Geklaut?

  • Hallo Leute!


    Ich hätte eine Frage bezüglich einer Idee, die eigentlich nicht mir gehört, die ich aber trotzdem verwenden möchte. Es geht um den Tod. Und zwar höchstpersönlich. Die unterschiedlichen Kulturen meiner Welt sehen ihn zwar ihrer Mythologie entsprechend (das Bauernvolk etwa als den typischen Sensenmann, während die Ira Godum ihn eher als maskierten Mann in Weiß sehen), aber eines hat er trotzdem bei allen gleich: ER SPRICHT IN GROßBUCHSTABEN.


    Die Idee dazu kommt eigentlich von Terry Pratchett, aber ich fand es einfach so genial, dass ich es ebenfalls so machen wollte. Sollte ich? Was meint ihr?


    Atorus

  • Hi


    Naja, du reskierst damit dass jemand der das liest denkt: Hä? Ist das von Terry Pratchet?


    Ich find die Idee auf jeden Fall nicht soooo besonders als das sich jemand desswegen aufregen würde.

    Und auserwählt wurde Dafuggi, um zu herrschen auf ewig, als König der Wollratten, denn er war flauschig.

  • Irgendwie liest sich dein Text komisch, weil "ß" kein GROßBUCHSTABE ist.


    Aber zum Thema:
    Wer Pratchett liest oder davon gehört hat, wird es wiedererkennen.
    Zwar kenne ich deine Welt nicht, aber wenn sie "mittelalterlich" ist, gibt es dort keine Schulbildung für Bauern. In dem Fall ist es unwahrscheinlich, dass Analphabeten denken, der Tod würde in Großbuchstaben sprechen.

  • ß gibts nicht als Großbuchstabe Atorus, da schreibt man Doppel-s stattdessen ;)


    Die Großbuchstaben bei Pratchett sind ja nicht wirklich Großbuchstaben sondern sollen nur andeuten dass der Tod mit einer ganz anderen Stimme/Betonung spricht. ein Großbuchstabe ist etwas größeres, gewaltigeres, absoluteres als ein Kleinbuchstabe, wodurch durch die Großbuchstaben angedeutet wird dass das, was er sagt absolut und entgültig ist... so seh ich das zumindest.



    Einen personifizierten Tod haben viele Welten. Meine zum Beispiel auch (auch wenn mein Tod weiblich ist und niemals spricht...). Sachen die der Tod sagt in Großbuchstaben zu schreiben wirkt halt wirklich wie von Pratchett entnommen, aber eigentlich spricht nichts dagegen dass höhere Wesen anders sprechen (sie haben halt Stimmen die nicht so wenigdimensional sind wie unsere), was dann anders dargestellt wird.
    Den Glauben einzuführen dass der Tod in Großbuchstaben spricht finde ich persönlich etwas seltsam. Niemand spricht in Buchstaben, Buchstaben schreibt man. Man spricht Laute und Worte, aber keine Buchstaben, die sind nur ein Abbild der Laute.

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Ich tippe mal drauf, daß die Idee, so sehr sie zur Nachahmung anregen mag, die nötige "Schöpfungshöhe" hat, um von irgendwem als "schutzwürdig" betrachtet zu werden. (Außer vielleicht vom Landgericht Hamburg.) Und Du könntest ja auch auf Kapitälchen umstellen - jedes bessere Textbearbeitungsprogramm (jedenfalls MS Office, Softmaker Office, OpenOffice und die daraus entstandenen Zweige) bietet die entsprechende Formatierung an und wäre schon keine "direkte Kopie" mehr.

  • Was Kapitälchen als Alternative betrifft... im Original spricht Tod bei Pratchett in eben diesen. Die deutsche Version benutzt stattdessen Großbuchstaben. Also ist es nicht wirklich eine Alternative, wenn man eine "direkte Kopie" vermeiden will.

  • Großbuchstaben auf keinen Fall - nicht nur wegen des Meisters, sondern vor allem, weil GBST im Netz "Brüllen" anzeigt. Kapitälchen wären gut, und vielleicht die noch kursiv setzen

  • Natürlich riskierst Du damit immer einen Vergleich. Wenn jemand sich an einen anderen "bekannteren" Autor erinnert fühlt, ist das generell ein Negativpunkt. Geklaut ist das nicht im wahrsten Sinne des Wortes - Terry Pratchett hat ja keine "Rechte" diesbezüglich. Jeder kann seinen Tot in Großbuchstaben oder Kapitälchen reden lassen. Nur Terry Pratchett-Leser werden das wohlmöglich als Kopie ansehen. ;)


    Wenn Deine Story aber gut ist und Du ihn als Inspiration angibst, werden die meisten sicherlich mit einem Zwinkern darüber hinwegsehen. ;)

  • Es tut mir wirklich leid aber ich muss diese Disskusion überflüssig machen:
    Der Tod spricht in den Büchernvon Terry Pratchett nicht in großbuchstaben.
    Es sieht nur so aus weil es eine andere Schriftart ist bei der alle Buchstaben so
    aussehen wie Großbuchstaben. Allerdings gibt es einen größen Unterschied.


    mfg
    Empire


    EDIT: Gerade noch mal nachgeschaut weil ihr mich doch verunsichert habt.
    Es stimmt.

  • Druyènn hat recht. Wenn die Geschichte gut ist, wird man dir alles verzeihen.


    Wenn du auf "fett, kursiv, Kapitälchen usw." ausweichst, wird es denen, die mit Pratchett vertraut sind, trotzdem auffallen. Es ist immerhin der Tod, dem du eine "besondere" Redeweise zugestehst.


