Siebenundvierzigstes Speedbasteln am 12.06.2018: Berühmte Waffen

  • An der westlichen Küste der Hauptinsel des Ilmol-Archipels liegt ein kleines Dörflein namens Kwemamchu – schon der Name verrät dem Sprachkundigen, dass es sich hierbei um keinen sonderlich interessanten Ort handelt, bedeutet er doch nicht viel mehr als Küstenhaus. Die Menschen von Kwemamchu sind von einem recht einfachen Schlag. Hauptwirtschaftszwei ist die Salzgewinnung, aber, wie eigentlich in jedem Küstendorf des Ilmol-Archipels, der Fischfang. Etwas vorgelagert vor der Küste ragt ein Felsen aus dem Meer, der durch eine Hängebrücke mit dem Dorf verbunden ist. Der Tempel selbst ist an sich nicht besonders sehenswert, und doch pilgern jährlich viele Ilmoler zu ihm, um einen uralten Bogen anzuschauen, der in seinem Inneren auf einem Altar ruht und der wohl das beeindruckendste ist, was man in der näheren Umgebung sehen kann. Nauolainchee Gomunju wird dieser große Bogen genannt, dessen Bauart darauf schließen lässt, dass er einst für kriegerischere Zwecke als der Jagd eingesetzt wurde und jene, welche die Sprache der Inseln sprechen und bereits wussten, was Kwemamchu bedeutet und aufgrund dessen ein vorschnelles Urteil über den Ort fällten, werden nun zwar darin bestätigt, dass die Dorfbewohner nicht sonderlich kreativ im Finden von Namen sind, doch scheinbar ihr Dorf und dessen Geschichte doch nicht so uninteressant sind. Denn Nauolainchee Gomunju ist der Drachentöter.


    Fragt man die Mönche nun über den Bogen, so werden sie einem von der Zeit erzählen, als die Ilmoler sich eigentlich gerade von ihrer kriegerischen Vergangenheit gelöst hatten. In jener Zeit nämlich witterte ein Fürst eine Gelegenheit, mit Gewalt die Macht seiner Familie wiederherzustellen, indem er seine Untergebenen bewaffnete und die anderen Dörfer überfiel, die sich bereits ganz dem Wunsch der Insel hingegeben hatten und daher kein Blut vergießen wollten. Er errichtete eine Festung und zu dieser mussten die Ilmoler ihm Tribute bringen und sie wagten es nicht, sich ihm zu widersetzen, bis aus dem Westen ein Ungeheuer kam, das so gewaltig und furchtbar war, wie keines, das zur Zeit der Menschen je auf der Insel gewandelt war. Seine Flügel brachten Stürme, sein Atem entfachte Feuer und sein Speichel vergiftete und verätzte die Welt. Der Kriegsherr verschanzte sich feige in seiner Burg, doch war gerade sie es, welche die Bestie, der Drache, sich als Ziel suchte, war sie es doch, zu der die Menschen strömten wie die Ameisen zu ihrem Bau, um all das zu bringen, was sie mühsam erarbeitet hatten. Es dauerte keinen Tag, da war die jahrelange Herrschaft des Kriegsherrn, dessen Name aus der Geschichtsschreibung gestrichen wurde, auf dass er nie zurückkehren könne, beendet. Es war dies der Wille der Insel, doch auch, wenn das Volk friedlich geblieben war, wie sie es gewollt hatte, so ruhte der Drache nicht und mordete und tötete weiter, bis er ins Dorf Kwemamchu kam. Dort ließ er sich auf jenem Felsen nieder, auf dem heute das Kloster steht, und ruhte sich aus, als ein Fremder kam. Mit seinem großen Bogen ging er zielstrebig auf den Strand zu und keiner wagte es, ihn aufzuhalten, doch flehten die Bewohner ihn an:
    »Reize nicht den Drachen! Vielleicht ist er nun friedlich, da er uns für unsere Frevel strafte?«
    Doch der Fremde sagte nichts und ging weiter, bis er bis zu den Knien im Wasser stand und die Wellen des Meeres ihm gegen die Oberschenkel schlugen. Da erhob der Drache seinen schlangenhaften Hals und blickte zum Fremden, der jedoch in völliger Ruhe und in einer fließenden Bewegung einen langen weißen Pfeil zog, auflegte und abschoss. Der Pfeil schlug in den Hals der Bestie ein, die aufbrüllte, sodass die Tannen an der Küste ächzten. Dann erhob er sich noch einmal in die Lüfte und spie sein Feuer, das selbst auf diese Entfernung noch zu Spüren war, bevor er ins Meer stürzte. Die Dorfbewohner wussten nicht, was sie sagen sollten, doch da sprach der Fremde:
    »Der Drache war nicht nur eine Strafe für den Kriegsherrn, sondern auch für jene, die ihn gewähren ließen.«
    Dann warf er seinen Bogen fort und ging in den Wald. Keiner folgte ihm und als sie es dann doch taten, war er bereits weg.


