Speisekammer-Grundausstattung in euren Welten

  • Da sah ich heute Vormittag in meinen Vorratsschrank und sah ... Linsen, Nudeln, Zucker, Mehl, da drüben Maisdosen und dort hinten die Marmeladen ... und da dachte ich mir so: Was haben denn die Leute in anderen Welten so für Vorräte? Was hat dort jeder an Haltbarem gelagert?


    Ich überleg mir das mal in der nächsten Zeit, aber die Frage kann ich ja schon mal in den Raum stellen. ;D

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Das ist eine sehr gute Frage, die bei mir gerade auf Gaia eine umfangreichere Bastelaktion mit sich bringen könnten: Denn ich weiß zwar, dass die Terraner:innen unterschiedliche Getreidesorten und Nutzpflanzen von der mitgebracht haben, aber was die anderen Spezies als Grundnahrungsmittel haben, weiß ich noch nicht so genau. Und um dies zu erkunden, sollte ich mir auch überlegen, was für Nutzpflanzen es auf Gaia gibt oder was die Cha'Iru mitgebracht haben.

  • Im Zivilisierte Reich dürfe es nicht viel anders sein als in Westeuropa. In so ziemlich allen anderen Ländern auf dem Umringten Kontinent wird aber deutlich mehr Fleisch gegessen. Dörrfleisch, getrocknete Insektenlarven und Stockfisch gehören mit Sicherheit zu typischen Vorräten in Ctonia und auf der Südspitze. Wobei es auch im Zivilisierten Reich einen Bereich gibt, der sich abhebt, nämlich die Schneeebene. Auch dort wird viel Fleisch gegessen, es wird aber eher gekühlt als getrocknet, einfach weil das beim dortigen Klima mit wenig Energieaufwand machbar ist. Außerdem wird gerne frisches Fleisch gegessen - ein Käfig mit lebenden Mäusen in der Speisekammer ist auf der Schneeebene nichts Ungewöhnliches.

    Auch die Alonokatzen essen Fleisch am liebsten frisch, aber sie halten eher keine lebenden Vorräte sondern kaufen lebende Tiere und verzehren sie am selben Tag. Für Notfälle lagern sie aber auch lieber Dörrfleisch ein als Getreide oder Hülsenfrüchte.

    Auf der Hellenischen Ebene wird man sicher weniger fertige Produkte wie Nudeln finden, dafür mehr Mehl (um damit selbst Nudeln zu machen).

    Das Land der Eisechsen ist wieder anders, da die meisten Eisechsen nomadisch leben und die unterschiedlichen Spezies sich sehr unterschiedlich ernähren. Allerdings ist durch die extreme Kälte auch so ziemlich alles haltbar, jedenfalls sobald es tot ist und sich nicht mehr magisch vor der Kälte schützt.


    Außerhalb des Umringten Kontinents wird es natürlich noch komplexer. In der Schwefelsee zum Beispiel gibt es einige Lebewesen, die sich hauptsächlich von Mineralien ernähren, deren Vorräte sind also völlig anders und sehr haltbar. Und die Anhänger Nuralds essen gerne mal vergorenes Obst oder angegammelten Fisch, also lagern sie so ziemlich alles ein, ohne Rücksicht auf Haltbarkeit.

  • Für Laharia hab ich mal in Valeka angefangen, da ich mich dort kulinarisch vergleichsweise oft herumtreibe.

    Die typische valekische Hausfrau hat also in ihrem Vorratsregal:


    Pulver

    ~ Mehl aus Goldsamen. Kochtechnisch ähnlich zu Weizenmehl. Ich weiss noch immer nicht, wie die zugehörige Pflanze aussieht, tut mir leid. Meist wird sowohl feines als auch grobes Mehl bevorratet.

    ~ Mehl aus Kurosknollen. Kochtechnisch ähnlich zu Kartoffelstärke. Kuros ist ein Unterholzkraut im Wald. Es gibt fast nur feines Kurosmehl, und grobes wird nicht privat bevorratet, weil man es so selten verwendet.

    ~ Zucker. Modern industriell aus Sägespänen hergestellt.

    ~ Salz.

    ~ Nordsteinpulver. Meistens nicht mehr wirklich der gemahlene Stein aus dem Norden sondern industriell hergestelltes Backnatron.

    ~ Kalya-Pulver. Gefriergetrocknetes Kalyabeerenpürree. Grellorange. Man kann sich ein Getränk draus anrühren, man kann es über Süssspeisen streuen oder (mit wenig Öl) damit Torten bemalen (oder auch Haut, wenn man unbedingt will), man kann es als Säuerungsmittel einsetzen, und ein Emulgator ist es noch dazu. Allrounder.

