I am very slow.^^
Es ist Juni, und ich mach mich jetzt ans Aprilthema heran. Darüber denke ich schon eine geraume Zeit nach, inspiriert von Alphas Thread über die Gründer von Chton's'chr... denn eine Gründung und Personen die daran beteiligt sind, hat ? auch.
? ist der Interimsname für was früher Issoy hieß.
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Wo?
Verschiedene Personen dürften sich länger schon gekannt haben, andere sich zufällig getroffen. Bei anderen wurden Treffen bewusst arrangiert. Und bei manchen ist es eine Mischung aus alledem und niemand weiß so genau, wie es eigentlich ablief. Das Leben ist eben seltsam und die beteiligten Personen sind es auch, und wer an so etwas wie Schicksal glauben will (da sind die meisten aber strikt dagegen!) sieht das sowieso überall.
Sicher ist, dass die Kleinwelt Silraw eine Rolle gespielt haben dürfte - wahrscheinlich war es dort, dass alle beteiligten Personen zum ersten Mal in großer Runde zusammenkamen. Und beschlossen wurde vermutlich auch dort, auch wenn sich Dinge schon vorher angekündigt hatten.
Wer?
Personen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Nein, es sind schon ganz bestimmte Personen - sie haben große Visionen, größenwahnsinnige, sagen manche. Verkannte Genies, sagen andere. Koryphäen für alle möglichen Spielarten der Magie. Künstler*innen. Vielgereiste Vagabunden der Traumwelten. Menschen, die schon alles gesehen haben und dennoch voll unersättlicher Neugier sind. Und vielleicht sind gar nicht alle Menschen, aber wer will das schon wissen? Was ist überhaupt ein Mensch, wenn wir schon dabei sind?
Was?
Eine Domäne, in der nach dem Äußersten gesucht werden kann, und nach dem Innersten geforscht. Wo sind die Grenzen der Kunst, die Grenzen des menschlichen Verstandes? Um das zu erforschen, braucht es einen Ort, einen sicheren Hafen.
Oder ... eine ideale Gesellschaft? Was braucht es für die? Personen sind geteilter Meinung. Irgendwo in der Mitte treffen sich die Vorstellungen, so konträr sie auch sein mögen. Niemand will Ideale aufgeben, aber ist es möglich, sie alle in einer Domäne zu verwirklichen? Steht die ganze Operation unter einem guten Stern? (Gute Sterne werden natürlich auch strikt abgelehnt, buuh Schicksal!) Große Ideen scheitern groß. Niemand traut so recht den anderen, und zu recht - also muss alles abgesichert werden. Aber die Kunst braucht Freiheit? Oje.
Design
Die grobe Planung - was heißt das schon, grob! Eine ganze Welt, ein ganzer Himmelskörper, das ist wohl kaum als "grob" zu bezeichnen. Es braucht viel Fine-tuning. Dafür ist wohl ein ganz spezieller Menschentyp erforderlich... tausende Skizzen werden gezeichnet, wieder verworfen. Ein Berg aus Papier, verworfene Formeln.
Ein Paraboloid als Weltform - ambitioniert, das passt gut zu den hohen Idealen, nach denen gestrebt wird. Der Vorschlag wird angenommen, jahrzehntelange Arbeit hat sich - völlig unerwartet - aus der Theorie in die Realität hinein manifestiert. Aber letztendlich ist ein solch riesiger Prozess nicht mehr aufzuhalten, wenn er einmal in Gang gesetzt wurde. Es entwickelt eine Eigendynamik, und niemand - auch nicht die Person, die jahrzehntelang designt hat - kann noch sagen, was als nächstes passiert. Abwarten.
Wohin?
Irgendwo im Möglichkeitsraum der Welten muss ja wohl noch Platz sein, oder? Aber wie finden wir einen Ort, an dem eine Welt wachsen kann, ganz natürlich?