    Wer der Fremde war, weiß niemand und einige sagen, er war eine Verkörperung der Insel, wie der Drache es auch war. Doch die Worte des Fremden nahm man sich zu Herzen und so wachten die Ilmoler von nun an und ließen sich nicht mehr jede Ungerechtigkeit gefallen; sie griffen wieder zu Waffen, die jedoch stumpf waren, und lernten auch die schon fast vergessenen waffenlosen Kampfkünste wieder, um den Frieden besser bewahren zu können, ohne jedoch zu töten. Der Bogen des Fremden wurde aufgehoben und ein Tempel wurde gebaut, um ihn zu verwahren und immer daran zu erinnern, was einst war, auch nachdem die Knochen des Drachen längst von den Gezeiten hinweggetragen worden sind.

  • Erinnerungen an die ferne Heimat (Auszug)
    Herechas Nekides


    „Die Fistus Daei, 'Faust des Daias', ist den klassichen Legenden nach der feuerspeiende Panzerhandschuh des Helden Daias, einem großen Helden der Eneathischen Verderbnis. Die Gelehrten der Renaissance sahen darin nichts anderes, als ein Paraphernalium, das von Daias zum Wirken von Feuerzaubern verwendet wurde; auch wenn Generationen von Forschern nach dem Verbleib des Panzerhandschuhs suchten. Allerdings gibt es ein Problem, auf das Linguisten schon seit langem Hinweisen: 'fistus'. Diese arroische Bezeichnung für die Faust ist erst seit der Klassik bezeugt und eindeutig ein Lehnwort aus dem Arbarischen. Im antiken Echyrisch müsste die Bezeichnung dieses Artefakts 'Grossea Daiosio' geheißen haben, doch in den antiken Schriftzeugnissen über den großen Helden Daias taucht diese Bezeichnung nicht auf. In einer Inventarliste der 'Bruderschaft vom Auge', deren Oberhaupt Daias nach der Verderbnis wurde, taucht jedoch eine 'Grothe Daiosio' auf – was sich als 'Fäustling des Daias' übersetzen ließe. Die Alten bezeichneten Panzerhandschuhe jedoch nicht als 'Fäustling' sondern als 'hearnelon' – was meinten sie also damit? Die Archäologen weisen daraufhin, dass mit 'Fäustling' allerhand kleine Werkzeuge gemeint waren, die mit einer Hand benutzt wurden; kleine Hämmer zum Beispiel. Doch welches 'kleine Handwerkzeug' konnte Feuerspeien? War es vielleicht doch nur ein Paraphernalium? Eine Art kleines Zepter, wie es in der Antike oft benutzt wurde, um Zauber zu speichern? Ich denke nicht. Die 'Legende der weißen Höhle' beschreibt anschaulich, dass Daias seine Zauberwaffe in einem Gewölbe fand, das, wie ich an anderer Stelle schon ausführlich erläutert habe, nichts anderes sein kann, als das innere eines uralten Sternenschiffes. Daher glaube ich, dass die 'Faust des Daias' oder der 'Fäustling des Daias' nichts anderes war als eine PHIOL*-Pistole! Die maletechmanische Literatur beschreibt sehr schön, wie künftige Generationen diese 'Licht'-Pistolen nutzen, um feuerlanzenartige Strahlen zu verschießen. Wenn unsere Urahnen aus der Ferne des Alls kamen, unsere Welt mit Sternenschiffen aufsuchten, ist es dann verrückt anzunehmen, sie hätten eine derartige Technologie nicht besessen? Wäre es somit unmöglich, dass Daias seine zauberhafte Waffe nicht einem glücklichen Fund verdankte? Das er die Technologie unserer Urahnen einsetze und seine Zeitgenossen nur nicht verstanden, was er benutzte und es mit den Mitteln ihrer Zeit erklärten?“


