Speedbastel-Sammelthread 1: Erstes bis fünfzehntes Speedbasteln

  • Dann hau raus! Nachgereichte Beiträge sind immer noch besser als gar keine. :)

    Ok, hier ist er:



    Die Taranitschmiedekunst


    Ob es sich bei den Kriegern mit den unsichtbaren Waffen nur um einen Mythos handelt, oder ob sie wirklich in einer der uns bekannten Welten leben, ist uns immer noch ein Rätsel. Einige Weltenwandler berichteten von eben jenen, die mit Schwertern kämpften, die aus Luft erschienen, mit denen sie jedoch schwere Verletzungen zufügen konnten. Andere ihrer Kollegen halten das für Illusionen, doch einer scheint vor kurzem an nähere Informationen gekommen zu sein. Wie er es schaffte, und wie zuverlässig diese Informationen sind, ist unklar, dennoch wollen wir sie heute vorstellen.


    Schmiede eines namenlosen Volkes unsterblicher Wesen sollen in der Lage sein, das härteste, widerstandsfähigste, undurchdringlichste Material, das je auf einer Welt entdeckt wurde, zu formen, um daraus Waffen und Werkzeuge herzustellen: Taranit.


    Um zu erklären, weshalb uns dies so unmöglich erscheint, folgende Erläuterung: Taranit ist das stabilste Material, das in allen Welten vorkommen kann. Die mächtigsten aller Unsterblichen Wesen können es nicht brechen, selbst mit göttlichen Kräften ist es beinahe unmöglich, dieses Material zu durchdringen.


    Eine Welt, von einer Taranitsphäre umgeben, ist von allem Äußeren abgeschnitten. Kein Signal, ob Funk, W-LAN, oder Telepathisch, kann es durchdringen. Kein Wurmloch kann innen und außen verbinden, kein Dimensionsreisender durchspringen, nicht einmal mit Endgeschwindigkeit durchrennen.


    Zudem ist es vollkommen durchsichtig, als ob es nicht da wäre, und kein Material kann daran haften, weder fest, noch flüssig. Kein Werkzeug kann es zerstören, nicht einmal Magie oder eine andere elementare Energie.


    Demnach sollte es selbst für Unsterbliche unmöglich sein, Taranit zu schmieden. Und sie schaffen es dennoch! Unserem Informanten zufolge haben sie eine einzigartige Schmiedetechnik entwickelt, mit der – und einiger uns derzeit noch unbekannten Zutaten – es ihnen möglich ist, Taranit an seinen Schmelzpunkt zu bringen, der einige Millionen Grad über dem von Titanium (dem von Brôl) liegt.


    Der Vorteil der aus diesem Material geschmiedeten Schwerter ist unter anderem, dass sie unsichtbar sind (was dir jedoch auch zum Nachteil werden kann), aber auch unzerstörbar, weshalb sie auch nicht abgenutzt werden können, und somit nicht nachgeschliffen werden müssen.


    Unser Informant bemüht sich, in nächster Zeit mehr über die Taranitschmiedekunst herauszufinden, bis dahin müssen wir jedoch geduldig warten. Sollten Ihnen entsprechende Informationen zukommen, bitten wir Sie, sie uns zu überreichen, in Aussicht auf eine entsprechende Belohnung.
    Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und hoffen auf eine baldige Fortsetzung!


    (Aus einem Informationsvortrag der Weltenwandler von Tera'an)

  • Genau, besser als nix.
    Aber ui, das ist ja eine gewaltige Deus-Ex-Machina-Substanz. Nichts kann ihm etwas anhaben? Nicht einmal dimensional vorbeischleichen kann man? Der Tunneleffekt wird vermutlich auch blockiert? Funk kann nicht durch? Und sichtbares Licht dann doch? Ich glaub, Heisenberg haut dir gleich eine runter. Nein, nicht DER Heisenberg, der andere, der mit dem Unschärfeprinzip. ;D

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Genau, besser als nix.
    Aber ui, das ist ja eine gewaltige Deus-Ex-Machina-Substanz. Nichts kann ihm etwas anhaben? Nicht einmal dimensional vorbeischleichen kann man? Der Tunneleffekt wird vermutlich auch blockiert? Funk kann nicht durch? Und sichtbares Licht dann doch? Ich glaub, Heisenberg haut dir gleich eine runter. Nein, nicht DER Heisenberg, der andere, der mit dem Unschärfeprinzip. ;D

    Vorbeischleichen schon, nur nicht durch. Tunneleffekt sagt mir grad nichts, aber ich schätz mal, du hast recht.


