Ich dachte ich Poste hier mal unser bisheriges Material über Zaphira, eine exotische fantasy / SF Welt die zu einem drittel bereits abgeschlossen ist.
Die Welt lebt von ihrer ungewöhnlichen Erscheinung, eine welt auf deren einen Seite ewig die Sonne scheint, auf deren anderer Seite ewige Nacht herrscht, und ihren bewohnern, einer Rasse mit einem vielseitigen genom, dass in der lage ist dich allen bedingunen anzupassen.
Der Zentrale konflikt dieser Welt ist das Eintreffen der Company auf dieser Welt, die sie für ihre Zwecke ausbeuten wollen, die welt ist gröstenteils aus sicht von unterschiedlichen mitglieder einer company expedition geschrieben, und erzählt nebenbei noch eine geschichte.
Prolog
Persönliches Logbuch des Kapitäns Jonathan Tamiel, erster Tag im Orbit von Zaphira 1305.
Der Weltensprung war wie jedes mal ermüdend, doch verhältnismäßig kurz und frei von Störungen.
Nachdem das System überprüft und die üblichen Wartungsroutinen veranlasst wurden, trete ich nun auf die Brücke, um durch das gewaltige Panoramafenster die neue Welt die wir entdeckt haben zu betrachten.
Als Erster - ein Privileg, das ich mir nicht nehmen lasse.
Ich habe Zaphira 1305 schon in Zahlen gesehen, die vom Computer errechnete Wahrscheinlichkeit dass sich an dieser Stelle, in dieser Zeit und diesem Universum eine Welt befindet, die reich an Ressourcen, bewohnbar und für uns, das Haus Valaan, von Nutzen ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich an diesem Ort eine Welt befindet, lag immerhin bei 87 Prozent, die, dass sie bewohnbar wäre bei 73 Prozent und die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie reich an Erzen und Mineralien ist, bei 70 Prozent.
Ein relativ sicherer Kandidat also ? und das Ergebnis von 187 Stunden Arbeit des Großrechners unseres Hauses.
Benannt wurde die Welt kurzerhand wie alle unter Zaphira Valaan, der Matriarchin des Hauses, entdeckten Welten, mit ihrem Vornamen und einem anghängten Zahlenkürzel.
Eine Welt wie jede andere auch.
Was ich nun sehe fasziniert mich. Eine Welt tatsächlich zu sehen ist immer etwas vollkommen Anderes... diese erinnert mich an eine der Murmeln mit denen ich als Kind gespielt habe...
Besonders interessant ist an ihr, dass ihre Rotationsachse offensichtlich nahezu Parallel zur Sonneneinstrahlung verläuft, das heißt am Südpol herrscht immer Nacht und Winter während der Nordpol dauerhaft der Sonne zugewandt ist. So etwas wie Tag und Nacht gibt es nur in äquatornahen Regionen.
Der der Sonne zugewandte Nordpol ist hellgelb, mit dunkelbraunen Adern durchzogen, die vermutlich Gebirge sind. Weiter in Richtung Süden wird das Gelb satter und voller, Grasland. Dieses geht in tiefgrünen Urwald über, der wiederum vom hellblauem Meer abgelöst wird, das umso dunkler wird je weiter man nach Süden geht, bis es schließlich zufriert und in die Schwärze eintaucht.
Ein weiterer Faktor der diese Welt beeinflusst ist ein zweiter, kleinerer Stern der in Leuchtkraft und Masse der Hauptsonne nicht zu vergleichen ist. Er umkreist die Sonne dieses Systems in großem Abstand in einer stark elliptischen Bahn und bescheint vermutlich alle zwei bis drei Jahre die Dunkle Seite von Zaphira 1305.
Des Weiteren umkreist ein kleiner Mond Zaphira entlang des Äquators.
Interessante Bedingungen für das offensichtlich vielfältig vorhandene Leben auf dieser Welt, so scheint es mir.
Doch leider vermutlich ungünstige für die Besiedlung und Ausbeutung... ob sich Terraforming rentieren wird, muss noch in Erfahrung gebracht werden...
Nun muss ich mich von diesem Anblick lösen, mein Logbuch zur Seite legen, es gilt die Erforschung vorzubereiten.
Ich brenne darauf, Zaphira 1305 zu betreten.
Protokoll: Erste Schritte auf Zaphira
Am zweiten Tag fanden wir die Stadt oder, besser gesagt, das, was wir zunächst für eine hielten.
Sie besteht aus weißen Gebäuden, die sich gegen den Horizont des Graslandes kaum abheben, sauber und hell, wie abgenagte und ausgebleichte Knochen.
Als wir uns näherten, stellte sich bald heraus, dass es tatsächlich nicht mehr als Knochen waren, die Stadt war eine Ruine, leer und tot.
Wir landeten, um sie uns genauer anzusehen, dabei fiel mir das merkwürdige weiße Material auf, aus dem die Gebäude bestehen. Es erinnerte mich an Elfenbein, doch es fühlte sich an wie Stein... Merkwürdig war auch, dass die Gebäude nicht gemauert waren. Sie schienen direkt aus dem Stein, wenn es denn ein solcher ist, gehauen worden zu seien.
Wenn man die Mauern, die immer mehr zerfallen, um ein Teil des Graslands zu werden, berührt, spürt man eine eigentümliche Vibration, wie die Resonanz eines Klanges, den man nicht in der Lage ist, wahrzunehmen...