    *"Phasunea mer Ideilamenu Othuleitas": Licht-Verstärkung durch gelenkten Strahlungsaustoß [LASER]

  • Der Unparteiische



    Zwischen Gorianta und Znyvael wurden über die Jahrhunderte viele Kriege ausgefochten, die beiden Kronländer waren geradezu traditionell verfeindet und nutzten jede noch so sehr an den Haaren herbeigezogene Gelegenheit, einander den Grenzverlauf einzudellen. Zu Anfang marschierten Armeen mit Schwertern gegeneinander, später wurde mit Gewehren geschossen, und noch später, nun ja ...
    Ein goriantischer Verräter schwamm über den Grenzfluss Lisuinn, im Gepäck einen Datenträger, der die Schwachstelle der goriantischen Stromversorgung enthielt: Eine Sicherheitslücke im in Gorianta hauptsächlich verwendeten Betriebssystem.
    Znyvaelanische Geheimdienstprogrammierer schmiedeten die benötigte Waffe, sie schrieben einen Wurm, der sich zunächst überall ausbreiten und einnisten sollte und dann, zu einem festgelegten Datum, das Land Gorianta lahmlegen. Das passierte auch - aber der Geheimdienst hatte zwei Dinge nicht gewusst oder nicht bedacht.
    1. Der Hersteller des in Znyvael gängigen Betriebssystems hatte plagiiert, die Lücke existierte auch in znyvaelanischen Rechnern.
    2. Eine hochgeheime Abteilung des znyvaelanischen Geheimdienstes unterhielt eine hochgeheime Verbindung zum goriantischen Netz.
    Die Folge: Am festgelegten Tag brach in beiden Ländern alles zusammen.
    Sowie zivile Programmierer beider Länder den Wurm entdeckten wurde dieser "der Unparteiische" genannt, auf beiden Seiten der Grenze.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Vaksildan, der gerechte Dolch