    ~ Diverse getrocknete oder gefriergetrocknete Gewürzpulver.


    Fest oder Pürree

    ~ Palva. Kochtechnisch ähnlich Tomatenmark. Palvima-Pflanzen wachsen auch an Stangen oder anderen Pflanzen hoch, die Früchte erinnern visuell an Spitzpaprika, sind aber nicht hohl, sondern mit einer zäh-holzigen Masse gefüllt, die man zum cremig-würzig-wohlschmeckenden Palva einkochen kann. Die Früchte sind ziemlich salzig, Palva daher auch.

    ~ Silberblattpürree. Kochtechnisch ähnlich ... vielleicht Apfelmus? Silberblätter wachsen bodenbedeckend so ziemlich überall, sie sind fleischig dick (ähnlich Aloe Vera) und von feinen Härchen überzogen. Die blauen Beeren kann man auch essen. Silberblattpürree wird zwar auch gekauft, die typische eifrige Hausfrau macht es aber selber. Zutaten: Geschälte Silberblätter, etwas Salz, eine Weissbeere* pro Topf Silberblätter. Die Blätter sind nicht süss, daher wird manchmal auch Zucker zugegeben. Meistens stehen ein paar gesüsste Konserven (quasi frühstücksfertig) neben vielen ungesüssten - Zucker reinrühren kann man ja immer noch, aber rausnehmen wird schwierig.

    ~ Sauer eingelegte Palvima. Auch durch das Einlegen werden die zäh-holzigen Früchte weich.

    ~ Diverse andere saure Konserven.

    ~ Diverse süsse Konserven, inklusive Marmeladen, im Besonderen die Tava-Beeren-Marmelade. Tava sind dichte Büsche mit weisslich durchsichtigen und sehr leckeren, aber nicht sehr süssen Beeren.

    ~ Trockenobst, sowohl gedörrt als auch kandiert.

    ~ Pamma. Die Kerne von Pambaumfrüchten. Kochtechnisch ähnlich zu Haselnüssen wenn roh, gekocht werden Pamma aber weich wie z.B. Kichererbsen. Roh sollte man auch nicht zu viel davon essen, abführende Wirkung.

    ~ Naneka-Samen. Die Samen sind tatsächlich giftig, aber die Naneka-Keimlinge sind gesund und wohlschmeckend, aber keinesfalls roh zu geniessen, immer durcherhitzen. Die Samen sind lange, lange haltbar, die Keimlinge nicht, und zwar gar nicht: Was immer die drin hat ist nicht einzukochen, nicht einzufrieren, nicht gefrierzutrocknen, gar nicht haltbar zu machen, die Keimlinge verderben immer, egal, was man macht. Kochtechnisch ähnlich diversen Sprossen.

    ~ Kayee. Holz vom Kay-Baum, wird als Klotz gelagert, fein gehobelt in Essig gekocht und ist dann ein leckeres Gemüse. Kochtechnisch ähnlich zu gar nix, am Ende geschmacklich aber nicht unähnlich Karotten.

    ~ Gonis. Eine fermentierte Würzpaste aus Gonia-Wurzeln (Gonia ist ein Sumpfgras). Sehr sparsam verwenden. Kochtechnisch ähnlich einer hypothetischen Paste aus Kimchi und Kren.

    ~ Diverse Samen, die als Gewürze Verwendung finden.

    Flüssig

    ~ Essig. No na, Essig halt. Der übliche Kochessig wird industriell aus Essigsäure verdünnt, aber die typische Hausfrau hat auch welchen aus Rovatan (~~Goldsamenbier) rumstehen, auch welche aus diversen Beerenweinen sind nicht unüblich, letztere werden aber nicht als Kochessig verschwendet, sondern dort verwendet, wo Geschmack relevant ist.

    ~ Palvimi. Milchsauer vergorener Palvima-Saft, lange haltbar. Das übliche Alltagsgetränk, wenn man nicht Wasser trinkt.

    ~ Steinbaumsaft. Kochtechnisch ähnlich Honig oder Ahornsirup. Hergestellt wie Ahornsirup, nur halt beim Steinbaum (graue, glatte Rinde).