    @Licht: Erstaunlicherweise ist es das einzige, was durchkommt. Das wird aber nicht an der Geschwindigkeit liegen, sondern eher am Aufbau der Photonen oder wie sich das Licht als Welle bewegt, irgendsowas. Es könnte aber auch sein, dass das so nur in meinen Welten funktioniert und Taranit in euren Welten als Schwarzes Erz erscheint.

  • Kein Wurmloch kann innen und außen verbinden, kein Dimensionsreisender durchspringen

    Vorbeischleichen schon, nur nicht durch.

    ??? Das passt nicht zusammen.


    Zitat

    Tunneleffekt sagt mir grad nichts, aber ich schätz mal, du hast recht.

    Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens ist NIRGENDWO null. Gruss von Heisenberg.


    Zitat

    @Licht: Erstaunlicherweise ist es das einzige, was durchkommt. Das wird aber nicht an der Geschwindigkeit liegen, sondern eher am Aufbau der Photonen oder wie sich das Licht als Welle bewegt, irgendsowas. Es könnte aber auch sein, dass das so nur in meinen Welten funktioniert und Taranit in euren Welten als Schwarzes Erz erscheint.

    Warum sichtbares Licht schon und Funk nicht? Was ist mit Infrarot? Kommt UV durch? Röntgenstrahlen? Gammastrahlen?

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • ??? Das passt nicht zusammen.

    Ok, falsche Definition von Wurmloch. In dem Fall bildet das Wurmloch einen Weg durch das Material. Anders könnte man auch nicht in eine hohle Taranitkugel.



    Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens ist NIRGENDWO null. Gruss von Heisenberg.

    Ok. Und in Bezug auf eine Taranitwand?



    Warum sichtbares Licht schon und Funk nicht? Was ist mit Infrarot? Kommt UV durch? Röntgenstrahlen? Gammastrahlen?

    Wie gesagt, es liegt an den Eigenschaften des Lichts. IR und UV sind eigentlich auch Licht, aber vielleicht verkleinere ich auch das Spectrum, das durchpasst. Dann könnten zb Wesen, die nur IF oder UV sehen können, nicht durchschaun, oder wenn eine Spezies ein Spektrum sehen kann, dass (vom Menschen aus gesehen) in eine der beiden Richtungen verschoben ist, sieht es die Welt hinter der Taranitwand etwas anders ... Röntgen und Gammastrahlen weiß ich noch nicht, die werden aber vielleicht draußen bleiben müssen ... je nachdem, wie ähnlich sie dem Licht sind ...

  • Was verstehst du denn unter "ähnlich dem Licht"? Und nach welcher Theorie, das ist auch nicht ganz unerheblich. :lol:

    Bring me your soul, bring me your hate
    In my name you will create
    Bring me your fear, bring me your pain
    You will destroy in my name

    - Les Friction, Dark Matter

  • Das heutige Thema ist: Bauernrepubliken.
    Die Zeit geht bis 21:38 - tut mir leid für die Verspätung.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Bauernrepubliken: Die Weisen des Berglandes


    In alter Zeit lebten die Menschen friedlich im Bergland. Die Menschen beteten zu den Göttern und bestellten die Äcker, wie es ihnen geheißen wurde. Es herrschte Frieden in den Häusern und auf den Straßen. Die Zim kamen im Frühjahr und im Herbst in jedes Dorf und jedes Haus und lehrten jeden Mann, jede Frau und jedes Kind, wie sie sich vor den Göttern verneigen mussten und wie sie das Land bestellen mussten.


    Das Volk kannte die Heimat der Zim nicht, doch sie wussten, dass dort Weisheit herrschte und das Volk gehorchte, denn es kannte nur die Worte der Zim, kein anderes Wort erreichte sie in ihrer Abgeschiedenheit. Alles war gut, die Ernte gedieh und der Frieden im Land hielt viele Jahre.