    Niemand weiß, wer einst das sanft gebogene Metall in seine Form hämmerte und den steinernen Griff mit seinem Muster versah. Niemand konnte sich überhaupt sicher sein, dass er existierte. Dennoch hatte fast jeder schon von dem legendären Dolch gehört. Schwarz wie die Schatten der dunkelsten Nacht war er, die Klinge geschwungen wie der Flügel eines Vogels.
    Manche sagten, die Götter hätten ihn geschmiedet- Heorath vielleicht, oder sogar Lioret. Doch keiner von diesen war als großer Schmied bekannt.
    Andere behaupteten, dieser Dolch sei beseelt von dem letzten Rest eines längst vergessenen Gottes der Gerechtigkeit. Wieder andere waren der Meinung, dass der legendäre Dolch nichts weiter als ein besonders schönes Werkzeug des Todes war.
    Wie auch immer, der Dolch blickt auf eine lange und stolze Geschichte zurück: Erstmalig erwähnt wurde „Der Dolch aus tiefester Nacht“ von einem Dichter, der die Schlacht von Cosar in Reimform festhielt, mehr als achthundert Jahre vor der Machtergreifung Forsaks.
    „...Und als des Fremden Kriegers Hand/ sich reckte, erhob zur Untat/ so seine Waffe sich ihm entwand/ und in sein düsteres Herz traf/ Schatten gegen Schatten...“
    Laut dem Gedicht wurde der Dolch nach der Schlacht von Heraizhen der Fünften gefunden und fortan über Generationen in der altrubischen Adeligenfamilie weitergegeben, bis er irgendwann verschwand.
    Zweihundert Jahre später sprach ein Lioretgelehrter von „Einer Klinge, dunkler als es möglich scheint.“ in Bezug auf die Waffe, die zum Töten des Diktators von Talun verwendet wurde.
    Vaksildan erschien immer wieder in der Geschichte von ganz Tervela und jedes Mal erlitten grausame, schlechte Menschen durch ihn den Tod, bevor der Dolch wieder verloren ging. Er war bereits in Sarakat, in Sarkien, selbst in DreyStetten, bevor diese sich isolierten.
    Sein letztes bekanntes Auftauchen war bei der Vernichtung einer Söldnertruppe, die brandschatzend durch die Norengebiete gezogen waren.
    Ob er existiert oder nicht, es hat etwas tröstliches, über dieses ultimative Werkzeug der Gerechtigkeit nachzudenken.


    - Lioretgelehrter Arfor

  • Sorry für den Doppelpost


    Zitat von Elatan

    »Der Drache war nicht nur eine Strafe für den Kriegsherrn, sondern auch für jene, die ihn gewähren ließen.«

    Ich mag diesen Satz sehr gerne :dafuer:


    Nharun: Coole Mischung aus Fantasy und Sci-Fi :hops:


    Veria: :rofl: Irgendwie hat das einen gewissen Realismus, auch wenn ich nicht den Finger drauf legen kann, warum ich dieses Gefühl habe.