Wir konnten ansonsten keine Kulturgüter finden, die uns Informationen über die Bewohner geliefert hätten, kein Werkzeug, keinen Schmuck.
Nur merkwürdige Zeichen, die sich an manchen Wänden fanden, anscheinend in den Stein geritzt...
Etwas ist unheimlich an dieser Stätte, ein gewisses Unbehagen, das im Magen beginnt und sich über den gesamten Körper ausbreitet. Etwas, das einem die Haare aufrichtet, einem Kopfschmerzen bereitet und einen aggressiv macht.
Mag die Ruinenstadt noch so still und friedlich in dieser sonnenbeschienenen Ebene liegen, wir halten es hier nicht länger aus. Vorzeitig breche ich die Untersuchungen ab und keiner meiner Männer stellt die Frage nach dem Warum. Als die weiße Stadt am Horizont verschwindet, spüre ich bei der gesamten Crew ein Gefühl der Erleichterung.
Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass ich in der Stadt keine Tierspuren gesehen und keinen Vogel gehört hatte... obwohl die Ruinen eigentlich einen perfekten Unterschlupf bieten müssten. Was ist mit den Bewohnern geschehen? Was hat es mit den Ruinen auf sich? Fragen über Fragen. Über Nacht werde ich zunächst einmal die Schriftzeichen, die wir gefunden haben, auswerten lassen; vielleicht kriegen wir so einige Antworten...
Altes Schriftzeugnis, gefunden auf der Mauer einer Ruine, digital entschlüsselt, rekonstruiert und übersetzt
Als letzter Marain der der Runensprache mächtig ist, schließe ich hiermit die Geschichtsschreibung meines Volkes ab.
Bevor wir uns weiter entwickelten, oder, wie man auch sagen könnte degenerierten, um den neuen, härteren Anforderungen dieser Welt gewachsen zu sein, ließen wir die Zivilisation hinter uns, um zu überleben.
Niemand weiß, wie es zu dem Holocaust kam, in dessen Folge sich die Rotationsachse unserer Welt verschob, unsere Städte zu Asche wurden und wir selbst, auf einige wenige reduziert, nackt der Willkür der aufbrausenden, sich verändernden Natur ausgesetzt wurden.
Wir wollen uns nicht erinnern, denn die Erinnerungen, die uns durch unsere Mütter und Väter vererbt wurde, lasten schwer auf uns. Wir wissen nur, dass etwas schrecklich falsch gegangen ist und so verließen wir die Städte, vergaßen all unser Wissen und wurden wieder Eins mit der Natur, der wir vor so langer Zeit den Rücken gekehrt hatten.
Die besondere Gabe, die unserem Volk eigen ist, ist, dass unsere Evolution, verglichen mit den meisten anderen Spezies, die unseren Planeten bevölkern, rasend schnell vor sich geht und von uns in begrenztem Maße sogar bewusst gesteuert werden kann.
Nun folgt eine Auflistung der größten Rassen, die sich aus uns entwickelten... sie kann nicht vollständig sein, da es etliche Rassen gibt, die untergegangen sind oder nur in kleinen Populationen existieren.
Der Überlebenskampf auf unserer Welt ist hart und nur die Besten erlangen den Segen, den man ?Fortbestand? nennt.
Die Formen der Kinder der Marain sind veilfältig und doch verbleiben sie eine einzige Spezies.
Das einzige Merkmal, das zu verändern wir unfähig scheinen, ist das Auge. Einen Marain erkennt man, egal welcher Rasse er angehört, an seiner goldenen Iris.
Die einen, heute Marain Buteo genannt, entwickelten Flügel, große starke Schwingen. Ihre Knochen wurden hohl wie die von Vögeln und ihr Körperbau grazil. Sie nutzen die Winde, die mit Urgewalt über Wüste, Savannen und Berge wehen, um sich in die Luft zu erheben; sie krönten sich selbst zu den Herren der Lüfte.
Die anderen passten sich an die vierbeinigen Bewohner der Savanne an und glichen ihnen bald, mit dem Unterschied, dass bei ihnen aus dem tierhaften, behaarten Rumpf ein unveränderter Oberkörper, mit Armen und Händen, die weiterhin in der Lage sind, Werkzeuge zu halten und zu verwenden, aufragt.
Sie nannten sich Marain Zentauryn, und ich bin einer der ihren.
Als Marain Aquar wurden die von uns bekannt, die ihre Heimat im Großen Meer fanden.
Ihre Körper überzogen sich mit Schuppen und Schwimmhäute spannen sich zwischen ihren Fingern. Ihr Unterleib verwandelte sich in einem Fischschwanz, tief unter den Stürmen des Äquatormeers leben sie im ewigen Blau der Tiefe.
Über die letzte große Rasse ist wenig bekannt, viele angstvolle Gerüchte ranken sich bei den anderen Marain um die Marain Nox, die in die lebensfeindliche Schattenseite unserer Welt verdrängt wurden und sich anpassen mussten...
Mein Volk lebt weiter, trotz dem harten Schicksal das es trägt.
Doch unsere Geschichtsschreibung ist vorüber, ich selbst bin kaum noch in der Lage, den Stein zu halten, mit dem ich dies in diese Wand ritze.
Vielleicht, so hoffe ich, wird mein Volk eines Tages zurückkehren in die Ruinen und die Wildnis hinter sich lassen. Ich will derweil dafür Sorge tragen, dass sie ihre Vergangenheit nicht verlieren...