    Am Anfang kamen die Zim als Lehrer, sie trugen die Bürde der Weisheit für das Volk. Doch es kam eine Zeit, da sahen sich die Zim nicht mehr als Lehrer, sondern als Herren über jene, die das Land bestellten. Der Friede blieb gewahrt, die Ernte gedieh, doch ein Schatten legte sich auf die Herzen des Volkes. Es kam eine Zeit, da die Zim nicht mehr damit zufrieden waren, dass das Volk das Land bestellte, es dürstete sie selbst danach zu bestellen, doch wählten sie dafür nicht das Land, denn sie hatten längst vergessen, wie man ein zartes Gewächs nährt. Sie wählten dafür das Volk, die Frauen des Volkes, die Töchter des Volkes und bestellten sie.


    Frieden verließ die Häuser und die Herzen und das Volk wurde von Schatten eingehüllt. Sie wussten nicht mehr, wie sie ihre Felder bestellen sollten, noch wie sie sich vor den Göttern verneigen.


    Die Zim waren Narren. Sie schütteten ihre Weisheit mit ihrem Samen aus und als die Saat gewachsen war, erhob sie sich gegen die Zim. Die Frucht ihrer Sünde erhob sich gegen sie und streckte sie nieder. Die Zim fielen in ihrem Blut und das Volk erhob sich gegen ihre Weisheit und trotzte ihnen mit ihrem Blut. Der Konflikt zog sich über viele Jahre, doch am Ende war das Volk siegreich und es sprach endlich mit seiner eigenen Stimme und in seinen eigenen Worten:


    „Wir sind die Zimbi! Wir folgen niemandem als uns selbst!“


    Es kehrte wieder Frieden ein in das Land und in die Häuser. Die Felder gediehen und die Kinder wuchsen. Die Zimbi verweigern sich jedem Führer, der nicht aus ihrer eigenen Mitte kommt. Es gibt kein Blut das regiert und niemand verneigt sich vor den Göttern. Die Zimbi sind jetzt die Weisen des Berglandes, doch sie lehren niemanden außer sich selbst.

  • Der Silberrat von Curin


    Nach dem Zerfall des accamarischen Kaiserreichs wurden neben den drei großen Nachfolgereichen Sinárien, Monirie, Ilárien unzählige Kleinfürstentümer und Landstriche unabhängig von der Kaiserkrone in Ivárima. Vor allem im liendischen Meer, das mit zahlreichen kleinen Inseln gespickt war, entstanden eigene Reiche. Accamar selbst hatte Jahrzehnte damit verbracht die schroffen Felsen unter ihre Kontrolle zu bringen, die lange Zeit Anlaufhäfen für Piraten und anderes Gesindel gewesen waren. Auf den Inseln gab es nämlich große Erzlagerstätten für Silber, welche das Interesse der Rayucar, der Kaiser von Accamar, geweckt hatten. Außer Vogelkot und Fischen gab es sonst nämlich nichts zu holen. Nur die natürlichen, aber schwer befahrbaren Häfen. Zum Zeitpunkt der Ermordung von Cairon Malanyr, dem letzten Rayucar, liefen die Minen immer noch auf Hochtouren und warfen einen großen Gewinn ab, von dem die Inselbewohner allerdings nie etwas sahen. In einer Revolte, zu der sie sich schließlich entschlossen hatten, nachdem die Nachricht von vielen Küstenstädten kam, die sich von Accamar losgesagt hatten, warfen sie die kaiserlichen Vertreter vor Ort ins Meer und übernahmen die Kontrolle auf der Insel mit den reichsten Lagerstätten, auf Curin. So leicht das Silber aus den Bergen zu holen war, so schwer war es auf die Insel zu kommen, deren schroffe Klippen unmöglich zu überwinden waren. Es gab nur einen natürlichen Hafen an der Westküste der Insel, den die Curianer unter Kontrolle hielten. Schließlich erreichte sie eine Nachricht aus Iavía, der damals reichsten Stadt des ehemaligen Kaiserreiches, welches durch den Handel mit den Inseln und dem eigenen Weinanbau zu einem märchenhaften Reichtum gelangt war. Teiava von Iavía, die Ratsherrin der Stadt bot den Curianern Schutz durch ihre Flotte und weiterhin Versorgung mit Nahrungsmitteln an, sofern sie weiterhin mit Iavía Handel trieben. Aus der Notwendigkeit mit einer geeinten Stimme zu sprechen, gründeten die Curianer einen Ältestenrat, um mit Iavía verhandeln zu können. Der Rat sollte jede Stimme hören, schließlich wollten die, die am Aufstand teilgenommen hatten, auch ihren Anteil an der neuen Herrschaft. Accamar und die Herrschaft des Rayucar sollten endlich vorbei sein und der gemeine Bergarbeiter sollte nun herrschen! So gründete Curin den ersten Silberrat, deren Mitglieder verdiente Männer des Aufstandes waren. Da zunächst Uneinigkeit geherrscht hatte, wer im Rat sitzen und sprechen soll, stimmten die Curianer im Zentrum der Hafenstadt Curion darüber ab, indem sie sich um diejenigen Leute versammelten, denen sie zutrauten, die Sache nicht in den Sand zu setzen. Die zehn Männer, die die meisten Unterstützer hatten, wurden zum Rat; derjenige mit den meisten wurde zum Sprecher ernannt. So begann die Herrschaft der Kumpel von Curin und der Silberhandel mit Iavía konnte fortgesetzt werden. Auch heute noch, mehr als 50 Jahre nach dem Untergang von Accamar, floriert der Handel mit Iavía, welches sich durch seinen unverschämten Reichtum noch immer gegen die äußeren Feinde erwehren konnte und dadurch auch den kleinen Silberrat von Curin schützt.