  • Rii


    „ ‘Nicht die Waffe entscheidet den Krieg, sondern die Hand, die sie führt.‘ “, rezitierte der Meister. „Ist dir dieses Zitat bekannt?“
    „Natürlich Meister!“, rief der begeisterte Schüler aus. „Es stammt von Großmeister Kaikio der Sieben Blüten, der es in seiner Schrift der…“
    „Schon gut!“, unterbrach der Meister den Schüler. „Ich sehe, du kennst seine Schriften bereits. Und ich brauche dir auch nicht zu erklären, was es bedeutet, nehme ich an?“ Der Blick des Meister war voller zurückhaltender Erwartung.
    „Aber nein, es bedeutet, dass selbst ein Grashalm einen Gegner besiegen kann, wenn er nur richtig…“
    „Falsch!“, schnitt ihm der Meister das Wort ab. „Aber in gewissem Sinne auch richtig.“ Er ging ein paar Schritte und entfernte sich vom knienden Schüler. Unter dem Kirschbaum, der in seiner letzten Blüte stand, floss ein kleiner Bach in einem steinernen Bett. Nur ein paar welke Blätter hatten sich zwischen den Steinen verfangen und störten das ansonsten harmonische Bild.
    „Es stimmt, dass selbst ein Kieselstein den Lauf eines Flusses verändern kann.“, stimmte der Meister mit ruhiger Stimme zu. Er beugte sich an den Bachlauf und legte einen der Kiesel, die das Bett des Baches bildeten heraus und legte ihn in das Wasser. Es floss nach wie vor in dieselbe Richtung.
    „Doch ist das ein Trugschluss.“, fügte er hinzu. „Der Lauf eines Flusses kann nicht von jedem Kiesel verändert werden. Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mag es stimmen, doch für gewöhnlich fließt das Wasser einfach weiter. Nicht die Waffe entscheidet.“
    Der Schüler blickte voller Staunen zum Meister.
    „Ich glaube ich verstehe es!“, meinte er. „Natürlich! Nicht die Waffe ist wichtig, sondern die Hand!“
    Ein Blick des Meisters reichte, um den Schüler verstummen zu lassen.
    „Gar nichts verstehst du!“, sagte er barsch. „Noch nicht.“
    Der Meister stand wieder auf und zog sein Schwert. Hinter sich hörte er, wie der Schüler scharf einatmete. Zum ersten Mal erblickte er das Schwert seines Meisters. Es war kein geringeres als Rii, eines der sieben Blütenschwerter. Von ihnen hieß es, dass sie vom Gott Sunai in der Sonne geschmiedet und im Ozean gehärtet worden waren. Sieben magische Schwerter, denen an Schmiedekunst nichts in der Welt gleichkam. Rii war leicht gebogen, einseitig geschliffen und gemasert wie eine Welle. Als der Meister es aus der Scheide zog, ertönte ein heller Klang.
    „Jede Hand ist anders.“, lehrte der Meister den Schüler. „Manch einer ist stürmisch wie das Meer, manch einer ist ruhig wie ein Berg. Und manch andere sind so unstet wie der Wind. Die Waffe ist nicht entscheidend, sondern die Hand, die sie führt. Denn die Waffe wird zur Hand und die Hand wird zur Waffe.“
    Es hielt die Spitze von Rii in das fließende Wasser und formte ein Zeichen mit seiner freien Hand. Das Schwert leuchtete auf und der Schüler fühlte, wie die Macht des Schwertes ihn und die gesamte Umgebung durchfloss. Ungläubig blickte er auf den kleinen Bach. Er war stehen geblieben. Das Wasser hatte aufgehört zu fließen. Sein Meister, umhüllt vom Licht Riis und den fallenden Blättern des Kirschbaums, schien zu einem Bild aus den Legenden geworden zu sein.
    Der Meister löste das Zeichen auf, nahm Rii aus dem Wasser und der Bach begann wieder zu fließen. Er drehte sich zu seinem Schüler, stellte das Schwert vor sich hin und lehnte auf dem Griff.
    „Bist du ruhig wie ein Berg, so ist es auch deine Hand und auch dein Schwert wird zum Berg. Bist du stürmisch, ist es auch dein Schwert. Und bist du voller Zweifel, so ist es auch deine Waffe.“
    „Das…war…UNGLAUBLICH!“, rief der Schüler, noch viel begeisterter als zuvor. Er konnte sich kaum auf den Knien halten. „Könnt ihr das auch bei einem richtigen Fluss? Was können die Blütenschwerter denn noch alles?“ Seine Augen leuchteten.
    Ein wenig verlegen und verärgert darüber, dass sein Schüler den Moment zerstört hatte, steckte der Meister Rii wieder weg und gebot seinem Schüler mitzukommen.
    „Das vertagen wir auf eine andere Stunde.“, meinte er.

    "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nicht nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."


    - Prof. Dr. Henry Jones Jr.

  • Die hier angeführten Namen sind aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nur Platzhalter. Sollten besagte Sprachkenntnisse zu späterer Zeit ausreichen, sie durch die echten Namen zu ersetzen, wird dies vielleicht getan. Bei Beschwerden wenden Sie sich an den Bastler.


    Das Siegel

    Die Legende besagt, dass jener, welcher würdig war, von den Göttern das Siegel erhält. Der Träger des Siegels würde die Welt einen und Frieden bringen. Doch als die Zeit gekommen war, versagte er – und die Welt versank im Chaos. Viele Jahrhunderte lang herrschten Krieg und Zerstörung, und machten sich die Erde untertan.


    Dann kam, nach langer Vorbereitung, ein weiterer Träger, der würdig war, das Siegel zu erhalten. Als er jedoch beschloss, es einzusetzen, wurde er verraten und hingerichtet. Niemand war seitdem würdig, es zu erhalten, zu tragen, zu verwenden. Niemand konnte sich seiner Macht erfreuen.


