Nein? 10
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JRR Tolkien (5) 50%
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Ludwig Wittgenstein (4) 40%
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Meister Eckhart (3) 30%
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Georg W. Fr. Hegel (3) 30%
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Augustinus von Hippo (3) 30%
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Immanuel Kant (3) 30%
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Günter Paal (3) 30%
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Comte de Lautréamont (3) 30%
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Jacques Derrida (2) 20%
Umfrage endet am 31. Januar 2037, 00:00
In diesem Thread geht es um alles. Das heißt natürlich, dass er im Grunde bedeutungslos ist. Auf der Rückseite der Bedeutung klebt ein Zettel: 30° C Pflegeleicht. Manche Menschen aber missachteten diesen Warnhinweis. Von ihnen wird später noch die Rede sein.
Keine Sorge, mir geht es gut. Ich hab mir länger schon vorgenommen, einmal einen heftig surrealistischen Thread hier im Forum zu starten. Es ist ein Experiment, an dem sich gerne noch andere Menschen beteiligen dürfen. Ich weiß nicht, ob das hier funktionieren kann. In diesem Thread ist irgendwie vieles on-topic, aber es muss schon um etwas gehen,oft sogar ums Weltenbasteln. Ich werde mich jedenfalls bemühen, etwas kreativen Wahnsinn zu generieren.
Zwei
Die Form bestimmt den Inhalt. Was wir denken, ist wie wir denken. Weitab von Fragen nach der inneren Logik oder Unlogik einer Welt liegen noch viel tiefere Gewohnheiten; sie haben sich wie Kalk angesetzt an unserer Phantasie. Isso? Is nich! Wer meint, alles erklären zu können, kann vielleicht noch nicht einmal die Erklärung erklären. Wie denn auch, wenn das Werkzeug dafür noch in der Schmiede herumliegt, ungenutzt?
(Werkzeug. Rohmaterialkosten: 1 Eisen, 1 Kohle, 1 Feuer (elementar, nicht verunreinigt). Methode: Mehrmals umrühren. Die Gedanken gründlich erhitzen, bis tote Ideenkörper nach oben flocken, den Abschaum abschöpfen, bis eine schimmernde Essenz entstanden ist. Es ist äußerst wichtig, den Abschaum nicht wegzuwerfen! Er wird am Ende für den Feinschliff nochmals benötigt. Nun wird die Idee abgeklopft, und die herausfallenden Splitter in einem nicht zu knapp bemessenen Bottich gesammelt. Beachten Sie nun Rezeptur 59B.) *schepper* *rassel* *klirr*
Zwei Punkt Eins
Eine Welt als Sammlung von Ideen.
Eine Welt als Liste von Ideen.
Eine Welt als Liste von Nicht-Ideen.
Eine Welt als Nicht-Sammlung von Listen.
Eine Welt als Kiste.
Eine Welt als Idee von Listen.
Eine Sammlung als Welt.
Eine Liste von Welten als Nicht-Sammlung.
Eine Nicht-Idee die Welten sammelt.
Keine Idee als keine Welt.
Keine Idee als keine Idee.
Eine Kiste als Kiste.
Eine Welt als Welt.
Zwei Punkt Zwei
Why, though?
Eins
An der Welt trennen wir uns, verbinden wir uns, gehen den selben Weg mehrmals, der daraus verschieden wird. Mal orientieren wir uns an Vorbildern, mal stehen uns diese im Weg, aber die Hindernisse dienen uns auch als Landmarken, sie markieren den Weg, und auch wenn es manche gibt, die zurückschrecken, wenn sie an einer dieser monströsen Gestalten vorbeikommen, so sind sie anderen kaum noch mehr als ein Schulterzucken wert. An der Welt verbinden wir uns, denn jeder unserer Gedanken entspringt dieser gemeinsamen Erfahrung. Lächelnd betrachten wir gemeinsam die Monster und erinnern uns daran, wie es war, von ihnen erschreckt zu werden. Und anscheinend suchten wir etwas, sonst hätten wir diese gar nicht erst gefunden. Das erste Stück des Weges waren wir allein, dann wurden es immer mehr, immer mehr schauerliche Gestalten, und manchmal können wir nicht sagen, ob wir es nicht eigentlich selbst sind, diejenigen, die andere erschrecken und uns selbst, indem wir merken, dass wir erschrecken. An der Welt trennen wir uns, denn es ist uns zu eng geworden, und wir wollen an die frische Luft, die noch nie zuvor eine Nase gerochen hat. The final frontier! Der letzte ungedachte Gedanke ist irgendwo hinter dem Horizont, und wenn wir uns beeilen, können wir ihn vielleicht noch in diesem Leben schmecken. Es läuft uns doch schon das Wasser im Mund zusammen, bei diesem Gedanken. Halt, was denken wir? Ist es noch weit? Oder bewegen wir uns gar im Kreise?
