Verwaiste Tunnel und Zeitschleifen
Zu manchen Zeiten gab es Pläne, die U* zu erweitern. Es wurden Tunnel gegraben, gehackt und gebohrt, auch Schienen gelegt. Doch diese Anstrengungen führten nicht weit, da mit jeder neuen Station, die im Zukunftsteil der U* hinzukam, die Zeit in einer vergangenen Station innehielt und ihr letzter Zeitabschnitt wieder von neuem begann. Nun ist in den vergangenen Stationen nichts festgefroren, nur: Es bilden sich Zeitschleifen, die mal nur einen Tag dauern, mal eine Woche, mal Monate, mal ein Jahr. Wieviel Zeit einer Station bleibt, wenn ihr Zeitkreis vollendet wird, scheint recht zufällig zu sein. Die Stationen sterben nicht, aber es kann sein, dass man an einer Station aussteigt und dort immer wieder den selben Tag wiederholt.
Die so nie beendeten Tunnel und Gleise wurden vergessen, wenn die Baumaschinen oder Arbeiter gerade ihren freien Tag hatten oder streikten, als die Zeitschleife von neuem begann. Andere Tunnel werden bis in die Ewigkeit immer wieder neu gegraben und nie beendet, weil der Moment der Zeit, in dem sich die Station und der zusätzliche Tunnel befindet, die Zeit des Grabens beinhaltet.
Andere Tunnel wurden durch Zeitdefekte verschüttet. So konnte es sein, dass ein Tunnel zwar ziemlich weit vorangeschritten war, bis es eine Störung in der Zeitlinie gab und der Zeitraum, in dem das erste Tunnelstück gegraben worden war, verloren ging. Diese Tunnel befinden sich nun hinter Fels und anderen Dingen, die Weltenlinien von Weltenlinien trennen - unerreichbar.
Doch einige von ihnen sind durchaus noch funktional. In den ein oder anderen mag auch noch eine Zeitmaschine eingeschlossen sein, die noch in der Lage ist, etwas Zeit zurückzulegen. Einsame Zeitmaschinen.