    Und wenn du auch ein erfolgreich wirst wie Pratchett, dann kommen womöglich tausende weniger gute Schreiberlinge nach dir auf die Idee, deinen und Pratchetts Stil zu kopieren, weil ihnen gar nicht in den Sinn kommt, dass der Tod normal sprechen könnte. ;)

  • Also erstmal sorry für das "ß", aber daran hab ich nicht mehr gedacht.


    Ihr habt natürlich recht: Kein Schwein (Ja, nicht mal der Tod) kann in Buchstaben sprechen. Aber wie ich sehe, wisst ihr, was ich gemeint habe. Danke für die paar Vorschläge, ich glaube, dass ich Tod schon eine besondere Stimme gebe... Was ich wahrscheinlich durch eine andere Schriftart darstellen werde... Werd mal gucken. Ihr habt mir auf jeden Fall ein paar Ideen gegeben.


    Danke Leute.


    Atorus

  • Ich finde es ist keine völlig einzigartige Idee von Pratchett, wenn besondere Figuren in einer besonderen Schrift "sprechen". So weit ich weiß, kann im Japanischen die Art der Zeichen einen Charakter mit bestimmen: Roboter im SNES-Spiel Chrono Trigger "sprechen" z.B. in Katakana, einer Silbenschrift, die heutzutage hauptsächlich zum Umschreiben von Wörtern aus anderen Sprachen verwendet und für Lautmalereien wird. Im Deutschen und Englischen hat man diese Möglichkeit natürlich nicht, weshalb man auf Großbuchstaben und verschiedene Schrifteffekte ausweichen muss.
    Ich denke momentan selber darüber nach, Zwerge in Kapitälchen sprechen zu lassen, weil die Zwergensprache keine Groß- und Kleinbuchstaben kennt und es auch zum Charakter passt. (Wenn sie mal was sagen, haben sie meist eine ziemlich "große Klappe"...)
    Dass es bei dir, Atorus, ausgerechnet der Tod ist, der eine besondere Schrift als Eigenheit haben soll, finde ich dann aber doch etwas zu ähnlich zu dem, was Pratchett geschrieben hat. Auf andere besonders mächtige oder "übernatürliche" Wesen übertragen oder ausgeweitet fände ich es nicht so schlimm. Richtig gemacht würde dann ein Pratchett-Kenner wohl die Parallele erkennen, aber das Ganze nicht gleich als einfache 1:1-Kopie abstempeln.

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • Es tut mir wirklich leid aber ich muss diese Disskusion überflüssig machen:
    Der Tod spricht in den Büchernvon Terry Pratchett nicht in großbuchstaben.
    Es sieht nur so aus weil es eine andere Schriftart ist bei der alle Buchstaben so
    aussehen wie Großbuchstaben. Allerdings gibt es einen größen Unterschied.

    also in meinem Scheibenweltbuch sind es tatsächlich Kapitälchen und keine andere Schriftart.

    EDIT: Gerade noch mal nachgeschaut weil ihr mich doch verunsichert habt.
    Es stimmt.

    ich glaube Dir, dass das in Deinem Buch so ist ;)


    Ich finde es ist keine völlig einzigartige Idee von Pratchett, wenn besondere Figuren in einer besonderen Schrift "sprechen".

    Das stimmt auch, nur es ging numal speziell darum, dass der Tod anders spricht.


    Eine andere Schriftart oder Großbuchstaben sind ein stilistisches Mittel, welches seit Pratchett gerne verwendet wird, wenn es auch bei manchen Literaten absolut verpönt ist.

  • also in meinem Scheibenweltbuch sind es tatsächlich Kapitälchen und keine andere Schriftart.


    Eine Kapitälchenschrift ist eine eigene Schriftart. Das sind nicht nur zu klein geratene Großbuchstaben.


  • Oder auch die Goten, Griechen und Ägypter bei Asterix. :dozier:


    Aber dort soll die andere Schrift auch ausdrücken, dass sie ihre eigene Sprache sprechen, und wenn ich mich nicht irre wird diese von den Galliern in diesen Fällen auch nicht verstanden, während der Leser sie verstehen kann. Nur einer der vielen genialen Einfälle in Asterix. Wobei man jetzt ja argumentieren könnte, dass der Tod bei Pratchett vielleicht auch eine eigene Sprache spricht, die irgendwie universal verständlich ist, schließlich ereilt er ja alle Lebewesen, unabhängig davon, welche Sprache sie sprechen.
    Aber das geht schon etwas in Richtung OT. Grundsätzlich bin ich nicht der Ansicht, dass die Verwendung einer besonderen Schreibweise zur Verdeutlichung, dass die Figur irgendwie "anders" spricht sofort als von Pratchett geklaut auffallen würde. Wenn es nun ausgerechnet der Tod ist - ok, dann könnte es vielleicht als Hommage durchgehen. Aber ist es überhaupt der selbe Tod? Sehen die Bewohner deiner Welt ihn ebenfalls als Sensenmann oder hat er für sie eine andere Gestalt? Gib ihm eine eigene Gestalt und Persönlichkeit, dann wird die Sache mit der anderen Schrift nicht so ins Gewicht fallen.

  • Das ß mag ja allgemein nicht als Großbuchstabe anerkannt sein, aber es gibt ihn wirklich und wurde sogar schon sehr früh verwendet (einige Schriftarten unterstützen es sogar) - nur mal bei Google suchen.


    Im HTML kann man es auch schreiben: ẞ

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!