    ~ Öl. Hier hat wieder die Industrie die Finger drin. Das typische Bratöl ist gefiltertes, geklärtes und entbittertes Tolali-Öl, die Tolal-Pflanze kenne ich noch nicht persönlich. Sonst gibt es noch Öl von Kay-Samen, das relativ lange hält und sogar ein bisschen nach was schmeckt. Öle, die wirklich Geschmack in ein Gericht bringen sollen, halten normalerweise nur wenige Wochen und stehen daher nicht in dieser Liste. Manche sehr passionierte Ölliebhaber lagern aber Ölsaaten und besitzen eine kleine Ölmühle.

    ~ Rovo. Goldsamenwhisky. Mit irgendwas muss man sich ja besaufen ...


    Dazu kommen natürlich noch frische Zutaten, die sich naturgemäss in dieser Liste nicht einfinden.



    * Weissbeeren sind gaaanz leicht giftig, verbessern die Haltbarkeit von zuhause hergestellten Konserven aber enorm. Die Industrie führt natürlich andere Geschütze auf.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Die typische tuibische Hausfrau hat vorrätig:


    Pulver


    ~ Kerra-Mehl. Aus der Wurzel des Kerra-Strauches, der in der Steppe überall wächst. Schmeckt deutlich süss.

    ~ Goldsamenmehl. Siehe Valeka. Muss importiert werden, daher teurer.

    ~ Kerra-Zucker. Aus Kerra-Mehl extrahiert. Es ist kein Zucker, wie wir oder auch Valeker ihn verwenden, sondern ein Oligosaccharid, daher nicht ganz so süss.

    ~ Backsalz. Aus einem Wüstengras hergestellt, ein Triebmittel.

    ~ Kalya-Pulver. Siehe Valeka. Die Kalya-Beere wächst auch in Tuibe.

    ~ Diverse getrocknete oder gefriergetrocknete Gewürzpulver.


    Fest oder Pürree


    ~ Kreri. Ein ziemlich steinhartes Obst, das dafür auch echt lange hält. Am Stück essen kann man es nicht, aber reiben und dünsten ergibt etwas, was an Sauerkraut erinnert.

    ~ Nevöne. Nen-Blätter mit einer Paste aus Öl, Gewürzen, Salz und Vanno-Extrakt eingestrichen, dann eingerollt, ein Faden (meist essbar) rum und in Öl lagern. Snackfood und Zutat, ähnlich Gewürzgurken.

    ~ Diverse andere Ölkonserven.

    ~ Diverse saure Konserven.

    ~ Diverse süsse Konserven, inklusive Marmeladen, im Besonderen die Kagarta-Marmelade. Aus der Frucht des Kagarta-Baumes, süss und sauer.

    ~ Trockenobst, nahezu ausschliesslich sonnengedörrt.

    ~ Koa. Eine Nudel auf einem Stab, aufgewickelt wie Nähgarn. Aus verschiedensten Griessen erhältlich. Manche Leute machen Koa auch selber.

    ~ Diverse Samen, die als Gewürze Verwendung finden.

    ~ Würzfett. Man kocht über Stunden Gewürze und Kräuter in Fett und filtert das dann. Als Fett wird meist ein festes Pflanzenfett verwendet (man denke Palmfett), gelegentlich auch das Bauchfett von Pamaki, oder auch eine Mischung.

    ~ Kodda. Man denke gelbe Erbsen. Kodda wachsen zu hunderten in einer riesigen Frucht mit harter Schale, auch das schwarz-schleimige Zeug um die Kodda herum muss erst weg, entweder weggewaschen, oder nach dem Trocknen weggerieben. Gelagerte Kodda sind getrocknete mit weggeriebenem Schleim. Gewaschene Kodda schmecken etwas frischer, halten aber nicht lange. Getrocknete Kodda kann man auch mahlen und dann z.B. Koa draus machen.


    Flüssig


    ~ Essig. Siehe Valeka.

    ~ Öl. Siehe Valeka, abgesehen davon, dass in Tuibe ein stabiles Öl zur Verfügung steht (in dem auch die Nevöne lagern), nämlich das Nen-Öl. Der Grund, warum es nur selten nach Valeka exportiert wird, ist, dass valekische Konsumenten komisch schauen, wenn ein Öl an kalten Tagen fest wird.

    ~ Kagarta-Sirup.

    ~ diverse andere Sirupe.

    ~ Rovo. Allerdings weniger zum Besaufen wie in Valeka, sondern um Trockenobst drin einzulegen oder Saucen damit zu verfeinern. Ist hier ja auch teurer, weil importiert. In Tuibe wird sich typischerweise nicht besoffen, es gibt dort andere Drogen zum Anheitern.



    Auch in Tuibe werden natürlich frische Zutaten verwendet, die nicht in dieser Liste stehen.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!