    Doch eines Tages soll ein weiterer, ein letzter Träger der Würde kommen. Und er wird das Siegel erhalten. Er wird das Siegel tragen, wird das Siegel verwenden, seine Macht erfahren. Wenn er dies vollbracht hat, wird endlich Frieden in die Welt kehren.


    [Aber … was kann das Siegel?]


    Mit dem Siegel hat man Macht über die Natur, Macht über die Tiere, Macht über die Elemente, Raum und Zeit. Der Würdenträger führt die 16 Heere an, auf allen acht Kontinenten. Vier Jahre wird es dauern, bis er die Herrscher Krieg und Zerstörung besiegt hat, in zwei Jahren wird er die Welt neu aufbauen, ein Jahr, und die Vergangenheit wird ohne Bedeutung bleiben.


    Niemand wird den Träger des Siegels besiegen können, nicht mit physischen Waffen, nicht mit magischen, nicht mit geistigen. Denn Krieg und Zerstörung können ihm nichts anhaben, so auch nicht ihre Gefolgsleute.


    [Bin ich würdig?]


    Das wird sich zeigen. Wenn du groß bist, werden wir einen Test machen, dann werden wir es sehen. Bestehst du den Test, wirst du verfolgt, man wird dich töten wollen, man wird dir wehtun wollen. Aber du wirst, wenn du es schaffst, Macht erhalten, die über die deiner Eltern weit hinausgeht. Bestehst du den Test nicht, wird sich niemand für dich interessieren, aber du kannst ein Leben in Frieden leben, und eines Tages wirst du Macht erhalten, die der deiner Eltern gleichkommt.


    (Märchenstunde: „Die Legende des Siegels“, Drittwelt)

  • @Elatan: Hübsche Geschichte.


    Nharun: Hehe, ein antiker Held mit Laserwaffe.


    Cyaral: Das ist ja nett, eine Waffe die sich durch die Geschichte zieht.


    Salyan: Na das ist aber ein quirliger Schüler ;D .


    Chrontheon: Nette kleine Auserwählten-Sage.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • @Elatan: Drachengeschichten sind immer gut =) Der Jäger klingt wirklich wie eine Verkörperung der Insel, wenn man sich vorstellt, dass nur ein Pfeil gegen ein solches Monstrum gereicht hat. Aber war bei Smaug ja auch so, also wärs schon denkbar.^^ Warum haben sich die Ilmoler denn überhaupt von ihrer kriegerischen Vergangenheit gelöst?
    @Nharun: Wieder eine coole Idee, diese alten Zeiten und Relikte einzubauen =) Ist das überhaupt denkbar, dass diese Waffen nach all der Zeit noch funktionieren? Wie funktionieren sie überhaupt?
    @Veria: :lol: dumm gelaufen, klingt nach etwas, was uns heute auch bald passieren könnte. Was waren denn die Folgen dieses Virus? Arbeiteten die Länder zusammen an der Wiederherstellung der Programme oder gingen die Beschuldigungen dann erst richtig los? (Ich hab ja eine Vermutung^^)
    @Cyaral: Finde es sehr interessant, dass sich so ein kleines Ding durch die gesamte Geschichte zieht. Ich vermute mal, dass einige Meldungen auch einfach hinzugedichtet wurden? Vor allem, nachdem die Legende immer mehr angewachsen ist. Gab es ihn denn nun?^^
    @Chrontheon: Klingt sehr nach einer Erlöser-Prophezeihung, aber die kann ja durchaus auch eintreten...irgendwann^^. Wie sieht das Siegel denn aus, wie muss man sich das vorstellen?


    ___________________________


    Salyan: Na das ist aber ein quirliger Schüler .

    Der Schüler sollte ein bisschen an Naruto und Po (Kung Fu Panda) erinnern, darum ist er so quirlig
    :lol:

    "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nicht nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."