Welch ein glücklicher Zufall, dass es unter den Personen auch solche gibt, die auf diese Frage sofort eine Antwort wissen. Es sind jene, die bereits Jahrhunderte gesehen haben, die durch die abstrusesten Träume unbeschadet gewandert sind. Wer sich dort nicht verliert, verliert sich nirgends. Also kein Problem.
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Ich will mich nicht auf eine Zahl Personen festlegen. Vermutlich ist es ein loser Zusammenschluss, von dem auch einige wieder abspringen, und einige später einsteigen. So eine Welt zu schaffen dauert ja sowieso einige Zeit. Nachdem ich einige Jahre lang aus Gründen vermieden habe, Personen im Detail zu basteln, möchte ich das jetzt mal wieder forcieren. Natürlich ist, was ich bis jetzt habe, noch nicht besonders detailliert. Aber ich fange mal an.
James Rontonin - "die Architektin"
Sie hat mehrere Jahrzehnte damit verbracht, sich mögliche Weltformen auszudenken, die auch irgendwie funktionieren würden. Sozusagen eine abstrakte Magietheoretikerin/Weltenbastlerin. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass irgendeiner ihrer Pläne tatsächlich mal umgesetzt werden würde - schon gar nicht ein so schräger wie das Paraboloid in einem gekrümmten Raum.
Sie gehört vermutlich lose einer Gruppe von Gleichgesinnten an, von denen manche vielleicht am Design kleinerer Welten (eher wie Städte) beteiligt sind, und als Experten herangezogen werden - aber Rontonin gilt als verrückte Einzelgängerin, deren Ideen als unrealistischer Quatsch.
Irgendeine Person muss wohl über Rontonins Arbeiten gestoßen sein - vermutlich in ganz niedriger Auflage irgendwo veröffentlicht - und hat sich gedacht "die laden wir ein". Rontonin dürfte also zur Gruppe erst spät dazugekommen sein, als bereits einige Pläne geschmiedet und verworfen waren. Vielleicht gab es Streitereien darum, wie die Welt physisch beschaffen sein sollte, weil einige etwas ganz simples bevorzugten (flache Ebene), andere aber meinten, für die Verwirklichung ihrer Großen Ideen wäre das viel zu banal.
Avarno Vassoul - "the Emperor"
Vassoul hat vermutlich einiges erlebt. Ich vermute, er war ein Geschäftsmann, hatte mit irgendeiner Technologie Unsummen verdient, aber aufgrund von finanzieller Unbegabung wieder alles verloren. Oder vielleicht hat er auch alles verkauft, weil er keinen Bock darauf hatte.
Vassoul ist fasziniert von der Idee einer gerechteren Gesellschaft. Ein politischer Idealist, Anarchist. Er hat Jahrzehnte damit verbracht, von Welt zu Welt zu reisen auf der Suche nach Gleichgesinnten.
Vassoul ist von bescheidenem Auftreten - fast immer trägt er den selben zerflederten alten Mantel. Der Spitzname "Emperor" mag auf der einen Seite ironisch sein, da er ja eben gerade ein anarchistisches Gesellschaftssystem schaffen möchte - auf der anderen Seite ist er aber eine ziemlich schwierige Person, neigt selbst dazu, Meinungen anderer Leute nicht gelten zu lassen, und sieht sich als Anführer, während er gleichzeitig stets betont, dass alle doch gleichberechtigt sind.
55
Es gehört dem Zugvolk an, und trägt in der Regel einen grauen Schaffnerumhang, der den Rang anzeigt. 55 hat ein ausgesprochen anonymes Aussehen; es ist fast unmöglich, sich sein Gesicht zu merken - vielleicht ist da auch irgendeine seltsame Magie im Spiel. Wer in einer Runde von Leuten 55 ist, lässt sich manchmal am leichtesten durch Ausschlussverfahren bestimmen.
Der Name kann einfach Fünf-Fünf ausgesprochen werden, oder Fünfundfünfzig. 55 scheint da keinerlei Präferenzen zu haben, und egal, wie es angesprochen wird, es weiß eigentlich immer, wann es gemeint ist.
