Wie so oft bei mir begann mit alles mitten in der Nacht - mit einem Traum, der zur Grundidee einer Geschichte wurde. Aber was ist eine Geschichte ohne Welt? Und was macht man, wenn die Idee nicht in die Welten passt, an denen man gerade bastelt? Ja... eine neue Welt mußte her. Das war 2002.
Da ich mit meinen Erstwelten Orun und Szad’Azhar schon sehr beschäftigt war, mußte diese neue Fantasywelt sich lange mit einem Sitz auf der Rückbank meines Hirns begnügen - aber auf Dauer ließ sie sich das nicht gefallen. Die Storyidee um den gefallenen schwarzen Magier Mornaq i’Lothranas nahm langsam immer mehr Gestalt an, und mit ihr breitete sich auch die Welt in meinem Hinterkopf aus. Das Meiste steckt immer noch dort, als Konzept, höchstens von ein paar hingekritzelten Stichworten gestützt.
2007 teilte mir die Welt dann mit, daß sie Anwae heißt, und 2008 fand ich auf einem Landschaftsjaspis den Kontinent Nôkan.
Inzwischen ist mir Anwae genauso wichtig wie die Koppelwelten, und daher wird es so langsam mal Zeit, sie euch offiziell vorzustellen, was ich hiermit tun will
In diesem (Achtung: langen) Post geht es um
- GEOGRAPHIE (in Form eines Dateianhangs, einer Karte Nôkans)
- VÖLKER und
- GÖTTER und ihre (selbst verursachten) Probleme
ZUR GEOGRAPHIE
Nôkans nördlichste zugehörige Inseln liegen in der Zone ewigen Eises, während der südlichste Zipfel den Äquator berührt. Dementsprechend finden sich hier alle Klimazonen. Alle Angaben auf der Karte sind aber noch ohne Gewähr, sie stimmen ungefähr, aber Genaueres über die Lage der lhanammonischen Hauptstadt Elthrea bzw. die Lage der Schwarzen Feste Sormorath hängt davon ab, wie es sich in die Storyidee einfügt.
VÖLKER NÔKANS:
Die Menschen
Lhanammon und Nomndur sind zwei der größten Reiche der Menschen, die schon mehr als einen Krieg miteinander austrugen. Nomndur stellt dabei gern Schwarzmagier (auch Nikari oder Dunkelwirker genannt) in seinen Dienst, die dort eher geduldet werden als im göttertreuen Lhanammon.
Neben ihnen gibt es noch die Steppenvölker – die Wathili-Halbnomaden, und die Ghushren, deren Stämme fast sämtlich Nomaden sind. Der größte und bekannteste Ghushrenstamm sind die Kvosha. Sie behaupten sich als tonangebendes Volk in der Steppenzone des Kontinents und haben es bisher geschafft, nicht zwischen den beiden großen Reichen mit ihren ständigen Rangeleien aufgerieben zu werden.
Die Aiphnal
Die Aiphnal sind ein fremdartiges, sehr zurückgezogen lebendes Volk, das in Symbiose mit den großen Túebäumen lebt. Sie sind die Herren ihrer Wälder und gestatten anderen Völkern nur in wenigen Fällen, hier zu siedeln.
Die Xhancal
Die humanoiden Xhancal leben in unterirdischen Zufluchten, nur dort fühlen sie sich sicher vor ihrem einstigen Gott Ghial, der sie getäuscht, verraten und mißbraucht hat. Ihre Ruinenstädte an der Oberfläche sind auch nach langer Zeit noch von dem Blendwerk ihrer Zauber umgeben, und großteils verborgen vor menschlichen Blicken. Eines Tages, so die Hoffnung der Xhancal, werden sie dorthin zurückkehren können.
Die Canathu
Die Canathu sind etwa straußengroße kulturschaffende Wesen, die vom Aussehen her im ersten Moment viel mit Vögeln gemein zu haben scheinen, aber aus einer evolutionären Linie stammen, die sich vor langem von diesen abgespalten hat (oder durch göttliche Nachhilfe manipuliert wurde??) da viele ihrer Eigenschaften als Volk eher echsisch anmuten. Ihre Familienverbände bestehen aus einem Männchen und mehreren Weibchen, und ihre Bibliotheken sind weithin berühmt. Canathu sind Empathen, und scheuen sich daher oftmals, allzu engen Kontakt mit den Menschenvölkern und ihren heftigen Emotionen zu haben. Sie halten sich aus kriegerischen Konflikten heraus, manchmal trifft man einen ihrer Heiler auf einer Reise außerhalb ihres Gebietes an.