    "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nicht nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."


    - Prof. Dr. Henry Jones Jr.

  • Das Bauernland Lúyán


    Der Kleinstaat Lúyán in der späten Splitterzeit war nie in irgendeiner Form wichtig, die meiste Bedeutung erlangte es durch die Tatsache, dass es die erste Eroberung des späteren Großreiches Daliat war. Der Staat war in Sippen strukturiert, wie viele andere zu dieser Zeit, und die Sippen bestanden aus Familien, die den Sippenführer wählten, der Rat der Sippenführer war dann das herrschende Gremium, wie in vielen anderen Staaten dieser Zeit.
    Anders war, wer das Bürgerrecht hatte und wer nicht. In Lúyán war ein Bürger, wer von Beruf:

    • Nahrungsmittel anbaute,
    • Nahrungsmittel verarbeitete,
    • die Wasserversorgung gewährleistete,
    • Verletzungen und Krankheiten heilte.


    All diese Berufe galten als dem Leben dienend, alle übrigen nur als der Bequemlichkeit dienend. Wer nicht direkt dem Leben diente, hatte nicht das Recht, über die Zukunft anderer Leute abzustimmen. Da die größte Mehrheit der Bürger von Lúyán aus Bauern bestand, liegt die Fremdbezeichnung als Bauernland natürlich nahe.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Der Bauernbund Tuckingerland


    Das Tuckingerland gehört zu den landschaftlich schönsten Gegenden Visinnurs. Durch die schmalen Hochgebirgstäler sprudelt das klare Wasser von Tuckingbach und Neisequelle. Der zentrale Ort Teffenboelms ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen aus ganz Issoy, die sich von dort auf die schroffen Gipfel von Hochtiff, Günscherspitze, Zitterspuck, Hinterkreis, Ringsinar, Weistler und Trofler machen. Das war nicht immer so - im ersten Jahrhundert verweigerten die Talbewohner Fremden meist den Zutritt.


    Die geographische Lage eignete sich dazu, dass das Tal wie kein anderes verbarrikadiert werden konnte. Einzig von Westen her, dort wo der Tuckingerbach in die Ortschaft Thiios hinabfließt, lässt sich das Tal betreten, ohne einen Berg zu übersteigen. Dieser Talzugang brauchte nun also nur noch mit einer relativ kurzen Mauer abgeriegelt werden, und schon stand der Autonomie nichts mehr im Wege.


    Warum aber überhaupt ein autonomes Tal? Im ersten Jahrhundert zeichnete sich recht rasch ab, dass die Adelsfamilie der Quentap ihre Machtansprüche ungebremst auf den ganzen Norden ausbreiten würde; der Teil der visinnischen Bevölkerung, die in der quentapschen Armee desertiert hatten, war zwar offiziell begnadigt (der ganze Krieg wurde schon kurz nach seinem Stattfinden aus den Geschichtsbüchern gestrichen) aber besonders wohl fühlten sich die Deserteure dennoch nicht mit der Aussicht, bald erst recht und endgültig unter der Herrschaft des Adels zu stehen.


