Erfahrungen mit eingereichten Texten und Veröffentlichungen.

  • Da ich gerne wieder etwas veröffentlichen würde, interessieren mich mal eure Erfahrungen. Was habt ihr bislang erlebt? Welche Wege seid ihr gegangen?


    Als unverhofft 2000 meine erste Kurzgeschichte veröffentlicht wurde, die ich schlicht auf Geratewohl eingesendet hatte, ohne jegliche Suche des Verlags, hatte ich kein Problem damit. Rechnete damals auch nicht damit, dass überhaupt etwas dabei raus kam.


    Voriges Jahr nahm ich dann als Test an der Pyromania-Ausschreibung (s.o.) teil. Der Einsendeschluss wurde seither 2x verlängert (ursprünglich Mai 2014) und schien nun endlich abgeschlossen. Auf meine kurze Anfrage erhielt ich sehr zeitnah eine freundliche Rückmeldung. Sie war also mit Sicherheit nicht böse gemeint, doch sinngemäß nach 14 Monaten zu hören, dass man sich nun mal langsam daran begeben werde, all die eingesandten Geschichten überhaupt erst zu lesen .... :freak:


    Keine Ahnung ob das öfters so läuft. Mag vielleicht jemand hier von ihren/seinen Erfahrungen berichten?

  • Hust! *staub abwisch*


    Es interessiert mich auch, wie das in Deutschland geht. Ich hab bisher einige Kurzgeschichten publiziert (und war gerade deshalb weniger im Forum, und das knarschen ist Rost um Deutsch, tut mir Leid).


    Einige veröffentlichungen waren im Rahmen Wettbewerbe. Das ist hier in Holland am einfachsten. Was mir gewundert hat, ist das einige Zeitschriften gar kein Redaktion zum Text haben, es wird also genau so publiziert wie es empfangen ist. Zum Glück ist mein Niederländisch fast Fehlerfrei. Aber trotzdem...
    Geld hab ich noch nie bekommen für ein Veröffentlichung. Auflage ist natürlich auch beschränkter als in Deutschsprachige Gebiete, gerade auch weil Fantasy/SciFi/Horror nicht sehr beliebt ist. Entweder ein Verlag hat ein reiche Verleger/Mäzen, oder geht Pleite. Im letzten Fall ist meist Unklar, wo die Rechte liegen.


    Allerdings hab ik immer ein oder zwei "Autoren Exemplare" bekommen. Ausser einmal, aber der Verlag war gleich danach Pleite und nicht wieder findbar. Was lernt man? Nie ohne Vertrag oder detaillierte Wettbewerbregeln einen Text für Veröffentlichung verschicken.

  • Sofern ich das richtig überblicke, gibt es bei E-Books kleine Beteiligungen pro verkauftem digitalem Exemplar. Bei Print-Ausschreibungen werden öfters Autorenexemplare und/oder vergünstigte Kaufrechte in Aussicht gestellt.
    Für meine erste Kurzgeschichte bekam ich sowohl Geld als auch ein paar Autorenexemplare. Doch das passierte zur Jahrtausendwende und war eine Fan-Fiction zu einer sehr bekannten deutschen Rollenspielwelt. %-)


    Doch es existieren hier weit erfahrenere Schreiber, die bislang nichts dazu äußerten.


    Edit: *sanft anstups* :peitsch:

  • Die Frage sprengt massiv den Rahmen des Forums - es ist einfach ein riesiger Bereich. Was willst du genau wissen? Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass JEDER versuchen wird, für deine Geschichte mehr Geld zu bekommen als du. Wenn man unbedingt veröffentlichen will, unterschreibt man dann auch Verträge, die ganz klar gegen jeden Normvertrag verstoßen und dem Verlag alle Rechte, aber keinerlei Pflichten zukommen lassen. Und gerade bei großen Verlagen rennt man da gegen Mauern. Es hat mich gerade zehn Jahre und enormen Ärger gekostet, meine Rechte an "Einhornzauber" zurückzubekommen, nachdem der Verlag entweder überhaupt nichts getan oder Dinge gegen meinen Willen durchgesetzt hat.


    Bei E-Books würde ich nie wieder die Rechte an einen Verlag geben.


    Rabenzeit 1 gibt's bei Amazon für den Kindle und als gedrucktes Buch im Buchhandel. Als epub bei mir.
    Und Glitzi 9 ist fertich.

  • Ja, gibt es. Der VS (Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller) erarbeitete zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels mehrere Muster. Diese kann man bei Verdi downloaden für Verträge zu Romanen, Anthologien, Rechtsrücknahme u.ä.: https://vs.verdi.de/recht-urheber/mustervertraege
    Verträge sollten sich optimalerweise recht dicht an diesen Vorlangen orientieren.