Die Deuhn
Dieses Volk wurde von Jerron beim Wichteln ursprünglich für Oruns Sümpfe entworfen, hat aber lautstark verkündet, daß es besser nach Anwae passt. Die Deuhn sind ein zahlenmäßig kleines, primitives Volk, das eher für sich lebt und auf Nôkan weder politisch noch wirtschaftlich eine große Rolle spielt. Allenfalls den Ghushren sind sie gelegentlich ein Dorn im Auge, da sie Hycyrrc-Eier als Delikatesse ansehen, und dabei auch die Gelege der zahmen Zuchthycyrrc plündern.
Die Häscher (Die Hvo’nu)
Das felltragende Dienervolk des gefürchteten Schwarzmagiers Mornaq i’Lothranas existiert erst seit wenigen Jahrzehnten, wird jedoch von den Menschen bereits gefürchtet. Obwohl sie ihre Vorderpfoten als Hände gebrauchen, rennen sie in schnellem Tempo auf allen Vieren durch die Wälder, und nehmen es dabei mit den flinksten Hirschen auf. Diese Wesen, von deren ursprünglichem Aussehen man wenig weiß, wurden von i’Lothranas in unglaublich kurzer Zeit unter Beihilfe schwarzer Magie zu einem Volk hochgezüchtet, dessen Population zwar klein, aber durchaus eine ernstzunehmende Bedrohung für das Reich Lhanammon ist, ihre Gefährlichkeit gemindert nur durch ihren eklatanten Mangel an Lebenserfahrung.
Mornaqs Häscher (von ihm Hvo’nu genannt, was allerdings allgemein nicht bekannt ist) führen für ihn jeden Handlangerdienst aus, den er benötigt. Sie sind ihrem Herrn treu ergeben und leben im Norden des Kontinents in den Wäldern rund um Mornaqs Refugium, die Schwarze Festung Sormorath, deren Lage lange unbekannt war.
Die Hvo’nu fallen im Dienste ihres Dunklen Herrn in unregelmäßigen Abständen in Lhanammon ein, stehlen, plündern und entführen Menschen, von denen man nie wieder etwas hört.
DIE HOHEN – ANWAES GÖTTER
Anwaes Götter sind nicht von den Sterblichen erdacht, sondern existieren wirklich. Achtzehn Götter wurden von ihrem Vater, dem Einen, einst zu Hütern der Welt bestimmt. Siebzehn sind es heute noch, denn einer hat sich von ihnen abgewandt. Er ist nun nicht mehr ein Hüter der Welt, sondern versucht sie zu zerstören.
Die Götter
Es sind Xhauël Ciphrail Hachaiel Shoquiel Quarail Seyéel Xuphriel Thavial Yhumial Hjenéel Vhadéel Iurhial Arvuël Ngomiel Phanail Hséthail Thiroël und Ghial, der Dunkle (einst Elhegial genannt).
Vom Einbruch des Dunkel
Auch Götter machen Fehler. Schlimm wird es nur, wenn sie versuchen das zu vertuschen. So oder so ähnlich muss es damals gewesen sein, als der Hohe Elhegial aus Versehen einen Riß im Gefüge dessen, was ist, verursachte. Was genau passierte ist vermutlich nur ihm und vielleicht seinen Mitgöttern bekannt, und bis jetzt haben sie sich noch nicht genauer dazu geäußert.
Elhegial schwieg zu lange in seinem Bemühen, heimlich einen Schaden zu beheben, der nie hätte verursacht werden dürfen. Und als er schließlich zugeben mußte, alleine nicht weiterzukommen, war der Riß bereits gewachsen, und er verästelte sich. Unmerklich sickerte eine Fremdheit von DORT nach hier, die zu anders war um sich mit der Realität zu vertragen.
Die Menschen sagen es war der Zeitpunkt, an dem das Böse in die Welt kam.
Das DUNKEL perlte in die Welt, und alles was es berührte wurde verdreht und verderbt. Es vergiftete damals den Geist der Sterblichen, ja, ganzer Völker ebenso, wie es aus Tieren auch heute noch Bestien macht, Krankheit und Leid verbreitet und ganze Landstriche zum Verdorren bringt. Es manifestierte sich sogar als eine Art schwarze Energie, die in vielen Erscheinungsformen durch die Welt geistert, wenn sie nicht gebannt wird.
Von der Entzweiung der Achtzehn
Schließlich begriffen die Götter, daß der Riß immer wieder aufbrechen würde, so oft sie auch versuchten ihn zu schließen. Sie erkannten daß sie Hilfe brauchten, und wollten ihren Vater, den Einen, um Rat bitten.
