Vielleicht liegt hier ja der Grund dafür, daß das Ganze bei 5 Lesern inzwischen auf 10 verschiedene Arten interpretiert wurde.
Ich zumindest habe zB Federteufel jetzt nicht als formelle, sondern rein ideelle Vorlage gesehen. Mir war nach dem Stöbern dort nicht bewußt, daß sich diese auf ein Formular beziehen - beim Drüberlesen über die Regeln und auch der fertigen Röstungen wirkt es auf mich so, als würden die Kritiken dort genauso freestyle ablaufen wie in DDW. Nur eben schonungsloser und stark wertend.
Was du jetzt mit den drei Beispielen der Steckibewertung meinst, weiß ich nicht. Von der Beschreibung her klingt es derzeit jedenfalls danach, als ob eure Vorgangsweise war: zuerst den Spieler einen Steckbrief mit zig Fragen ausfüllen zu lassen und dann bei jeder Frage zu bewerten, ob das Kriterium erfüllt wurde, am Ende dann eventuell noch mit kurzen Anmerkungen, was besser gemacht werden soll. Das find ich für einen Charakter auf einer bestimmten Spielwelt, der zum Spielen bestimmte Kriterien einfach erfüllen muß, auch eigentlich eine recht brauchbare Herangehensweise. Daß diese Vorgehensweise nicht direkt so übernommen werden soll, ist für mich nicht herausgekommen.
Wie gesagt, vielleicht liegt da der Grund für die Verwirrung?
Also, ich versuch mal zusammen zu fassen, wie ich das Ganze jetzt verstehe:
- Jemand postet einen Text - anders als in DDW aber keinen einfachen Weltentext als Teil der Ausarbeitung, sondern zB etwas, das in dieser Form schon auf eine Webseite gehört oder demnächst an einen Verlag geschickt werden soll
- Für eine Antwort darauf kopiert man das Antwortformular in den Antwort-Post und gibt dort als Freitext, aber eben passend zu den Überschriften, sein Feedback wieder
- Dabei soll zu jeder Überschrift ein Text stehen, damit auch jeder der Punkte mehrfach aufgegriffen wird (was mehr Perspektiven bietet als wenn jeder nur einen Punkt herauspickt)
Was mir noch immer nicht klar ist, ist die Bewertung an sich. Daß diese nicht nach einem Punktesystem funktionieren, sondern eben mehr in Richtung Federteufel gehen soll, ist damit geklärt. Wie aber nun Kriterien für "gut" und "schlecht" festgelegt werden sollen, versteh ich auch weiterhin nicht. Einfach wie bei Federteufel in Richtung "das gefällt mir daran" oder "das gefällt mir daran nicht"? Dann würde sich der Bastler einfach aus mehreren Antworten zusammenreimen, was beim Publikum ankommt und was nicht.
Wie gesagt, ich seh halt bei solch stark wertenden Kritiken das Problem, daß diese vermutlich nur einen recht kleinen Teil der Bastler hier ansprechen werden.
Um beim obigen Beispiel zu bleiben (sehr überspitzt ausgedrückt): Mir ist vollkommen schnurz, ob Weltenbastler XY mein wissenschaftlicher Text zu Zombies gefällt.
Wie viele hier hab auch ich beim Zielpublikum angegeben, daß ich erst einmal vorrangig für mich bastle, es also im Grunde mal nur mir selbst gefallen muß. Dabei ist mir auch vollkommen egal, ob mir XY jetzt auf einer Skala von 10 eine 2 gibt (Punktesystem) oder mir eine dreiseitige Abhandlung drüber schreibt, warum er ungruselige Zombie-Texte doof findet (Freitextsystem).
Sehr wohl interessiert es mich aber, wie der Text auf einen Leser wirkt. Kommen die Bemühungen heraus, daß der Text nicht gruselig sein soll? Ist verständlich, was ich damit ausdrücken wollte? Hab ich irgendwelche Details vergessen, die bisher nur in meinem Kopf existieren und damit zu Verwirrungen führen?
Daher wäre eine Bewertung in meinem fiktiven Beispiel hier vollkommen unnötig, ein wertfreies Feedback aufgrund eines festgelegten Themenkatalogs aber sehr hilfreich.
(Und nein, mir sind die Meinungen der anderen natürlich nicht vollkommen egal - aber das ist einfach bei mir nicht der Fokus, eine röstende Bewertung damit auch schlicht und ergreifend overkill - und offenbar geht es da vielen anderen ebenso.)