    Kurzerhand wurde die freie Bauernrepublik Tuckingerland gegründet. Unabhängig halten konnte sich das Tal natürlich nur, weil es von der Mehrheit der anderen Adelsfamilien unterstützt wurde, die sich freuten, den Quentap eins auswischen zu können.


    Die Unabhängigkeit ist längst Geschichte, aber der Bauernbund besteht weiter - auch heute noch werden die Belange der Region gemeinschaftlich von den Bauern des Tales getroffen. Zwar gibt es auch Gemeinderäte - für die beiden Gemeinden Teffenboelms und Neis am Trofler - aber deren Einflussbereich beschränkt sich auf die Ortskerne.


    --


    Touristenempfehlung: Route 04, Rundweg über das westliche Neisertal


    Neis - Neisequelle - Übriger Trofler - Südfleckenwiese - Neis


    Vom Ortskern Neis führt ein gut beschrifteter Weg durch das hintere Neisetal bis hinauf zur Quelle. Von dort zweigt ein Weg ab, steil nach links hinauf durch den Wald. An diesem Pfad kommt man an Resten der Befestigungsanlagen aus der Zeit der Bauernrepublik vorbei. Nach ca. anderthalb Stunden erreicht man den Sattel; ein silberner Obelisk markiert die Grenze zur benachbarten Provinz Promjas. Anschließend folgt man dem Bergkamm links über den Übrigen Trofler. Nach etwa einer halben Stunde wird die Waldgrenze überschritten und es gibt einen wunderbaren Ausblick auf das Neisertal mit dem charakteristischen drei spitzen Holztürmen am Rathausdach. Es folgt eine kurze felsige Steigung auf den Gipfel des Übrigen Troflers, von dessen Gipfel man allerdings deutlich weniger Ausblick hat, da er etwas weiter hinten liegt. Auf der anderen Seite führt ein recht breit ausgebauter und mit mehreren Brücken (über Dolinen) befestigter Steig auf das Troflerplateau hinunter. Man nehme dort die linke Abzweigung und steige etwa eine Stunde ab, bis schließlich die Südfleckenwiese erreicht wird. Dort gibt es eine Einkehrmöglichkeit in der alten Almhütte - ein ebenfalls noch aus der Gründerzeit erhaltener Schroffsteinbau - und schließlich führt eine breite Waldstraße in großen Schleifen in den Ort zurück.


    Gesamtgehzeit: ca. 5 Stunden.
    Empfehlung ihres Wanderführers Gosef Gnadenguchl: 4 von 6 Eicheln.

  • Thyonien wird größtenteils von Adligen beherrscht, denen das einfache Volk untergeben ist. Je weiter man sich jedoch vom Osten in den Westen des Landes bewegt, desto freier werden auch die Bauern – zumindest grob über den Daumen gepeilt. Ganz im Nordwesten des Königreiches liegt schließlich die Nordmark, in welcher die Bauern Adlige bis auf zwei Ausnahmen nicht über sich dulden. Die eine Ausnahme ist der thyonische König, die andere der Markgraf, der von Nurn aus für die Verteidigung der nordwestlichen Reichsgrenze zuständig ist. Er ist hierbei allerdings vom Wohlwollen der Bevölkerung völlig abhängig: Als nach dem Kronenkrieg das Haus Elatan seine Macht über Ribiken und die damals noch zu dem Herzogtum gehörende Nordmark verlor, akzeptierte das freie Volk der Nordmark nicht den neu eingesetzten Herzog. Um einen Bürgerkrieg zu verhindern, entschied sich Königin Elrid daher dafür, die Nordmark fortan als eigenständige Region zu behandeln. Formal wurde hierfür ein Zweig des Hauses Elatan, das Haus Nurnhir, als Markgrafen eingesetzt.