Elhegial, der von allen bereits am längsten Kontakt mit der Fremdheit gehabt hatte, war jedoch überzeugt, daß es auch so zu schaffen wäre, wenn ein Teil der Götter nur den Riß versiegelt hielte und die anderen die dunklen Energien in sich aufnähmen und zurückleiteten. Wenn alles DUNKEL aus der Welt vertrieben sei, wäre das energetische Gleichgewicht wiederhergestellt, und der Riß ließe sich leicht schließen.
So verweigerte er die Teilnahme am RUF, der nur von allen achtzehn Göttern gemeinsam ausgestoßen werden kann. Durch nichts war er zum Einlenken zu bringen, und da die anderen Götter nicht in ihrem Bemühen nachließen, den Riß immer wieder neu zu versiegeln, nahm er alleine den Rest seines Planes in Angriff.
So wandelte er durch die Lande und nahm alle dunklen Energien in sich auf, derer er habhaft werden konnte, damit sie keinen weiteren Schaden anrichteten. Und er sah das Leid, das über die Welt gekommen war, sah, wie sie sich unter dem dunklen Einfluß selbst zerfleischte. Und in ihm wuchs die Überzeugung, daß die Schöpfung zu verderbt war um noch gerettet werden zu können.
So befand er, daß sie zerstört werden müsse, damit nach der Entfernung des DUNKEL ein Neuanfang stattfinden könne. Ein letztes Mal suchte er seine siebzehn Geschwister auf, um ihnen diese Tatsache nahezubringen. Doch diese waren entsetzt von seinem Ansinnen, und sie als sie sahen wie die dunklen Energien in ihm loderten, wußten sie daß sie ihn aufhalten mußten.
So kam es zum Bruch zwischen den Siebzehn und dem Dunklen, der seither Ghial genannt wird, weil es die Götter schmerzt, seinen alten Namen auszusprechen. Und so ist es seit vielen tausend Jahren. Ein Ende dieser Pattsituation ist nicht abzusehen.
Von den Religionen
Die Siebzehn konnten den entstandenen Schaden nicht reparieren, aber sie können verhindern daß er sich ausweitet und schlimmer wird. Und ihre Bemühungen schließen die Sterblichen mit ein. Jeder der Hohen wählte sich ein Volk oder ein Gebiet, und wurde zu seinem Schutzgott, um das Schlimmste von ihnen abzuhalten.
Die Sterblichen befolgen seither die Gebote der Götter, flehen sie um Hilfe an, und versammeln sich regelmäßig, um ihnen zu huldigen. So entstanden die meisten Religionen Anwaes.
Von den schwarzen Magiern
Elhegial, nun Ghial genannt, sucht sich seither ebenfalls Hilfe von den Sterblichen, und macht sich dabei ihre Kurzsichtigkeit zunutze, denn sie sehen nur die verlockende Macht, die er ihnen bietet, und nicht sein eigentliches Ziel, das lange nach dem Ende ihres eigenen sterblichen Daseins erreicht werden soll.
Ghial lernte gar, die dunklen Energien zu lenken, die er nie ganz beherrschen konnte, und er brachte dieses Wissen seinen Jüngern unter den Menschen bei. Die Schwarzmagier, auch Nikari oder Dunkelwirker genannt, sind seine Handlanger, und sie dienen ihm als Depot für die dunklen Energien, die er ihnen auf ihre Gebete hin zuleitet, da er das DUNKEL in ihren Händen zwar benutzt, aber zugleich an sie gebunden weiß.
Den anderen Hohen wiederum ist das auch nicht unrecht, denn die Schwarzmagier richten in Ghials Namen zwar Unheil an und müssen bekämpft werden, doch die dunkle Energie ist in ihnen kanalisiert, und fließt in überwachbaren Bahnen. Dadurch sickert weniger davon in die Seelen der beschützten Völker.
Die Hohen benutzen ihrerseits die Sterblichen, um die Schwarzmagier in Schach zu halten, ihre auserwählten „Heiligen“ nennt man die Schildträger, stehen sie doch wie eine schützende Barriere zwischen den Schwarzmagiern und den anderen Völkern.
Ghial betreibt jedoch auch aktiv Propaganda, und hat das Land Nomndur vor einigen hundert Jahren zu einer gottesfreien Einstellung verführt, indem er dafür sorgte, daß das DUNKEL es seltener heimsucht als andere Gebiete. Dort werden Schwarzmagier geduldet, ja sogar in den Dienst der Regierung gestellt, um Nomndurs Ruhm zu mehren.