Die Altrubische Hofenrepublikka
Rubion ist ein schönes, wenngleich hartherziges Land. Überleben ist schwer genug, weshalb seit Urzeiten der größte Teil der Bevölkerung versucht, dem störrischen Boden etwas Nahrung abzutrotzen. Aufgrund dessen war die militärische Stärke Rubions nie nennenswert und das Land fiel mal diesem, mal jenem Staat zu auch wenn die einzige Veränderung dieser Wechsel war, an wen die Steuern flossen.
Bis das historische Kalei-Imperium in seiner größten Ausdehnung sich die „Säulen des Nordens“ einverleibte hatten die Alrubio selbst wenige Schwierigkeiten mit ihrer Situation.
„Herrschaft ist wie die Gezeiten“ ist eine historisch verbürgte Redensart, Indiz dafür, dass es für wichtiger befunden wurde, weiter die Schlammfelder zu bestellen als sich gegen neue Herren zu erheben.
Bis zur Eroberung durch das Kalei- Imperium. Kalei´i waren stolz, liebten den Genuss und Muße und sahen ihren Lebensstil als den einzig wahren an. Deshalb waren sie die erste Herrschaft, die versuchte, die „wilden Eisaugen“ zu zivilisieren, sie erkannten nur noch Hochzeiten zwischen zwei Personen an (traditionell war die Anzahl an Personen einer Ehe nicht beschränkt), verboten die Anbetung der sechs heiligen Windwölfe (Forsak, der heutige Hauptgott der Alrubio, sollte erst viel später geboren und in den Gottstatus erhoben werden), verbannten den Mann aufs Feld und ermutigten die Frauen, daheim zu bleiben und der Erleuchtung des Geistes zu fröhnen. Wer nicht gehorchte wurde von den Statthaltern gezüchtigt.
Erstmals sollten die Alrubio ihre Lebensart vollkommen ändern und das gefiel ihnen nicht.
Kunde ging herum und am ersten Vollmond des Winters (ein traditioneller Feiertag) starben überall im Land die Statthalter und ihre Vollstrecker, durch Gift, durch den Mob, durch ein wohlplaziertes Kissen über dem Gesicht. Jeder Alrubio, der zuvor das Vertrauen der Herren erlangt hatte, wandte sich gegen sie und die Leichen der Statthalter wurden als Mahnung ausgestellt.
Natürlich schickten die Kalei weitere Truppen und Statthalter(es war doch unmöglich, dass ein Haufen Barbaren das weitentwickelste Volk der Welt so demütigte), doch immer fanden die Generäle und andere Führungsfiguren den Tod, ohne, dass einer es geschafft hätte, seinem Schicksal zu entgehen. Es schien, als könne das Babarenvolk selbst durch dickste Mauern dringen.
Der Disput bestand noch einige Jahre, doch irgendwann gaben die Kalei sich geschlagen und breiteten sich stattdessen nach Süden aus.
Rubion war erstmals seit langem frei und dem Volk gefiel es, weshalb sie ein komplett eigenes Herrschaftssystem entwickelten, das die Freiheit eines jeden Alrubio erhalten sollte.
Auf jedem Turm (quasi ein Gehöf) wurde für jedes Jahr ein Anführer und ein Stellvertreter gewählt, jeweils sechs Türme wurden zu einem „Bern“ zusammen gefasst und aus den Anführen ein Bernherr gelost, sechs Berne waren ein Tulim, erneut wurde ein Herrscher erlost und aus allen Tulimherrschern wurden sechs Lorths erwählt, die gemeinschaftlich für ein Jahr über Rubions Geschicke entschieden.
So endstand die erste Alrubische Hofenrepublikka
(Edit: Anscheinend ne halbe Minute zu spät )