. Besonders gefallen hat mir, dass die Drumanen jeweils nur auf ein bestimmtes Detail achten und dann nach einer Beratung erst die Interpretation folgt.
Chrontheon: Ich finds schön wie der Kontrast zum letzten Teil ist. Alleine betrachtet liest sich der hintere Teil sehr fröhlich, aber mit dem Vorwissen färbt es sich in einem ganz eigenen Geschmack. Brot, Eier und TOD!!
@Elatan: Was machen die bei Sonnenfinsternis?? ... und will ich das wirklich wissen? ^^
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Huhu, ich überlege manchmal bei Speedbasteln mitzumachen, doch meist ist es mir zu aufwändig und unübersichtlich jeden Beitrag zu lesen und zu belobsten.
Dann habe ich zwei Möglichkeiten: Nicht Speedbasteln, oder nicht alles lesen und nicht alle lobsen.
Ersteres ist gerechter, aber es geschieht auch nichts. Deshalb möchte ich euch fragen, ob man hin und wieder mit Speedbasteln darf, obwohl man nicht allen Feedback gibt? Ich halte es für sehr wichtig, dass es Rückmeldungen zu geben, -ohne Gegenseitigkeit wäre es sinnlos- doch ich werde nicht allen Feedback geben können, unfair aber wahr.
Was meint ihr dazu oh Bastler der Geschwindigkeit? ^^ -
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@Elatan: Was machen die bei Sonnenfinsternis?? ... und will ich das wirklich wissen? ^^
Ob du das wissen willst, kann ich dir nicht sagen. Ich glaube, bei einer Sonnenfinsternis hätten die Priester wirklich alle Hände voll zu tun gehabt und über die Opferung hinaus hätte es vermutlich auch viele Diskussionen darüber gegeben, was man falschgemacht haben könnte, dass die Sonne wegblieb - mit daraus resultierenden Konsequenzen. Auf jeden Fall gut, dass du mir da ein wenig was zum Nachdenken lieferst.
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@Tö.
Ich kann zwar nicht für die aktiven Speedbastler sprechen, aber als Alle-Texte-Leser würde ich behaupten, die Speedbastel-Community ist routiniert und enthusiastisch genug, um sich durch einen Ausreißer im Alle-lobsen nicht davon abbringen zu lassen. Und solange das so bleibt, kann man es mE verkraften, nur 5 von 6 Lobsen zu bekommen. Erhöhte Teilnahme ist in meinen Augen wichtiger.
Wie seht ihr das, Speedbastler? -
Huhu, ich überlege manchmal bei Speedbasteln mitzumachen, doch meist ist es mir zu aufwändig und unübersichtlich jeden Beitrag zu lesen und zu belobsten.
Dann habe ich zwei Möglichkeiten: Nicht Speedbasteln, oder nicht alles lesen und nicht alle lobsen.
Ersteres ist gerechter, aber es geschieht auch nichts. Deshalb möchte ich euch fragen, ob man hin und wieder mit Speedbasteln darf, obwohl man nicht allen Feedback gibt? Ich halte es für sehr wichtig, dass es Rückmeldungen zu geben, -ohne Gegenseitigkeit wäre es sinnlos- doch ich werde nicht allen Feedback geben können, unfair aber wahr.
Was meint ihr dazu oh Bastler der Geschwindigkeit? ^^Ich spreche natürlich nur für mich, da ich nur einer der Speedbastler bin und wir jetzt keine homogene Gruppe sind, die völlig auf einer Linie ist, aber trotzdem mal meine Meinung dazu.
Erstmal finde ich es toll, wenn Leute Lust haben, am Speedbasteln teilzunehmen und ich verstehe auch, wenn man es aufwendig findet, alle Beiträge zu lesen und zu lobsen - ich selbst hänge ja auch oft hinterher, wenn mir Leute etwas zum Lesen geben (tut mir leid, @Chrontheon, ich werde Kuku noch weiterlesen! ). Ich glaube, dir kann und will hier niemand verbieten, am Speedbasteln teilzunehmen, wenn du nicht alle Beiträge liest oder lobst. Natürlich, ich will es nicht beschönigen: Wir werden uns ein wenig darüber ärgern, wenn von dir kein kurzes Feedback zu unseren Texten kommt, aber wir auf deinen groß und breit antworten, aber ich glaube, die Konsequenz daraus wäre für uns dann eher, dass wir deine Texte in der Folge auch nicht mehr kommentieren, bis du nicht unsere liest. Das hat nichts mit Beleidigtsein zu tun, sondern eben nur mit der Gegenseitigkeit.
Du wirst vielleicht auch gemerkt haben, dass manchmal ein Bastler zum Text eines anderen auch nur ein kurzes: "Ein schöner Beitrag!" schreibt und mehr nicht. Ich tu das oft, wenn ich mit einem Text nicht wirklich viel anfangen kann (womit ich jetzt nicht diese Texte abwerten will!). Ich will damit aber eben zumindest zeigen, dass ich den Text wahrgenommen und (vielleicht eben nicht so intensiv) gelesen hab; ich würde mich nämlich nicht wohl dabei fühlen, wenn alle meinen Beitrag loben, ich aber die der anderen gar nicht gelesen oder zumindest überflogen habe ("überflogen" ist jetzt nicht ganz das richtige Wort; ich meine eben "nicht so richtig intensiv gelesen"). Nur bestimmte Texte lesen und loben wäre auch ein bisschen schade für eben die Bastler, deren Beiträge dann eben nicht zu diesen zählen. Außerdem weißt du doch gar nicht, was dir entgeht, wenn du einige nicht liest - vielleicht hättest du zu gerade diesen ja etwas zu sagen. Viele von uns lesen auch nicht alle Texte auf einmal, sondern holen das im Laufe der Woche nach, also glaube ich, dass man schon irgendwie es schaffen kann und sich da nicht gleich erschlagen fühlen muss.
TL;DR: Mach gerne mit, aber denk eben daran, dass der Grundgedanke des Speedbastelns die Gegenseitigkeit ist und frag dich, ob du es persönlich gut finden würdest, wenn deine Texte nicht beachtet werden, denn andere Speedbastler werden deine dann vielleicht auch ignorieren.
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