Nachdem ich jetzt mal einen Vorstellungsthread für Ikwawin in der Ausstellung aufgemacht hab, will ich jetzt auch endlich so einen tollen Bastelthread wie ihr alle einen habt
In den Vorstellungsthread werde ich stückweise neue Infos stellen, aber da der (relativ) final und (mehr oder weniger) hübsch sein soll, lass ich mir da wohl immer viel Zeit dazwischen.
Und hier bastel ich einfach drauf los
Altes Tamatab
Ich fang mit Tamatab an, weil es das Land ist, was ich mit Abstand am meisten bebastelt hab.
Es liegt an einem Fluss, der im Hochgebirge, nahezu am Äquator.
Tamatab heißt eigentlich Tiamaatab (= "Von der Quelle durchs Gebirge zur Mündung"), aber nicht nur ich bin zu faul, das immer auszuschreiben. Im Norden ist der Name Timatbe geläufig, im Süden halt Tamatab.
Die wichtigsten zwei Städte sind Tia (= "Quelle des Flusses") an der Quelle des Flusses im Norden und Kitab (= "Mündung am Meer") im Süden.
Kitab ist die mit Abstand größte Stadt des Reiches auch der Welt zeitweise und bleibt tatsächlich bis in die Neuzeit eine Metropole von globaler Bedeutung.
Tia liegt mitten im Gebirge, ist maßgeblich auf Lieferungen von Kitab angewiesen, aber das religiöse Zentrum des Reiches und daher auch ziemlich mächtig.
Die Religion ist komplett um den Fluss zentriert, der auch als Flussgottheit Ralati personifiziert wird. An der Quelle hat der Wasserlauf Edelsteine freigelegt, das sieht sehr schön aus und ist deshalb auch sehr heilig.
Der Quelltempel, Zentrum des Glaubens, ist um dieses Heiligtum errichtet.
Soviel erstmal zur groben Einordnung, jetzt erstmal zu ...
Genderrollen und Gesellschaftsordnung in Tamatab (kleine Warnung, erinnert etwas an irdische Stereotype, wer daran gerade nicht erinnert werden möchte, hier aufhören :D)
Die Gesellschaft Tamatabs ist von sehr strikten Geschlechterrollen geprägt. Bis in die beginnende Neuzeit sind diese nahezu allumfassend und bestimmen maßgeblich das gesamte gesellschaftliche Leben.
Auch in der Neuzeit sind Rückstände davon durchaus noch sehr präsent und nicht unproblematisch. Ähnlich wie bei patriarchalen Strukturen in unserer Gesellschaft, nur anders ...
Zugrunde liegen dem Ganzen Fähigkeiten, die den Geschlechtern zugeschrieben werden.
Frauen gelten als sozial kompetent, in der Lage, Menschen einzuschätzen und in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und kluge Entscheidungen zu treffen.
Männer gelten als tatkräftig, mutig und stark und zielstrebig beim Lösen von Aufgaben und Problemen.
Daraus resultiert aber auf der anderen Seite, dass Frauen abgesprochen wird, selbst zu handeln und körperlich zu arbeiten.
Männern sind gemäß dieser Vorurteile nicht in der Lage, das große Ganze im Blick zu haben und sollten jederzeit Aufgaben von Frauen zugeteilt bekommen, die zu lösen sie glücklich macht und ihrem Leben Sinn gibt (angeblich).
Natürlich ist diese Trennung nicht immer absolut strikt. Frauen können schon selbst einiges tun und Männer auch selbst entscheiden, was sie tun möchten, besonders in armen Haushalten kann man sich diese Trennung auch einfach nicht leisten, da müssen alle mit anpacken.
Aber die Vorurteile sind trotzdem omnipräsent und es gilt mindestens als verpönt, wenn Frauen selbst arbeiten oder Männer auf eigene Faust entscheiden. Je nach Region und Zeit kommen sogar Verbote dazu.
Die Toleranz von Transpersonen ist dabei "relativ" hoch, solange man sich eben in die klare Definition des eigenen Geschlechts einfügt. Wer nicht in eine fertige Schublade passt, hat ein Problem.
Homosexualität ist nicht prinzipiell verboten, führt meist sogar dazu, dass die entsprechenden Personen sehr viel mehr Freiheiten haben, da sie ein Stück weit als "Mischung" angesehen werden.
Aber als normal betrachtet wird sie bis zur Neuzeit definitiv nicht und wenn auch prinzipiell akzeptiert, sind homophobe Tendenzen trotzdem nicht selten..
Das ist das Grundprinzip der Familie - die Frau erteilt ihrem Mann Aufgaben, die dieser löst. Wie er es löst, liegt bei ihm und es gilt für die Frau, ihm nicht zu viel davon konkret vorzugeben, um ihm die Verantwortung zu lassen.
Das ist aber auch das Grundprinzip des Staates.
An der Spitze Tamatabs steht eine Königin, die Gesandte des Flusses. Diese ernennt für alles, was zu tun ist, von "diese Brücke muss errichtet werden" bis hin zu "diese Armee muss besiegt werden", einen hurani (="Mann der Königin").
Diese sind damit quasi in einen Adelsstand erhoben und sehen es fortan als ihre heilige Pflicht an, die Aufgabe zu erfüllen.
Viele hurani werden immer wieder mit verschiedenen Aufgaben betraut und leben luxuriös am Palast Kitabs. Aber theoretisch und auch tatsächlich gar nicht selten praktisch können auch Bettler oder Bauern in den Rang eines hurani erhoben werden, wenn sie der Königin geeignet für die Aufgabe erscheinen.
Der Quelltempel ist davon ein bisschen ausgenommen, hier können theoretisch Frauen wie Männer hohe Positionen bekleiden, da Ralati selbst geschlechtsneutral ist und die Quellpriester als seine Vertretung angesehen werden.
Tatsächlich ist der Tempel aber über einen Großteil seines Bestehens von Männern dominiert.
Interessant ist auch, dass man durch dieses System eine Art Gewaltenteilung hat: Die Königin ist die Legislative, die entscheidet, was getan werden soll, die hurani die Exekutive, die ihre Befehle ausführen und der Quelltempel so etwas wie die Judikative, die die Wahrung der Ordnung überwacht.
Die Königin darf in der Anfangsphase Tamatabs keine Nachkommen haben. Um eine Nachfolgerin zu bestimmen, werden Mädchen aus dem ganzen Reich zusammengesucht, nach Kitab gebracht und dort ausgebildet.
Aus diesen wählt die Königin dann eine Nachfolgerin aus. Nach einer Weile wird Tamatab aber zur Erbmonarchie, wie, das würde gerade den Rahmen sprengen.