@Gwen, ich wollte doch noch mal kurz anmerken, dass ich in meinem Beitrag auch schon geschrieben hatte, dass Harry Potter Elemente fantastischer Fantasy hat. Und dass es öfter solche Mischformen gibt, die aber nicht unbedingt leicht zu balancieren sind. (Conan kenne ich nicht gut genug, um zu beurteilen, ob das auch eine Mischform ist. Ich würde aber auch vieles aus dem Action- und Superheldengenre in dieser Kategorie 2 einsortieren, selbst wenn es da nicht einmal direkt Magie gibt.)
Und ja, ich spreche jetzt tatsächlich von Welten, die in irgendeiner Form einem Publikum vorgestellt werden, denn sonst sind solche Schwierigkeiten, wenn sie den Bastler selbst nicht stören, kein Problem.
Solche Inkonsistenzen werden beispielsweise dann problematisch, wenn die Geschichte auf pseudorealistische Weise ernste Probleme anspricht, die es in der realen Welt wirklich gibt und dafür dann eine simple, fantastische Lösung hat, die mit der Realität nichts zu tun hat. Das bedeutet aber nicht, dass es solche Lösungen in der pseudorealen Welt nicht geben darf, sondern es kommt darauf an, welche Rolle sie spielen.
Ein Beispiel: Selbst wenn das in Harry Potter (vermutlich aus gutem Grund) nie explizit erwähnt wurde. Nehmen wir an, mit der magischen Heilkunst kann schnell und mühelos jede Art von Krebs geheilt werden.
Das kann dann dazu führen, dass diese Krankheit in der magischen Gemeinschaft einfach kein Problem ist und nicht als solches gesehen wird, weil die Beteiligten überhaupt nicht wissen, dass sie das ohne Magie wäre.
Es kann aber auch dazu führen, dass es einen ethischen Konflikt gibt, ob diese Möglichkeit auch Muggeln zur Verfügung gestellt werden sollte, und ob es die Geheimhaltung der Magie rechtfertigt, das nicht zu tun.
Beides könnte funktionieren, ohne Inkonsistenzen zu schaffen. Anders wäre das aber, wenn ein Angehöriger des Prota Krebs bekommt, alle sind verzweifelt und bereiten sich auf den Abschied vor und das wird detailliert und realistisch geschildet und dann kommt das magische Heilmittel daher und die Krankheit ist aus der Welt. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich das Publikum betrogen fühlt und ärgert, weil man sich erst auf einen realistischen Konflikt einlässt, der dann auf magische Weise gelöst wird.
Das gilt natürlich alles genauso für die Themen, die in Fantasy wesentlich häufiger vorkommen wie schwere körperliche Verletzungen, Trauma nach Krieg, Folter und Gewalt etc.