    Die Bauern der Nordmark sind stolz auf ihre Abstammung von dem freien Volk der Stedtiad und noch heute würde ein Nordmärker sich nicht vor einem »einfachen« Adligen verneigen. Lediglich vor dem Kaiser wird das Haupt höflich gesenkt; doch nur so weit, wie unbedingt nötig. Die Nordmark könnte als Bauernrepublik bezeichnet werden, korrekter allerdings wäre es, sie als eine Ansammlung von Bauernrepubliken zu sehen, die aus mehreren Dörfern oder größere Gemeinden und Städten besteht und sich politisch eher weniger beeinflussen. Auch gibt es keinen Präsidenten oder obersten Bürgermeister der Nordmark; lediglich einmal im Jahr (bei Bedarf öfter) treffen sich Abgeordnete der Gemeinden, um im Nurn Belange zu diskutieren, die sie alle angehen. Wenn auf diesen Landtagen neue Gesetze beschlossen werden, so werden diese dem Markgrafen vorgelegt, der kaum anders kann, als sie zu unterzeichnen; sollte er sich weigern – was bisher nicht vorkam –, so wäre ein Aufstand der freien Bauern wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Zumindest lässt sich darauf schließen, wenn man die Vergangenheit betrachtet, die Zeit, in der Thyonien noch kein so gefestigtes Reich war wie heute, und in der immer wieder versucht wurde, den Menschen der späteren Nordmark ihre Freiheit zu rauben: Auf nordmärkischen Boden wurde bisher von einfachen Menschen jedes Ritterheer geschlagen.

  • Bei Bauernrepubliken denkt man zumeist an ländliche Gesellschaften, in denen landbesitzende Personen gemeinsam die öffentlichen Angelegenheiten klären. Es gibt jedoch in den Untiefen des Multiversums zahllose Sonderfälle von republikanisch verfassten Systemen, die von einer agrarisch tätigen Schicht dominiert werden, ohne dass hierbei klassischer Ackerbau vorhanden ist.


    Ein bemerkenswertes Beispiel ist Welt 23453456-093486-02943857-MER-456K-KRE.
    Diese ist ein fast vollständiges Vakuum. Nur eine einzige bewohnte Raumstation zeugt von Leben und Bewusstsein. Keinerlei Felder oder Gärtern sind Teil dieser ringförmigen Anlage. Dennoch ist die Gesellschaft der Station agrarisch dominiert. Die Anlage wurde zuerst entdeckt, als Messungen feststellten, dass 23453456-093486-02943857-MER-456K-KRE der Ursprung verschiedener Anomalien in anderen Universen ist. Scheinbar wirken die Bewohner der Anlage auf andere Welten gezielt ein.


    Die Station hat nicht auf bisherige Versuche der Kontaktaufnahme reagiert. Ein Expeditionsschiff konnte sich in die Computersysteme der Station hacken. Kurz darauf wurde jedoch, aus uns unbekannten Gründen, der Selbstzerstörungsmodus aktiviert. Vor der Zerstörung konnten einige Daten übermittelt werden. Dennoch ist unser Wissen lückenhaft.


    Die Station scheint von etwa 10.000 bis 20.000 echsenartigen Wesen bewohnt zu sein. Die Bevölkerung ist in unterschiedliche Kasten unterteilt. An der Spitze steht eine Kaste, die als „Gehirnbauern“ bezeichnet wird. Darunter stehen andere Kasten, wie etwa die „Reiniger“, die „Ingenieure“ und die „Erzieher“, die die Station und die Gesellschaft aufrechterhalten. Biologische oder soziale Geschlechter sind bei dieser Spezies nicht feststellbar.


    Die „Gehirnbauern“ treffen anscheinend gemeinsam die wichtigsten Entscheidungen. Es gibt jedoch keine gemeinsamen Treffen, stattdessen können anscheinend alle Mitglieder einer Kaste miteinander telepathisch kommunizieren. Die „Gehirnbauern“ wählen anscheinend aus ihren Reihen wichtige Vertreter, die die Leitung der Station und die Kommunikation mit den anderen Kasten übernehmen.


    Ansonsten scheinen „Gehirnbauern“ die meiste Zeit schlafend in eigenen Kammern zu verbringen. Ihre Köpfe sind an sämtliche Netzwerke der Station angeschlossen. Von diesen gehen Leitungen zu den zentralen Energiesystemen der Station. Scheinbar können „Gehirnbauern“ mithilfe der Station die Gedanken anderer Wesen in anderen Universen anzapfen. Scheinbar ist es möglich, in der Station die Gedanken anderer Wesen in Energie und Masse umzuwandeln. Dies würde die Bedeutung der Gehirnbauern erklären, schließlich stellen sie so das Überleben der gesamten Gesellschaft durch ihre Energiezufuhr sicher. Sie produzieren so auch die Nahrung der Station und können im weitesten Sinne als Bauern verstanden werden.