    Eventuell hilft auch diese Seite von Fairlag weiter, die auf die häufigsten Fallstricke hinweist.
    http://www.aktionsbuendnis-fai…ge.com/web/index.php?id=2

  • Bei großen Verlagen kann man davon ausgehen, dass sie alle Rechte der Autoren streichen, ihnen alle Pflichten aufbürden, sie um jeden möglichen Cent betrügen und sich selbst alle Vorteile zuschustern. Und dann sagen, das sei üblich im Verlagswesen.


    Ich glaube ihnen sogar.


    Rabenzeit 1 gibt's bei Amazon für den Kindle und als gedrucktes Buch im Buchhandel. Als epub bei mir.
    Und Glitzi 9 ist fertich.

  • Oje, das klingt nach vielen schlechten Erfahrungen mit dem Verlagswesen, Teria :( Das tut mir leid zu hören.


    Bei mir ist es etwas anders gelaufen, ich bin da irgendwie hineingerutscht und hatte Glück - habe fast 11 Jahre in einem Verlag bzw. mit einem Verlag zusammengearbeitet (Lektorat, Grafik, Layout ...), und da wir so eng miteinander waren/sind, war es nur natürlich, dass ich mein erstes Buch bei diesem Verlag veröffentlichen wollte.


    Die Auflage ist klein, und weder der Verlag noch ich können Unsummen in Werbung und Marketing stecken, wie das viele große Verlage vermögen - dafür hab ich sehr viel Mitspracherecht - im Grunde wird nichts ohne mein Einverständnis geändert - habe eine recht hohe Autorenprovision (unüblich hoch für den deutschsprachigen Buchmarkt) und kann auf die Kooperation und das Engagement des Verlags bauen.


    Nichtsdestotrotz bin ich als Autor, gerade weil es so ein kleiner Verlag ist, auch stärker gefordert, als es vielleicht üblich ist - Kontakte knüpfen (viele Türen, die dem Verlag verschlossen sind, stehen einem Autor eher offen), Lesungen abhalten, Facebookseite betreuen, eigene Website betreuen ... Dinge, die man bei einem großen Verlag nicht oder weniger tun muss (gut, Lesungen und Autogrammstunden müssen wohl alle Autoren abhalten :D )


    Bisher hab ich zwei Bücher veröffentlicht, zwei weitere sind bald soweit - bin also zufrieden und sehe der Zukunft optimistisch entgegen.


    Ich muss auch sagen, ich erwarte mir weder großen Ruhm, noch große Reichtümer - leider muss man realistisch sagen, dass die meisten Autoren im deutschspr. Raum vom Schreiben nicht leben können, und schon gar nicht reich davon werden.


    Wer nicht ausschließlich absoluten Mainstream-Geschmack bedienen will, und/oder ein Auftragsschreiber großer Verlage sein, oder wirklich, wirklich, wirklich Glück haben sollte (siehe Joanne K. Rowling, ich meine, wieviel Glück hatte die Frau? :D), der wird das Schreiben als Nebenerwerb betreiben - und mehr voraussichtlich nicht.


    Aber wer weiß, was in Zukunft passiert - vielleicht kommt ja doch noch ein großer Verlag und macht ein Angebot, das wir nicht ablehnen können - oder gar eine Verfilmung ^^
    Man darf ja noch träumen :D


    Ich rate euch, den Mut nicht zu verlieren - Schreiben ist eine Leidenschaft, und trägt quasi ihre Belohnung in sich - wer von Ruhm und Reichtum träumt, sollte seine Erwartungen aber m.M.n. auf ein realistisches Maß herunterschrauben, sonst drohen Enttäuschungen und Demotivation.


    Träumen, wie gesagt, darf man ja :)

  • Zurück zur Ausschreibung von vor 2,5 Jahren, die ich im Startpost erwähnte. Ich war dann doch mal so dreist mich beim Verleger zu melden. Rückmeldung war: "In der Tat habe ich angefangen, die diversen Story-Center-Anthologien, die so lange liegen geblieben sind, in Angriff zu nehmen."


    Ob das noch etwas vor meiner Rente wird? :kopfwand:

  • :puschel: Staubwedel-Attacke


    Wer sich nimmer an den Startpost oben erinnert: Vor 6 Jahren nahm ich an einer Ausschreibung teil. Ab und an fragte ich in den ersten Jahren nach und ... ließ es irgend wann bleiben. Doch vor ein paar Tagen erhielt ich nun über Facebook (meine damalige E-Mail Adresse war längst veraltet) die Nachricht, dass nun diese Anthologie tatsächlich noch raus kommt.
    Auf der einen Seite bin ich völlig baff :booaaa: , freue mich natürlich darüber :hops: , aber möchte am Liebsten auch irgend wen ... :pruegel:  


    Aber egal. :lach:

  • Verrückte Geschichte %-) , aber toll, dass es nun doch noch klappt :thumbup:

    "Die Leichen der Euren werden genügen diese Ebene in Calislad, die Knochenebene, zu verwandeln. Ich sage euch noch einmal: geht!, hier und zwischen diesen Bäumen wartet nur der Tod auf euch.“

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