    - Prof. Dr. Henry Jones Jr.

  • @Veria: :lol: dumm gelaufen, klingt nach etwas, was uns heute auch bald passieren könnte. Was waren denn die Folgen dieses Virus? Arbeiteten die Länder zusammen an der Wiederherstellung der Programme oder gingen die Beschuldigungen dann erst richtig los? (Ich hab ja eine Vermutung^^)

    Das weiss ich ehrlich gesagt noch nicht. Bisher kannte ich von den Ländern auch nur Gorianta - das allerdings gegenüber ein paar anderen Nachbarn unter anderen Umständen (und hundert Jahre früher) eine üble Beschuldigungstirade losgelassen hat, von daher ist deine Vermutung durchaus möglich.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • *Lobsbeerenessig austeil*


    @Elatan: Ich mag die Geschichte.


    @Nharun: Ein feuerspeiender Handschuh wär aber interessanter gewesen als eine Laserpistole!


    @Veria: Bezieht sich der Titel auf den goriantischen Verräter?


    @Cyaral: Interessant. In der LBW hätte ich sogar eine Erklärung für das wiederholte Erscheinen und Verschwinden.


    @Salyan: Eine Lehrstunde wie aus dem Bilderbuch für kleine Legenden! :D


    °'°'°'°'°'°'°'°'°'°'

    Chrontheon: Nette kleine Auserwählten-Sage.

    Danke!

    Chrontheon: Klingt sehr nach einer Erlöser-Prophezeihung, aber die kann ja durchaus auch eintreten...irgendwann^^. Wie sieht das Siegel denn aus, wie muss man sich das vorstellen?

    Ähm ... ja ... irgendwann ... ist nur so, dass der dritte Würdenträger laut Legende der letzte ist, und wenn der es nicht schafft, ist's vorbei.


    Wie das Siegel aussieht...? Äh.. kein (noch-)lebender Sterblicher hat es jemals gesehen ... da kannst du genausogut im Forum fragen, wie [Elfen/Zwerge/etc] aussehen, da unterscheiden sich diese doch auch so sehr wie die Meinungen um das Siegel hier.

  • Nharun: Uh, Linguistik auf hohem Niveau! Ich finde es immer erstaunlich, was du in diesem Bereich liefern kannst und auch darüber hinaus ist der Text mal wieder toll; ich mag Herechas Nekides! ;D
    Veria: Was passierte daraufhin?
    Cyaral: Sehr schön geschrieben und mysteriös!
    Salyan: Oh, jetzt will ich aber mehr über diese Blütenschwerter erfahren!
    Chrontheon: Und auch dein Beitrag macht Lust auf mehr!


    Warum haben sich die Ilmoler denn überhaupt von ihrer kriegerischen Vergangenheit gelöst?

    Vor Urzeiten waren die Ilmoler extrem kriegerisch und bekämpften sich andauernd; sie verwüsteten dabei mitunter ganze Landstriche, wenn sie Wälder in Brand setzten, um die in ihnen wohnenden Feinde zu vernichten oder Salz auf die Felder streuten. Gesetze aus noch älteren Tagen, wie z.B. das der Gastfreundschaft, wurden gar nicht mehr beachtet und als vor fast 2000 Jahren Fremde aus dem Westen an der Küste landeten und eindeutig Hilfe brauchten, wurden diese ebenfalls angegriffen und den warnenden Worten einiger Priester keinen Glauben geschenkt, die noch an diesen vorzeitlichen Werten festhielten und ihr Tun für falsch hielten. Stattdessen vertrieb man die Fremden und opferte einige, die gefangengenommen werden konnten, der Insel, indem man sie in den Vulkan warf, der schon seit einiger Zeit verstärkte Aktivität zeigte, um ihn zu besänftigen. Wenig später kam es allerdings zum Ausbruch und zu katastrophalen Zerstörungen, unter denen die Insulaner noch lange danach zu leiden hatten. Sie meinten nun zu erkennen, dass die Insel zornig über ihr kriegerisches und zerstörerisches Wesen war, und sie nun ihrerseits mit dieser unglaublichen Naturgewalt strafen wollte. Die Ilmoler begannen daher, um Gnade zu flehen und unentwegt zu beten; einige Zeit später beruhigte sich die Situation dann tatsächlich und man nahm dies als Zeichen dafür, dass sie mit ihrer Abkehr von der Gewalt die Insel besänftigt hätten.