    Das Alter der Station ist noch nicht feststellbar. Es wird vermutet, dass die Wesen aus einem anderen Universum kommend, sich in Welt 23453456-093486-02943857-MER-456K-KRE niedergelassen haben. Schließlich sind sie auf die Schwerkraft, die die Station erzeugt angewiesen. Dennoch konnten keine Hinweise auf sie, in den bisher bekannten Welten gefunden werden.


    Informationen über23453456-093486-02943857-MER-456K-KRE sind streng vertraulich zu behandeln. Sollte es möglich sein, die Technologie der Station zu replizieren, könnte man multiverselle Horchposten zu errichten, und andere Universen durch das Anzapfen der Gedanken ihrer Wesen erkunden.

  • Das heutige Thema ist: Bauernrepubliken.
    Die Zeit geht bis 21:38 - tut mir leid für die Verspätung.

    Is ok! Mein Text weicht vielleicht leicht von der ursprünglichen Idee ab, aber mir ging die Zeit aus.


    Die Bergregionen von Térilon


    Die Union von Térilon, offiziell Staatenbund, de facto eine Wahlmonarchie, deren Monarch nach dem Tod des Vorgängers vom Adel gewählt wird. Im Zentrum die Reichen und Mächtigen, Geschäftsleute, Handwerker und Gastronomen, in der Peripherie Minen und Bauernhöfe.


    Die bergigen Provinzen, die beinahe vollständig von der Union abgeschnitten sind, und es kaum schaffen, ihre Ernten in die Hauptstadt zu verkaufen, haben ihren eigenen Ruf in der Monarchie erarbeitet. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und ihrem Landwirtschaftsmonopol haben sie eigene Regierungen gebildet, die für sich eigene Gesetze erlässt, aber die Unionsgesetze nicht umgehen kann. Es werden vierteljährlich für je maximal 16 Perioden Provinzräte gewählt, die die Landesgesetze besprechen und darüber abstimmen. Kandidieren kann jeder, ob Großgrundbesitzer oder Kleinbauer, solange man einen Acker hat (ein Stück Land, das man irgendwie landwirtschaftlich verwendet). Wählen darf jeder Erwachsene.


    Die anderen Unionsprovinzen nannten die Bergregionen scherzhaft "Bauernrepubliken", da sie sie an die Inselstaaten im Nordosten und im Süden erinnerten, und diese Bezeichnung wurde schließlich Teil des täglichen Sprachgebrauchs. Der Union gefällt die Landesregierung der Bauernrepubliken ebenfalls, da sie die Monarchie stärker als Staatenbund wirken lässt und die Bauern immer noch treu nach den Unionsgesetzen handeln.

  • (Heilig's Blechle - heut war ich pünktlich am Start, und hätte es doch beinahe nicht mehr geschafft. Das Ende ist entsprechend vielleicht etwas hastig runtergetippt... :pfeif: )



    Die Wyldacker Bauernrevolte


    Die nördlichen Stadtstaaten blicken allesamt auf recht ähnliche Entstehungsgeschichten zurück, ausgehend von einer wohlhabenden Großstadt in einem der drei Königreiche, welche sich aus dem einen oder anderen Grunde vom jeweiligen Königshaus lossagte und von da an die eigenen Geschicke lenkte.


    Eine herausragende Ausnahme von diesem Schema findet sich in der Entstehungsgeschichte von Wyldacker, handelte es sich hierbei doch weder um ein reges Handelszentrum, noch war es der lokale Adel, welcher sich gegen die Obrigkeit auflehnte. Vielmehr war der Ursprung der heutigen Kornkammer des Nordens eine eher zweitrangige und recht abgelegene Marktgemeinde, welche nur aufgrund der weitläufigen und durchaus fruchtbaren Felder überhaupt Erwähnung in den Büchern des nyrdricher Verwaltungsapparates fand.


    Alries von Mohshygel, welcher damals die Herrschaft über vier der Marktgemeinden in jenem Teil Nyrdrichs inne hatte, mehrte den Reichtum der Mohshygels auf Kosten der ansässigen Bauern, wobei vor allem Wyldacker mit seinen nährreichen Böden und über Generationen weitergegebenen landwirtschaftlichen Geheimnissen die Gier des Adligen zu stillen wußte.