Drei
Heißt, Welten zu erfahren, Welten zu verstehen? Liegt darin auch ein Verständnis füreinander? Ich sehe einen Menschen, oder ich sehe einen Menschen und dessen Welten. In dessen Welten sehe ich den Menschen. Über dessen Welten erfahre ich den Menschen. Über den Menschen erfahre ich von der Welt. Viel Erfahrung. Fast schon verfahren. Aber darum geht es ja, ein Verfahren zu entwickeln für das Erfahren. Eine Umfahrung, damit wir nicht immer dieselbe Straße entlangfahren, immer wieder, noch einmal von vorne. Von vorne? Auf der Vorderseite gibt es auch ein Schild: BETRETEN VERBOTEN. Ach ja, das hatte ich vergessen, dass vor der Umfahrung auch eine Übertretung war. Ein Umtreten und ein Überfahren, Gewalt, Gewalt, Gewalt! Jaja, da liegt schon einiges an Zündstoff in so einer Welt. In den Menschen der reinste Zündstoff, im Zündstoff ein Potential. Und aus dem Potential entspringen alle Welten.
Minus Zwei
Aber so geht das doch nicht.
So geht das doch nicht!
Da haben wir unsere schönen Werkzeuge weggelegt, und arbeiten stattdessen an der Form. Ein ungefülltes Gefäß, ein Hirngespinst, bloßer Spuk. Ist das der Geist in der Maschine? Ist es das, wonach wir suchen? Du! Jeder Spiegel hat einen Rand, jeder Krug einen Boden. Am Rand hören wir auf, uns zu spiegeln, da blickt uns plötzlich der Spiegel selbst entgegen, aber es ist nur ein schmaler Spalt, kaum zu sehen. Auf der einen Seite die Spiegelwelt, auf der anderen die kahle Mauer, eine Leinwand, auf die wir projizieren können, aber die unsere Gedanken nur so nimmt, wie wir sie geworfen haben, ein Entwurf; im Spiegel ist alles verdreht, denn du verstehst mich einfach nicht! Der Entwurf wird verworfen, der Wurf verschwindet in der Spiegelwelt. Ein Spiegelspiel. Du verstehst das nicht! Unverständnis ist nur der Anfang. Würden wir uns verstehen, hätten wir einander noch etwas zu sagen?
Minus Eins
Not making sense is not the same as making nonsense. Das Nichtsinnige ist eine Beschwörung des Unaussprechbaren, mit dem vertraut zu sein manche vergessen haben. Fast allen Dingen wird von irgendjemanden die Sinnhaftigkeit abgesprochen, aber selten wird danach gefragt, ob die Sinnhaftigkeit selbst ihrem eigenen Anspruch gerecht wird, d.h. sinnvoll sei. Wenn wir dem Paradoxen begegnen, begegnen wir unserem eigenen Verständnis, ohne vom Verstehen abgelenkt zu werden. Es reicht aber nicht, einen satten Widerspruch zu präsentieren, wie etwa "eins ist gleich drei" oder "das Nasse ist trocken", der Geist muss darin weiterbohren, muss sich selbst aufkratzen, bis aus der Wunde Blut quillt. Doch gebt acht, es verkrustet schnell, und bald wird das Unaussprechliche wieder niedergeschrieben, und verliert seine Essenz.