  • Nachgereichte Lobsbeeren, ihr habt sie euch verdient:


    @Elatan :thumbup: Eine hübsche Geschichte und ein schöner Abschluss deines Ilmol-Tages. Die Moral der Geschichte ist auch sehr wertvoll.
    @Veria [Blockierte Grafik: https://www.weltenbastler.net/BB4/upload/wcf/images/smilies/thumbup.gif] In ihrer Kürze doch irgednwie realistisch, schöne Geschichte, ebenfalls mit beachtenswerter Moral.
    @Cyaral [Blockierte Grafik: https://www.weltenbastler.net/BB4/upload/wcf/images/smilies/thumbup.gif] Eine sehr toller Beitrag, nicht nur durch das Easteregg mit dem er zubereitet wurde!
    @Salyan [Blockierte Grafik: https://www.weltenbastler.net/BB4/upload/wcf/images/smilies/thumbup.gif] Philosophisch, Lehrreich, Interessant. Und ich mag die Figurendarstellung, trotz der Kürze treten ein energisch-zappliger Schüler und ein genervter-weiser Lehrmeister vors innere Auge!
    @Chrontheon [Blockierte Grafik: https://www.weltenbastler.net/BB4/upload/wcf/images/smilies/thumbup.gif] Eine schöne Märchenstunde, gefällt mir.


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    Ist das überhaupt denkbar, dass diese Waffen nach all der Zeit noch funktionieren? Wie funktionieren sie überhaupt?

    Denkbar .... ja, mit gutem alten Handgewedel und einer Prise ISSO-Staub überdauern diese technologischen Wunderwerke mit sicherheit knapp neun Jahrtausende ... realistisch ist das wohl nicht, zumindest nicht, dass sie funktionsfähig überdauern, aber wenn es schon Raumfahrerartefakte zu finden gibt, dann müssen die vor dem RPG-Hintergrund der Toraja auch noch irgendwie funktionieren ;) Wie sie funktionieren? Trotz dem Alter erstaunlich gut, danke der Nachfrage :D Keine Ahnung wie sie funktionieren, diese Laserpistolen werden ja erst in knapp 500 Jahren gebaut, bin ich Hellseher ???


  • Salyan: Oh, jetzt will ich aber mehr über diese Blütenschwerter erfahren!

    Ich auch :D
    Das erste, was mir bisher dazu eingefallen ist: Es sind keine Schwerter mit denen man richtig käpfen kann. Da es magische Schwerter sind, dürften sie aus einem magischen Metall geformt sein, vielleicht mit unterschiedlichen anderen Metallen vermischt. In jedem Fall sind sie aber relativ weich und würden sich leicht verformen, wenn man mit ihnen aufeinander schlägt. Wahrscheinlich geht es mehr um die Zauber, die in die Schwerter eingewoben wurden und das sie die Magie kanalisieren. Denkbar, dass einer dieser Zauber auchd as Verhärten des Metalls verursacht, um eben doch mit dem Schwert kämpfen zu können.

    "Archäologie ist die Suche nach Fakten. Nicht nach der Wahrheit. Wenn Sie an der Wahrheit interessiert sind, Dr. Tyries Philosophiekurs ist am Ende des Ganges. Also vergessen Sie diese Geschichten von verborgenen Städten und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen alten Karten, entdecken keine vermissten Schätze und noch nie hat ein X irgendwann irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert."


    - Prof. Dr. Henry Jones Jr.

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