    Das Volk aber durfte damals freilich nicht an seinem Wohlstand teilhaben, ein Umstand, welchen er den hart arbeitenden Bauern immer und immer wieder in Form protziger Umzüge und dem Errichten sündhaft teurer Statuen zu Ehren seiner Familie unter die Nase reiben mußte.


    In einer bisher einzigartigen, zum größten Teil friedlich abgelaufenen Revolte schloß sich das unterdrückte Volk unter dem heute als Volkshelden verehrten Wynnifrid zusammen, um gemeinschaftlich die Arbeit auf den Feldern niederzulegen. Die Marktbüttel, von Alries dazu angehalten, die Bauern notfalls mit Waffengewalt zur Arbeit zu zwingen, konnten ein solch brutales Vorgehen gegen ihre friedlich protestierenden Nachbarn und Freunde nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, weshalb sie schon am zweiten Tag des Aufstandes auf Seiten der Bauern zu finden waren.


    Selbst die simplen Milizsoldaten, welche das Geschlecht der Mohshygel daraufhin zum Kampf um Wyldacker verpflichtete, versagten ihm beim Anblick der gewaltlos auf den Feldern feiernden Aufständler den Dienst, und so mancher von ihnen soll daraufhin Wyldacker gar zur neuen Heimat ernannt haben.


    Den Überlieferungen zufolge dauerte der gewaltlose Krieg wenige Wochen, an deren Ende man das angeblich einzige Todesopfer - Alries von Mohshygel selbst - in seinem Bett auffand. Bis heute gilt es als Rätsel, wie dieser sein Leben wohl verloren habe, doch halten sich beständig die Gerüchte, sein eigener Kammerdiener könne darin verwickelt sein. Als allzu unwahrscheinlich stellt sich diese Version nicht dar, soll eben jener Bedienstete doch im späteren Freien Staat Wyldacker ein nicht allzu schlechtes Leben geführt haben.


    Wynnifrid zog sich nach Alries' Ableben mit einer Gruppe seiner engsten Vertrauten in das Prunkschloß der Mohshygels zurück und arbeitete zusammen mit ihnen die künftige Regierung des frisch gegründeten Stadtstaates aus. Anders als die restlichen Stadtstaaten verfügten sie nicht über ein eigenes Söldnerheer, welches Nyrdrich davon abhalten hätte können, sich die Ländereien wieder einzuverleiben, weshalb eine alternative Möglichkeit gefunden werden mußte.


    Die freien Bauern von Wyldacker beriefen sich hierbei auf das Geschick der Marktverwalter, welche unter der demokratischen Selbstverwaltung bedeutend bessere Lebenskonditionen vorfanden als unter dem Joch Alries'. Diese nutzten den von den Mohshygels angesammelten Reichtum, um Geschäftsbeziehungen nicht nur zu den andere Stadtstaaten, sondern ebenso zu großen Handelszentren in Nyrdrich und Gaetlewyn aufzubauen und damit mit rasanter Geschwindigkeit Wyldacker als Hauptexportquelle landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu etablieren.


    Als der träge Verwaltungsapparat um das nyrdricher Königshaus Monate später erst des Aufstandes gewahr wurde, hatten die Bauern von Wyldacker bereits zu viele und zu mächtige Verbündete auf ihre Seite gezogen, als daß noch an eine gewaltsame Rückeroberung zu denken gewesen wäre. Auch die großzügigen Handelsverträge, mit welchen die Einwohner des frischgeborenen Stadtstaates an den König herantraten, versprachen größere Gewinne, als es der Zehnt unter dem gierigen Alries je tat.


    Und tatsächlich zählt Wyldacker heute zu den mächtigsten unter den nördlichen Stadtstaaten, als ungebrochene Gemeinschaft bodenständiger, fleißiger Bauern, welche sich gänzlich von Adel und Klerus losgesagt haben und in einem selbstverwalteten Zusammenschluß den gesamten Norden mit Nahrung beliefern.

    Bring me your soul, bring me your hate
    In my name you will create
    Bring me your fear, bring me your pain
    You will destroy in my name

    - Les Friction, Dark Matter

  • Und AUS! Das heutige Speedbasteln ist hiermit beendet. Nachreichungen sind besser als gar nichts, aber der Bastler hat sich dennoch zu schämen.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!