Minus Eins Punkt Eins
JACQUES DERRIDA
To pretend, I actually do the thing:
I have therefore only pretended to pretend.
8. 18. 23. 13. 21. 11. 5. 25. 15. 9. 19. 6. 16. 7. 17. 24. 14. 10. 20. 22. 12.
MEISTER ECKHART
Es ist der Natur schlechthin unmöglich,
ein Wesen zu zerbrechen,
zu schädigen oder irgend anzutasten,
wofern sie nicht damit auf einen höheren Wert hinaus will.
Lasst uns den Maßstab der Zerstörungen selbst zerstören! Wenn er verloren gegangen ist, gibt es nichts mehr, an dem wir erkennen, was wir getan haben.
JRR TOLKIEN
Und derjenige, der etwas zerbricht,
um herauszufinden, was es ist,
hat den Pfad der Weisheit verlassen.
Die _Hervorhebung_ also, lasst uns unser Augenmerk _darauf_ richten! Wichtigkeit ist _unwichtig_ , richtig? (Die Wichtel werden sich schon darum kümmern.)
GEORG W. F. HEGEL
class Kunst_Religion {
Der Geist hat seine Gestalt,
in welcher er für sein Bewußtsein ist,
in die Form des Bewußtseins selbst erhoben,
und bringt eine solche sich hervor.
Der Werkmeister hat das _synthetische_ Arbeiten,
das _Vermischen_ der fremdartigen Formen des Gedankens und des Natürlichen aufgegeben;
indem die Gestalt die Form der selbstbewußten Tätigkeit gewonnen,
ist er geistiger Arbeiter geworden.
};
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Eine Arbeit an der Formlosigkeit dient zuallererst dem Zwecke, sich von dem Tun als schlichte Gewissheit zu lösen, und sich dem Tun als grundsätzlich _freiem_ Zwang zuzuwenden.
AUGUSTINUS VON HIPPO
Die Silben erklangen und verklangen,
die zweite folgte der ersten,
die dritte der zweiten
und so der Reihe nach bis zur letzten,
Und nach der letzten trat Stillschweigen ein.
Deshalb ist es klar und deutlich,
daß sie von einer zeitlichen Bewegung,
von einer Kreatur stammen mußte,
die deinem ewigen Willen diente.
Und diese deine für den Augenblick geschaffenen Worte
verkündete das äußere Ohr dem vernünftigen Geiste,
dessen inneres Ohr dein ewiges Wort erkennt.
Er aber verglich diese in der Zeit verschollenen Worte
mit deinem ewigen in Stillschweigen gehüllten Worte
und sprach:
Es ist anders, ganz anders.
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Erste Silbe
Zweite Silbe
Satz!
Boah ey.
IMMANUEL KANT
Die Erreichung jeder Absicht ist mit dem Gefühle der Lust verbunden; und,
ist die Bedingung der erstern eine Vorstellung a priori,
wie hier ein Prinzip für die reflektierende Urteilskraft überhaupt,
so ist das Gefühl der Lust auch durch einen Grund a priori und für jedermann gültig bestimmt;
und zwar bloß durch die Beziehung des Objekts auf das Erkenntnisvermögen,
ohne daß der Begriff der Zweckmäßigkeit hier im mindesten auf das Begehrungsvermögen Rücksicht nimmt,
und sich also von aller praktischen Zweckmäßigkeit der Natur gänzlich unterscheidet.
8. 18. 11. 15. 5. 14. 9. 19. 7. 17. 6. 16. 10. 13. 12. 20. 25. 24. 21. 23. 22.
COMTE DE LAUTRÉAMONT
Er ist schön wie das zufällige Zusammentreffen
einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch!
LUDWIG WITTGENSTEIN
Die Idee sitzt gleichsam als Brille auf unsrer Nase,
und was wir ansehen, sehen wir durch sie.
Wir kommen gar nicht auf den Gedanken, sie abzunehmen.
(Eine Verhexung, im Sinne Wittgensteins?)