55 hat von Anfang an großes Interesse an den Projekten der Gruppe gezeigt, und - obwohl selten explizit eingeladen - auch an den meisten Treffen teilgenommen. Die anderen haben es aufgegeben, sich darüber zu wundern. Dass das Zugvolk bestens über alle Geschehnisse informiert ist, wundert niemanden. 55 half in verschiedenen Situationen, an denen die anderen nicht mehr weiter wussten, durch entscheidende Tipps weiter, und so war auch klar, dass ohne die Unterstützung des Zugvolks das Projekt zum Scheitern verurteilt sein würde. 55 beteiligte sich außerdem an den gesellschaftlichen Regeln und viele menschenrechtliche Grundlagen gehen auch auf seine Initiative zurück.
Ēr
Ēr ist eine vielgereiste Magierin. Zur Gruppe stieß sie zwar erst spät dazu, aber nur deswegen, weil sie anscheinend viele Jahre unauffindbar war - manche Reisen dauern eben. Avarno Vassoul kennt sie seit Jahrzehnten; zwischen den beiden besteht eine gewisse sexuelle Beziehung, aber so genau weiß niemand, was da läuft.
Ēr hat, wie alle Gestaltwandler*innen, in verschiedenen Welten unterschiedliche Gestalt. Ihre Hauptgestalt ist allerdings die von zwei unabhängigen Körpern. In ihrer Herkunftswelt ist das völlig normal, für die anderen Leute in der Gruppe ist das ziemlich erstaunlich und faszinierend - gerade diejenigen, die die Grenzen des Möglichen sprengen wollen, sehen in ihr daher ein Symbol von transhumanistischen Gedanken.
Taari Tamzöchts
Tamzöchts bezeichnet sich selbst als eine Hexe und leitet eine Schule, die irgendwo zwischen den Traumwelten angesiedelt ist. Von Magietheorie hält sie überhaupt nichts, ihr geht es um Praxis, und die Art der Magie, die gelehrt wird, wirkt auf die anderen Mitglieder der Gruppe eher barbarisch - wer braucht denn heute noch Zaubersprüche, also bitte! Allerdings müssen die Theoretiker*innen auch zugeben, dass sie so einiges hinkriegt, was eigentlich unmöglich sein sollte.
Taari Tamzöchts ist eine hochgewachsene Frau mit kahlgeschorenem Haupt, das sie gelegentlich mit Mustern bemalt. Sie lebt mit zwei weiteren Hexen in einer Triade. Sie trägt gerne mal eine zahme Schlange bei sich.
Xoréo Abrao
Abrao ist Tänzer, Alchimist und Dämonologe (so die Selbstbezeichnung). Er hat eine Vorliebe für Gifte, scharfe Gewürze, Drogen und Grenzerfahrungen. Unter Dämonen versteht er die düsteren Seiten der Menschen, an denen er großes Interesse hat. Er ist möglicherweise eine Art Gründungsmitglied der Gruppe - immer schon dabei, hält sich im Hintergrund, fehlt auch öfter mal, weil er gerade irgendeine neue Idee hat, die seine Aufmerksamkeit erfordert.
Dyun-Lü
Sie ist eine erfahrene Träumerin, und eine Visionärin, wenn es um das Gestalten von Landschaften geht. Rauchmeer und Schlammwüste gehen auf ihre Ideen zurück.
Sie ist eine kleine, hagere alte Frau und fast gänzlich blind. Sie neigt ein wenig dazu, im Hintergrund zu bleiben und verrät nicht viel über sich. Sehr einzelgängerisch; an engeren Bindungen zu anderen Menschen scheint sie nur wenig Interesse zu haben, und wenn sie eine Familie hat/hatte dann redet sie nicht über sie.
Rivio "Baron" Varréz
Ein hitzköpfiger junger Mann, der ständig zu allem eine Meinung hat, und sich gerne mit anderen anlegt, wo es nur geht. Auch wenn er öfter mal für Streit sorgt, so scheint dieser doch meist in unerwartete produktive Richtungen zu gehen, denn er hat ein Talent für Querdenkerei.
Varréz ist seinen Leuten gegenüber fanatisch loyal, und mit seiner direkten Art schafft er es zuweilen, komplizierte Konflikte in der Gruppe aufzulösen. Sein soziales Feingefühl versteckt er hinter einer dicken Maske aus inszenierter Arschigkeit, die neu hinzugekommene schwer irritieren kann.
Er ist bei einem Clan von Werwölfen aufgewachsen, der nomadisierend von Welt zu Welt zog, und betrachtet diesen als seine Familie, auch wenn sie nicht unbedingt blutsverwandt sind. Er betrachtet sich als auf der Durchreise, und seine Beteiligung an der Gründung von ? als vorübergehend, selbst wenn es länger dauern sollte - irgendwann geht es woandershin weiter.
Ztórna Giáz
Sie ist wohl die mächtigste Person der Gruppe, um mehrere Größenordnungen. Sie ist es gewohnt, Armeen von Monstern zu kommandieren, und hat im Alleingang einige Welten dem Erdboden gleichgemacht. Sie hat kaum Interesse an den idealistischen Vorstellungen von ?, aber ist mit einigen befreundet und bereit, ihre raw power sozusagen zur Verfügung zu stellen.
Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, allerdings ist sie es gewohnt, in großen Dimensionen zu denken, und das Schicksal einzelner berücksichtigt sie kaum. Den Großteil ihres Lebens hat sie damit verbracht, irgendwelche Monster zu jagen oder deren Erfinder*innen ausfindig zu machen.
Orange
Orange heißt so wie die Farbe, verwendet aber alle möglichen anderen Namen, darunter auch Oranni oder Orãnis. Sie ist eine Werwölfin und stammt aus dem selben Clan wie Rivio, zu dem sie eine Art Ziehmutterrolle einnimmt.
Sie hat lange Zeit als Spionin für verschiedene größere Organisationen gearbeitet, darunter auch eine, an der Avarno Vassoul beteiligt war. Ihre wichtigste Funktion in der Gruppe ist das Auskundschaften von Leuten, sowohl was einzelne Visionär*innen angeht, als auch das Anwerben von weiteren Leuten, die ? später bewohnen sollen. Sie hat Kontakte in unzähligen Welten; darunter auch mächtige Zauberinnen wie Ztorna Giaz.
Sie hasst es, stillzustehen, in jeder Hinsicht - am selben Ort länger als ein paar Tage zu verweilen, oder auch ein Projekt zu haben, an dem nichts weitergeht.
Aurimo Duvilo
Duvilo ist eine Künstlerseele durch und durch; er ist fasziniert von der Idee einer Welt, in der nach den Grenzen der Kunst gesucht werden soll. Er ist sehr sensibel und kommt mit vielen anderen in der Gruppe nicht gut zurecht.
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So, das waren mal die, wo ich zumindest schon ein bisschen was weiß. Natürlich fehlen einige wichtige Personen, deren Familiennamen für ? eine große Rolle spielen; z.B. die Quentap, die Gemle, die Gartly, und so weiter. Ich verliere mich aber gerade etwas bei Einzelpersonen, und mir fällt auf, dass ich eine ganze Menge Leute habe, die eigentlich nicht wirklich visionär drauf sind; dabei sind gerade die für ? enorm wichtig.
Das Konzept "dieses Volk hat diese Ästhetik" ist halt irgendwie furchtbar schubladisierend, und selbst wenn diese auf Einzelpersonen zurückgehen, bin ich nicht so ganz zufrieden damit. Und Völker gibt es zum Zeitpunkt der Gründung von ? ja noch nicht so wirklich - klar, mit jeder der Personen in der Gruppe kommen einige Leute mit, aber die großen Einwanderungswellen muss ich erst durchdenken. Irgendwie muss die Welt ja auch die Leute anziehen, damit die Kultur entstehen kann, die sich die Gründer für ? vorstellen. Vermutlich fragen sie bewusst nach Künstler*innen und Forscher*innen und deren Familien ziehen mit.